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deutsche nationalhymne auf türkisch???

  1. #41 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Hm, ich halte von einer deutschen Nationalhymmne in türkischer Sprache abolut nichts.
    Wir leben hier in Deutschland. Die Amtssprache ist deutsch. Warum sollte da auf einmal die Nationalhymmne in einer anderen Sprache, welche andere auch immer, gesungen werden.
    Wer sich einbürgern lassen möchte, muss unter Umständen auch unangenehme Dinge in kauf nehmen, wobei ich der Meinung bin, wenn jemand die deutsche Sprache als unangenehm empfindet schon mal als Kandidat für eine Einbürgerung nicht in Frage kommt.
    Wieso sollte eigentlich jemand, wenn er in seiner Muttersprache unsere Nationalhymmne singt, unserem Land näher kommen?

    Yrifia, wie stehst Du dazu? Würde mich mal interessieren. Auch die umgedrehte Variante. Ein Deutscher wird Türke und singt in der Türkei die türkische Nationalhymmne in Deutsch.
    (Nee, je mehr ich drüber nachdenke, desto albernder finde ich das. Nationalhymmnen sollen IMHO in der jeweiligen Landessprache gesungen werden.)

    (@Uncle-Bin)
    Außerdem wüsste ich mal zugerne wieso Du drauf kommst, dass nur eher "links gerichtete Kreise" sich Gedanken um Integration machen. Links (Mitte links) ist für Integration und Rechts (Mitte Rechts) ist gegen Integration oder wie meinst Du das?

    Nur in Watte packen heißt eben nicht, dass man sich mehr Gedanken um Integration macht. Sieht man ja auch in der antiautoritären Erziehung, was dabei passiert.

    Die Wahrheit ist, weil man seid der Gastarbeiterzeit viel zu gleichgültig mit den ausländischen Mitbürgern umgegangen ist, haben wir heute das Problem, dass überproportional viele Ausländer in den sozial schwächeren Schichten sind.
    Denke, ein Anstoss und manche Verpflichtung (und nicht irgendwas aus Freiwilligkeit) wären viel besser für die Integration und Einbürgerung.
    Z.B. ein wir bieten Deutschkurse an, ihr könnt sie nutzen in: Die und die Kurse werden angeboten und müssen dann und dann absolviert werden. Fertig.

    Das Leben ist kein Wunschkonzert. War es noch nie.

  2. #42 Zitieren
    Tras Tadc Avatar von Uncle-Bin
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    Im Prinzip hast du schon recht Sergej, wenn du dich das mit links und rechts fragst. Der Begriff ist zu ausgeleiert, um in dieser Situation noch richtig benutzt werden zu können. Zumindest würde es mit der klassischen Linke wirklich nicht stimmen, weil man da einfach viel zu oft gar nichts zur Integration gesagt hat.
    Ich rede mal ganz gezielt von den Grünen, die sich als einzige Partei (auf Bundesebene) wirklich schon seit vielen Jahren die bessere Integration und das friedliche Miteinander auf die Fahnen geschrieben haben. Die kann man wahrlich nicht unter dem Begriff "links" zusammen fassen, weil die einzelnen Interessengruppen die sich da zusammengefunden haben viel zu vielfältig dafür sind.

    Das sich aber gerade die Rechten und auch die Mitte-Rechts-Politiker nicht wirklich um Integration kümmern ist überall in Deutschland zu bemerken. Schau dich doch mal um. In jedem Interview ist es zu hören und in der Zeitung zu lesen. "Lernt Deutsch!" und dann ist es erstmal still bis der nächste Imperativ kommt.

    In Watte packen möchte ich niemanden, aber ich möchte freundlich auf jemanden zugehen und ihm die Weltoffenheit zeigen, die wir von unserem Einwanderer erwarten. Wie oft fordern unsere Konservativen Anpassung an unsere Kultur, aber sind selbst sowas von überladen mit Vorurteilen gegen den Islam? Zu oft!
    "Bedenkt: der Teufel, der ist alt, So werdet alt, ihn zu verstehen!" (Aus Goethes Faust)
    Uncle-Bin ist offline Geändert von Uncle-Bin (04.05.2006 um 16:58 Uhr)

  3. #43 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von MaJoBi
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    Zitat Zitat von Archol
    Edit:
    Ach ja, @ MaJoBi:
    Schön, dass du monierst, dass Flex nur Blödsinn redet und sich bloß mit Argumenten äußern soll, aber das trifft gewissermaßen auch auf dich zu... Kein Argument, kein Beitrag zu Thema.
    Herausforderung hin oder her
    Also ich verstehe echt nicht warum du dich so über mich mokierst! Wäre mein Post den in deinen Augen sinnvoller gewesen, wenn ich "ups sry for Offtopic" hingeschrieben hätte! Denn meiner Meinung nach habe ich den Topic genau getroffen! In meinen Augen ging es an dieser Stelle der Disskussion nicht mehr um die Antionalhymne, sondern darum, dass jemand die Notwendigkeit unserer Regierung missverstanden hat! Das gibt mir eher anlass als das Thema hier! (das war jetzt eher allg. als auf dich bezogen.)

    Du schreibst "Kein Argument, kein Beitrag zum Thema" aber genau das wollte ich ja auch nicht(einen Beitrag zum Thema geben)! Wenn du oben alles gelesen hast, dann weist du warum ich nicht Bezug zum Thema genommen habe!
    MaJoBi ist offline

  4. #44 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Yrifia, wie stehst Du dazu? Würde mich mal interessieren. Auch die umgedrehte Variante. Ein Deutscher wird Türke und singt in der Türkei die türkische Nationalhymmne in Deutsch.
    (Nee, je mehr ich drüber nachdenke, desto albernder finde ich das. Nationalhymmnen sollen IMHO in der jeweiligen Landessprache gesungen werden.)
    wird vielleicht ein paar überraschen, aber ich teile deine meinung. denn ich glaub nicht, dass jemand der sich nicht integrieren will, durch so was umgestimmt wird. wieso denn auch? wir haben ne bessere nationalhymne ().

    ach, und wenn es diese übersetzung der hymne auch wirklich gibt, was nützt es einem, dass es offiziel wird? wenn man es in türkisch singen will, dann könnte man das ja (theoretisch).
    Yrifa ist offline

  5. #45 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Zitat Zitat von Yrifa
    wird vielleicht ein paar überraschen, aber ich teile deine meinung. denn ich glaub nicht, dass jemand der sich nicht integrieren will, durch so was umgestimmt wird. wieso denn auch? wir haben ne bessere nationalhymne ().

    ach, und wenn es diese übersetzung der hymne auch wirklich gibt, was nützt es einem, dass es offiziel wird? wenn man es in türkisch singen will, dann könnte man das ja (theoretisch).
    Mich überrascht es nicht Ist wieder so ein Schnellschuss, wo man hätte erst die Betroffenen fragen sollen, ob sie es denn überhaupt wollen, bevor man damit an die Öffentlichkeit geht. Na, immerhin wird drüber diskutiert.
    Mag ja sein, dass es da bei mir ein bisschen harkt, aber ich denke schon, dass jemand, der sich in welchem Land auch immer einbürgern lassen möchte, es sich nicht nehmen lässt, wenn er denn singen will, die Hymne in der jeweiligen Landessprache zu singen.

