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  1. Beiträge anzeigen #81
    Provinzheld Avatar von Die Schamanen
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    Die Schamanen ist offline
    „Soso, deine Zeit wird noch kommen? Das ich nicht lache, Welpe, dass ich nicht lache!“, hallte die Stimme Kushluks in dem Kopf des jungen Lehrlings wider. Der Geisterbeschwörer saß immer noch auf dem Mammut des Urkmas, hatte jedoch seine Magie auf seinen Schüler gerichtet und sprach so zu ihm. „Deine Zeit wird erst kommen, wenn es dir Kallash oder ich befehlen. Vorher nicht. Du bist noch schwach, Welpe, verweichlicht von der Erziehung des Bastardes. Der erste Schritt zum Älterwerden, deine erste, reife Tat, war seinen Tod herbeizuführen. Mehr aber auch nicht! Wie ein Welpe, der das erste Mal seinem Vater unter die Arme greift, der den Rohling hält während der Schmiedehammer geschwungen wird.“
    Der Schamane erhob sich, sprang sicher, fast schon spielerisch einfach und in einem passenden Moment von der großen Kreatur, landete fast direkt neben dem Lehrling.
    „Deine Zeit“, sprach er nun, ohne Hilfe der Magie, „kommt noch. Ja, damit behältst du Recht. Aber der Weg den du während dieser Zeit gehen wirst, ist schwer, lang, steinig. Die Lehren die man dir erteilen wird … brutal, grausam, abscheulich. Aber, Welpe, und nun höre gut zu, am Ende wirst du die Macht haben. Du wirst die Fähigkeiten besitzen, die Erfahrung, den Geist.“
    Sie waren stehen geblieben, während der Tross weiter zog. Sie würden aufholen, keine Frage. Kushluk wollte jedoch dem Lehrling eine Lektion in der Kunst der Illusionsmagie erteilen. Ohne weitere Worte zu verschwenden, marschierte der Meister los und suchte während sie durch den Schnee stapften nach einem geeigneten Platz. Sie setzten sich unter die schützenden Zweige einer Tanne. Geradezu beiläufig beschwor Kushluk ein Licht.
    „Ich weiß, dass du von Hosh’Dal nur eine einzige, kurze Unterweisung erhalten hast. Eine einfache, erbärmliche Illusion. Dies wirst du heute wiederholen, Welpe, jedoch nicht derart wie bei diesem verruchten Hurenbock, der der Bastard war. Nein, du wirst ein Irrlicht beschwören. Ein echtes Irrlicht, leuchtend, betörend, mystisch. Derart, dass du Unvorsichtige damit in den Tod locken könntest. Versagst du, prügele ich dich windelweich.“ Der Geisterbeschwörer grinste böse. „Los!“, bellte er.

    Lugdrub

  2. Beiträge anzeigen #82
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen, Magierin des Wüstenvolkes Skills: (6/8) Adanos Magie 3, Heilung 2, Alchemistin
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    Silelen ist offline
    Silelen blieb wie erstarrt stehen, als sie sah in wen sie da gerade fast herreingerannt wäre. Nicht viel mehr als zwei Meter vor ihr stand auf einmal ein Ork... nein, eine Orkfrau. Und anscheinend keine gut gelaunte obendrein.
    Die junge Nomadin warf einen kurzen Blick auf deren bereit gehaltene Keule, und zwang sich zu einem überraschten Lächeln.
    "Ich wollte doch nur ein Feuer zum aufwärmen..."
    dachte sie ein klein wenig verzweifelt.
    Wie aufs Stichwort reckte ihr die Orkin eine Fackel entgegen, und rief etwas.
    "Nein, so hatte ich das auch nicht gemeint..."
    schoss es Silelen in einem hilflosen Moment des Galgenhumors durch den Kopf, und sie wappnete sich für was immer da kommen möge.
    Leider hatte Silelen die mehr geblafften als gesprochenen Worte der Orkin nicht verstanden, doch sie hoffte, eine gewisse Überraschung aus ihnen herrausgelesen zu haben.
    "Hoffen wir nur, das sie genauso gesprächsbereit wie Tuk-Tuk ist..."
    überlegte sich Silelen mit einem geradezu wehmütigen Gedanken an die freundliche Schamanin, und hob beschwichtigend die Hände.
    Eine recht allgemeine und überall bekannte Geste für: "Sieh her, ich trage keine böse große Waffe"
    Leicht bewegte die stumme Nomadin die Hände vor und zurück, ein ebenso gemeingültiges Zeichen für: "Lass uns nichts überstürzen" oder "beruhige dich", was im Wesendlichen beides gleich passend war.
    "Ich wusste, ich hätte im Clan bleiben sollen..."

  3. Beiträge anzeigen #83
    Lehrling Avatar von Roe Thar
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    Roe Thar ist offline
    Roe Thar betrachtete die Morra Frau die ihre Höhle betreten hatte. Sie sah nicht so aus, als würde sie eine Gefahr bedeuten. Weder trug sie Waffen, noch sah sie aus, wie eine der verdammten Nordmarerinnen. Doch schien Roe Thar einen gewissen Respekt auszustrahlen. Warscheinlich sogar ein gewisses Pfund an Furcht. Das war gut, denn die Orkfrau war zu ausgelaugt um überhaupt zu kämpfen und vielleicht, hatte diese Morrafrau irgendwas dabei. Je sehr sie die Morras auch hasste, mit Ausnahme der Orksöldner in Fahring, welche ihr aber trotzdem nicht wohlgesonnen waren, hoffte sie nun insgeheim, dass diese Morrasfrau ihr helfen könne.

    Geschwächt setzte sich Roe Thar an das Feuer. Sie versuchte möglichst bedrohlich zu wirken, was ihr aufgrund ihrer Körpergröße nicht schwer fiel. Die Fackel steckte sie wieder in das Feuer und mit dem Knüppel deutete auf den Platz gegenüber dem Flammen.

    Wie waren nochmal die Worte der Morras? Roe Thar hatte sie einst gelernt, doch wenig angewandt. Immernoch mit dem Knüppel in der Hand deutete sie diesmal auf Silelen und sprach:
    "Futter du hast?"

    Fast war es ihr zuwider, eine Morrafrau anzubetteln, doch blieb ihr im Moment kaum eine andere Wahl. Roe Thar versuchte weiterhin bedrohlich zu wirken um ihre Ehre nicht zu begraben.

    "Futter du hast?"

