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  1. Beiträge anzeigen #321
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Die Zitadelle

    Eigentlich wollte Maximus die geschäftlichen Angelegenheiten schnell erledigt wissen. Doch in Zeiten des zivilen Ungehorsams glich die Zitadelle einer uneinnehmbaren Festung, dessen Inneres man nur nach eingehender Überprüfung und beinahe unendlicher Wartezeit betreten durfte. Die Immunitätserklärung bewahrte den Grafen und seine Leibwache vor der Prozedur einer Leibesvisitation aber auch sie mussten auf die Erlaubnis warten, ehe sie mit einem der Verwalter sprechen durften.

    Als Maximus zur Arbeitskammer des zuständigen Verwalters geführt wurde, sah er am Ende des Ganges eine geöffnete Tür. Sie offenbarte den Blick auf einen Ritter des Königs, der mit einem prunkvoll gekleideten Mann diskutierte. Leider blieb dem Grafen keine Zeit, die Szenerie länger zu beobachten. Sie hatten die Arbeitskammer erreicht. Hinter einem Schreibtisch saß Simon, der zuständige und von oberer Hand zugewiesene Verwalter. Er machte kein Geheimnis daraus, dass er der Händlergilde und ihren Mitgliedern nicht nur skeptisch gegenüberstand, sondern geradezu eine Abneigung gegen sie hatte. Das machte Verhandlungen äußerst schwierig. Als Simon die Waffen entdeckte, die die beiden Männer bei sich trugen, reagierte er prompt: "Nur den Angehörigen des Ordens ist es gestattet, innerhalb der Zitadelle Waffen zu tragen! Warum wurden Euch die Waffen nicht abgenommen!?"

    Der Graf atmete tief durch und setzte sich auf einen der freien Stühle, während Bragan hinter ihm stehen blieb. "Verzeiht mir. Die Wachen sahen es aufgrund meines Standes wohl nicht als erforderlich an, mich und meine Begleitung zu entwaffnen. Möglicherweise liegt es auch an der Immunität, die ich in diesem Lande genieße. Wenn es Euch so wichtig ist, werde ich die Waffen beim nächsten Besuch selbstverständlich abgeben."

    Die Antwort schien den Verwalter nicht sonderlich zufrieden zu stellen. Er machte sich eine Notiz auf einem kleinen Zettel, suchte dann nach einigen Unterlagen und erhob seine Stimme: "Ja! Die Waffen sind abzugeben. Unabhängig davon: Ich habe heute Morgen einige Dokumente erhalten, die wohl einer Eurer Diener abgegeben hatte. Ich habe sie mir bereits angesehen... allerdings weiß ich nicht so recht, was ich mit ihnen anfangen soll. Was wollt Ihr?"

    "Zunächst möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich die Ausschreitungen im Hafenviertel verurteile und im höchsten Maße bedauerlich finde. Ich weiß um Eure Abneigung gegenüber unseres Gleichen. Die ehrenwerte Händlergilde hat kein Interesse daran, diese Stadt zu destabilisieren. Wir erkennen Argaan als lukrativen und wichtigen Standpunkt für einen überregionalen Handel. Der ehrenwerte Gildenmeister sucht noch nach Möglichkeiten, um den Orden auf seine Weise zu unterstützen. Ich bin gekommen, um meine Hilfe anzubieten..." antwortete Maximus. Der Verwalter hob ungläubig die Augenbraue und erwiderte: "Die Händlergilde schickt regelmäßig die Bekundungen ihres Bedauerns. Mehr aber auch nicht."

    Der Graf seufzte. Der Verwalter Simon war in der Tat ein sehr schwieriger Verhandlungspartner. "So langsam, wie die Mühlen des Ordens arbeiten, so langsam arbeiten auch die Mühlen der Händlergilde. Ich bin zu Euch gekommen, um diese Tatenlosigkeit zu beenden. Wenn der Orden den herrschenden Widerstand im Hafenviertel gebrochen hat, sollte er den Bürgern mit Wohlwollen gegenübertreten. In den letzten Wochen und Monaten kamen immer mehr Bürger zu mir, um sich für die tägliche Versorgung einen Kredit aufzunehmen. Viele Bewohner des Hafens sind hoch verschuldet und haben gewiss Existenzängste. Ich bin bereit, den Männern und Frauen im Hafenviertel ihre Schulden zu erlassen, wenn die Zitadelle die Hälfte der offenen Beträge ausgleicht."
    Geändert von Maximus (14.07.2017 um 19:21 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #322
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Rupert, Kerkerwächter, Bastion

    »Sagt mal, hört ihr auch die ganze Zeit dieses freche, besserwisserische Bla, bla, bla von dem Kerl da. Ich kann es jetzt nicht mehr hören und werde aus diesem Grund nun darauf verzichten. Also ab in die Zelle mit ihm.«
    Rupert winkte die Soldaten durch, die den Händler auch zu einer der Zellen führten. Sie war besetzt mit ein paar der weniger gefährlichen Inhaftierten. Ein paar Diebe und Jemand der versucht hatte Waffen in die Stadt zu schmuggeln saßen darin. Hier sollte dem Kerl also kein Schaden widerfahren.
    Rupert suchte das schwere Schlüsselbund von seinem Gürtel und öffnete das Gitter. Die Inhaftierten wichen zurück, denn sie hatten im Gegensatz zu diesem vorlauten Händler, den entsprechenden Respekt. Der Mann wurde lieblos durch die Tür geschoben, dann schloss sich das Gitter mit einem schweren Geräusch hinter ihm. Die Soldaten gingen, Rupert blieb.
    »Hör zu, leider weißt du jetzt zu viel und wirst deshalb einen Moment lang in Schutzhaft genommen… ja, ich glaube s hat der Hauptmann es genannt.« Er kratze sich am Bart.
    »Wir reißen uns den Arsch auf und ich bin es wirklich leid mir von so einem kleinen Wurm sagen zu lassen, wie ich meinen Job zu tun habe, ohne dass du auch nur den Hauch einer Ahnung hast worum es hier geht... Immerhin behaupten hier alle rechtschaffende Bürger zu sein. Was unterscheidet dich da von den anderen? Das du mir sagst, dass du wirklich rechtschaffend bist? Das ich nicht lache.«
    Er drehte sich und zeigte dem unangenehmen Kerl die kalte Schulter. »Wenn dir noch was wichtiges einfallen sollte, dann gibt’s ‚ne Hafterleichterung, wenn nicht dann kommst du spätestens wieder raus, wenn Rabenweil gefasst ist.«
    Er ging.
    »Bis dahin: Mach es dir bequem.«

    Redlef

  3. Beiträge anzeigen #323
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Shakuras ist offline
    Ein mildes anerkennendes Verstehen war Meister Ventros nach Beendigung Kalthars' gewidmet, ehe Shakuras sich voll und ganz auf den führenden Alchemisten konzentrierte. "Ich gebe Euch Recht; Für eine Einführung in die Pharmazeutik ist jetzt keine Zeit. Es ist gut zu wissen, dass Ihr voran kommt. Was genau benötigt Ihr von uns?" Der alte Graue trat drei Schritte durch den Nebel und auf die Herrschaften am Tisch zu.

