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  1. Beiträge anzeigen #121
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline

    Wenige Kilometer südlich von Trelis

    Die Tage wurden wieder länger, doch nun neigte sich auch dieser dem Ende entgegen, das Licht wurde schwächer, die Farbe der Wolken am Himmel stets grauer und dunkler. Die kläglichen Laute eines einsamen Vogels schallten durch das kleine Wäldchen, nicht weit entfernt von der Stadt Trelis. Auch wenn es noch Winter war und der Frühling sich sicherlich erst in einigen Wochen bemerkbar machen würde, war es in dieser Region noch ein wenig zu warm als dass sonderlich viel Schnee liegen bleiben würde. Wenn der Wind von Süden kam, so trug er selbst noch durch eisige Temperaturen warme Luft wie ein fernes Echo der Wüste von Varant mit sich. Somit war der Pfad nach Trelis wie eine schlammige Ader, welche sich durch den Süden Myrtanas zog.

    Ein einsamer Wanderer kämpfte sich durch dreckige Pfützen und Schlammlöcher. Der schwarze Mantel des Mannes war so sehr mit Flecken übersäht, dass sich seine eigentliche Farbe nur noch erahnen ließ. Der Träger schien keinen großen Wert darauf zu legen, wie er in Trelis erschien. Viel wichtiger war, dass er Trelis vor Einbruch der Nacht erreichte. Denn Myrtana schien laut den Erzählungen von fahrenden Händlern oder anderen Reisenden nach wie vor kein sicherer Ort zu sein und jeder tat sich selber nur Gutes, wenn er sich Nachts nicht auf irgendwelchen Wegen oder gar in Wäldern aufhielt.

    Er war schon lange nicht mehr hier gewesen und die Gerüchte, welche es in die Wüste von Varant geschafft hatten sorgten dafür, dass Berann Fjallvaldr sich so schnell wie möglich innerhalb der schützenden Mauern von Trelis wissen wollte. Er wusste nicht, welche von den wilden Erzählungen nun stimmte oder welche sich von Mund zu Mund verändert hatte. Doch hatte eine Erzählung gereicht, dass der Nordmann einen weiten und gefährlichen Weg auf sich nahm. Genau der gleiche Weg, auf dem er vor vielen Monaten nach Varant gekommen war, der Weg in seine Heimat. Nordmar. Auch wenn in Tavernen und Marktplätzen viel falsches gesagt wurde, das Gerücht seine Heimat sei in schlimmen Hungersnöten hatte den Nordmann überzeugt, die verschneiten Berge seiner Heimat wieder aufzusuchen.

    Vor beinahe einem Jahr hatte Berann Nordmar verlassen, verwundet und von Depressionen geplagt. Er sollte einen Konvoi vom Hammer- zum Wolfsclan führen. Doch die kleine Gruppe war von Orks überfallen worden. Keiner der Nordmarer; unter ihnen waren auch recht junge Krieger gewesen, hatte überlebt. Keiner außer Berann. Er hatte die Kontrolle verloren, sich vom Zorn überwältigen lassen und war letztendlich von einer Klippe gerissen worden. Es war ein Wunder, dass der Nordmann den tiefen Sturz und die kurze Bewusstlosigkeit in der klirrenden Kälte überlebt hatte. Doch er hatte sich lange Zeit gewünscht, im Kampf gestorben sein. So war er losgezogen, getrieben von der Schmach, einen Auftrag nicht ausgeführt zu haben und einigen Männern den Weg in den Tod gewiesen zu haben. Er war aus seiner Heimat geflohen, vor sich selbst und seinen Schatten. Vielleicht um auf andere Weise zu Anerkennung zu gelangen. Oder vielleicht um zu sterben, irgendwo. Vielleicht in einem Kampf gegen die Orks. In den Augen vieler Krieger sicherlich ein ruhmreicher und würdiger Tod. Doch was war am Sterben in einem Kampf ruhmreich? Berann hatte Männer im Kampf sterben sehen, er hatte gesehen wie sie unter Schmerzen zu Boden gingen und enormen Verletzungen erlagen. Und dies war kein einziges Mal ein würdevoller Anblick gewesen. Und so ging es hier schon seit Jahren und anscheinend war immer noch keine Besserung in Sicht. Das Morden ging also weiter.

    Nein, Berann hatte Nordmar auf der Suche nach Frieden verlassen, nach seinem eigenem Frieden. Doch wusste er in den dunkelsten Kammern seines Herzens all die Zeit, dass es diesen Frieden nicht geben würde, nicht so lange er atmete. Also hatte er sich wieder auf die Reise in seine Heimat gemacht, denn Nordmar war in Nöten. Und war er auch nur ein einfacher Barde und kein großer Krieger oder Magier, so würde er trotzdem versuchen, den Clans zu helfen wo es nur ging. Zu lange hatte er Nordmar einst vermisst, als dass er es nun im Stich lassen könnte...
    Geändert von Berann (02.03.2010 um 18:55 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #122
    Provinzheld Avatar von Ethrendas
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    Ethrendas ist offline

    Trelis

    Als Ethrendas durch das Tor der Stadt schritt, an die er keine guten Erinnerungen hatte, atmete er auf. Es war schon 2 Winter her, dass er und Berann vor den Wachen weiter Richtung Varant geflohen waren. Bei einer Schlägerei, nach dem üblichen Tavernenbesuch, war einer ihrer Kontrahenten ums Leben gekommen, und die Stadtwache war aufmerksam geworden.

    Seine Stiefel trieften vor Wasser, wegen des feuchten Bodens durch den er im Wald hatte wandern müssen und sein Gemüt hatte durch seine Erkältung, die er seit einigen Tagen mit sich trug auch gelitten.
    Sehbar genervt ging er daher nun an den vereinzelten Bürgern, die noch unterwegs waren, vorbei und schaute sich nach einer Übernachtungsmöglichkeit, sowie etwas zu essen um.
    Auf seiner Reise von Silden hier her hatte er nur sehr selten ein warmes Bett gesehen, daher wollte er sich nun, auch wenn es auf seinen Geldbeutel ging, in einem noblen Gasthaus niederlassen um sich eine kleine Ruhepause zu gönnen. Vielleicht auch mehr als eine Nacht.

    Als dann das Schild der Taverne von damals über sich baumeln sah und den Lärm von drinnen hörte dachte er sich
    >>Dann mal rein in den Schuppen. Letztes mal hat die Suppe hier auch geschmeckt.<<

  3. Beiträge anzeigen #123
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline

    In der Taverne von Trelis

    Berann genoss die angenehme Temperatur in der Taverne, auch wenn es recht voll und die Luft dementsprechend schlecht war. Er saß alleine an einem Tisch und aß eine Suppe, welche er sich bestellt hatte. Auch wenn er schon besseres gegessen hatte, zumindest sorgte diese Mahlzeit dafür, dass ihm innerlich warm wurde. Die anderen in der Taverne beachtete er nicht, er blickte niemanden an, wollte sein Ruhe haben. Und da er auch recht unauffällig in der Ecke des Raumes saß, beachtete ihn niemand.

    Er würde die nächste Nacht hier verbringen und anschließend seine Reise in den Norden fortsetzen. Sein nächstes Ziel sollte Kap Dun sein, er hatte beschlossen, die Küste entlang zu wandern. Ein Gespräch am Nebentisch hatte sein Interesse an dieser Region geweckt, zwei Söldner hatten sich über eine gigantische Flutwelle und ein Erdbeben unterhalten, welches wohl vor einigen Wochen an der gesamten Küstenregion Myrtanas für Zerstörung gesorgt haben sollen. Der Nordmann hatte bereits von dem gleichen Ereignis in Varant gehört, hatte bisher jedoch noch nicht gewusst, das die Ausmaße dieses Ereignisses auch anscheinend dermaßen heftig in Myrtana zu spüren gewesen waren.

