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  1. #161
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Auf die Füße mit dir!" Wütend packte Shell Dante am Kragen und hob ihn unsanft empor. "Wir haben keine Zeit für pseudo-theatralischen Blödsinn! Ich habe nicht vor hier und heute zu sterben! Ich will das Schwein was hinter dieser Abscheulichkeit steckt finden und dafür büßen lassen!" Sie waren fast da. Der Ausgang war zum Greifen nah. Doch es brachte ihnen nichts: Zu spät fiel ihnen ein und auf dass sämtliche Wege nach draußen ja verriegelt wurden. "Nein......" Hustend stützte er sich an der nächsten Wand ab. Seine Sicht verschwamm bereits. Er bekam schon kaum noch Luft. "Terissa......du musst....." Beinahe die Besinnung verlierend deutete er auf die versiegelte Tür ins Freie. Sie war ihre letzte Hoffnung. Sie musste genügend Kraft aufwenden sie freizusprengen. "Bitte!"


    Um ihre Kraft war es nur bedingt besser bestellt. Die Luft wurde dünner und dünner und trotz der Tatsache, dass die Asari schon schlimmeres erlebt zu haben glaubte, würde dieser Eindruck nicht mehr lange derselbe bleiben.
    Shell hatte also jedes recht, so schnell wie möglich aus dieser tristen Ganglandschaft heraus zu wollen.
    Doch brachte ihr erster Hieb gegen die Tür nicht viel. Der Schrei den sie ausstieß war viel stärker.
    "Macht euch gefälligst mit mir nützlich!", keifte die Blaue mit ungewohnt dünner Stimme und begann das stärkste aus sich zu ziehen. Die Biotik, die unablässig gegen die Tür geschmettert wurde.
    Schlug nicht Terissa zu, tat Shell es. Wo Dante verblieb, konnte sie nicht erkennen. Die Hauptsache war, dass der Superhelden-Fan am Leben blieb. So wie sie alle.

    Hoffentlich.
    AeiaCarol ist offline

  2. #162
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Oh doch..", lächelte sie selig und viel zu unschuldig dafür, dass ihre Absichten offen dargelegt waren. "Ist ein verdammt gutes Gefühl egoistisch zu sein."
    Grinsend drückte sie ihm noch ein weiteres dieser Siegel auf, bevor sich ihr Kopf wieder an seinen lehnte und sich die grünen Augen entspannt schlossen. Sie wollte hier bleiben. Minuten, Stunden, vielleicht sogar Tage lang. Egal ob er es aushalten würde oder nicht. Egal ob ihr eigener Rücken sich irgendwann zu Wort melden würde oder nicht.

    Schlussendlich war es wahrscheinlich längst keine Ewigkeit, aber zumindest eine geraume Zeit, in der sie still blieb und einfach die Eindrücke weiter genoss. Sie würde ihm die Entscheidung überlassen, wann und ob sie jemals gehen würden. Wenn nicht...wäre sie längst nicht unglücklich darüber.


    "Gut-...Dass wir uns darüber für den Moment einig sind, denn...", begann er und schälte sie und sich so plötzlich wie ruckartig aus ihrer beider Position.
    "Es gibt da noch etwas, das du sehen solltest."
    Was das war, würde er nicht preisgeben. Noch nicht, obgleich sich der Ort von hier aus praktisch sehen ließ. Und hören. Jedenfalls wenn man die penetrant lauten Vögel und den Regen überhörte.
    "Oder steht die Sache mit 'zeig mir alles von dir' nicht mehr, jetzt wo du mich schon hattest?"
    AeiaCarol ist offline

  3. #163
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Gut-...Dass wir uns darüber für den Moment einig sind, denn...", begann er und schälte sie und sich so plötzlich wie ruckartig aus ihrer beider Position.
    "Es gibt da noch etwas, das du sehen solltest."
    Was das war, würde er nicht preisgeben. Noch nicht, obgleich sich der Ort von hier aus praktisch sehen ließ. Und hören. Jedenfalls wenn man die penetrant lauten Vögel und den Regen überhörte.
    "Oder steht die Sache mit 'zeig mir alles von dir' nicht mehr, jetzt wo du mich schon hattest?"


    Sich selbst ziemlich unverhofft mit der Vertikalen arrangierend, presste die Halbitalienerin die improvisierte Decke minimalst gegen den eigenen Körper um sich irrsinnigerweise im Dunkel abzuschirmen, obwohl sie nicht mal wirkliches Engagement in dieses Vorhaben steckte. Zudem auch nicht in das, ihre wild im Gesicht verteilten Haare zu ordnen, die sich da mittels Schweißfilm festgeklebt hatten. Nicht, dass sie auf Optik besonders viel gab. Besonders jetzt, wo sie in einer zarten, wattigen Wolke voller Glückseligkeit herumwanderte als wäre es ihr persönliches Königreich.
    "Da ich dich auch so schon einige Male...hatte...geh ich mal davon aus, dass du die Bitte noch lange nicht abgehakt hast. Und falls doch gib mir Bescheid - damit ich den Fischtörtchenstand pachten kann, bevor wir zurück fahren."
    Einen Moment grinste sie und es schien so, als könne man durch die Luft hindurch das Lächeln schon erfühlen. Ein angehängtes Seufzen jedoch hängte die Bestätigung hintenan. "Also: zeigs mir.", forderte sie auf. Vielleicht, soweit dachte sie im berauschten Zustand gerade nicht, wäre anziehen vorher aber eine ganz gute Idee.
    Luceija ist offline

