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  1. Beiträge anzeigen #281
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Steinkreis in den nordwestlichen Wäldern Sildens

    Yareds neuer Lehrmeister für Waldvolkkultur kam aus dem Loch unter dem Dolmen gekrochen, auf dem der Sappeur gerade saß und sich den Bart etwas stutzte, was mal wieder dringend notwendig gewesen war. Auf Benjens Schulter saß die Ratte, die an einem Stück Brotrinde knabberte. Der alte Waldläufer machte ein sehr fröhliches Gesicht.
    „Na, was gibt es Benjen?“, fragte der ehemalige Soldat.
    „Mein lieber Yared, du hast in den Tagen viel und neues kennengelernt und ich hoffe, dass du deine Studien auch ohne mich genauso erfolgreich fortsetzt.“
    ... ohne ihn? Was sollte das nun wieder heißen?
    „Ich habe von einem Bekannten eine Einladung bekommen und werde deshalb heute noch abreisen, allerdings kann ich auf dieser Reise Alana nicht mitnehmen und da ich einige Zeit weg sein werde, überlasse ich sie dir.“
    „Aber Alana ist doch dein Maultier, willst du sie nicht wiederhaben, wenn du ...“, warf der Sappeur ein.
    „Nein, Yared. Ich habe mir das genau überlegt. Ich werde wahrscheinlich so lange weg sein, dass sie sich schon sehr an dich gewöhnt hat, wenn ich zurückkomme. Nein, keine weiteren Einwände.“, blockte Benjen mit einem Grinsen ab, „Aber das hier darfst du mir zurückgeben.“
    Er zog einen leicht rostigen Schlüssel aus seiner Kutte und drückte ihn dem Pionier in die Hand.
    „Das ist der Schlüssel für die Höhlen, damit du dir weiteren Lesestoff besorgen kannst. Und jetzt: Lebe wohl.“
    Nein es war keine Traurigkeit, die Yared empfand. Es sollte keine Traurigkeit sein. Es war ein Abschied und irgendwie hatte der Sappeur das Gefühl, es sollte ein Abschied für sehr lange sein, länger als sein alter Freund aussprechen wollte.
    „Lebe wohl, Benjen.“
    Der Halbkahle wurde wieder zum Vermummten, nickte, wandte sich ab und verschwand den Hügel hinunter.

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    Provinzheldin Avatar von Sanguine
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    Sanguine ist offline
    "Diese Idioten! Diese Idioten! Diese Idioten!", fluchte San und sah sich verschwörerisch hinter einer Häuserecke um. Wieso war sie noch hier? Wieso kam sie überhaupt hierher. Sie würde sterben. Ja, sterben. Lupin war ein selten dämlicher Trottel und ließ seine Männer hier herumlaufen, als wären sie normal. Jeder Blinde merkte, dass diese Typen nicht normal waren und so war es kein Wunder, dass sie erkannt wurden. Dieser Druide war untergetaucht. Tagelang und er schien zu wissen, dass er gesucht wird. San wollte nur noch weg aus Silden. Von den Häschern gab es vom anfänglichen Dutzend nur noch vier. Der Rest wurde wohl nieder gemacht und San hatte nicht einmal ihre Flöte hier. Es war furchtbar so in Angst zu leben. Überall könnte er sein und würde er sie erkennen, würde er gnadenlos sein. Sie hatte des Meisters Feind schon gesehen, sie hatte gesehen wie er Lupin tötete. Sie hatte keine Chance. Aber wo hatte sie die schon. "Mach es oder stirb...", so hieß es und so war es immer gewesen. Sie hatte keine Wahl, wollte sie leben und keine dieser Häscher zu werden.
    "Ihr vier trennt euch am besten. Er sucht uns schon und ihr fallt gemeinsam zu sehr auf. Diese Dörfler haben überall ihre Nase drin und beobachten euch schon.", wies die junge Frau an.
    "Du hast uns nichts zu sagen, Dienerin! Lupin trug auf den Druiden zu fassen und das werden wir.", sprach einer mit fahlen Gesicht, der einst wohl mal ein Soldat des ersten Königs war.
    "Dann geht mir verdammt nochmal aus dem Weg. Ich unterstehe nicht Lupin und mache mein eigenes Ding!", fauchte Sanguine zurück.
    "Lupin trug uns auf dich zu begleiten. Mitgehangen, mitgegangen. Du dienst dem Meister, wir dienen dem Meister.", konterte der Fahlhäutige.
    "Nein, ihr dient nicht. Ihr seid seine Marionetten. Ich diene. Ich lebe noch!", zischte San und zückte ihren Dolch.
    "Hahaha! Dienerin! Hüte deine Zunge oder ich schneide sie dir raus. Du machst was Lupin sagte, sonst werden wir dazu sorgen, dass auch du dne Meister um ein zweites Leben anflehen musst.", meinte der Soldat und packte San ruppig an der Kehle. Die junge Frau bekam es mit der Angst zu tun, versuchte sich zu lösen und wurde dann doch zu Boden geworfen. Tränen liefen ihr das Gesicht herab. So stark sie tat, so schwach war sie in Wirklichkeit.
    "Steh auf, Dienerin! Weiber sollten sich dort herumtreiben, wo auch die anderen Weiber sind. Los und hör dich um!", befahl der Fahlhäutige, packte fest ihren Arm und ohrfeigte sie, ehe er sie aus der Ecke in der sie sich aufhielten schubste.
    "Eines Tages, Sanguine. Eines Tages...", schluchzte die junge Frau und ging auf die Suche. Dieses Leben war nicht nur ein seelischer Schmerz.

