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  1. Beiträge anzeigen #221
    Knight Avatar von Devazar
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    Devazar ist offline
    "Nun, ich bin weder der Löwenherrin selbst noch jenen, die ich unter ihrer Gegenwart kennengelernt hatte, begegnet. Wahrscheinlich würde mich ein Treffen mit ihr auch nicht zu sehr begeistern - es wäre eher eine Art Lehre für mich selbst, sie ein wenig... zu studieren."
    Nicht zu hastig leerte sie den Krug mit dem Wacholderschnaps, ein wahrlich göttliches Geschenk, das ihr der Magier in diesem Tümpel bescherte. Kaum hatte sie abgesetzt, schwang ihr Blick von der Theke hinauf zu seinen Augen, die noch immer auf sie gerichtet waren. Devazars Augen sprachen nicht weniger, als nach einem weiteren Schluck zu fragen, die noch immer auf dem Holz stehende Flasche, mit ihrem dicken Bauch in einem geflochtenen Korb versenkt, keineswegs direkt anschauend.
    "Warum nicht? Ich würde dich bei deiner Suche nach der Pflanze begleiten. Ich hoffe doch sehr, du kannst mir das eine oder andere Wort über die Kräuter dieser Wildnis erzählen. Sicherlich gibt es neben jenen, die dir den Tod schenken auch noch solche, welche deinem Leid die Luft nehmen können. Heilpflanzen, um es auszusprechen. Viele wirre Erzählungen und allen voran die großen Lügengeschichten finden ihre Wendung in deren Genuss. Wie viel steckt wirklich dahinter - gibt es denn Pflanzen, welche eine Schnittwunde binnen kürzester Zeit verheilen lassen? Oder übersteigt das dein Wissen und du strebst dem Finden eines Gewächses hinterher, von dessen Existenz du selbst nur mittels eines Dritten gehört hast?"

  2. Beiträge anzeigen #222
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Immer dieser gewisse Spott in ihren Worten, diese gewisse Art und Weise, sein Wissen oder sein Leben ins lachhafte zu ziehen, sollte er etwas nicht wissen oder eine falsche Annahme haben. Dies sollte ihn viel mehr abneigen, als es dies eigentlich tat. An sich empfand er es gar eher als Necken als als Hohn.
    Doch wie meint sie es? Was denkt sie sich dabei, wenn sie ihre Worte genau so formuliert?
    „Allwissend bin ich nicht, vor allem nicht in Gebieten, mit denen ich mich kaum beschäftige – zumal ich kein Gott bin. Nur diese besitzen ein solches Wissen. Doch ich denke schon, dass ich relativ fundiert über Gebiete meiner Künste sprechen kann und auch vieles weiß, was diese anbelangt. Und als Heiler und Alchimist sollte es ein Leichtes sein, euch viele der Pflanzen hier zu zeigen und euch auch deren Wirkung näher zu bringen“, wenn auch vielleicht nicht jede Pflanze, fügte er in Gedanken an. Aber dafür hatte er ja auch ein schlaues Buch mitgebracht, welches bislang ungenutzt in seiner Tasche lag. „Und keine Sorge: Die Athelas Pflanze kenne ich persönlich, wenn ich sie auch noch nicht hier auf Argaan gefunden habe.
    Was eure andere Frage betrifft: Es gibt Pflanzen mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Sie heilen Wunden, hemmen Entzündungen, sorgen für mehr oder weniger Freude im Leben und vieles mehr. Doch auch sie sind keine Wundermittel. Es gibt eine Heilpflanze, eine der selteneren Heilkräuter mit bläulichen und rötlichen Blättern, die meist in Sümpfen wachsen, die tatsächlich die Wundheilung beschleunigen. Doch auch diese führen nicht zu einer beinahe sofortigen Heilung. Dies gelingt nur, wenn man die Wirkstoffe in Tränke destilliert und diese dann trinkt. Auch wenn natürlich diesen Grenzen gesetzt sind, die man nur mit Hilfe der Magie überschreiten kann, welche man als Heiler für solche Zwecke zu nutzen weiß.
    Ich kann euch aber andere Pflanzen zeigen, durch deren Genuss oder Destillation man manch wundersame Wirkung hervorrufen kann.“
    Ohne ein weiteres Wort stand er auf und schritt zur Theke. Er kramte ein kleines Goldsäckchen hervor und legte es auf die Theke, dann nahm er die Flasche Wacholder Schnaps und schritt wieder zum Tisch zurück. Kurz darauf stand auch ein Krug frischen Sumpfwassers vor ihnen.
    „Ich denke, ihr möchtet auch noch einen Schluck davon?“

  3. Beiträge anzeigen #223
    Knight Avatar von Devazar
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    Devazar ist offline
    Skeptisch warf Devazar einen Blick in den Tonkrug und konnte nicht recht deuten, ob nur der dunkle Boden dem Wasser jenen tiefen Farbton verlieh. Den Moment festhaltend wartete sie darauf, dass in Kürze eine kleine blubbernde Blase aus der Flüssigkeit aufstieg. Es roch nicht, als würde es sich um die typischen Gesöffe ihrer Zeit handeln, eher, als sei der Kelch mit Wasser gefüllt. Wenn man den Inhalt jedoch in ein Glas umfüllen würde, wäre mit Sicherheit eine grün-braune Farbgebung um den Rahmen das Resultat gewesen.
    Leicht ächzend trank sie von dem Krug, darauf hin spöttisch hustend dem Magier entgegnend: "Sag mir - das Getränk deiner Wahl ist dies keinesfalls?" Hastig winkte sie der Frau hinter dem Tresen zu. Nicht, dass sie die Einladung des Magiers, dem sie bis heute nicht den Dank für die Begleitung jener langen Reise entgegengebracht hatte abschlagen wollte, doch ihr Wohl war ihr zu lieb.
    "Hast du denn schon ein genaues Ziel für deine Suche nach der Pflanze? Oder versuchst du es auf die wilde Art: ziellos durch die Gegend wandern, die von Ranken und Gestrüpp überwuchert wird, in der Hoffnung, sie fällt dir einst vor die Füße?"
    Die Bardame näherte sich keinen Meter, so klopfte Devazar laut auf den Tisch, das die Krüge auf ihm kurz aufsprungen. Den Blick der Wirtin auffangend, winkte sie erneut. Dann wandte sie sich wieder dem Magier zu: "Ich nehme, einer jener, der sich in Bibliotheken herumschleicht, das Heilmittel für eine magische Verletzung entdeckt und deren Ingredienzien ausfindig machen kann, hat auch die Fähigkeit, dessen Fundort zu bestimmen. Zumindest mag er diesen eingrenzen können. Was bei dem Pflanzenreichtum des nassen Geländes von Vorteil sein mag."
    Wie erwartet oder eher gewünscht brachte die Wirtin selbst einen vollen Krug mit Bier und nahm den von Devazar entgegengeschobenen Krug mit Sumpfwasser wieder vom Tisch.
    "Nicht, dass ich Eure Einladung nicht schätzen würde, aber das Wasser bekam mir bereits beim ersten Schluck ganz und gar nicht. So bleibe ich doch lieber beim bitteren Bier dieser Gegend."
    Einen Moment später, es sei zu sagen, dass dies ein unangenehm langer Moment gewesen war, zuckte die Große leicht. Konnte sie sich doch nie damit abfinden, dass jemand, der auf dem Amte eines Magiers oder auch nur eines Höheren trohnte, ihr auf zwischenmenschlicher Ebene gleichgestellt sein mochte, so brachte sie es dennoch heraus, eben einem solchen den Plural zuzuwenden...