  4. Beiträge anzeigen #84
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen, Magierin des Wüstenvolkes Skills: (6/8) Adanos Magie 3, Heilung 2, Alchemistin
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    Silelen ist offline
    Froh nahm Silelen gegenüber der Orkfrau am Feuer Platz.
    Es war schön zu sehen, dass sie sich nicht geirrt hatte. Nur wenige der Leute, welche die grauenhaften Schauermärchen über die Orks verbreiteten, hatten mehr von ihnen gesehen als die plündernden Kriegszüge. Die Nordmarer welche sie wohl am Besten kannten (von Söldnern vieleicht abgesehen) brachten den Orks nicht umsonst einen gewissen Respekt entgegen, und Silelen welche selbst eine Weile in Faring zugebracht hatte, hatte dort die Bekanntschaft einiger Orks genossen, die alles andere als Monster waren.
    "Wenn die Leute nur mal aufhören würden, alles was sie nicht kennen abzulehnen..."
    dachte Silelen leicht resigniert.
    Auf die Frage der Orkin hin, holte Silelen den Proviant, welche sie für ihre Suchaktion aus Silmacils Hütte hatte mitgehen lassen, hervor.
    Brot, etwas Speck, ein klein wenig Käse und einen Wasserschlauch, dessen Inhalt durch einen Schuss Schnaps vor dem Gefriehren geschützt war.
    Die Orkin langte mächtig zu, mit deutlich sichtbarem Genuss verschlang sie fast eine ganze Tagesration in wenigen Bissen.
    Silelen selbst war da etwas zurückhaltender, umsomehr musste sie jetzt mit dem Wenigen was sie noch hatte haushalten.
    Die Orkfrau war schnell fertig mit ihrem Mahl, und sah zu Silelen hinüber, welche immernoch an ihrer Hälfte kaute.
    "Geben, mehr?"
    Silelen schüttelte leicht den Kopf, noch mehr konnte sie schwerlich abtreten, ohne sich selbst auf dem Rückweg in Schwierigkeiten zu bringen.
    Einen Moment lang starrten sie sich gegenseitig in die Augen, keiner bereit nachzugeben. Der Orkin sah man inzwischen deutlich an, dass sie wohl keinerlei Vorräte mehr hatte, und sehr hungrig war, doch auch Silelen konnte nicht von Luft und Liebe leben, und wollte wenn möglich gesund zu den Clans zurückkehren können.
    Eine Weile unterbrach nichts ihr stummes Duell, ohne zu Zögern oder Angst zu zeigen starrte Silelen der Orkin paroli, denn Nachgeben würde nur zu einem schmerzhafteren Tod führen als erschlagen zu werden.
    Flackernd verlosch das Feuer als ein scharfer Windstoß in die Höhle wehte, doch was ihren stummen Konflickt schließlich beendete war etwa anderes:
    Ein Tierlaut erklang vom Eingang her.
    Fast gleichzeitig blickten die beiden Frauen zum Höhlenausgang, und sahen einen Rehkopf welcher sich neugierig in die Höhle gestreckt hatte, rasch wieder verschwinden.
    Beide waren sofort auf den Beinen, doch Silelen war etwas schneller.
    Rasch stand sie im Eingang und bedeutete der Orkin zurückzubleiben.
    Die junge Nomadin schloss die Augen, und hob leicht eine Hand.
    Das Reh schreckte zurück, als plötzlich vor ihm eine reihe von mehreren Eiszapfen aus dem Boden schräg hervorbrachen.
    Es versuchte in eine andere Richtung auszuweichen, doch sofort brachen auch dort Eiszapfen aus dem Boden und trieben es zurück.
    Systematisch verkleinerte Silelen den Bereich in dem das Reh sich bewegen konnte indem es die Eisspeere immer näher zusammenrücken ließ, und trieb es immer näher zurück zur Höhle.
    Geradezu panisch floh das Tier in die Höhle hinein, als es keinen anderen Weg mehr sah, und hinter ihm entstand ein weiterer Eiszapfen, der ihm den Ausgang versperrte.
    Silelen lächelte der Orkfrau zu, und deutete mit einer einladenden Handbewegung auf da Reh, welches sich im hinteren Ende der Höhle zusammenkauerte.
    Ein kleiner Wink mit der Hand, und auch das Feuer begann wieder zu lodern, während Silelen der Orkin ein kleines Lächeln zuwarf.
    Wie sehr sie die Aktion erchöpft hatte, zeigte sie lieber nicht, aber sie hatte ja auch schon schlimmeres überstanden. Hier im hohen Norden, wo es vor Eis und Schnee nur so wimmelte, war es ein leichtes Eismagie zu wirken.
    Geändert von Silelen (22.11.2009 um 21:58 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ritter
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    Lugdrub ist offline
    Ein ganz anderes Kaliber als es Hosh’Dal gewesen war und doch wuchs in Lugdrub ein gewisser Stolz an, rang ihm ein Lächeln ab, welches der Meister ohne eine Miene zu verziehen hinnahm. Sie saßen auf zwei größeren Steinen, die sich unter den Tannen hatten finden lassen. Ich bin Teil einer langen, erfolgreichen Kette. Tok’Amarth hat Kallash ausgebildet, Kallash brachte sein Wissen Kushluk bei und dieser reicht es nun an mich weiter.
    War es Vorhersehung? War es sein Schicksal ebenso wie die genannten Schamanen etwas zu erreichen? Vielleicht. Ja, vielleicht hatte der Schöpfer etwas Besonderes mit ihm vor, einen ganz eigenen Plan, eine Symphonie in der der Lehrling am lautesten spielte.
    „Sag mir, Welpe, was ist ein Irrlicht?“, fragte der Geisterbeschwörer und schaute ihn aus roten Augen an, die fast typisch für Schwarzorks waren.
    „Ein Irrlicht, Grash-Varrag Kushluk, ist ein magisches Wesen. Die Bücher der Bibliothek sprechen davon, dass es eine Art Anomalie in Gebieten ist, die von dem Arkanen durchdrungen sind. Ein Fehler in der natürlichen Struktur.“
    Ein böses, kehliges Knurren Kushluks ließ den Schüler stoppen.
    „Ich spreche nicht davon, wie es in Wirklichkeit ist oder wie es ein Wechselbalg von Autor beschreibt, der ganz offensichtlich diesem verlausten Morra-Orden des Feuers entsprungen ist. Ich verlange zu wissen, wie DU, du ganz alleine, ein solches Irrlicht siehst. Du erschaffst die Illusion, also bist du es auch, der angibt wie es ist. Verstanden?“
    Keine Widerworte Lugdrubs. Er dachte einen Moment nach, fasste dann seine Idee in Worte.
    „Es soll keinem guten Zweck dienen, nur dem Schaden meines Feindes. Es soll ihm nicht helfen, es soll ihm hinderlich sein. Ein Irrlicht im Sumpfgebiet, das den Narren in den Moor treten und versinken lässt. Ein Irrlicht, das ihm im Nebel auflauert und eine Klippe hinabstürzen lässt. Es soll böse sein, böse und ohne jegliches Gute“, sprach der Höhlenork seine Gedanken aus, welche Kushluk anerkennend nicken ließen.
    „Du hast verstanden. Nun erschaffe eines.“
    „Wie?“
    „Was fragst du mich das, Missgeburt?!“, keifte der Geisterbeschwörer ganz in der Tradition seiner Meister und deren Meister. Der Lehrling schluckte, nickte und schloss die Augen. Nach und nach, als würde er Kerzen in der Bibliothek erlöschen lassen, warf er störende, hinderliche Gedanken aus seinem geistigen Sein, bis da nur noch sein Meister, er und die Magie waren. Ein Gefühl von Freiheit durchströmte ihn, das Arkana schrie, sang Choräle, hoffte auf einen Zweck, einen Nutzen, eine Chance sich zu entfalten.
    Der Schamanenlehrling warf der wilden, ungebändigten Kraft die zuvor ausgesprochenen Empfindungen vor, als würde er eine Meute Wölfe füttern. Böses, Finsteres, der Sinn nur zu schaden, nicht zu helfen. Dann entfesselte er sie, ließ die Leinen los und die Magie stürzte sich auf die Vorgaben.
    Lugdrub konzentrierte sie auf einen Punkt vor sich, dachte an das betörende, ja fast mystische Licht eines dieser Zauberwesen, eines Irrlichts. Die Magie entsprang seinen Pranken, sammelte sich und nahm Form an, wurde von etwas vollkommen Undefinierbarem zu etwas Echtem.
    Mit einem fast zurückhaltenden Schein schwebte die Illusion eines Irrlichtes zwischen dem Meister und dem Schüler. Plötzlich bewegte es sich, umkreiste sie, hüpfte auf und ab, verschwand zwischen den Zweigen der Tanne, sank hinab in den Schnee, bis es wieder seinen Platz einnahm.
    „Akzeptabel, Welpe, die Schläge hast du dir erfolgreich erspart. Nun beweg deinen Hintern, wir kehren zum Tross zurück. Dabei hältst du die Illusion aufrecht und wehe dir, dass sie verschwindet oder auch nur verblasst. Dann bitte den Schöpfer schon einmal um Gnade. Los!“

