Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sächsisch abgewöhnen
Leichenteich
17.09.2015, 15:04
Ich rede in einem sehr starken sächsisch. Allerdings würde ich es mir gern abgewöhnen. Einfach schon, weil man wenn man sächselt IMMER dumm klingt. Außerdem auch, damit mich andere besser verstehen können.
Kennt jemand eine Möglichkeit sich das abzugewöhnen? Einfach lassen kann man es nicht. Wenn ich versuche hochdeutsch zu sprechen klingt das sehr steif. Außerdem denk ich ja auch auf sächsisch.
Wenn man das noch irgendwie am Tonfall hört - ok. Aber der Dialekt ist bei mir momentan wirklich sehr stark.
Enternix
17.09.2015, 15:17
Ich würde vorschlagen, du suchst dir gezielt Videos in den gutes Hochdeutsch gesprochen wird, hörst zu und achtest auf die Betonungen.
Dann gehst du hin, ahmst das nach und lässt parallel eine Aufnahme laufen -> überprüfst dich nach jeder Aufnahme und korrigierst dich selbst, also üben, üben und nochmals üben.
Eine Alternative, aber da bin ich mir jetzt unsicher, inwieweit es dir möglich ist diese wahrzunehmen, wäre es auch, sich ein Seminar oder einen Kurs zu suchen, mögliche Anlaufstellen wären Unis/Sprachschulen. Ich weiß, dass derartige Angebote existieren, kann dir aber keine Angaben zu möglichen Kosten und den Erfolgsaussichten geben.
Sich selbst zu trainieren, wie oben vorgeschlagen, funktioniert auf jeden Fall, dürfte aber sehr aufwendig und mit einem hohen Maß erforderlicher Disziplin verbunden sein.
Ich wünsche dir bei deinem Vorhaben viel Erfolg. §wink
Ich würde vorschlagen, du suchst dir gezielt Videos in den gutes Hochdeutsch gesprochen wird, hörst zu und achtest auf die Betonungen.
Also quasi 99% aller synchronisierten Hollywood Blockbuster.
Inquisitor Revan
17.09.2015, 15:22
Ja sächsisch ist furchtbar. Leider ist es nur sehr schwer sich einen "Akzent" abzugewönnen. Selbst wenn du dann hochdeutsch sprichst, hört man das mehr oder weniger stark noch raus.
Enternix
17.09.2015, 15:29
Also quasi 99% aller synchronisierten Hollywood Blockbuster.
Daran dachte ich jetzt eher nicht. Zumal sein Hochdeutsch-Wortschatz dann ja auch recht begrenzt wäre. §ugly
Eher an auf youtube verfügbares Kabarett, sofern hochdeutsch, Nachrichtensendungen, Kochshows... Geht doch eigentlich alles, wenn die Leute gutes Deutsch sprechen. Hat zusätzlich den Vorteil, dass es vielleicht sogar Spaß macht und du etwas dazulernst.
raytracer
17.09.2015, 16:00
§rofl ich kann mir das gar nicht vorstellen. gehe doch damit mal zu einem logopäde. aber woher kommt der akzent ? bist du schon etwas älter ? in den medien ist ja alles auf hochdeutsch, spricht man das dann nicht nach ner weile auch so ?
Ja sächsisch ist furchtbar. Leider ist es nur sehr schwer sich einen "Akzent" abzugewönnen. Selbst wenn du dann hochdeutsch sprichst, hört man das mehr oder weniger stark noch raus.Das ist ein Dialekt, kein Akzent. ;)
Pah, was kümmert mich, was andere denken? Ich sächsel immer drauf los, wenn mein Mund aufgeht, natürlich spreche ich aber auch schönstes Residenzsächsisch.:D Allerdings muss ich aufpassen, wenn ich telefoniere, dass ich nicht immer "nu" sage.^^
Ich gebe zu, dass der Dialekt wirklich dümmlich klingt. Aber ich will es mir nicht abgewöhnen.
Allerdings habe ich beobachtet, dass ich bei CTs nach einer Weile das Sächsisch etwas ablege.
Von daher kann ich empfehlen, sich mit Menschen zu umgeben, die Hochdeutsch sprechen oder einen anderen Dialekt.
Don-Esteban
17.09.2015, 16:25
Von daher kann ich empfehlen, sich mit Menschen zu umgeben, die Hochdeutsch sprechen oder einen anderen Dialekt.
Ja, das wäre auch mein Rat. Verstärkt mit Leuten verkehren, die hochdeutsch sprechen. Dann passt man sich, ohne es zu merken, von ganz alleine an. Einfach aus unbewußtem Anpassungsdruck.
(Obwohl, bei Bayern scheint das irgendwie nicht so richtig zu funktionieren, die reden auch nach 20 Jahren woanders oftmals noch genauso wie damals in ihrem Heimatdorf. :D)
@Leichenteich: Du schreibst ja auch hochdeutsch, also kannst du auch hochdeutsch denken. Oder übersetzt du gedanklich jeden Satz, bevor du ihn niederschreibst?
Ja, das wäre auch mein Rat. Verstärkt mit Leuten verkehren, die hochdeutsch sprechen. Dann passt man sich, ohne es zu merken, von ganz alleine an. Einfach aus unbewußtem Anpassungsdruck.