  4. Beiträge anzeigen #324
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

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    Zunächst hatte sich Yared gewundert, dass Redlef ihn bei der Festnahme Rabenweils dabei haben wollte. Der Kapitän hatte vielmehr damit gerechnet, dass der Stadtkommandant ihm das Kommando über die Befreiung genannte blutige Niederschlagung des Aufruhrs im Hafenviertel antragen würde. Es war interessant, dass Redlef diese Drecksarbeit lieber seine eigenen Leute und die Soldaten der Provinzgarde erledigen ließ. Offenbar hatte er ein wirkliches Interesse daran, dass Rabenweil seine Festnahme überlebte.
    Sei es, wie es war. Rabenweils Gefangennahme war höchstens auf den ersten Blick der einfacherer Auftrag. Wie die Karte des Rabenweilanwesens und des Hauptmanns Erläuterungen unzweifelhaft erkennen ließen, mochte es gut und gerne zu einer Häuserkampfsituation kommen. Auch ging es um einen Schwarzmagier. Yared hatte schon einmal gegen einen Akolythen Beliars gekämpft. Er war sich bewusst, je nachdem, welche Art der verbotenen arkanen Künste Rabenweil praktizierte, konnte etwas derartiges leicht außer Kontrolle geraten und äußerst hässlich werden. Da standen die Überlebenschancen als Teil einer in den Hafen eindringenden Übermacht gegen schlecht bewaffnete, ausgehungerte Schauerleute deutlich besser. In Gefahr geriet da hauptsächlich das eigene Gewissen und Seelenheil.
    Doch, wenn es Yared recht bedachte, war ihm die Bekämpfung eines auch noch so mächtigen, aber eindeutig als solches erkennbaren Übels deutlich lieber. Seine Leute würden damit fertig werden. Egal, um wie viele Kameraden man hinterher trauern musste, es war einfacher es ohne allzu viel unschuldigen Blutes an den Händen zu tun.
    "Ihr habt meine volle Unterstützung, Hauptmann Cast, auch wenn sie derzeit nur aus einer einzigen Rotte Seesoldaten besteht."
    Selbst, wenn der entsandte Bote ohne Probleme in Stewark anlangte, und Donna die Verproviantierung bereits abschließen konnte, war mit der Ankunft der Santorija nicht vor übermorgen zu rechnen. So lange beschränkte sich Yareds Unterstützung auf den Landungstrupp, also Zarah, Kaldrin und gerade mal sechs weitere Seesoldaten, sowie Arvideon, wenn man den Wandermönch denn mitzählen mochte.
    "Für die Dauer der Operation werde ich mich und meine Leute Eurem Kommando unterstellen, Hauptmann." Das war mehr eine Geste der Höflichkeit, als eine wirkliche Aufgabe von Yareds ihm als Reichsritter und Inhaber einer Kapitulation der myrtanäischen Krone ureigenen Befehlsgewalt. Aber der Kapitän wollte zumindest pro forma verdeutlichen, dass er Redlefs Leitung in dieser Angelegenheit anerkannte.
    Im Übrigen sollte ruhig der Stadtkommandant die Lorbeeren für das Gelingen der Operation einheimsen. Yared lag daran nichts. Er tat hier seine Pflicht als Reichsritter, Lord Hagen einen Gefallen, verbesserte damit vielleicht seinen recht dürftigen Stand bei Redlef und schlug etwas Zeit tot, bis der Hafen wieder unter Kontrolle und die Santorija aus Stewark zurückgekehrt war, denn das eigentliche Ziel des Korsars lag derzeit weit jenseits von Argaan.

  5. Beiträge anzeigen #325
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Feuermagier ist offline

    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    Feuermagier Kalthar suchte in seinen Unterlagen nach einer Liste, auf denen die Ingredienzien zur Zubereitung des Heilmittels vermerkt waren. Als er sie gefunden hatte, schrieb er Zahlen hinter einige Bezeichnungen und übergab sie dann an Shakuras. "Diese Pflanzen und Pilze benötigen wir. Die Novizen sollen darauf achten, auch das Wurzelwerk herauszuziehen und keinesfalls die Blätter zu beschädigen." sagte der Alchimist.

    "Ordenskrieger sollen die Novizen begleiten, um sie notfalls gegen die Gefahren vor den Mauern der Stadt zu beschützen." ergänzte Feuermagier Ventros. "Achso! Und der Adlat Thelyron soll sich ebenfalls an der Suche nach den Ingredienzien beteiligen. Vor Ausbruch des roten Wahnsinns hatte er mir bei einigen Experimenten geholfen und scheint recht wissbegierig zu sein." fügte Ventros dann noch zu.

    Der hochgewachsene Feuermagier Kalthar schaute unterdessen zum Novizenmeister: "Warum bist du noch hier? Gibt es sonst noch etwas? Meine Arbeit wartet..."

    Maximus

  6. Beiträge anzeigen #326
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Shakuras ist offline
    Gelassen nahm Shakuras das Papier entgegen und hielt es auf verkürzter Armlänger und gegen das schummrige Licht.
    Die Schrift war ohne Schnörkel. Sie war zackig, gebunden und einzelne Buchstaben in den ausgemachten Begriffen waren verschluckt.
    Der Schreiber also maß der Schrift und Form nur wenig Bedeutung bei; Sie stellte für ihn eher eine Notwendigkeit dar. Ob dieses Bild der drängenden Situation geschuldet war?
    Der Primus überflog die Liste und grummelte dabei unverständliches Zeugs. Der Alte machte sich seine ganz eigenen Gedanken dazu. Schließlich nickte er und blickte auf.
    "Wer hat das geschrieben?", fragte er beiläufig und hob den Letter kurz an, ehe er das Schriftstück zusammenrollte und in seine Tasche gleiten ließ. "Die meisten der Kräuter, Blühten und Pilze sind mir bekannt. - Ihr werdet für eure Arbeit alles zeitnah erhalten, eure Würden." Shakuras ließ seinen Blick durch den brodelnden Raum schweifen. Etwas missfiel ihm.

    "Eines noch: Durch eure Arbeit habt ihr ein Antidot zum Roten Wahn synthetisiert bekommen. Ist es euch im Umkehr nun schlüssig zu sagen, wie das verdorbene Kraut wiederum hergestellt wird und was es dazu genau braucht? Das Wissen darum wäre äußerst interessant und wichtig, gebe Anhaltspunkte und ließe Rückschlüsse zu."

  7. Beiträge anzeigen #327
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef ist offline
    Red nickte dem Kapitän anerkennend zu. Das der Korsar ihm seine Hilfe zusprach, hatte er erwartet, denn immer hin hatten sie einen gemeinsamen Feind, der nicht nur ihre Leben sondern auch die Stadt und den Ordnen bedrohte, dem sie sich beide verbunden fühlten. Dass er sich und seine Leute jedoch ohne zu zögern Redlefs Kommando unterstellte, lies ein Wohlwollen vermuten, dass Red nicht erwartet hatte. Nun lag die Verantwortung für die Männer der Mannschaft in seinen Händen. Es oblag ihm, sie alle, wie auch seine eigenen Männer, unbeschadet zurück zu bringen. »Ich weiß dies sehr zu schätzen. Dennoch werde ich nicht nur eure Physische Unterstützung brauchen. Ebenso wichtig sind mir Eure Erfahrungen und Ideen.«
    Red drehte sich zum Fenster und ließ seinen Blick ober den Platz schweifen, der von hier aus zu sehen war. Es hatte ein leichter Niesel eingesetzt und die Pflastersteine färbten sich dunkel. Auch gegen die kleinen Fensterscheiben schlugen die Tropfen und nahmen ihm schon bald die Sicht. »Ich gedenke heute noch zuzuschlagen. Es ist jetzt kurz vor dem Mittag, bis zum späten Nachmittag müssen die Vorbereitungen abgeschlossen sein.« Er drehte sich wieder in Yareds Richtung. Das trübe Wetter außerhalb der schützenden Mauern spiegelte die Stimmung in seinem Inneren. Er ließ sich nichts anmerken, als er eine der Karten, ach die der Kanalisation in diesem Stadtviertel, auf die Mitte des Tisches legte und dem Kapitän die Lage der Eingänge und Fluchtmöglichkeiten des Rabenweilhauses näher erläuterte, doch wohl fühlte er sich keinesfalls. Schon häufiger war er bei Schlachtplanungen anwesend gewesen, hatte an diesen Besprechungen teil genommen und auch bereits seine eignen Kommandos geführt, doch jedes Mal war das Ziel absolut klar gewesen und vor allem der Feind einwandfrei bestimmt. Hier begaben sie sich auch auf unbekanntes Terrain. Weder das Haus, noch die Fähigkeiten ihrer Feinde waren ihnen Bekannt. Auch hatte Red bisher nur gegen Orks oder randalierende Bürger vorgehen müssen. Mit Schwarzmagiern hatte er bis auf das traumatische Erlebnis mit Noxus Exitus keinerlei Erfahrung. Bei dem Gedanken daran lief ihm immer noch ein Schauer den Rücken herunter. Sie hatten ihn so einfach überwältigt. Magie war keine Waffe die man einfach mit einem Schild abwehren konnte. All seine Fähigkeiten und all seine Erfahrungen im Kampf konnten gegen diese schwarze Magie nichts ausrichten.
    »Mit der Unterstützung Ihrer Männer sehe ich ein Problem darin, die Hauswachen zu überwältigen. Wie ich bereits sagte sind es fünf oder sechs Männer. Am Ende bleibt da dann noch der Händler. Über Rabenweil wissen wir nichts weiter, als dass er ebenfalls aus Varant ist. Ich habe noch keine Erfahrungen mit schwarzen Magiern gemacht, mich aber mit einem der Ordenspaladine unterhalten. Er berichtete mir, das diese, im schlimmsten Fall, ungeheure Kräfte entwickeln können. Durchaus wohl vergleichbar mit denen der Hohen Feuermagier, nur eben auf eine dunkle Art und Weise. Daher ist äußerste Vorsicht angesagt. Der Paladin will uns begleiten, ich erwarte ihn.« Von einem kleinen Seitentischen nahm Red eine schmuckvoll verzierte Holzkiste. Die Beschläge aus Messing formten auf dem Deckel der Schatulle Kringel und Schleifen. Redlef vermutete ein magisches Muster, wusste aber nichts Genaues darüber. Behutsam stellte er die Kiste auf den Tisch, und zog einen Schlüssel aus der Tasche. Dieser besaß einen filigran gearbeiteten Bart, der sehr exakt in das Schloss passte. Mit einem leisen Klicken öffnete sich der Deckel. Aus dem Inneren der Schatulle hob der Hauptmann die silbernen Fesseln. Zwei solide Handgelenkschallen, die mit einer robusten Kette verbunden waren. Auf den Manschetten waren kleine Edelsteine und eine Unmenge an Runen oder Schriftzeichen eingearbeitet worden. »Dieses sind die Fesseln von denen ich sprach. Sobald wir den Magier haben, werden wir ihn damit ruhigstellen können. Habt Ihr entsprechend Erfahrungen, mit Schwarzmagiern, meine ich? Wie steht es da um Euch und Eure Leute?«

