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Vengard #50
Jarvo konnte es nicht fassen. Das Benehmen der zwei Männer entsprach nicht denen von königs- und innostreuen Dienern, sondern eher jenen Scharlatanen aus besagten Nebengassen.
„Seit wann steht es euch Leuten zu, Fremde einen Lump zu nennen? In anderen Städten hätte euer Gegenüber schon längst das Schwert gezogen.“
Der größere der beiden trat einen Schritt vor. „Ist das eine Drohung, Kleiner?“ Er blickte finster drein.
Eine kurze Atempause sagte keiner von ihnen etwas. Dann fuhr Jarvo fort. „Und ich werde mich hüten, für eine einfach Information fünf Goldtaler zu bezahlen. Wir sind hier nicht beim Glücksspiel, wo ich mich für Kopf oder Zahl entscheiden muss. Die Wahl ist längst gefallen. Ich bin Jarvo, Sohn des Berenter und Bewohner Sildens, des Berufs Barde und Schützer der heimischen Gefilde. Und ich bin gewillt euch noch eine weitere Information kostenlos gewähren. Odinson ist mein ehemaliger Schildlehrmeister und guter Freund. In seinem Hause bin ich allezeit willkommen.“
Der Blonde der beiden konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.
„Hey Mike, hast du das gehört? Barde…tsss. Dann sing uns doch mal was, du Vögelchen. Ha!“
Das brachte das Fass zu Überlaufen. Jarvo trat einen Schritt zurück, ließ die Arme sinken und entspannte sich, nur um blitzschnell reagieren zu können, falls einer dieser beiden auch nur eine falsche Bewegung machte. Es stimmte hier ganz und gar nicht.
„Kann mir nun einer von euch sagen, wo sich Odinson befindet? Ansonsten sehe ich diese Unterhaltung als beendet an.“
„Nun wartet doch, mein Herr.“ Der Blonde hatte seine Hände gefaltet und ein schmalziges Grinsen aufgesetzt. Alles an seiner Körperhaltung verriet Betrug und Eigensinnigkeit. Selbst seine Haare schienen die komische Parodie eines Gauners zu sein.
„Worauf soll ich warten?“, fragte Jarvo.
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Jordan hatte die Situation zwischen Mike, Tobby und dem Kerl mit dem Hut lange beobachtet, lange genug, um zu sehen, dass es sich hier nicht um einen der ängstlichen Bauern handelte, die jedem Streit aus dem Weg gingen. Also verließ er seinen Posten und befreite das Schwert schon aus dem Waffengurt, man konnte nie wissen.
Unter dem lauten Treiben der Menge konnte der Fremde ihn nicht bemerken, er war ohnehin viel zu sehr auf die beiden anderen Wachen fixiert, die ihm schon alle Geduld und Konzentration kosteten, so wie Jordan seinen alten Kumpel Tobias kannte. So ergab es sich also, dass er nur wenige Schritte hinter dem Kerl stand, ehe dieser sich umwandte.
"Gibt es Probleme?"
Der Fremde wollte schon zu einer Antwort ansetzen, doch Tobias kam ihm zuvor.
"Wir haben hier einen Kriminellen aufgegriffen. Er rennt ohne den Schein der Stadt herum, verbreitet Lügen über sich und den ehrenwerten Kommandanten Odinson und beleidigt damit die treue Stadtwache. Genügend Tatsachen, ihn für eine Nacht wegzusperren, wie ich finde..."
Mike nickte zustimmend und zog einen Knebel hinter seinem Rücken hervor.
"Och, macht es doch nicht so schwierig...", sprach Jordan beschwichtigend, "Ich würde sagen, er gibt uns einfach seinen gesamten Besitz ab und wir lassen ihn laufen. Hemd und Schuhe inklusive. Und... dieser hübsche Hut..."
Er griff nach der Krempe des Lederhutes, aber...
Ronsen
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Drei gegen einen… Jarvo, in was bist du da hinein geraten?. Der Barde keine Zeit über sein Handeln nachzudenken. Sie forderten in auf, seinen gesamten Besitz abzugeben, sprachen von einem Schein der Stadt, von dem er noch niemals etwas gehört hatte. Dies waren keine ehrenhaften Männer, dies waren Halunken wie sich im Buche standen. Und was macht man mit solchen Leuten?
Jarvo sah aus dem Augenwinkel, wie der Neuankömmling mit der großen Klappe nach seinem Hut griff. Gut, soll er ihn haben, dachte er und ließ sich das gute Stück vom Kopf nehmen, nur um blitzschnell herumzuwirbeln und sein Schwert zu ziehen. Er stand nun hinter dem Mann mit seinem Hut, auf dessen Gesicht das Lächeln abrupt verschwand, als er die scharfe Klinge an seinem Hals spürte. Die anderen beiden zucken zusammen, zogen dann aber auch ihre Waffen.
„Lass ihn frei, du stinkender Waldläufer oder ich muss dir zeigen wie scharf mein Schwert ist“, schrie der Blonde. Die Adern auf seiner Stirn traten hervor.
„Ach, was ist denn aus der höflichen Ausdrucksweise von eben geworden? Habe ich dir die Sprache verschlagen? Unterschätze niemals einen Waldläufer mein Freund und du…“ er sprach zu dem Mann, den er im Griff hielt „du tust besser daran genau das zu machen was ich dir sage. Du nimmst jetzt meinen Hut und setzt ihn mir auf den Kopf. Ich weiß du stehst mit dem Rücken zu mir, aber mein Kopf ist nur eine handbreit hinter deinem, also solltest du ihn treffen. Die linke Hand legst du auf deine rechte Schulter, nur damit ich sie vorsichtshalber sehen kann. Los jetzt.“
Der Mann hauchte ein leise Ok, ok und bewegte seinen rechten Arm langsam nach hinten. Er schaffte es sogar den Hut passen zu platzieren, auch wenn seine Kumpanen lauthals protestierten.