  4. #164
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen



    Mit einem leichten Ausdruck des Bedauerns schüttelte Julian den Kopf auf Delias Frage, ob er keine genaueren Angaben über die Anzahl der Feinde machen könnte.
    „Nicht, so lange ich mich nicht mit dem Sicherheitssystem verbinden kann, Nein. Und das könnte Stunden dauern. Ich fürchte, wir müssen einfach vom Schlimmsten ausgehen“, schloss er und griff dabei instinktiv an den Griff seiner Pistole, die er sich in den Gürtel gesteckt hatte. Sein Griff klammerte sich daran sogar umso fester, je realer das weitere Vorgehen durch Odinns taktische Ausführungen wurde. Doch es beruhigte ihn, dass zumindest einer in der Gruppe mit den strategischen Finessen einer Kampfsituation vertraut war. Nur, dass er selbst als vorderster voranzugehen hatte, schien ihm eine gewisse Anspannung zu erhalten. In Ermangelung einer Alternative nickte er nach kurzem Zögern dennoch bestätigend.
    „Dann nichts wie los. Wer weiß, wie lang die da oben noch bleiben werden, geschweige denn, was sie da oben überhaupt treiben“
    Kurz prüfte er noch seine Pistole und ob er den neuen Thermoclip richtig eingesetzt hatte, stellte seinen Hemdkragen auf, um besser gegen den Wind und den Regen geschützt zu sein und lief dann ohne weiteres Zögern, die Pistole mit beiden Händen umklammernd, auf dem südlichen Pfad in Richtung des medizinischen Personalgebäudes. Was ihn dort erwartete, konnte er nicht wissen, doch je mehr sich das Gebäude aus dem Nebel aus Wassertropfen erhob, desto bedrohlicher wirkte es auf Julian und vermittelte ihm eine ungute Vorahnung, die er allerdings nicht recht zu erklären wusste. Die Augen unter dem auf sein Gesicht peitschenden Regen zusammenkneifend, hob er den Blick zum nur noch hundert Meter entfernten Gebäude an, um die Fassade nach irgendwelchen Anomalien abzusuchen, die sein ungutes Gefühl bestätigen würden. Doch gerade als er erkannte, dass eines der Fenster im dritten Stock offen stand, obwohl das Wetter wohl kaum dazu einlud, war es bereits zu spät. Unmittelbar neben Julian schlug etwas in das schlammige Gras auf und spritzte seinen weißen Kittel voll mit braunem Morast. Erst eine Viertelsekunde später erreichte ihn der Schall des Gewehrschusses, der die Ursache gewesen war. Erst völlig perplex starrte Julian fassungslos auf den Einschusskrater des Schusses vor ihm, dann reagierte er endlich und eilte zur Deckung hinter eine Säule der Eingangsüberdachung von Gebäude 10. Das Adrenalin trieb seinen Herzschlag und Atem innert Sekunden auf Hochtouren, sodass er für einige Sekunden völlig vergaß, seine Verbündeten zu warnen, doch gerade als er Luft holte zu einem Warnruf, unterbrach ihn der zweite Gewehrknall, dessen Kugel in zwei Metern Abstand zu Odinn ebenfalls auf dem Boden einschlug.
    „Scharfschütze in Gebäude 3, dritter Stock!“, rief Julian zu ihnen, als das Echo des Schusses abgeklungen war, lediglich hoffend, dass niemand getroffen wurde.

    Noch immer beinahe paralysiert vom Schock, wagte sich der Arzt nur, seinen Kopf leicht um die schützende Säule zu drehen, um bereits die nächste Deckung, einen Stromverteilerkasten dreißig Meter weiter, ausfindig zu machen. Einige Augenblicke wartete er noch ab, bis der nächste Schuss nach dem selben Intervall wie zuvor folgte, und offenbar ungezielt irgendwo in der Grasfläche einschlug wie schon die beiden Kugel zuvor. Julian nahm sich diesen Knall zum Startschuss und sprintete, zumindest so gut es seine schlechte Kondition zuließ, zum Stromkasten, stolperte auf den letzten Metern aber mehr dahinter, als wirklich kontrolliert dahinter zu tauchen Der vierte Schuss folgte wieder wie auf Abruf, doch traf dieser nicht einmal die Deckung, hinter der Julian nun schmutzig und mit vor Anspannung zitternden Muskeln kauerte. Offenbar versuchte die Person im dritten Stock gar nicht wirklich, einen der drei zu treffen, sondern gab lediglich ungezielte Warnschüsse ab – oder er war schlicht und ergreifend ein miserabler Schütze. Doch Julian würde sicher nicht das Risiko eingehen, diese These genau zu überprüfen und sammelte daher hinter seiner Deckung erst einmal neuen Atem, während er sich nach den anderen beiden umsah. Sie ausfindig zu machen erwies sich als überaus schwierig, denn der feine Regen vernebelte die Sicht so stark, dass er sich fragte, wie der Schütze überhaupt einen von ihnen hatte sehen können...


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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Odinn & Julian

    "Wenn irgendein Scharfschütze oder ein anderer Posten den Zugang in Visier genommen hat, kann er uns dann zumindest nicht mit einem Schlag ausschalten. Dr. Ward wird sich dann um den Zugang kümmern und im Gebäude sehen wir weiter."
    Wenn MacDarragh nur gewusst hätte, wie Recht er mit dieser Mutmaßung haben würde. Doch vorerst nickte Delia auf seinen Befehl hin. "Miss Hall, ich würde vorschlagen, dass Sie am Ende unserer Kolonne gehen. Sie können am besten von uns kämpfen und uns daher im Zweifel Rückendeckung geben oder am schnellsten in Deckung gehen. Und auf sich alleine gestellt hätten Sie von uns dreien noch die größten Chancen."
    Sie war bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm ihr diese Feststellung war. Vermutlich hatte der Commander Recht: Julian war einfach nicht für so etwas ausgebildet und er selbst in seinen Bewegungen - trotz modernstem Rollstuhl - einfach eingeschränkt. Trotzdem fühlte sie sich ein wenig unwohl bei dieser Verantwortung. "Jetzt ist aber gut! Du hast heut schon bewiesen, dass du es kannst. Arsch hoch, Deel!" - fast meinte sie Matts Stimme wieder zu hören. Und in einem Echo dahinter die von Avil ... Irgendwo in ihrem Blick setzte der Fokus ein, die Konzentration. Sie würde nicht zulassen, dass einem ihrer Kameraden etwas geschah.

    „Dann nichts wie los. Wer weiß, wie lang die da oben noch bleiben werden, geschweige denn, was sie da oben überhaupt treiben“, gab Julian schließlich das Kommando und los ging es.
    Doch nur wenige Schritte Luft blieb ihnen, dann stob das erste Mal Wasser und Matsch neben ihm im Boden auf. "Jaysus!" fluchte sie laut und ging fast augenblicklich in Kauerstellung, um dem Schützen kein allzu großes Ziel zu bieten. Julian vor ihnen reagierte kurz nach ihr und sprintete auf die nächste Deckung zu, während eine weitere Kugel nahe der Stelle einschlug, an der er eben noch gestanden hatte.
    „Scharfschütze in Gebäude 3, dritter Stock!“, brüllte er, war durch das Prasseln des Regens aber nur gedämpft zu verstehen. Doch das war kein Schaden, denn die zwei Allianzsoldaten hatten die Situation selbst längst erfasst.
    Kaum war der Schuss erklungen, sprintete nun Delia los - jedoch nicht in Deckung, sondern an MacDarraghs Seite. Die Situation war klar: mit seinem Rollstuhl war er auf diesem Boden ein leichtes Ziel. Kniend kam sie neben dem Commander zum stehen, die rechte Hand ausgestreckt und eine leicht knisternde blaue Barriere zwischen ihnen zwei und dem Schützen aufbauend. Die Größe war gerade ausreichend, um beide Menschen dahinter zu verdecken. "Wichtig Jungs und Mädels: so viel wie nötig und so wenig wie möglich", hallte die Stimme ihres ehemaligen Trainers in ihrem Kopf, während sie Blickkontakt mit dem Commander suchte. "Beeilung Sir, wir müssen schnellstens Deckung suchen!"


