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    Ritter
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    Tavik ist offline

    Bakaresh

    Ganz der alte, misstrauische Mensch geblieben. Yared hatte schon immer irgendwo Gefahr gewittert oder zumindest ein gesundes Maß an Vorsicht genossen, was als Seefahrer auch mehr als nur lebensnotwendig war. Halb folgte er dem Sappeur in die Stallung.
    „Nun“, sprach er, „es tut mir Leid, dass ich so Hals über Kopf verschwunden bin. Es ist einfach zu viel passiert. In Nordmar. Davor und danach. Grob gesagt, ich war am anderen Ende der Welt, lebte mich im Wüstenvolk ein … und verschwand auch von dort, viele Monde vor dessen … na ja … Verschwinden.“ Er seufzte und dachte an die Menschen, die er dort getroffen hatte. Lobedan und Maris, die das Volk in den Ruinen quasi geführt hatten. Graumähne Farson, der Söldner, der ihn viele Tage begleitet hatte. Bardasch und Ravenne, das stumme Mädchen, mit denen er den Überfall auf einige Assassinen geführt hatte.
    So die Götter wollte, lebten sie. Waren sie weniger gnädig, taten sie es nicht mehr.
    Was macht’s?, fragte der Hüne sich, So ist die Welt.
    „Ich frage dich erst gar nicht, warum es dich zu einem Admiral der Streitkräfte verschlägt. Aber das Angebot, danach in einer Taverne ein Bier zu heben, nehme ich nur zu gerne an, alter Freund. Dann erzähle ich dir, was die letzten zwei Jahre so passiert ist.“
    Zumindest das meiste. Nicht alles. Nein, ganz bestimmt nicht. Das wusste Tavik.

  2. Beiträge anzeigen #362
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Flottenhauptquartier, Bakaresh, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    "Kapitän Yared Garethson, Sir.", kündigte ihn der Adjutant bei Sir Cruz dem Kommandanten der Südmeerflotte an, als Yared den Torbogen durchschritt.
    Er war spitz zulaufend jedoch nach klassischer varantischer Bauweise nach oben bauchig ausgewölbt und fasste keine Türflügel, sondern gereffte Vorhänge.
    Der Kapitän war gerade mal dazu gekommen, Alana bei den Stallungen abzugeben und sich von Taivk vorerst zu verabschieden, bevor ihn ein Offiziersbursche eingeholt und in den Prunkbau oberhalb der Kaianlagen geführt hatte.
    Mittlerweile war die nach hereingebrochen und das Ausblieben gleißender Sonnenstrahlen sorgte für eine merkliche, wenn auch noch recht unerhebliche Abkühlung in den Wandelgängen dieses Händlerpalastes, der nun als Hauptquartier der Südflotte diente.
    "Schiffshauptmann Yared Garethson, Königlich Myrtanäische Marineinfanterie, meldet sich zum Dienst, Sir, und bittet die Verzögerungen zu entschuldigen."
    Er machte eine Ehrenbezeigung.
    Auf die Art und Weise der Verzögerung ging er nicht näher ein. Es brachte nichts, diesen unfähigen jungen Kapitän vor dem Admiral zu beschuldigen. Am Ende war Cruz noch sein Gönner und Yared hatte keine Lust darauf es sich schon am ersten Abend in Varant mit seinem Vorgesetzten zu verscherzen.
    Cruz, groß, dunkelhaarig und braungebrannt, schien jung, etwas jünger als der Kapitän. Er gehörte dem nordvarantischen Adel an, der sehr unter Zubens Herrschaft gelitten und in dieser Zeit viele seiner Privilegien eingebüßt hatte. Dementsprechend hatte man Rhobar den III. mit offenen Armen begrüßt und sich überaus demütig wieder in gehobener Position installieren lassen. Der Admiral gehörte zu den wenigen Profiteuren der myrtanäischen Herrschaft über den Wüstenstaat und war so etwas wie der Vorzeigevaranter unter den Generälen des Reiches.
    Er ging nicht auf die Verspätung ein, wusste wohl, dass Yared diese nicht zu vertreten hatte.
    "Innos mit Euch, Kapitän. Die Stunde ist schon fortgeschritten, daher möchte ich mich kurz fassen."
    Er bot ihm weder Stuhl noch Wein an. Ob das Unwissenheit um die Etikette oder reine Unhöflichkeit war oder der Admiral sich einfach soweit über einem einfachen Hauptmann stehend erachtete, dass es unter seiner Würde war, konnte der Sappeur nur spekulieren.
    Der varantische Paladin winkte seinem Adjutanten, der mit einer recht wenig verzierten aber massiven Schatulle herankam und sie Yared samt Schlüssel überreichte.
    "Die Schatulle enthält Eure Feldabzeichen, Eure Ernennungsurkunde zum Hauptmann der Marine, Eure Bestallungsurkunde als Chef der zweiten myrtanischen Marinepionierkompanie der Südmeerflotte, sowie ihre Befehle."
    Yared nahm die Informationen gespannt auf und die kleine Truhe entgegen.
    "Dann freue ich mich auf eine Gute Zusammenarbeit, Sir."
    Der Admiral lächelte jetzt schwach.
    "Bestimmt, Kapitän, aber Sie werden in den nächsten Tagen die Einschiffung Ihres Kommandos nach Argaan beaufsichtigen. Wie Sie Ihren Befehlen entnehmen können, wurden sie auf die Südlichen Inseln abkommandiert, als Unterstützung für Lord Hagen. Innos mit Ihnen Kapitän."
    "Aye, Sir."
    "Wegtreten!"