  6. Beiträge anzeigen #86
    Lehrling Avatar von Roe Thar
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    Roe Thar ist offline
    Was war das gewesen? So etwas hatte sie noch nie gesehen, selbst nicht bei den Orkschamanen. Aber was die Orkfrau noch viel mehr verwirrte war, dass die Morrafrau diesen Zauber nicht auf Roe Thar gewirkt hatte. Warum nicht? Sie war doch eine Morra? Roe Thar konnte dies einfach nicht verstehen. Beinahe brach ihr gesammtes Weltbild zusammen. Doch schnell schüttelte sie dies ab. War es ein Zeichen von Beliar persönlich? Sie konnte es sich nicht erklären, warum sie noch lebte. Doch anscheinend, machte die Frau auch keine Anstalten diese Magie nocheinmal und diesmal auf Roe Thar zu wirken. Dies war der Punkt der sie verwirrte. Sie Morrafrau war anscheinend mächtiger, doch kam sie nicht auf die Idee zu töten. Neben der Verwirrung, kam auch ein wenig die Angst hoch. Was konnte die Frau noch?

    Von Magie hatte Roe Thar bisher nicht viel gehalten. Warum auch? Immerhin war sie Schmiedin und eine gute Orkwaffe war ihrer Meinung nach immernoch tödlicher als ein Zauber, doch schien es hier grade anders gewesen zu sein.
    Roe Thar erhob ihren Knüppel.

    Es war nun kein Probnlem das Reh zu erledigen. Ein gezielter Schlag auf den Kopf und schon lag das Tier tot auf dem Boden. Die Eiszapfen verschwanden und Roe Thar zerrte den Kadaver zum Feuer hin. Silelen stand dort und hatte Roe Thar beobachtet. Roe Thar schaute zurück. Die Morrafrau war nicht sehr kräftig gebaut und war fast einen halben Meter kleiner als die Orkin. Ausserdem schien sie eine Art Ruhe auszustrahlen.

    Egal ob sie eine Morra war, sie hatte ihr geholfen. Es war eine freundliche Geste gewesen. Trotz der Verwirrung die Roe Thar durch diese Situation geschehen war setzte sie sich ans Feuer und legte ihren Knüppel zur Seite. Sie Orkin riss eine Keule von dem Reh ab, legte sie neben sich und riss die zweite Keule ohne Probleme aus dem Rehkörper und reichte diese Silelen.

    "Teilen. Ich Roe Thar"

