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The box - ein Versuch einer Interpretation

  1. #1 Zitieren
    Adventurer
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    Neulich habe ich "The Box" von Richard Kelly gesehen - ein Spitzenfilm und eine Empfehlung an alle, die auf Donny Darko standen (gleicher Regisseur, ähnliche Machart)!

    Und schon versuche ich es mit einer Interpretatio - vorsicht Spoiler!!!

    Ich habe "The box" zweimal hintereinander gesehen und dann bestimmte Stellen immer wieder, so dass ich die Szenen sehr genau kenne.

    Ich interpretiere das folgendermaßen:

    1.) Der Clou der Kausalität:

    - Zunächst einmal ist mir aufgefallen, dass es heißt, wenn einer den Knopf drückt, stirbt ein Mensch. Am Anfang klingt das wie ein einfacher Mechanismus: Du drückst den Knopf, und weil Du den Knopf drückst, stirbt jemand. Gegen Ende des Filmes sehen wir aber, dass sehr viel mehr dahinter steckt. Wir sehen, dass der Mann eine ENTSCHEIDUNG trifft, sein Kind behindert aufwachsen zu sehen oder seine Frau zu erschießen.

    Sprich: Die Kausalität wird hier umgedreht. Es gilt: Drückt jemand den Knopf, stirbt jemand - und es gilt gleichsam: Drückt der Mann ab, drückt jemand den Knopf.

    Fazit: Die Kausalität funktioniert in beide Richtungen. Mit der Entscheidung, seine Frau zu töten, lässt der Mann jemanden auf den Knopf drücken. Würde er seine Frau nicht umbringen, würde der Knopf auch nicht betätigt werden.

    Zeichen dafür: Es gibt viele Zeichen dafür, dass der Mann hier am Ende nochmal getestet wird. Sein Kollege sagt ihm, dass das, was mit ihm passiert, sehr wichtig ist. Die Babysitterin sagt ihm, dass er der einzige ist, der die Familie retten kann (der könnte der Retter sein, den er im Spiegel sieht). Der Spiegel seht hier für Abstraktion, eine objektive, erhabene Sichtweise auf sich selber (Erklärung weiter unten).

    2.) Die moralische Implikation:

    Was bedeutet das aber? Das bedeutet, dass der Mann bzw. das Paar am Ende nochmal geprüft wird, ähnlich wie zu Beginn durch den Knopf. Es geht darum, dass man keine egoistische Entscheidung trifft (Der Doc sagt es ja: "Je weniger den Knopf drücken, desto wahrscheinlicher besteht die Menschheit den Test." Davon kann man logischerweise ableiten: "Je weniger ihre Frau in dieser Entscheidungssituation erschießen, desto wahrscheinlicher besteht die Menschheit den Test.").

    Das Erschießen der Frau mag für uns Zuschauer zunächst nicht egoistisch, ja sogar selbstlos, aus Kinderliebe erscheinen. Seine Frau bittet ihn auch noch darum, sie zu erschießen. Er kann nicht, will nicht, tut es am Ende doch. Inmitten des ganzen Spektakels vergisst diese Familie aber (wie auch schon zu Beginn) die Konsequenzen, weil sie egozentrisch mit sich selbst beschäftigt ist: Erschießt er die Frau, drückt irgendwo jemand auf den Knopf und der ganze Horror und Alptraum beginnt für irgendeine Familie irgendwo auf der Welt von Vorne. Würde der Mann sich selber wie in einem Spiegel sehen (erhaben und objektiv, halt losgelöst von sich selber), so würde er nicht schießen, weil er die KOMPLETTE SITUATION erfassen würde und die andere Familie schonen würde.