    Yared hatte nicht damit gerechnet so schnell schon wieder aus dem Hauptquartier herauszukommen. Wenigstens mit einer Lagebesprechung, einer Einweisung oder einigen Momenten des Kennenlernens hatte er gerechnet, aber scheinbar wollte ihn Admiral Cruz gar nicht kennen lernen. Der Paladin war wohl sauer, dass man sein Kommando aushöhlte, um Lord Hagen die offenbar bewilligte Unterstützung zukommen zu lassen.
    Verdammt, Argaan! Am Ende musste er gegen Jarvo und die anderen aus Tooshoo ziehen. In Varant hätte es wenigstens kein Waldvolk gegeben. Er wäre nicht der Möglichkeit ausgesetzt gewesen, gegen Freunde und Bekannte kämpfen zu müssen.
    Je mehr Yared daran dachte, desto missmutiger wurde er, bis er kurz darauf wieder die Taverne am Kai betrat und sich zu Tavik an einen kleineren Tisch etwas abseits setzte.
    "Hast du schon bestellt?"

  3. Beiträge anzeigen #363
    Ritter
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    Tavik ist offline

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    „Zwei Bier. Ob du eins willst oder nicht, ist mir dabei egal. Willst du’s nicht, trink ich es.“
    Tavik lachte und klopfte seinem alten Freund auf die Schulter, nachdem er sich an den Tisch gesetzt hatte, „Du kennst mich.“, hing er an und dankte höflich der Schankmaid, die die beiden Krüge brachte. Aus der eben noch fröhlichen Stimmung am Tisch wurde rasch eigentümliches Schweigen. Das Schweigen zweier Weggefährten, die sich lange nicht begegnet waren und nun nicht wussten, was sie erzählen konnten, obwohl es so viel gab, dass man hätte erzählen können. Aber konnte man wirklich alles erzählen?
    „Ich“, begann der Nordmann leise, „entschuldige mich für die übereilte Flucht. Es war falsch, Silden zu verlassen. Das Waldvolk zu verlassen. Euch alle. Ich … erfuhr von dem, was passiert war, natürlich auch in der Wüste. Nach Silden verschlug es mich aber nicht mehr, ich habe einfach zu große Furcht, diesen einst so lieb gewonnen Ort nun als etwas vorzufinden, das ich einfach nicht verkraften kann. Dazu hing mein Herz zu sehr an dem Dorf …“
    Er seufzte traurig und nahm einen großen Schluck Bier. „Genug der Gefühle eines alten Wolfs. Erzähl, Yared, wie ist’s dir ergangen. Seit meinem … Abgang. Erzähl, was ist alles passiert? Und was hat der Admiral eigentlich gesagt und gewollt, hm?“

  4. Beiträge anzeigen #364
    General Avatar von Yared
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    Es gab so vieles, aber soviel Zeit hatte er nicht.
    "Ich war nicht in Silden, als es passierte. Ich war in Trelis, habe eine Zeit lang dort die Handelsgesellschaft der Rattensippe geleitet. Erst als die Pest vorüber war sind wir hin, um den Überlebenden zu helfen. Aber alle die damals dabei waren haben Silden längst hinter sich gelassen, viele, darunter Kaldrin, Chris und Jodas sind noch in Myrtana, unterwegs, einige sind später nach der Belagerung von Bakaresh nach Argaan, einer Vision folgend. Sie leben jetzt dort in einem Bruchwald im Süden der Insel um einen Baum größer als der Turm am Pass hoch über Faring. Jarvo ist jetzt ihr Anführer dort unten und den Waffenschmied Hayabusa haben sie zum Hauptmann gemacht, nachdem er bei Silden einen Drachen erschlug. Aber genug vom Waldvolk. Ich gehöre ja nicht mehr dazu."
    Er unterbrach seine Rede und lächelte kurz wehmütig in die Ferne blickend, bevor er zum nicht besonders gut gekühlten Bier griff. Die Hitze machte wohl nicht mal vor den Kellern der Schankwirtschaft halt.
    Wenn Tavik die Sache mit dem Waldvolk genauer wissen wollte, konnte er nachfragen.
    "Und das mit dem Admiral? Ich bin wieder zurück zu den Marinepionieren. Nachdem ich mich mit der Ratte überwarf und das Waldvolk hinter mir ließ. In den nächsten Tagen darf ich meine Kompanie nach Argaan einschiffen. Lord Hagens Truppen haben dort drüben eine Burg an die dortigen Rebellen verloren und bekommt jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, endlich den lange geforderten Entsatz. Die haben mich über Nacht aus Vengard hergeholt. Die müssen echt Personalmangel haben, wenn die einem lange verschollenen Veteran wie mir so ein Kommando anvertrauen. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich auf eine Verwendung in Nordmar oder hier in Varant gehofft. Ich ziehe ungern gegen Freunde in die Schlacht."
    Das Bier war dünn und schon ziemlich schal. Er hob die Hand und die Bedienung kam.
    "Hättet Ihr mir einen guten Schwarzen Tee und Rum?"
    Sie nickte und ging wieder. Bei Tee konnte man sich hier wenigstens sicher sein, dass er mit der richtigen Temperatur kredenzt wurde.
    "Und was triebst du so, Tavik?"

