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Der ehemalige Söldner betrachtete Troan sekptisch. "Soso ein Jagdspeer." Der gildenlose blickte in das Feuer und betrachtete anschließend wieder den Mann skeptisch. "Dir ist hoffentlich klar, dass nicht nur die Spitze eine Waffe ist und den Gegner verletzten kann, es ist der ganze Speer den du benötigst als Waffe. Genauso wie ein Zweihandschwertkämpfer nicht nur die obere Hälfte seiner Waffe nutzt. "
Der Gildenlose blickte in das Feuer, das sich in seinen Augen wiederspielte. "Gut gut, wenn du also bei Sly lernen willst , dann wirst du erst lernen deinen Körper auf Vordermann zu bringen. Du benötigst Körperkontrolle hier viel mehr , als bei dem Kampf mit dem Zweihandschwert. "
Der Gildenlose nahm seinen Speer zur Hand und betrachtete ihn im Feuerschein. Er erinnerte sich wie er an diesen Speer kam. Er hatte ihn in einer Höhle gefunden , bei einem Drachen an einem See. Dafür hatte er das Tier mit seinen Freunden töten müssen, danach tauchte der Speer einfach auf. Trotz des häufigen Gebrauchs der Waffe - Sly musste seitdem hunderte von Gegnern getötet haben - waren keine verschleißerscheinungen aufgetreten. Blut und sonstige Körperflüssigkeiten waren leicht abzuwaschen gewesen. Die Waffe war auch immernoch so scharf wie früher. Sie war ein wahres Meisterstück.
"Du beginnst jetzt. und zwar wirst du jetzt balancieren. Dort draußen auf dem Baumstumpf. Mit einem bein. Verbundene Augen. Für eine Stunde. Danch wechselst du das bein und machst das gleiche wieder. Ich werd dich beobachten."
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Blinzelnd blicke das junge Mädchen in die untergehende Sonne, die sich nun langsam hinabsenkte und wie jeden Abend erneut schon seit vielen tausend Jahren Platz machte für den Mond und seine treuen Anhänger die funkelnden Sterne, die auch bald nach dem Untergang der Sonne auftauchten um den Mond am nun schwarzen Firmament Gesellschaft für die Nacht zu leisten, damit er nicht alleine über die schlafenden Menschen auf der Erde wachen musste. Akasha stellte sich vor, dass der Mond der Herrscher über die Sterne war, die wie kleine Engel nachts, wenn niemand hinsah auf die Erde hinabfielen um den Menschen gutes zu tun und geheime Wünsche zu erfüllen. Ihre Mutter hatte ihr damals gesagt, dass diese auf die Erde kommenden Engel dich im Schlaf fragen was du dir wünschst und dir diesen Wunsch dann erfüllen, doch hatte sie auch gesagt das es wirklich selten geschehe und das es keinen Menschen gab, den sie damals gekannt hatte dem dies passiert war. Dann verschwanden die Sternenengel und kehrten wieder als glitzernde Sterne zurück an die Seite des Mondes um darauf zu warten wieder auf die Erde hinab zu können um gutes zu verrichten.
Verträumt blickte das junge Mädchen hinauf zu diesem blickenden Schauspiel des Kosmos und fragte sich wann der erste Mensch wohl die Sterne besuchen würde. Damals in ihrer alten Heimat hatte ein alter Freund ihres Vaters, ein Tüftler der nicht mehr ganz richtig im Kopf war gesagt, dass seine Familie es irgendwann dank seiner Intelligenz schaffen würde. Sein Name war soweit sich Akasha erinnern konnte Neill Armstrong gewesen.
Ein recht seltsamer Name fand das junge Mädchen und lächelte über den alten Mann, der nie ernst genommen wurde und es wohl auch nie werden würde.
Akasha lag auf ihrer auf dem noch kalten Waldboden ausgestreckten Decke neben einem wärmenden und Licht spendenden Lagerfeuer. Nicht weit entfernt von ihr lag Lucya die wie es schien schon ins Reich der Träume eingetaucht war. Ob ein Sternenengel ihr wohl irgendwann einen wunsch erfüllen würde wenn sie so friedlich dort lag? Sie wusste es nicht, doch wünschte sie es ihrer Freundin. Guten Menschen sollten gute Sachen wiederfahren und schlechte Menschen sollten mit schlechten Erfahrungen gestraft werden. Andersherum sollte es nicht sein, da es in den Augen des kleinen Mädchens falsch war.
Akasha fröstelte kurz und zog ihre zweite Decke bis zu ihren schmalen Lippen hoch und rückte etwas näher an das immer kleiner werdende Feuer heran um noch etwas von der Wärme abzubekommen. Auch wenn ihr das Abenteuer sehr viel Spaß machte war es ihr im Freien doch noch etwas zu kalt und sie freute sich schon darauf wieder in einem Bett zu schlafen oder wenigstens nichtmehr auf gefrohrenem Boden liegen zu müssen.
Langsam schloss sie ihre Augen. Sie war müde und dachte sich, dass es wohl nichtmehr sehr lange dauern würde bis sie wieder aufstehen würden um weiter ihres Weges zu gehen. Nach wenigen Minuten war sie ebenfalls ins reicht der Träume hinübergeglitten und schlief tief und fest wärend sie einen wunderschönen Traum hatte in dem auch die Sternenengel vorkamen...
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Stoffel und Ryu waren drauf und dran, den Troll abzulenken, bis Drekan endlich aus dieser verdammten Höhle kam.
Und siehe da: Kaum war Ryu hinter den Troll geraten, rannte Drekan auch schon, wie von Snappern gejagt aus der Höhle, vorbei an Stoffel, der auf dem Satz kehrt machte und auch wegrennen wollte. Doch der Troll war schneller. Mit einem Hieb landete Stoffel ein paar Meter zur Seite warf. Diese Gelegenheit nutzte Ryu, der nun an dem Fell der Bestie hinaufkletterte.
"Woah! Wooohoooo!!!!" rief der Bandit, als der Troll wie wild im Kreis herumrannte, um den Lee von sich herunterzuschütteln.