„Gut gemacht. Vielleicht bleibst du ja doch am Leben, wenn deine beiden Kollegen da vorne keinen Mist bauen. Ich könnte mir gut vorstellen…“
„Hey, was ist da vorne los?“ Zwei Soldaten der Stadtpatrouille – der echten – standen keinen Wurfabstand entfernt und erblickten das Szenario.
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Der gestrige Tag mit der Dirne gab dem jungen Adlatus einen Anstoß zum Nachdenken. Er half ihr aus ihrem Leben heraus zu kommen doch die Art und Weise wie er es tun musste gefiel Ekarius nicht. Er konnte in einfachen Worten schwierige Sachverhalte erklären und so gut wie jedem Menschen Lesen und Schreiben beibringen. Letzteres hatte er in den letzten Wochen bereits mit großem Erfolg bewiesen. Das Mädchen, welches er auf der Suche nach einem Dieb kennen gelernt hatte, konnte nun schon einfache Texte lesen und sogar selbst verfassen. Es waren keine lyrisch anspruchsvollen Werke aber immerhin war sie nun in Stande einer ordentlichen Arbeit nach zu gehen. Doch würde der Adlatus ihr auch weiterhin Unterricht geben, es gab immer Dinge die man lernen konnte und Bereiche wo man sich verbessern musste.
Genau hier machte sich Ekarius Gedanken. Er konnte doch nicht nur einer Person helfen, es musste eine Möglichkeit geben mehreren Menschen eine neue Perspektive im Leben zu geben. Die meisten Menschen auf der Straße waren dort nur weil sie nichts anständiges gelernt hatten und nicht Lesen konnten. Eine Schule musste her, jedoch keine die nur für die Kinder der hohen Gesellschaft gedacht ist sondern für alle, vor allem müssten dort auch Erwachsene unterrichtet werden.
Es würde doch heraus zu finden sein ob der Orden nicht eine Schule unterhalten würde. Ganz bestimmt gab es eine Schule und genau diese Schule würde der Adlatus suchen und dort arbeiten wollen.
So macht er sich auf um jeden Novizen zu fragen ob er etwas darüber wisse. Seine Suche sollte auch nicht lange dauern nach nur ein paar Minuten bekam Ekarius eine genaue Wegbeschreibung zur Schule. Sofort eilte der junge Mann voller Mut zu dem Gebäude.
Von außen machte es einen sehr guten Eindruck, hoffentlich würde er sich im inneren bestätigen. Der junge Adlatus sah sich genau in den Räumlichkeiten um. Es gab nur drei Räume. Ein Klassenzimmer, ein Materialraum und die Eingangshalle. Doch was fehlte waren die Menschen, es konnte auch an der späten Stunde liegen, dass niemand hier anzutreffen war. Am Besten würde es sein sich am nächsten Tag noch einmal umzusehen. Irgendwer musste ihn ja auch einweisen können und erklären wie hier alles abläuft.
Auf dem Weg zu seinem Quartier war die Aufregung auf den nächsten Tag mitten ins Gesicht geschrieben. Endlich hatte er etwas gefunden was ihm Spaß machen würde.
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Okay, das war jetzt schief gelaufen. Tobias konnte die Situation aber wahrscheinlich noch gut retten, immerhin hatte noch keiner der konservativen Wachmänner Verdacht gegen sie geschöpft.
"Bleib lieber zurück, Paul! Der Mistkerl hier bedroht unseren Jordan. Holt uns einen Bogen!"
"Ganz ruhig bleiben, Junge. Wir wollen kein Blut sehen, es gibt bestimmt Wege, sich zu arrangieren..."
Paul legte seine Waffe ab und hob die Hände: "Siehst du?"
Der Kerl nickte.
"Wie heißt du, Junge?"
"Jarvo, ich..."
"Jarvo, egal was passiert ist, es gibt keinen Grund für diese Gewalt. Innos Wut wird dich nur noch mehr treffen. Nun lege bitte dein Schwert weg und wir werden Milde zeigen."
Oh dieser Possenreißer. Tobias konnte sich dieses Gelaber nicht anhören, er handelte. Schnell eilte er hoch zur Kaserne, die nur einen Katzensprung vom Markt entfernt war, und holte sich seinen Bogen. Drei Pfeile sollten reichen, und damit kehrte er zurück. Die Situation war unverändert.
"Lass ihn gehen!", sprach er schließlich streng und richtete die Pfeilspitze direkt auf Jarvos Brust...
Ronsen
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Wistler konnte gar nicht glauben, was heut alles in der Stadt los war.
Er war gerade durch den Markt gelaufen und hatte einem Fuhrmann geholfen sein Fuhrwerk duch die Menschenmenge am Markt zu schleusen.
Welche mühe das einem Samstags auf dem Markt kostet hatte Wistler völlig unterschätzt.
Aber es war seine erste Dienstzeit für die Garde und so konnte ihn auch diese zermürrbende Abreit nicht abschrecken.
Dadruch, dass man in diesem Gedränge nur langsam voran kam, bekam Wistler allerhand von dem Klatsch und Tratsch der Leute mit.
Zwei Frauen, die anscheinend mit ihren Weidenkörben einkaufen waren, unterhielten sich angeregt.
...gefangen und abgeführt!schnappte Wistler auf.
Von der Stadtwache? Weisst du wer die zwei Verbrecher waren? erkundigte sich die andere.
Nein, nicht genau der eine soll anscheinend hier aus der Gegend kommen und das andere war einer dieser unkultivierten Barbaren aus dem Norden. Mehr ein Tier als einem Mann solle er geglichen haben.
Und die haben ich mit Waffen gegen die Stadtwache gewehrt hier in Vengard?fragte die Frau ungläubig.
Ja, aber gegen unsere Stadtwache hatte sie keine Chance. Sie sitzen jetzt im Kerker hat mien Mann mir erzählt. Wir brauchen uns nicht zu fürchten!
Wistler schüttelte nachdenklich den Kopf.
