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Ergebnis 401 bis 403 von 403
  1. Beiträge anzeigen #401
    Provinzheld Avatar von Taniyan
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    Taniyan ist offline
    Taniyan schwang sich munter und gut ausgeschlafen aus seiner Hängematte. Er hatte lange gepennt, verspürte keine Müdigkeit, es gab kein Anzeichen der Krankheit. Der Tag begann großartig.
    Als der Südländer die Hängemattenbude verließ, stellte er fest, dass es ein wenig kühler geworden war. Nicht so kalt, dass er fror, doch hielt der Winter nun auch im eher warmen Teil der Insel Einzug, so auch im Piratenlager. Naja, Taniyan war überzeugt, dass es nicht zu kalt werden würde.
    In der Taverne nahm der Lehrmeister lediglich einen Teller Suppe zu sich, dann begab er sich zu der Stelle, an der Hârkon zu üben pflegte. Es überraschte ihn nicht mehr, dass er den Schürfer auch dort antraf. Fleißig, fleißig.
    ”Morgen.”
    Sein Schüler nickte ihm einen stummen ruß zu und ließ den Bogen sinken. Tan musterte die von Pfeilen gespickte Palme. Einige der Geschosse hatten sich recht nah an dem ins Holz gekratzte Ziel in die Palme gebohrt. Der Schürfer wurde immer besser.
    Taniyan hatte einen weiteren Ratschlag für ihn.
    ”Stell deine Füße in eine andere Stellung. Nebeneinander, ‘nen kurzen Abstand dazwischen, parallel zur Schulter. Das verbessert deinen Stand. Probier’s aus.”
    Hârkon tat, wie ihm geheißen. Es gelang ihm auf Anhieb, sich so aufzustellen, wie Tan es erklärt hatte. Das könnte ihm helfen, wenn es zu einem Kampf kam, etwa gegen die Orcs.
    Ach ja, die Orcs ... Tan wusste noch immer nicht, ob die Gerüchte der Wahrheit entsprachen, doch er beschloss, sie seinem Schüler mitzuteilen. Schaden konnte es sicherlich nicht. Und bestenfalls wäre es ein weiterer Ansporn.
    ”Hör mal ... ich hab in der Taverne die Leute was munkeln hören ...”
    Der Schürfer ließ die Waffe wieder sinken und sah seinen Lehrmeister fragend an.
    ”Es heißt, dass man in der Nähe Orcs gesichtet hat. Bin nicht sicher, ob das stimmt, aber ich dachte mir, dass es nicht schaden kann, dir davon zu erzählen. Bereite dich auf’s Schlimmste vor, kann nicht falsch sein.”
    Hârkon hob eine Augenbraue und stellte so seine Ungläubigkeit dar. Doch auch etwas anderes lag in seinem Blick. Etwas, das der Südländer nicht in Worte zu fassen vermochte. Taniyan zog die Augenbrauen zusammen und sah seinen Schüler an, leicht gereizt, weil der ihm nicht glaubte.
    ”Es gibt keinen Grund, so zu gucken, klar?!”
    Der Schürfer schien verwirrt. Was für eine seltsame Wirkung das Wort Orc doch auf ihn hatte! Tan selbst, der lange Zeit als Galeerensklave hatte dienen müssen, regte sich nicht so sehr darüber auf. Doch Hârkon ... jener ließ den Bogen fallen, ballte die rechte Hand zu Faust und ...
    Tan ging zu Boden, vollkommen verblüfft und mit pochendem Schmerz am Kinn.