    Jemand nieste mit erstaunlicher Lautstärke und Berann hörte ein Scheppern, nur wenige Tische weiter. Irgendjemand schrie erbost, so laut, dass es durch den gesamten Raum zu hören war und die gesamte Taverne verstummte.
    >>Kannst du denn nicht aufpassen?<<
    Berann blickte auf, genau in die Richtung des Lärmes. Zwei Männer standen sich gegenüber, das Hemd des vollkommen mit Suppe durchtränkt, Fleischstücke hingen ihm im Barte. Gegenüber stand ihm anscheinend ein Reisender mit zersausten, dunklen Haaren, sah dieser zumindest genau so zerlumpt aus wie der dunkle Nordmann selber. Der Reisende entgegnete dem Besudeltem mit der gleichen Empörung, in der sich jener zuvor beschwert hatte.
    >> Bleib' Ruhig, Junge! Ich musste niesen und du standest mir im Weg. Wohl ein unglücklicher Streich des Schicksals! <<
    Ohne die wutverzerrte Miene des Mannes zu beachten, ging der Reisende weiter. Berann kniff die Augen zusammen, versuchte in dem fahlen Licht der wenigen Kerzen den Mann mit den dunklen Haaren genauer zu erkennen. Seine Stimme kam ihm verdächtig bekannt vor, als hätte er sie bereits gehört. Als der Reisende sich noch einmal umdrehte, anscheinend um sich zu vergewisseren, dass sich die Situation wieder entspannt hatte, fiel Berann vor Überraschung beinahe der Löffel aus der Hand. Dieses Gesicht und diese Stimme gab es nur ein einziges Mal und er kannte sie gut genug. Es gab keine Zweifel, wer der niesende Mann war. Der Nordman erhob sich und ging schleunig auf ihn zu. Hastig klopfte er dem Mann auf die Schulter.
    >> Ethrendas. Du.... Hier?<<
    Geändert von Berann (02.03.2010 um 22:14 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #124
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nemora

    Viel Zeit musste vergehen, bis die Stimmung im Lager wieder so war, wie sie eigentlich sein sollte. Als Ulrich hier ankam, benahmen sich die Männer eher wie ein Haufen nichtsnutziger Strolche, keinesfalls wie gut organisierte Rebellen. Neid und Zwietracht hatten die Oberhand gewonnen, von Kameradschaft nicht mehr viel übrig geblieben. Im Grunde waren es zwei gespaltene Lager, auf der einen Seite, die Männer die offensichtlich auf Russels Seite standen und trotz dessen Verschwindens ihm die Stange hielten. Auf der anderen Seite ein paar Möchtegernführer, die die Gunst der Stunde nutzen wollten, um an die Macht zu kommen, sofern man es so ausdrücken konnte. Zum Glück hatte der Kommandant schon einige Erfahrungen mit Unruhen unter den Rebellen, er erinnerte sich noch gut daran, wie es aussah, als die Garde in Reddock einmarschierte und ganz ähnliche Verhältnisse vorfand.

    Diese Erfahrung kam dem Paladin hier gerade recht, so wusste er genau, wie diese schwierige Situation zu meistern war. Viele Gespräche wurden geführt, Ansprachen vor den Männern um sie wieder auf eine Gemeinsamkeit einzuschwören, Posten neu besetzen. Die Rädelsführer dieses Aufruhrs aus dem Verkehr ziehen, für solch Verhalten gab es nur eine Strafe, diese vollstreckte der Kommandant persönlich und ließ die Leichen anschließend verbrennen. Durch Härte und Disziplin war nun wieder Ruhe eingekehrt, was blieb war die Frage, wie konnte es soweit kommen? War Russel kein geeigneter Führer?, oder waren die Männer hier ohnehin nie geeint? Immerhin konnten die Rebellen von Nemora bei ihren Überfällen stets reiche Beute machen, war ihnen das zu Kopfe gestiegen? Antworten darauf ließen sich nicht wirklich finden, Russel selbst könnte vielleicht etwas zur Klärung beitragen, er müsste es sogar, schließlich stand der Führer von Nemora selbst in keinem guten Licht.

    Bei nächster Gelegenheit würde Ulrich ein paar ernst Worte mit seinem Kameraden reden, ohne Umschweife, unverblümt, dann könne man weiterschauen. Wenigstens, das die gute Nachricht, war Russel überhaupt noch am leben, soweit Ulrich mitbekommen hatte, dank guten Einsatzes von Rethus. Der Kommandant war neugierig, was der Glatzkopf zu berichten hatte, je klarer alles würde, umso besser. Festen Schrittes marschierte der Paladin durch das Lager, erst mit Rethus reden, dann mit Russel, entschied Ulrich unterwegs.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Provinzheld Avatar von Ethrendas
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    Ethrendas ist offline

    In der Taverne von Trelis

    >> Berann, du hast wohl auch keine anderen Sorgen, als mich beim Essen zu stören oder?<<
    Ethrendas hatte den Nordmann, seinen Blutsbruder schon seit gut einem Jahr nicht mehr gesehen und hatte kaum erwartet, ihn wiederzusehen. Daher war die Freude und Überraschung, Berann hier wieder zu sehen recht groß.
    Eine Taverne, eine verschüttete Suppe, wütende Leute, Berann und er, die sich über alles amüsierten.
    >> Komm mit, ich geb einen aus und wir unterhalten uns ein wenig über die alten Zeiten.<<
    Berann nickte ihm zu und wieß mit einer Hand auf einen Tisch in der Ecke.
    Den Bärtigen Mann ließen sie nur stehen und begaben sich zum Tresen, wo Ethrendas eine der Bardamen wegen des Lärms anschrie.
    >>Hey! Wir brauchen Schnaps, und zwar nicht den billigen Fusel und nicht zu wenig! <<
    Die Brünette holte eine Flasche unter dem Tresen hervor, sowie 2 Becher, doch Ethrendas entriss ihr nur die Flasche und wendete sich zügig ab. Berann ergriff die Becher und folgte ihm.

    In der Ecke angekommen setzten sich die beiden hin und musterten einander kurz. Dann ergriff Ethrendas die Flasche und schenkte ihnen beiden einen Schluck ein.
    >> Was treibt dich denn hier her, mein Freund, wir haben uns eine Menge zu erzählen.<<