  3. Beiträge anzeigen #283
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Verlassene Höhle der Rattensippe

    Dies war also Benjens eigene Kammer. Sie war kaum größer als die anderen Wohnräume hier unten, aber sie war möbliert. Auf der rechten Seite stand ein Bett, daneben eine Kleidertruhe. Auf der anderen Seite der wohl einzig intakte Stuhl in den ganzen Höhlen und ein kleiner dreieckiger Tisch. Trotz dessen wirkte der Raum verlassen. Benjen hatte alle persönlichen Gegenstände mitgenommen, oder? Der Pionier öffnete die Kleidertruhe, auf deren Boden ein Säckchen und ein Zettel zum Vorschein kamen. Zunächst nahm er den Zettel heraus, auf dem einfach nur ‚Für Yared: Damit du einen Stall für Alana bezahlen kannst.’ stand. Dann nahm er das Ledersäckchen heraus und wog es in der Hand. Es war schwer und enthielt eindeutig keine Goldmünzen, denn dafür waren die einzelnen Stücke zu groß und unförmig. Neugierig öffnete der Sappeur den kleinen Beutel und erblickte fünf dunkelgraue Gesteinsbrocken, die bläulich glitzerten. Wie ein geölter Blitz fuhr ein Gedanke durch Yareds Kopf. Dieses Gestein kannte er aus Nordmar … es war Erz, ob magisch oder nicht – er war sich da nicht ganz sicher – einen nicht zu verachtenden Geldwert hatten sie bestimmt.
    Der ehemalige Soldat sah sich noch einmal im Zimmer um. Nein, hier gab es nichts was für ihn noch von Interesse gewesen wäre. Also verließ er diesen letzten Raum auf seinem abschließenden Rundgang und betrat wieder den Wohnsaal, in dem das Feuer schon längst gelöscht war, nur um kurz zu verweilen und sich an all das zu erinnern, was er hier in der letzten Woche gelernt hatte und an Benjen. Dann ging er die Öllampe in der Hand zurück zu den Stallungen, wo nun sein Maultier, schon bepackt mit Büchern und Yareds Habseligkeiten.
    „Na, Alana? Dann machen wir uns wohl mal auf.“
    Er nahm den Strick an ihrem Halfter und führte sie aus dem Stalltor ins Freie. Nachdem er das unter halb einer Felswand hinter dem Wasserfall verborgene Tor abgeschlossen hatte, machten sich der Sappeur und sein neues Lasttier auf den Weg durch den Wald zurück nach Silden.

    "Jeder Abschied ist auch Anfang,
    jedes Ende ein Beginn.
    Drum erinnert euch des Alten,
    füllt die Zukunft nun mit Sinn."
    (nach Yared)

  4. Beiträge anzeigen #284
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Mit seinem Schüler hatte sich Elonhil auf dem Trainingsplatz eingefunden.

    Es ist wichtig auch während eines Kampfes genau dorthin zu treffen, wohin du willst. Sei es um Schwächen in der Deckung oder aber auch Schwachpunkte an der Rüstung ausnutzen zu können.
    Ich werde dir vier Punkte angeben, die eben stellvertretend für diese Schwachpunkte stehen sollen. Dies sind meine beiden Oberarme und der seitliche Bauch.
    Deine Aufgabe ist ganz einfach. Versuche während des Trainingskampfes diese Stellen zu treffen und hab keine Angst, ich weiß mich ganz gut zu schützen.


    Aus eigener Erfahrung wusste Elonhil, dass es etwas ganz anders war, treffen zu können, wenn man die nötige Ruhe hatte oder dies während eines Kampfes, wenn alles sehr schnell gehen musste und man einfach keine zeit hatte darüber nachzudenken.
    Sofort ging Elonhil in Position und wartete bis sein Schüler auch soweit war. Auch wenn er sich eher zurückhalten und defensiv kämpfen sollte wollte er doch mal sehen, ob Samorin sich provozieren lassen würde.

    Dies gehörte auch mit zur Ausbildung und würde sie die ganze Zeit über begleiten. Geduld war eine Tugend, die im Schwertkampf sehr wichtig war. Man durfte sich nicht aus der Reserve locken lassen, das würde zu Fehlern verleiten und dies womöglich würde dann zu Tod führen.

  5. Beiträge anzeigen #285
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline
    Samorin atmete tief durch und führte den ersten Schlag aus. Der galt dem rechten Arm Elonhils. Sein nächstes Ziel war die Linke Hüfte. Elonhillies seinen Streich abgleiten.
    "So komme ich nicht weiter. Ich muss was anderes versuchen." Überlegte Samorin und führte whärenddessen einen halbherzigen Angriff auf Elonhil aus.
    Jetzt täuschte er einen Schlag auf Elonhils Schulter an und lies seine Klinge auf halben Weg umschwenken, in Richtung Hüfte. Aber dass blieb genauso erfolglos wie alles andere.
    Samorin war allmählig etwas frustriert. weshalb seine Schläge inzwischen Stärker aber dafür weniger präzise, wenn er vorher überhaupt präzisiert angegriffen hatte.

  6. Beiträge anzeigen #286
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Elonhil hatte das Training abgebrochen, so konnte es nicht weiter gehen.

    Was glaubst du, was du da gerade machst?
    Bei mir fängst du lieber erst gar nicht damit an. Natürlich kannst du das nicht von Beginn an, deshalb trainiere ich schließlich mit dir. Wenn ich aber feststellen muss, dass du ein kleines Weichei bist und ich mit dir nur meine Zeit vergeude kannst du dir gerne einen anderen Lehrmeister suchen.
    Ich will von dir nicht sehen, dass du alles schon beim ersten versuch kannst. Ich will sehen wie du lernen willst, wie du dir Mühe gibt und nicht ans aufgeben denkst.

    So und nun versuchen wir es noch mal.


    Der Wächter ging wieder in Position und wartete diesmal aber bis er von seinem Schüler angegriffen wurde.