  2. Beiträge anzeigen #402
    Waldläufer Avatar von Ahmad-Yassir
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    In den unendlichen Wüsten Varant´s/ Waffe: Tattoo Messer/ Rüstung: Ledermantel/ Skills: Bootsbau/ Bilder im Sig
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    Ahmad-Yassir ist offline
    Ahmad Yassir unternahm die letzten Tage sehr viel mit John, ihm gefiel diese Zeit sehr, doch holten ihn seine Gedanken oft wieder ein
    Als Yassir an einen der folgenden Morgen aufwachte, war es wirklich noch ziemlich früh, Es zeigte sich ein wunderschön, roter Sonnenaufgang. Zu diesem Anlass wollte Ahmad Yassir mal an den strand gehen. Er lief auf die Rückseite der vielen Hütten und setzte sich auf eine alte Kiste, die auf dem Strand aufgebaut war. Wieso sind die Orks jetzt auch noch auf Khorinis zum Greifen nahe? Haben sie denn nicht genug Leid über seine Familie gebracht? Er konnte nur noch den Kopf in seine gefalteten Hände legen, er hat sich die „Sache“ ja nie so richtig anmerken lassen, doch jetzt schien ihn alles zu überschlagen, er war wieder bei null! Yassir blickte auf das Ärmel seines Mantels- dort klemmte das Messer, das er zum tätowieren verwendet hatte, Sein Vater wollte einst dass er nicht bis er 21 war, bei den kämpfen mitmachen sollte- heut war sein Geburtstag… Sicherlich wäre sein Vater stolz darauf wenn er wieder auf eigenen Füßen stände. „Das tätowieren macht in solch kriegerischen Zeiten wenig Sinn- damit kann ich vielleicht ein andern mal weiter machen… viel später... Yassir erinnerte sich gerade wie er damals mit seinen Vater ihr Schiff gebaut hatten. Da, hatte er fast so viel wie sein Vater geschafft und gearbeitet- man sagte ihm nach, dieses Talent hätte er vererbt bekommen. So ein Schiff wäre doch gar nicht so unbrauchbar in solch kriegerischen Zeiten- Yassir kannte die Schiffe von Khorinis, sie waren groß, Dick Bugig und schwerfällig, dafür hielten sie so einiges aus und man konnte mit ihnen die größten Fässer transportieren. Die Schiffe Varants hingegen waren tief, lang, schnell und stachen nur gering in das Wasser ein. Wenn diese Piraten eine Chance gegen die Ork Galeeren haben wollten, brauchten sie eine Schebecke aus Varant. Ahmad Yassir überlegte den ganzen Tag und kam auf den Entschluss selbst solch ein Schiff zu bauen.
    Geändert von Ahmad-Yassir (21.12.2006 um 16:30 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #403
    Ritter Avatar von Hârkon
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    Hârkon ist offline
    "Orks ...", war das einzigste Wort, das Hârkon, nachdem er seine rechte Hand zu einer Faust geformt, gegen Taniyans Kinn geworfen und seinen Lehrmeister zu Boden gehen hatte lassen, herausbringen konnte, während Taniyan sein Kinn hebend, am Boden lag. Seine Gedanken kreisten um dieses Wort, wie ein Artefakt, ungläubig, verärgert und vielleicht auch ein wenig ängstlich.

    Seine Reaktion auf Taniyans Worte war sicher übertrieben und fehl am Platz, doch diese Bezeichnung "Ork" vermochte in dem 26 Jährigen sofort einen Kurzschluss auszulösen - wie lange hatte er - verwundert zurückdenkend - dieses Wort nicht mehr ausgeprochen, gar darüber nachgedacht? Der Schürfer war verwirrt, wenn er sich an die Zeiten zurückdachte, in denen dieses Wort zusammen mit Leid, Elend und Tod tagtäglich einherging. Erinnerungen an seine gefallenen Freunde und Kameraden, an die vielen zivilen Toten, egal ob Greis, Frau oder gar Kind, an die unzähligen, überfüllten Lazarette, die ein Ort des Leides und der Schmerzen waren, an die blutrünstige, hasserfüllte Kreatur, die sich über das Königreich der Menschen gesetzt hatte. Der 26 Jährige war sich fast sicher, dass die Gerüchte, die Taniyan weiterverbreitete falsch waren, vielmehr hielt er daran verzweifelt fest, denn schließlich war er nach Fünf Jahren im Krieg und Einem Jahr Gefangenschaft bei Banditen hierher auf die Insel Khorinis gekommen, um all diesen grauenhaften Dingen zu entkommen.