  5. Beiträge anzeigen #365
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    Bakaresh

    Eine ebenso traurige wie erfreuliche Bilanz. Silden war vergangen, dafür hatte das Waldvolk ein neues Heim gefunden. Auf Argaan, der größten der Südlichen Inseln. Der Hüne hatte die Insel nie bereist, ihm war der Ort immer zuwider gewesen. Aber vielleicht wäre es an der Zeit, dies nachzuholen.
    „Jarvo und der Templer sind gute Partien für diese Posten“, merkte der Nordmann an und rieb sich über das Kinn, dass die Stoppeln knisterten, „Jung, aber reich an Erfahrung und Talent. Schade nur, dass der Name Dekker nicht gefallen ist. Der war wohl der beste Führer des Waldvolkes, den ich je kennenlernen durfte.“ Er seufzte und trank den letzten Rest Bier. Warm wie Pferdepisse, aber man konnte es trinken.
    „Noch eins“, sagte er der Bedienung. Seinen Tee und Rum sollte der Kapitän mal alleine trinken. „Zurück zum Militär. Hach, waren das Zeiten. Schöne Zeiten, bis es uns gegen die Grünhäute trieb. Bis ich knietief im Blut stand, meine Freunde und Kameraden fielen und ich gerade so mit dem Leben davon kam.“ Er lachte kurz und ziemlich bitter. „Nein, mir brauchst du damit nicht kommen. Wenn du es vermisst hast und einen Weg gefunden hast, zurück zu kehren, bitte, ich rede dir da nicht rein und wünsche dir von Herzen alles Gute. Und natürlich … dass deine Freunde – wie sie es auch meine waren – verzeihen werden. Wer dem König folgt, schreitet bald durch Blut. Das weißt du genauso wie ich.“
    Vielleicht klang es etwas scharf, etwas zu böse. Das wollte Tavik nicht. Entschuldigend neigte er den Kopf. Die alten Erinnerungen an Begebenheiten von vor zwanzig Jahren nagten einfach noch zu sehr an ihm.
    „Nun … mir ist’s eigentlich recht gut ergangen. Ich wurde heimatlos. Nicht wie diese typischen Landstreicher, die durch die Gegend ziehen. Diese Großkotze, die von fehlender Zugehörigkeit sprechen, Möchtegernmeuchelmörder und Helden in Spe, die am Ende aber alle doch ihren Meister finden oder doch gar nicht so unabhängig sind, wie sie dachten, und in die alten Heime zurückkehren. Nein, ich besorgte mir irgendwo ein Maultier und bereiste die Welt. Östliches Archipel, Gorthar, Khorinis, das Festland … bekannte wie unbekannte Orte. Ich schlug mich irgendwie durch. Manchmal als Söldner, manchmal als Arbeiter. Vielleicht nicht ganz ehrbar, aber sauber.“
    Nun ja, sagte die eine Stimme in seinem Kopf, die sich stets dann zu Worte meldete, wenn er nicht die Wahrheit sprach, abgesehen davon, dass du es auch als Schweinehund weit gebracht hast. Das du langsam zu dem wurdest, was du immer so verachtet hast. Es ist doch oftmals nicht weit vom ehrenvollen Krieger zum gemeinen Verbrecher.
    „Meistens“, hängte Tavik an und lächelte schwach, „Zumindest habe ich viel von der Welt gesehen. Egal. Wann brichst du nach Argaan auf? Ich … würde einer Reise gen Südliche Inseln nicht abgeneigt sein …“

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    General Avatar von Yared
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    Hafentaverne, Bakaresh, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Weit war er herumgekommen, das musst man Tavik lassen. Dennoch ein ungebundenes Leben? Yared hatte das in den Monaten nach seiner Fahnenflucht erfahren. Es war auf längeres sicht sowohl der seelischen und geistigen, als auch der physischen Gesundheit nicht zuträglich, genau wie Einsamkeit - oder gerade wegen Einsamkeit?
    "Ich habe diesen Posten nicht aus Nostalgie angenommen, Tavik. Ich weiß vorauf ich mich einlasse."
    Naja so ganz wusste er das nicht. Genau genommen hatte er keine Ahnung, was ihn eigentlich auf Argaan erwartete, aber darum ging es hier nicht
    Die Bedienung kam und stellte den Dampfenden Tee ab. Der Kapitän bedankte sich mit einem Kopfnicken und begann den Rum in den heißen Sud zu leeren.
    "Ich würde dich ja gerne mitnehmen. Aber du kennst die Regeln. Keine Zivilisten auf Transportschiffen der Marine, außer es sind Adlige mit viel Einfluss oder Gefangene."
    Der Kapitän nahm einen vorsichtigen Schluck des heißen Gebräus, dann grinste er.
    Sollte er Tavik anbieten, ihn festnehmen zu lassen wegen Lästerung der Reichskirche? Nein, das brachte ihn auch nicht nach Argaan, höchstens nach Vengard und ganz sicher an den Pranger.
    "Zudem bin ich leider nicht der Kommandant des Schiffes, sondern der Reisegruppe. Ich kann dich also nicht einfach so ohne Vermerk in den Musterrollen einschmuggeln. Wenn du mit willst, dann nur im roten Wappenrock, Tavik."