(Obwohl, bei Bayern scheint das irgendwie nicht so richtig zu funktionieren, die reden auch nach 20 Jahren woanders oftmals noch genauso wie damals in ihrem Heimatdorf. :D)Ach, naja, ich finde dem Herrn Ballack hört man seine (sächsische) Herkunft auch noch ganz gut an.:D
Thanatos
17.09.2015, 16:40
(Obwohl, bei Bayern scheint das irgendwie nicht so richtig zu funktionieren, die reden auch nach 20 Jahren woanders oftmals noch genauso wie damals in ihrem Heimatdorf. :D)
Das, mein lieber Don, hat mehr mit Unlust zu tun als mit Unvermögen. :p
Spaß beiseite. Was den Bayern am meisten Probleme bereitet, ist das "r". Das wird bei uns grundsätzlich gerollt und sich das abzugewöhnen scheitert oft schon daran, dass viele es garnicht ungerollt aussprechen können. Da wird dann meistens ein "ch" draus.^^
(Obwohl, bei Bayern scheint das irgendwie nicht so richtig zu funktionieren, die reden auch nach 20 Jahren woanders oftmals noch genauso wie damals in ihrem Heimatdorf. :D)
Ich und auch die meisten Bayern die ich kenne, können je nach Bedarf zwischen bairisch und hochdeutsch wechseln und tun das auch. :dnuhr:
Thanatos
17.09.2015, 17:40
Ich und auch die meisten Bayern die ich kenne, können je nach Bedarf zwischen bairisch und hochdeutsch wechseln und tun das auch. :dnuhr:
Das schon, aber die wenigsten können das akzentfrei.^^
Das schon, aber die wenigsten können das akzentfrei.^^
Kaum jemand spricht reines Hochdeutsch ohne irgendeinen Akzent. Oft hört man es auch einem Sachsen, Hamburger, Berliner an, woher er ungefähr stammt, auch wenn er nicht im Dialekt spricht.
Thanatos
17.09.2015, 17:48
Kaum jemand spricht reines Hochdeutsch ohne irgendeinen Akzent. Oft hört man es auch einem Sachsen, Hamburger, Berliner an, woher er ungefähr stammt, auch wenn er nicht im Dialekt spricht.
Ich will es aber perfekt können! $§p4
Ganz wirst du es nie losbekommen. Aber zumindest größtenteils.
Inquisitor Revan
17.09.2015, 18:50
Das ist ein Dialekt, kein Akzent. ;)
Pah, was kümmert mich, was andere denken? Ich sächsel immer drauf los, wenn mein Mund aufgeht, natürlich spreche ich aber auch schönstes Residenzsächsisch.:D Allerdings muss ich aufpassen, wenn ich telefoniere, dass ich nicht immer "nu" sage.^^
Ich gebe zu, dass der Dialekt wirklich dümmlich klingt. Aber ich will es mir nicht abgewöhnen.
Allerdings habe ich beobachtet, dass ich bei CTs nach einer Weile das Sächsisch etwas ablege.
Von daher kann ich empfehlen, sich mit Menschen zu umgeben, die Hochdeutsch sprechen oder einen anderen Dialekt.
Deswegen ja auch die "". Dennoch hört es einem Sachsen an, wenn er hochdeutsch spricht. Dasgleiche gilt ja z. B. für einen Schweizer. Insofern passt auch Akzent.
Pursuivant
17.09.2015, 18:52
Man kann sich nur sehr mühsam einen Dialekt abgewöhnen. Ohne Sprecherschulung wird es nie 100%ig gelingen. Ich bin im Ruhrgebiet groß geworden und falle immer wieder in den Dialekt zurück. Jawoll Ruhrgebietsdeustch ist ein Dialekt. Hasse den gesehen? Ma' ma 't Fensta zu! 's is am regnen (dranne).
Selbst wenn ich versuche Hochdeutsch zu sprechen, dann verschlucke ich Endsilben usw.!
Sächsisch finde ich nicht lächerlich, vor allem wenn man bedenkt, dass die sächsische Kanzeleisprache die Grundlage unsere heutigen Grammatik ist. Das führt aber auch zu dem Problem, dass viele damit Schwierigkeiten haben Nominativ,Genitiv, Dativ, Akkusativ, wer braucht das schon? ;) Wir gewöhnen uns an allem, sogar an dem Dativ.
El Pollo Diablo
17.09.2015, 19:07
Ich will es aber perfekt können! $§p4
Sprache ist nicht in Stein gemeißelt und wandelt sich ständig. Die Lexik (der Wortschatz) ist am "anfälligsten" für äußere Einflüsse; Morphologie, Phonologie und Syntax sind konservativer (heißt: Ändern sich nicht so leicht), aber auch sie sind nicht vor Wandel geschützt. Und da eben die Phonologie sich auch ändert, und zwar nicht zentral gesteuert, sondern überall ein bisschen anders, gibt es keine perfekte Aussprache.
Ein guter Referenzpunkt ist die Tagesschau. Dort wird tatsächlich Wert auf die als derzeit korrekt angesehende Aussprache gelegt, was sich u.A. darin zeigt, dass hier die Endsilben noch richtig ausgesprochen werden (und nicht verschluckt, wie man es im Alltag tut).
Allgemein sind die Unterschiede zwischen Sprache und Dialekt fließend. Wer von "Plattdeutsch" als deutschem Dialekt spricht, kann genauso gut auch das Niederländische als deutschen Dialekt einordnen. Die Unesco zählt z.B. das Alemannische, zu dem Schweizerdeutsch, aber auch die badischen und schwäbischen Dialekte gehören, als eigene Sprache. Dialekte sind keineswegs minderwertig und nicht simpler oder bäuerlicher als Hochdeutsch. Ein selbstverständlicher und selbstbewusster Umgang mit den regionalen Dialekten ist auf jeden Fall besser als Gleichmacherei. Wieso sollte ein Bayer im Alltag Hochdeutsch sprechen müssen, oder ein Bremer?
Aber leider klingt Sächsisch nun wirklich grauenvoll. Der mit Abstand hässlichste deutsche Dialekt.
Thanatos
17.09.2015, 19:12
Ich möchte keinesfalls meinen Dialekt ablegen.
Mein Dialekt ist mir heilig. :A
smiloDon
17.09.2015, 19:39
Jawoll Ruhrgebietsdeustch ist ein Dialekt.Nein, das ist ein Regiolekt! :p
Den Unterschied wird dir jeder Linguist sicher gerne erklären. :D
Es gibt nur einen Weg: Du musst die deutsche Sprache an sich aufgeben. Man kann kein Sächsisch sprechen, wenn man sich französisch unterhält!
Pursuivant
17.09.2015, 20:02
Nein, das ist ein Regiolekt! :p
Den Unterschied wird dir jeder Linguist sicher gerne erklären. :D
Das ist Ansichtssache, es gibt Linguisten, die Ruhrideutsch mittlerweile als eigenständigen Dialekt und andere, die es als Regiolekt ansehen. Im übrigen gibt es auch "die" Ruhrgebietssprache auch nicht. Es gibt die "Woll/Ne" Grenze, irgendwo zwischen Bochum und Dortmund. Dann geht es im Norden ziemlich fließend ins Münsterländische über und im Süden ab Gevelsberg bekommt es die bergische Klangfarbe. Östlich von Unna fließt westfälisch ein usw.!