  8. Beiträge anzeigen #328
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    Ungeduldig wartete Feuermagier Kalthar, während sich der Novizenmeister die überreichte Liste anschaute. Wissentlich ignorierte der Alchimist die Frage nach dem Verfasser dieser Aufzählung und wollte sich bereits wieder seiner Arbeit widmen, als der Novizenmeister dann doch noch eine Frage stellte: "Eines noch: Durch eure Arbeit habt ihr ein Antidot zum Roten Wahn synthetisiert bekommen. Ist es euch im Umkehr nun schlüssig zu sagen, wie das verdorbene Kraut wiederum hergestellt wird und was es dazu genau braucht? Das Wissen darum wäre äußerst interessant und wichtig, gebe Anhaltspunkte und ließe Rückschlüsse zu."

    Feuermagier Kalthar hob skeptisch die Augenbraue und erwiderte dann: "Ich weiß, auf welche Weise das Sumpfkraut manipuliert worden ist. Es ist ein aufwendiger und zeitintensiver Prozess, der viel Erfahrung und Sachkenntnis erfordert. Zu diesem Zeitpunkt brauchst du, Novizenmeister, aber nur zu wissen, dass ich diese Pflanzen und Pilze benötige, um die Wirkung des roten Sumpfkrautes aufzuheben. Wir Feuermagier werden nach Erfolg darüber entscheiden, ob den Novizen das Wissen um das rote Sumpfkraut vermittelt wird oder nicht."

    Maximus
    Geändert von Maximus (27.07.2017 um 19:21 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #329
    Neuling Avatar von Horatius
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    Horatius ist offline

    Die Ankunft der Meerlöwe in Thorniara

    Oh, war Horatius froh, als die Meerlöwe nach all dem lästigen und schier endlosen Herumgekreuze endlich in den Hafen von Thorniara einfuhr. Sein Herz machte regelrechte Hüpfer, als Horatius daran dachte nun endlich von diesem unglückseligen Pott herunter zu kommen. Viel zu lange war er nun schon mit der düsteren Mannschaft und dieser größeren Gruppe stinkender Varanter zusammengepfercht gewesen. Horatius hatte eigentlich wenige Vorurteile, aber wenn sich Leute immer zu mit Leibesübungen beschäftigten – es waren wohl Gaukler, oder andere Schausteller – und sich fast nur von Rüben ernährten, dann konnten das keine guten Menschen sein. Hin und wieder hatte Horatius sich über die Größe der Gaukler Truppe gewundert, aber auf der anderen Seite hatte es Horatius auch Hoffnung gemacht, dass sich auf Argaan anscheinend auch eine so große Gruppe hirnloser Muskelbrocken verdingen konnte. Oh, was für Chancen und Möglichkeiten müssten sich da ihm, der natürlich schon auf Grund seines überlegenen Intellekts über solchen Trollen schwebte, auf Argaan erst eröffnen.

    Als Horatius so seinen Gedanken nachhing und an Steuerbord hinausschaute, erblickte er in der Ferne die wage Silhouette einer Burg und ganz klein eines Schiffes. „Das muss die Burg Stewark sein. Vielleicht werde ich dieses imposante Bauwerk auch mal aus der Nähe in Augenschein nehmen können. Kommt ganz darauf an, wie lange ich in Thorniara Arbeit finde.“

    Als er sich umdrehte, sah Horatius, dass sich die Schausteller auch schon auf die baldige Ankunft in Thorniara freuten und es anscheinend kaum erwarten konnten endlich das Schiff zu verlassen. Die Gaukler hatten schon ihr gesamtes Gepäck auf das Oberdeck gebracht. Imposant sah die Truppe ja aus, als Horatius sie so musterte.
    Wobei es ihn verwunderte, dass die Herren Schausteller so viele Schwerter - wohl zum Jonglieren - benötigten. Wäre er der Ausrüster der Truppe gewesen hätte er das Material auch nicht an die Leute einzeln ausgegeben. Aber was verstand er schon davon, vielleicht war die Ausrüstung so leichter und gerechter zu transportieren.

    Als die Meerlöwe langsam in den Hafen einfuhr, schaute sich Horatius das Kai und die Hütten an. „Na, also betriebsam sieht anders aus! Hoffentlich werde ich heute wenigstens ein paar Bärte zum Rasieren auftreiben können.“ Dachte Horatius im Anblick des menschenleeren Hafenviertels zu sich.
    Geändert von Horatius (14.07.2017 um 11:56 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #330
    Neuling Avatar von Horatius
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    Horatius ist offline

    Im Versteck der Befreier von Thorniara

    Die letzte Nacht war anstrengend gewesen. Sofort nach der Landung hatten diese unglücklichen Gestalten, welche Horatius damals noch für Untote gehalten hatte, sie angegriffen, Horatius rettete ein beherzter Sprung ins Hafenbecken das Leben. Die Meerlöwe wurde ein Raub der Flammen und die Gaukler, welche sich als schlagkräftige Kämpfer entpuppten seine neuen besten Freunde.

    Nachdem Kampf am Hafen, von dem Horatius in den eisigen Wassern des Hafenbeckens nicht viel mitbekommen hatte, fischten ihn die Varanter aus dem Meer. Ein netter Mann namens Otago gab ihm eine Decke und eine Kiste zu tragen. Beides gab Horatius halt, nachdem sein Traum von einer goldenen Zukunft in Thorniara wie eine Seifenschaumblase zerplatzt war.

    Oh wie war er getäuscht worden. Sein neuer Freund Otago hatte ihm in der letzten Nacht die schreckliche Lage auf Argaan erklärt. Hatte ihm die Augen über den abscheulichen Verrat des Ordens geöffnet. Horatius konnte es kaum fassen. Der Orden, der sich immer als der Vorkämpfer für Ordnung und Gerechtigkeit aufführte, hatte sich hier auf Argaan nun endlich die Maske von der hässlichen Fratze gerissen. Die armen unglücklichen Gestallten im Hafenviertel und die Bürger von Thorniara waren die ersten Opfer des von Beliaranhängern unterwanderten Orden geworden. Die gesamte Leitung des Ordens auf Argaan bestand aus Beliarkultisten, welche es geschafft hatten den König zu blenden und sich die Herrschaft über diese nun isolierte Insel zu sichern. Diese Gruppe um den düsteren Lord Hagen und die blutigen Hexe Françoise, welche laut Otago in Kinderblut badete umso ihre jugendliche Erscheinung zu erhalten, nutzte die Insel und die ihnen schutzlos ausgelieferten Bewohner nun als Spielwiese für ihre dunklen und menschenverachtenden Experimente.