  7. Beiträge anzeigen #287
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline

    Übungsplatz

    Nicht lernen wollen? Von wegen. Samorin war jetzt eigentlich etwas in Rage, trotzdem versuchte er ruhig zu bleiben und nicht wieder so zu reagieren wie vorhin.Er schloss kurz ie Augen und Atmete durch, um sich nocheinmal richtig zu beruhigen.
    So ging es weiter, sein lehrmeister Blockierte jeden Schlag egal wass er tat. Doch Samorin blieb ruhig, er hatte erkannt das elonhl warscheinlich nicht seine Fähigkeiten sondern vielmehr seine Geduld und Ausdauer testen.Schließlich hatte Elonhil seine Fähigkeiten gestern bereits geprüft. Der Kampf zog sich weiter hin und es war ähnlich frustrierend wie eben. Samorin verfiel für einen Moment wieder in den Berserkermodus, doch besann er sich schnell genug wieder. Jedoch dauerte der Kampf trotzde nicht sehr lange, denn bald schon schickte Elonhil Samorin mit einem gezielten Tritt in den Staub.
    Geändert von Samorin (31.05.2009 um 21:37 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #288
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Sanft fuhr seine Hand durch das schwarze Gefieder des Vogels der auf seiner Hand saß. Es war nur einer von vielen Raben die er gerufen hatte um ihn zu helfen, die Anderen saßen auf den Bäumen der die die Lichtung kreisförmig einschlossen oder staksten auf dem Boden umher und untersuchten diesen beiläufig nach Nahrung. Doch Corax wusste das sie ihm zugehört hatten und ihm helfen würden. Vieleicht nicht sofort und vieleicht auch nicht aktiv, doch würde sich herumsprechen wen er suchte, zumindest in Vogelkreisen. "Danke.", flüsterte er dem Vogel auf seinem linken Arm beruhigend zu. "Danke euch allen", sagte er nun mit erhobener Stimme und drehte sich einmal im Kreis, wandte sich jedem der stolzen schwarzen Tiere zu. Ein Laut ging durch die Runde, erst vereinzelt, dann als krächzende Kakofonie erklangen die Stimmen der Vögel als sich selbige in die Luft erhoben.

    Nur einen Moment später stand er allein auf der Lichtung. Einen Moment lang rürte er sich nicht, dann nickte er, zufrieden mit dem was er erreicht hatte. Langsam machte er sich auf den Weg zurrück durch den Wald.

  9. Beiträge anzeigen #289
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Am Ufer des sildener Sees

    Das Licht der tief stehenden Abendsonne bildete einen breiten goldenen Streifen auf den Wellen und Wirbeln des sildener Sees, während die finstergrauen Wolken in gezackten Fetzen über den Himmel ragend wie gewaltige Schiffsrümpfe in ein blutiges Rot getaucht waren und auf dem gelblich erstrahlenden blaßblauen Himmelsgewölbe entlang zogen.
    Der Sappeur stand mit Alana, die ihre Nüstern gerade in ein Grasbüschel gesteckt und zu schmatzen angefangen hatte, am Ufer und beobachtete die heimische Szenerie, wie auch den halben Mond, der sich bereits hoch am Firmament weiß vom Blau desselben abhob.
    Es war kühl, obwohl den ganzen Tag die Sonne geschienen hatte.
    Yared zog sanft am Strick und das Maultier folgte ihm sofort in Richtung Grüne Krähe, wo der Sildener sie entlud in und dann dem Stallburschen Mart übergab, der für ein Goldstück zusätzlich versprach, sich vorbildlich um das gutmütige Tier zu kümmern.
    Dann widmete sich Yared bei einem würzigen Bier von Aidar einer gemütlichen Runde Skai mit Ijan und Galon, dem Gesellen des örtlichen Töpfermeisters. Es war eine geselliger Abend und bis spät in die Nacht wurde noch viel erzählt und gelacht.
    Nun war er wieder zu Hause.

  10. Beiträge anzeigen #290
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Dekker keuchte, die Hitze in der Grotte war ohnehin kaum auszuhalten, wie sollte er dadrüber kommen?
    Sein Magen führte die Rebellion seines Körpers an. Schon bevor er den ersten Schritt machte, hatte er Angst sich zu übergeben. Seine Knie zitterten und sein Atem war unruhig und unregelmäßig.
    Adrastos und Irenir waren beide schon auf der anderen Seite, sie hatten es geschafft, sie hatten vorgelegt, sie hatten geschwiegen.
    Er fühlte, dass das Blut an seinen Füßen noch nicht komplett geronnen war, er spürte, dass er immermehr Flüssigkeit verlor.
    Ihm schwindelte, als er seinen Fuß das erste Mal auf die rotglühenden Kohlen setzte, für einen Moment stockte sein Atem. Es war ein Augenblick, in dem man nicht wusste, ob es kalt oder heiß war! Sofort bekam er Gänsehaut und sein Körper stellte sich darauf ein, sich zu übergeben.
    WEITER! Brüllte er innerlich, er musste da einfach durch, es einfach schaffen!
    Schon setzte er den Fuß vor den Anderen, versuchte aufzuhören nachzudenken.
    Ihm wurde schwarz vor Augen, er würde umfallen, verbrennen? Aber er lief, setzte einen Fuß vor den anderen und missachtete die Tatsache, dass seine Füße explodieren wollten. Die Wunden waren ausgebrannt, der Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft.
    Dann setzte er seinen Fuß wieder auf kühlen Stein.