  6. Beiträge anzeigen #126
    Ritter
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    Vryce ist offline

    Geldern

    Vryce hockte außerhalb der Taverne auf einer Bank, schräg gegenüber der Tür zum Laden eines alten, schusseligen Alchemisten. Die Kapuze hatte er herabgezogen und präsentierte sein Haupt im Schein der Fackeln, die gleich neben dem Eingang zum Wirtshaus brannten. Der Gauner warterte.
    »Bist Du Vryce?«, fragte ein hagerer Mann, der die Kleidung eines Bauern trug. An dem eingefallenen Gesicht bemerkte der Bakaresher, dass es sich um einen der Gefangenen der Orks, einen Sklaven handelte. Der Umstand, dass man ihn nicht an Ketten durch die Stadt zog oder ihn nur eine schlichte Leinenhose tragen ließ, bedeutete wohl, dass er etwas höher gestellt war, als seine Leidensgenossen. Der Mann wirkte nervös.
    »Aye. Du bist?«, fragte der Gauner und fuhr sich mit der lederbehandschuhten Hand durchs braune Haar. Erst gestern hatte er sich bei einem Barbier einen neuen Haarschnitt verpassen lassen. Wochen der Wanderung von Süd bis Nord hinterließen eben ihre Spuren.
    »Riot, Sir«, haspelte der Sklave und rieb sich die Hände, welche im orangeroten Fackelschein vor Schweiß glänzten. »Riot Madring.«
    »Sir?«, vergewisserte sich Vryce. Er kannte diese Bezeichnung nicht wirklich. Auf den Südlichen Inseln - seiner Heimat - war es kein geläufiger Titel. Hier auf dem Festland scheinbar schon.
    »Ja ... äh ... Sir. So nennt man bei uns ... äh ... die Edlen«, stotterte Riot.
    »Und ich scheine edel, Riot?« Ein spöttelndes Grinsen zierte das Gesicht des Gauners. »Spar' Dir die die Titel und Ehrenbekundungen. Keine davon hab' ich verdient, glaub' mir. Kann verstehen, wenn Du Angst hast. Ich mein ... was wir - Du und ich - durchziehen wollen, kann Dir den Kopf kosten. Demnach ist Angst angebracht, Riot, ja, sie nicht zu haben, wäre nicht mehr menschlich.«
    Der Gauner erhob sich und spazierte los. Riot - die Hände in den Taschen seiner Stoffhose - folgte ihm nervös.
    »Was ... hast Du vor, Vryce?«, fragte der Sklave und blickte sich vorsichtig um, fast so als würde er an jeder Ecke, die nicht vom Fackelschein erfasst wurde, Spitzel erwarten.
    »Reden, Riot, nur reden. Wie Du weißt ... bin ich Gauner. Natürlich, eine Bezeichnung mit der man sich freilich nicht rühmen kann, aber es ist nun einmal so. Ich reise mit zwei Leuten, die - und da schwör' ich alles bei Beliar - schlimmer sind als ich, scheinbar aber um einiges träger.«
    Der Gauner hielt an der Einmündung einer Gasse an, blickte hinein, nickte zufrieden, ging weiter.
    »Ich hab' zwei Sachen vor. Nichts Großes. Einmal ... möchte ich, wie es sich als Dieb gehört, meine Kontakte besitzen. Sieh mal, Riot, Geldern ist groß, Geldern besitzt Schatzkammern, die zum Bersten voll sind und Geldern ist Heimstatt der Schamanen der Bestien.« - bei dem Wort zuckte Riot merklich zusammen - »Demnach gibt es hier eine Menge zu holen. Man munkelt, hier sollen noch Reliquien der Kirche Innos' liegen. Kennst Du den Helm des ersten Paladin? Freilich eine Legende, ein Mythos unter Diebesgesindel. Aber er lockt die Verbrecher und Kleinkriminelle an, wie das Licht die Fliegen. Oder sagen Dir die Ringe des Alchemisten was? Sieben an ihrer Zahl. Vielleicht auch ein Mythos. Sieben ist ja sowieso 'ne ganz eigene Zahl, wenn es um Legenden und Sagen geht. Was aber echt ist, sind die goldenen Teller der Schamanen. Nichts besonderes eigentlich, würde man meinen, Besteck von dem die Kreaturen fressen. Aber sie stammen aus der Heimat der Orks, aus ihrem Nordland, oder wie sie's auch nennen mögen. Das macht sie wertvoll. Weißt Du, was ich mal in Bakaresh gesehen hab'? Da war tatsächlich ein Händler bereit, für eine Original orkische Schnitzerei fünfhundert Goldmünzen zu zahlen. Unglaublich, oder? Wir reden nur von Holz ... Wie sieht das wohl bei Gold aus?«
    Ein gieriges Lächeln floss über das Gesicht Vryces, wurde verlängert von der Narbe, die ihm vor Wochen Tenebricus im Kloster Nordmars verpasst hatte. Leichter Schmerz verdeutlichte die Existenz der verheilten Wunde. Das wird er mir noch büßen, bei Beliar, dass wird er.
    »Jedenfalls denke ich, dass Geldern der wohl beste Ort ist, um gut als Dieb zu agieren. Da ist es wichtig und gut, seine Kontakte zu haben. Du sollst mein Kontakt werden.«, beendete der Gauner seinen Vortrag. Riot schwieg einige Zeit, eher er sich leise zu Wort meldete.
    »Was hab ich davon?«, sprach er nur.
    »Anteile. Oder irgendetwas anderes. Schlaf' 'ne Nacht darüber, denk' Dir gewisse Forderungen in gewissem Rahmen aus, dann melde Dich bei mir. Halte den Rahmen aber ein, Bruder, denn ich sag's Dir, verlangst Du das Blau vom Himmel, such' ich mir 'nen käuflicheren Spitzel als Du es bist. Klar?«
    Riot - der seine Chance auf etwas mehr Wohlstand in seinem jämmerlichen Gefangenenleben sah - schluckte, nickte dann.
    »Klar«, bestätigte er.
    »Wunderbar. Kannst Du mir eigentlich einen Händler ... nein ... einen Hehler empfehlen, der sich für wirklich - sagen wir - einzigartige Waren interessiert? Amulette, Talismane und dergleichen?«
    »Peratur und Jared!«, kam es aus Riots Mund wie der Bolzen von der Armbrust. »Sind hier bekannt für ihre krummen Geschäfte mit allerlei Hehlerwaren. Würde mich an letzteren wenden, der is' mehr spezialisiert auf Schmuck.«
    »Wunderbar. Ich danke Dir, Riot. Gute Nacht.«, verabschiedete der Gauner sich und drückte dem Sklaven im Vorbeigehen fünf Münzen in die Hand.
    Riot Madring lächelte spitzbübisch, was Vryce nicht mehr sah.
    Was Riot nicht mehr sah, war das eher kühle Lächeln im Gesicht des Gauners. Wahrscheinlich denkt dieser Idiot, dass es für ihn als Sklaven gefährlich ist. Pah! Wenn mein Teil des Plans nicht so funktioniert, wie ich denke, werd ich es sein, der in Gefahr ist. Dann wird der Tod ein unerreichbarer Traum sein ... und für immer bleiben.

  7. Beiträge anzeigen #127
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Nemora

    Es gab da schon ein paar Personen, derer Hilfe er sich bedienen konnte und vielleicht auch wollte. Nur konnte er sie nicht dazu zwingen. Noch waren nicht alle Voraussetzung für die Expedition zu seiner Bestimmung gestellt. Da durfte er nicht drum herum kommen. Bei Nigel wollte er noch eine Ausbildung beginnen, der er bei Silmacil nicht beenden konnte. Diese eine Sache war noch tierisch wichtig für ihn. Erst danach sollte es los gehen. Und auch waren nicht alle Probleme unter den Rebellen beseitigt. Zuerst kam die Arbeit, dann das Vergnügen. Anders konnte man es nicht nennen. Rethus würde seinem Ziel wahrscheinlich erst entgegen gehen können, wenn er dafür Urlaub bekommen hätte. Aber der stand nun noch gar nicht zur Debatte.