    Hm, also von der Melodie am schönsten finde ich ja die russische. Vom Gesang am schönsten, Tja, muss man den Engländern wirklich lassen, wenn im Stadion 60000 vollen Herzens ihr God Save the Queen singen. Ist IMHO unschlagbar. Aber vom Gefühl am schönsten, natürlich die deutsche

    @Uncle-Bin
    Yep, gegen Freundlichkeit und Weltoffenheit ist nichts einzuwänden. Allerdings darf man sich dabei nicht ausnutzen lassen. Hm, werde da noch eingehender drauf antworten. Aber nicht jetzt.

    @MaJoBi + Archol
    Bitte sachlich bleiben und nicht persönlich werden.
    Geändert von Sergej Petrow (04.05.2006 um 18:06 Uhr)

  6. #46 Zitieren
    General Avatar von Zhanior
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    Ich bin der Ansicht, dass wir keine Nationalhymne brauchen. Weder auf deutsch noch auf türkisch.
    Wenn jemand deutscher Staatsbürger werden will, sehe ich es ein, dass er die deutsche Sprache beherrschen muss. Welche Lieder er in welcher Sprache singt, hat nicht zu interessieren, das gilt auch für die Nationalhymne; 'offizielle' Übersetzungen brauchen wir dafür aber keine.
    The only thing that will redeem mankind is co-operation. - Bertrand Russell
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    Zhanior ist offline

  7. #47 Zitieren
    Tras Tadc Avatar von Uncle-Bin
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    Zitat Zitat von Zhanior
    Ich bin der Ansicht, dass wir keine Nationalhymne brauchen. Weder auf deutsch noch auf türkisch.
    Na jetzt bekommt die Diskussion ne Wende, die ich mal begrüße. Wie ich bereits anmerkte: Ich halte nicht viel von unserem Nationalgedanken. Der lenkt ja letztendlich nur von der eigentlichen Problematik ab.
    Unsere Nationalhymne geht mir sonstewo vorbei. Noch dazu finde ich den Text der DDRhymne wesentlich besser. Da die Hymne im Rahmen der Diktatur ja auch irgendwann nicht mehr gesunden wurde (man spielte nur noch die Melodie, weil im Text vom "einig Vaterland" gesprochen wurde), ist sie auch nicht so historisch belastet wie manch anderes was die DDR überdauerte.

    @Sergej: Ich bin gespannt. ^^ Ausnutzen darf man sich natürlich nicht. Nur sollte man unsere Mitmenschen nicht gleich unter Generalverdacht stellen. Gerade bei solch einer Diskussion rutscht einfach vielen Leute ne böse Verallgemeinerung raus.
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    Uncle-Bin ist offline

  8. #48 Zitieren
    gast13
    Gast
    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Bitte sachlich bleiben und nicht persönlich werden.
    Dein Wunsch ist mir Befehl - 2. Post geändert, Punkt 5 "geschlossene Anstalt" entfernt, da durchaus als beleidigend auffassbar; "irgendein Depp" durch "irgendwer" ersetzt. Am Inhalt ändert das nix, aber immerhin solte sich niemand angegriffen fühlen.

    @ MaJoBi:
    Ganz ruhig
    Ich wollte dich überhaupt nicht angreifen oder mich mokieren. Diese Behandlung ist ganz anderen Leuten vorbehalten, die müssen sich das schon wirklich verdient haben >_<. Deshalb der -Smilie am Ende des Postings.
    Der dir gewidmete Teil war lediglich ein kleines Augenzwinkern, ein leichter Aufruf dir an die eigene Nase zu fassen, weil du schließlich im Endeffekt genau das falsch gemacht hast, was dein Vorposter auch gemacht hat. Wenn auch auf einem höheren Level. (Kurz gesagt, ja, ich verstehe, was du meinst, aber du hast im Endeffekt nur gesagt: "du erzählt Unsinn", ein paar Gegenargumente hätten der Sache durchaus gedient) Das mit dem an-die-eigene-Nase-fassen sollte ich übrigens auch in Zukunft stärker bei mir selbst einplanen, wie ich sehe... Frieden?

    So, back to Topic:
    Zitat Zitat von K.Murx
    Wie, was? Gestelztes Deutsch? Da ist kein Satz länger als 9 Wörter, und im ganzen Text hat es gerade mal zwei Kommas und die bezeichnen nicht mal Nebensätze!
    Da hat er mich erwischt >_<
    Nein, Spaß beiseite, mit dem "gestelzten" Deutsch meine ich keine unübersichtlichen Satzkonstruktionen, sondern einen unüblichen Sprachgebrauch, wie er heute auch von Autochtonen nicht mehr gänzlich verstanden wird
    Danach laßt uns alle streben,
    Brüderlich mit Herz und Hand!
    Es ist eine Metapher, klar, aber mein Einwand besteht eben darin, dass man es als Deutschlernender nicht wirklich verstehen kann.
    Einigkeit und Recht und Freiheit
    Sind des Glückes Unterpfand
    Klar, die ersten drei Begriffe sollten jedermann ein Begriff sein, sie bilden gewissermaßen das Fundament der Bundesrepublik. Auch wenn sie zu vorrepublikanischer Zeit verfasst wurden. (Ich hoffe, ich erzähl jetzt keinen Unsinn >_<) Was aber das/den? "Unterpfand" angeht, dürfte klar sein, dass niemand, der nicht gerade in Germanistik promoviert, allzuviel mit dem Begriff anfangen kann. Und deshalb begrüße ich die Existenz einer übersetzten Fassung, weil sie eben dazu dienen kann, den Inhalt der Hymne verständlich zu vermitteln. Auswendig lernen kann jeder, aber ich finde, dass der Inhalt der Hymne ein Vorgeschmack auf das ist, was allgemein als "Leitkultur" bekannt ist. Wenn jeder in Deutschland das auch versteht, kann das Rückenwind für die ohnehin kränkelnde Integration bedeuten.
    Zitat Zitat von K.Murx
    Wie jetzt, Gesetzestext? Ich dachte, Nationalhymne?
    Nein, nein - Gedankensprung... Es ging mir um die Funktion einer Hymne zur (groben) Erklärung einer Kultur im Gegensatz zu Texten wie z.B dem Grundgesetz, das ganz unlyrisch festschreibt, was Sache ist, aber den meisten "Integrationskandidaten" aufgrund der Sprachbarriere unzugänglich ist.
    Zitat Zitat von grossfürst haruki
    Nur geht es ja nicht darum den türkisch Sprachigen eine Übersetzung der Deutschen Nationalhymne zu liefern, denn diese Existiert bereits und jeder Türke der sich für den Inhalt und Bedeutung der Hymne informieren will kan das tun, sonder es geht darum die türkische Version als eine Offizielle anzuerkennen und dagegen bin ich. Wenn schon, dann in alle grösseren Sprachen übersetzen und alle als Offiziel anerkennen, damit könnte ich mich anfreunden.
    Siehste, schon sind wir mehr oder weniger einer Meinung. Klar, die Übersetzung existiert schon, aber ich denke, der Hintergrund liegt darin, dass man besagten Einwanderern diesen Text empfiehlt, um einen Einstieg in die deursche Kultur zu erleichtern. Egal, ob Türkisch oder Italienisch oder Arabisch, je mehr Übersetzungen es gibt, desto besser. Das nimmt auch der ausländischen Boulevardzeitung ("Sun" z.B.) die Möglichkeit, eine pervertierte Übersetzung unters Volk zu bringen... Auch bitte ich zu bedenen, dass die Hymne zwar einerseits leicht zugänglich sein mag, aber auf der anderen Seite liegt ein Problem der Einwanderer auch darin, dass sie zunächst vielleicht gar nicht wissen, wie sie sich Informationen beschaffen sollen. Daher wären solche Empfehlungen von Seiten der Behörden durchaus konstruktiv.
    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Die Wahrheit ist, weil man seid der Gastarbeiterzeit viel zu gleichgültig mit den ausländischen Mitbürgern umgegangen ist, haben wir heute das Problem, dass überproportional viele Ausländer in den sozial schwächeren Schichten sind.
    Denke, ein Anstoss und manche Verpflichtung (und nicht irgendwas aus Freiwilligkeit) wären viel besser für die Integration und Einbürgerung.
    Z.B. ein wir bieten Deutschkurse an, ihr könnt sie nutzen in: Die und die Kurse werden angeboten und müssen dann und dann absolviert werden. Fertig.
    Dito - das wird so langsam zur Gewohnheit
    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Außerdem wüsste ich mal zugerne wieso Du drauf kommst, dass nur eher "links gerichtete Kreise" sich Gedanken um Integration machen. Links (Mitte links) ist für Integration und Rechts (Mitte Rechts) ist gegen Integration oder wie meinst Du das?
    Ich verstehe das so: "links" = Zuckerbrot, "rechts" = Peitsche.
    Beide Wege haben was für sich, aber werden alleine nie zu etwas führen. Deshalb ist ein partei- und lagerübergreifender Konsens immens wichtig für die Gestaltung der Zukunft. Solange der Konsens nicht gefunden ist, soll man sich bloß darüber die Köpfe heißreden und nichts ungesagt lassen. Dann hat das Ganze eine Chance, in der Realität zu überleben.
    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Tja, muss man den Engländern wirklich lassen, wenn im Stadion 60000 vollen Herzens ihr God Save the Queen singen. Ist IMHO unschlagbar.Hm, also von der Melodie am schönsten finde ich ja die russische. Vom Gesang am schönsten, Tja, muss man den Engländern wirklich lassen, wenn im Stadion 60000 vollen Herzens ihr God Save the Queen singen
    Also ich find "You'll never walk alone" sogar noch viel schöner
    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Aber vom Gefühl am schönsten, natürlich die deutsche
    Da muss ich einwenden, dass ich als Multiple-Choice-Staatsbürger ("Bitte Zutreffendes ankreuzen: Ich bin Staatsbürger der BRD X; Ich bin Bürger eines anderen Staates X...") die französische noch bevorzuge. Die deutsche ist irgendwie zahnlos, eine richtige Identifikation löst sie nicht unbedingt aus. Die französische ist da viel direkter, sie enthält allerdings auch leicht bedenklichen Klartext...
    Ach ja, mit "Qu'un sang impur abreuve nos sillons" (etwa: möge ein unreines Blut unsere Ackerfurchen tränken) sind die Österreicher gemeint *g* Völkerfreundschaft ist doch was Feines...