  4. Beiträge anzeigen #224
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Tinquilius musste beinahe lachen, als Devazar das Sumpfwasser beinahe wieder ausspie, als sie prustend nach ihrem ersten Schluck den Krug wieder beiseite stellte du ein Bier orderte. Tinquilius tat es ihr einen Moment später gleich.
    „Ich wusste nicht, dass es so schlecht ist“, meinte Tinquilius und setzte dabei eine betroffene Miene auf. „Ansonsten hätte ich direkt ein Bier geordert.“
    Doch was den Priester vielmehr interessierte, war der plötzliche Wechsel in der Ansprache von Devazar. Er machte sich in der Regel nicht viel darum, wie Menschen ihn ansprachen, versuchte jedoch möglichst höflich anderen gegenüber zu sein. Devazar, auch wenn sie immer das ‚Du‘ genutzt hatte, schien ihm eine Person, die er besser in der förmlicheren ‚Ihr‘ Form ansprechen sollte. Nun aber schien sie es ihm gleich zu machen und auch Tinquilius so anzusprechen.
    Wundersam. Wieso kommt sie mit einem Mal dazu und hat dies nicht bereits von Anfang an getan?
    „Ich habe eine Ahnung“ sprach er anschließend ohne zunächst auf seine Beobachtung einzugehen, „die die Suche eingrenzen sollte. Athelas Kraut findet man in der Regel in feuchteren Gebieten, die aber nicht zu feucht oder zu warm sein dürfen. Damit scheidet der Dschungel um Setarrif und auch der tiefe Sumpf hier in der Mitte aus. An Rändern von Sümpfen jedoch scheint Athelas gut zu gedeihen. Ich war heute so frei, eine Karte zu betrachten. Wir befinden uns nicht genau in der Mitte, sondern etwa mehr gen Westen, weshalb es ratsam wäre, weiter gen Westen zu suchen. Dort erstreckt sich eine Bergkette. An den auslaufenden Hängen, dort wo es in den Sumpf übergeht, sollten die Chancen am besten sein. Ansonsten bliebe uns noch der Nordwesten, dort befinden sich auch Berge und es scheint auch etwas weniger sumpfig zu sein.“ Er hielt kurz inne und nahm einen Schluck des bitteren Bieres, wobei er ein Zusammenzucken unterdrückte. „Das sind so die Gebiete, auf die ich die Suche eingrenzen kann. Wenn wir an den Hängen sind, kann ich es noch genauer bestimmen, so hoffe ich wenigstens. Dennoch wird es keine Suche von nur zwei Stunden, dessen muss man sich schon sicher sein. Kräutersammler können trotz enormen Wissens manchmal Tage oder Wochen nach nur ein oder zwei Pflanzen suchen.“
    Ein weiterer Schluck des Sumpfbiers ergoss sich in seinen Mund und ließ den Priester wünschen, er wäre wieder in Setarrif bei einem ordentlichen Bier in der Sturzkampfmöwe.
    „Wobei ich hoffe, dass wir relativ schnell fündig werden. Aber ihr könnt natürlich jeder Zeit eures Weges gehen. Ich möchte euch nicht aufhalten oder euch mit einer langwierigen Suche langweilen, werte Devazar.
    Noch etwas Wacholder?“, meinte er dann mit der Flasche in der Hand.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Knight Avatar von Devazar
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    Devazar ist offline
    Wahrlich nicht gesanglos zog Devazar ihre Runden durch das Sumpflager. Immer wieder ertönte diese einzuprägende Melodie hinter ihrer Stirn, fand auf magische Weise den Weg in ihre Ohren, obwohl sie nur imaginärer Natur war. Ihre musikalische Kreativität hätte so manchem Komponisten mit Sicherheit den Auftakt zum Kreieren eines neuen Werkes vor die Füße gelegt. Ein Jammer, dass sie sich selbst nicht zu diesen zählen konnte. Ein weiterer, dass sie keinen jener Sorte kannte, da sie ihm diese von der Flamme der Euphorie entfachten Tonfolgen mit Sicherheit geschenkt hätte, ganz im Interesse des Fortschreitens der Kunst.
    Fürwahr, die Fesseln des Volkes trugen zumeist den Avatar des Gesetzes, eine mächtige Waffe, um ihren eigentlichen Willen zu zähmen und ihr Drängen nach ihrem Begehr zu drosseln. War es doch die Musik, welche in der Lage war, undurchdringliches Rankengewebe zu erschaffen, hinter jenem sich der Geist des Autisten schützen konnte, bevor er der Titulierung eines Spinners unterlag. Fürwahr, die Fesseln des Volkes trugen zumeist den Avatar des Gesetzes, eine mächtige Waffe, um ihren eigentlichen Willen zu zähmen und ihr Drängen nach ihrem Begehr zu drosseln. War es doch die Musik, welche in der Lage war, undurchdringliches Rankengewebe zu erschaffen, hinter jenem sich der Geist des Autisten schützen konnte, bevor er der Titulierung eines Spinners unterlag. Eine der wenigen Maximen, welchen Devazar auf Schritt und Tritt folgte, wahrlich immer auf den rechten Moment wartend, war die, welche besagte, dass der Herr über das Leben jener sei, der in der Lage war, sein Handeln ausschließlich aufgrund seines Wissens zu vollziehen. In Anbetracht der Herrschaft der beiden Könige über die Insel wurde eben diese Maxime von zu vielen Ihresgleichen verfehlt.