Was konnte nur vorgefallen sein. Einen offene Kampf in Vengard hatte er noch nie erlebt.
Doch schon war wieder Wistler auf seine Aufgabe konzetriert.
Achtung, Fuhrwerk, aus dem Weg...
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Vorsichtig spannte die junge Frau den Bogen, sie hatte seit einiger Zeit nicht mehr geschossen. Normalerweise bevorzugte sie ihre beiden Scimitare, aber hier wäre die Strecke zu weit gewesen, die sie noch zurücklegen musste. Die Frage war nur auf wen sie zielen sollte. So genau hatte sie nicht mitbekommen, was hier gerade vor sich ging. Der eine schien nur in der Klemme zu sein und wie es den Anschein machte, war er nicht von der Stadtgarde. Was eigentlich schon Grund genug war ihm helfen zu wollen. Dennoch war sie leicht unentschlossen.
Schlussendlich anerbot sich derjenige mit dem Bogen jedoch am ehesten. Sie kniff die Augen zusammen, schob sich leicht aus ihrer Deckung hervor, zielte erneut und liess den Pfeil surren, wie Taeris es ihr vor einigen Jahren gezeigt hatte. Schnell drückte sie sich wieder gegen die leicht bröckelnde Wand der Hütte, während sie dem Geschoss hinterher spähte. Sie hatte auf den Hals gezielt, doch der Pfeil hatte sich eine andere Bahn, als die vorgesehene gesucht und steuerte direkt auf die Schulter des Bogenschützen zu.
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Mihawk war verzweifelt. Er hatte zwar schon einen Wolf erlegt, brauchte aber noch zwei weitere. Und so eine Chance wie letzte Nacht würde er nicht mehr so einfach bekommen. Mihawk platzte fastinnerlcih vor Wut. Erstens, weil ihm keine Idee kam, wie er den nächsten Wolf erledigen sollte, denn einfach in den Wald stapfen und einen einfach umlegen war für ihn jetzt noch unmöglich. Zweitens, hatte er immer wieder das dämmliche Gesicht des Schmieds vor seinen Augen, was ihn offensichtlich Verhönte. Mihawk dachte sich, das es vielleicht an der stickigen Luft ihn seinem Zimmer legen könnte, weshalb er sich entschloss ein bisschen auf den Straßen Vengards zu Wandern und ein bisschen frische, kalte Luft aufzunehmen, die sein Gehirn durchströmen wird und ihm so vielleicht eine gute Idee aufgehen könnte. Es war recht ruhig auf den Straßen, bis auf ein paar Leute, die ein bisschen Smalltalk trieben. Nichts ahnend wanderte Mihawk durch die Straßen, doch wollte ihm keine Ideen kommen. Er versank immer mehr in selbst zweifel, als plötzlich ein sich schnell bewegenden Pfeil an ihm vorbei surrte. Vor Schreck fiel Mihawk, mit einer nicht so ganz weichen Landung, auf seinen Allerwertesten.
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Jarvo war sich nicht sicher was gerade passiert war. Erst waren zwei Männer der Stadtgarde hinzugekommen, von denen einer versuchte die Situation zu entschärfen. Doch egal wem Jarvo sich ergeben würde, er würde der Schuldige bleiben und das konnte er nicht hinnehmen. Als der Blonde einen Bogen holte schien die Situation zu eskalieren, doch irgendein Zufall, ob göttlich oder nicht, ließ einen Schützen auftauchen, der einen Pfeil in dessen Schulter versenkte.
Der Blonde schrie auf und der Große, genannt Mike, ging einen Schritt auf Jarvo zu. „Verflucht seid ihr Waldmenschen. Versteckt euch nur und tretet nicht offen aufs Schlachtfeld. Feiglinge allesamt.“
Tobias´ Schreie waren nun in ein Stöhnen übergegangen. Von dem tapferen Macker, den er eben noch markierte, war nichts mehr über geblieben. Ein kleines, blutendes Häufchen Elend, welches nicht einmal den Mut hatte, sich einem Mann alleine zu stellen.
Doch die Worte von Mike brachten Jarvo auf einen interessanten Gedanken. Er hielt den Mann, der ihm den Hut geklaut hatte, immer noch vor sich im Griff, gebrauchte ihn als menschlichen Schutzschild.
„Ich würde das nicht so laut sagen, Mike. Wir Waldmenschen, wie du es so schön sagst, sind da empfindlich. Mein Kumpane hat sich gut versteckt und wartet nur darauf den nächsten von euch zu erledigen, also passt besser auf was ihr sagt oder tut.“
Klang das logisch? Würden sie es ihm abkaufen? Und eine weitere Frage war: Stand der unbekannte Schütze wirklich auf seiner Seite und ließ sich als Kumpanen bezeichnen? Die Situation war brenzlig und stand nur kurz davor in ein Gemetzel auszuarten.
„Wie soll es nun weitergehen“, rief der Soldat, der die Situation eben noch schlichten wollte, nun aber die Hoffnung aufgegeben hatte, wie sich aus seiner gebrochenen Stimme schließen ließ. „Sollen noch Menschen hier sterben oder können wir heute Abend alle zu unseren Familien zurückgehen?
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Mike blickte verzweifelt von Tobias hinüber zu Jarvo und Jordan und dann noch zu Paul, der sein Schild gezogen hatte und sich ebenso unsicher unschaute. Der Hüne hätte nie gedacht, in was für einem Dilemma das ausartete, aber er wusste, dass hier sein Leben höher stand als das Decken seiner Lügen als falscher Waffenknecht. Er war nie der Experte, was weitreichende Gedankengänge ausmachte, also tat er das, was ihn und Tobias hier schnell retten konnte. Er tat es Jarvo gleich.