  11. Beiträge anzeigen #291
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Widerspenstig ließ der Barde seinen Blick auf die glühenden Kohlen fahren, die die Luft über sich flimmern ließen und in rötlichem Schimmer die Masken der Schweigenden grotesk beleuchteten. Ein beständiges Knistern lag in der Luft und rauschte wie heranschwappende Wellen des Meeres auf dem Sandstrand.
    Selbst der Schürhaken, mit dem die Kohlen zurechtgeschoben wurden, hing noch glühend an einem Vorsprung an der Wand und pendelte langsam von links nach rechts.
    Adrastos, Irenir und Dekker hatten den heißen Pfad schon überwunden und lagen nun mit halb geschlossenen Augen auf dem kalten Steinboden der Höhle, die schmerzenden Füße wie Fremdkörper von sich gestreckt.
    Nur noch Tavik und Jarvo standen noch vor den Kohlen und führten einen erbitterten Kampf mit ihrem Geist, der schon aufgeben und sich den quälenden Schmerzen beugen wollte.
    Der Barde schloss die Augen und erblickte für einen kurzen Moment nur den orangenen Schein, der durch seine Augenlider drang und warm seine Gedanken massierte. Als er sie wieder öffnete und die roten Schlieren erblickte, die seine Füße hinter sich gezogen hatten, sah er keinen Grund nun aufzuhören.
    Stark sog er die Luft ein, als er den ersten Schritt auf das Kohlenbett tat. Angenehm erinnerte ihn das scharfe Knistern an das Braten von Fleisch in einer Pfanne… unangenehm fuhr im der Geruch von verbranntem Blut in die Nase und brachte ihn in die Wirklichkeit zurück.
    Gedanken kreischten, Synapsen feuerten und seine Beine hoben und senken sich für jeden Schritt, den sie in gequälter Langsamkeit taten. Das Gleichgewicht zu halten war die schwierigste Aufgabe, denn jegliches Gespür war den Füßen abhanden gekommen.
    Jarvo blickte auf und sah Dekker an, der ihn anfeuern wollte, seinen Mund zu einem lautlosen Kriegsruf formte und die Fäuste ballte. Angespornt durch seinen Freund und Kameraden steuerte der Barde auf sein Ziel, das Ende des Weges, das Ende der Schmerzen zu und kämpfte gegen die von unten strömende Hitze an.
    Beherzt schritt er ein großes Stück nach vorne und merkte nur, wie sich ein Glassplitter – Überbleibsel der ersten Prüfung - tief in sein Fleisch bohrte, angetrieben von der unermüdlichen Beständigkeit der Kohlen.
    Er riss die Augen auf, riss die Arme hoch und fiel vorne herüber in die scharlachrote Glut. Seine Unterarme fingen ihn auf, mussten jedoch den Preis dafür zahlen und erfuhren eine Dimension von Schmerz, die vorher nur seinen Füßen zuteil wurde.
    Jarvo biss seine Zähen aufeinander, spürte, wie sie knarzten und knacksten, spürte seine Zunge sich gegen den Gaumen pressen. Ein paar Strähnen seines langen Haares, die nicht durch den Hut gehalten wurden, hingen los herab und versengten ihre Spitzen.
    Seine Kamerade hielten die Luft an und selbst einer der Maskierten trat hervor und legte seinen Kopf schief.
    Grimmig erhob Jarvo seinen Kopf und krabbelte voran. Seine Unterarme durch die Glut schiebend, mit seinen Zehen sich abstoßend wühlte er sich den letzten Meter nach vorne… die Welt war ihm egal.

    Prustend lag er da und starrte an die Höhlendecke…
    Tavik machte sich bereit und war kurz davor seinen ersten Schritt zu tun…
    Drei neue Maskierte erschienen aus dem kleinen Gang und brachten fünf große Eimer, scheinbar gefüllt mit kaltem, klarem Quellwasser heran, die sich mit einem demonstrierenden Scheppern auf dem Boden abstellten.
    Unsere Belohnung…zweifelsohne!, dachte Jarvo nur und hoffte, dass Tavik seinen Teil für die Gruppe stumm beitragen würde.

  12. Beiträge anzeigen #292
    Waldläufer Avatar von Calingor
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    Calingor ist offline
    "Mitnichten! Euer Kraut ist trocken, hat einen bitteren Nachgeschmack und ist maßlos überteuert!" argumentierte Calingor. Sein Gegenüber stemmte sich gegen diese Flut von Anschuldigungen.
    "Mein Kraut ist das beste am Markt! Eure Argumentation ist völlig haltlos!"
    "Haltlos? Ich glaube ich spinne! Ich habe selten schlechteres Kraut geraucht. Wenigstens ist die Wirkung einigermaßen stark! Ansonsten hätte ich euch euer Zeug schon längst in den Rachen gestopft."
    ereiferte der aufgebrachte Calingor.
    "Ach lasst mich doch in Ruhe! Ihr müsst meine Ware nicht kaufen! Ich habe genug andere Kunden!"
    "Ja, verschwinde du Aasgeier! Für den Schund auch noch Geld verlangen!"
    rief ihm Calingor nach.

    Die Letzten paar Tage waren ausgesprochen ruhig gewesen, seit Calingor in die Bruderschaft des Waldes alias die Waldläufer aufgenommen worden war. Nur seine Aufnahmsarbeit war nicht von schlechten Eltern gewesen. Den Geruch der Jauchegrube war er auch nach Tagen nicht losgeworden, wodurch ihn der Großteil seiner Genossen gemieden hatten. Das Außheben war die geringste Arbeit gewesen, diese körperliche Betätigung hatte er beinahe genossen, wenn ihn nicht der Gestank fertig gemacht hätte. Um den Geruch in einem einigermaßen normalen Rahmen zu halten, hatte er sich ein Tuch um Mund und Nase gebunden, welches er nach getaner Arbeit verbrannt hatte.
    Mandy war zufrieden gewesen, zumindest glaubte Calingor das, denn aus der Miene der Frau zu lesen war wie eine leere Steintafel zu studieren.
    Calingor hatte ihr Nicken einfach als Beglückwünschung zu seiner erfolgreichen Arbeit gedeutet. Eine harte Frau diese Mandy, aber das musste sie wohl sein, wenn sie sich in einer von Männern dominierten Welt zurechtfinden musste.