  7. Beiträge anzeigen #87
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen, Magierin des Wüstenvolkes Skills: (6/8) Adanos Magie 3, Heilung 2, Alchemistin
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    Silelen ist offline
    Silelen nickte, froh dass die Orkin sich öffnete.
    Sie deutete auf sich selbst und schrieb "Silelen" in den Boden.
    Als sie den fragenden Blick der Orkin sah, zeigte sie auf ihren Mund, machte den Versuch etwas zu sagen, und zuckte dann die Schultern.
    Ihre Stummheit war ihr selbst seit langer Zeit nicht mehr unangenehm, doch die Meisten anderen reagierten darauf mit Unverständniss oder waren unangenehm berührt.
    Gelassen briet sie die Rehkeule über dem Feuer, holte aus ihrer Kräutertasche noch einige Gewürze hervor, und rieb sie ins Fleisch ein, und bald schon durchzog ein wunderbarer Geruch die Höhle. Die Gewürze hatte Silelen absichtlich draußen und in Roe`s Reichweite gelassen, fals sie auch was davon nehmen wollte.
    Binnen kurzen hatte sich eine wunderbare Kruste auf den Fleisch gebildet, und Silelen holte aus ihrer Tasche ihren Dolch hervor, und schnitt die Keule in handliche Stücke.
    Als sie Roe`s Blick auf das Messer bemerkte, lächelte Silelen und reichte ihr den Dolch mit dem Griff zuerst.
    Wenn Roe sie hätte angreifen wollen, hätte sie das längst getan, ihr von hinten eins übergebraten während sie das Reh reingescheucht hatte... von daher war es nun an Silelen Vertrauen zu zeigen.
    Zu dem Mahl trank sie ordentlich von dem Wasser. Das mag zwar banal erscheinen, doch für Silelen hatte es eine tiefere, spirituelle Bedeutung. Denn die Wassermagier ihrer Heimat hatten eine besondere Beziehung zum Wasser, und das Trinken füllte Silelens Kraftreserven wieder auf. Genau wie sie auch schon von Feuermagiern gehört hatte, die durch das Aufwärmen am Lagerfeuer ihre Kraft wiederherstellen konnten.
    Ruhig beobachtete Silelen, wie Roe ihre Keule mit Silelens Dolch zerlegte, und sie musste ein klein wenig schmunzeln dabei.
    Dann wiederum verzog Silelen ein klein wenig die Augenbrauen...
    irgendwas stimmte mit Roe wohl nicht, die Bewegungen einer Hand waren etwas träge und abgehackt.
    Langsam, um die Orkin nicht zu verstören, nahm Silelen die Hand der Orkin in ihre kleinen Hände, und ihre Augen bekamen einen leichten blauen Schimmer bevor sie sie schnell schloss, als sie alles Weltliche aus ihrem Blick verbannte, und in die Welt der Auren eintauchte...
    Leichte Erfrierungen... nichts Ernstes, aber hinderlich.
    Silelen ließ einen Teil ihrer Kraft in die Aura der Orkin einfließen, was deren Selbstheilungskräfte kurzzeitig um ein vielfaches verstärkte.
    Ein Schmerz, als hätte die Orkin ihr eins mit der Keule übergebraten durchzuckte Silelen, als die leichten Erfriehrungen binnen weniger Sekunden heilten, ausgemergelte Glieder wieder frisch wurden, kleine Schnitte und wunde Stellen sich schlossen und kleine Narben und Verschleißerscheinungen von früher verschwanden.
    Silelen schlug die Augen auf, schenkte der Orkin ein nettes Lächeln, setzte sich wieder auf ihre Seite des Feuers, und biss herzhaft in ein Stück ihres Fleisches.
    Jetzt war sie wieder so ausgelaugt wie zuvor, und das Pochen das sie immer abbekam, wenn sie all die Schmerzen welche die geheilten Verletzungen bis zu ihrer natürlichen Heilung verursacht hätten auf einen Schlag auf sich nahm, stach noch ein paar Sekunden in ihrer Brust nach.
    Schnell nahm Silelen noch ein paar Schluck Wasser, und linste über den Becherrand auf die Orkin, gespannt wie sie reagieren würde, nachdem der Augenblick der Überraschung vorbei war.

  8. Beiträge anzeigen #88
    Lehrling Avatar von Roe Thar
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    Roe Thar ist offline
    Diese Morrafrau war Roe Thar schon fast unheimlich. Sie konnte Wunden verschwinden lassen und hatte anscheinend keinen Hass auf die Orks. Wie konnte das sein? Ein Geschenk der Götter? Zumindest schien sie keine normale Morrafrau zu sein. Langsam schwand das letzte bisschen Hass, den Roe Thar auf die Frau hatte. Den Hass den sie hatte, weil sie kein Ork war. Es war wohl eine dieser wenigen Ausnahmen, die es gab. So wie manche Orks mit Schwarzmagiern, Orksöldnern oder Assasienen sogar befreundet waren. Früher hatte sie immer verächtlcih auf diese Orks geschaut, doch nun konnte sie es fast verstehen. Ihr Hass auf die Morras war immernoch ungebrochen. doch galt er nicht für Silelen. Roe Thar fühlte sich fast wohl bei ihr.

    "Dank", kam es aus ihr herraus.

    Doch hatte die Orkfrau die Schriftzeichen nicht verstanden, die Silelen auf den Boden geschrieben hatte. Anscheinend konnte sie nicht reden, aber Roe Thar auch nicht lesen, zumindest keine Morrazeichen. Doch sie musste ihr ja einen Namen geben. Doch wie sollte sie sie nennen? Roe Thar hatte noch nie einem Morra einen Namen gegeben. So nahm sie das was ihr am nächsten erschien.

    Die Orkfrau zeigte auf die Buchstaben und versuchte die richtigen Morraworte zu finden:"Ich nicht lesen."
    Nun deutete sie wieder mit ihren Pranken auf sich selbst und wiederholte ihren Namen: "Roe Thar".
    Darauf hin zeigte sie auf Silelen und sagte: "Heilerin"

    Die Orkin beobachtete die Morrafrau und hoffte nach all den freundlichen Gesten, sie nicht verschreckt zu haben.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen ist offline
    Silelen zuckte die Achseln und grinste.
    "Heilerin" war auch ein guter Name, und irgendwie schmeichlerisch.
    Genussvoll biss sie in ihr Essen, und bot auch Roe etwas von dem Fleisch mit der Kräuterkruste an. Es war draußen schon lange dunkel geworden, und an ein weiterziehen schon lange nicht zu denken, außerdem war die Orkin eine gute Gesellschaft.
    Die Situation, das Roe zwar Sprechen, aber nicht Lesen, und Silelen zwar Schreiben, aber nicht Sprechen konnte, machte die Unterhaltungen zu regelrechten Ratespielchen, wärend Roe versuchte, aus Silelens Gesten schau zu werden.
    Silelen steckte ihr Messer wieder in die Tasche, nachdem sie es gesäubert hatte, sie brutzelten gemeinsam den Rest des Fleisches und verpackten es als Proviant. So schnell brauchten sie nicht mehr zu hungern, und Wasser gab es in dem schneebedeckten Bergen sowieso mehr als genug.

    Silelen versuchte etwas mehr aus Roe herrauszubekommen, und so deutete sie auf sie, deutete mit den Fingern gehen an, und zuckte fragend die Achseln.
    Gerne würde sie ein wenig mehr erfahren, woher sie kam und wohin sie ging.
    Am liebsten hätte sie auch nach Tuk-Tuk oder Snak gra Bura gefragt, doch sie wusste nicht, wie sie dies deutlich machen könnte.
    So beschränkte sich Silelen auf Roe und überlegte, wie sie sich ihr wohl besser verständlich machen könnte.
    Geändert von Silelen (22.11.2009 um 23:14 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #90
    Lehrling Avatar von Roe Thar
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    Roe Thar ist offline
    Da Silelen nicht sprechen konnte versuchte sie sich mit Gesten und Bewegungen zu verständigen. Roe Thar konnte nciht alles verstehen, doch verstand sie, dass es anscheinend um sie ging, also fing die Orkin zu erzählen an.