    Insgeheim hatte Odinn gehofft, dass der Weg zum Gebäude unbewacht sei. Doch der unverkennbare Knall einer Massenbeschleunigerwaffe hatte diese Hoffnung ziemlich deutlich weggewischt.
    "Beeilung Sir, wir müssen schnellstens Deckung suchen!"
    Der Commander wies auf die Säule, die Julian in diesem Moment verließ, um sich weiter voran zu arbeiten. "Hinter der Säule haben wir ein wenig Deckung!" Glücklicherweise schien der Scharfschütze sich erst auf Julian und danach auf niemanden bestimmten zu konzentrieren. So schafften es schließlich Odinn und Delia hinter die Deckung.
    "Miss Hall, schließen sie zu Dr. Ward auf und versuchen Sie, ihm nach Möglichkeit mit Ihrer Barriere zu schützen. Vielleicht haben wir aber Glück und der Schütze nimmt sie beide nicht mehr gezielt aufs Korn."
    Geändert von Mal vas Idenna (26.04.2015 um 20:55 Uhr)

  5. #165
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Der Hanar wartete einen Moment ab und warf abschätzende Wellen in Richtung seines vorgesetzten, turianischen Mitarbeiters, der mit einer gewissen Skepsis zu ihm zurückblickte. Anstatt sich jedoch der Unfreundlichkeit anzuschließen, wirbelte das wuselige Quallentier um und achtete kaum auf die Tentakel, die ungehindert dabei eine weitere, bereits eingeräumte Reihe Spielzeugvoluse abräumte. Allein des ohrenbetäubenden Klanges wegen kam er nur auf "Diese Person nennt man-", bevor er unterbrochen wurde.
    "Verdammt nochmal, wie oft soll das noch passieren?!", schrie der Turianer mit einem Mal auf, ignorierte seine bequeme Sitzposition und drückte sich zornig auf um sich selbst um das Missgeschick zu kümmern und nach und nach die Spielzeuge einzusammeln. Reelyc selbst schien überfordert genug um ein wenig rückwärts zu taumeln.
    "Das zieh ich dir von deinem Lohn ab, darauf kannst du Gift nehmen!", knurrte sein Vorgesetzter grummlig und wedelte aufbrausend mit seiner Klaue. "Und jetzt geh mir aus den Augen!" "A-aber diese Person muss sich noch um den Warenein-" "RAUS! UND ZWAR ALLE BEIDE!"


    Erschrocken aber dennoch ein wenig neugierig beobachtete Ten die unglückliche Szene und beobachtete, wie der Hanar und der Volus das Geschäft verließ. Da er sich hier jedoch nichts würde leisten können, beschloss der Quarianer, den beiden zu folgen. Als er das Geschäft verlassen hatte, musste er sich kurz umsehen, ehe er in der Menschenmenge den auffälligen Hanar erkannte und sich den beiden vorsichtig näherte, jedoch weiterhin ein wenig Sicherheitsabstand hielt. Die Volus, denen der junge Quarianer bisher begegnet war, waren allesamt unfreundliche Gesellen gewesen, die ihn gefühlt immer einen Diebstahl in die Schuhe schieben wollten. Mit Hanar hatte Ten aber noch nicht geredet. Vielleicht würde sich das ja heute noch ändern...
    Geändert von Mal vas Idenna (26.04.2015 um 20:56 Uhr)

  6. #166
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    "Wenn irgendein Scharfschütze oder ein anderer Posten den Zugang in Visier genommen hat, kann er uns dann zumindest nicht mit einem Schlag ausschalten. Dr. Ward wird sich dann um den Zugang kümmern und im Gebäude sehen wir weiter."
    Wenn MacDarragh nur gewusst hätte, wie Recht er mit dieser Mutmaßung haben würde. Doch vorerst nickte Delia auf seinen Befehl hin. "Miss Hall, ich würde vorschlagen, dass Sie am Ende unserer Kolonne gehen. Sie können am besten von uns kämpfen und uns daher im Zweifel Rückendeckung geben oder am schnellsten in Deckung gehen. Und auf sich alleine gestellt hätten Sie von uns dreien noch die größten Chancen."
    Sie war bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm ihr diese Feststellung war. Vermutlich hatte der Commander Recht: Julian war einfach nicht für so etwas ausgebildet und er selbst in seinen Bewegungen - trotz modernstem Rollstuhl - einfach eingeschränkt. Trotzdem fühlte sie sich ein wenig unwohl bei dieser Verantwortung. "Jetzt ist aber gut! Du hast heut schon bewiesen, dass du es kannst. Arsch hoch, Deel!" - fast meinte sie Matts Stimme wieder zu hören. Und in einem Echo dahinter die von Avil ... Irgendwo in ihrem Blick setzte der Fokus ein, die Konzentration. Sie würde nicht zulassen, dass einem ihrer Kameraden etwas geschah.

    „Dann nichts wie los. Wer weiß, wie lang die da oben noch bleiben werden, geschweige denn, was sie da oben überhaupt treiben“, gab Julian schließlich das Kommando und los ging es.
    Doch nur wenige Schritte Luft blieb ihnen, dann stob das erste Mal Wasser und Matsch neben ihm im Boden auf. "Jaysus!" fluchte sie laut und ging fast augenblicklich in Kauerstellung, um dem Schützen kein allzu großes Ziel zu bieten. Julian vor ihnen reagierte kurz nach ihr und sprintete auf die nächste Deckung zu, während eine weitere Kugel nahe der Stelle einschlug, an der er eben noch gestanden hatte.
    „Scharfschütze in Gebäude 3, dritter Stock!“, brüllte er, war durch das Prasseln des Regens aber nur gedämpft zu verstehen. Doch das war kein Schaden, denn die zwei Allianzsoldaten hatten die Situation selbst längst erfasst.
    Kaum war der Schuss erklungen, sprintete nun Delia los - jedoch nicht in Deckung, sondern an MacDarraghs Seite. Die Situation war klar: mit seinem Rollstuhl war er auf diesem Boden ein leichtes Ziel. Kniend kam sie neben dem Commander zum stehen, die rechte Hand ausgestreckt und eine leicht knisternde blaue Barriere zwischen ihnen zwei und dem Schützen aufbauend. Die Größe war gerade ausreichend, um beide Menschen dahinter zu verdecken. "Wichtig Jungs und Mädels: so viel wie nötig und so wenig wie möglich", hallte die Stimme ihres ehemaligen Trainers in ihrem Kopf, während sie Blickkontakt mit dem Commander suchte. "Beeilung Sir, wir müssen schnellstens Deckung suchen!"