    Wie es so aussah, machten sich schon einige Rebellen abmarschbereit. Wahrscheinlich wollten einige von ihnen so schnell wie möglich aufbrechen und packten schon einmal alles, um nichts zu vergessen. Ulrich hingegen schlenderte schon den ganzen Tag durchs Lager. Offensichtlich hielt er nebenbei auch Ausschau nach dem Gardisten. Es gab schließlich noch etwas zu erzählen.
    „Ulrich“, machte Rethus auf sich aufmerksam, während er zum Rand der Anhöhe ging. „Ich bin hier oben, kommt bitte rauf. Ich denke, es gibt gute Gründe, sich einmal zu unterhalten.“
    Der Kommandant deutete ein Lächeln an und begab sich in die Höhle, die den Aufgang zur Anhöhe darstellte. Der Glatzkopf nahm derweilen platz auf der Bank, auf der Russel scheinbar immer gesessen hatte. Nur wenige Sekunden darauf trudelte der Paladin ein und platzierte sich auf einem Stuhl. Beide starrten erst einmal ins Lager hinunter, ehe der Kommandant sich über die Geschehnisse außerhalb des Lagers erkundigte.
    „Kannst du dich noch an den Rebellen erinnern, der hier nach Russels Verschwinden die Kontrolle übernommen hatte?“ startete der Glatzkopf mit einer Gegenfrage, die mit einem Nicken beantwortet wurde. „Der Typ hat für einen Banditen gearbeitet.“
    Ulrich runzelte die Stirn.
    „Ja auch die Rebellen scheinen nicht unbetroffen zu sein, was die Geldgier angeht. Und dieser Bandit ist nicht irgendwer: Es handelt sich um unser aller Bekannter Ortega.“
    Ulrich setzte sich auf, während er über seine Unterlippe leckte. Dabei machte er einen sehr genervten Gesichtsausdruck.
    „Zu dem Zeitpunkt wusste ich leider noch nicht, dass es sich um Ortega handelt. Der einzige Hinweis, den uns der Verräter geben konnte, war dass wir Russel über die Orks finden sollten. Kurz darauf ist er von einem Attentäter erschossen worden, wie du sicherlich bemerkt hast. Folgendermaßen gingen wir vor: Nils und Falko beriefen sich, in Trelis einzudringen, dem Ort der Orks, der hier am nächsten liegt. Lodrick, Iolaus und ich sind dem Attentäter in eine alte Mine gefolgt. Kurz darauf wurden wir dort eingeschlossen. Nachdem wir uns durch das Minensystem gekämpft haben, stießen wir wieder auf Nils und Falko, die mit ihrer Sache bereits fertig waren. Im Gegensatz zu uns hatten sie Erfolg bei ihrer Sache: Russel befand sich tatsächlich bei den Orks und sie wollten ihn in den folgenden Tagen nach Geldern schaffen. Auf dieser Überführung, haben wir die Chance genutzt und Russel da raus geholt. Die Patrouille war zum Glück nicht sehr groß. Zu unser aller Entsetzen, sind jedoch plötzlich Banditen aufgetaucht; und wer natürlich unter ihnen? Ortega. Sein Plan war, herauszufinden, wo die anderen beiden Rebellenlager liegen. Wo Reddock liegt, weiß er scheinbar gar nicht. Wahrscheinlich wusste nur die andere Banditengruppe, mit der er damals in Koalition stand, wo es liegt. Zum Glück haben sie ihr Wissen mit ins Grab genommen. Jedenfalls wollte er zu diesem Zweck Russel entführen. Nachdem er sich den jetzt erschossenen Rebellen als seinen Spitzel „gekauft“ hat, wurde ihm der Standort von Nemora schnell bekannt und auch, wer dort der Anführer ist. Ein paar seiner Männer haben Russel irgendwie dazu bewegt, das Lager zu verlassen. Irgendwie schienen ihn dann Söldner der Orks aufgegriffen zu haben. Ihn selbst aufgreifen, konnte Ortega nicht. Dafür fehlten ihn die Männer. Schließlich ist Russel als Kämpfer nicht zu unterschätzen. Ortega wusste, dass wir uns das nicht bieten lassen würden. Früher oder später mussten wir eingreifen und Russel von den Orks befreien. Und darauf hatte Ortega dann nur gewartet. Dass er es jedoch mit den Besten der Besten zu tun bekam, hätte er nicht erwartet. Deshalb ist sein Plan im Endeffekt schief gegangen. Das ist die ganze Geschichte.“

  8. Beiträge anzeigen #128
    Knight Avatar von Falko
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    Falko ist offline
    Trotz des unerwarteten Zwischenfalls mit den Banditen war der Überfall geglückt, Russe war wieder auf freien Fuß und nun konnten die Rebellen warten wie es nun weiterging. Allzu rosig konnte man die Möglichkeiten ehrlich gesagt nicht nennen, zumindest was Nemora anging. Wie sich die Dinge entwickeln werden würde Falko früher oder später sowieso sehen, seine Neugier dämpfen tat diese Einsicht allerdings kaum. Im Grunde würde er es aber eher später erfahren, da der Jäger gerade nicht im Rebellenlager hockte, sondern im Wald in der nähe herumstreifte. Und dabei gleich noch mal seine Fähigkeiten trainieren, speziell das Schleichen war für Falko noch Verbesserungswürdig. Dabei fiel ihn ein das Nils abgesehen von den üblichen Kenntnisse eines Diebes noch etwas Nützliches wissen könnte. Der Schmied kannte die Stellen am Körper wo man zuschlagen mußte damit das Opfer bewußtlos umkippte und hatte sie ihm dabei auch gezeigt. Wußte der vielleicht auch wo man zuschlagen mußte um einen leise auszuschalten? Sobald die Zeit sich ergab wollte der Jäger den Nils dies fragen.

  9. Beiträge anzeigen #129
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    In Trelis

    Er hatte in seinem Versteck ziemlich gut geschlafen, so kam es dass er früh morgens schon wach war und sich wieder auf die Reise machte. Gegen Mittag erreichte er die Hafenanlagen von Trelis.
    Die Stadt wurde von Orks und Menschen bevölkert, da musste er acht darauf geben nicht jedem zu verraten dass er für die Nordmänner arbeitete.
    Ein Matrose half ihm das Nachen an einen Steg zu binden, er gab ihm eine Goldmünze und ging in Richtung Hafenviertel. Es war eine Menge los, wie in jeder Hafenstadt, Händler schrien um die Plätze, Wachen wurden in Streitereien verwickelt und überall sah man komische Gestalten umher irren.
    Manuele trat in eine Taverne ein, um sich etwas in den leeren Magen zu schlagen. Das Lokal war düster, es roch stark nach verwittertem Holz und Fisch, einige Seemänner und Söldner sassen an den runden Tischen, wehrend der grimmig dreinschauende Wirt seine Gläser missmutig säuberte.
    „Guten Tag! Ein Bier und etwas zu essen bitte.“ Sprach Manuele ihn an, dieser schaute ihn böswillig an und knallte ihm einen schmutzigen Krug auf die Theke. „Fremde werden hier nicht gern gesehen, vor allem wenn sie Ärger machen.“ „Oh das habe ich auch nicht vor, da können sie mir glauben.“ Schöner Empfang, dachte sich der Nordmann und wandte sich seinem Essen zu.
    Neben ihm an einem Tisch sassen einige Söldner, da er nichts besseres zu Tun hatte lauschte er ein wenig den Gesprächen. „Vak gab mir den Befehl jeden zu foltern der in die Nähe seiner Truhe kommt. Da hab ich mal gerade den Putzsklaven verhauen, der musste ja da rein!“ Alle in der Runde lachten laut auf. „Diese schäbigen Orksöldner, denen würde ich am liebsten die Kehle durchschneiden.“ Dachte sich der Junge.
    Dann geschah etwas unerwartetes, die Stimme des einen kam ihm ziemlich bekannt vor.
    Als er weiter zuhörte, stieg reger Zorn in ihm auf, doch er musste sich zusammenreissen, denn alleine hatte er keine Chance.
    Diese Kerle waren die, die seine Geliebte umgebracht hatte, wenn nicht schlimmer. Er war ihnen schon mal begegnet, in Kohrinis, doch wie jetzt, war er damals allein gewesen. Zumindest wusste er jetzt wo er sie suchen müsste, sobald er stark genug war.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Abenteurer Avatar von Batariel
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    Batariel ist offline

    Kap Dun (Strand)