Orkjäger XD
17.09.2015, 20:05
Ja, das wäre auch mein Rat. Verstärkt mit Leuten verkehren, die hochdeutsch sprechen. Dann passt man sich, ohne es zu merken, von ganz alleine an. Einfach aus unbewußtem Anpassungsdruck.
/this
Ich merke bei mir, wenn ich mit Leuten aus Norddeutschland, Berlin etc zu tun habe, falle ich automatisch eher in deren Sprachgebrauch hinein. Natürlich nicht so stark aber die Tendenzen gehen stark dahin.
Wenn ich mit Thüringern rede, dann fühle ich mich am wohlsten wenn ich deren Sprachgebrauch falle, weil ich dort her stamme und es von klein auf gewöhnt bin
Leichenteich
17.09.2015, 20:06
§rofl ich kann mir das gar nicht vorstellen. gehe doch damit mal zu einem logopäde. aber woher kommt der akzent ? bist du schon etwas älter ? in den medien ist ja alles auf hochdeutsch, spricht man das dann nicht nach ner weile auch so ?
Ich bin 24. Und was in den Medien ist, ist egal. Hier im Raum Dresden sprechen die meisten einen ziemlich harten Dialekt. Eigentlich ist auch Dresden und der Raum bis an die polnische Grenze das Gebiet in dem am stärksten gesächselt wird. Von daher ist es Wurst, wie in den Medien gesprochen wird.
Ja, das wäre auch mein Rat. Verstärkt mit Leuten verkehren, die hochdeutsch sprechen. Dann passt man sich, ohne es zu merken, von ganz alleine an. Einfach aus unbewußtem Anpassungsdruck.
(Obwohl, bei Bayern scheint das irgendwie nicht so richtig zu funktionieren, die reden auch nach 20 Jahren woanders oftmals noch genauso wie damals in ihrem Heimatdorf. :D)
@Leichenteich: Du schreibst ja auch hochdeutsch, also kannst du auch hochdeutsch denken. Oder übersetzt du gedanklich jeden Satz, bevor du ihn niederschreibst?
Keine Ahnung, mit dem schreiben ists irgendwie anders. Keine Ahnung warum. Aber ich hab mich vorallem seit ich es mit abgewöhnen will oft gemerkt, dass ich ich wirklich genauso denke, wie ich auch spreche. Und auch die krassesten Sachen denk ich genauso. Halt solche Sachen, die normal mit "a" ausgesprochen werden, aber im starken sächsisch mit "oa"...das schon fast so stark ist, dass es einfach wie "o" klingt. :D
El Pollo Diablo
17.09.2015, 20:15
Es gibt nur einen Weg: Du musst die deutsche Sprache an sich aufgeben. Man kann kein Sächsisch sprechen, wenn man sich französisch unterhält!
Sag das nicht. Schon mal Französisch mit starkem sächsischem Akzent gehört? Danach will man sich die Gehörgänge zubetonieren.
Es gibt nur einen Weg: Du musst die deutsche Sprache an sich aufgeben. Man kann kein Sächsisch sprechen, wenn man sich französisch unterhält!
Das haben sie wahrscheinlich auch gedacht, als sie Arnold Schwarzenegger in seinen Filmen englisch sprechen ließen. Hörste ja, wie gut das geklappt hat. :D
Don-Esteban
17.09.2015, 20:55
Das, mein lieber Don, hat mehr mit Unlust zu tun als mit Unvermögen. :p
Ich und auch die meisten Bayern die ich kenne, können je nach Bedarf zwischen bairisch und hochdeutsch wechseln und tun das auch. :dnuhr:
Ich hab das Problem konkret bei der Arbeit (BMW-Werk Leipzig derzeit). BMW hat ja auch diverse Standorte in Bayern, Werk München, Forschungs- und Innovationszentrum München, Werk Dingolfing, Werk Landshut, Werk Regensburg, Werk Wackersdorf. Und es gibt natürlich auch viele Kollegen, die von dort ins Werk Leipzig kommen. Viele davon sprechen ein eher harmloses, ich nenne es mal "schwaches" bairisch. Das versteht man problemlos. Aber einige sprechen auch abgrundtief urbairischen Dialekt. Ich verstehe diese Leute einfach nicht, egal wie laut uns langsam sie sprechen. (Meistens machen sie ja nur das erste.) Ich finde das unverständlich (haha, Wortwitz): Die sind in Meetings und man versteh nicht, was sie sagen. Welchen Sinn hat dann so ein Meeting? BMW ist ja nun keine Hinterwäldlerfirma irgendwo aus irgendeinem Tal des Bayrischen Waldes. Das ist ein Weltkonzern. Und trotzdem benutzen sie einen Dialekt, der außerhalb Bayerns gar nicht oder nur mit äußerster Anstrengung verstanden wird. Das ist so... provinziell. Und die wollen einen internationalen Autokonzern vertreten? Ernsthaft? Ich verstehe es nicht: Es spricht doch auch keiner Plattdeutsch. Und wenn es einer tun würde, würde man ihm das nicht durchgehen lassen. Aber ihre eigenen obskuren alienesken Dialekt können diese Kollegen ganz selbstverständlich benutzen. In bayrischen Werken wäre das ja egal, aber außerhalb? Und sie hören auch nach ein paar Jahren nicht damit auf.