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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Insgeheim hatte Odinn gehofft, dass der Weg zum Gebäude unbewacht sei. Doch der unverkennbare Knall einer Massenbeschleunigerwaffe hatte diese Hoffnung ziemlich deutlich weggewischt.
    "Beeilung Sir, wir müssen schnellstens Deckung suchen!"
    Der Commander wies auf die Säule, die Julian in diesem Moment verließ, um sich weiter voran zu arbeiten. "Hinter der Säule haben wir ein wenig Deckung!" Glücklicherweise schien der Scharfschütze sich erst auf Julian und danach auf niemanden bestimmten zu konzentrieren. So schafften es schließlich Odinn und Delia hinter die Deckung.
    "Miss Hall, schließen sie zu Dr. Ward auf und versuchen Sie, ihm nach Möglichkeit mit Ihrer Barriere zu schützen. Vielleicht haben wir aber Glück und der Schütze nimmt sie beide nicht mehr gezielt aufs Korn."


    Der Plan des Commanders, ohne ihn selbst voranzurücken und stattdessen Julian mit einer Barriere zu unterstützen, wäre mit Sicherheit ein sinnvoller gewesen, hätte der Doktor denn von seinem Glück etwas gewusst. Doch in Ermangelung eines Funkkontakts und außerhalb der direkten Sichtlinie oder Hörreichweite, blieb er über diesen taktischen Zug im Dunkeln. Einige Sekunden kauerte er noch hinter dem Stromkasten und wagte es nicht, auch nur einen Finger zu krümmen, abgesehen vom unwillkürlichen Muskelzittern, das ihn noch immer in der Anspannung durchfuhr. Erst nach etwas Erholungsphase wischte er sich dann Regen und Schlamm aus dem Gesicht und neigte seinen Kopf um die blecherne Kante seiner Deckung, um die nächste schützende Position auszumachen. Von hier aus war es etwa die doppelte Strecke des vorigen Sprints bis zum Eingang von Gebäude 3 und nur ein einzelner, kleiner Zierbaum könnte auf dem Weg für einen Moment als vorläufige Deckung dienen Abgesehen davon war es ein Paradies für jeden Scharfschützen: ein auf das Gewehr zulaufendes Ziel und eine völlig freie Sichtlinie. Dennoch war der Doktor bereit, es zu riskieren, war die Zielgenauigkeit des Schützen bisher ja nicht allzu hoch gewesen. Doch zu allem Überfluss wartete Julian jetzt vergeblich auf den nächsten Schuss, der ihm das Startsignal gegeben hätte – offenbar wollte der Gegner nicht noch mehr Munition für ungezielte Warnschüsse vergeuden. Es blieb ihm keine andere Wahl, als sich unangekündigt direkt in das Angesicht des Löwen zu stürzen. Still zählte er drei tiefe Atemzüge ab, behielt den dritten dann in der Lunge, als er aufschnellte und in möglichst unvorhersehbaren Hakenlinien auf sein Ziel zurannte. Der erste Schuss ließ nicht allzu lange auf sich warten und schlug mit dem gewohnten Abstand in das Gras ein, doch je mehr sich Julian dem Eingang näherte, desto präziser schienen die Kugeln zu werden, bis es beim fünften Schuss, in schneller Frequenz abgegeben, nur wenige Dezimeter waren, die ihn vor einem sauberen Herzschuss bewahrten. Schon Sekunden später prallte er nahezu ungebremst gegen die stählerne Wand des Gebäudes, ließ sich daran zusammensacken und keuchte pfeifend und unter starkem Seitenstechen von diesem lebensbedrohlichen Sprint.Durch die zusammengekniffenen, von Regen überspülten Augen konnte er in der ohnehin trüben Ferne kaum erkennen, wo sich seine beiden Begleiter befanden, doch den kurz darauf wieder folgenden Schüssen entnahm er, dass auch diese wohl noch in irgendeiner Weise versuchten, näher an das Gebäude zu gelangen. Somit verschwendete er keine Zeit, erhob sich eilig wieder, wenn auch noch außer Atem, um schniefend und japsend vor der Eingangstür erneut mit der Prozedur des Entriegelns zu beginnen, indem er vom Bedienpanel wieder die Schrauben entfernte. Zwar kostete es ihn einiges mehr an Konzentration, nach dieser Panik und dem noch pochenden Herzen jetzt wieder filigrane, technische Aufgaben zu übernehmen, doch war es sicher nur eine Frage von Minuten, bis er auch diese Hürde überwunden haben würde. Dass er derweil auf das Eintreeffen seiner beiden Begleiter wartete und diese nun einen ebenso bedrohlichen Weg zurückzulegen hatten, schien er in dieser Aufgabe erneut völlig auszublenden.
    Tjordas ist offline

  7. #167
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Sie haben gerade das beste Pferd im Stall verloren, Grün 2!“, sagte Maj leise aber bestimmt als Corvan stracks auf das zerschossene Vehikel zusteuerte das da heimlichtuerisch in der hintersten Reihe parkender Skycars kauerte und dessen erloschene Scheinwerfer betont unauffällig die Vorbeiziehenden anblinzelte. Als der Salarianer ihr noch im Afterlife das zugedachte Einsatzgebiet mitgeteilt hatte, hatte die junge Agentin schnell ihre Chancen ausgerechnet, den Angriff zu überleben und die Chancen abgewogen ihren Auftrag erfolgreich zu beenden. Zudem war sich Maj nicht sicher ob Corvan, der nicht nur von der Spezies her ein Kaltblüter zu sein schien, ihre Absichten zwar nicht ergründet, aber zumindest stillschweigend in Zweifel gezogen hatte und sie nun lieber tot sehen würde. Die Alternative wäre, dass er ihre Fähigkeiten in schweren Feuergefechten, oder ihre gespielte Geldbesessenheit testen wollte. In beiden Kategorien würde sie versagen!