Mit einem drohenden Blick zu Jarvo gerichtet stapfte er mit rasendem Herz in die Richtung, aus der eben noch der Pfeil geschossen kam und hob einen jungen Burschen am Kragen hoch, der sich aus welchem Grund auch immer hier auf den Hintern in die Kälte gesetzt hatte. Mit für seine Statur beachtlicher Geschwindigkeit legte er dem Bürger das Messer an den Hals und stellte sich wieder Jarvo gegenüber, aber außerhalb der Schussbahn, die der Attentäter eben genutzt hatte.
"Ist er das? Der hier, hä? Willst du sein Leben riskieren? Nein? Dann lass Jordan gehen!"
"Mike, bitte... was sind denn das für Methoden?", Paul versuchte sich einzumischen, scheiterte aber in seiner schwachen Art.
"Schaff Tobby hier weg! Ich kümmere mich!"
"Nein, weißt du, was ich mache?"
Er kam einen Schritt auf Mike zu, doch diese drohte nun auch Paul, bei einem Fehlverhalten den jungen Mann umzulegen.
"Ich hole Verstärkung", sprach Paul schließlich.
Er flüsterte seinem Kameraden etwas zu und der brachte Tobias schließlich weg. Inzwischen waren die Gassen wie leergefegt und doch waren die Augen überall. Mike hielt das Messer mit gewetzter Klinge noch ein Stück mehr an den Hals des Fremden. Was für ein Desaster, und dabei wollten sie nur ihren Spaß haben...
Ronsen
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Mihawk war noch ganz benommen von den geschen und zu allem überfluss schmertzte ihm jetzt auch noch der Hintern. Viel Zeit um über sein Leid zu klagen blieb ihm nicht, denn schon darauf, wurde er von einer geheimnissvollen Person am Kragen gepackt, welche ihm auf sogleich ein Messer an die Kehle legte.
"Was ist denn jetzt los?",dachte sich Mihawk, von der Situation total überfordert. Worum ging es? Wollte die Person ihn Ausrauben, wobei bei Mihawk nicht gerade viel zu holen gewesen wäre. Oder war dies ein verrückter Killer und musste Mihawk nun um sein Leben bangen. Er wusste es nicht. Er sah nur noch wie ein Schatten am Rande eines Hauses verschwand und Mihawk hoffte, dass vielleicht gleich hilfe für ihn kam.
Der fremde zog Mihawk, desse Klinge nicht weit von Mihawks Kehle entfernt, zu zwei anderen Person, die Mihawks Meinung nach vielleicht zu dem Fremden gehörten.
Die Angst war Mihawk buchstäblich ins Gesicht geschrieben, welche durch das Schreien des fremden nur noch verstärkt wurde. Er verstand nicht was der fremde sagte, was in dieser überforderten Situation auch sehr schwierig war. Noch wusste er wem dieses Geschrei galt. Es war Mihawk auch egal. Er hoffte nur heil aus dieser Situation rauszukommen und das sich die Situation hoffentlich klären lässt.
Geändert von Mihawk Dulacre (17.10.2009 um 20:05 Uhr)
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„Mike, lass bei Adanos´ Willen den Jungen da raus“, schrie Jarvo und zog dabei sein Schwert zu nah an Jordans Hals heran, den er in der Zwischenzeit nach seinem Namen gefragt hatte. Ein paar Blutstropfen sickerten aus der kleinen Wunde. Doch Jordan gab keinen Ton von sich und versteifte stattdessen seinen Körper. Er schien nicht in der Lage zu sein auch nur ein Quäntchen Widerstand zu leisten.
„Du meinst wohl bei Innos´ Willen“, witzelte Mike zurück und erhöhte den Druck seines Griffes. Der unbekannte Junge – wohl der Leidtragendste der Situation – war nicht klein, und doch überragte ihn Mike um einen Kopf.
„Ok“, sprach Jarvo „nenn es wie du willst. Aber lass mich eben zusammenfassen um was es hier geht. Ich bin nur hier, weil ich zu Odinson…“
„Kommandant Odinson“, schrie Mike.
„Kommandant Odinson wollte. Ich will mich gar nicht mehr daran erinnern wie die Situation aus den Fugen geraten ist, doch möchte ich die Sache nur beenden. Keiner brauch zu Schaden zu kommen. Wir lassen alle die Waffen sinken und gehen.“
Jarvo blickte hoffnungsvoll zu Mike, der jedoch von einem Rachegedanken erfüllt schien. „Wenn du gehst, dann ists aus mit dem jungen Kerl hier, verstehst du?“
Der Barde schüttelte den Kopf. Er konnte mit diesem Mann nicht reden. Zu beschränkt schien sein Verstand, zu simpel sein Denken. Bis vor zehn Minuten war die Welt noch in Ordnung gewesen. Noch hatte er keine Idee, wie sich die Sache klären würde. Er würde aus auf die emotionale Schiene versuchen.
„Wie heisst du Junge?“, rief er herüber und blickte in dessen grüne Augen, die selbst bei dieser Entfernung zu erkennen waren. Der Angesprochene sagte nichts, bevor Mike ihm einen Stoß versetzte.
„Mihawk“, krächzte er.
„Ok Mihawk. Ich entschuldige mich, dass du in dieses Dilemma hineingeraten bist. Du siehst wie ein tapferer Kerl aus. Halte durch.“
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„He du da, was stehst du da so rum wie bestellt und nicht abgeholt. Lass den Gaul und komm mit.“
Sarpedon hatte nicht erwartet, dass dieser Mann auf diese Aufforderung eines Fremden einfach so reagieren würde, darum fuhr er gleich fort .
„Der rothaarige Drache hat mal wieder Ärger am Hals und spuckt gerade wahllos Feuer in alle möglichen Richtungen. Komm ich bringe dich hin, sie dreht komplett durch.“
Taeris entgegnete zur grossen Überraschung des Schurken nichts, sondern seufzt kurz, fast theatralisch Richtung Himmel, schüttelt resignierend den Kopf und holt eilig den Zweihänder von seinem Pferd, übergab dem Gaul dem Bauern, der immer mal wieder mit Redsonja trainiert hatte und wies ihn an es wieder im Stall festzubinden, um schlussendlich Sarpedon zu folgen. Er stellte keine Fragen. Keine einzige. Irgendwie imponierte das sogar dem Schurken. Natürlich nicht genug, um von seinem zugegebenermassen leicht hinterhältigen Plan abzukommen. Taeris war zu gut dafür geeignet die Drecksarbeit für ihn zu erledigen.