    Etliche Tage zeigten ihre Schritte nur noch die auf Dellen und schweren Furchen der Planken, die einen einzigen festen Weg über den unauffindbaren Grund des Sumpfes bieten konnten. Das Angebot des Magiers nicht ausschlagend hatten sich die beiden doch wahrlich in ein Gespräch unergründlicher Tiefe verflochten. Zu schade, dass niemand eben jene Diskussionen auf Pergament festhielt, eine Freude allerdings zugleich, da ihre Worte durchaus nur in der Anwesenheit eines guten Trunkes gefallen waren und eben diese Gegebenheit genau beschrieben sein mochte. Das Gefühl des Trunkrausches mochte sich noch kein Schreiber in der Lage fühlen, es genaustens zu schildern. Nicht nur Fragen und Antworten, sondern auch Konklusionen, welche zu häufig ihren Fuß in der Falschheit, einem Spiegelkabinett der Verhängnisse und ebenso ihrer blanken Wahrheit fassten, waren es ihrer Erfahrung gemäß keines Schreibers würdig, der sie in wenigen Zeilen zu titulieren versuchte. Welch ein Bedauern, eine solche intellektuelle Schachpartie zwischen zwei hellen Geistern wie dem ihren und dem des Magiers unprotokolliert zu lassen!

  6. Beiträge anzeigen #226
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    ‚Ein ausgezeichneter Tag für schwere Arbeiten’ befand Raminus während er gerade mit dem kleinen Aufräumtrupp eine kurze Mittagspause einlegte. Die Sonne schien hell und war auf sie herab, während gleichzeitig ein sanft kühlende Brise vom Meer ihre Gesichter umspielte. Der Startschuss für die ganzen angepeilten Projekte war nun gefallen, wenn auch typisch für Schwarzwasser nicht alle sofort losstürmten und mit der Arbeit begannen. Grinsend nahm der Hüne einen Schluck Wasser, Schwarzwasser folgte einfach einem komplett anderen Rhythmus und das war auch gut so.

    Die Arbeiten an dem kleinen Sägewerk waren bisher auch gut vorangeschritten. Die Sägewerker besaßen jetzt immerhin eine größere, ebene und stabile Fläche auf der sie werkeln konnten. Mit Steinen und ner ganzen Menge Sand hier vom Strand hatten sie die paar Sumpflöcher nahe des Holzlagerplatzes aufgeschüttet und zum Schluss noch mal eine Schicht Steine drauf gepackte. So gut es ging wurden die Steine festgetreten und nach einigen Korrekturen mit der einen oder anderen Schaufel voll Sand hatten die Handwerker es sogar relativ ebenmäßig hinbekommen. Seit dem wurde dort ohne Unterlass Holz bearbeitet, zersägt und anschließend zum Lagerplatz nebenan gebracht. Wer etwas brauchte, musste nur sagen wofür und ihm wurde entsprechend Holz ausgegeben. Später würden sie wohl mal noch ein ordentliches Dach für das Sägewerk bauen, vielleicht sogar ein richtiges Gebäude, doch im Moment reichte bei diesem Wetter auch das Blätterdach aus. Dennoch konnte Raminus stolz darauf sein, das Ganze angeleiert zu haben.

    Derweil verspeiste dieser sein letztes Stück mitgebrachtes Fleisch, nahm noch einmal einen Schluck vom Wasser und erhob sich schließlich. Also gut Leute, genug der Pause, weiter geht’s verkündete der Kahlkopf gut gelaunt. Die kleinen Gruppen von Arbeitern machte sich ohne zu Murren, ebenfalls in fröhlicher Stimmung wieder an die Arbeit. Hier und da wurde noch schnell eine lustige Geschichte zu Ende erzählt, ehe wieder geschäftiges Treiben herrschte. Scheinbar genoss nicht nur Raminus die Arbeit am Strand. Wie es überhaupt dazu gekommen war? Nun kaum war das Sägewerk fertig gewesen war Gunther zu ihm gekommen und hatte ihm aufgetragen sich um das Schiffswrack am Strand zu kümmern. Er meinte er hätte bereits alles mit Shakes geklärt. Es könnte zwar sein, dass dieser mal am Strand vorbeischauen würde aber ansonsten würde Raminus relativ freie Hand haben. Er sollte sich noch ein paar Männer aussuchen, die er mitnehmen wollte und seit ein paar Tagen arbeiteten sie nun an dem zerstörten Schiff. Niemand der Männer schien auch ein Problem damit zu haben, dass der Kahlkopf hier nun das Kommando hatte. Viele Anweisungen gab es sowieso nicht zu treffen, aber scheinbar waren sie ganz froh, dass jemand aus ihren eigenen Reihen die Leitung hatte. Außerdem verstand sich eigentlich jeder mit Raminus gut und seit bekannt geworden war, dass er ein Schüler von den Druiden war, hatte er auch noch etwas Respekt eingeheimst. Zwar flogen ab und zu einige Scherze in seine Richtung, ob er nicht das Holz zum Leben erwecken könnte damit es von alleine nach Schwarzwasser laufen würde, oder ob er das Schiff nicht fliegen lassen könnte, doch konterte der Hüne stets fröhlich mit einem ebenso flottem Spruch.