Von unten konnte man nur ein Klirren hören. -Oh, war wohl Stoffels Schwert. Sein Pech...- grinste Ryu, der langsam Gefallen an dem Trollrodeo fand. -Wie war das? Ach ja, Gleichgewicht halten.- dachte er, als der Troll ihn fast von sich heruntergeworfen hatte. Doch nach einer Weile schien dem Biest die Luft auszugehen und es wurde viel langsamer.
"JETZT ODER NIE!!! FRISS DAS!!!!!!" schrie Ryu, während er seine Klinge zog und sie auf den Schädel des Trolls schnellen ließ.
Doch zur starken Verwunderung des Lees machte sich nur eine kleine Wunde, als wenn ein Mensch sich mit einem Messer in den Finger geschnitten hätte. Doch Ryu ließ nicht locker. Immerwieder ließ er Schläge auf den Kopf seines Gegner hageln, die diesen aber nur benommen zu machen schienen. Diese Gelegenheit nahm Ryu wahr und er holte auch kurz Luft. Doch kaum hatte er auch nur einen Atemzug gemacht, flog er in hohem Bogen in das nahe Waldstück.
Nach einer Weile wachte er in einem Baum auf, wo der Troll auch schon in der Nähe stand. "Scheiße...." murmelte er, während er sich bemühte, leise von Baum zu Baum ins an die Schlucht zu kommen, wo er gegen die Bestie gekämpft hatte.
Dort standen Stoffel und Drekan, die ziemlich staunten, als sie Ryu sahen. Aber etwas stimmte nicht mit Stoffel. Der Kerl war den Tränen nahe, während er sein kaputtenes Schwert betrachtete.
"Los Leute, lasst uns gehen..." sagte der sichtlich "defragmentierte" Bandit zu seinen Mitlees, worauf sie sich auf den Weg zurück ins Lager machten. Erst jetzt bemerkte Ryu, das seine Knochen etwas angeknackst waren. Doch das war nichts, was sich nicht mit einem guten Essen und etwas Ruhe wieder beheben ließe.
Sascha fragte ganz aufgeregt, was er verpasst habe usw. Doch Ryu sprach ein anderes Thema an.
"Sascha, als du vor kurzem die Goblins getötet hast, hast du mir gezeigt, dass du die Grundlagen des einhändigen Schwertkampfes perfekt beherrschst. Ich gratuliere dir. Und wenn du willst, zeig ich dir noch ein paar Techniken für Fortgeschrittene." bot der Bandit seinem Freund an, bevor er sein Bewusstsein verlor....
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Zufrieden fuhr Stoffel mit zwei Fingern über die sauber gearbeitete Klinge, die Drekan ihm gerade überreicht hatte. Der Schürfer sah ein kleines wenig mitgenommen aus, Stoffel kannte zwar den Grund dafür nicht, da Drekan ja nur um den Troll geschlichen und mal eben die Beute aus der Höhle beschafft hatte, doch war es ihm in Anbetracht dessen, dass er lebend wieder hier angekommen war und vor allem eine neue Klinge und Gold mitgebracht hatte eigentlich nicht erwähnenswert. Nachdem Stoffels Breitschwert dank des Trolls zersprungen war, hatte er kurzzeitig sogar befürchten müssen, dass er sich ein neues kaufen musste, doch war dies hier eine willkommene Rettung. Auf diese Weise in Gedanken verhangen hörte er seinem Schüler, der wohl gerade irgendwelche Ausführungen über die Höhle und irgendetwas seltsames darin machte, kaum zu, und unterbrach ihn kurzerhand um festzustellen, dass er mit der Umgehung des Trolls voll bewiesen habe, dass er der Kunst des Schleichens nun mächtig war.
Überrascht kam der Bandit plötzlich ins Stocken, als er Ryu gewahr wurde, der aus einem nahen Waldstück auf sie zugetorkelt kam. Stoffel, der sich nachdem sein Schwert unbrauchbar vom Troll zurückgezogen hatte, hatte den anderen Schüler bereits für tot gehalten, doch war Ryus Überlebenswille scheinbar stärker als gedacht.
Wieder zurück im Lager zählte der ehemalige Händler dann das Gold aus dem Leinensack den Drekan mitgebracht hatte durch und verteilte es gleichmäßig unter den vier Lees, von denen Ryu mittlerweile doch noch umgekippt war und mehr oder minder unbeachtet auf dem Boden vor sich hinlag, das Gold wirkte anscheinend eine leicht größere Anziehungskraft aus. Er wusste selber nicht genau, warum er etwas derart soziales tat, und bereute es praktisch schon im selben Moment, denn wahrscheinlich hätten die anderen es nicht mal gemerkt, wenn er sie betreff ihres Anteiles betrogen hätte, doch so hatte Stoffel immerhin eine neue Waffe, die dieses wieder gutmachte.
„Hier, das kannst du Ryu geben wenn und falls er wieder aufwacht“, meinte der Schleichlehrmeister während er Ryus Anteil an Sascha überreichte, der wohl am meisten mit dem Ohnmächtigen zu tun hatte. Ob diesen das Geld dann auch erreichte war nicht mehr Stoffels Sache.
„Dann kannst du ihm auch gleich ausrichten, dass er sich nun als Meister der Körperbeherrschung betrachten darf, alleine den Kampf gegen einen ausgewachsenen Troll zu überleben kann sich schon sehen lassen, auch wenn das Vieh noch lebt. Ich werde dann noch heute oder besser gesagt jetzt wieder aufbrechen, habe noch was in der Stadt zu erledigen“, schloss Stoffel und verabschiedete sich kurz von den noch auf den Beinen stehenden Lees bevor er seinen Anteil am Gürtel befestigte, die neue Klinge mit der Schwertschlaufe befestigte und sich im silbrigen Mondlicht gen Khorinis aufmachte.