    "Roe Thar sein Schmiedin in Fahring. Fahring Orkdorf. Roe Thar machen große Waffen für viele Orkse. Mächtige Waffen. Eines Tages kommen Nachricht, Eltern seien tod. Tod durch Nordmorras. Roe Thar großer Zorn. Roe Thar geht mit weitere Orkse nach Nordmar. Doch Nordmorras zu viele. Überfall. Alle tod. Nur Roe Thar können fliehen. Verstecken hier in Hütte. Nicht mehr finden Weg nach Fahring. Warten auf besser Wetter, weitere Orkse oder Tod. Dann treffen auf Heilerin."
    Die Orkfrau lachte nach ihrem letzten Satz laut.

    Roe Thar hatte ihre kurze Geschichte ausschweifenden Gesten untermalt. Sie hatte zwar verstanden, dass Silelen, "Heilerin", zwar höhren konnte, doch da diese sich nur mit Gesten unterhielt, war es für Roe Thar nur normal, dass sie soetwas auch tat.
    Es tat schon etwas gut, sich mit jemanden zu verständigen.

    Grade wollte sie Silelen fragen, wo sie herkomme, doch wusste Roe Thar, dass sie die Antwortsgesten nicht verstehen würde und somit ließ sie diese Frage lieber sein.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen ist offline
    Silelen hörte gespannt der Orkin zu, und nickte an ein paar Stellen.
    Ja Faring war in der Tat ein "großes Dorf" wie Roe dies ausgedrückt hatte.
    Doch bei dem letzten Teil der Geschichte wurde Silelen mulmig.
    Ja, auch sie hatte von dem großen Feldzug der Nordmarer gegen die Orks gehört, in Folge dessen die Nordmänner die einzigen Herrscher über diesen riesen Haufen Schnee geworden waren... was ein Tausch gegen haufenweise Menschen- und Orkleben...
    Das eigendlich Schlimme daran war, das Wissen, das auch Silmacil an eben jenem Feldzug teilgenommen hatte, und seinen Titel "Orktöter" nicht zu unrecht trug. Was für eine bescheuerte Bezeichnung eigendlich, vor allem wenn man den freundlichen Nordmann näher kannte, welcher auch schon mehrmals freundschaftlichen Kontackt mit den Orks gehabt hatte, und jene weder hasste noch einfach so angreifen würde.

    Silelen überlegte noch, was sie darauf erwiedern sollte, als auf einmal ein lautes Rufen an ihre Ohren drang.
    "Silelen! ... Silelen!"
    Schallte die dunkle Bassstimme des Nordmanns durch die Nacht.
    Wenn man vom Teufel sprach... Silmacil!
    Roe fuhr auf, und griff nach ihrer Keule.
    Silelen überlegte fieberhaft, wenn die Orkin auf den Nordmann treffen würde, würde sie sich wohl schwerlich so beherrschen können wie jetzt.
    Schnell lief Silelen an der verblüfften Roe vorbei in die kalte Nacht, und rannte zu der schemenhaften Gestalt hinüber.
    "Hey Silelen! Ich hab dich schon überall gesucht. Was hast du dir dabei gedacht, so alleine nach mir zu suchen? Was meinst du wie besorgt ich war, als ich Zuhause erfahren habe das du ausgezogen bist?"
    Silelen unterbrach den Nordmann schnell, stellte ihm schnell mit Gesten ein paar Fragen, beantwortete mit hastigen Gesten die seinen, schnappte sich die entsprechenden Sachen von dem Nordmann und lief zur Höhle zurück.
    Roe stand im Höhleneingang, die Augen zusammengekniffen um besser sehen zu können, doch alles was sie erkennen konnte war eine über 2 Meter große Siluette, welche ein Orkschwert auf den Rücken geschnallt hatte.
    "Was der?"
    fragte Roe Silelen, doch diese lächelte nur.
    Silelen hängte sich ihre Tasche um, und legte den Wolfspelzmantel, welchen sie sich von dem fast Orkgroßen Silmacil erbeten hatte vor der in wenige Fetzen gehüllten Orkin auf den Boden.
    Dann legte sie den ebenfalls vom Nordmann erbetenen Langdolch obendrauf - genauergesagt hatte die Waffe für sie selber eher die Maße eines Kurzschwerts, doch sowohl Silmacil als auch Roe dürften sie als Dolch nutzen können.
    Dann griff Silelen in ihre Umhängetasche, und zog einen ihrer selbstgebrauten Heiltränke hervor, und ließ ihre Hand in einem schimmernden silbrigen Licht funkeln und übertrug dieses Schimmern auf die Trankflasche, während sie diese ebenfalls auf den Pelz legte.
    Hoffendlich würde Roe den Wink verstehen und erkennen das der Trank etwas Besonderes war.
    Mit einem strahlenden Lächeln und heftig winkend lief Silelen wieder aus der Höhle und rannte zu ihrem großen "Bruder" hinunter, und buchsierte diesen schnell aus dem Blickfeld.
    Roe war von ihren Handlungen ziemlich baff, doch Silelen glaubte, kurz auch von ihr ein Winken gesehen zu haben.
    Schnell schlich sich Silelen wieder zurück, versteckte sich ungesehen im Gebüsch, und wirkte ihren Zauber.
    Roe blickte nicht schlecht, als der Schnee vor der Höhle plötzlich ein Eigenleben entwickelte, sich selbst anhäufte, in die Höhe wuchs und exakt die Form eines Orkes annahm.
    Silelen mühte sich ab, die Masse Schnee zu kontrollieren, während der Schnee-Ork Roe zuzwinkerte, und mit einem leichten Lächeln auf den schneernen Lippen in die Richtung deutete in der Laut Silmacil Faring zu finden war, und in diese Richtung zu marschieren begann.
    Mit einem letzten Kraftaufwand formte Silelen den Schnee nach einigen Schritten von der Form eines Orkes zu dem einer Hütte um, hielt dies kurz und ließ es dann völlig erschöpft zusammenfallen.
    Einen kurzen Moment wartete Silelen noch in ihrem Versteck, dann eilte sie wieder zu Silmacil zurück, um mit ihm zum Hammerclan zurückzukehren.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Lehrling Avatar von Roe Thar
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    Roe Thar ist offline
    Ein Winken.
    Mehr konnte Roe Thar in dieser Geschwindigkeit des Abschiedes nicht mehr überbringen. Sie war Silelen, "Heilerin", sehr dankbar. War sie auch ein Morra. So hatte Roe Thar auf sie keinen Hass. Ein merkwürdiges Gefühl. Sie hat sich beinahe mit ihr so gut wie mit einem Ork verstanden. Es war merkwürding, doch auch sehr interressant für die Orkfrau gewesen.