    "Endlich angekommen!" stieß Batariel aus als er von Bord des kleinen Händlerbootes stieg. Einen Moment lang trat er auf der stelle, es war ein eigenartiges Gefühl, denn nach Wochen auf dem Schiff wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren war was besonderes für ihn.
    Batariel sah sich um, offenbar hat es hier eine Überschwemmung gegeben, denn überall am Strand waren Barakenteile und Schwemmgut verteilt.
    "Wo isch mein Geld?" - schallte es von hinten - "Gib esch mir!" - Batariel fing einen Beutel Geld, seine gesamten Ersparnisse, die er sich auf der Insel erarbeitet hatte, herraus und schmiss ihn zu den Kapitän des Schiffes. Dieser zählte sofort die Münzen - "Das isch genuch" - er schob das Geld zurück in den Beutel. - "Kap Dun ist ein unschöner Ort hier mache ich keine Geschäfte, lass uns weiterfahren .... in Varant gab es ein Beben habe ich gehört, ich denke das sollten wir uns mal ansehen ...." sagte ein weiterer Reisender zu den Kapitän.
    Batariel wandte sich ab - ihm interessierten diese Gespräche nicht mehr, doch wollte er mehr über das Beben in Erfahrung bringen. Kurzerhand begann er ein Gespräch mit einem Fischer, der ihm erklärte, das es ein Beben und eine Überschwemmung gab und weite Teile von Varant sowie große Teile von Myrtana's Küstenregionen betroffen sein sollen. In Varant sind mehere Gebäude betroffen, dort sei sicher Arbeit zu finden, fügte der Fischer hinzu, dann schnappte er sich ein Netz und begann es zu flicken.
    Batariel hatte noch keinen Plan, was er als nächstes tun sollte, schließlich war das Festland für ihn komplettes Neuland. So beschloss er vorerst in Kap Dun zu bleiben und dort einige Informationen zu sammeln. er Bedankte sich für die Information und ging weiter den Strand Richtung Kap Dun entlang.
    Batariel sah Orks, die scheinbar zivilisiert und friedlich mit den Menschen zusammenlebten, zumindest zivilisierter als die Ork - Plünderer die Khorinis heimsuchten ....
    Seine Taschen waren leer und er brauchte unbedingt etwas Essen sowie Geld. Er ging den Strand hinauf und sah ein paar Holzfäller die sicher über Hilfe freuen würden. Nach einigen Worten mit dem Holzfällern hatte er schon Arbeit, er sollte das gefällte Holz sägen und den Holzfällern helfen es zu stapeln.
    Batariel hatte kaum Kraft und hatte weit nicht die Erfahrung die die Holzfäller hatten, doch er gab sich Mühe, schließlich knurrte sein Magen und die Arbeiter versprachen dem hungrigem Wanderer Schinken und Milch als Entlohnung.
    Geändert von Batariel (03.03.2010 um 18:07 Uhr) Grund: (Storytechnischer Fehler danke für die Info Tinquilius)

  11. Beiträge anzeigen #131
    Abenteurer Avatar von Batariel
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    Batariel ist offline
    Es war dunkel geworden und Batariel, der junge Abenteurer hatte seine Arbeit getan. Er saß nun zusammen mit den Arbeitern um ein Lagerfeuer und aß seinen wohlverdienten Schinken dazu trank er frische Milch.
    als die Holzfäller ihm fragten von woher er komme, hielt der Junge kurz inne und sagte danach, das er ein Reisender aus den Inseln vor Myrtana sei. Er erzählte ihnen auch von seinen Plänen ,einestages nach Khorinis zurückzukehren um seinen Vater zu rächen. Die stämmigen Holzfäller lachten den eher schmächtig Wirkenden Batariel aus und meinten er solle erstmal kämpfen lernen.
    Batariel fragte sie: "Wo kann ich einen Platz zum Schlafen finden?" Die Holzfäller tuschelten - und einer erklärte ihm mit gedämpfter Mine, das sie keinen Schlafplatz mehr frei hätten.
    Noch eine Weile unterhielt sich Batariel am Feuer mit den Holzfällern und machte sich danach nochmal auf dem weg hinunter zum Strand.
    Er fand letztendlich eine Nische an der Felsenwand, er machte sich ein Lagerfeuer und bereitete dort sein Nachtlager vor. Er fand einige Säcke, die recht gemütlich aussahen diese gab er in die Nische und machte es sich gemütlich.
    Morgen wollte er sogleich in der Früh auf in die "Stadt" Kap Dun um sich nach Arbeit umzusehen.
    Geändert von Batariel (03.03.2010 um 20:56 Uhr) Grund: (storytechnische änderung)

  12. Beiträge anzeigen #132
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    Bengar Rudolfson ist offline

    nahe des Lagers der Bäresippe

    Dunkel war's, der Mond schien helle, Schnee lag auf der grünen Flur. So paradox sich dieser Satz auch anhört, so wahr war er auch, denn aufgund der Nacht war es dunkel, auch wenn der Mond ein wenig Helligkeit in die Gegend brachte. Was den Schnee anbelangt, nun bekannterweise liegt er auf Gras, was ebenso bekannterweise über weite Teile des Jahres grün ist, so dass auch dieser Teil des Satzes wahr ist.

    Aber letztendlich ist dies alles völlig unwichtig, da Bengar Rudolfson wichtigeres zu tun hatte. Yngvar hatte in der letzten Zeit die wesentlichen Grundtechniken im Stab-ähnlichen-Kampf mit dem Speer gelernt. Doch letztendlich zählte dies nicht viel mehr als Theorie, denn sie im Trockentraining zu können war das eine, sie in einem richtigen Kampf auch richtig ein zusetzten oder sich nur daran erinnern eine ganz andere.

    Daher hatte der Hüter in der Reihe seiner Sippe nach Jemanden gesucht, der ebenfalls mit dem Speer umzugehen wusste, aber kein Meister in dieser Angelegenheit war. Zwar lernte man auch von Niederlagen, aber dies wäre auf Dauer doch mehr als demotivierend und eine Chance auf einen Sieg sollte durchaus bei jedem Trainingskampf gegeben sein.

    »Also denn, ihr Beiden. Sinn dieses Kampfes ist es, dass Yngvar mehr Gefühl für den Speer bekommt, was den Stabkampfmodus angeht. Die Speerspitzen solltet ihr dennoch 'entschärfen' in dem ihr sie gut mit einem Stück Stoff umwickelt, nicht, dass ihr euch die Augen ausstecht oder Schlimmers. Und nun, beginnt mit dem Kampf.«

  13. Beiträge anzeigen #133
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nemora

    Aufmerksam lauschte Ulrich was Rethus zu sagen hatte und das wollte dem Kommandanten nicht gefallen, deckte es sich doch mit den dunklen Vorahnungen die er schon die ganze Zeit mit sich rumtrug. Nicht alle Männer im Lager waren auf der richtigen Seite, wie sich nun rausstellte in schlimmerer Form als angenommen. Es gab Kontakte zu Banditen, offensichtlich sogar eine Zusammenarbeit mit diesem Pack, das was der Glatzkopf erzählte, oder besser gesagt wusste, war sicherlich nur die Spitze des Eisberges. Wer wollte schon wissen, wie weit sich die Kreise tatsächlich zogen, am Ende gab es vielleicht noch Kontakte zu den Orks. Der Paladin starrte für ein paar Momente ins Leere, dann schüttelte er den Kopf, „Nemora ist nicht mehr sicher“ murmelte er halblaut den Satz, der ihm spontan in den Sinn kam.

    Langsam formte sich das dumpfe Gefühl, das er schon einige Zeit mit sich trug, zu einer Gewissheit. Das Verhallten der Männer hier in Nemora, die Revolte, wenn man sie so nennen wollte, dies eigentlich schon Anzeichen genug, das hier einiges im Argen lag. Bis zum Schluß wollte der Kommandant daran glauben, das hier alles wieder so wie früher werden könnte, doch nach diesen Informationen bestand kaum noch Hoffnung. Wer wollte schon wissen, ob nicht Irgendjemand schon seine Kameraden für ein paar Goldstücke verraten hatte? Neben den Burschen, die ihre gerechte Strafe erhalten hatten, gab es noch einige zwielichtige Gestalten im Lager, denen der Paladin nicht über den Weg trauen würde. Was hatte Russel sich nur dabei die Gedacht, diese Burschen in die Mannschaft zu holen? Und wer wollte wissen wer aus Nemora noch durch die Gegend streifte, den Ulrich bislang nicht zu Gesicht bekam? Hier war auf Niemanden mehr Verlass, so schien es zumindest. Wut keimte in Ulrich auf, am liebsten würde er jeden persönlich verprügeln, bis jeder wieder wusste, was es bedeutet ein Rebell zu sein. Er beließ es bei einem kurzen Schnaufen und ballen der rechten Faust.

    „Wir müssen handeln“ warf der Kommandant unvermittelt in den Raum und ernte einen fragenden Blick von Rethus, der sich darauf natürlich keinen Reim machen konnte. „Wir rücken ab, schon bald..., ich muß nur noch ein Gespräch mit Russel führen, dann ist es besiegelt. Du könntest dich derweil um unseren Freund Orthega kümmern, schnapp die ein paar Männer aus Reddock, denen kann man wenigstens vertrauen. Versuch den Kerl zu schnappen..., sollte das nicht gelingen, dann führe ihn wenigstens in die Irre..., locke ihn soweit wie möglich von Nemora weg. Niemand darf von unseren Plänen erfahren, aber geh kein unnötiges Risiko ein, es reicht wenn wir etwas Zeit gewinnen.“ Der Glatzkopf nickte, „gut“ brummte Ulrich bevor er aufstand und anschließend den Raum verließ.