    An den ersten Tagen hatte sie sich die Arbeitsstelle überhaupt erst einmal zugänglich gemacht. Unmengen an gesplittertem Holz lagen verstreut und warteten nur darauf sich durch einen Stiefel in den Fuß eines Unachtsamen zu bohren. Der Großteil diente höchstens noch als Feuerholz, aber so mussten sie wenigstens in der kälteren Jahreszeit nicht Unmengen an Holz nachträglich schlagen und konnten bereits jetzt einen kleinen Vorrat anhäufen, neben dem was sowieso täglich verfeuert wurde. Das was vom Schiff noch intakt war, würde da schon nützlicher sein. Vor allem die Planken des Schiffes konnte man sehr gut für die Stege in Schwarzwasser verwenden. Doch nahm sich solch ein Schiff nicht von alleine auseinander. Axt und Säge von geübten Handwerken war dafür notwendig. Hasgar, du und Martin ihr könnt schon mal die erste Ladung von heute zum Lager bringen, dann haben wir heut Abend nicht so viel zu schleppen. Und leg nicht schon wieder so einen langen Zwischenhalt in der Sumpflilie ein. Gelächter schallte dem Angesprochenen entgegen, der nur feixend abwinkte. Der Transport des Holzes durch das Walddickicht war eine undankbare Arbeit, aber sie musste getan werden. Raminus hatte auch nichts dagegen wenn die zwei sich in Schwarzwasser angekommen ein Bier gönnten, doch sie sollten danach noch arbeitsfähig sein. Zwar hatten die Holzfäller als sie den Sand für das Sägewerk geholt hatten schon einen ordentlichen Trampelpfad angelegt, doch ein richtiger Weg hierher zum Strand wäre sicherlich etwas Feines. Vielleicht sollte der Kahlkopf heut Abend mal einen Blick auf den Wasserweg werfen, den man bereits angefangen hatte auszuheben…

  7. Beiträge anzeigen #227
    Fischjägerin Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Bucht von Tooshoo

    Die Sonne strahlte von Westen auf die Wogen hinab und ließ die unter dem Kiel hervorspritzende Gischt glitzern. Das gelblich verblichene Krebsscherensegel blähte sich im Wind, während die Proa über die Wellen die Küste lang schnellte. Die Böen waren stark genug um den Kiel des Auslegers knapp aus der See zu heben und Larah zog das Segel über Lee weiter an sich heran. Der Wind drückte den kleineren der beiden Rümpfe gen Wasseroberfläche und das Boot näherte sich wieder etwas der Küste.
    Der Fischjägerin genoss den Fahrtwind im in der Sonne dunkelgolden erscheinendes Haar und schloss für einen winzigen Moment genießerisch die Augen um die Sonne ganz auf ihr Gesicht scheinen lassen zu können, ohne geblendet zu werden. Ein herrlicher Tag. Dann öffnete sie ihre eisblauen Augen wieder, nahm die beiden Leinen in eine Hand und legte die Handfläche der Anderen an die Stirn um an der Sonne vorbei hinüber zur Küste zu schauen.
    Rechter Hand schob sich eine felsige flache Spitze wir ein Wellbrecher in die See und teilte die Bucht, nicht weit westlich davon konnte sie ein Schiffswrack erkennen, dessen Masten sich weit in den blassblauen Himmel erhoben, - eine myrtanische Handelskaravelle vielleicht. Ob sich dort noch etwas brauchbares Strandgut finden ließe? Larah nahm die Segelleinen wieder in beide Hände und steuerte das Kanu auf das Ufer zu.
    Geändert von Larah (05.05.2013 um 17:19 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #228
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Langsam rieselte der Sand durch die schmale Öffnung, die trotz der zu einem Trichter geformten Fingern zwischen dem kleinsten und der Handfläche verblieb. Gedankenverloren blickten die dunklen Augen auf den Strudel, der sich in der rieselnden Masse bildete. Langsam bahnten sich die feinen Körner auch einen zweiten Weg durch die schmale Öffnung zwischen Ring- und kleinem Finger und häuften auf dem kleinen Berglein, dass durch ständiges Wiederholen der Prozedur über dem gleichen Punkt inzwischen angewachsen war, eine zweite Spitze an, die jedoch verlief oder nur eine Beule auf dem sonst recht homogenen Gebilde hinterlies. Die schwarzen Haare des jungen Mannes wurden durch den Wind über dessen Schultern geweht und gaben den Blick auf das Gesicht frei, das dem aufmerksamen Betrachter nicht mehr so kindlich erscheinen sollte wie noch vor einem Jahr. Die eh schon markanten Gesichtszüge waren deutlicher geworden und verliehen den Eindruck eines selbstbewussten jungen Mannes - gewiss keine Gebieterpersönlichkeit - aber ein klarer Wille war dort vorhanden.

    Der Jäger sog die Luft durch die Nase ein und genoss die Frische, die das Meer an diesen Strand brachte. War es doch kein weiter Weg vom Zentrum des Sumpfes hier her, lagen doch Welten zwischen den Eindrücken dieser Gebiete. Zwar war der schwarzhaarige auch nicht so wie mancher feinfühlige Besucher der Meinung, dass Schwarzwasser jeden Tag stank und man es nicht aushalten könne - schließlich waren sie zwar im durchaus feuchten Gebiet, aber die modrigen Gebiete befanden sich doch noch etwas außerhalb - doch erkannte er die Qualität dieses unbelasteten Windes, der über die vielen Meilen der See keinen Staub mehr mit sich trug.

    Blinzelnd erhob er den Kopf und lies den Sand Sand sein. Die Sonne stand nun schon deutlich auf dieser Seite der Insel, wenngleich die Monate in denen sie um diese Zeit schon im Meer ertrank glücklicherweise hinter ihnen lagen. Ja, Andrahir genoss das Licht, dass nun wieder länger anhielt und genoss auch die Wärme, die gerade der Sand an diesem Strand hervorragend wieder an ihn abgab. Das Wasser hatte leider noch nicht die Temperatur um ein Bad genießen zu können, doch auch diese Zeit würde wieder kommen. Ein Hoch auf den Kreislauf der Natur, wusste man doch ohne den Winter wahrscheinlich den Sommer gar nicht zu schätzen. Ab und zu lies sich mal ein Handwerker blicken um vom ausgeschlachteten Schiffswrack noch das ein oder andere zu zerlegen, konnten doch bei den Aufbauarbeiten die vernünftigen Holzvorräte benutzt werden.