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banned
Digold und El'nir passierten die Stadtwachen, digold nahm seine Eideche raus und setzte sie wieder vor, damit sie vorne läuft. Digold und El'nir redeten fast den ganzen Weg über ihre eigene Biographie, digold erzählte, dass er immer Schmied werden wollte, und Magier, damit er Innos am nächsten ist. Dann erzählte El'nir, wie er den Brief an seine Eltern schickte. Und so legten sie eine weite Strecke hinter sich. Doch dann, als nach der Brücke schon die Taverne gesehen wurde, kam wider eine Riesenratte. Grany versteckte sich. El'nir und digold zogen ihre Waffen raus, und waren bereit zum Angriff, oder auch zur Verteidigung. Die atte griff an, digold wich aus und El'nir verpasste ihr einen Kräftigen Blutschlag mit seinem neuen Dolch. Die Ratte richtete sich jetzt auf El'nir, doch ehe sie sich umderehte, schlug digold mit seinem Messer auf die Ratte. Die Ratte fiel hin und war schon fast beim Sterben, dann kam El'nir und tötete sie endgültig mit seinem Dolch. Die Ratte blutete, nach einer Weile war die ganze Stelle durchblutet.
Digold und El'nir gingen rein in die Taverene...
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„Ah, wieder mal schön geschlafen“, murmelte Yrifa, als er bemerkte, dass er seinen Schönheitsschlaf auf einem riesigen Kothaufen fortgesetzt hatte. Aber das interessierte ihn nicht sonderlich, da er eh wieder stank und seine Augen nur halb öffnen konnte. Als er langsam aufstand schaute er sich um und hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Gelangweilt setzt er sich auf einen Felsen, der wie übergroßer Käfer aussah. Der Dieb sah nachdenklich aus, aber im inneren seines Gehirns arbeiteten kein Zellen mehr, da er seit einer Stunde auf genau den gleichen grünen Punkt starrte, der eigentlich gar kein Punkt war, sondern eher eine Linie.
Der müde Rekrut schüttelte seinen mit Scavengerpisse übersäten Kopf und bemerkte, dass er dabei war wieder in Trance zu fallen. Voller Männlichkeit und zugleich elegant stand Yrifa auf und schlenderte – jetzt nicht ganz so elegant – den Weg hinunter, den er kurz davor mit ein bisschen Glück gefunden hatte. Seine Beine folgten dem Weg, seine Augen den Fliegen, die um ihn herumflogen. Nacheinander versuchte er alle zu schnappen, und merkte dabei nicht, dass er sich einem großen Hof näherte. Dort angekommen, wurde ihm gleich eine Frage gestellt: „Wie hast du es geschafft all den Tieren zu entkommen? Du siehst mir nicht gerade wie ein großer Krieger aus, und ein Schwert scheinst du auch nicht zu besitzen.“ „Was den für Tiere? Außer den netten Fliegen hab ich keine gesehen.“, antwortete Yrifa mit gewohntem Sarkasmus.
Der neugierige Bauer hielt sich die Nase zu, was auch nicht verwunderlich war, wenn man den Rekruten sah. „Willste dich nicht mal waschen? Das kann man ja kaum aushalten.“ Auf so was hatte der Rekrut gewartet und sprang gleich in den Bach, ohne zu bedenken, ob das Wasser wohl nicht schmutziger war als er selbst…
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Als Troan Slys erste Aufgabe gehört hatte, musste er unwillkürlich an elpede dachte. Eine selbe Aufgabe hätte auch der andere Bandit ihm gegeben.
“Eine Stunde?“, fragte Troan, doch er bemerkte gleich, dass er so nicht fragen sollte. Sly machte sofort ein Gesicht das heissen sollte „wenn du nicht mal das schaffst, brauchst du gar nicht anzufangen“ und so nickte Troan und begab sich zu dem Baumstrumpf. Mit einem langen Stofffetzen verband Troan sich die Augen und stieg dann auf den Baumstrumpf. Er war etwas feucht und deshalb rutschte Troan beinahe aus. Zum Glück konnte er das Gleichgewicht noch finden und er landete nicht auf seinem Hintern. Der Söldner nahm sich zusammen und stieg wieder auf den Baumstrumpf. Dann hob er ein Bein an und blieb stehen. Am Anfang erschien ihm die Aufgabe lächerlich einfach. Doch mit der Zeit ermüdete sein Bein und es wurde auch immer schwerer das Gleichgewicht zu halten.
Es war still im Wald, doch je länger er einfach da stand und nichts tat, desto mehr schien er zu hören. Knacken und Rascheln, jedes Geräusch schien viel intensiver zu sein als normal. Die Sonne schien auf sein Gesicht und wärmte ihn. Doch der Rest seines Körpers fror jedoch und mit der Zeit fing er auch noch an zu zittern. Ganz so einfach, wie er gedacht hatte, war die Aufgabe von Sly doch nicht. Er musste sich bei der Lehre wohl auf so einiges gefasst machen, doch seltsamer als die Ausbildung bei elpede konnte sie ja wohl nicht sein, hoffte Troan jedenfalls.
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Der Gildenlose blickte auf Troan, als dieser auf dem Baumstumpf stand und mit der Zeit immer mehr probleme hatte sein gleichgewicht zu halten. Dieser Kerl war noch zu sehr an das leben in der Zivilisation , als dass er wirklich bereit sich der Natur so hinzugeben , dass er sie verstand und in ihr zweifelsfrei leben konnte. Sly glaubte Troan zwar , dass dieser es schaffen würde im Wald zu überleben, aber diser war so von der Zivilisation eingenommen dass er niemals zum Teil dieses Waldes werden würde wie die Tiere. Ihm haftete der Gestank der Zivilisation an.
Inzwischen war Troan ziemlich unkonzentriert geworden auf diesem Baumstumpf , nachdem er sich daran gewöhnt hatte. Dem ehemaligen Söldner lief ein Lächeln über den Mund er kniete sich hin und erhob sich wieder , als er einen faustgroßen Stein in der Hand hatte. Der stein fühlte sich kühl und feucht in seiner Hand an , doch irgendwie mochte er dieses gefühl auch, es gab ihm den Eindruck auf dem Boden der Tatsachen zu stehen. Er warf ihn ein paar mal hoch und fing ihn wieder. Der Stein war perfekt ausbalanciert. Mit einem mal schleuderte er den Stein auf Troan. Dieser wurde davon im Bauch getroffen, seine Rüstung verhinderte schlimmere verletzungen. Dennoch wurde ihm die Luft aus der lunge gedrückt und er fiel rücklinks vom Baumstamm. "Erste und wichtigste Lektion: Sei IMMER wachsam , bereit und gespannt. Du musst deine Muskeln unter kontrolle haben, das ist das A und O beim Kampf mit dem Speer dem Schwert und jedweder anderen Waffe , wenn du sie wirklich beherrschen willst. " Der Lee rappelte sich indes wieder auf und hielt sich seinen Bauch fest. Morgen würde dieser wahrscheinlich einen dicken blauen Fleck an dieser Stelle haben. "Schmerz ist ein guter Lehrer." sprach der Gildenlose und grinste.