    Das Ergebnis eines dieser abscheulichen Experimente des Ordens hatte Horatius bei seiner Ankunft kennenlernen dürfen. Otago hatte ihm erzählt, dass der Orden an diesen armen Menschen ein giftiges Gas getestet hätte, welches die Menschen zu willenlosen Sklaven machen sollte. Nur würden sich die freien Geister der Menschen gegen so eine Verknechtung zu Wehr setzen und das Experiment, was gescheitert sei, sollte nun von den Streitkräften mit Waffengewalt unter den Teppich gekehrt werden. Horatius konnte sich nur zu gut ausmalen, wie sich die blutrünstigen Soldanten des Ordens schon auf dieses Blutbad freuten. Laut Otagos Schilderungen war die Miliz das Instrument des Terros in Thorniara. Mit brutaler Gewalt würden die armen Einwohner Thorniaras nun unterdrückt. Die Miliz unter dem fetten und trunksüchtigen Lord Oric verbreite auf den Straßen und Plätzen Thorniaras Angst und Schrecken, während der gierige Wucherer Lord Maximus aus der Bevölkerung noch den letzten Tropfen wohlstand presste.

    Aber am Schlimmsten von all diesen furchtbaren Gestallten war laut Otago die Rechtehand von Lord Oric, der grausame und niederträchtige Gnom Redleff. Ein geborener Sadist, der sich auf die grausamsten Folterarten verstand und welcher aus dem Schmerz seiner armen unschuldigen Opfer die größte Lust gewann. Von seiner Erscheinung sollte er, nachdem ihn die Prinzessin des Aufstandes, die milde Jungfer Rabenweil, geschlagen hatte, einem verkrüppelten krummen Zwerg gleichen, der mit seinem hinkenden Gang auf ganz Argaan Angst und Schrecken verbreite. Horatius war regelrecht angst und bange, nachdem er all den schrecklichen Geschichten, welche die Rebellen ihm erzählt hatten, gelauscht hatte. Auch in seine Träume hatte ihn der sadistische Krüppel mit seiner wüsten rotgesichtigen Fratze verfolgt, so dass er schweißgebadet aufgeschreckt war. In welchen Albtraum war er da nur geraten.

    Zum Glück war Horatius auf die Verstärkung der Rebellen gestoßen, welche mit ihm auf der Meerlöwe vom Festland gekommen war. Diese hatten ihn beschützt und durch die Kanäle der Stadt zu ihrem sicheren Unterschlupf gebracht. Dort hatte Horatius geholfen Waffen an die vielen aufrechten Rebellen zu verteilen und auch von der großen Tragödie gehört, welche Spione aus der dunklen Zitardelle dem König der Rebellen, dem gerechten Herrn Rabenweil überbracht hatten. Der grausame Pirat Yared hatte sein wunderschönes Töchterlein entführt. Dieser Wüterich der Weltmeere hatte das arme Ding, welches sich auf einer geheimen Mission für die Rebellen befand, auf Hohersee gefangen genommen und nun nach Thorniara in die Fänge des grausamen Sadisten Redleff gebracht.

    Bei den Gedanken an die holde unschuldige Prinzessin, welche nun gerade von grausamen Kerkermeistern des Ordens unter den gierigen Augen des Monsters Redleff gequält wird, traten Horatius die Tränen in die Augen. Wie ungerecht die Welt doch war.
    Mit aller Kraft zwang Horatius seine Tränen herunter. Nein er würde nicht weinen. Er würde kämpfen. Er würde die holde Jungfer retten und dieses Scheusal Redleff das Fürchten lehren.

    Im Schutze der Dunkelheit wollte sich Horatius auf den Weg zur Zitardelle machen und die edle Dame retten.
    Geändert von Horatius (20.07.2017 um 16:01 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #331
    General Avatar von Yared
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    Kartenraum, Bastion

    Der Kapitän hatte den Erläuterungen Redlefs gelauscht. Anschließend hatte er sich Zeit genommen, um die Pläne des Anwesens und der umliegenden Gassen genau zu studieren. Er wollte sichergehen, sich alles genau eingeprägt zu haben, um in der Hitze des Gefechts nicht dort Orientierung und Überblick aufs Spiel zu setzen, wo es im voraus vermeidbar war.
    Yared hatte eigentlich seine Erfahrungen im Kampf mit Schwarzmagiern nicht ansprechen wollen. Er wollte bei Redlef weder Hoffnung erwecken, schon zu wissen, wie mit dieser Situation umzugehen war, noch den Eindruck, zum Prahlen zu neigen. Der Kapitän wusste, wie groß damals sein Glück gewesen war. Trotzdem musste er jeden Fetzen Information haben, der ihm bei der korrekten Einschätzung der Lage half. Das war er jedem einzelnen seiner Männer schuldig, wenn er sie schon in die Höhle eines Löwen führte.
    Er versuchte die Frage des Stadtkommandanten so nüchtern wie möglich abzuräumen. "Kampferfahrung mit magisch begabten Beliaranhängern hat meines Wissens nach keiner meiner Leute. Ich hatte vor einigen Jahren eine Auseinandersetzung mit einem Schwarzmagier. Der hat sich aber nur auf Beschwörungen niederer bis mittlerer Stufe verstanden." So hatte zumindest Arvideon die Kräfte von Dilurius aufgrund von Yareds Berichten eingeordnet. "Wir können nicht davon ausgehen, dass das auch bei Rabenweil der Fall ist. Wenn wir wenigstens eine ungefähre Ahnung hätten, auf welche Art und Weise er Beliars Macht manifestieren kann ..."
    Yared zog den Plan des Anwesens unter der Karte des Reichenviertels hervor und breitet ihn über die Karte der Abwasserkanäle, die zuletzt oben auf gelegen hatte, aus.
    "Würde das Anwesen freistehen, hätte ich vorgeschlagen auf Nummer sicher zu gehen, mit einer klaren Übermacht alle Zugänge zum Anwesen abzuriegeln - auch die Kanalisation - und sie anschließend auszuräuchern. So hätten wir die Gefahr für unsere Leute minimiert. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Feuer übergreifen würde, zu hoch."
    "In jedem Fall müssen wir die Ausgänge des Anwesens abriegeln, um sicher zu gehen, dass er uns nicht entwischt. Vielleicht sollten wir selbst einfach Rauch und Flammen ersetzen. Das Haus stürmen und zügig, aber nicht übereilt das Anwesen einnehmen. Ich würde vorschlagen, ihm den Eindruck zu vermitteln, dass er zumindest auf einem Weg aus dem Anwesen entkommen kann. Es ist einfacher Rabenweil festzunageln, wenn er uns entgegen kommt, als wenn wir in aller Eile das Haus durchkämmen müssen, dabei möglicherweise in vorbereitete Fallen laufen und am Ende in der Enge verwinkelter Hausflure oder Keller eine Belagerung ausfechten müssen."
    Der Sappeur zeigte auf einige Stellen im Plan des Hauses, an denen er am ehesten mit solchen Rückzugsgefechten rechnete. Dann wandte sein Blick zu der Schatulle, in die Redlef die metallenen Fesseln wieder verstaut hatte.
    "Außerdem nehme ich an, dass wir nur ein Paar dieser magisch präparierten Fesseln haben? Die Fesseln und auch der Paladin sollten dort bereit stehen, wo wir Rabenweil konfrontieren wollen. Ich hörte, dass einige Paladine in der Lage sind magische Angriffe zu unterbinden oder wenigstens abzuwehren. Ich weiß nicht, ob Euer Freund derartige Fähigkeiten hat, aber wenn ja, könnte er unsere Armbrustschützen decken. Wenn er sich eher auf offensive Magie versteht, sollten wir ihm die direkte Konfrontation mit Rabenweil vielleicht sogar ganz überlassen. Jedenfalls sollten wir uns danach richten, was er kann, und unsere Leute so lange aus dieser Schusslinie halten, wie es geht. Es wird so schon hässlich genug werden.", schloss Yared seinen Gedankengang.
    "Aber ich habe wohl vorgegriffen. Ihr habt sicher schon einen Plan, wie Ihr die Erstürmung des Anwesens angehen wollt." Letztlich lag die Entscheidung über das Vorgehen und die Einteilung der Rotten bei Redlef.
    "Doch bevor ich gleich meine Unteroffiziere hereinbitte, damit Ihr ihn uns im Detail auseinandersetzt: Wie wichtig ist es, dass Rabenweil lebend gefasst wird?"
    Geändert von Yared (24.07.2017 um 00:55 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #332
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Geduldig harrte Françoise der Entwicklung der Dinge. Die Frage, die sich der obersten Feuermagierin dabei unweigerlich aufdrängte, war, ob die Bemühungen des Ordens um Thorniara überhaupt noch einen Sinn besaßen. Seit sie in Argaan angelandet waren, hatten sich die Feuermagier und Paladine nur mit Mühsal und Elend konfrontiert gesehen. Begonnen bei der Verderbtheit innerhalb der Stadtmauern, über den nicht endenden Konflikt mit Ethorn, bis hin zu Pest und Drachen. Leider stand dem nichts gegenüber. Argaan besaß keine Unmengen von magischem Erz so wie einst Khorinis. Auch war es kein Bollwerk gegen die Orks ähnlich wie Nordmar. Ebenso wenig ein Handelszentrum wie Varant.
    Es stand außer Frage, dass die südlichen Inseln durchaus einen Wert für das Königreich besaßen. Bloß wog er in den Augen der Priesterin die Mühen nicht auf, die der Orden bisher dafür über sich ergehen lassen musste. Sie kontrollierten zwei Städte von vier Inseln; allein das war bereits ein Armutszeugnis. Besonders im Anbetracht ihres Zustandes.
    Françoise lehnte sich an ihrem Schreibtisch zurück und stierte in die Flammen des Kerzenhalters. Vor ihr lag eine Chronik über Dominique. Seine Legende vermittelte den Eindruck, als hätte der Paladinlord zu Lebzeiten sämtliche Herausforderungen mit einem Handstreich gemeistert. Als oberste Feuermagierin wusste Françoise zwar von so manchen Details, die die Geschichtsbücher bewusst ausließen. Aber selbst unter Berücksichtigung dieser Tatsache waren die Errungenschaften Dominiques wahre Heldentaten.
    Leider lag das weit in der Vergangenheit. Vor zehn Jahren hätten sie noch genügend Helden finden können, um Argaan wie im Sturm zu erobern. Zu wenige von ihnen hatten bis in die Gegenwart überdauert und jene waren nun alt und müde.
    Mit einem schweren Seufzen klappte die Priesterin das große Buch zu und schob es beiseite. Statt Inspiration zu geben, hatte der Wälzer ihr nur die Unzulänglichkeiten des heutigen Ordens vor Augen geführt.