    Voller Dankbarkeit nahm Roe Thar die Waren auf, die Silelen, vor ihr hingelegt hatte. Ein Mantel aus Tierpelz, Es war wohl Wolfspelz, ein Dolch und eine Flasche mit einer Flüssigkeit drinn. Es war kein Schnaps und es war auch kein Wasser. Es war irgendetwas besonderes. Die Orkfrau trug die Waren in die Höhle, zog sich den Mantel über und legte den Dolch an. Den Trank legte sie zur Seite um ihn später mitzunehmen.

    Morgen oder Übermorgen würde sie endlich nach Fahring zurückkehren. Der Mantel würde sie vor der Kälte schützen und der Schneeork, Magie von Silelen, hatte ihr den Weg gezeigt. Sie würde sich in diese Richtung aufmachen. Zurück nach Fahring. Zurück nach Hause.

    Langsam wurde sie müde und es dauerte nicht lange, bis die Orkfrau eingeschlafen war. Ihr Schlaf war seid langer Zeit wieder fest und erholsam, doch wurde sie weiterhin mit verwirrenden Gedanken geplagt.

  13. Beiträge anzeigen #93
    Provinzheld Avatar von Fu Jin Lee
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    Fu Jin Lee ist offline
    Schwer lasteten die Schneeflocken auf dem Gewand des Asketen, knirschend grub sich der Eichenstab in den nachgebenden Untergrund, während der schneidende Wind heulend über die Ebene zog. Nordmar war eine raue Gegend, doch was den Menschen nicht umbrachte, machte ihn nur stärker.
    Im Falle von Fu Jin Lee handelte es sich definitiv eher um geistige denn körperliche Stärke, verweilte der Greis doch bereits seit mehr als 7 Dekaden auf dieser Welt und wusste, dass die Blütezeit seines Fleisches längst vergangen war. Dennoch trotzte der alte Mann der Witterung und wurde für die Mühen belohnt, als in einiger Entfernung der Rand eines Nadelforstes seine von Schnee beschwerten Spitzen aus der weißen Sturmwand reckte und etwas Schutz vor dem Wetter bot.

    Seit einiger Zeit schon war Herr Fu nun unterwegs gen Norden, doch das Glück, die Fauna der winterlichen Breiten näher kennen zu lernen, war ihm bis jetzt noch nicht beschieden gewesen. Zu tief unter der schweren Schneedecke versteckt ruhten die Bewohner der Erde, viele der anderen hatten sich wohl in Höhlen zurückgezogen - man mochte es ihnen nicht verübeln - und die wenigen Tiere, die sich selbst jetzt noch frei durch die Wälder bewegten, hatten sich dem Alten noch nicht offenbart. Es war eben eine andere Situation als in der Wüste Varants, wo das Leben stets da und doch nie zu sehen war, wenn man nicht genau hinsah. Hier musste man suchen, um zu finden, doch stören wollte er sie nicht. Und so verzichtete er zunächst auf das Naturstudium und setzte schlichtweg seinen Weg fort.

  14. Beiträge anzeigen #94
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    Lugdrub ist offline
    „Verschwinde!“, hatte sein Meister ihn angekeift, „Wir haben Dinge zu bereden, die dich nichts angehen, die nicht für die Ohren eines Lehrlings bestimmt sind!“
    Der Karawane aus Faring hatte Halt gemacht, eine Lagerstätte aufgeschlagen und Wachposten aufgestellt. Nordmar im Winter war zwar für Orks fast schon heimelig, dennoch gefährlich wie die Wüste Varant es angeblich sein sollte. Hier lauerten Säbelzahntiger, Ripper, Bären und sogar Trolle. Das Vergnügen mit diesen Kreaturen wollte die Truppe sich dann doch für später aufheben …
    Nun stapfte Lugdrub einfach durch den Schnee auf ein kleines Wäldchen zu. Tannen. Vielleicht auch Kiefern. Er wusste es nicht, im Grunde war es ihm auch gleich. Hauptsache er hatte einen Platz zum Entspannen, Konzentrieren und Meditieren. Denn so ging einerseits die Zeit zügig um, andererseits war das Gefühl von innerer Ruhe kein schlechtes.
    Gerade trat der Ork unter das Dach der Tannen, warf die Kapuze zurück und wollte das schwarze, verfilzte Haar ausschütteln, als er die dünne Gestalt eines alten Menschen erblickte und leicht zusammenzuckte. Dünn war noch ein Kompliment, wirkte der Alte doch eher abgemagert und ausgehungert. Ein Wilder vielleicht?

    „Ich wusste nicht“, sprach der Ork in fließender Menschensprache, „dass dieser Tannenwald schon besetzt ist. Wer bist Du, Morra?“
    Keine Wut, kein unterdrückter Zorn. Seit Kallash ihm den Trank der Reinigung verabreicht hatte, spürte er derlei nicht mehr. „Sprich ruhig, Alterchen.“

  15. Beiträge anzeigen #95
    Provinzheld Avatar von Fu Jin Lee
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    Fu Jin Lee ist offline
    Erstaunt hielt Herr Fu inne und lächelte der Gestalt entgegen, die ruhigen Schrittes in der Nähe aufgetreten war. Das weiß leuchtende, Ärmellose Gewand machte es den alten Augen des Greises zunächst schwer, sein Gegenüber zu erkennen, doch erkannte er nach einiger Zeit, dass es sich wohl nicht um einen kräftigen Menschen mit dunklem Hautton, sondern einen Ork handeln musste. Letztlich war es aber gleich, Lee unterschied nicht zwischen Mensch und Ork.

    "Nein, mein Sohn, ich besetze den Wald nicht. Ich bin lediglich auf der Reise und raste hier kurz, versuche nebenbei, die hiesige Natur besser kennen zu lernen. Ich bin also lediglich Gast an diesem Ort. Aus deinen Worten schließe ich, dass du es ebenso bist?"
    Langsam schritt der Alte auf den Ork zu und setzte sich schließlich auf einem Stein nieder.
    "Mein Name ist Fu Jin Lee und ich bin lediglich ein alter Mann, der die Welt besser kennen lernen will. Meine Reise führt durch die Natur und zum Hort des Wissens in dieser Region, dem Kloster der Feuermagier, um die Vergangenheit dieses Landes as den alten Büchern vernehmen und mir ein besseres Bild machen zu können. Was führt dich hierher?"