  14. Beiträge anzeigen #134
    Provinzheld Avatar von Yngvar
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    Yngvar ist offline

    nahe des Lagers der Bäresippe

    So hatte er heute also einen Gegner, den den der Wächter antreten sollte. Er hatte viel trainiert, dann würde sich nun wohl zeigen was das gebracht hatte.

    Seinen Kontrahenten konnte Yngvar nicht einschätzen, er kannte ihn nur vom sehen und kämpfen hatte er ihn auch noch nicht sehen können.
    Beide belauerten sich erst einmal, der Fremde wusste, dass der junge Jäger noch nicht viel zu können schien, er hatte ihn ja bei seinem Training gesehen aber Yngvar hatte einen starken Willen und den durfte man nicht unterschätzen.

    Yngvar hatte dann einfach nicht mehr länger waren wollen und attackierte seinen Gegner. Mit einer Stichattacke machte er den Anfang. Sein Kontrahent schien damit nicht gerechnet zu haben, schaffte es aber doch auszuweichen. Es wäre ja auch wirklich zu einfach und nicht befriedigend gewesen, wenn es so schnell gegangen wäre.
    Sofort setzte er mit einem echten Hieb nach, die geschützte Spitze zeigte nach links. Das war Absicht und Yngvar erhoffte sich daraus zu gegebener Zeit einen Vorteil aber soweit waren sie noch lange nicht.
    Bisher hatte der Jäger nur ohne Gegner trainiert, das waren zwei komplett unterschiedliche Welten, hier musste alles stimmen, man musste nicht nur auf den Angriff, sondern auch auf seine Verteidigung achten.

    Inzwischen hatte Yngvar aber einfach ein viel besseres Gefühl für den Speer bekommen und damit konnte er die fehlende Praxis etwas ausgleichen. Er hatte ein gutes Auge, konnte gut beobachten, vielleicht kam das vom Umgang mit dem Bogen, so genau wusste er das selber nicht aber er fand immer besser in den Kampf. Es gelang ihm viele Angriffe schon früh u blocken, die Schläge gar nicht erst durchkommen zu lassen, so minderte er die Gefahr getroffen zu werden und es verhalf ihm dazu frühzeitig Angriffe einleiten zu können, die leider aber auch meist zum scheitern verurteilt waren.

    Der Kampf ging schon eine ganze Weile und keiner von beiden hatte sich bisher einen wirklichen Vorteil erkämpfen können, Yngvar wunderte sich doch, dass er so lange durchgehalten hatte.
    Der Jäger konnte aber auch sehen, dass sein Gegner schwächer und langsamer wurde, die Kraft schien ihm langsam aber sicher zu fehlen. Er spürte, dass dies seine Chance war. Er selber war auch nicht mehr ganz so fit aber hier kam vielleicht wirklich der Wille ins Spiel, sein Wille den Kampf für sich entscheiden zu wollen, jetzt, da er schon so weit gekommen war.

    Yngvar hatte sich etwas zurückdrängen lassen, nicht weit, etwas vier Schritte, dann ging es los. Mit voller Kraft konterte er den Angriff, er mobilisierte seine letzten Kräfte und schlug so kräftig auf seinen Kontrahenten ein wie er nur konnte.
    Gerade als der versuchte seinerseits zu kontern nutzte das der junge Jäger aus und wechselte schnell die Position. Ein Ausfallschritt mit Links und schon hatte sein Gegner die Spitze des Speers an der Kehle.
    Es war ein hart erkämpfter Sieg und lange hätte er nicht daran geglaubt aber letztendlich hatte es Yngvar doch geschafft.

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    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline

    Vor Trelis

    „Dieser Händler Sassalin müsste an sich jeden Moment hier eintreffen. Und obwohl ich ihm seine Haut gerettet habe, hat er seine Halsabschneiderqualitäten noch recht ordentlich gewahrt. Von diesen beiden Herren in blauen Mänteln habe ich dir erzählt, nicht?“
    Cotton blickte zu Ivo, der nebenher eine lange Liste mit Bemerkungen versah und dem Steuermann mit halbem Ohr zuhörte. Sie standen auf Deck und beschauten den verwahrlosten Hafenabschnitt von Trelis. Tage, wenn nicht Wochen verweilten sie nun vor dieser Stadt, dessen pestilenzartiger Geruch von Lüge und Niedertracht sich in ihren Kleidern festsog und an ihrer Stimmung nagte. Ein Mannschaftsmitglied hatte sie bereits verlassen und sich ohne erkennbaren Grund auf seinen eigenen Weg begeben.
    „Die Männer in diesen komischen Mänteln? Ich erinnere mich schwach. Das war da, wo du mit dir mit der Schaufel Wort verschaffen musstest, richtig?“ Ivo blickte kurz auf, zog keck seine Augenbrauen hoch und wandte sich abermals seiner Arbeit zu.
    „Aye. Danach hat mir Sassalin das zu verkaufende Haus gezeigt. Es ist kein Prachtstück, aber es erfüllt wie versprochen die Erwartungen, die Yared an des gestellt hat. Wir werden nicht umhin kommen Zeit und Gold in diese Wände zu investieren, bevor es sich als ein bewohnbares Haus entpuppen wird. Dieser ist auch der Grund, dass ich die Verhandlungen dem Kapitän überlasse. Er ist gewandter, was das Handeln und Überzeugen angeht. Schlussendlich ist es sein Gold, das er auf den Tisch legt.“
    „Hmm…“ Ivo nickte und befeuchtete die Spitze der Feder mit etwas Spucke. Wieder kratzte sie über das Pergament und hinterließ nicht entzifferbare Hieroglyphen.
    Auf dem langen Steg des Hafens tat sich etwas. In dem Schein einer wackelnden Öllampe näherte sich eine kleine Gestalt – wahrlich eine obskure Erscheinung. Cotton erkannte den Händler sofort, doch hätte dieser ebenso gut ein kleines, unproportioniertes Kind mit übergroßem Kopf sein können. Doch die Umhängetasche und die zurechtgemachten Haare wiesen ihn als das aus, was er nun einmal war: ein schmieriger Vertreiber von unfairen Geschäften.
    „Guten Abend der Herr“, grüßte Cotton den kleinen Mann und half diesem an Bord.
    „Mister Cotton“, nickte dieser und schaute sich um. „Ein hervorragendes Schiff haben sie hier. Es ist nicht zufällig zu verkaufen, jetzt wo sie kurz davor sind, Ihr erstes Anwesen in Trelis zu erwerben?“
    „Ich fürchte nein. Aber sollte es jemals so sein, werdet Ihr der Erste sein, der davon hört.“ Der Steuermann lächelte höflich, stellte sich jedoch im selben Moment vor, wie es wäre, diesen kleinen Kerl im hohen Bogen von Bord ins Hafenbecken zu schmeißen. Er verwarf diesen Gedanken schnell wieder und wies mit der Hand in Richtung Kapitänskajüte.
    „Wenn Ihr mit bitte folgen würdet.“

  16. Beiträge anzeigen #136
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    An Bord der Maera, im Hafenbecken von Trelis

    "Ein schöner Abend, gut fürs Geschäft, will Arvideon meinen.", ertönte es vom Fenster am Heck der Maera her.
    Aufgescheucht aus seinen Gedanken fuhr Yared herum.
    Der kleine Mann, der offensichtlich wider seines hohen Alters durch das offene Fenster, durch welches ein kalter Wind in die Kajüte eindrang, unbemerkt hereingekommen war, hatte die Bekleidungsfarbe von rot nach blau gewechselt, trotzdem das breite Grinsen, die leuchtenden goldenen Augen, alles an diesem Zwerg war unverkennbar und hatte sich seit dem Thing in des Kapitäns Hirn eingenistet und wollte sich nicht vertreiben lassen. Wie kam der kleine Kerl hier rein?
    Er setzte den Weinkelch ab. Zum Glück hatte er nichts verschüttet.
    "Ein guter Freund von Arvideon und dir dachte, der Wandermönch könnte vielleicht behilflich sein. Der Freund hörte du willst ein Haus kaufen.", dozierte der Alte, watschelte zur Kommode und schenkte sich auf den Zehenspitzen balancierend Wein ein und nippte daran.