"So. Das wirst du jetzt jeden Abend machen und wenn ich nochmal sehe , dass deine Konzentration nachlässt, dann passiert das gleiche wieder , nur wird der nächste Stein nicht mehr so leicht sein, nicht so leicht geworfen werden und treffen nicht mehr so unempfindliche Stellen. " Der Gildenlose betrachtete Troan wie er sich den Bauch hielt und ihn wütend ansah, jedoch stumm blieb. "Ein speer mag nicht so schwer sein, wie ein zweihänder , aber den Zweihänder kannst du anderst halten und so die fehlenden Muskeln etwas entlasten wenn du ihn an deine Schulter lehnst. Den Speer musst du ständig vor die halten beim Kampf. Er ist zwar nicht so schwer, aber die Dauer wird deine Arme schwer machen. Wir machen jetzt erstmal einen kleinen spaziergang um deine Muskeln aufzubauen. " Der Söldner sah ihn komisch an, gesellte sich zu ihm und wollte losgehen, doch der Gildenlose hielt ihn zurück. "Nein, nein. Nicht so. Du wirst mich im Handstand begleiten, während ich dir etwas über die Eigenheiten der Natur erzähle. Ich hoffe du wirst es dir behalten, denn ich werde ein paar Fragen danach stellen. Du musst immer Aufmerksam sein, auch im Kampf. Erschöpfung macht unaufmerksam und Unaufmerksamkeit führt zu Fehlern. Fehlern führen zu dem Tod. Du wirst einen Speer tragen, diese Waffe ist dazu dar , die Gegner die mit einem Zweihandschwert kämpfen auf abstand zu halten und sie ermüden zu lassen , dass du sie abstechen kannst. Du musst aufmerksam sein , sonst machen sie dich platt. Ein Gegner mit einem Zweihandschwert wird dich mit einem Schlag töten können, während er wohl den ein oder anderen Stich überleben wird, aber er wird müde. Je länger der Kampf dauert desto besser sind deine Chancen zu gewinnen. " sprach der Gildenlose, während er begann durch den Wald zu spazieren.
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Den Weg zurück zur Taverne zu finden, war nicht schwer, denn schließlich gab es nur den einen Weg. Er marschierte also wieder durch den engen Felspass und den leichten Hügel hinauf. In einiger Entfernung grasten einige Tiere. Lysander war sich sicher, diese Viecher schon einmal gesehen zu haben. Es mussten Scavenger sein. Doch die Scavenger in Jharkendar waren anders. Größer oder fülliger. Er konnte es nicht erklären. Er blieb stehen und beobachtete die Gruppe. Das Verhalten schien ähnlich dem der Tiere im Talkessel zu sein. Sie mussten zu einer Gattung gehören, was sehr interessant war. Man sollte vielleicht mal herausfinden, ob die Scavenger in Jharkendar von diesen hier abstammten oder ob es umgekehrt war.
Voller neuer Gedanken und Pläne machte sich Lysander auf den Heimweg. Wieder vorbei an der Taverne und schließlich dem dunklen Turm. Das Gefühl, beobachtet zu werden, erschlich den Initianden wieder. Er war froh, endlich an dem Bau vorbei zu sein. Irgendwann musste er einmal darauf zurück kommen und diesem Geheimnis auf die Schliche kommen.
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Sarah bemühte sich sehr, doch leicht fiel es ihr nciht. Der Bogen schien ihr zu straff zu sein, die Sehne zu alt und das Holz ebenso. Sie hatte Angst dass ihr der Bogen in der Hand zerspringt. Langsam ging sie mit den beiden Männern wieder zurück. Aus den minental raus folgten sie den Pfad. Sarah schaute sich ihren Bogen weiterhin an und beschloss sich bald einen neuen zu holen. Sie zog einen der übrigen Pfeile und spannte ihn während des gehens ein. Langsam zielte sie auf einen nahestehenden Baum und spannte die Sehne. Sie versuchte so gut es ging den Rat ihres lehrmeisters zu folgen.
Als sie stehen blieb vergingen ledeglich einige Sekunden bevor sie losließ. Der Pfeil bahnte sich seinen Weg durch die Lüfte und traf sein Ziel. Als er den Baum traf wackelte er noch kurz, blieb dann aber stecken.
Sarah holte sich ihren Pfeil wieder und ging wieder zu den beiden Gefolgsleuten des Lee.
Auf den Weg übte die junge Frau noch oft, denn sie wollte einmal so gut werden wie die beiden. Sie dachte immer daran, wie deren Pfeile durch die Lüfte flogen. Schnell und zielsicher trafen sie die Harpyen....
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Ja, das konnte denen so passen. Einen Waffenknecht einfach so ins Minental schicken. Dabei war es ja uninteressant, ob dieser jemand überlebte oder nicht, hauptsache man hatte noch Zeit um ein, zwei weitere Untergebene zusammenzustauchen. Nein, halt! So ganz uninteressant war das mit dem Überleben für die oberen der Stadt sicher auch nicht. Immerhin lies sich im Falle eines vorzeitigen Ablebens des einen oder anderen Soldaten ein nicht unbeträchtlicher Goldbetrag einsparen. Aber diesen Gefallen würde er ihnen nicht tun, er nicht! Auf keinen Fall würde er auch nur einen Schritt durch das Tor machen, welches die einzige Verbindung zwischen dem Minental und dem Umland von Khorinis bildete. Stattdessen würde er einfach ein paar Schritte abseits des Weges ein kleines Nachlager errichten, vielleicht könnte er den ein oder anderen Tag auch im Sumpf oder im Kastell verbringen.