    Eine Bewegung lies ihn dann aufmerksam werden. Etwas spaltete dort das Wasser und ein Segel, dass sich trotz blendender Sonne doch ausmachen lies, geriet in den Fokus des Standbesuchers. Schnell näherte sich das kleine Boot, dessen Art hier einzigartig war, hatte er doch bisher keinen Waldbewohner erlebt, der sich dem Segeln widmete, doch war das Ziel des kleinen Gefährts eindeutig. Andrahir rappelte sich auf und sammelte den Bogen auf, den er aus Bequemlichkeitsgründen neben sich gelegt hatte. Beim Abklopfen der Kleidung rieselte einiger Sand wieder zu Boden und doch wusste der Bogner genau, dass er morgen in seiner Hütte einen halben Buddelkasten würde anlegen können - so war es immer, wenn man den Reiz der Küste genossen hatte.
    Darüber machte er sich jedoch ersteinmal keine weiteren Gedanken, wollte er doch herausfinden, was es dort mit dem Boot auf sich hatte. Vielleicht war es ja ein Fischer aus Stewark, der mit dem Schwarzmarkt was zu tun hatte und Ware illegal in die Festung brachte. So stapfte er langsam auf das Wrack und den scheinbaren Zielort des Gefährtes zu.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Fischjägerin Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Schiffswrack, Bucht von Tooshoo

    Unter dem Rumpf schoben sich schwarze Felsausläufer über den flacher werdenden Grund, daran mahnend, auf welchem Fundament diese Insel entstanden war. Larah beobachtete die Felszacken argwöhnisch durch die klaren türkisblauen Fluten hindurch. Sie war zum ersten mal in dieser Gegend und nichts konnte einem Boot gefährlicher werden als eine übersehene Klippe, die den Kiel aufschlitzte. Ob es die Zacken unter Wasser gewesen waren, die dem Wrack auf dem Strand den Rest gegeben hatte?
    Sie drehte das Segel leicht aus dem Wind. Langsam aber stetig verlor die Proa an Fahrt. Es reichte noch nicht. Selbst mit Anluven würde sie nicht genug Wind gegen sich bekommen, um stark genug abzubremsen ohne von ihrem Kurs Richtung Strand abzukommen.
    Gerade wollte sie das Segel einholen und um Ufer paddeln, als sich das Wasser unter ihr verdunkelte. Irritiert sah sie auf, als sie Merkte, dass es nicht an einer Trübung der Untiefen lag.
    Der Schatten einer größeren Wolke hatte sich über die Wogen gelegt und versperrte dem Sonnenlicht den freien Zugang zum Meeresgrund. Moment, da hatte sich doch etwas bewegt. Larah sah hinüber zu dem Schiffswrack, dass die Flut auf dem Strand aufgebahrt hatte und erkannte, dass sich dort gut eine Hand voll Leute tummelte. Soweit sie es von hieraus einschätzen konnte, werkelten sie an der gestrandeten Karavelle herum, die aus der nähe betrachtet mehr von einem Schiffsgerippe hatte.
    Waren das Strandräuber oder gehörten sie zur Besatzung, die versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war? Vielleicht sollte sie abdrehen anstatt dort landen zu wollen. Strandräuber ließen sich nur ungern stören und waren sich auch oft nicht zu schade unwillkommenem Besuch die Kehle aufzuschneiden. Dieses Risiko wollte sie nicht eingehen.
    Ich werde einfach weiter westlich an Land gehen und sie von sicherer Deckung aus beobachten.
    Larah steuerte das Boot wieder vom Land weg weiter in den Wind und fuhr parallel zum Ufer, die Küste dem Sonnenuntergang entgegen. Als das Schiff beinah außer Sichtweite war und sie sich sicher genug fühlte, brachte sie das Auslegerkanu an Land. Behände sprang sie ins seichte Wasser.
    Ihre Zehen gruben sich in den warmen sandigen Untergrund. Sanfte Wellen umspülten ihre Fersen. Larah wartete die ankommende Brandung ab und zog dann im Einklang mit der Kraft der auf den Sand strömenden Wellen den Rumpf weiter auf den Strand hinauf.
    Geändert von Larah (05.05.2013 um 18:37 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #230
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Es war schon ein merkwürdiger Anblick gewesen, als das Boot dann plötzlich doch wieder abgedreht und davon gefahren war. Andrahir war das suspekt. Vielleicht gab es da Handelsbeziehungen von denen die Allgemeinheit nichts wissen sollte? Andere hätten da noch viel mehr vermutet, doch Andrahir bezweifelte, dass da ein Spion im Fischerboot angesegelt kam um Schwarzwasser auszuspionieren - das konnte man auch einfacher haben. Jedoch hatte er noch gesehen, dass das Boot im letzten Augenblick, in dem er es noch hatte sehen können wieder in Richtung Küste eingeschlagen hatte und so hatte er sich einfach auf den Weg gemacht es selbst herauszufinden. Vielleicht war dies der Weg über den die Sumpfkrautvorräte weggeschafft wurden... eigentlich eine gute Idee, denn hier gab es keine Waldläufer, denen es auffiel, wenn zu große Transporte 'unauffällig' beseitigt wurden.

    Immer am Rande des Strandes entlang, die Füße auf die Grenze zum Sand aber noch auf hartem Boden setzend, war er in die Richtung geeilt, die das Boot genommen hatte. Ab und an musste er die Küste verlassen um etwaige Felsen zu umgehen und nicht darüber hinweg klettern zu müssen, doch die meiste Zeit kam er gut vorran.

    Da war dann jedoch diese Bucht, die er schon kannte und die er sonst so gut wie möglich mied. Diese komischen Viecher mit ihren Panzern, die Schleim spuckten waren zwar keine schweren Gegner für ihn, aber er mochte sie nicht besonders, zumal man sie immer mal wieder mit Steinen verwechseln konnte. Vorsichtig schlich sich der Jäger zwischen den Felsen hindurch und lauschte auf jedes Klacken, dass ihm verraten konnte, ob sich da eins der Viecher aus dem Panzer herausbewegte und ihn bemerkte. Gerade wollte er um einen Stein herum, da klackte tatsächlich etwas und mit gespanntem Bogen sprang er um die Ecke und visierte das Ziel an: eine junge Frau, die gerade ihr Boot aus dem Wasser zog.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #231
    Kämpfer Avatar von Galmon
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    Galmon ist offline
    Galmon hatte sich nun mal hier mal da Behilflich gezeigt. Bei diesen Tätigkeiten wollte er nur das er einn Guten Eindruck hinterlässt und er etwas Bekannter hier im Lager wird.
    Aber als die Letzte Kleine Arbeit getan war und er nichts mehr zu tuhen hatte wanderte er wieder mit Max durch das Dorf.
    Mittlerweile fühlt sich Galmon so also ob er schon seit Ewigkeiten hier gewesen währe. Denn so oft wie er das Dorf schon angekuckt und Begutachtet hatte...