    Nochmal grundsätzlich:

    Ich denke nicht, dass bei offiziellen Anlässen in einer anderen Sprache als Deutsch gesungen werden sollte. Das würde dann doch am Gedanken der deutschen Sprache als Amtssprache, die jeder beherrschen können muss und verwenden darf, vorbeigehen. Wenn hingegen z.B. bei der anstehenden Fußball-WM türkische Fans im Stadion anwesend sein sollten und afangen sollten, die deutsche Nationalhymne auf Türkisch zu singen, fände ich das schon ein sehr schönes Zeichen... Mal sehen^^

    So, irgendwas hab ich bestimmt vergessen... Wenn ich nur wüsste, was...
    Egal, reicht für heute, freu mich schon, wenn mir die ersten Fetzen wieder um die Ohren fliegen^^

  9. #49 Zitieren
    General Avatar von Zhanior
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    Wenn wir schon bei der Integration sind:
    Ich denke, zu viele Zwangsmaßnahmen sind kontraproduktiv. Ich habe nichts dagegen, wenn auf Kenntnis der deutschen Sprache überprüft wird, aber wie man sich diese aneignet, sollte nicht vorgeschrieben werden.
    Soll heißen - jeder, der Staatsbürger werden will, muss deutsch kennen, aber wie er das lernt, ist ganz allein seine Sache.

    Lustig ist ja auch, an was die Einwanderer sich nach Willem Einiger alles anpassen sollen - deutscher "Leitkultur" sei dank. Ich kann dazu nur sagen, dass mir als Deutscher vieles unserer 'Kultur' gehörig auf den Geist geht. Und wenn dann Sätze wie "Das Christentum ist nunmal Fundament unserer Kultur." kommen, ist es endgültig vorbei.
    Natürlich gibt es auch noch die Lösung mit Wissenstests, die 50% der deutschen Bevölkerung selbst nicht beantworten könnten oder verfassungswidrigen Gesinnungsprüfungen...

    Ein deutscher Staatsbürger soll sich mit Werten wie Demokratie, Gleichheit und Freiheit identifizieren können. Wie ein Einwanderer selbiges tun soll, wenn ihm die 'Freiheit' gleich mal mit der Peitsche eingeprügelt wird ist mir ein Rätsel.
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  10. #50 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Zitat Zitat von Zhanior
    Ich bin der Ansicht, dass wir keine Nationalhymne brauchen. Weder auf deutsch noch auf türkisch.
    Wenn jemand deutscher Staatsbürger werden will, sehe ich es ein, dass er die deutsche Sprache beherrschen muss. Welche Lieder er in welcher Sprache singt, hat nicht zu interessieren, das gilt auch für die Nationalhymne; 'offizielle' Übersetzungen brauchen wir dafür aber keine.
    Dazu sollte man sich mal Fragen, zu welchen Anlässen überhaupt die Nationalhymne gespielt wird. In der Regel sind es doch feierliche Anlässe, wie z.B. sportliche Ereignisse oder Staatsempfänge. Klar, grundsätzlich gibt es da keine Notwendigkeit. Dennoch ist da doch eine gewisse Zugehörigkeit zu spüren, wenn man seine eigene Hymne hört. Siegerehrungen ohne die Nationalhymne, in Kürze die Fussball-WM ohne die Hymne vor Spielbeginn. Alles möglich. Aber irgendwie würde mir da ein bisschen Farbe fehlen.
    Eine Hymne dient doch dazu, dass Zugehörigkeitsgefühl des jeweiligen Landes zu stärken. Wenn man sich mal das Alter der Hymnen so anschaut. Es ist eigentlich noch eine recht junge Idee, die von einem Land aufgegriffen wurde und dann mehr oder weniger von den meissten Ländern kopiert wurde.
    Hier der Staat, da der Bürger. Ohne Staat gibt es keinen Bürger und ohne Bürger keinen Staat. Identifikation ist IMHO was wichtiges und mit einer Nationalhymne kann man den Weg der Identifikation unterstützen.