    Frontlinie mit einem Kroganer? Zwei schwere Mechs und dutzender Söldner? Ich wäre tot ehe ich mich das erste Mal nach Neheru umsehen könnte…“, überlegte Maj fieberhaft während sie sich langsam hinter Stephen, der überrascht und amüsiert dreinblickte, aus dem Club schlängelte. Maj überlegte noch, ob sie dem Plan des Salarianers folgen und sich zum Treffpunkt mitnehmen lassen sollte. Bei der ersten Gelegenheit könnte sie sich dann absetzten. Diese Idee verwarf sie jedoch schnell wieder. Zu viele unbekannte Faktoren, die sie nicht bedenken, oder schlimmer noch, befürchten konnte! Was, wenn sie die ersten Welle überleben würde. Würde der Kroganer schweigend daneben stehen während sie sich in die Schatten stahl? Würde Mr. Connor ihre Aktion durch das Visier seines Scharfschützengewehrs erkennen? Würde er Corvan Bericht erstatten und vielleicht sogar derjenige sein, der Majs Leben dann auslöschen sollte? Zu viele Variable!

    Der Salarianer wandte sich zu Maj um, ebenso tat es Connor, als diese ihren frustrierten Ausruf vernahmen. Maj würde nicht nach Hause gehen und sich in den Schlaf weinen, das war ihr klar. Sie musste einen anderen Weg finden. Sie näherte sich dem Fahrzeug und tat so, als würde sie es auf seine Tauglichkeit untersuchen, die sardonischen Worte des Spectres noch immer im Ohr. In Wahrheit hatte sie bereits beim Verlassen des Clubs einen kleinen Peilsender der kaum mehr als ein walnussgroßer Halbkreis war, in ihrer Faust verschlossen.

    Sie wollen mich an der Front einsetzten, obwohl ich Sie direkt darauf hinwies, dass ich dort nicht effektiv wirken kann?

    Maj sprach laut und übertönte so das Geräusch des Peilsenders, den sie nahe dem Motor in das Dunkel unter dem Fahrzeug fallen ließ. Das kleine Gerät würde, sobald Corvan das Skycar startete und magnetische Pulse aussandte von diesen angezogen werden. Eine Vorsichtsmaßnahme, pflegten doch manche Ziele ihre Fahrzeuge vor jeder Fahrt mit einem Scanner auf Bomben oder andere Unregelmäßigkeiten abzutasten.

    Ich lasse mich nicht zum Narren halten. Ich bin raus! Adios, Motherfuckers!“, stieß sie verzerrt durch den Vokabulator im Helm aus und wandte sich zum Gehen. Noch hätte Corvan die Chance sie zurückzupfeifen und ihr eine neue, ihrem Auftrag zugänglichere Position zuweisen, doch stieg in Maj leiser Zweifel auf, dass der Salarianer nach den nächsten zwanzig Sekunden wohl kaum auch nur einen weiteren Gedanken an sie verschwenden würde.

    Majs Plan war einfach. Sie würde warten bis Corvan das Taxi gestartet und sich in Bewegung gesetzt hatte. Sie würde warten, ihn aus dem Schwarz der dunklen Gassen Omegas beobachten und dann mit einem gestohlenen Skycar die Verfolgung aufnehmen. Das Einsatzgebiet sollte dank der geringen Dichte an möglichen Zielorten und mithilfe des Ortungsgerätes leicht aufzufinden sein. Mit etwas Glück hätte Cerberus dann sogar einige Blaupausen, welche die Agentin herunterladen und zum Legen ihres Hinterhalts verwenden könne.

    Jemand würde schon bald sterben!



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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Skeptisch beobachtete Stephen das Schauspiel von der Seite, während die drei zum Taxistand gingen, wo ein fast schon schrottreifes Vehikel auf sie wartete.
    Corvan hatte bewusst Maj die Position des Scharfschützen verweigert, obwohl sie mehrfach darauf hingewiesen hatte, dass sie an der Front nichts taugte, was ihre folgende Reaktion mehr als deutlich bewies und ihn in seiner Vermutung nur noch bestärkte, dass die Söldnerin überhaupt nicht auf Corvans Plan stand.
    Sich selbst hatte der Salarianer in der Mitte positioniert, was Stephen irgendwo klar machte, dass er der Söldnerin nicht traute und er sie im Auge behalten wollte.
    Natürlich war es für ein Auftraggeber, der einen gut bewachten Terroristen jagte, schwierig gute, loyale Mitstreiter zu finden und auf Omega so oder so, weil jeder in erster Linie sich selbst der nächste ist. Aber wenn das Geld stimmte, sollte auch das kein Problem sein.
    Doch gerade bei Maj und Corvan bekam er den Eindruck, dass da mehr dahinter steckte! Was hatten die beiden vorhin noch so alles besprochen?
    Und auch wenn Corvan ihn zum Scharfschützen des Teams ernannt hatte, der ihnen den Rücken frei halten sollte und er mit dieser Position mehr als zufrieden war, blieb ein ungutes Gefühl.
    Das Corvan ihm die Position des Scharfschützen gab, verriet ihm, dass der Salarianer ihm mehr traute, als der Söldnerin.
    Aber auch er hatte keine Lust zum Narren gehalten zu werden und ahnungslos in eine Falle zu rennen.
    Er hatte allerdings auch kein Problem damit, die beiden zu töten und auf die Credits zu verzichten, wenn es sein musste. Aber verarschen ließ er sich nicht!

    Stephen wartete noch einen Moment, bis Maj einige Schritte von Corvan weg war und stellte sich dann direkt neben den Salarianer.
    "So, Grün 2...." begann der Blondschopf sichtlich gereizt, aber mit gedämpften Tonfall, so das die Söldnerin seine Worte nicht mit hören konnte.
    "Bevor wir uns in die Höhle des Löwen wagen, will ich erstmal wissen, was du für eine verdammte Scheiße mit dieser Söldnerin am laufen hast?"