    Galmon hoffte nur das er sobald wie möglich wieder was zu tuhen bekam oder mit einem Angehörigen des Lagers eine etwas Größere Aufgabe beweltigt.
    Und so lief Galmon mit Max durch das Ganze Dorf.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Fischjägerin Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Westliche Bucht, Strand von Tooshoo

    Larah rieb sich die Hände an ihrem Schurz ab und ging auf die andere Seite des Kanus, um das Segel einzuholen, doch als sie sich umdrehte, wurde sie des jungen Mannes gewahr, der sie mit dem Bogen bedrohte. Ohne ihn richtig zu betrachten, duckte sie sich reflexartig hinter dem Rumpf des Kanus. Während sie da unten kauerte, jagten ihr tausend Gedanken durch den Kopf. Wer war das? Warum hatte er die Waffe gezogen? War er ihr vom Wrack gefolgt? Sie hätte nicht so dicht heransegeln sollen. Hatte er schon länger da gestanden? Warum hatte er dann nicht geschossen? Wollte er sie ausrauben, oder etwa gar ...? Nein, daran durfte sie jetzt nicht denken. Wo war nochmal ihr Messer? Verflixt, es lag im Kanu.
    In Ermangelung einer Alternative griff sie sich zwei Hände voller trockenem feinkörnigen Sand.
    "Komm nicht näher oder ich bin gezwungen, dich abzustechen!" Larah versuchte möglichst bedrohlich zu klingen, was ihr auch recht gut gelang, wenn man davon absah, dass ihre Stimme die einer Frau und nicht eines muskelbepackten Nordmarers war.
    Sie warte darauf, seine Schritte auf dem warmen Sand auf sich zukommen zu hören.
    Nur die Ruhe, Larah. Wenn er um das Kanu herum kommt, erst den Sand und dann auf ihn mit Gebrüll ...
    Geändert von Larah (06.05.2013 um 19:30 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #233
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Grinsend lies Andrahir den Bogen langsam sinken, lies den Pfeil aber an der Sehne. Hier konnte jeden Moment eines dieser Glibber-schieß-Viecher auftauchen. "Mir läuft glatt ein Schauer den Rücken herunter nach dieser Drohung. Genaugenommen würde ich es aber vorziehen, wenn wir statt der Drohungen anderweitige Worte austauschten. Der Bogen soll deine Sorge nicht sein, der dient eher zum Schutz vor anderem Viehzeug hier..."

    Interessiert betrachtete sich der Bogner das Boot mit dem die junge Frau hier gestrandet war. Ein solches hatte er noch nicht gesehen. Es war eigentlich ganz schmal und dann aber durch ein - wie konnte der Leie es nennen? Ein Stützbötlein? - verstärkt, wohl damit es nicht so leicht kenterte.

    Steine klapperten und der schwarzhaarige fuhr herum, konnte aber in seinem Sichtfeld keins dieser merkwürdigen Dinger erkennen. Vielleicht war es da noch hinter dem nächsten Felsvorsprung. Besser wäre, wenn es da auch bliebe.

    "Willst du für den weiteren Dialog da sitzen bleiben oder hättest du Lust wieder hervorzukriechen?"

  14. Beiträge anzeigen #234
    Fischjägerin Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Westliche Bucht, Strand von Tooshoo

    Der hatte ja Nerven. Larah spähte hinter dem Rumpf hervor. Der Kerl mit dem Bogen hatte selbigen herunter genommen und grinste feist. Er war ziemlich jung, zumindest hatte es den Anschein, und sein Haar war nur wenig kürzer als ihr eigenes. Sein grinsen wirkte freundlich, aber vielleicht war er ein Sadist, der es liebte, den Leuten in die Augen zu sehen, während er den Bogen hoch riss und ihr den Pfeil durch die Gedärme drückte. Sollte sie also auf seinen Vorschlag eingehen?
    Sie konnte nicht ewig hier sitzen. Wobei, sie konnte schon, nur war es nicht die Art der Fischjägerin. Wer nicht wagte, der gewann auch nur selten und dann meist nicht durch eigenes Zutun. So oder so machte man sich von anderen abhängig.
    Schauen wir also dem Tod ins Auge, dachte sie sich leicht ironisch.
    "Ich finde es hier eigentlich recht gemütlich.", antwortete sie nicht im Mindesten patzig, "Aber wenn du mich schon so freundlich bittest ... Wie könnte ich da widerstehen?"
    Sie raffte sich auf und entließ den Sand aus ihren Fingern.
    "Ich bin Larah. Mit wem habe ich das Vergnügen?" Dass sie eine Sippenlose aus dem Waldvolk war, unterließ sie zu erwähnen, sowas interessierte die meisten Leute gar nicht, zudem konnte es in gewissen Teilen der bekannten Welt Verstimmungen und ernsthafte Folgen nach sich ziehen.
    Er ließ den Bogen unten, wenngleich er sich anscheinend nur mit der Hälfte seiner Aufmerksamkeit ihr widmete. Die andere schien irgendwo durch die Dünen zu geistern immer auf der Hut vor diesem anderen Viehzeug. Moment mal, hatte er ...
    "Übrigens danke, dass du mich von dem anderen Viehzeug unterscheidest. Was gibt es hier Riesenkrabben? Sandteufel?"
    Geändert von Larah (06.05.2013 um 20:10 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #235
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    "Ach... frag mich nicht wie diese Dinger heißen. Ich schieße nur auf sie, wenn sie mir in die Quere kommen. Sehen so aus wie Steine und es könnte dir passieren, dass du dich auf einen drauf setzte und plötzlich bewegt das Ding sich und entfaltet sich zu sonem komischen Wesen, das mit giftigem Schleim nach dir spuckt... äußerst unangenehm und da hilft auch eine gemütliche Sitzposition als Ausrede nicht."

    Der schwarzhaarige sah der jungen Frau, die ihm da entgegen kam nun aufmerksamer ins Gesicht und fand den Ausdruck der Erschöpfung. Die Haare waren wild verzaust und tiefe Ringe zogen sich um ihre Augen, als hätte sie eine schwere Zeit hinter sich gehabt. Dies lies die wohl eigentlich äußerst attraktiven Züge in den Hintergrund treten. Unbedingt gefährlich sah sie nun nicht aus... wobei... das tat Keala auch nicht. Myra da schon eher...