    Darüber hinaus: Das Kind wäre behindert - aber dennoch wäre das Leben für die komplette Familie lebenswert. Natürlich ist es ein hartes Schicksal, ein behindertes Kind zu haben, aber es ist nicht das Ende der Welt... Die Familie könnte froh gewesen sein, dass sie sich überhaupt haben. Aber durch das starke Konsumverhalten der Familie wird schon von Anfang an angedeutet, dass die Familie einfach nicht zufrieden sein WILL. Ist Euch das auch aufgefallen? Sie ist Lehrerin, er arbeitet als Wissenschaftler bei der NASA und fährt einen Raketenwagen. Und trotzdem jammern sie über finanzielle Probleme? Kein Wunder, dass die den Knopf zu Beginn und am Ende den Abzug drücken!!!

    Man ist als Zuschauer zunächst so gebannt, dass man diesen zweiten Test gar nicht bewusst wahrnimmt. Dabei sieht man auch filmisch sehr deutlich, wie der Schuss die Situation ins Rollen bringt: Eine fremde Frau drückt auf den Knopf und wird von dem Entstellten heimgesucht. Der Fluch wird sich nun auf diese Familie legen.

    Der Film zeigt hier eindrucksvoll, wie egoistisch auch wir Zuschauer eigentlich denken. Auf diesen "Clou der Kausalität" kommt man nämlich gewiss erst nach intensivem Überlegen und wiederholtem Schauen.

    3.) Zwei identische Tests

    Im Prinzip haben wir es also mit zwei Tests zu tun, die das gleiche Ergebnis gebracht haben. Fazit: Der Mensch lernt aus seinen Fehlern nicht. So, wie zu Beginn die Familie nicht an die Konsequenzen gedacht hat, als der Knopf gedrückt wurde, so wenig tat sie es am Ende.

    4.) Ein dritter Test?

    In der Mitte des Filmes scheint es einen dritten Test zu geben, als er auf die Frau des Entstellten trifft und zwischen den drei Wegen offenbar wählen soll - und als sie auf den Entstellten trifft und gefragt wird, was sie zuerst empfunden hat, als sie ihn gesehen hat.

    Sie sagt, sie habe Liebe empfunden. Da nimmt der Entstellte sie bei der Hand und lässt sie nach Hause zurückkehren. Genauso wird auch der Mann geprüft, wählt einen Gang und kommt nach Hause zurück.

    Meiner Meinung nach hat sie diesen "Zwischentest" bestanden, er nicht.

    5.) Ihr Test

    Sie hat zwar am Anfang den Knopf gedrückt, zeigt aber aufrichtige Reue. Sie empfindet mit dem Entstellten kein Mitleid, sondern echte Empathie. Sie "fühlt mit ihm mit". So, wie der Entstellte daraufhin reagiert, besteht sie den Test dadurch. Er ist fasziniert von dem Talent der Spezies Mensch, mit anderen Wesen mitzufühlen und gibt ihr dadurch noch einmal die Chance, ihren Fehler von Beginn (Drücken des Knopfes) zu korrigieren. Außerdem macht sie hier Hoffnung darauf, ihr Kind später auch behindert anzunehmen. Wenn sie die Behinderung bzw. Entstellung eines Fremden TATSÄCHLICH "liebt", wird sie auch ihr behindertes Kind so lieben, wie es ist ... weit gefehlt. Die gute Frau denkt am Ende gar nicht erst darüber nach, ob sie ihr Kind mit den Behinderungen annehmen sollte.

    Er besteht den Test nicht. Eigentlich ist er relativ sauber, weil er den Knopf zu Beginn nicht gedrückt hat - ja, er zuckt sogar zusammen, als seine Frau den Knopf drückt. Aber er hätte etwas tun können: Er hätte sie dazu bringen sollen, NICHT den Knopf zu drücken. Deswegen ist sein Test in der Bibliothek ungleich leichter zu bestehen, aber er versagt.