    Nachdem er den unverschämten Krauthändler weggeschickt hatte, musste er sich nach einer neuen Quelle umsehen, von der er sein Kraut beziehen konnte.
    Er dachte an gutes Kraut, welches ihm viele angenehmen Räusche verschaffen würde...

  13. Beiträge anzeigen #293
    Ritter
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    Tavik ist offline
    Glühende Kohlen.
    Das war also ihre nächste Prüfung? Glühende Kohlen. Die zerschundenen und zerschnittenen, wegen dem Salz brennenden Füße auf diesen Pfad aus Feuer setzen?
    Nein. Tavik hasste das Feuer, Tavik verachtete Innos. Ein weiteres Mal würde er seine Haut nicht dem Element seines einstigen Gottes aussetzen. Er hob den Arm, besah sich mit zitternden Mundwinkeln die Narben, die das heilige Feuer im Kloster von Drakia hinterlassen hatten.
    Nicht noch einmal.
    Tavik wich einen Schritt zurück, stieß gegen eine Mauer aus Menschen, aus Schweigenden. Langsam wandte er den Kopf um und sah in die Augen, die von der roten Glut beleuchtet wurden. Gleichgültigkeit, ein Blick getränkt in purer Gleichgültigkeit. Ein Gegensatz zu der Angst, der Panik, die Taviks Augen beherrschte.
    Bitte nicht, formten seine Lippen, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben, schickt mich da nicht durch.
    Der Schweigsame war wohl ein guter Lippenleser, denn er schüttelte den Kopf und nickte nur zum Glutpfad hin. Er hatte keine andere Wahl, Tavik würde durch diese Prüfung gehen müssen.
    Tränen liefen ihm die Wangen hinab, als er den Fuß hob und auf die Kohlen setzte.

    Ihm wurde für einen kleinen, millisekundenschnellen Augenblick schwarz. Der Schädel hämmerte, pochte und schlug ihm, als würde das Gehirn mit aller Kraft versuchen sein Gefängnis zu verlassen. Die Zähne wurden mit purer Willenskraft zusammengebissen, irgendwas knirschte oder knackte. Schweiß, mehr als bisher schon, floss in Bächen an dem Hünen herab.
    Er hätte am Liebsten gewimmert wie ein geschlagenes Kind.
    Aber er durfte nicht. Sein Leben hing davon ab. Deswegen machte er weiter, deswegen schritt er voran. Derart verbissen, dass er seine Fingernägel in die Innenseite seiner Hand grub, bis das Gewebe platzte und Blut herabfloss, zischend auf den Kohlen verdampfte.
    Wenn es eine Hölle gibt, schrie Tavik im Geiste, dann ist sie das! Eine Ewigkeit, getränkt in Schmerz!
    Er schloss die Augen, versperrte sie vor dem Pfad aus glühenden Kohlen. Was gab es zu sehen? Nichts.

    Und dann war es vorbei, dann trat er auf den Steinboden, der so wunderbar kühl wirkte, als würde Tavik barfuß durch den Schnee in Nordmar wandern. Fast hätte er einen Wonneseufzer gemacht, fasste sich aber rechtzeitig.
    Er blickte in die Runde seiner geschundenen Kameraden, seine Augen von Tränen erfüllt. Er lächelte leicht.

  14. Beiträge anzeigen #294
    Abenteurer Avatar von Chiron
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    Chiron ist offline
    Chiron lag auf dem Bauch im hohen Gras und ließ sich die Abendsonne auf den kahlen Kopf scheinen. Alles um ihn herum vergaß er und genoss einfach die schöne Zeit und das schöne Wetter. Unweit von dem kleinen Jungen entfernt stand ein Baum. Zwar war er so kahl wie Chirons Kopf und offenbar schon seit geraumer Zeit nicht mehr am Leben. Oben in den Ästen saß allerdings ein Vogel und sang fröhlich vor sich hin. Sein Federkleid war pechschwarz und sein Schnabel in einem leuchtenden Orange. Chiron hatte keine Ahnung, um was für einen Vogel es sich dabei handelte. Statt sich darüber Gedanken zu machen, hörte er ihm einfach zu. Denn viel mehr interessierte den Jungen, was der Vogel zu sagen hatte. Er verstand keinen einzigen Ton, ganz gleich wie konzentriert er zuhörte. Trotzdem schien der Vogel irgendetwas zu trillern, das einen Sinn in sich trug. Zweifellos konnten die anderen Vögel seiner Art ihn verstehen und Chiron vermutete, dass das Pfeifen für sie genauso war wie für ihn das Sprechen. Und das obwohl beides so völlig verschieden war.
    Der Vogel flog davon und eine lange Stille trat ein. Bis schließlich ein anderer Vogel seine Stimme erhob. Der Junge sah ihn nirgends, aber es war laut und deutlich zu hören, dass er irgendwo in der Nähe sein musste. Und dass es ein ganz anderer Vogel war, denn dieser krächzte in einem dunklen Ton. Dreimal hintereinander, dann verstummte auch er. Dabei fragte sich Chiron eines, ob der Vogel mit dem orangefarbenen Schnabel den anderen verstehen könnte. War für ihn das Gekrächze genauso unverständlich wie für den Jungen oder konnte er es genauso gut verstehen wie sein eigenes Gezwitscher? Wenn Chiron mit ihm hätte sprechen können, dann wüsste er jetzt die Antwort. So wurde daraus aber nichts. Schade eigentlich.