Ich hab das Problem konkret bei der Arbeit (BMW-Werk Leipzig derzeit). BMW hat ja auch diverse Standorte in Bayern, Werk München, Forschungs- und Innovationszentrum München, Werk Dingolfing, Werk Landshut, Werk Regensburg, Werk Wackersdorf. Und es gibt natürlich auch viele Kollegen, die von dort ins Werk Leipzig kommen. Viele davon sprechen ein eher harmloses, ich nenne es mal "schwaches" bairisch. Das versteht man problemlos. Aber einige sprechen auch abgrundtief urbairischen Dialekt. Ich verstehe diese Leute einfach nicht, egal wie laut uns langsam sie sprechen. (Meistens machen sie ja nur das erste.) Ich finde das unverständlich (haha, Wortwitz): Die sind in Meetings und man versteh nicht, was sie sagen. Welchen Sinn hat dann so ein Meeting? BMW ist ja nun keine Hinterwäldlerfirma irgendwo aus irgendeinem Tal des Bayrischen Waldes. Das ist ein Weltkonzern. Und trotzdem benutzen sie einen Dialekt, der außerhalb Bayerns gar nicht oder nur mit äußerster Anstrengung verstanden wird. Das ist so... provinziell. Und die wollen einen internationalen Autokonzern vertreten? Ernsthaft? Ich verstehe es nicht: Es spricht doch auch keiner Plattdeutsch. Und wenn es einer tun würde, würde man ihm das nicht durchgehen lassen. Aber ihre eigenen obskuren alienesken Dialekt können diese Kollegen ganz selbstverständlich benutzen. In bayrischen Werken wäre das ja egal, aber außerhalb? Und sie hören auch nach ein paar Jahren nicht damit auf.
Das verstehe ich auch nicht. In meinem Studiengang haben z.B. alle hochdeutsch gesprochen - auch diejenigen, die in Bayern aufgewachsen sind und privat auch oft bairisch sprechen. Bei den Maschinenbau-Studenten ist mir allerdings aufgefallen, dass viele von denen auch Referate etc. auf bairisch hielten, was mir immer sehr unpassend vorkam.
Mir persönlich ging es jedenfalls auch schon öfter so, dass Kollegen von mir mit einem überraschten "das hört man ja gar nicht" reagiert haben, als sie erfahren haben, dass ich in Bayern aufgewachsen bin.
Allgemein scheint mir die Akzeptanz von Dialekten im Berufsleben aber schon stark zu schwanken. Während das bairische ziemlich verrufen ist, scheint mir gerade der sächsische Dialekt aber ziemlich weit verbreitet und auch allgemein akzeptiert zu sein.
Don-Esteban
17.09.2015, 21:21
Allgemein scheint mir die Akzeptanz von Dialekten im Berufsleben aber schon stark zu schwanken. Während das bairische ziemlich verrufen ist, scheint mir gerade der sächsische Dialekt aber ziemlich weit verbreitet und auch allgemein akzeptiert zu sein.
Also ich bevorzuge im Berufsleben schon möglichst dialektarme Kommunikation. Daß nicht jeder astreines hochdeutsch spricht - geschenkt.
Ich bin 24. Und was in den Medien ist, ist egal. Hier im Raum Dresden sprechen die meisten einen ziemlich harten Dialekt. Eigentlich ist auch Dresden und der Raum bis an die polnische Grenze das Gebiet in dem am stärksten gesächselt wird. Von daher ist es Wurst, wie in den Medien gesprochen wird.Oh, mein Lieber, dem muss ich ganz arg widersprechen. Hinter Pulsnitz beginnt der Raum des oberlausitzischen Dialektes und dieser Dialekt hat nichts mit dem sächsischen Dialekt zu tun. Das wirst du verstehen, wenn du einmal mit dem Zug nach Görlitz oder Zittau fährst. Es ist eher so, dass Sächsisch sich in den Süden und Westen von uns aus (also von Dresden aus) ausbreitet und ganz besonders stark um den Raum Chemnitz und Zwickau vertreten ist. Was man auch gut erkennen kann, wenn jemand von dort kommt, da diese Sprecher wirklich noch einmal viel mehr "singen" als wir Dresdner oder die Leipziger.
Sag das nicht. Schon mal Französisch mit starkem sächsischem Akzent gehört? Danach will man sich die Gehörgänge zubetonieren.Schö tämm!http://www.worldofugly.de/ugly/097.gif
Orkjäger XD
18.09.2015, 07:57
Oh, mein Lieber, dem muss ich ganz arg widersprechen. Hinter Pulsnitz beginnt der Raum des oberlausitzischen Dialektes und dieser Dialekt hat nichts mit dem sächsischen Dialekt zu tun. Das wirst du verstehen, wenn du einmal mit dem Zug nach Görlitz oder Zittau fährst. Es ist eher so, dass Sächsisch sich in den Süden und Westen von uns aus (also von Dresden aus) ausbreitet und ganz besonders stark um den Raum Chemnitz und Zwickau vertreten ist. Was man auch gut erkennen kann, wenn jemand von dort kommt, da diese Sprecher wirklich noch einmal viel mehr "singen" als wir Dresdner oder die Leipziger.
Oder mal runter ins Vogtland fahren §ugly
Balvenie
18.09.2015, 10:22
Allgemein scheint mir die Akzeptanz von Dialekten im Berufsleben aber schon stark zu schwanken. Während das bairische ziemlich verrufen ist, scheint mir gerade der sächsische Dialekt aber ziemlich weit verbreitet und auch allgemein akzeptiert zu sein.
Ich glaube, dass es in erster Linie an der Verständlichkeit liegt. Zum Beispiel ist tiefstes Bayrisch für Nichtbayern ja schon beinahe eine Fremdsprache. Und da geht im Berufsleben die Akzeptanz halt recht schnell Richtung Keller; insbesondere wenn man sich denkt, dass der/die es doch eigentlich auch besser können müsste.
Oh, mein Lieber, dem muss ich ganz arg widersprechen. Hinter Pulsnitz beginnt der Raum des oberlausitzischen Dialektes und dieser Dialekt hat nichts mit dem sächsischen Dialekt zu tun. Das wirst du verstehen, wenn du einmal mit dem Zug nach Görlitz oder Zittau fährst. Es ist eher so, dass Sächsisch sich in den Süden und Westen von uns aus (also von Dresden aus) ausbreitet und ganz besonders stark um den Raum Chemnitz und Zwickau vertreten ist. Was man auch gut erkennen kann, wenn jemand von dort kommt, da diese Sprecher wirklich noch einmal viel mehr "singen" als wir Dresdner oder die Leipziger.