    Das Übersetzerimplantat unter Corvans amphibischer Schädelhaut hatte einige Probleme damit, ein salarianisches Äquivalent für die Flüche der Menschensöldnerin zu finden, doch hatte er diese Beleidigung von den Erdenbewohnern schon oft genug gehört, um eine Vorstellung davon zu haben, was sie bedeutete. Aber natürlich tangierte diese ihn dadurch kein Stück mehr. Vielmehr ließ er, nur mittelmäßig überrascht, Maj mit einer kurzen verabschiedenden Geste der Hand von dannen ziehen, blickte ihr wie Connor noch eine Weile nach, bis sie außer Hörreichweite war. Erst die leicht gezügelten Wutausbrüche seines verbleibenden Partners holten ihn in das Hier und Jetzt zurück.
    "Am Laufen?", wiederholte er betont ahnungslos, während er sein Omnitool aktivierte, die Scannerfunktion anwählte und einen in Grellorange projizierten Lichtkegel auf sich selbst richtete, um damit seine Rüstung wonach auch immer abzusuchen.
    "Ich denke, sie haben schon gehört: Unserer Partnerin war bedauerlicherweise wohl die Bezahlung zu schlecht und das Risiko zu hoch. Möglicherweise habe ich diese abschreckenden Bedingungen noch verstärkt, da mir selbst das Risiko, mit ihr zu arbeiten, etwas zu hoch war... Heben Sie die Arme", unterbrach er sich dann selbst und deutete auffordernd auf Connors Rüstung, die er mit dessen Zustimmung nun ebenfalls scannte, auch hier offenbar ohne Resultat.
    "Wie konnte ich denn wissen, dass unser namenloser Söldner dermaßen brüskiert sein würde?", merkte er mit seiner seltsamen Version eines Lächelns an, "Immerhin sagte sie doch, sie sei sowohl im Fern- als auch Nahkampf einsetzbar. Ich wollte sie lediglich im Auge behalten können, damit auch jede Kugel ihr zugewiesenes Ziel erreicht. Wir verstehen uns“
    Dass Maj jedoch im Vorgespräch erwähnt hatte, dass sie trotz ihrer guten Nahkampffertigkeiten die Frontlinie meiden wollte, Corvan sie aber genau dort positioniert hatte, sparte er an dieser Stelle bewusstermaßen aus seiner Darstellung aus.
    Im Anschluss daran ging er neben dem Gefährt der beiden in die Hocke und scannte die Fahrzeugunterseiten ebenfalls auf Fremdkörper – doch den noch am Boden befindlichen Peilsender erfasste das Gerät nicht und gab Corvan daher nach einer kompletten Runde um das Skycar grünes Licht.
    "Wollte nur sichergehen“, murmelte er ein wenig enttäuscht über den ausbleibenden Fund, deutete dann aber in das Vehikel
    "Wenn Sie allerdings noch interessiert sind, steigen Sie ein. Ich fliege – Sie halten derweil Ausschau nach unangemeldeten Verfolgern“
    Zügig und beinahe grazil schwang sich Corvan in das Cockpit des Skycars und schon wenige Minuten später zündeten die Massentriebwerke. Nur ganz leise, beinahe nicht zu vernehmen, zitterte der Peilsender unter der Haube vom Boden hinauf und hängte sich mit einem dumpfen, metallischen Geräusch völlig unbemerkt an die Fahrzeugunterseite...
    Tjordas ist offline

  8. #168
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Sanfte Träume

    "Hm?"
    Zoia erwachte aus ihrem Schlaf, als etwas Feuchtes durch ihr Gesicht fuhr. Fragend, dabei immer noch im Halbschlaf und die Anstrengungen des letzten Tages sichtbar, öffnete sie ihre Augen: Sie sah direkt in die Augen ihres Hundes Arko, welcher einen leicht 'drängenden Blick' drauf hatte.
    "Arko! Was hast du denn, mein Junge?"
    Sie schlug die Decke zurück, richtete sich auf und verzog erstmal ihr Gesicht, als sich ihr Körper protestierend meldete, über so viel Bewegung trotz der noch leicht schmerzenden Stellen, die überall verteilt waren.
    "Schhhh!"
    Arko stand erregt da, wedelte mit seinem Schwanz und winselte ein paar mal. Doch Zoia beruhigte ihn kurz, als ihr Blick auf die andere Bettseite fiel: Sayuri lag ziemlich am Rand und nur teilweise unter der Decke. Was bedeutete, dass ein gewisser Vierbeiner sich in der Nacht noch zu den beiden Frauen dazugesellt hatte.
    Es tut mir leid, Sayuri. Arko... ist es gewohnt, bei mir zu schlafen.
    Ihre Begleiterin schien tief und fest zu schlafen, rührte sie sich doch kein bisschen aufgrund des Lärmpegels oder der Bewegungen, die Zoia auf dem Bett machte.
    "Sayuri?"
    Keine Reaktion. Die andere Frau bewegte sich keinen Millimeter, nur das gleichmäßige Atmen war zu vernehmen und die Stille wurde nur von einem weiteren Fiepser durch Arko unterbrochen.
    Hm... Arko muss mal. Es sollte okay sein, mit ihm kurz vor die Tür zu gehen?
    Richtig, Schätzchen! Und deine Freundin lässt du schlafen. Etwas, was du nach deinem Spaziergang mit Arko auch wieder tun solltest. Dringend!
    Okay...

    Zoia schwang sich lautlos vom Bett, musste dann ein paar mal mit der rechten Hand Arko aus dem Weg drücken und ging schließlich zu ihren Klamotten. Vorsichtig begann sie damit, sich einzukleiden, immer darauf bedacht, keinen unnötigen Lärm zu machen, um ihre Begleiterin nicht zu wecken. Wenn sie sich die Mühe gemacht hätte, im Bad in den Spiegel zu schauen, Zoia wäre bestimmt über sich selbst erschreckt: Sie hatte sich zwar noch gewaschen gehabt, dennoch erkannte man klar die ganzen Kratzer der Dornbüsche, die sie gestern durchpflügt hatte in ihrer Eile. Die tieferen und Größeren hatten kleine Wundkrusten gebildet und zusätzlich hatte sie ein paar blaue Flecken. Die meisten davon würden zwar unter der Kleidung verschwinden, einige aber waren an Stellen, die andere Personen ohne Probleme einsehen konnten. Dazu kam, dass ihre Kleidung mit Blut eingesaut war, wodurch sie den Eindruck erweckte, sie wäre ein Mädchen in großer Not - was bei genauer Überlegung ja auch mehr als zu traf! Das Ankleiden gestaltete sich wieder durch das lädierte linke Handgelenk etwas schwierig und Arko wurde immer nervöser, doch Zoia blieb ruhig und schaffte auch diese Strapaze. Denn im Gegensatz zu ihren physischen Problemen, war sie psychisch ziemlich gut drauf: Sayuri hatte ihr einiges gesagt und es schien, als wäre ein anderes Leben, wovon Zoia bisher nie zu träumen gewagt hatte, im Bereich des Möglichen. Und obwohl ihr Schlaf kurz gewesen war und sie sich nicht an den Traum erinnern konnte von der Nacht, so trug es alleine Rechnung, dass sie ohne Alpträume geschlafen hatte und ihr Verstand zumindest ausgeruht war. Und eben diese Tatsache ließ sie an dem kleinen Schränkchen, wo Sayuri ihre Jacke angelegt hatte, dann doch kurz innehalten.
    Ich will nur kurz mit Arko raus. Aber so, wie ich aussehe...
    Ja, so wie du aussiehst, ziehst du absolut jede Aufmerksamkeit auf dich! Da könntest du auch gleich schreien, dass das Blut von-

    Sie schüttelte kurz ihren Kopf. Zoia hatte jetzt nicht die Zeit für solche Gedankenspielereien, denn ihr treuer Begleiter musste dringend mal vor die Tür, wollte sie nicht sein 'Geschäft' mitten im Raum haben. Also zog sie ihre eigene Jacke geschwind wieder aus und griff nach der von Sayuri...
    Hm? Das ist... Wow!
    Richtig, das ist eine moderne Pistole. Womit man schießen, verletzen... und töten kann!