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    Tavik ist offline

    Bakaresh

    „Mh“, murmelte der Hüne nur, während ein eigentümliches Grinsen sich auf seinen Zügen ausbreitete, „Ja, entweder als Rekrut oder als Gefangener. Du weißt, ich habe in meinem Leben schon zwei Mal zum Großreich gehört. Einmal als Soldat und einmal als frommer Novize im Orden des Feuers. Zwei Mal hat es mich fast das Leben gekostet, obwohl das letzte ohne Zweifel meine eigene Schuld war.“
    Tavik erinnerte sich noch daran, als wäre es gestern gewesen. Da war das Feuer mit der Nachricht. Der Oberste Feuermagier von Drakia, der ihn aufforderte, den versiegelten Brief aus den Flammen zu greifen. Da war Schmerz, verbranntes Fleisch. Und Jun, der große Ritter. Der Unfehlbare. Der selbsternannte Avatar’ Innos. Überall schien Tavik gewesen zu sein, den Namen aber hatte er seit zwei Jahren nicht mehr vernommen. War er tot? War das alte Urteil verflogen?
    Schade. Für diese Scham und Schande würde ich mich gerne beim Unsterblichen Jun bedanken …
    „Ich weiß gar nicht, ob ich dir jemals erzählt habe, wie es mich aus dem Orden getrieben hat. Ich reiste als Novize im Auftrag des Rates des Feuers nach Drakia. Es war meine Prüfung des Feuers, nach der ich Feuermagier geworden wäre. Mich begleitete der Ritter Jun, dir vielleicht als ehemaliger Rittmeister von Vengard bekannt. So fanatisch im Glauben an das Gute, Gerechte und Innos wie ich seinerzeit. Nach einiger Zeit kamen wir in Drakia an und alles ging in die Hose. Die Feuerprobe misslang, ich griff sprichwörtlich in die Scheiße und wollte den Hochmagier von Drakia dafür büßen lassen, da ich dachte, mein Versagen wäre sein Tun gewesen. Ich kreuzte die Schwerter mit dem Ritter und unterlag.“ Die Hände auf der Tischplatte zitterten leicht. „Danach hielt er mich für tot, während ich mein Heim in Silden fand. Das zweite Mal trafen wir uns, nachdem es dich, Orthego und mich zu Chris und seinen Küstenläufern verschlagen hatte. Weißt du noch? Ich ging nach Vengard und duellierte mich auf offener Straße mit Jun, der nun Paladin war. Fast hätte ich ihn gehabt. Oh, bei allen Göttern, es war so knapp.“
    Zu gut erinnerte er sich an das Duell. Fast. Ja, fast. Aber nein, die Garde hatte ihm dazwischen gefunkt. Was konnte ein Tavik auch schon gegen mehrere Armbrüste ausrichten, außer vor ihnen davon zu laufen? Bolzen ließen sich schlecht parieren, wenn man eben nur ein Mensch war.
    „Ab da stand ein Kopfgeld für mich aus. Fünfhundert Münzen für den, der mich nach Vengard bringt. Tot oder lebendig. Und ich weiß, treffe ich Jun erneut, wird er nicht lange fackeln und mich dem Feuer übergeben.“
    Der Nordmann lachte frei und irgendwie unbeschwert. „Ja nun, entweder als Rekrut oder Häftling. Würdest du mich den Behörden übergeben, alter Freund? Mich an die Königstruppen verkaufen? Oder mir vielleicht die Fesseln durchschneiden … wer weiß.“

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    "Nur wenn ich sicherstellen kann, dass wir am Ende sowohl die Belohnung als auch dich ihren Fängen entziehen können, alter Freund."
    Nein, er würde niemanden verraten. Das Waldvolk in Beria nicht, das, was er von den Geheimnissen des Baumes von Tooshoo wusste, nicht und auch Tavik nicht.
    "Es heißt Lord Jun habe dem Reich den Rücken gekehrt und hätte sich auf seine Burg nach Gorthar zurückgezogen."
    Von Jun hatte er nur entfernt gehört. Begegnet war er dem Fanatiker noch nicht, aber man konnte den Gerüchten in Vengard praktisch nicht entgehen. Der ehemalige Marschall des Reiches war auf den dortigen Straßen eine wahre Berühmtheit.
    Yared trank weiter an seinem Tee mit Rum und genoss das Aroma und den brennenden Abgang in seiner Kehle.
    "Ich kann dir natürlich nicht garantieren, dass du ihm nicht doch irgendwann über den Weg läufst. Aber soweit ich weiß, hat er zurzeit keine Jurisdiktion im Reich. Überleg es dir also. Ich bin für jeden Freund dankbar, den ich an meiner Seite weiß. Aber ich verstehe es, wenn du dir lieber einen Kauffahrer für die Überfahrt suchst. Wenn du eintreten willst, kann ich das für dich arrangieren. Ich bin jetzt Kompaniechef und darf Truppen anwerben, sofern sie in mein Budget passen."