Wir hatten hier mal eine Handwerksfirma aus Zwickau, die für uns gearbeitet hat. Ausgerechnet der Vorarbeiter kam dann wohl aus einer dörflichen Gegend und hatte einen so starken Dialekt, dass ich wirklich Probleme hatte, ihn zu verstehen. Vor allem verwendete er auch noch einige mir völlig unbekannte "Fachausdrücke". Später mussten dann seine Kollegen für ihn dolmetschen, weil mir das echt zu dumm wurde. Ich gehe aber auch davon aus, dass da Absicht hinter steckte, wahrscheinlich "um die doofe Wessi-Kuh" zu veräppeln.
Schö tämm!http://www.worldofugly.de/ugly/097.gif
§hehe
ziegenbock74
18.09.2015, 10:23
Ja sächsisch ist furchtbar.
Nein, ist es nicht. Für mich der beste Dialekt.
Oder mal runter ins Vogtland fahren §uglyJa, wobei das ja dann Vogtländisch ist, nicht? Weiß gar nicht, ob das auch zum sächsischen Dialekt gehört.
Wir hatten hier mal eine Handwerksfirma aus Zwickau, die für uns gearbeitet hat. Ausgerechnet der Vorarbeiter kam dann wohl aus einer dörflichen Gegend und hatte einen so starken Dialekt, dass ich wirklich Probleme hatte, ihn zu verstehen. Vor allem verwendete er auch noch einige mir völlig unbekannte "Fachausdrücke". Später mussten dann seine Kollegen für ihn dolmetschen, weil mir das echt zu dumm wurde. Ich gehe aber auch davon aus, dass da Absicht hinter steckte, wahrscheinlich "um die doofe Wessi-Kuh" zu veräppeln.Meh, sowas mit Absicht ist natürlich doof. Aber es erinnert mich an diese (gelungene) Radiowerbung:
https://www.youtube.com/watch?v=8vv7BEn-G8s
Orkjäger XD
18.09.2015, 12:35
Ja, wobei das ja dann Vogtländisch ist, nicht? Weiß gar nicht, ob das auch zum sächsischen Dialekt gehört.
Ich glaube ersteres. Klingt auch nicht wirklich wie das typische sächsisch.
Hatte es nur angemerkt weil es ja zu teilen in Sachsen liegt ^^
Im Vogtland sind vor allem Variationen des Ostfränkischen (Oberdeutsch (https://de.wikipedia.org/wiki/Oberdeutsch)) zu hören. Dies gilt schwerpunktmäßig für die Region um und südlich von Plauen bis hin zum Göltzschtal mit den Städten Auerbach, Rodewisch und Falkenstein. Im Südosten des Vogtlandes ist die Grenze zu den Mitteldeutschen Sprachen und Dialekten (https://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldeutsche_Sprachen_und_Dialekte) mit dem Erzgebirgischen (https://de.wikipedia.org/wiki/Erzgebirgisch) und Obersächsischen (https://de.wikipedia.org/wiki/Obers%C3%A4chsisch) fließend. Auch im thüringischen Teil herrschen mit Variationen des Thüringischen mitteldeutsche Sprachen und Dialekte (https://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldeutsche_Sprachen_und_Dialekte) vor. Im oberen Vogtland rund um die Orte Adorf, Markneukirchen und Bad Brambach wird eine nordbairische (https://de.wikipedia.org/wiki/Bairische_Sprache#Nordbairisch) Mundart gesprochen. Der dem Erzgebirgischen verwandte Dialekt um Klingenthal hat einen eigenen besonders melodischen Klang (Singsang). Im ehemaligen egerländischen Teil wird heute tschechisch gesprochen, der egerländische (nordbairische) Dialekt ist dort seit 1946 erloschen. Die Sprecher bezeichnen ihren Dialekt meist einfach als Vogtländisch (https://de.wikipedia.org/wiki/Vogtl%C3%A4ndisch).[2] (https://de.wikipedia.org/wiki/Vogtland#cite_note-2)
https://de.wikipedia.org/wiki/Vogtland
Wildwutz
18.09.2015, 13:01
Ich rede in einem sehr starken sächsisch. Allerdings würde ich es mir gern abgewöhnen. Einfach schon, weil man wenn man sächselt IMMER dumm klingt. Außerdem auch, damit mich andere besser verstehen können.
Kennt jemand eine Möglichkeit sich das abzugewöhnen? Einfach lassen kann man es nicht. Wenn ich versuche hochdeutsch zu sprechen klingt das sehr steif. Außerdem denk ich ja auch auf sächsisch.
Wenn man das noch irgendwie am Tonfall hört - ok. Aber der Dialekt ist bei mir momentan wirklich sehr stark.
Ich hatte früher ein ähnliches Problem. Meine Familie kommt aus Thüringen und obwohl ich in Hessen aufgewachsen bin, waren wir oft dort, was meinen Sprachstil (in meinen Augen negativ) geprägt hat. Irgendwann hat es mir aber gereicht, weswegen ich einfach anfing, gezielt auf meine Aussprache und auch die Vollständigkeit der Wörter zu achten. Als Beispiel für Letzteres fällt mir das Wort "nicht" ein, was viele ja einfach "nich" ohne das T aussprechen. Gleiches Spiel bei "ist" und "is". Nun zum steifen Hochdeutsch: Mir wird mittlerweile oft vorgeworfen, mein inzwischen recht gutes Hochdeutsch würde so "gestelzt" klingen und es sei unangebracht, in einer lockeren Runde so steif zu sprechen. Da kann ich einfach nur sagen, dass mir das egal ist: Lieber steifes Hochdeutsch als der unattraktive Dialekt eines Thüringers. :dnuhr:
Gezielte Übungen für Sprachtraining oder etwas in der Art kann ich dir aber leider nicht anbieten, Verzeihung. §wink
Felicia von Tyzvan
18.09.2015, 16:24
Diese Problematik kenne ich.
So lange ich konzentriert darauf achte, möglichst hochdeutsch zu sprechen, funktioniert es relativ gut. Nicht hundertprozentig zwar - eine leichte Einfärbung bleibt immer bestehen und das ist auch in Ordnung so - aber durchaus gegenüber Fremdsprachlern anwendbar.
Doch sobald der Fokus verrutscht, schleichen sich die weichen Konsonanten wieder ein; vor allem dann, wenn ich aufgeregt bin.