    Sofort spie er die braune Flüssigkeit wieder zurück in den Kelch und verzog das Gesicht. Während er sich mit der Zunge im Mund herum fuhr, um den ekelhaften Geschmack loszuwerden, konnte sich Yared ein Grinsen nicht verkneifen.
    "Du hast die falsche Flasche erwischt ... "
    "Das ist Arvideon bewusst.", bemerkte der Wandermönch altklug, "Er erkennt abgekochten Hirschzungenwein, wenn er seine Zunge benetzt. Bääh. Wie das brennt, wie das brennt ..."
    Der Alte fuhr fort seine Zunge an den Schneidezähnen abzuschaben.
    Auch der Sappeur hegte keine positiven Gefühle für das Zeug, aber Vida schwor darauf und der rüstigen alten Dame widersetzte man sich nicht so leicht.

    Es klopfte. Yared rief, "Herein.", während er seinem Gast richtigen Apfelwein von den Südlichen Inseln in den Kelch goss.
    Die Klinke senkte sich und Cotton gefolgt von Ivo und einer fleischigen Kugel schoben sich in den Raum.
    "Guten Abend, meine Herren."

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #137
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    In froher Erwartung einer hitzigen Verhandlung öffnete Cotton die Tür und sah nicht nur Yared, sondern auch einen sonderbar kleinen Mann in einem blauen Aufzug, der mit angewidertem Gesichtsausdruck dastand und vorsichtig das Glas aus seiner Hand wegstellte.
    „Guten Abend meine Herren“, begrüßte sie der Kapitän recht herzlich, stand auf und schüttelte Sassalin die Hand. Er überragte den Händler um zwei Köpfe, doch dieser schien dieses Bild gewohnt zu sein und sah mit ungebrochenem Stolz und Selbstvertrauen seinem Gegenüber in die Augen.
    „Mein Name istYared, Ältermann der Sildener Südmyrtana Schiffer- und Handelskompanie. Schön eure Bekanntschaft zu machen.”
    „Angenehm. Mein Name dürfte bekannt sein, doch werde ich ihn noch einmal nennen. Sassalin, Makler und ehrlichster Händler der Handelsstadt Trelis.“
    Wenn ich solche Floskeln schon höre…, dachte Cotton und setzte sich als erster an den Holztisch. Er fasste den kleinen, ältlichen Mann ins Auge. Eine sonderbare Erscheinung. Und dieser blaue Mantel… dies mag doch wohl nicht ein weiterer Bekannter der beiden Männer sein, die ich die Tage vor Sassalins Haus traf?
    Der Steuermann fixierte den Mann, den Yared der Runde gerade als Arvideon vorstellte. Doch der blickte nur mit gleichgültigem Blick zurück, als ob seine Gedanken an einem anderen Ort verweilten.
    Nachdem alle fünf Männer am Tisch Platz genommen hatten, kramte Sassalin seine Tasche hervor und platzierte sie demonstrativ vor sich.
    „Hier drin befinden sich die Verträge, die Euch, Herr Yared, zu dem Besitzer des Herrenhauses machen werden. Wie euer… Steuermann, ist das richtig?... naja, wie er mit mir abgesprochen hatte, handelte es sich bei dem Preis eher um eine grobe Vorstellung meinerseits. Angesichts der Tatsache, dass euer Mann tapfer mein Leben schützte und die Käuferbasis in Trelis verschwindend gering ist, bin ich bereit mich voll und ganz auf Euch, Kapitän Yared, einzustellen.“

  18. Beiträge anzeigen #138
    Abenteurer Avatar von Batariel
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    Batariel ist offline

    Kap Dun

    Batariel war schon früh am Morgen aufgestanden um Kap Dun zu erforschen. Am Strand waren jede Menge alte Teile angespült worden, offensichtlich gab es hier ein Schiffsunglück. "Wahrscheinlich von den Überflutungen und den Beben." sagte der junge Abenteurer zu sich. Er ging den Strand entlang, vorbei an den Holzfällern und da sah er schon die Palisade von Kap Dun.

    Am Eingangstor standen 2 Orksoldaten "Halt Morra! - Wo willst du hin?" "Da rein" antwortete Batariel forsch. Einen Moment lang blieb es still, mit diesem Tonfall hatte er die Torwache wütend gemacht. Batariel bekam es mit der Angst zu tun, wich aber nicht zurück vielmehr sah er dem schnaubenden Grünfell in seine Augen. Der Ork hob seine Lanze und hielt sie dem jungen Abenteurer an die Kehle "Zügle deine Zunge, Morra! Wir die Orks sind die Herren - und jetzt geh durch Krash'naa" fluchte der Ork. Batariel schritt in die Stadt, er brachte kein Wort mehr aus seinem Mund, er war regelrecht gelähmt.

    Als er dann hinter der Palisade war und der Ork aus seinem Sichtfeld war fühlte er sich besser. Batariel musste sich wieder Arbeit suchen, denn seine Taschen waren immer noch leer. Inzwischen war die Sonne schon höher hinaufgestiegen und es begann allmählich heller und wärmer zu werden. er stand immer noch ziemlich am Eingang und beobachtete das Geschehen in der Stadt, wenn es eine war, denn recht groß sah sie ja nicht aus. Batariel dachte an seine alte Heimat, Khorinis, wie gerne würde er das rad der Zeit zurückdrehen um wieder im Händlerviertel zu leben - es waren wahrlich schönere Zeiten ...damals. - "Suchst du was?" eine Stimme riss ihm aus seinem Tagträumen "Ich frage dich nochmal Fremder, suchst du was?" Ein wenig verwirrt schaute Batariel um sich, dann sah er den ältern Herren, der zu Ihm blickte. Der Mann hatte eine braune Kutte um und an seiner Seite baumelte eine Sichel. Da er schon älter war hatte er einen Stab, an dem er sich abstützte. Es musste ein Heiler oder Magier sein dachte sich Batariel. - Schnell antwortete er "Herr ich bin auf der suche nach Arbeit, ich bin vor einem Tag angekommen und bin noch recht neu hier" der Alte musterte ihm und meinte "Abgemagert siehst du aus - Sag kannst du lesen, oder kennst du dich mit Kräutern aus? Dann hätte ich tatsächlich Arbeit für dich."
    Batariel erklärte ihm, dass er in seiner Jugend viel gelesen hatte und erzählte auch von seinem Vater dem Magier. Leider kannte sich Batariel kaum mit Kräutern aus, das einzige was er kannte waren Dunkelpilze, da sein Vater oft welche gegessen hatte.
    Der Alte stellte sich als Bulschur vor, er war ein Alchimist und Kräuterkundiger - sowas wie ein Heiler der Stadt...
    Bulschur bat Batariel in seine Hütte dort bot er ihm eine Suppe an. Der Junge bedankte sich und begannn sogleich zu essen, derweil Kramte der Alte ein Buch hervor ... suchte eine weile, als er die Seite gefunden hatte klatschte er das Buch auf dem Tisch. Auf der Seite war eine Pflanze beschrieben, Belschur blätterte weiter und zeigte ihm weitere Pflanzen.
    "Du suchst doch Arbeit? - Ich benötige für meine Tränke und Versuche etliche Pflanzen. Ich möchte, das du vor die Stadt gehst und mir einige Pflanzen bringst."
    Batariel nickte - der Alte erklärte ihm noch einige Pflanzen und gab ihm danach eine Sichel mit, mit der er die Kräuter schneiden konnte. Nun hatte er wieder Arbeit - sofort machte er sich auf den Weg hinaus vor die Stadt und begann mit der Kräutersuche.