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    Lugdrub ist offline
    „Ich bin nicht Dein Sohn.“
    Es klang trotzig, fast als würde ein kleines Kind seinem Vater widersprechen, die Arme verschränken und schmollend und widerwillig das Gesicht verziehen. Für Lugdrub war dies aber einfach nur eine Klarstellung.
    „Ich grüße Dich, Fu Jin Lee. Mein Name ist Lugdrub gro-Ogdum. Natürlich ergibt mein Name für Dich so wenig Sinn wie Deiner für mich. Aber so ist es eben mit den Namen? Letztendlich kennt nur der Schöpfer den Sinn hinter allem, der uns von dort oben zuschaut.“
    Die Fratze des Orkes verzog sich nicht, als er einige Schritte auf den alten Menschen zuging, sich in den Schneidersitz setzte und sein Gegenüber derart musterte, dass man es schon als unhöflich bezeichnen mochte. Für Lugdrub war dies einfach nur Interesse, mehr nicht.
    Fu Jin Lee sah nicht aus wie die Menschen, die der Lehrling kannte. Er war alt, die unbehaarte Haut warf Falten und schuf Gruben, Furchen. Der Blick seiner Augen lag ruhig auf dem Ork, die Lippen waren zu einem leichten und freundlich scheinenden Lächeln geformt. Was Lugdrub noch auffiel, war die ausgesprochen dünne Gestalt des alten Menschen. Als wäre er lange Jahre durch das Land gezogen und hätte sich nur von dem ernährt, was er hatte finden können.
    Das Alterchen strahlte Ruhe aus, eine Besonnenheit die sich auf den Ork zu übertragen versuchte, jedoch kläglich daran scheiterte. Dennoch entspannte er sich.
    „Du bist sonderbar, Morra. Wenn ich Deine Artgenossen sehe, kommt mich – wie sagt ihr so schön? – das Kotzen an. Du jedoch … wirkst anders. Dir haftet eine tiefe, innere Ruhe an, die mich beeindruckt. Selten habe ich das bei jemandem Deiner Rasse gesehen. Ihr seid wild, hektisch und denkt nur an das Führen von Kriegen und an die Mehrung eures Besitzes. Und wenn ihr das nicht tut, treibt ihr’s wie die Karnickel.“ Ein tonloses Lachen. „Entschuldige die Wortwahl, Fu Jin Lee, aber zustimmen wirst Du mir doch, oder? Man könnte mich des Verrates bezichtigen, aber so schnell wie ihr Morras euch vermehrt, werden wir Orks euch nie bezwingen können.“ Lugdrub hob die Schultern. Ihm war das Halbdunkel unter den Bäumen zuwider, weshalb er die Pranke hob und ein Licht beschwor. Milchig weiß leuchtend, wenn auch etwas zurückhaltend, hing es unter den Zweigen.
    „Was langweile ich Dich mit diesem Gewäsch? Es ist ein Zufall, dass wir beide uns hier treffen. Weshalb also das Thema anschlagen, welches ich mit jedem halbwegs intelligenten Morra zu diskutieren versuche. Du scheinst besonnener, erfahrener an Lebensjahren. Deshalb möchte ich das Gespräch anders führen, sonderbarer Morra.
    Wie geht es dir? Was führt Dich hier in die eisige Kälte und auch noch so nahe an einen Tross, der fast nur aus Orks besteht?“

  17. Beiträge anzeigen #97
    Provinzheld Avatar von Fu Jin Lee
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    Fu Jin Lee ist offline
    "Bitte verzeih die Worte, die sich in die Rede eines alten Mannes eingeschlichen haben", entschuldigte er sich für die Ansprache, die offenbar auf Unwillen gestoßen war.
    "Nun, wie du bereits festgestellt hast, es war Zufall, dass wir uns trafen. Und letztlich war es auch Zufall, dass ich mich gerade in Zeiten des Winters auf nach Nordmar gemacht habe, um mir Wissen anzueignen. Der Kern dessen, was ich sage, ist, dass der äußere Umstand der Kälte mich nicht berührt, so lang mein Geist in Ruhe bleibt. Dieses Grundprinzip der Magieanwendung ist dir vermutlich auch bekannt, insofern eure Art der Magie der unsrigen ähnelt."

    Es war aufschlussreich, mit diesem Ork zu sprechen, einen Anwender der Magie unter ihnen kennen zu lernen. Am liebsten hätte Lee ihn gefragt, worauf sich die Magier unter ihnen verstanden, hätte gern mehr über Gesellschaftsstruktur und Ansehen der verschiedenen Wesensarten der Orks herausgefunden, doch wollte er Lugdrub nicht mit übermäßiger Neugier verschrecken.
    "Ein orkisches Lager, sagst du? Ich hörte, hier kämpfen die Menschen noch erbittert gegen euch, im Gegensatz zu den Städten im Mittelland, die ihr besetzt."
    Das führte ihn direkt zu Lugdrubs Meinung über die menschliche Rasse.
    "Ja, viele unter ihnen handeln eher instinktiv und impulsiv statt überlegt, was schnell zu Anfeindungen und Vorurteilen oder gar Fanatismus führt. Ich stamme nicht vom Festland, doch auch in meiner Heimat musste ich diese Erfahrung machen. Dennoch denke ich nicht, dass man das verallgemeinernd über alle Menschen sagen kann, und - verzeih mir, wenn es dich in deiner Ehre verletzt - ich denke, dass Menschen und Orks abgesehen von einigen gesellschaftlichen Differenzen gar nicht so verschieden sind. Doch bin ich ein Narr, diesen Schluss aus Erzählungen zu ziehen, wo du doch der Erste deiner art bist, dem ich begegne."

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    Abenteurer Avatar von Die Orkjäger
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    Die Orkjäger ist offline
    „Drakk...der ist ein Fall für sich“ antwortete der Nordmann und quetschte sich zwischen zwei Felsen durch. Der Schnee war bereits Knöchelhoch und wurde mit jedem Schritt den sie weiter nach Norden machten höher. „Er ist ein Krieger...so wie man ihn sich Vorstellen würde.“ führte Skeld weiter und blieb kurz stehen um sich zu Orientieren.
    „Er noch etwas größer als ich, hat langes Rotes Haar und einen roten Bart. Ich kenne ihn jetzt schon über drei Jahre, aber ich habe ihn noch nie ohne seine Rüstung und sein Schwert gesehen.“ führte er schließlich weiter. Einen kurzen Moment lang sah er sich weiter um ehe er den weg wiedergefunden hatte und weiter ging.
    „Du wirst ihm erst einmal beweisen müssen das du kein Freund der Orks bist. Die haben wir seit er Clanlord des Hammerclans ist nach und nach Vertrieben und haben Nordmar befreit. Nur wenige von den Grünfellen kommen noch her, sie trauen sich aber nicht anzugreifen. Ansonsten...er ist recht schroff zu den Meisten. Aber immer loyal gegenüber seinen Leuten und seiner Heimat. Solange du nicht gerade für die Orks bist oder die Ehre seiner Ahnen beschmutzt wird er dir den Umgang mit der Armbrust schon beibringen.“ sprach Skeld und streckte seine Arme von sich. „Lass uns eine Höhle suchen. Mit etwas Feuerholz werden wir dort Rasten und Morgen weiter zum Clan marschieren.“ murmelte der Nordmann und deutete auf eine Felswand die gut 50 Fuss von ihnen Entfernt in die Höhe ragte.