(...) und ganz besonders stark um den Raum Chemnitz und Zwickau vertreten ist. Was man auch gut erkennen kann, wenn jemand von dort kommt, da diese Sprecher wirklich noch einmal viel mehr "singen" als wir Dresdner oder die Leipziger.
WTF? §ugly
Für mich fühlt es sich umgekehrt an. Im Chemnitzer Dialekt ist halt das "Aarzgebargsch" ein wenig präsenter (schließlich sind wir das "Tor zum Erzgebirge"), aber die Singerei ist doch eher im Großraum DD angesiedelt.
("In einem Booout aus Strooouh fanden sie den Toooud. Wiesooou denn blooouß?" http://www.worldofugly.de/ugly/047.gif)
Das ist ein Dialekt, kein Akzent. ;)Das kann ich so leider nicht stehen lassen.
Ein Dialekt ist eine regionale Varietät einer Sprache, die sich durch Abweichungen in allen möglichen Aspekten auszeichnet, also nicht nur in der Aussprache, sondern auch in Wortschatz, Satzbau und Formenlehre unterschiedlich stark ausgeprägte Unterschiede zu anderen regionalen Sprachformen aufweist.
Davon zu unterscheiden ist eine regional gefärbte Verwendung des Hochdeutschen, die zwar in geringerem Maße Elemente eines Dialekts beinhaltet, aber im Wesentlichen den Regeln des Hochdeutschen gehorcht. Dieses Phänomen ist an sich deckungsgleich mit einem fremdsprachlichen Akzent, der die geographische Herkunft eines Sprechers durch eine besondere Aussprache und weitere Abweichungen in den genannten Aspekten erkennen lässt. Den Begriff "Akzent" hört bloß niemand gern, der sich als Muttersprachler der Sprache versteht, in der seine Aussprache seine Heimatregion verrät, weil man das auch über Ausländer sagt.
Möchte man den Begriff "Akzent" vermeiden, kann man auf den Begriff "Mundart" ausweichen oder, bei schwacher Ausprägung, von einem "Einschlag" sprechen.
(Aber das ist letztlich nicht anders, als würde man z.B. statt "Übergewicht" eine Umschreibung wie "gravitative Benachteiligung" verwenden.)
Zu sagen, man spreche "mit einem XYZ Dialekt", ist zwar weit verbreitet, aber trotzdem eine falsche Verwendung des Worts.
Don-Esteban
18.09.2015, 17:05
Diese Problematik kenne ich.
So lange ich konzentriert darauf achte, möglichst hochdeutsch zu sprechen, funktioniert es relativ gut. Nicht hundertprozentig zwar - eine leichte Einfärbung bleibt immer bestehen und das ist auch in Ordnung so - aber durchaus gegenüber Fremdsprachlern anwendbar.
Doch sobald der Fokus verrutscht, schleichen sich die weichen Konsonanten wieder ein; vor allem dann, wenn ich aufgeregt bin.
WTF? §ugly
Für mich fühlt es sich umgekehrt an. Im Chemnitzer Dialekt ist halt das "Aarzgebargsch" ein wenig präsenter (schließlich sind wir das "Tor zum Erzgebirge"), aber die Singerei ist doch eher im Großraum DD angesiedelt.
("In einem Booout aus Strooouh fanden sie den Toooud. Wiesooou denn blooouß?" http://www.worldofugly.de/ugly/047.gif)
Find ich auch. Die singenden Sachsen sind doch eher die Dresdner. Erzgebirgisch klingt schon etwas anders und die Leipziger sächseln alles noch etwas breiter als die anderen.
Und wie ich schon ahnte und nun erfahren habe:Vogtländisch ist natürlich ein fränkischer Dialekt, genauer gesagt ein ostfränkischer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vogtl%C3%A4ndisch
Das kann ich so leider nicht stehen lassen.
Ein Dialekt ist eine regionale Varietät einer Sprache, die sich durch Abweichungen in allen möglichen Aspekten auszeichnet, also nicht nur in der Aussprache, sondern auch in Wortschatz, Satzbau und Formenlehre unterschiedlich stark ausgeprägte Unterschiede zu anderen regionalen Sprachformen aufweist.
Davon zu unterscheiden ist eine regional gefärbte Verwendung des Hochdeutschen, die zwar in geringerem Maße Elemente eines Dialekts beinhaltet, aber im Wesentlichen den Regeln des Hochdeutschen gehorcht. Dieses Phänomen ist an sich deckungsgleich mit einem fremdsprachlichen Akzent, der die geographische Herkunft eines Sprechers durch eine besondere Aussprache und weitere Abweichungen in den genannten Aspekten erkennen lässt. Den Begriff "Akzent" hört bloß niemand gern, der sich als Muttersprachler der Sprache versteht, in der seine Aussprache seine Heimatregion verrät, weil man das auch über Ausländer sagt.
Möchte man den Begriff "Akzent" vermeiden, kann man auf den Begriff "Mundart" ausweichen oder, bei schwacher Ausprägung, von einem "Einschlag" sprechen.
(Aber das ist letztlich nicht anders, als würde man z.B. statt "Übergewicht" eine Umschreibung wie "gravitative Benachteiligung" verwenden.)
Zu sagen, man spreche "mit einem XYZ Dialekt", ist zwar weit verbreitet, aber trotzdem eine falsche Verwendung des Worts.
Ähm nö. Sächsisch ist kein Akzent, sondern ein Dialekt.
Also muß ich dir da wiederum widersprechen.
Mehr hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Obers%C3%A4chsischer_Dialekt
Ähm nö. Sächsisch ist kein Akzent, sondern ein Dialekt.
Also muß ich dir da wiederum widersprechen.
Mehr hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Obers%C3%A4chsischer_DialektVöllig richtig, allerdings bezog ich mich auf eine Aussage, die sich auf eine andere Aussage bezog, der zufolge es schwer ist, sich so einen "Akzent" abzugewöhnen.
In dem Fall war eindeutig der Akzent gemeint, der sich bei Sprechern des sächsischen Dialekts (oder die zumindest in einem Umfeld aufgewachsen sind, das sprachlich mehr oder weniger davon geprägt war) auf die Aussprache des Hochdeutschen auswirkt.