  19. Beiträge anzeigen #139
    Veteran Avatar von Tenebricus
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    Tenebricus ist offline
    Hm, da Vryce dieser Trottel den fetten Händler nicht auch noch zu ihm gebracht hatte, wie er es eigentlich verlangt hatte, musste Tenebricus nun nach weiteren Opfern Ausschau halten.

    Und so war es das Verderben für eine junge Frau, die sich die Nächte an ihn geschmiedgt hatte, und vermeidlich versuchte den Maler zu umgarnen. Es war ein schödes formloses Gespräch, alltäglich, entwickelte sich mit leichter Hast und lief immer mehr auf den Höhepunkt hinzu. Den Weg nach oben bestanden die beiden nur voller Spielereien, wilden Küssen und Berührungen, die Tür ging auf, ließ ein wenig Licht herein, schloss sich wieder und besiegelte damit das Ende.

    Leise, so trügerisch wirkend stellte er sich hinter sie, roch an ihren Haaren, umarmte sie, doch. *Krks* In einer knappen Handbewegung, ihr Kinn rechts den Kopf links, wurde sie außer Gefecht gesetzt.

    Seit diesem Tag saß sie festgebunden auf dem Stuhl, solange bis sein Lehrling es auf die Reihe kriegen würde, die richtigen Stellen zu finden.

    "Ich übe gerne am lebenden Objekt", sagte der Maler", obwohl das hier nicht so ganz zutrifft. Also pass auf, wenn du jemanden meucheln willst, oder ihn einfach erschlagen, kann ich dir nur die Tips geben, auf solche Stellen zu kommen, die denjenigen wirklich einschränken und verletzten. Nimm den Hals zum Beispiel, ein Stich und genau so ein Schlag, beides verheerend wenn du richtig triffst. Genau so kannst du, wenn du an einem Opfer vorbei läufst, ihm zu erst die Kehle durchschneiden, und danach stichst du ihm mit der Klinge zwei mal in den Nacken. Dadurch werden ihm Nerven durchstochen, er bekommt alles mit, was um ihn herum geschiet, er bekommt mit, wie sich alles mit Blut füllt und er verendet, ohne etwas machen zu können. Nenne mir die für dich wichtigsten Stellen, dann kann es los gehen. Mach es einfach schnell und so dass niemand deine Klingen sieht, probiere es lautlos. Wenn du soweit bist gehen wir zusammen los."

  20. Beiträge anzeigen #140
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    Vryce ist offline

    Geldern

    Scheiße, schoss es Vryce durch den Kopf, als er zu der Frau sah, welche dort - halbnackt - auf dem Stuhl gefesselt war. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Das stand nicht im Vertrag, bei Beliar! Diebstahl, Rauben ... Das geht ... aber doch nicht ermorden, gottverdammt, einfach abmurksen!
    Schweiß benetzte Hände und Stirn des Gauners, welcher immer noch fragend und mit der typischen Portion Arroganz von Tenebricus gemustert wurde.
    »Hals«, sprach er und verzog das Gesicht leicht. Seine Kehle ar trockener als die Wüste Varant im Spätsommer, wenn Innos' Zorn am Höchsten stand.
    »Geht schnell und ist effektiv. Ebenso schnell wie effektiv, dafür aber subtiler und nicht so auffällig, sind schnelle, gezielte Stichte in der Magengegend und im Bauch. Der Tod ... ist aber um einiges schmerzhafter.«
    Zur Hölle, er war auf Argaan groß geworden, der größten der Südlichen Inseln. Dort rannten - zumindest als er noch dort gelebt hatte - Verbrecher rum, vor denen sogar der große Tenebricus gekuscht hätte wie ein geprügelter Köter. Schon oft hatte der damalige Hufschmied im Rinnstein der Stadt Setarrif eine Leiche entdeckt, meist mit den markanten Stichwunden in der Bauchregion.
    »Ja, das sind meine beiden Methoden. Beide haben auch ihren psychologischen Effekt. Wie sieht's wohl aus, wenn Dein Partner vor Dir mit zerstochener oder durchgetrennter Kehle verblutet? Oder er sich den Bauch mit blutüberströmten Händen hält?«
    Tenebricus zuckte mit den Schultern.
    »Deshalb arbeite ich auch gerne alleine«, sprach er arrogant.
    Da war es an Vryce, die Schultern zu heben. Eine Antwort gab er aber nicht. Der Meisterdieb bedeutete ihm, sich dem Opfer zu nähern. Die Frau saß auf dem Stuhl, einen Knebel im Mund und die Augen vor Schreck weit aufgerissen. In ihnen tanzte Panik, ließen das Blaugrün wie den Blick eines Tieres wirken, das in die Enge getrieben wurde.
    Sie hatte schon längst darauf verzichtet, sich zu wehren. Mehre blaue Flecken am Körper sowie im Gesicht sprachen Bände. Tenebricus, Du verdammter Scheißkerl!
    Vryce trat einen weiteren Schritt auf die Frau zu, zog dabei seine Klinge.
    Die Augen weiteten sich ein weiteres Stück, als die Hand mit der Waffe ihr näher und näher kam.
    Scheiße! Ich kann das nicht, ich bring' das nicht. Jedes beschissene Verbrechen, aber - BEI BELIAR! - kein Mord! Das geht einfach nicht! Dieser Bastard kann nicht verlangen, dass ich sie ersteche, aufschlitze oder sonstwas mit ihr mache! Bei allem was Heilig ist, dass kann er einfach nicht verlangen!
    Aber was passiert, wenn Du dich widersetzt, Vryce? Dann bringt er Dich um. Du hast ihn oft genug gehört und hast es bei der Kleinen im Kloster gesehen. Für ihn sind Verbündete nichts weiter als Spielkarten. Ist eine geschlagen oder nutzlos, verschwindet sie. Dir ist Dein Leben lieb, Vryce, dass weiß ich und das weißt auch Du!

    Tenebricus unterstrich das Zögern Vryces mit einem lauten, wohlklingenden Lachen, dass aber vor Falschheit und Kälte so übersprudelte, dass sich der Gauner zusammennehmen musste, um nicht seinen Lehrer anzuspringen und die Stimmbänder herauszuschneiden.
    »Nimm deine Magenvariante. Das gefällt mir!«, rief der Meisterdieb aus und jagte seinem Schützling damit einen eiskalten Schauer über den Rücken. Er hatte keine Wahl, dass war ihm nun klar.
    Einen weiteren Schritt kam er der Frau näher. So nahe, dass er ihre Sommersprossen auf dem blassen Gesicht erkannte, den Kupferton des rötlichen Haares, das Glänzen der Tränen in den Augen. Aber sie hielt sich zurück. Sie weinte nicht.
    Es tut mir Leid
    Diese Worte formten die Lippen des Gauners. Die Frau - zu der Verwunderung des jungen Mannes - nickte, ließ den Tränen nun ihren Lauf. Sie nickte erneut. Sie hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden.
    Vryce stach zu.
    Als es geschehen war, sprang der Gauner auf, rannte zum Fenster und riss es weit auf. Röchelnd erbrach sich Vryce aus dem Fenster auf die schmutzige Straße. Wankend drehte er sich zu Tenebricus ab, wischte sich den Mund ab.
    »Und, Herr Lehrer, sind wir zufrieden? Wieder einen Menschen mehr auf dem Gewissen? Bei Beliar ... Wie kannst Du so ein Leben führen, wie kannst Du bei sowas noch Spaß empfinden? Ehrlich ... Du widerst mich an ...«
    Und zu seiner eigenen Überraschung hörte sich Vryce noch sagen: »Hab ich's wenigstens richtig gemacht? Kann ich jetzt endlich abhauen? Hast Du mir - verdammt nochmal - alles beigebracht, was Du weißt? Oder soll ich erst noch Rhobars Hofstaat vergiften?«

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