    Zitat Zitat von Zhanior
    Wenn wir schon bei der Integration sind:
    Ich denke, zu viele Zwangsmaßnahmen sind kontraproduktiv. Ich habe nichts dagegen, wenn auf Kenntnis der deutschen Sprache überprüft wird, aber wie man sich diese aneignet, sollte nicht vorgeschrieben werden.
    Soll heißen - jeder, der Staatsbürger werden will, muss deutsch kennen, aber wie er das lernt, ist ganz allein seine Sache.
    Da ist ja nichts gegen einzuwänden. Nur was machst Du, wenn diesem Ansinnen nicht gefolgt wird, wenn die Freiwilligkeit nicht funktioniert? (was ja nun definitiv der Fall ist.)

    Zitat Zitat von Zhanior
    Lustig ist ja auch, an was die Einwanderer sich nach Willem Einiger alles anpassen sollen - deutscher "Leitkultur" sei dank.
    Es geht aber nicht nach dem Willen einiger. Das schöne an Demokratie ist, dass alle Strömungen in irgendeiner Form mit einfließen. Natürlich ist es dann so, dass alles was nicht in die politische Richtung passt, die man selbst verfolgt, erstmal negativ angesehen wird. Nur ist das ja die eigentliche Stärke der Demokratie. Jede politische Richtung hat in bestimmten Bereichen die "rosarote" Brille auf und will nicht die Nachteile von dieser oder jenen Ausrichtung erkennen, die passieren, wenn die Linie konsequent durchgezogen wird. Nur weil die Gegenseite etwas anders sieht, ist sie nicht automatisch dümmer oder unfähig. Da ist leider kein Automatismus drin.

    Zitat Zitat von Zhanior
    Ich kann dazu nur sagen, dass mir als Deutscher vieles unserer 'Kultur' gehörig auf den Geist geht. Und wenn dann Sätze wie "Das Christentum ist nunmal Fundament unserer Kultur." kommen, ist es endgültig vorbei.
    Eigentlich wird immer von den Werten des Christentums als Fundament unserer Kultur geredet. Das ist was völlig anderes. Schon allein der Sprachgebrauch hier zeigt, dass sehr viele Redewendungen aus der Bibel auch heute noch benutzt werden. Denke doch, dass man da von einer tiefen Verwurzelung sprechen kann.

    Zitat Zitat von Zhanior
    Natürlich gibt es auch noch die Lösung mit Wissenstests, die 50% der deutschen Bevölkerung selbst nicht beantworten könnten oder verfassungswidrigen Gesinnungsprüfungen...
    Hier bin ich ein bisschen geteilter Meinung. Einerseits ist es mir völlig schnuppe, ob die deutsche Bevölkerung diesen Test bestehen kann oder nicht. Sie braucht diesen Test nicht erfüllen und fertig.
    Habe schon mal in einen anderen Thread (ging nur um diesen Test) als Beispiel mal die Fahrprüfung genommen. Ich denke, dass es unbestritten ist, dass die meisten Autofahrer heute durch die theoretische Prüfung und vermutlich auch durch die praktische Prüfung rasseln würde, wenn denn die Zeit der Prüfung lange genug zurück liegt. Dennoch kann man eindeutig bestimmen, wer der bessere Autofahrer ist. Die Unfallzahlen belegen, dass die Neulinge die mit Abstand am meisten und schwersten Unfälle erzeugen.
    Merkt man dann auch bei der Versicherungsprämie, die man dann blechen darf.
    Die Neulinge lernen und wenden direkt das gelernte an. Sie haben keine Zeit gehabt, dass ganze zu verinnerlichen. Die anderen leben in der Praxis und handeln intuitiv. Alles drin, sie wissen, wie sich sich verhalten sollen.
    Anderes Beispiel: typische Redewendungen. Wer hier aufwächst, saugt sie mit der Muttermilch auf. Sie werden nicht beigebracht, trotzdem weiß jeder hier, was es heißt jemandem den Schneid abzukaufen. Auch sollche Dinge wie Klappe zu, Affe tot-Sprüche.
    Verstehst Du, worauf ich hinaus will?
    Der Test soll dazu dienen, dass sich die Probanten mit dem Land beschäftigen und hieraus soll so ein bisschen das Manna gezogen werden, dass erst nur gelerntes angewand wird und später intuitives.
    Wenn man etwas will, kann man es auch erreichen. Ich denke nicht, dass die Führerscheinprüfung leichter ist, als dieser Test, denn es gab sofort nach Ausgabe dieses Testes genügend Hilfsmaterial.

    Zitat Zitat von Zhanior
    Ein deutscher Staatsbürger soll sich mit Werten wie Demokratie, Gleichheit und Freiheit identifizieren können. Wie ein Einwanderer selbiges tun soll, wenn ihm die 'Freiheit' gleich mal mit der Peitsche eingeprügelt wird ist mir ein Rätsel.
    Du tust gerade so, als ob der Bürger hier anders behandelt wird. Egal, was Du machst oder tust, Du musst dich an entsprechenden Gesetzen halten. Ende des Monats wird die Einkommensteuererklärung des Vorjahres fällig. Da ist es völlig schnuppe, ob Du es weißt oder nicht. Wenn sie nicht vorliegt, verhältst Du dich schon mal gesetzeswidrig. In Ordnung oder nicht? Der Staat braucht Steuern. Da auf Freiwilligkeit zu setzen, wäre wohl etwas abwegig.
    Sobald Du Deutscher bist im Sinne des Gesetzes, hast Du Rechte. Rechte, die auch Geld kosten. Warum sollte da der Staat quasi für nichts die Staatsbürgerschaft rausgeben?

    Zitat Zitat von Archol
    Siehste, schon sind wir mehr oder weniger einer Meinung. Klar, die Übersetzung existiert schon, aber ich denke, der Hintergrund liegt darin, dass man besagten Einwanderern diesen Text empfiehlt, um einen Einstieg in die deursche Kultur zu erleichtern. Egal, ob Türkisch oder Italienisch oder Arabisch, je mehr Übersetzungen es gibt, desto besser. Das nimmt auch der ausländischen Boulevardzeitung ("Sun" z.B.) die Möglichkeit, eine pervertierte Übersetzung unters Volk zu bringen... Auch bitte ich zu bedenen, dass die Hymne zwar einerseits leicht zugänglich sein mag, aber auf der anderen Seite liegt ein Problem der Einwanderer auch darin, dass sie zunächst vielleicht gar nicht wissen, wie sie sich Informationen beschaffen sollen. Daher wären solche Empfehlungen von Seiten der Behörden durchaus konstruktiv.
    Dagegen ist nichts einzuwänden. Zu Lehrzwecken wahrscheinlich sogar ein muss, da doch Metaphern bei sind, die nicht so einfach zu verstehen sind. Wobei mal erwähnt werden sollte, dass auch einige Einbürgerungswillige schon wirklich lange hier sind und damit eigentlich keine Probleme mehr haben dürften, leider aber doch Probleme haben, mangels Interesse die Sprache zu lernen.