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Rabenweil lebend fangen? Red runzelte die Stirn und legte die Hand an das Kinn. Er gönnte sich einen Moment des Schweigens, während er an seinen seit Tagen nicht mehr rasierten Bartstoppeln kratzte. Sein Blick wanderte über die Karten. Nein, wenn es nach ihm ginge, bestellte er sich einen guten Armbrustschützen und ließe diesen Kerl von einem gegenüberliegenden Häuserdach einfach wegschießen, wie einen Fasan auf der Jagd. Doch seine Wünsche zählten hier leider nicht.
    »Die Oberste Feuermagierin hat sich deutlich dazu geäußert, dass die übermäßige Gewalt nicht duldet. Zudem ist Rabenweil bisher nur ein unbescholtener Bürger. Auch, wenn sich die Beweise und Indizien gegen ihn verhärten, so gibt es doch noch keinen Beweis, dass er wahrlich ein Schwarzmagier ist, noch dass er mit diesem Sumpfkraut etwas zu tun hat. Wenn er bei der ganzen Sache stirbt und sich am Ende doch als unschuldig herausstellen sollte, dann könnte ich mir dies nicht verzeihen, sowie es natürlich auch gegen alles spricht, wofür der Orden und damit auch wir stehen.«
    Er ließ die Hand sinken und sah zu Yared herüber. »Bis er nicht ernsthaft versucht uns während seiner Abholung zu schaden, wird niemand Hand an ihn legen. Und selbst, wenn er in den Angriff übergehen sollte, werden wir versuchen ihn lebend zu fassen. Er ist ungefährlich, sobald er die Fesseln trägt.«
    Er zog sich den Plan des Anwesens heran. »Die Oberste Feuermagiern hat diese Fesseln geschaffen, wir haben tatsächlich nur das eine Stück.« Er legte seinen Finger auf den Plan. »Ich werde in Begleitung des Paladins an die Haustür gehen. Ihr postiert Eure Männer hier und hier. Das Haus und die Ausgänge zu sichern ist der richtige Weg, so sehe ich das auch.« Seine Stimme klang nun fester, während er im Kopf das Vorgehen durch ging und den Kapitän genaue Anweisungen gab. »Hier sichert ihr den Zugriff und dort die alternativen Fluchtwege. Sollte sich Rabenweil der Verhaftung wiedersetzen, Dann werden wir durch die Fronttür eindringen und Eure Männer als Verstärkung mitnehmen. Der andere Teil Eurer Männer wird mit Euch hier am Lager, der Seitenflügel des Gebäudes, warten und von der anderen Seite her ins Haus eindringen, wenn wir rein müssen. Ich weiß um einen guten Schützen, er ist Unerfahren, doch unter dem Kommando Eures besten Schützen, wird er hier auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses das Umfeld sichern. Sollte er in den Untergrund fliehen, dann wird der einzige unversperrte Weg ihn in den Hafen führen.« Er sah auf die Karte der Kanalisation. »Dort wird gleichzeitig ebenfalls ein Einsatz laufen, ihm einen Strich durch seine Pläne machen sollte. Keine Frage, dies ist eine große Unsicherheit, doch dass er in der Hektik einer Verfolgung in den Keller flieht und dort erst noch eine Wand einreißt, um in die Kanalisation zu entkommen, ist dann doch eher unwahrscheinlich.«
    Der Plan war mehr als unausgegoren, doch mit der geringen Anzahl an Männern, den unzureichenden Informationen und in der Kürze der Zeit, war es das Beste, was man wohl von ihnen Erwarten konnte. Doch für die Männer, die sich dem Gegner stellten wünschte er sich mehr Sicherheiten. Daher auch der Wunsch selbst an vorderster Front zu stehen. Auch wenn er mit seinem steifen Bein sicherlich kein besonderer gewinn im Kampf innerhalb des Hauses war, so hoffte er doch den Zorn des Magiers auf sich und seinen Ordensbruder ziehen zu können. Er setzte große Hoffnung in den Paladin, wenn es um den erfolgreichen Kampf gegen Schwarzmagier ging. Welche Fähigkeiten er genau hatte, wusste doch selbst er nicht.
    »Wenn Ihr keine weiteren Fragen habt, dann holt Eure Männer, Eist sie ein und dann brechen wir sofort auf.«