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Seltsam ...
Das war wohl das passendste Wort, das Callindor gerade einfiel. Ja, es war schon fast gruselig, was hier vor sich ging. Der Grund für seine Unsicherheit waren die Gesten und Blicke der anderen. Der Magier, Novizen, Adlaten, ja selbst der Blick der Milchfrau oder der trauernden Witwe auf dem Friedhof flößten ihm irgendwie Angst ein.
Wussten sie es? Sie alle?
Wussten sie, was für ein Mensch dieser hohe Magier war und zu welchen Schandtaten er befähigt war und um ein Haar dies auch zugelassen hätte. Ihre Blicke und Zuckungen sprachen Bände.
"Perverses Schwein!* schienen sie ihm entgegenbrüllen zu wollen. Ebenso *Kinderschänder!* oder *Lustmolch!*. Callindor wusste es genau, er konnte ihre Gedanken förmlich lesen und wie sie über ihn schlecht dachten und wie sie es genossen, ihn fertig zu machen.
Wie lange würde es wohl dauern, ehe Francoise persönlich vor seiner Türe aufkreuzen würde, um ihm den Arsch aufzureißen wegen der Sache? Eben dieser Sache. Diese Sache, über die scheinbar das gesammte Viertel bescheid wusste.
Dabei waren sie doch nur neidisch!
Callindor hatte eben ein ausschweifendes Sexleben, na und? War doch ihre Sache, wenn sie fregide in ihren Zimmern hockten und niemanden an sich ran ließen. War der Magier deswegen ein schlechter Mensch, nur weil er das tat, wovon andere nur unter vorgehaltener Hand tuschelten? Dabei führte doch jede Zweite in Vengard eine Ehe zu dritt. Das war doch offensichtlich! Callindor konnte es ihnen von den Augen ablesen, als wären sie aus Glas. Warum sahen das denn die anderen nicht? Statt dessen machten sie ihn schlecht und schadeten seiner Reputation. Er war ein angesehenes Mitglied des Ordens, ja das war er!
...
Nein, das war er nicht ...
Seufzend ließ Callindor die Schultern hängen. Er war der Abschaum des Ordens, das Scheißpapier der Latrinen sozusagen und niemand sah in ihm einen Gott. Oder zumindest einen anständigen Mann, den man zu respektieren hatte. Das war die Realität, und nichts anderes. Wieder seufzte Callindor laut und ihm kam erneut der Gedanke, wieso sie ihn noch nicht verbannt hatten. Schabernack hatte er schon genug veranstaltet. Mehr als genug.
Da war zum Beispiel die Affäre mit Morlon, seinem Magielehrer. Seit dieser Zeit hat man den blonden Wuschelkopf nicht mehr zu Gesicht bekommen. *Da hat doch dieser Callindor bestimmt seine Finger im Spiel!* mag es wieder die Gerüchteküche anheizen, dabei wusste Callindor selbst nicht, wieso Morlon von einem Tag auf den nächsten in der Versenkung verschwunden war. Er hatte damit zumindest nichts zu tun, doch das zu beweisen war schwer.
Dann die Sache mit diesem Paladin: Sir Ulrich. Das war auf der Überfahrt von Vengard nach Al Shedim, als Callindor unzüchtige Spielchen mit dem alten Sack treiben wollte, aus Frust, weil Morlon an dem Tag so zickig zu ihm war. Ein paar ordentliche Schellen hatte er sich dafür vom Paladin einfangen lassen. Dennoch ...
Darüber hinaus noch Eskapaden mit dieser Al Shedim Schlampe, Azriel oder so ähnlich, die ihn doch glatt öffentlich nackend an einen der Pfeiler gebunden hatte. Natürlich unter schallendem Gelächter, nachdem sich Callindor vorher unverschämt über sie geäußert hatte. Doch musste man deswegen gleich zu solchen Mitteln greifen und mit der Einfrierung bestimmter Körperglieder drohen? Scheinbar ja ...
Die Liste ließe sich wohl beliebig fortsetzen. Gab es überhaupt jemanden in Vengard, mit dem es sich der Magier noch nicht verscherzt hatte? Selbst Francoise sah in ihm nur noch ein Ärgernis, nichts weiter, denn jede Begegnung zwischen den beiden beschwor Unheil für den Orden herauf. Deshalb schien sich das Fräulein derzeit auch vor ihm regelrecht zu verstecken. Zumindest war sie derzeit nicht in Vengard anzutreffen, ganz egal, wie dringend es auch war ...
Und dann natürlich die Sache mit Nero.
Früher unter dem Namen Shibuhya unterwegs, scheint der Kerl unter multipler Persönlichkeitsspaltung zu leiden, denn scheinbar wechselt er alle fünf Minuten sein Erscheinungsbild, auch wenn man ihm doppelt und dreifach sagt, er sehe gut aus, doch Pustekuchen. Mal mit weißen Haare, dann wieder mit dunkleren, einmal mit einem Auge, dann wieder mit zweien. Was war bloß mit dem Typen los? Kein Wunder, dass Callindor ein ums andere Mal bei Nero abblitzte, scheinbar tobt in seinem Inneren noch ein Streit darüber, ob oder ob nicht. Aber solange er sich nicht noch in ein weibliches Wesen verwandelt und ihm an Stellen Dinge wachsen und an anderen Stellen Dinge verloren gehen und aus Nero plötzlich Nora würde, konnte Callindor damit leben. Aufgegeben hatte er seinen Schnuckiputz noch nicht.