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    „Ich … weiß nicht. Bei aller Freundschaft, Yared, bei allem, was ich dir schuldig bin. Ich weiß es einfach nicht“, sprach Tavik langsam und blickte dem frisch ernannten Kompaniechef in die Augen, „Vielleicht steht der Preis auf meinen Kopf, vielleicht tut er es nicht mehr. Vielleicht klappt der Clou als Gefangener, vielleicht vermodere ich in einem Kerker zwischen Schimmel und Ratten“ Er schluckte, „Und du weißt, ich bin ein Mensch, der im Kampf fallen will oder am Ende eines schönen Abends im Schlaf. Aber ich will nicht wie ein alter, lahmer Köter in einem Kerker verenden!“
    Die letzten Worte rief er fast, was die Aufmerksamkeit einiger Gäste mit sich brachte. Ein Blick aus den Augen des Hünen jedoch reichte, um sie wieder dazu zu bringen, ihre Augen und Ohren auf andere Dinge zu richten. Einige Minuten vergingen, in denen Tavik wirklich mit sich haderte.
    „Bei allen Göttern … ich begleite dich. In Rot. Erst einmal bis zur Insel. Was dann kommt, werden wir sehn. Als Kompaniechef wird es dir wohl ein Leichtes sein, einen Soldaten wegen Trunkenheit im Dienst aus der Armee zu werfen, oder?“
    Und trotzdem hatte der Nordmann bei alledem kein gutes Gefühl.

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    Wenigstens würde er morgen sein Kommando nicht vor nur gänzlich unbekannten Gesichtern antreten müssen.
    Yared setzte den leeren Becher ab.
    "Dann: Willkommen an Bord, alter Freund. Den Papierkram erledigen wir morgen. Ich muss sowieso erst sehen, wie viel Sold ich für dich entbehren kann.", meinte er freudig grinsend.
    "Jetzt muss ich mich erstmal von den Strapazen der Seereise erholen. Ich kann dir sagen, ich habe selten einen unfähigeren Schiffsführer erlebt, aber das ist eine andere Geschichte."
    Der Sappeur gähnte herzhaft.
    "Komm morgen einfach zur Hafenkaserne und verlange nach Käpt'n Yared von den Marinepionieren. Ich werde Anweisung geben, dass man dich durchlässt und dann bringen wir das in trockene Tücher."
    Er erhob sich, steckte die nur noch zur Hälfte gefüllte Rumflasche ein und legte einige Kupferstücke auf den Tisch neben seinen Becher und die leere Zinnkanne.
    Gefolgt von Tavik verließ er die Taverne. Draußen hatte es zumindest etwas abgekühlt. In den Akazien oberhalb des Hafens zirpten die Zikaden. Der Nachthimmel lag sternenklar über ihnen.
    "Dann bis Morgen, Tavik."
    Hände wurden geschüttelt. Dann setzte er den Strohhut auf und entschwand Richtung Kaserne. Er musste unbedingte seine Uniform beim örtlichen Gewandmeister vervollständigen, bevor er seinen Dienst antrat. Einen Schiffshauptmann mit Strohhut konnte man ja nicht recht ernst nehmen.

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    Bakaresh

    Natürlich machte sich Tavik am nächsten Morgen auf zur Hafenkaserne und erklärte den Wachsoldaten, dass er auf Geheiß Yareds erschienen wäre. Die beiden Waffenknechte waren zwar etwas misstrauisch, hießen ihn aber zu warten, während man sich nach der Echtheit der Aussage erkundigte. Seufzend lehnte sich der alte Wolf an die neue Mauer des Kasernengebäudes. Die halbe Nacht hatte er wach gelegen und ernsthaft über die Reise nach Argaan nachgedacht. Rekrut oder Gefangener. Beides konnte ihn den Kopf kosten. Sollte er wirklich, einfach eines Freundes Willen, wieder in die Armee eintreten? Wahrlich, trotz des Krieges damals hatte er bei den Streitkräften eine schöne Zeit verlebt. Kameradschaft, wie Tavik sie erst im Waldvolk wieder erfahren hatte, Pflicht und Ehre. Er hatte es bis zum Truppführer, zum Feldwebel geschafft, ehe der Krieg ihn in die Knie gezwungen hatte.
    Und doch … gehörst du nicht mehr dazu. Du wirst gesucht, du hast einen göttlichen Streiter Innos’ gegen dich, einen Obersten Feuermagier Drakias, der nur mit den Fingern schnippen muss, um dich einen Kopf kürzer zu machen. Und da waren die Dinge, die die Königstreuen in Myrtana getan haben.
    Denk an Okara, Tavik, denk nur an Okara und die Toten. Es war Bengars Schuld, ohne Zweifel, aber die Grausamkeit hatte auf beiden Seiten kein Halten gekannt. Paladine glänzen nur im Licht, im Dunkel wird das Metall matt und schwarz.
    „Ihr Götter“, murrte der Hüne, während er den Kopf schüttelte, „Ist meine Seele nicht selbst schon schwarz und verdorben? Immerhin … bin ich zwei Jahre lang kein Engel gewesen. Nein, auf keinen Fall.“
    „Herr“, einer der Wachsoldaten trat heran, „Yared erwartet Euch. Wir bringen Euch zu ihm …“
    „Nein.“, unterbrach ihn der Nordmann bestimmt, „Ich finde selber den Weg.“
    Und ich muss nachdenken. Das kann ich alleine besser, ohne zwei Kettenhunde an meiner Seite.