    Tatsächlich standen sie schließlich an den abgesprochenen Positionen. Die Vorbereitungen hatten am Ende länger gedauert als erwartet und es war Abend geworden, doch den Schutz der Dunkelheit zu nutzen hatte auch seine Vorteile. Doch dem Regen hatten sie damit nicht entgehen können. Immer noch viel das Wasser Bindfädengleich zu Boden und der halbe Platz des Reichenviertels stand unter Wasser.
    Redlef hatte sich seine Rüstung angelegt, doch er wusste, dass die Metallplatten und Kettenglieder keinen Wirksamen Schutz gehen einen schwarzen Zauber boten. Diesen hatte er maximal von seinem Ordensbruder zu erwarten, der nur einen Schritt hinter ihm stand. Beide Männer hatten sich presentative Umhänge umgeworfen um die Rüstung zu verbergen und weniger als kampfbereite Krieger erkennbar zu sein. Der regen hatte den dünnen Stoff bereits gut durchtränkt und Redlef zog seine Kapuze tiefer ins Gesicht, damit das Wasser nicht weiter in seine Augen tropfte.
    Red sah sich noch einmal um. Die Schützen waren auf dem Dach. Sie hatten sich flach auf das Dach gelegt und waren kaum zu erkennen. Doch sie hatten Die Fassade im Blick und bereit sie zu unterstützen.
    Redlef hob die Hand und klopfte mit kräftigen Bewegungen gegen das gepflegte Holz der Tür.
    Es tat sich lange nichts. Redlef wurde nervös, warf einen Blick zum Paladin und hob schließlich erneut die Hand um anzuklopfen. Doch ein Hausdiener kam ihm zu vor.
    Lautlos öffnete sich die Tür und ein junges varantisches Gesicht sah ihn an. Der junge Bursche warf den Beiden Männern vor der Tür einen misstrauischen Blick zu.
    Redlefs Blick huschte über den Mann. Offensichtlich trug er keine Waffen am Körper. Dennoch war Red froh, dass außer Sichtweite der Tür ein Teil von Yareds Männern stand, um zur Not eingreifen zu können.
    »Für Innos!«, begann Red förmlich, »wir sind gekommen, um Euren Herren, Kajetan Rabenweil zu sprechen. Seid so gut und bringt ihn zur Tür.«
    »Ja, Herr, ich werde ihn holen gehen. Tretet doch ein. Sicherlich wird er Gäste der Stadt nicht lange warten lassen.« Mit einer kleinen Verbeugung machte er ihnen den Eingan frei. Doch Redlef lehnte danken ab. »Wir warten, vielen Dank.«
    Daraufhin verschwand der Hausdiener und erneut begann das warten.
    Nun lag es in Innos Hand, ob das ganze hier eine einfache Eskortierung oder ein schlimmes Scharmützel wurde.
    Geändert von Redlef (25.07.2017 um 19:50 Uhr)

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    Am Tor der Bastion von THorniara

    Die Nacht war kalt, das Wetter mies und die Stadt wie ausgestorben. Bis auf eine größere Gruppe vermummter Ordenskrieger -wohl auf dem Weg zu einem ihrer dunklen Rituale - war niemand Horatius begegnet. Es war ein Katzenspiel gewesen zur dunklen Zitadelle zu gelangen. Nun stand Horatius vor dem Tor und überlegte, wie er sich an den zwei Wächtern vorbeischlagen sollte, als ihm plötzlich ein Geistesblitz kam.

    Er würde heldenmutig die Wachen wie eine Katze bestehlen und dann wie ein Schatten in diesen Hort des Schreckens eindringen. Gedacht, getan. Sogleich ging Horatius ans Werk. Äußerst kunstvoll schlich er geschmeidig und unauffällig in gekonnten Bögen um die Wachen herum. „Wie ein Schatten! Du bist ein Schatten! Die werden gar nicht wissen, dass ich sie bestohlen habe.“ Mit diesen Worten spornte Horatius sich an, als er sich ganz leise und unauffällig dem Beutel, welcher auf einem Fass neben der linke Wache lag und in welchem sich sicherlich ein Schlüssel befinden würde, näherte.

    „Darf man fragen, was das werden soll, wenn es fertig ist?“ knurrte ihn jäh der Wachsoldat an. Horatius Herz erstarrte in seiner Brust. Jetzt wäre es sicher gleich aus mit ihm. Er erwartete den gleich erfolgenden Hieb.
    „Lass nur Theo, der arme Tropf hat wohl Hunger. So gierig, wie der sich auf dein Vesper gestürzt hat.“ Sagte da der andere Wächter zu seinem Kollegen. „Du hast wohl recht.“ Erwiderte der andere. „Ach, eine Schande ist das mit der Essensrationierung, die arme Bevölkerung! Aber was sollen wir mit der halben Portion da machen?“ Horatius harrte der Dinge.
    „Else, schau mal, was uns der Wind da ans Tor geweht hat. Der arme Vogel wollte, so wie der aussieht, wohl zu den Heilern im Tempelbezirk.“ Rief die rechte Wache auf einmal zu einer Frau, welche mit einem Eimer gerade über den Hof geschlurft kam.

    „Das muss eine der dunklen Hexen des Ordens sein. Pass auf Horatius, sonst wirft sie dich in ihren Kochtopf.“ Dachte Horatius sich, als die korpulente Frau immer näherkam.

    „Der sieht ja ganz abgemagert aus.“ Horatius verzog keine Miene bei dieser Verhöhnung durch die feiste Frau. „Na Du arme Halbeportion, komm mal mit.“ Sagte diese und schlurfte in Richtung einer langen düsteren Treppe davon. „Aber Kommandant Redlef hat uns strikte Anweisung gegeben niemanden rein zu lassen!“ sagte die linke Wache etwas zögerlich. „Papperlapapp, dieser Magerlappen hier schafft es doch nie durch die Stadt zu den Heilern, ich werde mich um ihn kümmern!“ entgegnete die Dicke resolut. Horatius machte, dass er ihr hinterherkam. „Immerhin bin ich jetzt mal in der schwarzen Festung. Prinzessin ich komme.“

    „Mal schauen, was ich mit Dir mache.“, rief das Weib ihm verächtlich über die Schulter zu. „Bestimmt mich foltern und quälen, wahrscheinlich steht der Henker schon bereit“, folgerte Horatius. „Vielleicht hast ja etwas Glück und dieser Nimmersatt Sir Jun hat Dir von heute Mittag noch etwas Suppe übriggelassen.“ „Suppe?“ platzte es aus Horatius verdattert heraus. Was waren das für Verhörmethoden? Wollten die Fanatiker ihn etwas mit vorgetäuschter Freundlichkeit locken? Vielleicht waren die Leute ja gar nicht so schlimm, immerhin boten Sie ihm etwas Warmes zu essen an. Horatius merkt bei dem Gedanken an Essen auch, wie ausgehungert er war und sein Magen schrecklich knurrte. Wahrscheinlich hatte er schon seit mehreren Tag nichts Anständiges mehr gegessen. „Vielleicht ist der Orden doch nicht so schlimm“, dachte er da zu sich.

    „Ja genau mein Süßer, schöne dicke Rübensuppe. Hmmm die wird Dir schmecken!“ Mit diesen Worten riss das Weib ihn aus seinen Gedanken. Horatius wurde abwechselnd heiß und kalt. Der Angstschweiß trat im auf die Stirn. „Oh dieses vermaledeite schlangezüngige Biest. Es wird doch wohl nicht Gedanken lesen können?“

    Horatius straffte die Schultern und ballte die Hände zusammen. Sollten sie ihn doch foltern, aus ihm würden Sie nichts herausbekommen.

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    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Das Reichenviertel, Anwesen des Grafen

    Verärgert schaute der Graf aus dem Fenster seines Arbeitszimmers, als er an einem silbernen Kelch nippte und seine Lippen durch einen süßlichen Wein benetzt wurden. Einige Stunden zuvor hatte er in der Zitadelle einen Termin wahrgenommen und dem Stadtverwalter Simon seinen Vorschlag zur Schuldentilgung unterbreitet. Der Graf wollte den Bewohnern des Hafenviertels ihre Schulden erlassen, wenn sich der Orden zum Ausgleich der hälftigen Kreditsumme verpflichtete. Doch der Stadtverwalter lehnte das Ansinnen auch angesichts der horrenden Summen ab und machte unmissverständlich klar, dass der Orden auf derlei Angebote nicht angewiesen sei.

    Gewiss wäre der Graf auch zu weiteren Verhandlungen bereit gewesen. Mit einem Viertel der Kreditsumme hätte er sich ebenfalls zufrieden gegeben, wusste er doch, dass viele Schuldner im Hafenviertel mittellosen waren und sich auch nicht durch seinen Vollstrecker beeindrucken ließen. Doch scheinbar glaubte sich der Orden noch immer unabhängig und über jeden Zweifel erhaben. Möglicherweise fürchtete der Orden aber auch lediglich eine weitere Stärkung der Händlergilde. "Wir werden ja sehen, wer das Spiel am Ende gewinnen wird." murmelte der Graf.