    Drakk

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    Burgherrin Avatar von Myra
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    Myra ist offline
    Es schienen rauhe Sitten in Nordmar zu herrschen, wahrscheinlich genauso rauh wie das Klima hier war. Myra wollte sich eigentlich gar nicht vorstellen, wie ihre erste Begegnung mit dem großen rothaarigen Krieger aussehen würde, doch irgendwie kam sie nicht drum herum, vorallem weil das Wandern nicht sehr spannend war und nur mühselig vorwärts ging, da der Schnee höher wurde.
    Eine Höhle und ein warmes Feuer wäre genau das richtige in diesen Moment, denn die Schneiderin war alles andere als an diese Temperaturen gewöhnt, die doch ziemlich schnell abgenommen hatten. Sie setzte sich die Kapuze ihres Wolfsfellmantels auf und ließ ihren Blick über die Felswand streifen.
    "Dort scheint eine Höhle zu sein.", sagte sie zu dem Nordmann und gemeinsam stapften sie durch den Schnee dem Höhleneingang entgegen.
    Vorsichtig betraten die beiden Gefährten die Höhle. Der Nordmann horchte in die Dunkelheit. Auch die Blonde versuchte zu hören, ob sie von irgendwo ein Geräusch vernehmen konnte, doch es blieb, abgesehen von dem Windpfeifen, alles ruhig.
    "Ist sie leer?", fragte Myra.
    Ihre Stimme hallte von den Wänden wieder. Blitzschnell hielt sie sich die Hände vor den Mund in der Erwartung, dass irgendetwas sie gehört hatte und nun aufgewacht war, doch es blieb auch weiter hin ruhig.
    Der Nordmann trat nach draußen und brach ein paar Äste von einem nahe gelgenen Baum. In der Zwischenzeit trat die Blonde weiter in die Höhle hinein. Es umschloss sie völlige Dunkelheit, dennoch fühlte sie sich sicher, vorallem vor dem unmenschlichen Temperaturen außerhalb der Höhle. Schon nach kurzer Zeit kam der Nordmann zurück und entzündete ein Feuer.
    Das Licht erhellte das Gestein und die Adlige erkannte,dass die Höhle gar nicht so groß war, wie sie gedacht hatte, aber dennoch reichte sie aus, um vor Wind und Wetter geschützt zu sein.
    Sofort breitete Myra sich neben dem warmen Lagerfeuer aus. Auch wenn die beiden heute noch nicht weit gekommen waren, war die Blonde erschöpft. Das Wandern durch den Schnee war sie nicht gewohnt und sie hoffte, dass sie bald am Ziel ankommen werden und nicht noch tagelang durch die Eiswüste Nordmars stapfen müssten.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Dumpf schnalzte die Armbrustsehnenach vorne und beschleunigte den orkischen Bolzen mit enormer Kraft in Schussrichtung. Es verging lediglich ein Augenblick, ehe sich der Bolzen tief ins Fleisch bohrte. Der Elch röhrte auf, verlor seinen Stand an den Vorderläufen und rappelte sich wieder auf. Der Armbrustschütze übergab seine Fernwaffe an Rudra und ließ sich die Orklanze geben. Dann sprang der schwarze Orkrieger aus dem Versteck in dem sie seit Stunden verharrt hatten und lief auf den Elchbullen zu. Dieser kämpfte zwar mit sich selbst schon, suchte aber auch die Konfrontation mit de Ork. Ein verwundetes Tier wurde nun einmal aggressiv. Doch der Jäger wartete, machte nicht den dummen Fehler zu attackieren und konzentrierte sich darauf bereit zu sein, falls da noch was kommt. Der Elch kämpfte immer noch mit sich, der Bolzen saß tief in seinem Brustkorb. Blut tropfte heraus und dass es leicht heraus pfiff und blubberte, war Zeichen genug für einen Lungentreffer, der dass Tier sterben ließ.
    Der Elch stampfte auf Tat'ank'Ka zu, schnaubte heftig, schwang bedrohlich sein Haupt mit dem Vielender und machte sich größer als er schon war. Der Jäger jedoch verharrte und hielt die Orklanze dem Tier entgegen. Nervenkitzel kam auf. Gäbe es noch einen Zusammenstoß? Tieraugen und Orkaugen blickten sich an, ehe das geschwächte Wesen Schritte nach vorne machte und mit den Vorderbeinen einknickte. Der Elch kam nicht mehr hoch und versuchte doch mit aller Kraft die ihm verblieb sich noch einmal aufzurochten, als der Urkma sich schnell näherte. doch die Kraft reichte nicht mehr. Ein gezielter Stich in den Brustkorb, viel Kraft die dann das Tier mit ganzen Körpereinsatz herabdrückte und wenige Momente des wartens, waren dann das Ende des Tieres.
    Mit einem Ruck zog Tat'ank'Ka die Lanze aus dem Leib, nahm sein Jagdmesser und vergrößerte die Wunde, ehe ein geübter Griff in den heißen Körper griff und nach dem Herz packte. Ein weiterer, brachialer Ruck und das heiße Herz triefte blutig und heiß dampfend in der Pranke des Schwarzorks. Ein Biss in das rohe Fleisch und weitere darauf, waren dann die Ehrerbietung des Orks an das kraftvolle, kämpferischer Tier. Die Seele des großen Hirsches hatte sich der Jäger mit verspeisen des heißen Herzens angeeignet und würde diese Kraft und den Willen, die in der Seele des Tieres inne wohnten, nun selbst in sich haben. So war der archaische Glaube der orkischen Jäger von Khorinis.
    "Der Schöpfer möge dein Opfer an seine stärkeren Diener anerkennen.", sprach Tat auf orkisch zum Elch, ehe er den Bolzen heraus zog und die Wunde stopfte. Dann rief er Rudra her und sie banden das schwere Tier an den Beinen an die Orklanze, ehe sie sich zum Jägerlager wieder aufmachten.

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