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    Ehrengarde Avatar von Wenda
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    Wenda ist offline
    Endlich kühlte es ab. Den ganzen langen Tag hatte die Sonne grausam von einem wolkenlosen Himmel gebrannt, Mensch und Tier in den Schatten gezwungen. Am Frühen Morgen hatten sie das rasch trocknenden Heu gewendet. Zum Nichtstun verdammt waren Wenda und ihr jüngerer Bruder Viktor am Abend aufgebrochen, um die Zäune der östlichen Weide zu kontrollieren. Von ihrem kleinen Hengst und Vinktors schwererem Pferd ging eine spürbare Lebensfreude aus. Gut gelaunt waren Pferde und Reiter nebeneinander die Pfähle entlang getrabt. Je kühler es wurde, desto leichtfüßiger bewegten sich die Tiere. Lachend tratschte Wenda mit ihrem Bruder, während die beiden über die Felder richtung Heimat strebten.
    Den Wind genießend, der ihr das Haar aus dem Gesucht blies, breitete Wenda im Trab die Arme leicht aus und ließ Brogan mit scheingenden Hüften kleine Schlangenlinien traben. Verspielt schüttelte der Rappe den Kopf, seine Lebensgeister erwachten zusehens. Grinsend drängte sie ihr Pferd dicht an das ihres Bruder, um ihm einen scherzhaften Schubs zu geben.
    "Hey, spinnst du?", beschwerte sich dieser, lachte sie dabei aber, auf dem größeren Pferd sitzend, von oben herab an. Nur knapp konnte seine Schwester einer Kopfnuss ausweichen und kniff ihm dafür herzhaft in die Wade.
    "Na warte...!" Fluchend trieb Viktor seinen braunen Wallach vorwärts, während Wendas Hengst in einen leichten Galopp fiel und auf ihren Schenkeldruck hin dem größeren Pferd zur Seite auswich. Vor ihnen lag das brachliegende Feld wie eine große Spielwiese. Sie blickte hinüber zu ihrem Bruder, der zwinkerte ihr zu. "Wollen wir laufen, Brogan?", raunte sie dem kleinen Pferd zu. Dann stieß die blonde junge Frau einen gellenden Freudenschrei aus, spannte die Waden an und der Hengst spreschte vor wie eine Sprungfeder. Unter ihr schien der Boden zu beben, während die Muskeln des Tieres sich unter dem dunklen Fell bewegten und es bei jedem Galoppsprung nach vor katapultierte.

    Wenig später trafen sich die Geschwister am Hof wieder. Viktor trabte sein verschwitztes Pferd durchs Tor, während Brogan grade wieder in seine Stutenherde entlassen wurde, die ihn mit hellen Gewieher willkommen hieß. Fünf Fohlen hatte es im Frühjahr gegeben, die den Wüstenwind zum Vater hatten und nicht nur seine geschwungene Nasenlinie geerbt hatten. Im nächsten Jahr würden es wohl noch mehr sein.
    "Hast den armen Tristan ganz außer Atem gebracht.", meinte Viktor, als er sich aus dem Sattel gleiten ließ.
    "Ja, Brogan hat ein Stück Beliar in sich, so scheint es. Die Fohlen werden richtige Kracher, wenn du mich fragst."
    "Jaha - wird Zeit, dass wir sie brennen. Nicht, dass sie uns noch jemand wegholt."
    Keuchend hob Viktor den Sattel von Tristans Rücken, um den Wallach daraufhin ebenfalls wieer auf die Wiese zu lassen.
    "Ach quatsch, in dem Alter sieht denen doch noch keiner an, was da mal draus werden soll. Die kleinen Racker."
    "Ich sehe das durchaus."
    Fachsimpelnd schlenderten die beiden über den Hof Richtung Gutshaus.

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    Andreas ist offline

    Nordmar, Kloster

    Drückende Stille. Nur die leichten Atemgeräusche eines jungen Mannes schienen in dem kleinen Raum widerzuhallen. Zu der Stille kam noch die fast vollständige Finsternis. Einzig eine kleine Kerze erhellte einen winzigen Bruchteil des Raumes und beleuchtete undeutlich das Gesicht eines jungen blonden Mannes. Unbeweglich starrte dieser in die kleiner werdende Flamme der verlöschenden Kerze. Nur die sich hebende Brust und das Blinzeln der Augenlider zeigten an, dass der Mann noch lebte.

    Ein langgezogenes Quietschen durchriss die Stille. Ein Strahl aus Licht durchbrach die Dunkelheit. Immer breiter wurde der gleißende Spalt aus Licht, während sich die Tür langsam öffnete. Ein Mann in den wallenden Roben eines Erwählten Innos trat in die Öffnung und sah auf den Rücken des knienden Mannes hinab.

    „Wie fühlt ihr euch Andreas?“

    Vorsichtig wandte Andreas sich um und antworte mit einer krächzenden Stimme, der man sein langes Schweigen anhören konnte.

    „ Besser. Viel besser. Ich danke euch. Ich erinnere mich an immer mehr Dinge aus meiner Zeit bevor ich hier aufwachte.“

    Langsam nickte der Magier.

    „Das ist gut. Es ist nun Zeit für euch. Erhebt euch. Ihr müsst euren Platz in der Welt wieder einnehmen.“

    Der Magier streckte Andreas eine Hand hin und zog diesen auf die Füße. Schwankend stand der junge Mann dar und nahm dankbar die Hilfe des Magier an, als er langsam seine kleine dunkle Zelle verließ.