Scheinbar war ja die Liebelei zwischen dieser Schnepfe Fjola und Nero nur heiße Luft gewesen, denn von ihr war nun schon seit Monaten nichts mehr zu sehen. Callindor hatte gleich so ein Gefühl, dass diese Person nichts für seinen Bussibär war. Ganz und gar nicht. Das war ihm schon damals klar, als sie im Kloster in Nordmar so raubtierhaft über den armen jungen Kirchler hergefallen war und ihn auf das schamloseste missbrauchte. Am Ende sah Nero es noch als Liebe an, dabei nutzte sie ihn nur aus. Da war es nur recht und billig, dass sich das Weib inzwischen verkrümelt hatte und so Nero nicht mehr den Kopf verdrehen konnte.
Das wollte Callindor schon die ganze Zeit machen. Und irgendwann würde er Erfolg haben, ganz sicher. Was ihn letztlich doch zur Erkenntnis kommen ließ, dass er wirklich dieses verdorbene Subjekt sein musste, von dem alle um ihn herum dachten und tuschelten. Dabei war doch gar nichts passiert!
Sie hatten sich geküsst. Ein Mal! Na und? Was war schon dabei? Die Nutten des Hafenviertels hatten viel mehr zu tun, da sagte auch niemand ein Wort. Es gehörte wohl nicht zum guten Ton. Jeder tat es, nur sprach keiner drüber. Wie konnten sich sonst solche Klitschen solange am Leben erhalten?
*Verbrennt ihn!*, kam es ihm wieder in den Sinn, diese Rufe und Forderungen. *Vierteilt ihn oder schneidet ihm sein Ding ab und gebt es ihm zu fressen ...*
Callindor konnte es nicht mehr hören. Neid und Missgunst, überall, nichts weiter. Sollten sie doch reden, so viel sie wollten. Das kratzte den Magier nicht im Geringsten. Er stand da drüber. Über den Dingen, die sie so weitschweifend von sich gaben. Die konnten ihm nichts. Gar nichts. Sollte Vic doch allen erzählen, was Callindor getan hatte, und wenn schon ...
Selbstsicher erschien der Magier in dem Moment. Selbstsicher und stark, wissend, was er wollte. Seine Brust geschwellt bis zum Anschlag. Für ungefähr drei Sekunden.
Dann fiel er wieder in sich zusammen wie ein verpasstes Soufflé und blieb still, grübelte und dachte, sinnierte und kam letztlich zu eben diesem einen Schluss, der das Ganze recht treffend beschrieb. Er brauchte dafür sonderbarer Weise nur ein Wort und es sagte doch alles aus: Fuck ...
Geändert von Callindor (17.10.2009 um 21:02 Uhr)
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Unzählige Gedanken schossen durch seinen Kopf, verhedderten sich, bildeten ein undurchdringliches Knäuel und blockierten jeden produktiven Gedankengang. Lediglich seine Füße trugen ihn wie selbstverständlich hinter diesem dubiosen Fremden her. Die Klinge hatte er lose in das Tuch geschlungen und umklammerte es mit der linken Hand. Je näher sie dem Spektakel kamen, umso mehr Menschen standen auf den Straßen. Der Fremde schien ihm zum Marktplatz führen zu wollen, wo irgendwas los war. Ehe Taeris sich versah, war der Fremde zwischen den Schaulustigen verschwunden.
Taeris versuchte ihm zu folgen, drängelte sich an den kleinen Grüppchen von Schaulustigen vorbei.. Der Gedanke, dass es vielleicht besser gewesen wäre, erstmal von einer übersichtlicheren Position aus die Lage abzuschätzen, kam ihm erst gar nicht. Fluchend drängte Taeris sich mitten durch eine weitere - im Weg stehende Gruppe...
…Und fand sich plötzlich in der ersten Reihe der Schaulustigen wieder. Verwirrt blickte Taeris sich um, doch der Fremde war längst verschwunden. Auch Redsonja war nirgends zu sehen. Das einzige was sich vor ihm abspielte, war wohl so etwas wie eine Geiselnahme, in die mehrere Gardisten verwickelt waren.
Etwas überfordert mit der Situation ließ Taeris sein Schwert sinken, wobei das Tuch zu Boden glitt und die Klinge des Zweihänders gänzlich frei legte. Einige Schaulustige, die bis zu diesem Moment noch hinter ihm gestanden hatten, versuchten nun rasch Abstand zu dem abgehalfterten Mann aus dem Norden nehmen zu wollen und wichen langsam nach hinten zurück.
Aufmerksamkeit, die er weder bemerkte, noch gebrauchen konnte. Stattdessen blickte er sich nur hektisch suchend um. Was zur Hölle ging hier vor?
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David hockte gerade gemütlich in der Unterkunft der Stadtwachen als ein Typ herein gerannt kam. " Wo sind denn alle?" Fragte dieser hektisch. " Ich hab keine Ahnung, irgendwo ist eine Besprechung oder ein Notfall oder sowas." Erklärte David ruhig. " Was ist denn los?" " WIR Haben AUCH einen NOTFALL!" Brüllte der Typ. " Jetzt sag schon was los ist. " Da unten legen sich so ein par Typen mit den Wachen an!" " WAS? Schon wieder?! Was ist denn los in letzter Zeit?" Fragte David wütend und sprang auf. " Ich glaub nicht dass hier noch mehr sind, ich bin allein. Das muss genügen. " Das ist zu wenig!" Ärgerte sich der Typ. " Halt die Schnauze und bring mich zu der Stelle, wo es Ärger gibt!" Schrie David den Idioten an. Sie rannten schließlich endlich davon in Richtung Notfall. David achtete auf rein gar nichts, schon zum zweiten mal waren Unruhen ausgebrochen, irgendwo war der Wurm drin! Schnell zog die Stadtwache ihr Schwert als sie schon Schreie hörte. Endlich waren die Beide da. Schon von weitem versuchte David die Lage zu analysieren. Es standen sich eine Wache und ein Fremder gegenüber, beide hatten jemanden vor sich, es war schwer zu erkennen bei der Dunkelheit. Er würde wohl einfach alles was keine Stadtwachenrüstung trug festnehmen, so einfach war das. Als er unten angekommen war, mitten in der angespitzten Situation sozusagen sah er, dass eine Stadtwache einen unschuldigen Kerl als Geisel genommen hatte, nein, das konnte doch nicht sein! Seit wann nutzten die Wachen solch miese Tricks? In der Hektik übersah er alles andere um sich herum.