    "Mhmm..." stieß Maximus weniger später nachdenklich aus, als er über das Reichenviertel blickte und dabei einige Soldaten auf dem Vordach eines Anwesens bemerkte. Sie schienen auf irgendetwas zu warten und blickten dabei zu dem großen Anwesen jenes Mannes, der als Kajetan Rabenweil, einem Überseehändler aus Varant, bekannt war. "Interessant!" stellte der Graf fest, als er die Szenerie noch einige Minuten lang beobachte. Scheinbar hatte der Orden nicht nur genügend Beweise sammeln können, um einen Zugriff zu wagen. Denn weil der Graf nicht durch seinen Informanten in der Stadtwache über den bevorstehenden Zugriff informiert wurde, schien der Befehl auch noch von höchster Stelle zu kommen.

    Damit lag der Verdacht nahe, dass der Orden den Urspruch des roten Sumpfkrautes zu kennen glaubte und nun allmählich seine Krieger mobilisierte, um die heimtückische Droge zu vernichten und um die Kontrolle über den Hafen wiederzuerlangen. Zweifellos würden unzählige Bewohner sterben, falls der Orden das Hafenviertel stürmt. Dafür würden die Handlanger der Händlergilde schon sorgen.

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    Neuling Avatar von Horatius
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    In der Bastion

    Die alte Fettel war schnell abgehängt. Horatius irrte nun durch die Gänge der Zitadelle immer auf der Suche nach der Prinzessin. Treppe um Treppe rannte er hinunter. Kein Wunder wurde es ihm immer wärmer, so viel näher er dem Erdkern auch kam. Er musste auch schon sehr weit vorangekommen sein, als ihn ein kühler Luftzug in ein Stockwerk sog. Aber oh, was war dieser Sog doch für ein Teufelswerk! Er saugte ihn mitten in die Hölle.

    Zwischen die Betten von mindestens einem Dutzend Leuten. „Das müssen die Bewacher der schrecklichen FEste sein.", schlussfolgerte Horatius sogleich scharf. Oh welch hartes Schicksal hatte sich da zu seiner Führerin erkoren. Hier stand er also, wie vom Donner gerührt, noch von seinem Infiltrationsversuch vorhin am Tor verstört und unvorbereitet, zwischen all den Betten der schrecklichen Schlächter. Horatius schlich auf Zehenspitzen durch den Schlafsaal der Bediensten.

    Leider war es mit Horatius Schleichkünsten nicht weit her und so übersah er leider den Nachttopf. Dieses vermaledeite Ding musste jemand absichtlich als Falle aufgebaut haben. Laut scheppernd flog das dumme Ding durch den Saal. Sofort regten sich auch die ersten Schlafenden und Horatius stob davon. Er rannte. Er rannte, was seine dürren Beine hergaben. „Prinnnnzzzeeessssinnnnnnnn!“ Er rannte, so schnell seine Füße ihn trugen. Horatius riss eine Fakel aus einer Wandhalterung. „Jetzt ist es auch egal. Ich muss den Kerker finden!" Mit der Fackel in der Hand rannte er durch Säle und Gänge immer seine Verfolger hinter sich wähnend, während sich um ihn herum die Apokalyse erhob. Das Sturmgeläut setzte ein und verkündete der Stadt von der Erstürmung der Bastion durch den Feind.

    Der Feuerarlarm gellte weit über die Stadt hinaus. Das konnte nicht besser werden. Vom Schall der Sturmglocke begleitet wurden immer mehr Lichter hell. Erst die um die Bastion liegenden, bis dann in Wellen schließlich die gesamte Stadt zu brennen schien.

    Von hier bis zum Hafenviertel war jeder wach. Die Posten am Hafenviertel bezogen Stellung und erwarteten den Angriff der Verrückten aus dem Viertel, als sie nach und nach begriffen, dass der Alarm aus ihrem Rücken kam. „Feuer! Feuer in der Bastion! Bei Innos, wie konnte das nur geschehen? Was war da los?“

    „Meine Prinzesin ich rette Dich!“
    dachte derweil nur einer, während sich die Stadt im nicht vorhandenen Flemmenmeer wähnte.
    Geändert von Horatius (26.07.2017 um 12:30 Uhr)

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    Krieger Avatar von Die Bürger
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    Die Zitadelle

    Ein weiterer unheilvoller Tag ging zu Ende und die subtropische Insel wurde in Dunkelheit gehüllt. Von der Zitadelle aus blickte man auf eine Stadt, die sich mit immer größer werdenden Problemen konfrontiert sah. Während die Bedrohung durch den Drachen beendet wurde, entwickelten sich erhebliche Spannungen innerhalb der massiven Mauern von Thorniara.

    "Wir müssen handeln!" sagte Farkas. Einst war er der stellvertretende Statthalter unter der Führung des Paladins Tronter. Doch als König Rhobar III. seinen Orden nach Argaan entsandte, übernahmen Lord Hagen und die oberste Feuermagierin Francoise die Aufgaben des Statthalters und entließen Tronter und Farkas aus ihren hohen Ämtern. Während Lord Tronter unter Befehl von Lord Hagen und im Namen des Königs in die Schlacht zog und alsbald später getötet wurde, hatte sich Farkas in dem vom Orden installierten Verwaltungsapparat integriert und arbeitete fortan als einer der Verwalter von Thorniara. Seine einstige Stellung als stellvertretender Statthalter wollte er aber nicht aufgeben und erteilte deswegen gelegentlich eigene Befehle unter dem Siegel der Zitadelle, die vor Allem innerhalb der Stadtwache immer wieder für Verwirrung sorgten.

    "Ich stimme Euch zu, verehrter Farkas." erwiderte Lord Kastor. Noch immer sah sich der Ritter im Dienste des Königs dazu verpflichtet, zunächst die Stabilität der Hafenstadt wiederherzustellen, bevor er die Baronie Stewark unter seine eigene Verwaltung stellen wollte. "Innerhalb der letzten Monate hat sich die Lage dieser Stadt zunehmend verschlechtert. Der Orden vermochte zwar stets die Symptome zu bekämpfen. Die Probleme aber blieben bestehen und wuchsen zu dem nun bevorstehenden Konflikt heran. Der Orden versucht, mit Worten zu beschwichtigen. Tatsächlich hätte man aber schon längst das Hafenviertel stürmen und den gewaltsamen Aufstand zerschlagen müssen."

    "Die Zitadelle könnte erneut über die Stadtwache befehligen und so die Kontrolle über den Hafen zurückgewinnen. Wenn Eure Soldaten dabei die Stadtwache unterstützen, dürfte es ein kurzer Kampf werden." schlug Farkas kurzerhand vor. Doch so gerne Lord Kastor diesem Vorschlag zugestimmt hätte, so eindeutig war auch die Befehlslage. Der Orden hatte die hiesige Stadtwache übernommen und einen eigenen Hauptmann eingesetzt. Lord Kastor hingegen wurde lediglich vom König dafür entsandt, den Erfolg der Mission auf Argaan sicherzustellen. Eine Befehlsgewalt wurde ihm nur für die Männer und Frauen zugesprochen, die der Baronie Stewark zugeordnet waren."

    So schüttelte der Ritter im Dienste des Königs mit dem Kopf und erwiderte: "Der Zweck mag die Mittel heiligen aber ich benötige zur Erfüllung meiner Mission die volle Kooperation des Ordens. Ich kann es mir nicht leisten, einen Konflikt mit Lord Hagen auszulösen, weil ich über seine Stadtwache befehlige. Ich habe den Orden bereits eindringlich zum Handeln aufgefordert. Sollte man dennoch tatenlos zusehen, wie sich in diesen Landen langsam ein Bürgerkrieg zu entwickeln droht, vermag ich aber immer noch über die Provinzgarde zu befehligen."