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    „Also irgendwie … würde ich fast sagen, Argaan ist schöner“, meinte Thorwyn nachdenklich, während er neben Leyla am einem Strand nördlich von Vengard saß. Fast sein ganzes Leben hatte er auf dem Festland in Myrtana verbracht – freilich zum größten Teil bei Montera und nicht hier –, aber die große Insel im Süden hatte er dennoch binnen kurzer Zeit lieb gewonnen, so dass ihn gar nicht mehr viel hier hielt. Seinen Eltern bei Kap Dun ging es ja verhältnismäßig gut, sie kamen ohne ihn zurecht; zwar gab es nach den Jahren des Krieges wenige intakte Familien, häufig lebten die Bauern auf den Höfen mit Fremden zusammen, mit denen das Schicksal sie zusammengeführt hatte, aber überleben konnte man dennoch.
    Thorwyns Zuhause allerdings lag inzwischen in Schwarzwasser, wo er eine neue Gemeinschaft gefunden hatte und mit Leyla leben konnte. Nur seinen Eltern hatte er lieber nicht zu viel von dem erzählt, was er auf Argaan machte. Solange das Waldvolk sich mit Rhobar im Konflikt befand, war er lieber vorsichtig.
    „Jedenfalls meistens“, fügte der Jäger nach einer kurzen Pause hinzu. „Wenn ich nicht gerade jage und dabei in ein stinkendes Sumpfloch trete … und wo ich schon bei der Jagd bin!“, wechselte er dann wieder plötzlich das Thema. „Habe vorhin in der Stadt ein paar Fischer mit ihren Netzen gesehen und mich gefragt, ob das auf der Jagd nicht auch nützlich wäre. Wenn ein Pfeil nicht reicht und mich ein … Scavenger anfällt oder so. Habe dann zwar immer noch den Spieß, aber wenn das Vieh gleichzeitig mit einem Netz kämpfen muss, wäre es leichter …“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    „Es ist auf jeden Fall wärmer“, stimmte sie fröstelnd zu und drückte sich noch enger an ihn heran. Die feuchtwarme Luft von Sumpf und Urwald auf Argaan fühlte sich einfach anders an, als das Klima hier, nur wenig südlich vom eisigen Nordmar. Ob dort auch im Sommer Schnee lag? Sie kannte es nur in den Fängen eisiger Kälte und Massen von Schnee. Aber auch jetzt fühlte es sich hier nicht so idyllisch an, wie an den Stränden Argaans. Es ließ sich aushalten, wenngleich sich vor allem die Abende bei See- oder Nordwind definitiv nicht zum Baden eigneten. Oder um ähnliche Späße zu durchleben, wie einst im Dschungel.
    „So ein Netz hält leider nicht warm, fürchte ich. Wobei es am richtigen Körper sicherlich auch etwas hermacht …“, scherzte Leyla grinsend und dachte nach. Sie hatte eigentlich noch nie mit mehr als Dolch und Bogen gekämpft, Magie mal außen vor, wo je nach Situation auch recht unkonventionelle Ideen gefragt waren. Also warum kein Netz? Sich daraus zu befreien, war gewiss kein Einfaches. „Mit etwas Übung funktioniert das sicherlich. Ich stelle mir die Flugeigenschaften etwas unpraktisch vor. Vielleicht bräuchte man auch einige Gewichte an den Ecken, damit es nicht einfach nur wie ein Haufen Seile durch die Gegend fliegt. Müsste ja etwas aufgespannt sein. Und stabil genug, damit es nicht zerbissen oder zerrissen werden kann. Mhm …“ Nickend stimmte sie ihm letztlich zu, dass die Idee zu gebrauchen war. Der Rest würde sich wohl ergeben, wenn man ein wenig herumexperimentierte. „Du warst noch immer nicht in Varant, oder? Das müssten wir eigentlich mal ändern. Da ist es auch immer schön warm.“