Kurze Zeit später fand Inorel sich hinter der hölzernen Pforte wieder, durch die er soeben getreten war. Am Rande des Weges wuchsen noch vereinzelte Sträucher empor, doch insgesamt war es ein recht trostloser Anblick, der sich den Augen des Waffenknechten dort bot. Nun befand sich der Schwarzhaarige auf einer etwas erhöhten Position. Um die zu erreichen, hatte er einen von Spinnen, Ratten und diversem Ungeziefer bewohnten Tunnel hinter sich gelassen. Soweit es in seinem Gedächtnis haften geblieben war, handelte es sich bei dem ebenso schmalen wie dreckigen Stollen dort vorne um den einzigen Zugang ins Tal der Minen, bei dem man nicht riskierte von ein paar Grünfellen massakriert zu werden. Es waren ein paar Sekunden vergangen, in denen Inorel die Öffnung des Tunnels betrachtet hatte, die im Dunkel wie der weit geöffnete Mund eines Leblosen Körpers erschien. Dann fasste er den Entschluss, die Nacht hier oben zu verbringen und sich erst morgen dort hinein zu wagen. Rasch suchte er ein paar Hölzer zusammen, die für ein Lagerfeuer geeignet waren...
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Einen Moment dachte Troan, Sly sei einer der alle zivilisierten Menschen hasse und ihn nun mit irgendwelchen mühsamen Aufgaben quäle, die dann doch nichts brachten. Doch der Söldner musste zugeben, dass Slys Worte doch der Wahrheit entsprachen und ab jetzt würde er sicher nie mehr unkonzentriert auf dem Baumstrumpf stehen. Obwohl die Muskeln anziehen in den nächsten Tagen sicher auch nicht möglich war. Jede allzu grosse Bewegung mit dem Oberkörper schmerzte.
“…Handstand…“, hallte es in Troans Kopf nach. Natürlich wusste er, wie das ging, doch er hatte es vielleicht höchstens mal als kleiner Junge mal ausprobiert. Er erinnerte sich noch, wie einmal ein Zirkus in der Stadt gewesen war. Einer der Künstler war mit dem Handstand durch die ganze Stadt gelaufen. Und nun sollte Troan dasselbe tun?
Zaghaft stellte sich Troan auf seine Hände und versuchte erst einmal nur das Gleichgewicht zu halten. Es dauerte nicht einmal zwei Sekunden, bis Troan umfiel und sich mühsam wieder aufrappeln musste. Sly ging unbeirrt weiter.
Entnervt schnaubte Troan und versuchte es gleich ein zweites Mal. Diesmal hielt er seine Füsse etwas länger in der Luft und beim dritten Mal konnte er bereits einige Fuss…oder eher Handschritte gehen. Doch Sly war ihm bereits weit vorausgeeilt.
“Hat den der gar kein Verständnis?“, fragte sich Troan und rannte einige Meter um seinen Lehrmeister nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Dann versuchte er es mit dem Handstand wieder.
Seine Hände schmerzten höllisch, nicht nur durch die Anstrengung, sondern auch durch die Kälte, die am Boden herrschte.
“Du hast nicht zufällig einige Handschuhe?“, fragte Troan keuchend und fiel im selben Moment wieder auf den Boden. Wenigstens hatte er es geschafft sich einige Meter auf den Händen fortzubewegen. Doch nun blieb Troan einfach auf dem Boden liegen. Seine Hände rebellierten schlichtweg.
“Könnten wir nicht eine kleine Pause einlegen? Du kannst mir auch in einer Pause etwas erzählen“, bat Troan seinen Lehrmeister.
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Der Gildenlose betrachtete ihn seufzend, dann ließ er sich neben ihm nieder. "Und du willst mir erzählen ihr Lees wäret trainiert und nicht bloß säufer? Du tust immoment nicht sehr viel um mich vom Gegenteil zu überzeugen aber gut. " Der Gildenlose beugte sich erneut und nahm einen Stein hoch. Er war so klein, dass er problemlos von der Hand umschlossen werden konnte. Troan sah ihn zuerst schräg an und fürchtete wohl einen weiteren Schlag, doch der Gildenlose hielt ihm den Stein nur hin und bedeutete ihm damit den Stein in die Hand zu nehmen. Fragend blickte der Lee den Gildenlosen an und wusste nicht so recht was er damit anfangen sollte.
"Nun. Du wirst diesen Stein jetzt gerade vor dich halten. Den Arm ausgestreckt und den Stein nach unten haltend. Das machst du jetzt für etwa eine halbe Stunde, dann den andren Arm."
Sly ließ sich zurücksinken und betrachtete den Wald um ihn herum. "Du hast wohl vor dich von dem Hof abzuwenden. Du scheinst den Weg eines Drachenjägers gehen zu wollen. Ja... Weißt du dies war auch mal mein Weg vor langer Zeit. Ich war gut, ich war ein sehr guter Drachenjäger , damals. Ich wurde sogar zum Drachentöter gemacht und dennoch habe ich mich vom Hof ganz losgesagt. Warum? Nun. Ich kenne dich nicht, ich nehme an du warst nicht in der Zeit der alten Barriere dabei. Du hast Lee damals nicht erlebt, wie er aus der Barriere rauswollte und mit strenger Hand geführt hat um wegzukommen. Doch jetzt, dieser stillstand. Das ist nichts. Ich denke Lee weiß das in seinem innersten auch. Also habe ich mich von ihm getrennt. Habe ihm meine Ausrüstung hingeworfen und bin gegangen. Aber das ist Vergangenheit." Der Gildenlose blickte hoch in die Luft. Manchmal gelang der blick durch das Blätterdach und hier und da war dann ein Stern zu sehen, der von oben herab auf sie funkelte. Sie schienen ihm trost zu spenden, ganz verdaut hatte er die wunden von damals nie, auch wenn er immer so tat.