    Zoia stand kurz unschlüssig da: Sayuri hatte gestern den Eindruck gemacht, aus einer Welt zu kommen, in der man nicht kämpfen - und vor allem nicht töten musste. Doch wenn sie sich an die ganzen Wortwechsel erinnerte, alleine daran zurück dachte, wie Sayuri sie aufs Bett geworfen hatte.
    Sie muss auch für ihre Sicherheit sorgen!
    Irgendwie war der Gedanke ernüchternd. Zoia kam zu dem Schluss, dass wohl auch hier, außerhalb der Gang ein Mensch um sein Überleben kämpfen musste.
    Wenn ich zurück bin... und wir beide noch etwas geschlafen haben, dann muss ich sie fragen, ob sie auch schon mal kämpfen musste.
    Doch das hatte Zeit für später. Jetzt galt es, an etwas anderes zu denken: Der Waffenfund und die daraus resultierenden Schlüsse, die sie zog, ließen Zoia ihre eigenen Waffen aufnehmen. Sie wollte nur kurz mit Arko für die Tür, doch wenn schon eine so nette und freundliche Seele wie Sayuri eine Pistole besaß, wer wusste schon, was dort draußen eventuell passieren konnte. Und Zoia wollte bereit sein für alle Fälle, auch wenn sie hoffte, dass ein kurzer Ausflug mit ihrem Hund völlig reibungslos von Statten gehen konnte. So fasste sie ihren Revolver, verstaute diesen in der Jacke der Halbjapanerin, fummelte schnell die Munition dafür aus ihrer eigenen Kleidung, nahm dann die Scheide mit dem großen Messer und band das schnell um ihren Oberschenkel unter dem Rock.
    Au!
    Nach schnellem Testen, bei dem sie ihren Schmerz schön bei sich behielt, um Sayuri nicht zu wecken, packte sie das Ledergestell mit der kleineren Klinge in eine der Innentaschen von Sayuris Jacke. Dann warf sie einen letzten Blick zurück zum Bett, wo ihre Begleiterin immer noch im Schlaf war.
    Bin gleich wieder da...

    Obwohl zuerst ein wenig verwirrt vom Aufbau des Hotels (und der Tatsache, dass neben ihrem Zimmer auch alles sonstige so heruntergekommen war, dass sie glaubte, hier könnte auch eine Gang herrschen), fand sie schnell die Treppe und gelangte ins Erdgeschoss und ging schließlich ins Freie. Unterwegs begegnete sie niemandem und war einfach nur froh darüber. Keine dummen oder gar unangenehme Fragen und sie musste nicht ständig Personen nach ihrem Gefahrenpotenzial einschätzen. Zoia konnte so der ihr völlig unbekannten Umgebung ihre volle Aufmerksamkeit schenken: Es musste wieder geschneit haben, denn die Schneeschicht sah frisch aus. Es war noch dunkel und nur wenige Lichter brannten.
    Dann falle ich erst recht niemandem auf... aber andere mir auch erst später...
    Vor- und Nachteile aufwiegen. Dabei immer drauf achten, so unauffällig wie möglich zu bleiben. Ihr bekanntes Mantra. Da Arko erneut winselte und sich schon suchend umblickte, entschied sie sich, loszuziehen. Dabei fasste sie den Plan, einfach einmal das Gebäude zu umrunden. Das sollte genug Auslauf und Möglichkeit fürs 'Geschäft' sein von Arko...

    10 Minuten und ein verdammt großes 'Hundegeschäft' später passierte sie gerade den Hintereingang des Hotels. Zoia hatte absolut niemanden angetroffen. Auch keinen Gleiter gesehen, nur ein schweres Räumfahrzeug, dass die Straße frei machte für den immer noch vorhandenen Verkehr, der sich auf Rädern abspielte - auch wenn sonst kein Fahrzeug unterwegs war. Alles in Allem ein sehr friedlicher Rundgang. Bis Arko wohl ein anderes Tier sah, da er plötzlich aufgeregt bellte und auf die Straße lief.
    "Arko!? Aus! Fuß! Platz! Verdammt, hör auf mich!"
    Zoia rannte ihm entschlossen nach und mit einer Mischung aus Befehlen und wohl vor allem auch Glück, gehorchte ihr ihr Hund.
    "Böser Hund! Warum rennst du-... ach, egal. Komm, es ist kalt genug hier draußen."
    Wirklich lange konnte sie ihm nicht böse sein, immerhin schaute er sie mit seinen großen Hundeaugen an und legte seinen Kopf schief. Da war ihr Ärger so schnell wieder verraucht, wie er aufgetreten war. Sie wollte gerade einen Schritt zurück zur Straßenseite mit dem Hotel machen, als sie sah, wie ein schwerer Gleiter am Ende der Straße auf der Seite des Hotels landete. Sogleich öffneten sich die Türen und Zoia versteifte sich erst ein wenig, als sie zwei dieser 'Schuppenmenschen' erkannte. Der dritte im Bunde war wohl ein Mensch, Sorte 'fieser Schläger mit Rücken wie ein Schrank'. Dann stieg eine Frau aus, bei deren blondem Haar Zoia erst erschrocken drein blickte, ehe sie kreidebleich wurde: Die blonde Frau war groß, athletisch, dabei immer noch mit üppigen Kurven, wenn man genauer hinsah.
    M-michelle!? Was... Wie kommt sie hierher-
    Weiter kam sie nicht: Die Blondine, die ganz als Anführerin zu erkennen war, sah auf ein Datenpad - und drehte sich dann in Zoias Richtung. Dabei folgten ihre Begleiter ihrer ausgestreckten Hand.
    Was-
    Lauf! Hörst du, lauf los! Jetzt! Oder du stirbst!
    Aber-
    LAUF JETZT LOS!!!!!

