-
Was ist so schlimm an Zeitarbeitsfirmen?
Das scheint ja gerade ein Hot Topic in der PE zu sein und da ich gerade selbst betroffen bin, möchte ich hier mal nach ein paar persönlichen Erfahrungen fragen.
Ich selber arbeite jetzt seit mitte Mai für eine Zeitarbeitsfirma. Nach meinen Studienabbruch im April, brauchte ich einfach etwas für die Überbrückung bis August/September wo meine Lehre beginnen sollte. Leider klappt es damit nun doch nicht und wenn ich jetzt in den nächste 1 1/2 monaten nichts finde, werde ich wohl bis nächstes jahr in der Zeitarbeitsfirma bleiben.
Bis jetzt kann ich mich noch nicht beklagen. Die Firma in der ich eingesetzt bin ist OK, (die Arbeit macht mir zwar nur mäßig spaß, aber welche arbeit macht das schon?), das Gehalt ist i. o. und entspricht meinen aktuellen bedürfnissen und die Arbeitszeit liegt halt immer in der Nacht, was mich aber nicht sonderlich stört, da ich eh ehr nachtaktiv bin und noch 20 % Nachtzuschlag bekomme.
Nun hört man aber an vielen Stellen, dass man aus einer Zeitarbeitsfirma schlecht heraus kommen soll. Hier in der PE hab ich sogar gelesen, dass man beim Arbeitsamt für monate gesperrt wird, wenn man von selbst bei einer Zeitarbeitsfirma kündigt. Kann das jemand bestätigen?
Bis mitte November läuft nun meine Probezeit, in der ich ja auch von mir aus komplikationslos Kündigen kann. wenn ich bis dahin nichts anderes finde bin ich wohl erstmal auf gedeih und verderben ausgeliefert, oder doch nicht?
Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Gesprächspartner voraus.
Herbert G. Wells
-
Ja, du kommst jetzt in die Hölle .
-
Generell wirst Du vom Arbeitsamt sanktioniert, wenn Du selber kündigst, das ist immer so, egal ob Zeitfirma oder nicht. Es sei denn natürlich, dass Du einen guten Grund hast, selber zu kündigen.
Da Du ja wirklich nur überbrücken musst, wirst Du sicher auch keine Probleme haben, Deine Lehre anzufangen. Genau für sowas war die Zeitarbeit auch eigentlich mal gedacht, bevor sie sich tumorartig in den ersten Arbeitsmarkt hineinzuwuchern begann. Problematisch ist es eigentlich erst, wenn Du aus Mangel an Arbeitsangeboten da hineingerätst und z.B. auf den "Klebeeffekt" hoffst, der übrigens eine dreiste Lüge ist, also auf Übernahme in ein ordentliches Arbeitsverhältnis.
Problematisch sind auch "Arbeitszeitkonten". Hier gibt es Zfirmen, die am Ende noch Geld von DIR haben wollen, weil sie unfähig sind, für Dich einen Einsatz zu organisieren. Und wer meint, das sind nur ein paar schwarze Schafe, dem sei gesagt, dass es hier um Randstad geht, einer der "angesehensten" ZF. Es ist natürlich ungesetzlich, aber was solls. Dann bekommen sie einmal die Klatsche und probierens beim nächsten Dummen, irgend ein Volltrottel wird das schon mit sich machen lassen.
-
Klebeeffekt (also Übernahme durch Entleihfirma) ist praktisch nicht gegeben; schlechtere Arbeitsbedingungen als Stammbelegschaft; Lohndrückerei; Aushebelung Kündigungsschutz, etc.
Rauskommen sollte allerdings nicht so schwer sein.
Wenn du eine Ausbildung oder was anderes findest, kannst du natürlich jederzeit kündigen. Bei subversiver Arbeitsverweigerung biste sicher ebenso sehr schnell draußen.
-
Dass das nicht mehr gegeben ist:
 Zitat von Dares
Zeitarbeit müsste extrem hoch besteuert werden und die Arbeiter müssten einen höheren Lohn bekommen. Die Idee hinter den Zeitarbeitsfirmen war ja nun einmal, dass Firmen die schnell, für einen kurzen Zeitraum Arbeiter brauchten welche bekamen. Da das nur der Fall ist, wenn es in einer Firma besser läuft als erwartet, müsste sie auch bereit sein mehr zu bezahlen während sie dann selbst die fehlenden Leute einstellt.
-
 Zitat von 10203040
Ja, du kommst jetzt in die Hölle.