"Nun, wenn du mit dem Speer kämpfen willst, dann musst du ihn als ganzen als Waffe verstehen, nicht nur die Spitze als Waffe sehen, sondern auch den Stab. Der ist nicht nur die Verlängerung für dich. ICh habe schon leute mit dem speer kämpfen sehen, die verzweifelt waren, als der Gegner an der Spitze vorbeikam und ihn direkt angriff, da sie sich nicht mehr wehren konnten warfen sie den Speer weg und kämpften mit dem Schwert. Wenn du den Speer wahrlich beherrscht, dann musst du das nicht mehr machen, du wirst mit ihm als ganzes Kämpfen, der stab mag deinen gegner vielleicht nicht ernsthaft verletzen , aber er kann ihm noch die Beine wegziehen oder ihm ein paar nette Dellen in der Rüstung zufügen. Merke dir es also. Du wirst später den Speer ganz nutzen. "
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Lehrling
Peter und Synthoras verließen also die Stadt. Als sie einige Meter weit gelaufen waren, drehte sich Synthoras um und neigte sich verschwörerisch zu Peter und flüsterte geheimnistuerisch: "Woher bekommst du eigentlich deine Unterhosen? Färbst du die selber oder holst du die von einem bestimmten Liferanten?" Peter drehte sich wütend zu ihm hin: "Wenn du dich noch einmal über meine Unterhosen lustig machst, dann werf ich dich den Monstern zum Fraß vor!" "OK, OK, war nicht so gemeint, wenn es ein geschäftsgeheimniss ist, dann will ich dich da mal nicht weiter bedrängen", sagte Synthoras beruhigend. Sie schritten wortlos weiter. Dann, nach einer Weile trafen sie auf der Straße drei fette, bösartig dreinblickende Molerat. Die Viecher stürtzten sich sofort auf sie, doch Synthoras versteckte sich mit einem geschickten Sprung hinter dem Lee, der nun allein den drei Gegnern gegenüberstand. Er zog langsam seine Waffe, dann sagte er: "Da sind schon wieder ein paar von diesen Drecksviechern" Mit diesen Worten stürmte er los. Mit drei präzisen Hieben seines Langschwertes sackten die Kopfe der Bestien auf den Boden, der Körper lag ein paar Schritt davon entfernt. "Drei Mistviecher weniger", sagte er schlicht und ging weiter. Synthoras riss noch schnell eine Moleratkeule weg und aß sie auf dem Weg, wobei er vergaß, sie zu kochen und sich später übergeben musste, da rohes Fleisch noch nie zu seinen Lieblingsspeisen gehört hatte. Schließlich, nach einer langen und für den Lee nervenraubenden Wanderung, kamen sie endlich an Onar's Hof an. Synthoras schaute Peter an, dann fragte er: "Gibt es wichtige Regeln, die ich wissen muss, und kannst du mir nicht doch deinen Unterhosenliferanten verraten?"....
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Also hatte der Lehrmeister doch etwas Verständnis. Die bissige Bemerkung über die saufenden Lees quittierte Troan mit einem „wir laufen auch nicht ständig auf den Händen herum“, doch Sly hatte schon die nächste Aufgabe auf Lager. Wenigstens schien sie etwas leichter zu sein.
Der Gildenlose fing an von seiner Vergangenheit als Drachenjäger zu erzählen. Ehrlich gesagt hatte Troan bisher gar nie daran gedacht Drachenjäger zu werden. Da er ja gar keine grossen Zukunftspläne hatte, war das nicht erstaunlich. Was er von den Drachenjägern wussten, war nicht mehr als irgendwelche Geschichten, die in der Taverne herum erzählt wurden. Irgendwelche bärenstämmige Typen die zwei Zweihandschwerter mit einer Leichtigkeit einer Feder schwangen und einen Drachen zum Frühstück erwürgten. Was man davon glauben konnte, war ja wohl klar.
“Du kannst mir doch nicht erzählen, jetzt kommst du mehr vorwärts als du es unter Lee tun würdest? Sag, was hast du die letzten Monate getan? Nichts, was du nicht auch als Lee tun hättest können. Oder?“, fragte Troan sein Gegenüber, dass gemütlich auf einem umgekippten Baumstamm sass.
“Aber lassen wir es gut sein. Ich will dich schliesslich nicht zurück auf den Hof holen. Obwohl wir Männer wie dich sicher gut gebrauchen könnten. Doch kannst du mir vielleicht etwas von den Drachenjägern erzählen?“, fragte Troan und die Neugier in seiner Stimme war unverkennbare Neugier zu hören.
In dem Zeitpunkt, in der Troan auf Slys Antwort wartete fing er seinen Arm zu spüren. Anscheinend steckte in der Übung wieder mehr, als es zuerst den Anschein hatte.
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Ivan hatte die letzten drei Tage auf Lobarts Hof gearbeitet. Und dann ging er zu seinem Holz. Er arbeitete den ganzen Tag damite er die Holzbretter endlich fertig hat. Nun überlegte er wie er sie am schnellsten zu seinem Haus bringen konnte wie sein Karren kaputt war. so setzte er sich am späten abend hin und aß etwas.
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Ein milder Lufthauch strich durch Bäume, über Gras, zerzauste das Gefieder der Scavenger auf der Wiese und blies Lucya eine rotbraune Haarsträhne ins Gesicht. Die Brise ließ den Frühling erahnen, trug einen Hauch von zarten Blüten mit sich und machte ihr das Herz froh.
Noch immer lagen auf den Wiesen Schneereste, doch es schien, als würden sie nun bald der Vergangenheit angehören. Die Vögel in den Zweigen sangen Balzlieder und die ersten Knospen zeigten sich.
Lucya und Akasha waren nun schon einige Tage unterwegs, auf vielen Wegen, die ihnen gefielen, es gab viel zu sehen, doch war zu dieser Jahreszeit noch alles in Grau-Braun. Die letzten Nächte hatten sie im Freien verbracht. Meist hatten sie dabei Glück, und sie fanden einen Felsvorsprung oder eine Fichte, mit tiefhängenden Zweigen, unter denen ein Feuer möglich war. Dann war es dort beinahe so behaglich wie in einer Wohnstube.
Die heutige Nacht verbrachten die beiden in einer kleinen Höhle. Es war nicht gerade gemütlich hier, aber es herrschten wenigstens gemäßigte Temperaturen. Den ganzen Tag waren sie gelaufen, jetzt war es an der Zeit etwas auszuruhen und die weitere Wanderung zu besprechen. Inzwischen befanden sie sich wieder in der Nähe des Kastells.
Jetzt aber sorgte Lucya erstmal dafür, dass es ein wärmendes Feuer gab und etwas zu essen im Magen. Ihr Proviant war mächtig geschrumpft, es wurde Zeit, dass sie wieder in bewohnte Gegenden kamen.