    Oder waren die Gerüchte wahrheitsgemäß? War der Krieg auf dem Festland eingefroren, gar für die Menschheit verloren? Der Schürfer wusste keine Antwort und versuchte mit seinem Stolz all diese Zweifel schnellstmöglich aus seinen Gedanken zu verbannen. Hatte er Fünf Jahre lang einen Krieg als Soldat hautnah miterlebt und schlussendlich war er doch verloren? Hârkon strich sich den Zopf entlang, dann blickte er gen Himmel, schlussendlich auf Taniyan, der noch immer auf dem Boden lag. Seine rechte Hand hatte er auf die linke Seite gelegt, an der das Tattoo war, das ihn damals als Angehöriger der Armee ausgezeichnet hatte - der Schürfer hoffte sich durch seine Reaktion nicht verraten zu haben, denn bisher wusste nur Marvin - den er lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte - von seinem kleinen Geheimnis.

    Schließlich, nach mehr oder weniger langem Hin und Her reichte er seinem Meister die noch freie linke Hand und zog ihn wieder in einen sicheren Stand.


    "Entschuldigt Meister, ich bin wohl ein wenig ... aus den Fugen geraten", entgegnete er der ernsten Miene des Lehrmeister, dann wandte er seinen Blick untertänigst und demütigst ab und konzentrierte sich wieder auf das Training und die letzten lehrenden Tipps Taniyans. Doch zu mehr sollte er nicht kommen, denn sein Lehrmeister zögerte nicht Hârkons Attacke zu erwidern - kurzerhand ließ ein gezielter Tritt in Hârkons Bauchraum den Schürfer, sich an eben diesem vor Schmerzen und nach Atem ringend hebend, auf den weichen Sandboden fiel. Was ein Tritt! Und sofort stürzte sich der Schwarzhaarige auf den am Boden liegenden, holte mit seiner rechten, schließlich mit der linken aus und schlug auf den Rücken und auf das Gesicht des Schürfers ein. Hârkon hatte sich vorerst, weniger erfolgreich nach Luft ringend, damit abzufinden, dass er einige Schläge von Taniyan erhielt, doch schon beim ersten Atemmzug, der sich in seine Lungen ergoss, gewann er wieder die Initiative und schubste den Lehrmeister auf die Seite, gab ihm einen Schlag auf den Brustkorb. Wie zwei Wilde schlugen und schubsten sich die beiden mitten am Tag am Strand bis sie sich beide schließlich, erschöpft, schwitzend und mit Unmassen an Sand in ihrer Kleidung gegenseitig aufhalfen. Dann bekundete ein freundschaftlicher Händedruck, der Austausch zweier lächelnder Gesichter sowie ein kräftiges Klopfen auf die Schulter des anderen den Waffenstillstand.

    Nun wollte sich zumindest Hârkon wieder auf seine Übungen konzentrieren, während Taniyan neben ihm alle Bewegungen des Schürfers musternd beobachtete und sich aber wohl noch immer über Hârkons ersten Schlag wunderte.
    Wie er es ihm angedeutet hatte, stellte er seine Beine nun etwas anders, parallel und näher aneinander, nicht mehr so breit auseinander und auf unterschiedlichen Geraden wie zuvor. Schließlich hob er wieder seinen auf dem Sandboden liegenden Bogen, zog einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn an, umfasste ihn und spannte kräftig die Sehne. Schon bei diesem Vorgang bemerkte Hârkon den Unterschied zu vorhin - der feste Stand vermochte mehr Kraft in die Sehne fließen zu lassen und auch das Zielen ging leichter von der Hand. Schließlich der Atmung Einhalt gebietend, schnellte der Pfeil in Richtung Palme und bohrte sich abermals in die Nähe des Kreuzes - ein Lächeln auf Hârkons Gesicht deutete seine Zufriedenheit an.

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