    Der Schütze nahm eine Hand vom Bogen, wobei der Pfeil unweigerlich abkippte und streckte sie der neuen Bekanntschaft entgegen. "Andrahir mein Name. Du siehst ziemlich fertig aus. Wo kommst du denn her und was führt dich an diesen Strand? Musstest du aus Thorniara fliehen oder bist du eingenickt und abgetrieben?"

  16. Beiträge anzeigen #236
    Ehrengarde Avatar von Sennahoj
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    Sennahoj ist offline

    Heilkammer

    Ruhe ... Endich war sie wieder da. Die Ruhe, Stille, Lautlosigkeit, das einfache Fehlen dieser Laute, die einen buchstäblich in den Wahn trieben, wie Sennahoj jetzt nur zu gut wusste. Er lag imemr noch auf der Pritsche in der Heilkammer, wusste aber, das er diese Phase, was auch immer es war überstanden hatte. Der Gärtner war wieder bei sich, seine Gedanken folgten wieder seinem Willen, genau wie seine Gliedmaßen auch.
    Er schlug die Augen auf, erwachte aus einem fürchterlichen, viel zu langem Albtraum. Langsam nach links und rechts an sich hinunter schauend stellte er fest, das er bis auf die roten Striemen an Handgelenken und Knöcheln recht gut davongekommen war. Er fühlte sich unglaublich hungrig, wie durstig. Von der letzten Woche, genau wie von den Vorfällen die scih während seines Irrsinns ereignet hatten verschwanden, verblassten in seinen Erinnerungen. Bis auf einige Schlüsselmomente, wie seine komishen Markierungen, sein Hilferuf und seine Erlösung durch Osmo. Anscheinend war er in den richtigen Händen gelandet. Ohne ihm den Kopf aufzubohren um den bösen Geist heraus zulassen, wie Senna es tief innen befürchtet hatte, hatte der Wirre einen anderen gefunden. Vielleicht hatte er sogar gewusst, mit was er es zu tun hatte.
    Der Rothaarige richtete sich auf, während sich ein leichter Schwindel einstellte. Er fühlte sich unbeschreiblich schwach. So ein Hunger rumorte durch seinen Bauch. Schon allein bei dem Gedanken an eine simple Heilwurzel lief ihm das Wasser im Mund zusammen (immer noch ein seltsamen Geschmack den er da hatte). Bei dem Blick durch die Kammer fiel ihm niemand weiteres auf und Senna fragte sich ob er hier warten oder nach draußen gehen und was Essbares finden sollte. er entschied sich für das, was ihm gut tun würde.
    Er stand auf, der Schwindel wurde stärker und zwang ihn wieder auf die Liege. Erst beim zweiten Anlauf stabilisierte er sich und er konnte mit unsicheren Schritten der Tür entgegenstreben, wo ihm die wohltuende Sumpfluft entgegen strömte. Endlich wieder erwacht. Der Rothaarige lächelte ein trauriges Lächeln. Er war wieder im Hier.

  17. Beiträge anzeigen #237
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Bauarbeiten in Schwarzwasser gingen voran. Das hieß, tagsüber. Meistens. Nach einem kurzen Abstecher in der Sumpflilie hatte Cé sich auf den Weg zum Strand gemacht, es hatte geheißen, Ornlu sei dort. Natürlich hatte sie nicht mit leeren Händen kommen wollen, wenn sie schon die Macht hatte, Arbeiter für arbeitsfähig zu deklarieren, was die natürlich nicht begeisterte, wenn sie erklärte, dass keiner Sumpffieber hatte. Oh, und diejenigen, die tatsächlich Sumpffieber hatten, waren so verärgert, dass sie kurz davor waren, eine eigene Partei zu gründen. Bisher konnten sie nur zurückgehalten werden, weil keiner wusste, was eine "Partei" eigentlich war.

    Wie zu erwarten saßen die Leute, die das Wrack am Strand auseinandernehmen sollten, am Feuer, unterhielten sich und genossen den Strand. Sie holte ihr Mitbringsel raus und trat in den Schein des Feuers. Man rückte etwas zur Seite und ehe sie es sich versah, saß sie im Kreis, aber die Hände waren leer, als die Metflasche herumging. Die bekäme sie wohl nicht so schnell zurück, aber sie schaffte es, zu arrangieren, neben Ornlu zu landen. Geduldig wartete sie, bis dieser seine Geschichte über jüngste Jagderfolge beendet hatte.
    „Bewahre“, sprach sie ihn schließlich an. „Ich war auf dem Festland und habe getan, was zu tun war. Das heißt, Cécilia ging zum Festland. Ich bin Nadeja.“

  18. Beiträge anzeigen #238
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Diese Augen, dieser Hals, diese Rundungen. Oh wie Ornlu sie begehrte. Er konnte nicht anders und stürzte sich gleich auf sie. Die Lippen schmeckten das was sie erwartet hatten und ein Gefühl der tiefen Befriedigung ereilten den Druiden.
    Nach drei Schlücken Met, betrachtete er das Emblem auf der Flasche das die Augen einer hübschen, mettrinkenden Dame zeigte, gab er die Flasche weiter und blickte das bekannte Gesicht völlig harmlos an.

    "Nadeja? - Oh ich verstehe. Die Tour. Nenn mich Maris. Ich bin ein Abenteurer, Taschentuchverkäufer und habe Familie in Setarrif. Aber für dich, würde ich viele unanständige Dinge machen.", scherzte Ornlu und setzte einen schmachtenden Blick auf. Nach etwas Sumpfkraut und nun Alkohol war er durchaus in Stimmung für ein wenig Unsinn. Immerhin hatte selbst er heute was geschafft und hatte durchaus seinen Spaß mit einer Axt. Einfach mal rumkloppen bis man zu müde war, war angenehm und eine gute Erinnerung an frühere Zeiten.
    Im Jetzt jedoch, blickten sich beide in die Augen und lasen darin. Es brauchte nicht Worte, um die magische Seele zu erkennen, wenn sie es gestattete.
    Kurzerhand legte er seinen Arm um sie und drückte sie ein wenig, bevor er wieder abließ.