Mit einer Tasse dampfenden Tees saß Lucya nun nah am Feuer, ließ sich die wollbestrumpften Füße wärmen und sah sich in dieser netten kleinen Höhle um. Von der Decke hingen modrige Moosfetzen und eine Wurzel von einem Baum, der irgendwo über der Höhle stand, hatte hier mit weiten Verzweigungen mühsam Halt gesucht. Der Boden war sandig und wies nur am Eingang ein wenig, der Jahreszeit angepassten, Pflanzenwuchs auf.
Lucya ließ ihren Blick schweifen, zumindest so weit der Feuerschein reichte. Dort hinten vor dem Dunklen Fleck schimmerte etwas Längliches weißlich, was war das nur?
Könnten das etwa…Lucya verdrängte den Gedanken, denn abgenagte Gebeine waren jetzt nicht das, was sie sich wünschte. Sie versuchte sich auf Akasha zu konzentrieren, die ihr etwas erzählte, aber ihr Blick glitt immer wieder zur Wand. Langsam wurde ihr ein wenig unbehaglich. In den letzten Tagen hatten sie nicht ein bösartiges Tier näher zu Gesicht bekommen. Innig hoffte Lucya, dass es auch heute Abend so blieb.
Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und erzählte Akasha von ihrer Befürchtung. Das junge Mädchen wurde bleich, sprang auf und drückte sich an die Wand hinter sich.
„Beruhige dich, Akasha, wir wissen doch noch gar nicht, was es ist“. Lucya nahm ein brennendes Stück Holz aus dem Feuer und ging zögernd, dass Licht weit vor sich gestreckt, auf den dunklen Fleck an der Wand zu. Die Flamme wurde auf einmal hin und hergeweht. Der Fleck entpuppte sich beim näheren Hinsehen als schmalen Durchgang. „Oh nein…“, dachte Lucya.
Die Neugier siegte, und sie schob sich durch die Öffnung, nicht ohne Akasha heftig zu winken, damit sie ihr folge. Der Durchgang endete nach zwei Metern abrupt in einer größeren Höhle. Erschrocken hielt Lucya mit der Hand Akasha zurück, die doch den Mut gefunden hatte, ihr zu folgen. Mit zittrigen Fingern hielt Lucya den brennenden Ast in die Höhe. Die Höhle war wesentlich größer als ihre Unterkunft. In der Mitte stand eine Art Sarkophag, alt und verwittert, zu seinen Füßen saßen zwei Männer, deren bleiche Knochen im Fackelschein gespenstisch leuchteten. Beide hielten in knochigen Händen rostige Schwerter, und strähniges Haar hing ihnen von den Schädeln. Im Hintergrund konnte Lucya Pilze erkennen, Stalaktiten wuchsen von der Decke und überall lagen Knochen verteilt. Ein eigenartiger Gestank lag in der Luft und Lucya fühlte Angst in sich aufsteigen. Ein vibrierendes Geräusch war von Ferne zu vernehmen, doch sie wußte es nicht zu deuten. Leise verharrte sie eine Weile, um dann blitzschnell vorzuspringen und einer knochigen Hand das Schwert zu entreißen. Es gab einen Ruck, als sie das Handgelenk aus der Gelenkpfanne riss, und Lucya rannte hinter Akasha her durch den Durchgang zurück. Schnell schnappten sie sich ihre Habe und machten, dass sie aus der Höhle raus kamen. Hand in Hand liefen sie hastig und hinter sich blickend in Richtung Kastell.
Ein Aufschrei Akashas ließ Lucya sofort wieder nach vorn sehen, direkt in die unwirklichen Augen eines Dämons.
„Huch…“, entfuhr es ihr, bevor es auch schon in ihrer beider Kopf anfing zu dröhnen.
„Im Kastell findet morgen ein Ball statt. Man benötigt eure Fähigkeiten zur Unterhaltung der Gäste. Kommt jetzt mit, um euch vorzubereiten.“
Der Schmerz ließ nach, Lucya und Akasha sahen sich an, nickten zustimmend und folgten dem Diener der Unterwelt zurück ins Kastell. Ein Ball auf dem ihre Kunst gern gesehen war, das war doch etwas, wofür sich die frühe Rückkehr sicher lohnte.
So endete also der Ausflug der Beiden vorerst, nicht ohne, dass sie beschlossen, ihr Abenteuer bald fortzusetzen.
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Die Nacht war unangenehm und anstrengend. Der Feuermagier und der junge Hohe Wassermagier brauchten einige Zeit, um den Pass zu durchqueren, viel länger, als Tinquilius gedacht hatte. Kein Tier war ihnen begegnet, nein, aber sie hatten dennoch mit der Dunkelheit zu kämpfen, da sowohl Mond als auch Sterne verhangen waren und der ständige Einsatz der Lichtmagie, mochte dieser Zauber noch so schwach sein, an der Kraft des Anwenders zehrte.
So hatten sie sich, nachdem sie den Pass verlassen hatten und endlich in Khorinis waren, in einer Höhle ein Lager errichtet. Natürlich hatten sie sofort geprüft, ob diese Höhle von wilden Tieren oder Banditen genutzt wurde, fanden jedoch weder Knochen noch Feuerstellen. Es war somit relativ ungefährlich. Dennoch hielt immer einer von ihnen Wache.
Der Hohe Magier streckte und reckte sich, strich sich danach die Robe zurecht. Andreas war auch schon wach nd beide verspürten Hunger. „Ich habe ein wenig Pökelfleisch dabei“, meinte Tinquilius und kramte in seiner Kräutertasche. „Mehr jedoch auch nicht, da ich nicht darauf gefasst war, dass wir hier rasten würden.“
Tinquilius lächelte, reichte Andreas dann ein wenig vom Pökelfleisch und nahm auch etwas zu sich. Es schmeckte nicht besonders gut, vermutlich war es keine gute Idee, das Fleisch in der Kräutertasche zu transportieren, doch es stillte seinen Hunger und auch Andreas schien einigermaßen zufrieden.
„Wir sollten aufbrechen“, meinte Andreas anschließend. „Es ist immer noch ein ganzes Stückchen vor uns.“
Der Hohe Magus nickte. „Dann mal los.“
So verließen sie die Höhle und machten sich erneut auf den Weg. Lange war Tinquilius nicht mehr hier in Khorinis gewesen. Das letzte Mal lag wohl drei Monate zurück. Damals ging er auf Reise mit seinen Freunden Trilo, Arxas und Sir PX auf diese Reise, de jedoch hauptsächlich von Trilo veranstaltet worden war. Auch Cyrionis, so wie sich MrMilti nun nannte, war dabei gewesen und das Abenteuer hatte dem Magus viel gebracht.