    Drei Wasskorridore stehen vor ihm. Sie sehen identisch aus - und ich glaube, sie haben auch alle die gleiche Funktion: Sie analysieren den Mann, legen den Pfad für ihn fest, programmieren ihn tatsächlich (so wie der Doc sagt, dass die Box neu programmiert wird). Mit Eintritt in den Korridor ist klar, dass der Mann seine Frau erschießen wird und das nächste Paar auf den Knopf drücken lassen wird. Denn es steht ja in dem Handbuch, dass der Pfad des Individuums festgelegt wird durch Eintritt in den Wassersarg.

    Was wäre die richtige Handlung gewesen? Die richtige Handlung wäre gewesen, zu HINTERFRAGEN oder sich zu weigern. Die Frau des Entstellten sagt ihm: "Falsche Wahl - ewige Verdammnis, Weigerung - ewige Verdammnis."

    Ja, mein Gott, was ist das für eine Moral und für ein Test? Die religiösen Untertöne machen´s überdeutlich: Hier folgt jemand einfach nur einer Maßgabe der Moral, er handelt nicht aus sich heraus richtig oder falsch, er handelt fast willkürlich, macht das nach, was er sieht (die Zwei). Er immitiert nur, überlegt nicht über Richtig oder Falsch oder Konsequenzen - er handelt einfach nur. Hier hätte er aufbegehren, sich weigern, hinterfragen sollen... Das ist das moralische Prinzip der Religionen bzw. der Konflikt zwischen Moral und Ethik. Religiöse Anspielungen gibt es in diesem Raum überall... der Mann entscheidet sich moralisch religiös und nicht ethisch... und deswegen fällt er durch den Test durch.

    Also tritt er in einen Korridor ein und beschreitet den Weg der ewigen Verdammnis.

    Zeichen dafür: Religiöse Motive an der Wand, religiöses Motiv des "geteilten Wassers", Erläuterungen im Handbuch. Die Frau des Entstellten sagt ihm, dass es "drei Wege" gebe. Diese "drei Wege" können aber auch sein: 1.) Der Weg durch IRGENDEINEN Wassersarg 2.) Hinterfragen der Situation 3.) Verweigerung.

    6.) Die ewige Verdammnis...

    ... ist, wenn Du der Mörder Deiner Frau bist und Dein Kind mit eigenen Augen sehen kann, wie Du abgeführt wirst. Mehr ist dazu nicht zu sagen.



    - So, sehr viel Text ... Ich hoffe, hier ist der ein oder andere, der den Film auch gesehen hat. Würde mich freuen, wenn wir über meine Interpretation diskutieren würden.
    Hello, it´s me.
    TanjaRocks ist offline Geändert von TanjaRocks (30.11.2012 um 15:58 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Orbital Knight  Avatar von Winyett Grayanus
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    Hm, das klingt gar nicht so uninteressant. Donnie Darko mochte ich - wenn der Film ähnlich funktioniert sollte ich ihn mir wohl einmal ansehen. Mal sehen, ob ich dann auch etwas zu deinen Ausführungen sagen kann.
    "Jedes Metier hat so seine Vorlieben...gehst du zum Apotheker, verschreibt man dir eine Salbe. Gehst du mit dem gleichen Leiden zum Chirurgen, kommt man dir mit 'nem Skalpell."
    Winyett Grayanus ist offline

  3. #3 Zitieren
    Demigod Avatar von Raider
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    Ziemlich beeindruckend... jetzt versuch es mit Eraserhead!
    Raider ist gerade online

  4. #4 Zitieren
    RockAndTroll
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    Also spätestens nach dem Donnie Darko Directors Cut und Southland Tales ist mir klar geworden, dass die genialität des Donnie Darko-Kinocuts reiner Zufall war. Alles was Kelly danach produziert hat war einfach nur noch zum Selbstzweck willkürlich.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
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  5. #5 Zitieren
    Demigod Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von AntiKlimax Beitrag anzeigen
    Also spätestens nach dem Donnie Darko Directors Cut und Southland Tales ist mir klar geworden, dass die genialität des Donnie Darko-Kinocuts reiner Zufall war. Alles was Kelly danach produziert hat war einfach nur noch zum Selbstzweck willkürlich.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
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    Ich mag Southland Tales. Ich weiß nicht, ob ich ihn als wirklich guten Film bezeichnen würde aber er hatte genug gute Ideen und unterhaltsame Szenen um mir persönlich ziemlich zu gefallen.
    Raider ist gerade online