"HE! LASS DEN TYP LOS!" Schrie er seinen Kollegen an, dieser überhörte ihn aber und drückte das Messer nur noch schärfer an die Kehle seines Opfers. David eilte auf die beiden zu, er würde doch nicht zusehen wie eine Stadtwache einem Typen die Kehle aufschlitzt. Doch noch während er lief, sah er im Augenwinkel den Schatten einer Gestalt, sie saß hinter einem Fass und hatte einen Bogen gespannt, das Licht einer Fackel strahlte die Schemen der Waffe an. "PFEILE!" Brüllte er, sprang vor und riss Stadtwache und Geißel hinunter auf den Boden während der Pfeil über sie hinweg saußte. "Was tust du da?" Fragte die Stadtwache wütend und war dabei, ihn anzugreifen. David schmetterte den Knauf seines Schwertes in das Gesicht der Wache, welche daraufhin Ruhe gab, und sah nach dem Fremden. " Wie heißt du? Gehts dir gut?" " Ich bin Mihawk, ja, ja ich denke schon..." " Gut, dann sieh zu dass du verschwindest, ich hab jetzt keine Zeit." Erklärte David und sah vom Boden aus in die Richtung, aus der die Gestalt geschossen hatte. Der Kerl würde hinter GItter wandern und wenn David dafür die Welt auf den Kopfs stellen musste, sofort rannte er auf die Stelle zu wo er ihn zuletzt gesehen hatte, wo war er hin?
Matthew
Geändert von Die Stadtwache (17.10.2009 um 21:25 Uhr)
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Sie hätte gut daran getan sich gleich wieder aus dem Staub zu machen und verschollen zu bleiben. Die hereingebrochene Nacht wäre ihr Freund gewesen, doch sie musste zurückkehren und dem armen Tropf helfen, der unschuldig und zum Teil ihretwegen im Gefecht gelandet war. Dennoch, wie blöd musste man sein sich beim Abschiessen des zweiten Pfeils erwischen zu lassen. Die ganze Ausbildung war wohl für nichts gewesen. Wenigstens hatte sie die Kaputze über ihre streng zusammengeknüpften Haare gezogen, wie Raya es ihr gezeigt hatte, aber das war auch das einzige, was sie nicht vergeigt hatte. Win'dar hatte es damals schon gesagt. Sie war nicht zur Assassine geboren.
Dennoch war sie entkommen, vorerst, hatte im Schatten eines Hauses Zuflucht gefunden und legte umgehend Pfeil und Bogen ab, kletterte an der Wand hoch und schob die Waffe aufs Dach. Dabei schaute sie sich immer wieder um. Keiner schien in dieser Seitengasse gelandet zu sein. Hastig knüpfte sie ihren Umhang anders zusammen und wechselte ihren Aufenthaltsort umgehend wieder, denn nochmals durfte sie sich nicht sehen lassen. Sonst würde sie am Ende noch hängen, denn Medin würde sie gewiss nicht begnadigen. Da kam man hin, wenn man eine gute Tat vollbringen wollte oder die Konsequenzen der eigenen Handlungen zu tragen versuchte. Lieber nicht. Dachte sie und schlich weiter, bis sie am anderen Ende der Gasse ein leichtes Schimmern wahrnahm. Wohl eine Fackel, schoss es ihr alarmiert durch den Kopf. Sie zitterte innerlich, drückte die Türfalle in ihrem Rücken nach unten und hatte Glück. Der Weg in die Hütte öffnete sich ihr. Leise trat sie ein und schloss die Tür lautlos wieder. Dann verharrte sie einfach. Während ihr das Herz vor Angst aus der Brust zu springen drohte. Aber die Schritte verhallten. Trotzdem blieb Redsonja wie angewurzelt stehen und lauschte der Dunkelheit.
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Mihawk brauchte einige Zeit, bis er realisierte, dass er nicht mehr in den Händen des Fremden war, sondern nun stattdessen unfreiwillig auf den Boden geworfen wurde. Im tat nun nicht mehr der hintern weh, aber durch die Wucht des Aufpralls schmerzte ihm nun die Schulter. Noch ein bisschen benommen, bemerkte Mihawk, wie nun ein nun ein paar Wachen jemanden anschrien. Aus Furcht, versuchte er so schnell wie möglich Schutz zu finden. Das Geschrei war groß. Trotz schmerzen versuchte er sich aufzuraffen, wurde aber sofort wieder von seinen Schmerzen zurück auf den Boden geschleudert. Seine Schmerzen war zu groß. Er konnte sich einfach nicht bewegen und befürchtete das Schlimmste.
"Nein... du musst dich bewegen. Du musst dich in Sicherheit bringen", dachte sich Mihawk und versuchte gegen seine Angst anzukämpfen. Er spürte, wie langsam wieder ein Gefühl in seine Beine zurückkehrte und nutzte es um sich so schnell wie möglich zu den Zuschauern zu begeben.