Er fühlte di Phiole, die an einer Kette um seinen Hals hing. In dieser befanden sich ein paar Tropfen der Flüssigkeit, die ihm am Göttersitz geschenkt worden war.
Sie durchquerten einen kleinen Wald und befanden sich kurze zeit später gar nicht mehr so weit entfernt vom Kastell. Sie hatten nun die Berge hinter sich gelassen und konnten auf einem Hügel das Kastell erblicken. Der dunkle Turm ragte in den Himmel, es war ein majestätischer Anblick. Auch vor einem dreiviertel Jahr hatte er diese Gedanken gehabt, doch im Kastell selbst war die Architektur noch viel brillanter.
Weiterhin schritten sie über den Weg, der sie in ein paar Minuten den Berg hinaufführen würde. Rechts von ihnen befand sich ein See. An diesem hatte Tinquilius vor vielleicht bald zwei Jahren geangelt, zusammen mit Brona und Zakarum. „Hach“, meinte Tinquilius. Schöne Erinnerungen waren dies, damals war er gerade erst ein Mitglied der Heiligen Allianz.
Er schaute zu Andreas. Vor gut eineinhalb Jahren trafen sie sich das erste Mal, beide niedere Ränge, beide begierig, in die höheren Ränge aufzusteigen. Nun war er selbst ein Hoher Magier des Wassers, Andreas ein Magier des Feuers. Sie hatten es geschafft.
Es wurde steiler und der Weg somit beschwerlicher. Doch ihr Ziel lag nun direkt vor ihnen. Bereits jetzt konnte der Hohe Magus die beiden Skelette erblicken, die das Tor flankierten. Sie wirkten von der Ferne aus tot, leblos, so wie Skelette eigentlich auch waren. Näherte man sich ihnen jedoch, begannen sie zu sprechen, Witze über andere zu reißen oder verwehrten einem den Zutritt.
„Ein Feuer...“
„...magier“, sprachen die beiden Skelette. „Was will denn ein Feuermagier hier?“
Tinquilius blieb stehen und betrachtete die beiden Skelette. „Wir kommen auf Einladung zum Ball. Lasst uns einfach rein.“
„Rein, ihr wollte also rein?“
„Lassen wir euch denn auch rein?“
„Ja, das werdet ihr“, antwortete Tinquilius. „Ansonsten sorge ich dafür, dass ihr großen Ärger bekommt!“
Die Skelette lachten. „ Wir lassen den irren und seinen Irrgläubigen rein.“
Das Tor zum Kastell schwang auf und Andreas und Tinquilius traten ein. Langsam schloss es sich wieder. Jetzt waren sie im Kastell. Was aber nun? Wo würde er den verantwortlichen finden, den er fragen konnte, ob noch Eisstatuen gebraucht wurden? Und wo war die Statue, bei der man Tribut bezahlen musste?
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Kadire hatte es wirklich geschafft. Sie hatte den Lurker erlegt und das noch ganz alleine. Isaac konnte keine Mangel an Kadires Schussteschnik erkennen. Sie hatte bis jetzt schon fast die gleiche wie Isaac. Sie war sehr gut geworden und hatte viel dazu gelernt. Sie war nun schon eine richtig gute Bogenschützinn. Der Magier ging aus der Deckung heraus zu Kaidre die sehr glücklich aussah. Er sah den toten Lurker mit einem Pfeil im Kopf dort liegen.
"Kadire das hast du super gemacht ich bin sehr stolz auf dich."
"Vielen Dank Isaac ich bin auch irgendwie stolz auf mich."
"Das kannst du auch sein den du hast es geschafft einen ausgewachsenen Lurker zur strecke zu bringen."
Die beiden drehten sich zum Lurker um und schauten sich diesen noch was genauer an.
"Der Schuss war perfekt Kadire. Mitten in die Rübe rein."
Beide musste lachen. Isaac war sehr stolz auf seine Schülerin darum fasste er sie an der Schulter an.
"Kadire ich bin sehr stolz auf dich und bin überzeugt das du eine sehr gute Bogenschützin wirst oder eher gesagt schon bist. Du bist nun bereit ein noch intensiveres Training zu absolvieren. Du bist bereit höhere Stufen des Bogentrainings zu absolvieren. Ich frage dich nun: Willst du bei mir die höheren Künste des Bogenschiessens lernen oder möchtest du dich mit dem zufrieden geben was du bis jetzt schon kannst. Du kannst auch einen anderen Lehrer aufsuchen wenn es dir so recht ist."
Kadire schien zu überlegen. Darum gingen sie auch schon los damit Kadire ein bisschen Zeit hatte um sich das alles zu überlegen. Isaac stellte sich immer die Frage ob sie auch zufrieden mit dem Training war das Isaac ihr gegeben hatte. Vieleicht würde sie es selber sagen. Hoffte Isaac zumindest.
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Langsam schlich sich der junge Mann vom Stadtor weg. Die Stadtwachen waren schon längst nicht mehr an ihren Posten. Durch die Nacht hindurch kroch er weiter. Seine Verletzung machte ihn zu schaffen. Wenige Meter abseits vom Weg setzte er sich hin und zog sich unter starken Schmerzen den Pfeil aus der linken Schulter. Mit einen stummen Schreih war dies erledigt. Unter Schmerzen stand er auf und suchte sich einen Hof. Dort angekommen legte er sich in den Schuppen schlafen...
Am nächsten Morgen wurde er von der Sonne geweckt. Schnell machte er sich auf den Rückweg zum Hof. Der Bauer schien noch nciht wach zu sein, deswegen schlich er sich schnell vom Hof und ging weiter. Es war ein wunderschöner Tag. Am frühen Morgen zwitscherten bereits die Vögel und die Sonne war herrlich. Glücklich darüber, dass er noch lebt, ging er zum Hof. Auch seine Wunde hatte bereits aufgehört zu bluten. Trotzalledem hatte er große Schmerzen...
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