    Zitat Zitat von archol
    Ich verstehe das so: "links" = Zuckerbrot, "rechts" = Peitsche.
    Beide Wege haben was für sich, aber werden alleine nie zu etwas führen. Deshalb ist ein partei- und lagerübergreifender Konsens immens wichtig für die Gestaltung der Zukunft. Solange der Konsens nicht gefunden ist, soll man sich bloß darüber die Köpfe heißreden und nichts ungesagt lassen. Dann hat das Ganze eine Chance, in der Realität zu überleben.
    Dein ersten Satz unterstreiche ich nicht. Ist ja mehr ein fördern und fordern. Das hat nichts mit Peitsche zu tun.
    Ansonsten: Es lebe die Demokratie (Habe ja auch oben weiter schon was dazu geschrieben)

    Zitat Zitat von archol
    Da muss ich einwenden, dass ich als Multiple-Choice-Staatsbürger ("Bitte Zutreffendes ankreuzen: Ich bin Staatsbürger der BRD X; Ich bin Bürger eines anderen Staates X...") die französische noch bevorzuge. Die deutsche ist irgendwie zahnlos, eine richtige Identifikation löst sie nicht unbedingt aus. Die französische ist da viel direkter, sie enthält allerdings auch leicht bedenklichen Klartext...
    Ach ja, mit "Qu'un sang impur abreuve nos sillons" (etwa: möge ein unreines Blut unsere Ackerfurchen tränken) sind die Österreicher gemeint *g* Völkerfreundschaft ist doch was Feines...
    Nunja, ich bin Deutscher und kann nicht aussuchen... Dennoch kann ich mich mit Einigkeit und Recht und Freiheit voll identifizieren. Ich finde, wir leben in einem tollen Land. Freiheitsmäßig sind wir jedenfalls ganz vorne mit dabei Aber ok, ich schweife ab

    Zitat Zitat von Uncle-Bin
    @Sergej: Ich bin gespannt. ^^ Ausnutzen darf man sich natürlich nicht. Nur sollte man unsere Mitmenschen nicht gleich unter Generalverdacht stellen. Gerade bei solch einer Diskussion rutscht einfach vielen Leute ne böse Verallgemeinerung raus.
    Hm, ich denke doch, dass diese Diskussion (zumindest seit sie im Politikforum gelandet ist) doch grundsolide geführt wird.
    Wer sagt denn, dass wer unter Generalverdacht gestellt werden soll? Tatsache ist allerdings auch, dass es einfach nicht geht ohne gewisse Auflagen zu erfüllen. (Was übrigens auch für unsereins gilt.) Man muss nicht immer gleich böses vermuten, weil dieses oder jenes Gesetz rauskommt.
    Wenn jemand Deutscher werden möchte, hat er sicherlich seine Gründe. Übrigens scheint es auch so zu sein, dass der jenige sich hier wohlfühlt, sonst würde er diesen Weg nicht gehen. Nun ist es allerdings so, dass unser Staat ein Grundgesetz hat UND dieses Grundgesetz gibt dem Bürger Rechte und Pflichten. Gleichzeitig gibt es dem Staat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass nur derjenige Deutscher wird, der für diese Rechte und Pflichten bereit ist einzustehen.
    Der Einzelne kann barmherzig, nett, freundlich sein. Das ist aber nicht die Aufgabe des Staates. Mit barmherzig, nett, freundlich lassen sich keine Gesetze machen. Dort muss schon eindeutig drinstehen, wie, wann, wo zu verfahren ist. Für den Einzelfall mag das dann teilweise sehr kleinlich und unbarmherzig aussehen. Dafür gibt es dann aber entsprechende Petitionsausschüsse, die u.U. dann anders entscheiden. Wichtig ist aber erstmal, dass versucht wird für alle gleich zu entscheiden. Sonst läuft man nämlich in die Gefahr, dass der Staat willkürlich wird. Das ist mehr oder weniger das schlimmste, was passieren kann.
    Geändert von Sergej Petrow (05.05.2006 um 15:19 Uhr)

  11. #51 Zitieren
    General Avatar von Zhanior
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    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Dennoch ist da doch eine gewisse Zugehörigkeit zu spüren, wenn man seine eigene Hymne hört.
    Bei mir nicht.

    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Ohne Staat gibt es keinen Bürger und ohne Bürger keinen Staat. Identifikation ist IMHO was wichtiges und mit einer Nationalhymne kann man den Weg der Identifikation unterstützen.
    Ja, Du hast Recht. Allerdings gibt es uns Menschen als Lebewesen auch ohne Staat. Und dass mancher Staat auch meint, ohne die Bürger auszukommen, soll leider auch vorkommen.
    Wozu Identifikation nun aber genau dienen soll, ist mir durch Deine Argumentation leider nicht klar geworden.
    Ich persönlich lasse mir ungern das Denken abnehmen - wenn ich für Demokratie eintrete, dann nicht, weil es in der Verfassung des Staates, in dem ich geboren wurde, steht, sondern, weil ich zu dem Schluss gekommen bin, dass das eine gute Sache ist.

    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Da ist ja nichts gegen einzuwänden. Nur was machst Du, wenn diesem Ansinnen nicht gefolgt wird, wenn die Freiwilligkeit nicht funktioniert? (was ja nun definitiv der Fall ist.)
    Wie gesagt, ich bin durchaus für einen Sprachtest! Der ist dann natürlich verpflichtet - und wer freiwillig nichts macht, rasselt da dann eben durch.

    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Eigentlich wird immer von den Werten des Christentums als Fundament unserer Kultur geredet. Das ist was völlig anderes. Schon allein der Sprachgebrauch hier zeigt, dass sehr viele Redewendungen aus der Bibel auch heute noch benutzt werden. Denke doch, dass man da von einer tiefen Verwurzelung sprechen kann.
    Nun ist die Frage, ob die Werte oder das Christentum zuerst da waren allerdings etwas leichter zu beantworten als die Frage nach der Henne und dem Ei.
    Zumal sich die für mich zentralen Werte unserer Gesellschaft nicht gerade aus dem Christentum heraus entwickelt haben.

    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Du tust gerade so, als ob der Bürger hier anders behandelt wird. Egal, was Du machst oder tust, Du musst dich an entsprechenden Gesetzen halten. Ende des Monats wird die Einkommensteuererklärung des Vorjahres fällig. Da ist es völlig schnuppe, ob Du es weißt oder nicht. Wenn sie nicht vorliegt, verhältst Du dich schon mal gesetzeswidrig. In Ordnung oder nicht? Der Staat braucht Steuern. Da auf Freiwilligkeit zu setzen, wäre wohl etwas abwegig.
    Sobald Du Deutscher bist im Sinne des Gesetzes, hast Du Rechte. Rechte, die auch Geld kosten. Warum sollte da der Staat quasi für nichts die Staatsbürgerschaft rausgeben?
    Das war von mir vielleicht unglücklich ausgedrückt. "Staatsbürger" meinte hier das, was der Einwanderer mal werden will. Ich wollte darauf hinaus, wie der Einwanderer Freiheit zu schätzen lernen soll, wenn sie ihm mit der Peitsche eingeprügelt wird.
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  12. #52 Zitieren
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    Zitat Zitat von Zhanior
    Ja, Du hast Recht. Allerdings gibt es uns Menschen als Lebewesen auch ohne Staat. Und dass mancher Staat auch meint, ohne die Bürger auszukommen, soll leider auch vorkommen.
    Wozu Identifikation nun aber genau dienen soll, ist mir durch Deine Argumentation leider nicht klar geworden.
    Ich persönlich lasse mir ungern das Denken abnehmen - wenn ich für Demokratie eintrete, dann nicht, weil es in der Verfassung des Staates, in dem ich geboren wurde, steht, sondern, weil ich zu dem Schluss gekommen bin, dass das eine gute Sache ist.
    Also das was du über Demokratie gesagt hast, finde ich sehr gut und kann es nur unterstützen! Man soll alles hinterfragen und nichts glauben, nur weil man da reingeboren wurde!