Mit letzter Kraft schaffte es Mihawk sich in Sicherheit zu bringen. Gehen wollte er aber nicht. Er wollte wissen, was hier vor sich ging und warum er unweigerlich fast getötet wurde. Es fiel ihm schwer in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Trotzdem nahm er die Uniform einer Stadtwache war und dachte sich, dass der geheimnissvolle Schatten ihm doch Hilfe beschert hatte. Er hoffte, da sie sich wieder treffen würden und der Schatten sich zu erkennen geben würde, damit er ihm für seine Hilfe danken könnte
Geändert von Mihawk Dulacre (17.10.2009 um 21:31 Uhr)
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Während Taeris beobachtet hatte, was auf dem Marktplatz vorging, hatte er so langsam begriffen, was hier überhaupt los gewesen war. Die Einzelheiten interessierten ihn nicht. Weder, wer von diesen Stadtwachen nun angefangen hatte, noch wer nun zu erst wen als Geisel genommen hatte. Es waren die wirren und hastig erzählten Ausführungen der Schaulustigen, die einen Schützen gesehen haben wollen. Oder nur einen Pfeil, der aus dem Nichts aufgetaucht war. Eine der Wachen fiel ihm auf, die am Rande des Geschehens nach irgendetwas suchte. Kisten wurden umgestoßen Dann verschwand der Mann in der Dunkelheit. Rückversichernd blickte Taeris sich um und verließ schließlich seinen Posten. Hastig eilte er zwischen den Menschen hindurch und folgte dem Wachmann. Schnell fand er sich allein in der Seitenstraße wieder. Die Schritte des Wachmanns hallten zwischen den Häusern hindurch. Da war wohl jemand besonders scharf auf einen Orden… Seit wann schwärmten die Wachen alleine aus? Vor allem wo sich doch jetzt die Berichte von Vorfällen häuften.
Taeris kümmerte dies nicht. Er rannte die Gasse hinunter und bog schließlich in einen schmalen Pfad ein, der die Gasse flankierte. Regungslos drückte er sich an die Hauswand an der nächsten Ecke, wo der Pfad wieder in die Gasse mündete. Der Markt war höchstens zwanzig Schritte Luftlinie von hier entfernt. Der Lärm von dort übertönte sein schweres Atmen. Geduldig wartete der Krieger ab, bis der Wachmann vorbei ging. Er ging, als würde er jeden Moment damit rechnen, dass jemand aus einer Ecke hervorsprang. Trotzdem übersah er Taeris.
Mit einem Satz sprang Taeris aus seiner Deckung und überwältigte die Wache. Das Schwert blitzte im Mondschein auf, als er es dem Mann auf die Brust drückte.
“Ruhig…“
Sprach Taeris und versuchte langsamer und weniger hektisch zu atmen. Der Mann unter ihm wehrte sich, doch Taeris hielt ihn mit seinem ganzen Körpergewicht nieder.
“Wenn du weist was gut für dich ist….verschwindest du von hier. Lass sie meine Sorge sein. Und sag auch deinen Freunden da hinten, dass sie aufhören sollen nach ihr zu suchen…“
ruckartig ließ er von ihm ab und richtete sich auf.
“Und keine Sorge… wenn dich dein Vorgesetzter fragt was hier passiert ist… sag ihm, er soll sich an Medin wenden. Und jetzt geh und kümmer dich um die anderen Durchgeknallten da hinten.“
Irritiert rappelte der Wachmann sich auf und verschwand wenig später….und Taeris war allein. Suchend blickte er sich um, dabei konnte er ohnehin die eigene Hand kaum vor Augen sehen. Ach verdammt noch mal.. wieso zur Hölle war er auch diesem Fremden gefolgt…
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Wenn das alles vorbei ist brauche ich ein Bier…dringend. Jarvo hörte das Geschrei von hinten und sah, wie zwei Stadtwachen herbeigestürmt kamen. Einer von ihnen rannte geradewegs an Jarvo vorbei und ging auf Mike los, der übertölpelt zu Boden ging. Doch die Situation war nun übersichtlich und beinahe gelöst. Der junge Kerl war befreit und durfte sich seines Lebens erfreuen, auch wenn es für ihn viel zu schnell ging.
Inzwischen war es so dunkel, dass die Fackeln der unzähligen Schaulustigen gerade recht kamen. Sie tauchten den Vorplatz der Hafenkommandantur in ein gespenstisches Licht, welches gerade ausreichte, um zu erkennen, wer wer war.
Jarvo sah den passenden Moment für seine Flucht gekommen. Bis zu diesem Punkt war ein offener Kampf vermieden worden – was das Ziel des Barden war. Er beugte sich ein Stück vor und flüsterte Jordan ins Ohr.
„Es ist gleich vorbei, Jordan. Ich lasse dich am Leben, doch auch nur, weil ich nicht ganz Vengard gegen mich aufbringen möchte. Du hast allerdings nur eine Chance, also nutze sie. Ich werde dich nach hinten ziehen, mitten in die Menge. Deine Aufgabe ist einfach: Gehe ebenfalls zurück, sodass mein Schwert dir nicht den Hals öffnet und schreie. So laut wie du kannst. Verstanden? Dann los!“
Der Moment war perfekt. Der herangestürmte Soldat war mit Mike und Mihawk beschäftigt und weit genug weg. Kein Gegner in Reichweite, keine weiteren Bogenschützen.
Jarvo zog Jordan nach hinten, worauf dieser sofort aus voller Inbrunst zu schreien und zetern begann.
„Nein! Bring mich nicht um! Bitte!“, mischte sich mit Gebrüll der Schaulustigen, die zur Seite wichen, um dem Duo um Jarvo Platz zu machen. Als sie mitten unter ihnen waren stieß der Barde seinen Gefangenen nach vorne in die Arme eines Mannes, der zu spät reagierte und mit Jordan zusammen zu Boden ging.
Ablenkung
Jarvo tat das einzig sinnvolle. Er rannte, rannte so schnell er konnte. Die Richtung war egal, denn er hatte kein präzises Ziel vor Augen. Die Hauptstraße entlang, mit wippendem Schild und der Laute auf dem Rücken, hinein in eine Seitengasse, vorbei an den Gauklern und Betrunkenen, vorbei an einem Brunnen, um die Ecke stürmen und in den Vorhof hinein. Ein alter Holzkarren bot den optimalen Schutz. Im Schutz der Dunkelheit stahl sich Jarvo und das Gefährt, legte sich lang auf den Boden und atmete durch.
Die Welt musste verrückt geworden sein.
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