Davon abgesehen, halte ich es auch für relativ unwahrscheinlich, dass es in der jüngeren Generation noch viele Sprecher des sächsischen Dialekts gibt. Die allermeisten werden den sogenannten Regiolekt sprechen, also eine Art Zwischenstufe zwischen dem Dialekt (der sich über Jahrhunderte und Jahrtausende mehr oder weniger eigenständig entwickelt hat) und der hochdeutschen Sprache, die erst seit wenigen Jahrhunderten einen gewissen Anpassungsdruck auf die verschiedenen Umgangssprachen in ihrem Verbreitungsgebiet ausübt. Dieser Regiolekt enthält unter Anderem die "typisch sächsischen" Vokalverschiebungen im Vergleich zum Hochdeutschen und die unschafe Trennung zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten, was sich dann wiederum als Akzent auf die Aussprache des Hochdeutschen auswirkt.
Don-Esteban
18.09.2015, 18:13
Völlig richtig, allerdings bezog ich mich auf eine Aussage, die sich auf eine andere Aussage bezog, der zufolge es schwer ist, sich so einen "Akzent" abzugewöhnen.
In dem Fall war eindeutig der Akzent gemeint, der sich bei Sprechern des sächsischen Dialekts (oder die zumindest in einem Umfeld aufgewachsen sind, das sprachlich mehr oder weniger davon geprägt war) auf die Aussprache des Hochdeutschen auswirkt.
Mmh... nö. Da bin ich anderer Meinung.
Das Ausgangszitat ist:
Ja sächsisch ist furchtbar. Leider ist es nur sehr schwer sich einen "Akzent" abzugewönnen. [...]
Hier wird "sächsisch" synonym zu "Akzent" gebraucht, da sich der erste Satz auf den unmittelbar vorhergehenden bezieht.
Aniron wies meiner Meinung nach völlig richtig darauf hin, daß das nicht das Gleiche ist.
Im anderen Fall hätte Inquisitor Revan etwas in der Art schreiben müssen wie "Ja sächsisch ist furchtbar. Selbst wenn man darauf verzichtet sächsisch zu sprechen (und es mit Hochdeutsch versucht), ist es leider sehr schwer, sich den dabei auftretenden sächsischen Akzent abzugewöhnen (und akzentfreies Hochdeutsch zu sprechen)."
WTF? §ugly
Für mich fühlt es sich umgekehrt an. Im Chemnitzer Dialekt ist halt das "Aarzgebargsch" ein wenig präsenter (schließlich sind wir das "Tor zum Erzgebirge"), aber die Singerei ist doch eher im Großraum DD angesiedelt.
("In einem Booout aus Strooouh fanden sie den Toooud. Wiesooou denn blooouß?" http://www.worldofugly.de/ugly/047.gif)Hm, das ist interessant. Ich kenne mehrere Leute aus dem Raum Chemnitz-Zwickau, die extrem singen, wenn sie sprechen. Sogar, wenn sie eine Fremdsprache gesprochen haben, wie Polnisch oder Englisch. Die sind auch dort aufgewachsen, also keine heimlichen Dresdner oder so.^^ Aber ich finde auch, dass besonders alte Menschen hier zum Singen neigen (ach iwou!).
Völlig richtig, allerdings bezog ich mich auf eine Aussage, die sich auf eine andere Aussage bezog, der zufolge es schwer ist, sich so einen "Akzent" abzugewöhnen.
In dem Fall war eindeutig der Akzent gemeint, der sich bei Sprechern des sächsischen Dialekts (oder die zumindest in einem Umfeld aufgewachsen sind, das sprachlich mehr oder weniger davon geprägt war) auf die Aussprache des Hochdeutschen auswirkt.Da hast du recht, da habe ich wohl ein schlechtes Beispiel gewählt. Hier im Thread gab es einige, die dennoch Dialekt und Akzent verwechselt haben. Darauf wollte ich hinweisen.
Blue Force
18.09.2015, 18:43
Es gibt auch einen großen Unterschied ob Männer oder Frauen einen Dialekt sprechen. Ich finde sächsisch ist irgendwie mehr auf Frauen zugeschnitten, da höre ich es mir gerne an. Für Männer ist es überhaupt nicht passend vom Sprachrythmus und Sprachmelodie her.
Servant Of Sorrow
18.09.2015, 20:43
@Threadersteller: Am besten gehst du damit zu einem Logopäden.
Orkklopper
18.09.2015, 21:04
Ich rede in einem sehr starken sächsisch. Allerdings würde ich es mir gern abgewöhnen. Einfach schon, weil man wenn man sächselt IMMER dumm klingt. Außerdem auch, damit mich andere besser verstehen können.
Kennt jemand eine Möglichkeit sich das abzugewöhnen? Einfach lassen kann man es nicht. Wenn ich versuche hochdeutsch zu sprechen klingt das sehr steif. Außerdem denk ich ja auch auf sächsisch.
Wenn man das noch irgendwie am Tonfall hört - ok. Aber der Dialekt ist bei mir momentan wirklich sehr stark.
Warum willst Du Deiner Sprache abschwören ? Sei Stolz ein Sachse zu sein. Auch wenn die Sachsen den Ruf, "Kaffeesachsen und Geizig" haben.
Die Lipper in OWL sind schlimmer weil sie als zu geizig aus Sachsen rausgeworfen wurden.:D§wink
Nachtrag: wegen der Lipper, man könnte sie auch als Schotten bezeichnen.$§p4
Don-Esteban
18.09.2015, 22:33
Sachsen sollen geizig sein? Hör ich als Sachse zum ersten mal. Den Sachsen wird ja viel nachgesagt. Aber ausgerechnet Geiz?
Die sind doch eher freigiebig.
Vor allem ungefragt mit ihrem Rat. :D
"Wissnse, wies zum Bahnhoof geeht?"
"Nein."
"Also, paassnse off. Se gehn da forne lings und nach fümfhunderd Mehdern gans schaorf um de Gurve und dann sehnse den Bahnhoof diregt vor sisch."
Orkklopper
18.09.2015, 23:15
Sachsen sollen geizig sein? Hör ich als Sachse zum ersten mal. Den Sachsen wird ja viel nachgesagt. Aber ausgerechnet Geiz?