    Aber Identifikation ist sehr wichtig! Du wirst es wohl selber nicht merken, aber Identifikation ist doch eine unserer Fähigleiten, die uns von anderen Lebewesen unterscheidet! Jedes Stammesmitglied des Stammes in sonstwo spürt eine gewisse Zugehörigkeit zu seinem Stamm! Jeder Mensch fühlt sich wo zuhause! Und sogar Tiere viel abhängiger von ihrem Geburtsort als man meinen will! Identifikation ist für uns insofern wichtig, dass wir uns selber nur begreifen können, wenn wir auch unsere Wurzeln kennen und uns mit ihnen identifiziert haben!

    @Archol
    Ich bin auch stark für Friede Wir haben wirklich(oder bestimmt fast nur ich) ein bischen überreagiert! Aber Sergej, war's wirklich so schlimm

    EDIT
    Das was du über die Werte im Christentum gesagt hast...denk mal darüber nach:
    Die erste Gemeinde legte Wert auf eine gute Gemeinschaft!
    Die erste Gemeinschaft war nicht christlich, oder jüdisch, oder sonstwas...es war eine Gemeinde und auf diesem Grundsatz, der guten Gemeinschaft existiert heute noch jede friedliebende Gemeinde unabhängig von ihrer Konfession und Glauben!
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  13. #53 Zitieren
    General Avatar von Zhanior
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    Ok, gehen wir mal davon aus, dass Identifikation wünschenswert ist:
    Sollte man dann nicht jeden den Weg zur Identifikation gehen lassen, den er will? Sei es ohne Hymne, mit Hymne auf deutsch oder mit Hymne in einer anderen Sprache.
    Ich denke, so weit sind wir uns auch schon einig.
    Ob man dafür 'offizielle' Übersetzungen braucht, ist denke ich eine Frage des Nutzens und der Folgen. Ich bin nachdem ich nochmal etwas darüber nachgedacht habe, eher unschlüssig als dagegen. Denn es könnte manchem doch einen Anstoß geben, sich auf den Weg zur Identifikation zu begeben, wenn er eine offizielle Übersetzung singen kann und sich nicht Sorgen wegen Fehlern im Text oder Metaphern, die er nicht versteht, wenn er es auf deutsch singt, machen muss.
    Ich habe in der politischen Debatte bisweilen den Eindruck, dass die Muttersprache der Imigranten als "Makel" aufgefasst wird, den man "aberziehen" muss, so wie man früher Linkshänder zum 'Umlernen' gezwungen hat. M.E. sollte diese als etwas durchaus positives angesehen werden; eine Koexistenz schließt sich ja nicht aus. Es ist klar, deutsch muss man können. Aufhören, seine Muttersprache zu benutzen, nicht - auch beim Singen der Nationalhymne.

    @Sergej Petrow

    Von Dir lese ich oft "auch das ist Demokratie" u.ä. Ich stimme Dir zwar in der Theorie zu, nur leider ist unsere Demokratie nicht 'perfekt', das muss man bedenken.
    Eine Handvoll Großkonzerne haben Kontrolle über den halben medialen Informationsfluss weltweit. Unsere mentale Umwelt ist eine Müllhalde. Reale Macht liegt in manchen Bereichen in der Hand nicht direkt demokratisch legitimierter Organisationen wie Geheimdiensten oder auch WTF, Weltbank und WTO.
    Vor diesem Hintergrund erscheint "auch das ist Demokratie" für mich in einem anderen Licht.
    Aber ich schweife ab, gehört an sich nicht in diesen Thread...


    Edit:
    Zitat Zitat von MaJoBi
    Das was du über die Werte im Christentum gesagt hast...denk mal darüber nach:
    Die erste Gemeinde legte Wert auf eine gute Gemeinschaft!
    Die erste Gemeinschaft war nicht christlich, oder jüdisch, oder sonstwas...es war eine Gemeinde und auf diesem Grundsatz, der guten Gemeinschaft existiert heute noch jede friedliebende Gemeinde unabhängig von ihrer Konfession und Glauben!
    Verstehe jetzt nicht ganz, was Du mir sagen willst. Das, was Du angeführt hast, zeigt noch gerade, dass der Ausdruck 'christliche Werte' unsinnig ist.
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  14. #54 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Zitat Zitat von Zhanior
    Bei mir nicht.
    Ist ja das schöne. Ist kein Zwang (hier zumindest nicht)

    Zitat Zitat von Zhanior
    Ja, Du hast Recht. Allerdings gibt es uns Menschen als Lebewesen auch ohne Staat. Und dass mancher Staat auch meint, ohne die Bürger auszukommen, soll leider auch vorkommen.
    Wozu Identifikation nun aber genau dienen soll, ist mir durch Deine Argumentation leider nicht klar geworden.
    Ich persönlich lasse mir ungern das Denken abnehmen - wenn ich für Demokratie eintrete, dann nicht, weil es in der Verfassung des Staates, in dem ich geboren wurde, steht, sondern, weil ich zu dem Schluss gekommen bin, dass das eine gute Sache ist.
    Ist wohl das notwendige Übel, was man ertragen muss. (Sehe es allerdings nicht als Übel) Nur eine Art Staatsgebilde kann dir die Demokratie bieten. Wenn man sich die Geschichte mal anschaut, war es ein langer Weg bis dahin.
    Die Identifikation dient dazu, dass der Bürger nicht vergisst, dass er dafür verantwortlich ist, dass es dem Staat ( dem Volk) gut geht. "Der Staat" ist kein Selbstzweck. Nur wenn jeder nach besten Wissen und Gewissen mithilft und mit anpackt, wird was daraus.

    Zitat Zitat von Zhanior
    Wie gesagt, ich bin durchaus für einen Sprachtest! Der ist dann natürlich verpflichtet - und wer freiwillig nichts macht, rasselt da dann eben durch.
    Yep. Scheinbar haben sich die Innenminister der Länder geeinigt. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wird es einheitliche Sprachtests geben und Einbürgerungskurse, in dem die hiesigen Grundwerte gelehrt werden.

    Zitat Zitat von Zhanior
    Nun ist die Frage, ob die Werte oder das Christentum zuerst da waren allerdings etwas leichter zu beantworten als die Frage nach der Henne und dem Ei.
    Zumal sich die für mich zentralen Werte unserer Gesellschaft nicht gerade aus dem Christentum heraus entwickelt haben.
    Dazu sind viel zu viele Metaphern aus der Bibel in der deutschen Sprache verankert, als dass sich diese Frage wirklich stellt. Allerdings hast Du natürlich Recht, dass einige Werte schon vorher vorhanden waren und es durchaus möglich ist, für sich andere zentrale Werte zu sehen. Glaube allerdings eher, dass die Werte vielleicht komplexer sind, sich aber durchaus zerlegen lassen in die Ursprungsteile.