Sei mir nicht böse, aber was willst du mit deinem Kommentar zum Ausdruck bringen?
 Zitat von Sir Lunchelot
Nun hört man aber an vielen Stellen, dass man aus einer Zeitarbeitsfirma schlecht heraus kommen soll. Hier in der PE hab ich sogar gelesen, dass man beim Arbeitsamt für monate gesperrt wird, wenn man von selbst bei einer Zeitarbeitsfirma kündigt. Kann das jemand bestätigen?
Bis mitte November läuft nun meine Probezeit, in der ich ja auch von mir aus komplikationslos Kündigen kann. wenn ich bis dahin nichts anderes finde bin ich wohl erstmal auf gedeih und verderben ausgeliefert, oder doch nicht?
Wenn du ohne guten Grund kündigst (was aus Sicht der Arbeitsagenturen meistens zutrifft), wirst du im Regelfall gesperrt, das ist schon richtig. Ausgeliefert bist du ihnen deswegen noch lange nicht, ich nehme an, du bist noch recht jung und verfügst offensichtlich über (Fach)Hochschulreife, somit wirst du, denke ich, schon bald eine Lehrstelle finden
Ich war auch mal eine Zeitlang bei einer ZF beschäftigt, und hatte das Glück, bei einer meiner Einsatzfirmen übernommen zu werden. Bist du bei verschiedenen Firmen eingesetzt? Denn dann könntest du ja versuchen, einen deinen jeweiligen Chefs wegen einer Ausbildungsstelle anzusprechen, vorausgesetzt, der Tätigkeitsbereich liegt dir einigermaßen.
Geändert von Usender User (17.07.2013 um 22:12 Uhr)
-
 Zitat von Usender User
Sei mir nicht böse, aber was willst du mit deinem Kommentar zum Ausdruck bringen?
Der Smiley zeigt an, dass der Satz nicht ganz ernst gemeint war. Er war eine Art "Stichelei" an die Beschreibung vieler Zeitarbeitsfirmen, die als sehr schlecht dargestellt werden, oder halt auch sind. Nun sind damit verbunden auch die Arbeitnehmer teil dieser Firmen, und werden gestraft, indem sie in die Hölle kommen. Das kommen sie natürlich nicht wirklich, (vielleicht ja doch, aber naja(und wer wei0 schon ob es die hölle überhaupt gibt)) aber es vollendet halt die Anschauung von Zeitarbeitsfirmen.
Eine andere Anschauung könnte auch sein, dass der OP jetzt in die Hölle kommt, das heißt da nicht mehr rauskommt. Er wird für immer verdammt sein, in ner Zeitarbeitsfirma zu sein, und nie nie nie wieder ne Chance haben, was anderes zu machen.
Oder es war einfach ein nicht sehr konstruktiver Kommentar, der mich jedoch zum Schmunzeln brachte. Nicht jeder Kommentar muss einen tiefen sinn haben.
 Zitat von Douglas Adams
"Ach, du lieber Gott", sagt Gott, "daran habe ich gar nicht gedacht", und löst sich prompt in ein Logikwölkchen auf.
"Na, das war ja einfach", sagt der Mensch und beweist, weil es gerade so schön ist, dass schwarz gleich weiß ist, und kommt wenig später auf einem Zebrastreifen ums Leben. "
-
 Zitat von 10203040
Ja, du kommst jetzt in die Hölle  .
 Zitat von Usender User
Sei mir nicht böse, aber was willst du mit deinem Kommentar zum Ausdruck bringen?
Ganz einfach Zeitfirma = Sklaverei.
-
Habe bisher keine guten erfahrungen gemacht, wobei ich sagen muss das ich auch erst in einer Zeitarbeitsfirma angestellt war.
Habe in einem Betrieb als festangestellter 1500 Netto verdient und als ich in eine Zeitarbeitsfirma kam für den gleichen Beruf warens nurnoch 900 Netto.
Überstunden wurden nicht vergütet und Freizeitausgleich oder sonstiges haben sie mir auch nicht eingebracht habe also so manche Stunde umsonst gearbeitet.
-
 Zitat von Orkklopper
Ganz einfach Zeitfirma = Sklaverei.
 Zitat von Xypetotec
Der Schriftzug 'Sklavenhändler', auf der Stirn tätowatiert, ist die einzige Voraussetzung !
[...]
 Zitat von Orkklopper
[....]Warum fragst du das, willst Du Sklavenhändler werden?