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    „Hm, ja, wäre sicher alles nicht so einfach“, gab Thorwyn zu und stockte kurz, als er draußen auf dem Meer eine Bewegung wahrnahm. Doch sie tauchte vorerst nicht noch einmal auf. „Das Netz müsste sich schon richtig aufspannen, wenn ich es werfe, sonst nützt das nichts. Es müsste irgendwie ein bisschen … steif sein. Oder Gewichte haben, ja. Damit es sich nicht so zusammenfaltet. Alles nicht so leicht.“
    Nachdenklich verstummte Thorwyn wieder und hing ein wenig seinen Gedanken nach, bis er erneut das Wort ergriff. „Man könnte ein Netz aber auch an einem Ast aufhängen, zusammen mit irgendwelchen Pflanzenteilen und so, um sich zu tarnen. Also um sich mehr Deckung zu verschaffen, wo sonst keine ist. Wobei das in Varant auch nicht helfen würde, schätze ich … einmal war ich ja schon kurz da, an der Grenze zwischen Myrtana und Varant am Pass. Ziemlich sandig dort, viel mehr habe ich nicht gesehen.“
    Ein Platschen ertönte, als ob etwas Großes ins Wasser gefallen wäre, und der Jäger blickte wieder zum Ufer hinunter. Am Ende streifte da noch ein Lurker umher.
    „Ööks!“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Nickend und ab und an von eigenen Überlegungen und Gedanken abgelenkt stimmte sie ihm weitestgehend zu. Am besten war es wohl, wenn Thorwyn sich erstmal solch ein Netz in einfachster Ausführung zulegte und sie beide damit übten. Das richtige Werfen vor allem, aber auch, wie man das Netz dann präparieren konnte, damit es besser zu handhaben war. Wenn sie sich dazu verwandelte, gab es auch keine Gefahr, die ihnen bei Fehlversuchen Probleme bereiten konnte. Oder sie blieb einfach in menschlicher Gestalt und kämpfte auf diese Weise mit dem Netz … da boten sich wohl etliche Möglichkeiten, ohne dass es nebenher langweilig wurde. Das wurde es ihnen in gegenseitiger Nähe ja sowieso nie. Und falls doch, dann tauchte wie in diesem Moment irgendetwas auf, das für Abwechslung sorgte.
    „Ööööks!“
    Leyla schreckte auf und sprang zurück. Etwas war aus dem Wasser gekommen, doch der Laut klang nicht nach einem Lurker oder Waran oder einem anderen Wesen, das sie an solch einen Ort stecken würde und das ihnen gefährlich werden konnte. Aufgrund der einsetzenden Dunkelheit konnte sie jedoch nur schemenhaft erkennen, worum es sich bei dem Wesen handelte. Und dies erschien der Jägerin gänzlich unbekannt. „Was … ist das?“, fragte sie skeptisch und hielt sich zurück. Thorwyn wirkte aus irgendeinem Grund mutiger, ja eigentlich überhaupt nicht ängstlich.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    „Ööks!“, ertönte noch einmal der Ruf vom Wasser her, der Thorwyn irgendwie vertraut vorkam. Stirnrunzelnd erhob er sich, während Leyla nicht recht zu wissen schien, was sie mit dieser Sache anfangen sollte. Vom Ufer her näherte sich inzwischen mit platschenden Schritten ein dunkler Umriss, der durch die späte Stunde nur undeutlich zu erkennen war.
    Kann das …?, fragte sich der Jäger, als der Schemen einige Schritte von ihnen entfernt innehielt, die Flügel ausbreitete und einen weiteren Schrei ertönen ließ. „Das ist, äh, ein … Pinguin?“, meinte Thorwyn leise und mit Unsicherheit in der Stimme. „Ein Khorinispinguin?“ Langsam trat er näher an das mehr als vier Fuß hohe Tier heran. Ob das … versuchen kann man es ja. „Zephir?“
    „Öööks!“, erwiderte der fischige Vogel, schlug mit den Flügeln und watschelte auf den Jäger zu.
    „Öhm … hallo“, sagte Thorwyn und blickte unsicher zu Leyla hinüber. „Hatte ich dir schon davon erzählt? Damals in Nordmar bin ich ja mit so einem … Pinguin zusammengestoßen. Hat mir sogar zweimal aus der Patsche geholfen, mehr oder weniger wissentlich. Ribas, dieser Novize hat mir gesagt, dass das ein Khorinispinguin ist. Ich habe ihn damals einfach Zephir genannt, aber ob das derselbe ist? Sieht irgendwie so aus, aber … eigentlich wohnen die hier ja auch nicht … Menschen scheinen sie jedenfalls zu mögen.“

  19. Beiträge anzeigen #379
    Ritter Avatar von Leyla
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    „Ein Pinguuuu- … in?“ Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe und sagte das Wort mehrmals nacheinander in Gedanken auf. Pinguin. Pinguin? Pinguin! „Aus Khorinis? Namens Zephir? Der dich mehrfach gerettet hat? Ich … weiß nicht, ob ich das richtig verstehe.“ Skeptisch trat sie näher heran, ohne jedoch einen gewissen Sicherheitsabstand aufzugeben. Ein vogelartiges Tier, das aus dem Meer kam, eine dunkle Haut hatte – oder war es doch ein Gefieder? – aufrecht wie ein Mensch lief und trotzdem nur einen Laut zu kennen schien, wirkte irritierend. Sie schloss sich Thorwyns Begrüßung dennoch an: „Hallo … äh Zephir!“ Dann kam sie zum Geliebten heran und musterte das Tier noch ein wenig.
    „Und was macht so ein … Pinguin? Und wieso ist er hier, wenn er nach … Nordmar gehört? Da gibt’s doch auch eigentlich nicht so viele Menschen, die sie mögen lernen könnten. Naja … er sieht nett aus. Irgendwie … vornehm.“

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    „Das war eine seltsame Sache damals in den Bergen“, erzählte Thorwyn einfach drauflos, während der Pinguin sich unbeeindruckt daran machte, mit dem Schnabel in seinem Gefieder herumzustochern und es zu säubern oder etwas in der Art. „Ribas und ich wurden von Goblins überfallen, aber als sie Zephir gesehen haben, haben sie ihn angebetet oder so und wir konnten entkommen. Ähm, ja.“
    Neugierig musterte der Jäger den Vogel, der nun selbst die beiden Menschen ansah, ein wenig mit dem Kopf wackelte und dann kurzerhand zu dem Proviant hinüberwatschelte, um ein wenig darin herumzuwühlen. „Hey!“, sagte Thorwyn und war mit zwei Schritten bei dem Pinguin, der ööksend protestierte. „Wir hatten doch … da, Pökelfisch.“ Er warf dem Tier ein paar Brocken hin, auf die es sich gierig stürzte.
    „Na ja, meistens fressen die wohl einfach Fisch, denke ich“, erwiderte er dann. „Auf Khorinis. Oder woanders, ich weiß nicht, wo es die überall gibt. Zephir habe ich in Nordmar getroffen, er ist einfach mitgekommen und war auch später noch hier in der Nähe von Vengard … vielleicht hat er sich verirrt oder so. Scheint ihm hier aber auch ganz gut zu gehen, Fisch ist ja genug da. Und offenbar niemand, der ihn jagt.“
    Vorsichtig tätschelte Thorwyn dem Pinguin den Kopf. Was es nicht alles gibt.

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