  15. Beiträge anzeigen #295
    Schwertmeister Avatar von Samorin
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    Samorin ist offline
    Samorin hatte Elonhil heute nicht auftreiben können, obwohl er ziehmlich lange gesucht hatte. Also übte er heute mal aleine.
    Dafür hatte er sich einen Stillen Platz im Wald gesucht.
    Er ließ sein Klinge schwingen und stellte sich dabei einen Immaginären Gegner in Rüstung vor. Wie Elonhil ihm gesagt hatte versuchte er die wunden Punkte der Imaginären Rüstung zu treffen. Whärend er so vor sich in übte vernahm er ein leises Flügelschlagen hinter ihm war. Als er über die Schulter blickte, sah er einen Raben hinter ihm auf einem Ast sitzen. Der Rabe legte den Kopf schief. Samorin Blickte ihm in die Schwarzen Augen. Er bemerkte dass die Augen garnicht so schwarz waren. Sie waren von einem Blauen Streifen durchzogen.
    Samorin wusste nicht woher er es wusste aber er wusste dass das kein Rabe war, oder zumindest kein normaler. Dabei achte er an den Mann, den er vor ein paar Tagen in der Senke getroffen hatte.
    "Hey! Du bist kein richtiger Rabe!" rief Samorin. Der Rabe Krächzte, es klang fasst so als würde er sich ertappt fühlen. Der Rabe breitete seine Flügel aus und flog davon.
    Samorin war inzwischen äußerst frustriert.Sobald er den Mann fand, was er sich vorgenommen hatte, würdde er ihn ausfragen bis er alle antworten hatte.

  16. Beiträge anzeigen #296
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Flink hetzten mehrere Stiefel durch den Wald. Sprangen über Stock und Stein. Eilten durch Unterholz und Waldboden. Zertraten Laub und morsches Geäst und achteten nicht auf die Ruhe des Waldes. Die gab es nicht, denn es gab die Jagd in diesem Waldstück. Die Häscher wurden gejagt und ihr Jäger hatte sich ihnen bewusst gezeigt, um sie in sein Wohnzimmer zu locken. Hier und jetzt gab es nur den Jäger und seine Beute.
    Die Stiefel hielten, drehten sich um und gingen in die Hocke, ehe eine Bogensehne sich spannte. Der Pfeil wurde bis zum Anschlag gespannt. Ein schneller Schuss erfolgte und bohrte sich in das Bein der Beute. Der Häscher fiel zu Boden, schrie nicht, sondern bäumte sich auf. Ornlu rannte zur Seite, wieder ins Dickicht und legte den nächsten Pfeil ein. Die Luft wurde angehalten und gelauscht. Schritte näherten sich, man vernahm das brodeln der Lunge des Häschers. Wieder spannte die Sehne, das Gehör orientierte sich nach den Geräuschen und in selbige Richtung wurde dann der nächste Pfeil entlassen. Dumpf schlug der Pfeil ein und traf nicht. Schnelle, sich nähernde Schritte waren zu vernehmen. Ornlu warf den Bogen hin und zückte seinen Dolch. Ein Augenblick und der Kampf entfachte mitten im Dickicht. Ein Fausthieb des Druiden, dann ein Tritt, ehe er einem halbherzigen Schwerthieb auswich, den Schwertarm packte und den Dolch durch den Unterarm zog. Dann setzte er ein Bein zwischen die Beine des Häschers, verpasste diesem eine Kopfnuss, stieß diesen um und jagte sein Dolch in die Brust der Beute.
    Nach Luft schnaubend erhob sich Ornlu und sah zu, wie sich auch dieser Häscher in Windeseile in sterbliche Überreste oder teils gar Staub im Wind verlor, bevor sich dieses bedrückende, rein magische Gefühl zeigte und verschwand wie es kam.
    "Da waren es nur noch drei...", sagte der Druide, hob seinen Bogen und dann die Pfeile auf. Sein Arm fuhr übers Gesicht um den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen, ehe es von hinten knackte und ein Ornlu bekannter Pfiff ertönte.
    "Iun - habt ihr sie erwischt?", fragte der Druide und drehte sich zu Iun und Aethel, die ebenso von der Jagd gezeichnet waren.
    "Zwei. Der Dritte blieb vorm Wald stehen, als du sie angelockt hattest.", sprach der Freund.
    "Gut. Habt Dank für euren Einsatz, Freunde. Lasst uns ruhen, bis die Nacht einbricht und dann holen wir uns den Letzten.", meinte der Jäger und steckte seinen Dolch ein.

  17. Beiträge anzeigen #297
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Sein Schwert mit beiden Händen fest am Griff packend, es vor sich richtend und mit der Klingenspitze auf Augenhöhe stand er ruhig da. Schweiß rann an dem durchtrainierten Oberkörper des einsamen Kriegers herunter. Einzelne Perlen, die über seinen Hals die Schultern hinab liefen und dort an seinem Gürtel hängen blieben. Seine Armschienen, beschwert von Gewichten aus kaltem Stahl fühlten sich an wie Blei, dass direkt auf seinen Handgelenken lag. Ebenso die Schützer an seinen Schienbeinen. Langsam atmete der Templer die kühle Abendluft ein und wieder aus. Ein... Und aus...

    Das bernsteinfarbene Augenpaar fixierte die Schwertspitze völlig. So schien es zumindest. In Wahrheit befand sich der Schwertmeister in einer geistigen, absoluten Dunkelheit. Vor ihm befand er sich - sein imaginärer Gegner, ein Schatten seiner selbst. Ein kühler Hauch des Windes ließ verkünden, dass sein Feind gleich wieder angreifen würde. Und schließlich verging auch dieser Hauch... Der Kampf ging weiter!