    Farkas runzelte die Stirn. "Der Orden hat sich vor Jahren aus dem Hafenviertel zurückgezogen. Die Stadtwache wurde dort nur bei dringendem Tatverdacht eingesetzt. Mittlerweile wütet ein Aufstand und die Bewohner haben ihre Arbeit niedergelegt. Doch statt zu handeln, hat der Orden lediglich den Zugang zum Hafen abgesperrt. Warum sollte er nun aktiv werden?"

    "Wer den Aufstand im Hafenviertel betrachtet, muss unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass es nicht das Resultat unzufriedener Bürger oder einer unaufhaltbaren Droge ist. Der Aufstand wirkt kalkuliert. Heftig genug, um den Orden aufzuschrecken aber auch zurückhaltend genug, um keine weiteren Maßnahmen zu provozieren. Gewiss ist auch der Orden zu dem Ergebnis gekommen, dass irgendjemand ein entscheidendes Interesse daran hat, den Hafen zu destabilisieren. Dieser Jemand, der also genug Einfluss besitzt, um ein ganzes Viertel gegen den Orden aufzubringen, wird eines Tages auch die restliche Stadt davon überzeugen, dass die Herrschaft des Ordens bekämpft werden muss. Der Orden muss hier präventiv handeln und mögliche Drahtzieher ausfindig und unschädlich machen." erwiderte Lord Kastor.

    Maximus
    Geändert von Maximus (08.11.2023 um 10:55 Uhr) Grund: NPC-Name musste geändert werden

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    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Am Eingang zum Hafenviertel

    Die Soldaten der Stadtwache waren in Alarmbereitschaft. Vor einigen Stunden hatte ein Schiff am Hafen von Thorniara angelegt und für weitere Unruhen unter den aufständischen Bewohnern gesorgt. Doch entgegen den Befürchtungen der Soldaten, blieb das Schiff weitestgehend unversehrt. Zumindest sah man es nicht wenige Minuten nach der Landung in Flammen aufgehen. Dennoch deutete das Geräusch von aufeinandertreffenden Stahl und einige schmerzverzerrte Schreie darauf hin, dass es eine heftige Auseinandersetzung mit den Besuchern und den aufständischen Bürgern gegeben haben muss.

    Als jedoch einer der Ordenkrieger den Befehl zur Erstürmung geben wollte, beruhigte sich die Lage im Hafen offensichtlich wieder und man sah keine weitere Notwendigkeit darin, dass Leben der Soldaten zu gefährden, indem man bei Anbruch der Dunkelheit gegen den eigenen Hafen und seinen Bewohnern mobil machte.

    Hierodius Lex war bereits seit achtzehn Stunden auf den Beinen und versuchte die Lage zu überblicken. Nur allzu gerne hätte er den Befehl erhalten, die Kontrolle über das Hafenviertel wiederzuerlangen. Denn ein Kampf war irgendwann zu Ende. Dieser Aufstand jedoch zerrte an den Nerven des breitgebauten Mannes. Jede Minute konnten gewaltbereite Bewohner auf die Soldaten zustürmen. Jede Minute konnte ein Haus oder die vor Anker liegenden Schiffe in Flammen aufgehen. Jede Minute war oberste Wachsamkeit und absolute Bereitschaft gefragt.

    Doch was für den Außenstehenden wie Stagnation aussah, war für den Orden lediglich eine Vorbereitungsphase. Die der Stadtwache zu Hilfe geeilten Ordenskrieger spähten das Gelände des Hafens aus, versuchten Wortführer ausfindig zu machen und enge Gassen zu erkennen. Für Hierodius Lex waren die Zeichen jedenfalls nicht zu übersehen. Der Orden hatte eine Entscheidung getroffen und stand kurz davor, den gewaltsamen Aufstand zu beenden.

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    Abenteurer Avatar von Thelyron
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Armenspeisung

    Seit einigen Tagen arbeitete Thelyron bereits in der Armenspeisung und verteilte großzügige Lebensmittelrationen an die Notleidenden der Stadt aber auch an wohlgekleidete Bürger des Händler- und Handwerkerviertels. Seit der Aufstand im Hafenviertel einen Zugang zu den dortigen Lagerhäusern unmöglich machte und die nahegelegenen Bauernhöfe nicht genug abwarfen, um die Versorgung der Stadt sicherzustellen, nahm man die Lebensmittelrationen des Ordens mit Freuden an. Nur die Händler am Marktplatz schienen von der Verteilung alles andere als erfreut zu sein.

    Gerade als Thelyron seine Arbeit beenden und zurück ins Tempelviertel gehen wollte, wurde er von einem älteren Mann angesprochen, der ebenfalls eine Robe der Novizen trug. "Nach der Beschreibung zu urteilen, musst du Thelyron sein. Magie zu Ehren. Ich bin Shakuras und wurde kürzlich als Novizenmeister des Ordens ernannt." stellte sich das Gegenüber vor. "Magie zu Ehren. Das ist richtig, ich bin Thelyron." erwiderte die schmale Gestalt. "Wunderbar! Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dich zu finden. Die Novizen haben den Auftrag erhalten, in den hiesigen Wäldern nach einigen Kräutern und Pilzen zu suchen. Feuermagier Ventros hat dich dabei lobend erwähnt und gewünscht, dass du ebenfalls bei der Suche beteiligt sein sollst." fuhr der Novizenmeister fort.

    "Gerne möchte ich dem Wunsch des Meisters entsprechen. Ich wurde allerdings bereits für die Armenspeisung eingeteilt..." erwiderte Thelyron. Aus dem Hintergrund jedoch ertönte die Stimme des Feuermagiers Michael, der sich ebenfalls in der Armenspeisung um die Bedürftigen kümmerte: "Geh nur, Thelyron. Wenn Meister Ventros es wünscht, dann soll es so sein. Ich werde nach einem anderen Adlaten schicken lassen, der dich während dieser Zeit vertreten wird." Thelyron drehte sich um und nickte Feuermagier Michael zu. "So soll es also sein. Ich werde Euch begleiten, Shakuras."

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    Krieger Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline

    Das Hafenviertel

    "Das war knapp!" stellte Tingalf fest. Völlig überraschend legte ein Schiff im Hafen von Thorniara an und provozierte damit eine Reaktion der aufgebrachten Bewohner. Kaum hatten diese das Schiff bemerkt, stürmten sie nach draußen und griffen die Besatzung an. Nur mit großer Mühe gelang es Tingalf zusammen mit anderen Männern, die aufgebrachte Meute davon abzuhalten, das vor Anker liegende Schiff in Brand zu setzen. Zweifellos hätte ein brennendes Schiff den Orden zur Reaktion gezwungen. Die Anweisungen, die die zwielichtige Gestalt erhalten hatte, waren aber unmissverständlich.

    Viele der Bewohner des Hafenviertels litten unter dem roten Wahnsinn. Eine verheerende und zerstörerische Sucht, die durch das rote Sumpfkraut ausgelöst wurde und nicht nur große Schmerzen, sondern auch erschreckende Halluzinationen verursachte. Doch es gab auch genügend Männer und Frauen, die vom Wahnsinn verschont blieben und unter denen nun die Saat des Widerstandes ausgebracht werden sollte. Tingalf war nicht der einzige, der zu diesem Zweck ins Hafenviertel entsandt wurde. Doch was wie unheilvolles Chaos aussah, war tatsächlich im höchsten Maße abschätzend, kalkuliert und geplant. Die Bewohner des Hafenviertels sollten gegen den Orden aufgewiegelt werden. Jeder Einzelne von ihnen sollte bereit sein, seine Waffe gegen einen Magier des Feuers zu erheben.

    Den ersten Schritt zur Eskalation sollte aber der Orden selbst liefern. So galt es, die aufgebrachte Meute bis dahin stets zu kontrollieren und den Widerstand auf Barrikaden und wortgewaltiger Hetze zu beschränken. Erst dann, wenn der Orden seine Krieger mobilisiert, sollten sich die Bewohner angesichts der übermächtigen Bedrohung verteidigen.

    Tingalf wusste, dass es ein Spiel mit dem Feuer und ein nicht mindergefährlicher Balanceakt war. Doch er wusste auch, dass eine Niederlage seinen unausweichlichen Tod zu Folge hätte. Es war gleichgültig, wie loyal er in der Vergangenheit gegenüber seines Auftraggebers gewesen war.

    Maximus

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