    Zitat Zitat von Zhanior
    Das war von mir vielleicht unglücklich ausgedrückt. "Staatsbürger" meinte hier das, was der Einwanderer mal werden will. Ich wollte darauf hinaus, wie der Einwanderer Freiheit zu schätzen lernen soll, wenn sie ihm mit der Peitsche eingeprügelt wird.
    Nein, dass habe ich schon richtig verstanden. Habe damit argumentiert, dass Freiheit relativ ist. Jeder muss sich kümmern und darf nur innerhalb des Rahmens seine Freiheit genießen. Denk mal an die Schulpflicht. Wieviele Kinder fühlen sich allein deswegen unfrei? Dennoch müssen sie zur Schule. Der Staat hat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Kinder entsprechend dem Grundgesetz in die Lage versetzt werden zu lernen.
    Gab hier sogar mal ein Thread zum Thema Schulpflicht und Eingriff in die Handlungsfreiheit.
    Genauso hat er dafür zu sorgen, dass Einbürgerungswillige wissen, auf was sie sich einlassen. Wo soll denn da jetzt die Peitsche sein?

    EDIT:
    @MaJoBi
    Nicht wirklich. Aber war meine Reaktion so schlimm? Wehret den Anfängen

    EDIT2:
    Bin mir sogar ganz sicher, dass unsere Demokratie nicht perfekt ist. Deshalb passt sie ja so gut zum Menschen. Demokratie ist natürlich auch, dass man in der Lage ist Mehrheiten zu schmieden. Leider ist derzeit die Situation so, dass Politik immer mehr außerhalb des Landes entschieden wird. Die internationalen Konzerne bekommen immer mehr Einfluss und Möglichkeiten und können sich relativ schnell aus unbequemen Gesetzen befreien, in dem sie die Hauptsitze in andere Länder verlagert. Verteufeln würde ich das dennoch nicht. Ist vielleicht auch eine Chance für den "normalen" Bürger, mal wieder aktiver im demokratischen System mitzumischen. Demokratie lebt nicht vom Zuschauen sondern vom Mitmachen.
    Geändert von Sergej Petrow (05.05.2006 um 23:01 Uhr)

  15. #55 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von MaJoBi
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    Zitat Zitat von Zhanior
    Edit:
    Verstehe jetzt nicht ganz, was Du mir sagen willst. Das, was Du angeführt hast, zeigt noch gerade, dass der Ausdruck 'christliche Werte' unsinnig ist.
    Ist er auch! Denn das Christentum darf sich nicht darauf berufen, diese Werte für sich zu beanspruchen^^ Was ich damit sagen will ist eigentlich viel mehr als was da steht und ist eigentlich ein anderes Thema...

    Jemand der sagt er findet seine Identifikation im Christentum(wenn man das mal so sagen kann) der beruft sich im Innersten auf nicht mehr als die ersten Gruppenregeln der ersten Gemeinschaft! Ab dem Zeitpunkt wo 2 beisammen sind, braucht man Regeln! Und diese "Christlichen" Werte sind im Innersten nicht viel mehr als eben diese Regeln! Wer sich mit dem christentum identifizieren kann, lebt nach diesen Regeln! Und zwar nach genau diesen...der Toleranz und des Respekts...nicht nach irgendwelchen Regeln die zum Tschihad aufrufen! Sondern nach denen, die ein friedliches Zusammenleben garantieren!

    Außerdem ist für mich die wahre Identifikation die Suche meiner Stellung in der Gesellschaft in diesem Leben! Dazu gehört die Vergangenheit, aus der man lernen muss und das Abstraktionsvermögen mit dem ich für mich selber den besten Weg suchen und auch finden kann! Also Identifikation mit mir selbst beginnt in meinen Wurzeln, in all den Ebenen auf denen ich gelehrt worden bin! Eltern, Freunde,, Umfeld, Vorbilder, die gesamte Umwelt! Diese muss ich erst kennenlernen um mich selbst mit irgendetwas zu identifizieren...
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  16. #56 Zitieren
    General Avatar von Zhanior
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    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Ist wohl das notwendige Übel, was man ertragen muss. (Sehe es allerdings nicht als Übel) Nur eine Art Staatsgebilde kann dir die Demokratie bieten. Wenn man sich die Geschichte mal anschaut, war es ein langer Weg bis dahin.
    Die Identifikation dient dazu, dass der Bürger nicht vergisst, dass er dafür verantwortlich ist, dass es dem Staat ( dem Volk) gut geht. "Der Staat" ist kein Selbstzweck. Nur wenn jeder nach besten Wissen und Gewissen mithilft und mit anpackt, wird was daraus.
    Da kann ich nur zustimmen. Auch wenn ich in vielen Punkten sehr radikal bin, ich bin kein Anarchist.

    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Dazu sind viel zu viele Metaphern aus der Bibel in der deutschen Sprache verankert, als dass sich diese Frage wirklich stellt. Allerdings hast Du natürlich Recht, dass einige Werte schon vorher vorhanden waren und es durchaus möglich ist, für sich andere zentrale Werte zu sehen. Glaube allerdings eher, dass die Werte vielleicht komplexer sind, sich aber durchaus zerlegen lassen in die Ursprungsteile.
    Hm... da würde mich mal interessieren, welche Ursprungsteile Du konkret meinst.
    Demokratie und Freiheitsgedanken sind ja nun nicht gerade aus dem Christentum entstanden.
    Zudem impliziert der Begriff 'christliche Werte' irgendwie dieses Dogmatische. Das klingt dann nicht wie "Unsere Gesellschaft basiert auf Werten, über die gründlich nachgedacht wurde und die als positiv erachtet wurden.", sondern eher nach "Unsere Gesellschaft basiert auf Werten, die Gott uns in einem heiligen Buch und durch Jesus vermittelt hat.".

    Edit:
    Zitat Zitat von Sergej Petrow
    Bin mir sogar ganz sicher, dass unsere Demokratie nicht perfekt ist. Deshalb passt sie ja so gut zum Menschen. Demokratie ist natürlich auch, dass man in der Lage ist Mehrheiten zu schmieden. Leider ist derzeit die Situation so, dass Politik immer mehr außerhalb des Landes entschieden wird. Die internationalen Konzerne bekommen immer mehr Einfluss und Möglichkeiten und können sich relativ schnell aus unbequemen Gesetzen befreien, in dem sie die Hauptsitze in andere Länder verlagert. Verteufeln würde ich das dennoch nicht. Ist vielleicht auch eine Chance für den "normalen" Bürger, mal wieder aktiver im demokratischen System mitzumischen. Demokratie lebt nicht vom Zuschauen sondern vom Mitmachen.
    Übel haben also ihre Existentberechtigung, weil sie uns ermutigen, stärker am demokratischen System mitzuwirken? Etwas dürftig, wie ich finde.
    Zudem zielen ja einige der von mir genannten Punkte darauf ab, den Bürger vom demokratischen System fernzuhalten. Es lässt sich nachweisen, dass in den USA mit zunehmendem Fernsehkonsum die Teilnahme an Wahlen abnimmt.
    Und wenn die reale Macht gar nicht mehr in den Händen des Volkes liegt, kann der Bürger noch so sehr dazu ermutigt werden, am demokratischen System teilzunehmen - bewirken wird er nichts, während sich genau die Konzerne, die man "nicht verteufeln" sollte, ins Fäustchen lachen.
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    Zhanior ist offline Geändert von Zhanior (05.05.2006 um 23:24 Uhr)