  6. #6 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Chris Sabion
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    Kann das sein dass die Homepage von Southland Tales gehackt wurde?

    http://www.southlandtales.com/

    Wollte mir mal ein paar Bilder oder Videos dazu ansehen...
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    Chris Sabion ist offline

  7. #7 Zitieren
    Lehrling Avatar von Compfox58
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    Hallo erstmal...
    Ich habe den Film gestern auch gesehen, und er geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Im Gegensatz zur großen Mehrheit der Zuschauer fand ich ihn äusserst interessant. Zugegeben, man hätte cineastisch doch einiges mehr aus der Geschichte machen können und sie konsequenter erzählen können ohne sich in zu viele Langatmigkeiten und Nebendetails zu verlieren. Aber man weiss ja, das ein Regisseur auch nicht immer die Freiheit besitzt, die er gerne hätte. Vielleicht kommt noch ein Directors Cut ?
    Mir erschloss sich allerdings noch eine weitere Interpretation der Endprüfung, die den Schluss dann völlig plausibel machen würde. Man muss allerdings etwas von der Leinwand abstand nehmen und die Geschichte konsequent durchdenken. Kann ja nicht schaden. Also: Der Mann (und der Zuschauer) wurde mehrfach von verschiedenen Personen darauf hingewiesen: sieh in den Spiegel / geh durch das Licht (Babysitterin), du kannst noch etwas ändern (Mann der seine Frau erschoss). Gerade dessen Versuch, den Mann zu warnen, währe unsinnig, wen dieser nur die Wahl zwischen seiner Frau und dem Kind gehabt hätte. Beides keine akzeptable Lösung.
    Auch wurde ihm erklärt, das alles ein Test zu Altruismus und Menschlichkeit der Erdbevölkerung sei. Diesen kann man nicht bestehen, in dem man sein Kind unschuldig leiden lässt oder seine Frau erschiesst... Die Lösung sieht man im Spiegel ! Ich meine, der Mann hätte die Schuld auf sich nehmen und die Kugel für sich verwenden sollen. Die erste wirklich selbstlose Tat in diesem Test. Hat er aber nicht, und der Kreis dreht sich somit weiter. Natürlich kann ich mich irren, dann währe es einfach nur ein schlechter Film mit einem miesen Ende.
    Compfox58 ist offline

  8. #8 Zitieren
    Dea Avatar von Solitaire
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    Hab den Film ebenfalls gesehen und frage mich gerade, was es gebracht hätte, wenn der Mann sich selbst erschossen hätte? Seine Frau hätte noch mehr gelitten, weil sie jetzt auch noch ihren Mann verloren hat und sein Sohn wäre weiterhin schwerbehindert! Das wäre in meinen Augen keine selbstlose Tat.

    Alles in allem war der Film wirklich mal etwas anderes und hat mir doch recht gut gefallen, obwohl in die eine oder andere Stelle ziemlich merkwürdig und/oder unsinnig fand. Doch im Großen und Ganzen regt der Film schon irgendwie zum Nachdenken an.
    https://upload.worldofplayers.de/files11/eqc2HbIFczzKBQgS9KFSolitaitreXY_neu.png
    Solitaire ist offline