...das, was man bei den meisten Sklavenhändlern verdient, ob Bretto oder Nutto (anmerk. V.Pispers),
verdient das Wort 'verdient' nicht.
Geändert von Xypetotec (18.07.2013 um 02:03 Uhr)
Grund: typo
-
Es gibt gute und schlechte Zeitarbeitsfirmen. Manchmal kommt man nicht drumherum, weil große Firmen mindestens 6-7 Jahre Erfahrung sehen wollen. Wenn man sich über eine Zeitarbeitsfirma bewirbt, sollte man auch Bedingungen stellen. Ich z.B habe damals denen ganz klar gesagt, nur große Firmen mit Weiterbildungsmöglichkeiten: Siemens, Bosch, MAN & Co, Übernahmechance ( keine "ja die Firma XYZ hat uns eine Beschäftigung für Sie von 3 Monaten versichert" Kacke ) und Fahrgeld natürlich. Entweder akzeptieren die das, oder nicht [Bild: Troll_Chiller05.gif]
Raus kommt man aus so 'ner Zeitarbeit auch ganz leicht. Die Vermittler sind eigentlich immer bemüht ein freundschaftliches Verhältnis aufzbauen, damit man eben gute Arbeit verichtet und der Kunde selber auch zufrieden ist. So kann man dann mit den Leuten auch klartext reden - "schau, mir passt die Arbeit nicht, könnt Ihr mich raus schmeißen..?". Die wissen selber was passiert, wenn sie rumzicken
Geändert von Owen Jericho (18.07.2013 um 03:07 Uhr)
-
Ich bin erst 2 monate in der zf und dementsprechen auch noch beim ersten kunden. So wie ich es rausgehört habe, wollen die mich auch so lange wie möglich in der Firma einsetzen. Ich habe auch einige Kollegen die schon mehrere Jahre über die ZF dort angestellt sind, vier die ich bereits kennen gelernt habe, wurden sogar fest eingestellt, allerdings erst nach frühstens 5 jahren.
Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Gesprächspartner voraus.
Herbert G. Wells
-
@Owen Jericho und Sir Lunchelot
...dann habt Ihr beiden da aber die Rosinen rausgepickt. Meine
Erfahrungen sind da weitaus gruseliger...was die Übernahme und
auch die leichte Entlassung betrifft. Von der Bezahlung will ich
erst gar nicht anfangen.
-
18.07.2013 07:19
#14
Ich habe ein schlechtes Bild von Zeitarbeitsfirmen, weil ich in der Vergangenheit von diversen Bekannten (die logischerweise bei einer Zeitarbeitsfirma arbeiten) teilweise merkwürdige Geschichten gehört habe.
Für mich käme soetwas nie in Frage, allerdings muss ich mich glücklicherweise auch nicht damit befassen.
Erfahrungen macht jeder, egal ob positiv oder negativ, was am Ende selbst für einen rausspringt, zählt.
-
Das Problem mit Zeitarbeitsfirmen ist doch, dass du völlig willkürlich eingesetzt werden kannst, wo immer eine Arbeitskraft gebraucht wird (was ja das reizvolle für den Arbeitgeber und das Lukrative für die Firma ist)
Dabei ist eine Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis mehr als fraglich.
Und wenns nichts zu tun gibt, fliegt man wieder raus und bekommt evt noch ein paar Tage Geld von der Firma.
Die Frage ist doch, wie lange ist man bereit, das mitzumachen.
Wenn man jung ist, ist das sicher nicht so dramatisch.
Aber ich denke mal, dass esmit zunehmendem Alter immer schwerer wird, aus dieser Mühle herauszukommen.
Und stellt euch doch nur mal vor man ist mit Ende dreissig immer wieder der "Neue" in einer Firma und lebt mit der ständigen Ungewissheit, dass jeder Arbeitstag der Letzte sein könnte.
Das macht doch eine Planung für die Zukunft nahezu unmöglich.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
-
ich habe eine zeitlang mit zeitarbeitsleuten gearbeitet. und selbst wenn die sich ihrer situation nicht so bewusst waren.. sie waren deutlich weniger "wert" für den arbeitsleiter und hatten schlechtere arbeitszeiten, deutlich weniger verdient und wurden auch sonst wesentlich schlechter behandelt wenn es um die arbeitsverteilung ging. und wenn man dann so gehört hat, was deren bedingungen waren, dann musste man sich wirklich fragen, warum man sich sowas antun muss.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|