Die sind doch eher freigiebig.
Vor allem ungefragt mit ihrem Rat. :D
"Wissnse, wies zum Bahnhoof geeht?"
"Nein."
"Also, paassnse off. Se gehn da forne lings und nach fümfhunderd Mehdern gans schaorf um de Gurve und dann sehnse den Bahnhoof diregt vor sisch."
Dein Rat kostet nichts.:D;)darum Sachse.
Der Erzbaron Gomez
19.09.2015, 02:20
"XDXD. Sechsisch ist voll dum :D"
Rede halt mit Leuten, die nicht sächseln. Mach ich auch so, und man hört den Dialekt immer weniger raus.
Orkklopper
19.09.2015, 02:26
"XDXD. Sechsisch ist voll dum :D"
Rede halt mit Leuten, die nicht sächseln. Mach ich auch so, und man hört den Dialekt immer weniger raus.
Egal wen Du ansprichst, man schreibt es "Sächsisch";)
Der Erzbaron Gomez
19.09.2015, 02:40
Egal wen Du ansprichst, man schreibt es "Sächsisch";)
"Sexisch" war mir persönlich zu anstößig und widerlich.
Orkklopper
19.09.2015, 02:49
"Sexisch" war mir persönlich zu anstößig und widerlich.
Es geht hier um Sachsen und nicht um Sexisch. Du bist gemeldet.
Orkklopper
19.09.2015, 02:51
"XDXD. Sechsisch ist voll dum :D"
Rede halt mit Leuten, die nicht sächseln. Mach ich auch so, und man hört den Dialekt immer weniger raus.
Egal wen Du ansprichst, man schreibt es "Sächsisch";)
"Sexisch" war mir persönlich zu anstößig und widerlich.
Gemeldet!!!!
https://youtu.be/aoPmdXoqJQg?t=26s
Klingt gar nicht so falsch.
Murielle
20.09.2015, 09:24
@TE: Bayrisch klingt viel schlimmer. Da verstehe ich mit viel Glück und Mühe maximal die Hälfte des Gesagten. Sächsisch kann man doch wenigstens verstehen.
Meine gruselige Aussprache (mv) habe ich versucht mir abzutrainieren, indem ich nach zeitweisem Wegzug viel mit den dort Ansässigen kommuniziert habe. Ganz weg habe ich es dennoch nicht bekommen und es ist mir inzwischen auch vollkommen gleichgültig.
Alternativ zu den schon genannten logopädischen Praxen besteht auch die Möglichkeit, ein sogenanntes Sprechtraining zu besuchen. Dies erschien mir damals für meine privaten Zwecke jedoch zu teuer.
Bayrisch ist auch kein Deutsch mehr.
smiloDon
20.09.2015, 09:54
Bayrisch ist auch kein Deutsch mehr.Bairisch meinst du wohl.
Aber mal eine Frage an die Fachleute hier: Nach einem Linguisten sei der Unterschied zwischen Regiolekt und Dialekt, dass Letztgenannter ein Außenstehender nicht mehr verstünde. Aber wann wird aus einem Dialekt einen eigenständige Sprache, einem Status, wie man es beispielsweise dem Plattdeutschen und Friesischen zugesteht?
El Pollo Diablo
21.09.2015, 15:58
Bairisch meinst du wohl.
Aber mal eine Frage an die Fachleute hier: Nach einem Linguisten sei der Unterschied zwischen Regiolekt und Dialekt, dass Letztgenannter ein Außenstehender nicht mehr verstünde. Aber wann wird aus einem Dialekt einen eigenständige Sprache, einem Status, wie man es beispielsweise dem Plattdeutschen und Friesischen zugesteht?
Die Einteilung in Dialekt und Sprache sehen viele Sprachwissenschaftler eher kritisch, weil sie eben so willkürlich ist. Eine bekannte Aussage dazu ist: "A language is a dialect with a navy and an army".
Standardisierte Kriterien gibt es nicht. Viel hängt schlicht an der Anerkennung - weswegen politische separatistische Bewegungen, wie z.B. die Basken oder Katalanen, auch immer ihre Anderssprachigkeit betonen. Man kann ohne Übertreibung sagen: Niederländisch ist nur deshalb eine Sprache und kein deutscher Dialekt, weil es einen niederländischen Staat gibt.
Das mit Regiolekt und Dialekt ist auch nicht ganz so einfach. Verständlichkeit ist kein gutes Kriterium, wird aber teilweise auch für die Unterscheidung Dialekt/Sprache genutzt. Das ist aber schon deshalb ein Problem, weil es ja auch so etwas wie Semikommunikation gibt. Eher unterrepräsentiert in der Forschung, wenn man die Bedeutung anguckt. Gute Beispiele finden sich in Skandinavien. Ein Schwede und ein Däne können sich normalerweise verständigen, ohne die andere Sprache zu sprechen. Sie sprechen ihre Muttersprache und verstehen von der anderen Sprache (ohne Lernen!) noch genug (wenn sich beide Sprecher Mühe geben). Vollständige Verstehbarkeit hört aber - wie man hier im Thread oft gelesen hat - manchmal auch schon auf, wenn ein Lörracher auf einen Kieler trifft. Beides eigenständige Sprachen? Nach so einer Klassifikation gäbe es nur zwei skandinavische Sprachen (Kontinental mit Norwegisch, Schwedisch und Dänisch als Dialekt und Insular (Isländisch und Faröisch). Norwegen allein ist schon ziemlich verrückt, denn das Norwegische gibt es ja nur als Schriftsprache (und davon zwei, Bokmal und Nynorsk) und jeder spricht seinen lokalen Dialekt. Dort wirds dann auch schwierig mit einem gemeinsamen literarischen Erbe (was ein ergänzendes Kriterium sein kann).
Kurz gesagt: Als Kriterien werden hauptsächlich, aber nicht ausschließlich Anerkennung, Selbstverständnis, historische Entwicklung, Standardisierung verwendet. Alle sind schwammig und je nach Gewichtung gibts sehr verschiedene Ergebnisse. Allgemeingültige Einteilungen existieren nicht.
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