  9. #9 Zitieren
    Lehrling Avatar von Compfox58
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    Man kann natürlich wild spekulieren, ist ja schließlich nur reine Fiktion eines Drehbuchautors.....- Aber machen wir mal- Wie gesagt, es kommt diesen Aliens auf die "menschliche" Seite des Handelns an. Die Frau hat ja Schuld auf sich geladen (den Knopf gedrückt). Wenn diese Wesen so viel Wert auf humanismus legen, warum sollten sie selbst dann so inhuman sein und den Jungen bestrafen ? (Hier wird es ja fast schon religiös....warum lässt Gott so viel Elend zu?) aber lassen wir das.
    Compfox58 ist offline Geändert von Compfox58 (04.02.2013 um 13:04 Uhr)

  10. #10 Zitieren
    Dea Avatar von Solitaire
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    Ich denke mal, genau darum ging es den Filmemachern auch: Anregen zu Diskussionen. Und sowas finde ich auch gut. Ich mag Filme nicht, bei denen man aus dem Kino kommt und sie praktisch gleich wieder vergessen hat, sowas braucht kein Mensch. Aber Filme, die zum Nachdenken und diskutieren anregen, haben ihr Ziel nicht verfehlt. Und da jeder nunmal eine andere Meinung hat, ist das immer wieder interessant.
    https://upload.worldofplayers.de/files11/eqc2HbIFczzKBQgS9KFSolitaitreXY_neu.png
    Solitaire ist offline

  11. #11 Zitieren
    Adventurer
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    Neschen - weiß eh keiner, wo dat ist.
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    Naja, wie gesagt: Ich glaube, der Ansatz zur Interpretation ist die Umkehrung der Kausalwirkung.

    Ein bestimmter Mensch stirbt, wenn Du den Knopf drückst

    heißt auch:

    Wenn ein bestimmter Mensch stirbt, drückst Du den Knopf.

    <- Das finde ich äußerst interessant... Vielleicht hat kjemand mal ne Version mit Directors Erklärung gesehen? Das hat ja schon bei Donnie Darko ungemein geholfen.
    Hello, it´s me.
    TanjaRocks ist offline

  12. #12 Zitieren
    RockAndTroll
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    Zitat Zitat von TanjaRocks Beitrag anzeigen
    Naja, wie gesagt: Ich glaube, der Ansatz zur Interpretation ist die Umkehrung der Kausalwirkung.

    Ein bestimmter Mensch stirbt, wenn Du den Knopf drückst

    heißt auch:

    Wenn ein bestimmter Mensch stirbt, drückst Du den Knopf.

    <- Das finde ich äußerst interessant... Vielleicht hat kjemand mal ne Version mit Directors Erklärung gesehen? Das hat ja schon bei Donnie Darko ungemein geholfen.
    Nur mal rein interessehalber:
    Inwiefern fandest du den DD DC hilfreich?

    Die Kinofassung ergibt in meinen Augen um einiges mehr Sinn.

  13. #13 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Chris Sabion
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    Sie schrieb nichts von einem Director's Cut vs. Kinoversion, sondern von einem Audiokommentar des Regisseurs, und der half tatsächlich ungemein
    "Hooray...people are paying attention to me!"
    Chris Sabion ist offline

  14. #14 Zitieren
    RockAndTroll
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    Zitat Zitat von Chris Sabion Beitrag anzeigen
    Sie schrieb nichts von einem Director's Cut vs. Kinoversion, sondern von einem Audiokommentar des Regisseurs, und der half tatsächlich ungemein
    Arrgh, total verlesen^^

  15. #15 Zitieren
    Lehrling
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    Ich habe den Film gestern mal wieder gesehen und mich spontan entschlossen endlich einmal herauszufinden was das ganze Spektakel eigentlich soll.

    Also Google befragen

    Tanja ich finde deine Idee der vertauschten Kausalität richtig elegant und möchte dazu noch folgendes bemerken:

    Zitat Tanja:
    Sprich: Die Kausalität wird hier umgedreht. Es gilt: Drückt jemand den Knopf, stirbt jemand - und es gilt gleichsam: Drückt der Mann ab, drückt jemand den Knopf.