    Mit einem großen Satz schnellte der Schatten auf den Schwertmeister zu, seine Klinge nach vorne gerichtet, zum Stich bereit. Ein Seitschritt und ein Stich gegen die feindliche Klinge machte diesen Angriff unschädlich, wurde jedoch gleich mit einem Überkopfschlag nachgesetzt - der Schatten rollte sich jedoch hinweg, hinter den kampferprobten Braunhaarigen, der seine Klinge reflexartig nach hinten riss und somit einen Seitenhieb parierte. Mit einer schnellen Drehung um die eigene Achse dann setzte der junge Krieger, dessen Körper ein regelrechter Vulkan war zu einem kräftigen Hieb aus der entgegengesetzten Richtung des parierten Schlages an, um seinen Feind von dessen Beinen zu trennen. Doch ein Fehlschlag: Der Schatten hatte einen Seitwärtssalto über die Klinge des Templers vollführt und nutzte den Ausschwung seines Feindes für einen erneuten Stich. Der Hüter des Waldes jedoch machte einen Salto rückwärts und entging nur knapp dem Stich seines imaginären Feindes. Kaum auf den Füßen gelandet dann, musste er auch gleich dem nächsten Seithieb entgehen.

    Schließlich schaffte der Meister der Klinge es, hinter seinen Gegner zu kommen und diesem mit einem heftigen Schlag seiner, falsch herum gehaltenen Klinge den Kopf von den Schultern zu trennen. Lediglich Dampf trat aus dem Halse des Schattens aus, als dieser und die Dunkelheit um ihn herum verschwand. Die bernsteinfarbenen Augen nahmen langsam wieder den vertrauten Grünton an und auch Ryu selbst war wieder völlig im Hier und Jetzt. Das verrieten ihm seine schmerzenden Gelenke und der verschwitzte Körper. Den ganzen Tag über hatte schon aufs Äußerste trainiert - mit sich selbst, wenn man so wollte. Ohne irgendwelche Gedanken zu verschwenden, oder Gefühle zu zeigen. Er war einfach wieder völlig auf sich konzentriert gewesen. Und es tat gut... Aber nun wollte er sich ein wenig Ruhe gönnen.

    Gemächlich ging er herüber zu der Schläferstatue, die so majästetisch auf der Insel "thronte", verbeugte sich in Erinnerungen an seine Lehrmeister davor, nahm die Schwertscheide Ryu-Kens vom Sockel und ließ die Klinge darin nach kurzer Zeit verstummen.

    "Jetzt drei große Snappersteaks und siebzehn Scavangerkeulen... Ja... Ich glaube das habe ich mir heute verdient..."

  18. Beiträge anzeigen #298
    General Avatar von Yared
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    Wassermühle

    Knarrend schob sich der rechte Torflügel etwas auf und Ijan, der Altknecht, kam durch das halbgöffnete Tor der Scheune.
    "Hallo, Ijan. Gibt es irgendwas besonderes oder willst du uns nur dabei zusehen wie wir die letzten Warenlieferungen von heute verstauen?", begrüßte Yared, der gerade mit ein paar Knechten beim Einlagern einiger Säcke und Fässer war, seinen Freund.
    Der grinste zurück und meinte mit einem Augenzwinkern: "Ich glaube letzteres bekommt ihr auch ohne mich hin."
    "Dann willst du wohl eine Revanche für die letzte Runde Skai?"
    , mutmaßte der Sappeur.
    "Wenn du mir eine Chance gibst meine Spielerehre wiederherzustellen, hätte ich nichts dagegen, aber das ist nicht der Grund, warum ich euch hier unangekündigt bei der Arbeit störe."
    Der Pionier schob eine kleinere Kiste in eines der über seinem Kopf liegenden Regalbretter.
    "Sondern ... ?"
    "Mandy hat mich geschickt. Ihr wird es langsam aber sicher zu viel, den Job des Lagermeisters und dessen Stellvertreter gleichzeitig erfüllen zu müssen."
    "Eigentlich logisch, wobei ich mich nur wundere, warum ihr das erst so spät auffällt, schließlich ist der letzte Lagermeister - Char, oder? - schon ziemlich lange flüchtig."

    "Wahrscheinlich eine Idee von ihrem Mann."
    Der Sappeur zog seine Stirn in Falten.
    "Schön und gut, aber was hat das mit mir zu tun?"
    "Ganz einfach. Sie hat sich überlegt, wer ihr ein bißchen unter die Arme greifen könnte und ist dabei auf dich gekommen. Hiermit beglückwünsche ich dich zu deinem neuen Job als Stellvertreter der momentan noch stellvertretenden und amtierenden Lagermeisterin."
    , flachste der Spielkumpane.
    "Das sind ja tolle Neuigkeiten."
    Yared grinste leicht ironisch. Er wusst noch nicht recht, was er von seinem neuen Job halten sollte.