    "Lange warst du weg und ich spüre, dass du gereift bist. So Momente mag ich eigentlich nicht wirklich. Sie erinnern mich daran, dass die Zeit schneller vergeht als man glaubt. Seit Silden bis hierhin, war ein langer Weg. Sei willkommen, Azuhre.", sprach er in aller Ruhe und lächelte sie an. Sie mochte es zwar von ihn nicht so kennen, aber manch kleine Geste vermochte durchaus ein großes Maß an Anerkennung offenbaren, wenn man es richtig deutete.
    Natürlich konnte sie auch deuten, dass er ihr an die Wäsche wollte. Doch welche Frau war schon vor Ornlu sicher und letztlich wirklich sicher, weil er Angst vor Suzurans fiesen Blick hatte?

    "Aber Nadeja? Klär mich auf und wie war es in der alten Heimat? Wie geht es den anderen? Und hast du vielleicht von neuen Liebestechniken in Myrtana gehört?", fragte Ornlu mal einfach so. Manches fragte er sehr ernst und manches eben nicht. Aller Tarnung oder gar Spiel.
    Geändert von Ornlu (06.05.2013 um 22:28 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #239
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Wechsel zwischen Ernst und Scherz waren verschwommen, Ornlu wechselte zwischen beiden Elementen hin und her wie nichts Gutes. Sie hatte geahnt, dass die Enthüllung ihres Namens falsch aufgenommen werden konnte, aber nun war sie sich nicht sicher, ob er das glaubte oder einfach nur für einen Scherz hielt. Gut, erst mal die Fragen abarbeiten, die waren ja in aller Deutlichkeit gestellt.

    „Die Myrtaner sind prüde wie immer und die Waldläufer empfehlen diese Saison Bärenfell als Unterlage. Aber ich glaube, das haben sie letzte Saison auch schon getan, oder es war da Eisbär oder sowas. Die Amazonen stehen eher auf Gras, aber das dürfte im Sumpf schwierig werden. Nara lässt übrigens grüßen und erkundigte sich nach Suzuran. Hmm ... der Winter dauerte dieses Jahr lang, entsprechend spät dürfte die Ernte dieses Jahr werden. Die Auswirkungen bleiben abzuwarten. Und die Erklärung ... erinnerst du dich an unseren letzten Besuch in Beria, als Porgan mir die zerbrochene Flöte gab? Ich war einige Wochen fort, auf dem Festland, und habe die Zeit der Wanderung unter anderem dazu genutzt, ihr ihre Geschichte zu entlocken. Die Visionen waren ... erhellend. Ich weiß nun, was in jener Nacht, beim Überfall der Orks, geschah. Ich bin Nadeja aus Beria“, erklärte sie. „Aber ich habe nicht vor, jeden damit zu verwirren. Du ahnst, welchen Pfad ich beschreiten werde, es würde mir nicht nutzen, wenn ich diejenigen, die mich als Cécilia kennen, nur verwirre. Daher wird es wohl bei dem alten Namen bleiben.
    Was war mit der Wilden Jagd, die beim Thing erwähnt wurde? Es hatte mit dem Herrn des Sumpfes zu tun, aber doch wohl hoffentlich nichts mit Tooshoo?“

  20. Beiträge anzeigen #240
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Ornlu ist offline
    "Bärenfell...hmm...", grübelte Ornlu und malte sich aus, wie sich Suzuran nackt in einem Bärenfell sich räkeln und dann mit lüsternen Blick ihn herrufen würde. Ja, Waldläufer wussten auf was Ornlu stand. Doch er besann sich, jetzt nicht zu sabbern oder mit viel Leidenschaft in der Hose in Richtung Suzuran zu laufen.
    Nein, er wurde ein wenig ernster und dachte mal ganz schwer nach. Zwischen sumpfkrautigen Rauchschwaden erinnerte er sich dann wieder an die Geschichte.

    "Noreia ist also deine...", meinte er, ehe Nadeja aka Cécilia einfach nickte.
    "Das Schicksal treibt doch seltsame Spiele mit uns allen.", kommentierte er und dachte über so manch Dinge und Erlebnisse nach. So manch Momente verginge, ehe er wieder einen Gedanken für das Jetzt fand. Das Sumpfkraut machte ihn heute ein wenig zu schaffen. Womöglich lag es auch einfach an der starken Ermüdung seines Körpers heute.

    "Oh..hmm..die Wilde Jagd. Ja...indirekt schon. Der Herr des Sumpfes ist der Schutzgeist des Sumpfes. Genauso jener von Tooshoo. Das ist seine Aufgabe von Anbeginn der Zeit nehme ich mal an. Die Wilde Jagd war nichts mehr als eine Probe. Bestehen und bleiben dürfen. Als sowas wie Mitbeschützer. Verlieren und vertrieben werden. So wie es vor langer Zeit dem damaligen Naturvolk erging. Der Herr des Sumpfes misstraut uns. Vor allem jenen unseres Schlages. Corax sagte mir, dass damals Druiden den Konflikt suchten und nahe dran waren etwas Unkontrllierbares zu verursachen. So in die Richtung. Das er uns so lange hier ohne diese Jagd duldete, lag daran, dass wir Druiden damals ihn früh aufsuchten und durch eine große Geste einen zeitlichen Frieden erwirken. Ich weiß nicht was der finale Auslöser war, aber letztlich berief er sich auf die Wilde Jagd und die Botschaft war deutlich an uns alle. Wir haben uns als stark erwiesen. das akzeptiert er und er schien sich auf gewisse Art auch an der ganzen Jagd erfreut zu haben. Wie Beute und Jäger die Rollen tauschten und dann abermals die Dinge sich drehten, bis am Ende eine Seite lebend da stand. Er ist nunmal nicht der Herr des Waldes oder die Herrin des Sees. Er ist eindeutig einer auf dem Pfad den ich bestreite. Das spürst du aber auch hier. Der Sumpf kann niemals ein angenehmer, friedvoller oder ruhiger Ort sein.", erklärte sich Ornlu. Ihnen hörte eh keiner zu, weil der Rest hier sich lieber an der Geschichte eines Holzfällers erfreute oder einer begann mit der Laute zu spielen.

    "Jetzt da du zurück bist. Wie geht es dir? Tief in dir drin. Hast du erwartet sowas zu können, zu erfahren, zu spüren? Mich interessiert, wie du nun das Leben siehst und ob du wirklich endgültig weißt, was dein Pfad ist. Ich kann dir dazu gerne eine Geschichte erzählen, die mich mein Onkel Bogir lehrte. Er wandelt auf seinem Pfad und ist eigentlich der Vierte unter den drei, alten Männer."

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