Endlich, dachte Kerdric, der seit einer gefühlten Ewigkeit auf einem Brocken Pökelfleisch herumkaute. Die kalte Nacht hatte die Vorräte kurzerhand gefrieren lassen, was die Reise nicht gerade einfacher machte, etwas Schnee war liegen geblieben, der Wind wehte immer noch – aber immer noch brannte die Fackel. Der Ordenskrieger schluckte den Bissen hinunter und warf seinem Bruder einen entschlossenen Blick zu.
»Dann komm, Innos wartet!« Beide beschleunigten ihre Schritte, Calan trug das Feuer, Kerdric schirmte es mit seinem Mantel ab, und so legten sie rasch die Strecke zurück, die sie noch vom Kloster trennte. Eine Treppe führte den Berg hinauf bis zu einem steinernen Tor; ein Novize wartete dahinter.
»Innos zum Gruße, Wanderer«, sagte er und neigte den Kopf. Kurz taxierte er die beiden Brüder, seine Augenbrauen hoben sich, als sein Blick auf die Fackel fiel. »Willkommen in seinem Kloster und Heiligtum. Was führt euch hierher?«
»Für Innos … Bruder«, erwiderte Kerdric, unsicher, ob das die richtige Anrede war, und rot im Gesicht von den Anstrengungen. Zumindest den Wind hielten die Mauern hier aber fern. »Mein Name ist Kerdric, dies ist Calan. Wir sind neue Brüder im Orden der Paladine und haben uns daher von Argaan aus auf Pilgerfahrt hierher begeben, um das Heiligtum zu sehen.« Er deutete auf die Fackel, die Calan immer noch in der Hand hielt. »Und das ist … das Feuer, das wir von Vengard aus durch Myrtana und Nordmar getragen haben, ohne es verlöschen zu lassen. Nach dem Vorbild des heiligen Eolus.«