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Eine noch, dachte Dekker, als auch Jarvo die Kohlen bewältigt hatte. Starr blickte der Jäger in die Runde, es war, als hätten die Schmerzen jegliche Emotion, jede Mimik, jeden Gedanken vernichtet, und die Männer nur noch starre, leere Hüllen waren.
    Noch immer hämmerte der Schmerz in Dekkers Kopf, er schien Nägel in sein Gehirn zu treiben, die unermüdlich seine Gedanken quälten. Er konnte nicht nachdenken, nicht rational überlegen, er konnte nicht mal wirklich sagen, wie es ihm ging, denn der Schmerz war das einzige, was vorhanden war. Das einzige, das ihn am Leben hielt.
    Wieder fixierte er seine Kameraden, allen schien es ähnlich zu gehen, gepeinigt vom Schmerz fühlten sie sich leer, verbraucht und dachten auch nicht allzu viel weiter, als bis zur nächsten Prüfung.
    Endlich traf er Taviks Blick, schaute dem Hünen in die Augen und nickte dann. Sie mussten weiter, sonst würden sie irgendwann einfach vor Schmerzen wahnsinnig werden. Explodieren.
    Mühsam richtete der Waldläufer sich auf, diesmal waren es Nadeln, die sein Hirn marterten, als er sein Gewicht auf seine Füße setzte.
    Er schloss die Augen, rang mit dem Schmerz. Tränen traten in seine Augen, rollten über die verschwitzten Backen bis zu seinem Unterkiefer und fielen schließlich auf den Boden.
    Dann drehte er sich langsam von den Kohlen weg und blickte in den kleinen Gang, der sich vor ihnen auftat.
    Bei jedem Schritt hatte er Angst, sein Schädel würde zerplatzen vor lauter Schmerz, aber irgendwie hielt sein Lebenswillen ihn doch zusammen.
    Der Gang beschrieb eine Linkskurve, ehe sie den nächsten Raum betraten.
    Skeptisch begutachtete der Krieger den Bodenbelag. Stein?! Das konnte doch nicht sein?! Wo war die Gefahr? Der Schmerz? Die Qual?
    Den Anderen schien es ebenso zu gehen, langsam und noch vorsichtiger als sonst betraten sie den Raum und blickten sich um.
    Das Einzige, was es hier gab, war Stein! Und Pilze, die aus irgendeinem Grund in den Ecken wucherten. War das die letzte Prüfung? Ein schreckliches Pilzragout?!
    Die Luft lag kühl in dem Raum, trocknete ihren Schweiß und wenn das so blieb, würde er sich am Ende noch erkälten... Aber da war noch etwas anderes. Ein Geruch! Er schnupperte, es erinnerte ihn entfernt an Sumpfkraut, aber das war es nicht... Zumindest kein reines Sumpfkraut...
    Nicht nur er hatte diese leicht würzige Note in der Luft entdeckt, auch die Anderen sogen begiehrig die Luft ein, um den Geruch zu entschlüsseln.
    Irenir erwischte es als Ersten, wie ein Baum fiel er längsseitig auf den Steinboden und bewegte sich nicht mehr.
    Sofort ging Adrastos in die Hocke, um nach seinem Freund zu sehen, aber klappte auch er zusammen.
    Verflucht, dachte Dekker noch, dann drehte sich alles und im nächsten Moment küsste er den kalten Steinboden.

    Ein grünlicher Schleier umfasste ihn, packte ihn, fesselte ihn. Er konnte sich nicht bewegen, aber er wollte, er zuckte, versuchte ihn zu zerreißen, aber es war zwecklos!
    Plötzlich löste sich der Schleier auf, die grüne Farbe blätterte ab und ließ Dekker allein in einer neuen Umgebung zurück.
    Bäume. Büsche. Vogelgesang. Ein Wald! Sommer!
    Er lag auf dem Boden, aber er konnte sich nicht bewegen. Er war immer noch gefangen, nur seine Augen konnte er bewegen, seine Umwelt abtasten.
    Vor ihm lag ein Waldweg, ein Pfad, vielleicht angelegt von den Waldläufern.
    Aber da war jemand! Auf einem Ast, der von einer großen Buche über den Weg wuchs, hielt sich eine vermummte Gestalt.
    Ein Mann, ohne Zweifel. Ein Krieger. In seiner Hand ein Speer.
    Ein Hinterhalt, dachte Dekker...
    Schritte. Da waren Schritte. Irgendjemand näherte sich!
    Langsam zeichneten sich die Konturen eines Mannes gegen die Sonne ab. Gebückt lief er, die Arme hingen an seinen Seiten lang herunter. Ein Schwert hing an seiner Seite. Da war irgendetwas bekanntes an diesem Mann. Ein Gefühl, als würde Dekker ihn schon seit Langem kennen.
    Er lief geradewegs auf Dekker zu und damit auch auf den Hinterhalt. Plötzlich schlug Dekkers Herz wild. Der Mann würde sterben, unausweichlich. Er hatte keine Argwohn, tatsächlich! Er pfiff sogar eine Melodie, die sich mit den Vogelstimmen mischte.
    Pass doch auch!, dachte Dekker, du läufst in den sicheren Tod!

    Gerade eben schlug sein Herz noch fest und schnell in seiner Brust, doch von einem Moment auf den Anderen, blieb es stehen.
    Er kannte diesen Mann.
    Sein Bruder im Geiste. Sildens tötlichstes Duo. Sein Mentor. Sein Lehrmeister. Sein bester Freund.
    Griffin!
    Er lief in den Tod! Er würde sterben! Er musste ihn warnen! Musste schreien!

  20. Beiträge anzeigen #300
    Kämpfer Avatar von Elonhil
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    Elonhil ist offline
    Du weißt sicher warum ich das letzte Training abgebrochen habe und dir ist sicher auch klar warum ich einen Tag Pause eingelegt habe.
    Es lässt sich einfach nichts erzwingen, geduld ist auch im Schwertkampf wichtig. Ich denke, dass ich das Training für dich aber etwas interessanter machen kann. Deine Aufgabe bleibt die Gleiche, ich gebe dir jetzt aber ab und zu die Möglichkeit auch zu treffen.
    Ich werde zwischendrin, eine Lücke öffnen, wenn du diese aber nicht erkennen kannst bringt das auch nichts. Achte also auf alles und reagiere auch dementsprechend.


    So sicher war sich Elonhil nicht ob es etwas bringen würde aber das würde er ja sicher bald feststellen.
    Wieder hatten sie sich auf dem Trainingsplatz eingefunden und er konnte nur hoffen, dass sein Schüler die Zeit genutzt hatte um mal etwas nachzudenken.
    Der Wächter hatte gewartet bis sein Schüler so weit war und hatte ihn dann angegriffen, um gleich darauf wieder in die Defensive zu gehen.

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