  17. #57 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Zitat Zitat von Zhanior
    Hm... da würde mich mal interessieren, welche Ursprungsteile Du konkret meinst.
    Demokratie und Freiheitsgedanken sind ja nun nicht gerade aus dem Christentum entstanden.
    Zudem impliziert der Begriff 'christliche Werte' irgendwie dieses Dogmatische. Das klingt dann nicht wie "Unsere Gesellschaft basiert auf Werten, über die gründlich nachgedacht wurde und die als positiv erachtet wurden.", sondern eher nach "Unsere Gesellschaft basiert auf Werten, die Gott uns in einem heiligen Buch und durch Jesus vermittelt hat.".
    Nein, so meine ich es nicht. Bin zwar nicht unbedingt Atheist, glaube also schon, dass da irgendwo was sein muss, aber an den Religionen selber glaube ich nicht. Dennoch bin ich der Meinung, dass diese Religionen quasi die Vorläufer der ersten Staatsgesetze waren.
    Eigentlich ist wie alles in der Geschichte der Menschheit aufbauend. Gibt nichts, was nicht in irgendeiner Form weiterentwickelt, verfeinert wurde.
    Du wirst aufgrund dieser Gemeinsamkeiten viel näher zu Frankreich, Spanien, Italien,... sein, als z.B. zu Ägypten oder Marokko.
    EDIT:
    Mit nicht verteufeln meine ich eigentlich was anderes. Für das eigene Land ist es zumeist vom Nachteil (zumindest empfundener Nachteil). Oftmals werden ja gerade die Fabriken aus Lohngründen gewechselt. Aber für diese Länder ist es eine Chance aufzusteigen. Schau dir Korea oder Taiwan an. Ehemals Billiglohnländer, die es geschafft haben.
    Deshalb sehe ich es nicht nur als Nachteil an. Letztendlich profitieren wir auch davon in Form von günstigen Preisen, die ja dann auch wieder jeder haben möchte.
    (Hm, wir sollten für das Thema einen eigenen Thread aufmachen. Schweifen mittlerweile doch sehr weit ab <g>)
    Geändert von Sergej Petrow (05.05.2006 um 23:37 Uhr)

  18. #58 Zitieren
    Held Avatar von Rhodgar
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    Zitat Zitat von Uncle Bin auf Seite 1
    Damit wird dieser braune Mist wieder einmal öfter salonfähig gemacht und jeder kann sich einmal gegen die achso "bösen" neuen Staatsbürger aufregen.
    Was mir jetzt nicht einleuchten will ist warum es "brauner Mist" ist, wenn man dafür ist die Nationalhymne seines eigenen Landes zu erhalten? Unabhängig davon ob wir sie brauchen, aber Nationalhymne geht Hand in Hand damit, dass es zu Deutschland gehört, und zu Deutschland gehören Deutsche sowieso die deutsche Sprache. Wäre doch jetzt quasi so als wenn jemand das Logo einer Marke ändern will, andere sich aber dagegen aussprechen, weils einfach zu der Marke passt und gut aussieht. Sind das jetzt auch alles Leute, die "braunen Mist" von sich geben, es eventuell sogar propagieren etc.? Warum ist man immer, wenn man etwas bewährtes, schönes, funktionierendes erhalten will, gleich "brauner Mist"? Überhaupt kommt es mir so vor, als wäre gerade in dieser Zeit rechtes Denken (ich sage nicht rechtsextremistisches Denken) das Urübel der Welt... meine Fresse, was ist so falsch daran Dinge die eine Nation ausmachen, ihr ein Gesicht verleihen etc. zu bewahren?
    Wenn diese meine Worte nun Indikatoren für rechtes Gedankengut meinerseits sind: Bitteschön, wenn das die Bezeichnung für diese Art von Meinung ist, denke ich in der Beziehung durchaus rechtsgerichtet.


    Aber ich stelle mir ne ganz andere Frage: Hätte eine eventuelle Abänderung wirklich einen soooo großen Stellenwert? Wird sich jemand, der sich vorher nicht integriert hat/wollte, nun denken: "Boar geil, die haben sogar ihre Nationalhymne geändert, nur für uns... da muss ich mich sofort integrieren!!" Meiner Meinung nach nicht.
    Demnach wäre der Erfolg einer solchen Änderung nicht so groß, dass er die Wut der Menschen (unter anderem von mir) über einen derartigen Identitätsverlust Deutschlands wieder wett machen könnte.
    Und so dankte Mimi Thomas noch einmal in dieser trüben Morgenstunde, während draußen der Regen auf das schwarze Katzenkopfpflaster der Rue des Bergères trommelte, und sie beendeten ihre Affäre so, wie sie sie begonnen hatten und wie alle Liebenden ihre Affäre beenden sollten: in Liebe.

    Johannes Mario Simmel - Es muss nicht immer Kaviar sein
    Rhodgar ist offline

  19. #59 Zitieren
    General Avatar von Zhanior
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    Nun hat allerdings niemand gefordert, die deutsche Version durch die türkische Übersetzung zu ersetzen, es geht darum, eine türkische Übersetzung als offiziell anzuerkennen.
    Gründe, weshalb es helfen könnte, habe ich in einem meiner obigen Posts bereits genannt.
    Wenn man etwas Bewährtes erhalten will, ist das nach meiner Auffassung kein 'brauner Mist', sondern schlicht 'konservativ'. Ich halte von letzterem allerdings das gleiche wie von ersterem - gar nichts.
    Was falsch daran ist, Dinge zu bewahren, die eine Nation ausmachen? Dass es bisweilen auf Kosten anderer Kulturen geht.
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    Zhanior ist offline Geändert von Zhanior (06.05.2006 um 12:09 Uhr)

  20. #60 Zitieren
    Tras Tadc Avatar von Uncle-Bin
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    @Rhodgar: Das haste jetzt aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
    Also, hier kam die Meldung, dass ein Grüner fordert, dass die Nationalhymne ne türkische Strophe haben soll. Das war so falsch formuliert, dass jeder es missverstehen musste, der es las. Nun würde es automatisch zu jener Reaktion kommen, dass man fassungslos über so einem vorschlag staunt und dann ein paar abwertende Worte darüber verliert. "Es kann ja nicht sein, dass wir uns den Türken anpassen." Das war so eine typische Rekation.
    Darum ging es aber nicht bei dem Vorschlag eine offizielle Übersetzung zu schaffen.
    Davon abgesehen hat nun jeder bei seiner Reaktion die fehlgeschlagene Integration in Stein gemeißelt. "Wir" (gemeint waren die Deutschen) und "die Türken" (gemeint waren Deutschtürken, also Einwanderer mit deutschen Pass, die eigentlich Deutsch sind.) Aber man hat uns Deutsche nun in zwei Gruppen aufgeteilt. Das ist in dem Fall rechts...
    Und viele Menschen reagieren noch schärfer auf solch eine Idee, die hier frei von der Bild erfunden wurde. Und sie regen sich auf und man kann der Masse kaum den Mund verbieten. Was rauskommt? Oft rechte Worte von Leuten, die eigentlich gar nicht so rechts sind. Man hat sie aber mit der Falschmeldung dazu provoziert sich künstlich über eine Bevölkerungsgruppe aufzuregen. Verstehste?
    "Bedenkt: der Teufel, der ist alt, So werdet alt, ihn zu verstehen!" (Aus Goethes Faust)
    Uncle-Bin ist offline

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