    Fazit: Die Kausalität funktioniert in beide Richtungen. Mit der Entscheidung, seine Frau zu töten, lässt der Mann jemanden auf den Knopf drücken. Würde er seine Frau nicht umbringen, würde der Knopf auch nicht betätigt werden.
    Zitat Ende


    Demnach sind beide Entscheidungen miteinander verwoben, die Personen agieren vielleicht in dem Glauben sie seien autonom, tatsächlich sind sie es nur bedingt.
    Die beiden Entscheidungen sind sich gegenseitig Ursache und Wirkung.
    Folgt man diesem Gedanken dann ist der Film weniger daran interessiert die Frage nach der Moral des einzelnen zu stellen sondern er fragt:"Funktioniert Menschheit?"
    Für die Entitäten die der Verstümmelte seine "Arbeitgeber" nennt, spielt die Individualität eine andere Rolle, die Arbeitgeber sind in der Lage die Menschen zum Werkzeug ihres Willens zu machen (Antennen mit Herzschlag und Nasenbluten).
    schulzinthebox ist offline Geändert von schulzinthebox (08.03.2015 um 03:31 Uhr)

  16. #16 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
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    Interessant, wozu der Film so anregen kann. Imo ist es nur eine unnötig aufgeblähte Twilight-Zone-Folge:

    [Video]
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
    Drachenei ist offline

  17. #17 Zitieren
    Lucjusz
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    Ich fand den Film jetzt vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Nettes Popcorn-Kino, aber konnte mich jetzt nicht dazu motivieren um mich so in diese Thematik reinzusteigern und mitzuspielen wie die TE. Es ist soße eine Kiste hinzustellen, diese Anforderungen zu stellen und zu erwarten, dass man dann tatsächlich das glaubt. Der Film selbst ist garnichtmal so schlecht, nur zu krampfhaft fixiert durch jede Handlung bei bestimmten Personen feste Konsequenzen auszulösen - dadurch wurde das Ende vorhersehbar, wenn man ersteinmal merkt, dass der Typ die Arschkarte in Sache "Karma" primär abbekommt und was parallel beim davorigen Pärchen abgelaufen ist. Da ist keine große Logik dahinter, sondern schlicht eine paranoide Betrachtungsweise von Ursache und Wirkung.

    Ansonsten ist diese Geschichte im Kern uralt. Adam und Eva leben im Paradies,... Eva pflückt einen Apfel vom Baum und beide werden vom Garten Eden verbannt.
    Beide Geschichten sind mir zu provokant und sadistisch. Man legt auch keiner Maus ein Stück Käse vor ihre Höhle und wundert sich dann, sobald man sie alleine lässt, wenn sie daran knabbert... außer natürlich, man möchte ihr ans Leder. Auch der Mensch ist nur ein Produkt seiner Umwelt.

    Zitat Zitat von Drachenei Beitrag anzeigen
    Interessant, wozu der Film so anregen kann. Imo ist es nur eine unnötig aufgeblähte Twilight-Zone-Folge:
    Ja, das steht auch bei Wikipedia, aber danke für den Link zum Video.
    Geändert von Lucjusz (09.03.2015 um 04:42 Uhr)

  18. #18 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
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    Zitat Zitat von Lucjusz Beitrag anzeigen
    Ja, das steht auch bei Wikipedia, aber danke für den Link zum Video.
    Fühlte mich durch meinen Avatar verpflichtet, nochmal explizit darauf hinzuweisen.

    Der Vergleich mit dem Sündenfall gefällt mir. Auch dieser sagt weniger über die Moralität der Testperson aus, als über die dessen, der die Versuchsanordnung zu verantworten hat. Oder über Gottes geheime Schwäche: "O.k., ihr habt mich ertappt! Ja, ich kann alles erschaffen: Himmel, Erde, Flüsse, Seen, Raum, Zeit, Leben... eben einfach alles - außer einem Zaun!".
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
    Drachenei ist offline

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