    Zoia sah, wie Michelle sie bemerkte, wie diese ihren Blick auf die kleine Frau lenkte und dabei nachzudenken schien. Ihre drei Begleiter, die beiden Turianer und der Mensch, zückten dagegen Waffen: Maschinenpistolen der Marke Massenbeschleuniger!
    "Arko!"
    Zoia rief ihren Hund, hoffte, dass der ihr folgte, denn ihr eigener Körper war schon wieder im Adrenalinrausch und führte jetzt die Regie - Sie drehte sich um 90 Grad, begann dann sofort loszusprinten, als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Wie auch schon im Park griff sie automatisch ins Innere ihrer (oder vielmehr Sayuris Jacke), brachte den Revolver hervor und legte ihn beim Sprinten grob in die Richtung ihrer Verfolger an. Dann jagte sie die kompletten 6 Schuss an Munition, die sich darin befanden, durch. Doch so leicht konnte man ihre Häscher nicht beeindrucken. Nur kurzfristig in Deckung gehend, brachten alle drei auch ihre Pistolen in Anschlag. Dann feuerten sie, wenn auch nur ein paar Sekunden lang. Zoia, die die ganzen Geschosse um sie herum ignorierte, rannte schnurstracks in eine große Öffnung auf der anderen Straßenseite: Ein Parkhaus...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (29.04.2015 um 09:37 Uhr)

  9. #169
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen


    Skeptisch beobachtete Stephen das Schauspiel von der Seite, während die drei zum Taxistand gingen, wo ein fast schon schrottreifes Vehikel auf sie wartete.
    Corvan hatte bewusst Maj die Position des Scharfschützen verweigert, obwohl sie mehrfach darauf hingewiesen hatte, dass sie an der Front nichts taugte, was ihre folgende Reaktion mehr als deutlich bewies und ihn in seiner Vermutung nur noch bestärkte, dass die Söldnerin überhaupt nicht auf Corvans Plan stand.
    Sich selbst hatte der Salarianer in der Mitte positioniert, was Stephen irgendwo klar machte, dass er der Söldnerin nicht traute und er sie im Auge behalten wollte.
    Natürlich war es für ein Auftraggeber, der einen gut bewachten Terroristen jagte, schwierig gute, loyale Mitstreiter zu finden und auf Omega so oder so, weil jeder in erster Linie sich selbst der nächste ist. Aber wenn das Geld stimmte, sollte auch das kein Problem sein.
    Doch gerade bei Maj und Corvan bekam er den Eindruck, dass da mehr dahinter steckte! Was hatten die beiden vorhin noch so alles besprochen?
    Und auch wenn Corvan ihn zum Scharfschützen des Teams ernannt hatte, der ihnen den Rücken frei halten sollte und er mit dieser Position mehr als zufrieden war, blieb ein ungutes Gefühl.
    Das Corvan ihm die Position des Scharfschützen gab, verriet ihm, dass der Salarianer ihm mehr traute, als der Söldnerin.
    Aber auch er hatte keine Lust zum Narren gehalten zu werden und ahnungslos in eine Falle zu rennen.
    Er hatte allerdings auch kein Problem damit, die beiden zu töten und auf die Credits zu verzichten, wenn es sein musste. Aber verarschen ließ er sich nicht!

    Stephen wartete noch einen Moment, bis Maj einige Schritte von Corvan weg war und stellte sich dann direkt neben den Salarianer.
    "So, Grün 2...." begann der Blondschopf sichtlich gereizt, aber mit gedämpften Tonfall, so das die Söldnerin seine Worte nicht mit hören konnte.
    "Bevor wir uns in die Höhle des Löwen wagen, will ich erstmal wissen, was du für eine verdammte Scheiße mit dieser Söldnerin am laufen hast?"
    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen




    Das Übersetzerimplantat unter Corvans amphibischer Schädelhaut hatte einige Probleme damit, ein salarianisches Äquivalent für die Flüche der Menschensöldnerin zu finden, doch hatte er diese Beleidigung von den Erdenbewohnern schon oft genug gehört, um eine Vorstellung davon zu haben, was sie bedeutete. Aber natürlich tangierte diese ihn dadurch kein Stück mehr. Vielmehr ließ er, nur mittelmäßig überrascht, Maj mit einer kurzen verabschiedenden Geste der Hand von dannen ziehen, blickte ihr wie Connor noch eine Weile nach, bis sie außer Hörreichweite war. Erst die leicht gezügelten Wutausbrüche seines verbleibenden Partners holten ihn in das Hier und Jetzt zurück.
    "Am Laufen?", wiederholte er betont ahnungslos, während er sein Omnitool aktivierte, die Scannerfunktion anwählte und einen in Grellorange projizierten Lichtkegel auf sich selbst richtete, um damit seine Rüstung wonach auch immer abzusuchen.
    "Ich denke, sie haben schon gehört: Unserer Partnerin war bedauerlicherweise wohl die Bezahlung zu schlecht und das Risiko zu hoch. Möglicherweise habe ich diese abschreckenden Bedingungen noch verstärkt, da mir selbst das Risiko, mit ihr zu arbeiten, etwas zu hoch war... Heben Sie die Arme", unterbrach er sich dann selbst und deutete auffordernd auf Connors Rüstung, die er mit dessen Zustimmung nun ebenfalls scannte, auch hier offenbar ohne Resultat.
    "Wie konnte ich denn wissen, dass unser namenloser Söldner dermaßen brüskiert sein würde?", merkte er mit seiner seltsamen Version eines Lächelns an, "Immerhin sagte sie doch, sie sei sowohl im Fern- als auch Nahkampf einsetzbar. Ich wollte sie lediglich im Auge behalten können, damit auch jede Kugel ihr zugewiesenes Ziel erreicht. Wir verstehen uns“
    Dass Maj jedoch im Vorgespräch erwähnt hatte, dass sie trotz ihrer guten Nahkampffertigkeiten die Frontlinie meiden wollte, Corvan sie aber genau dort positioniert hatte, sparte er an dieser Stelle bewusstermaßen aus seiner Darstellung aus.
    Im Anschluss daran ging er neben dem Gefährt der beiden in die Hocke und scannte die Fahrzeugunterseiten ebenfalls auf Fremdkörper – doch den noch am Boden befindlichen Peilsender erfasste das Gerät nicht und gab Corvan daher nach einer kompletten Runde um das Skycar grünes Licht.
    "Wollte nur sichergehen“, murmelte er ein wenig enttäuscht über den ausbleibenden Fund, deutete dann aber in das Vehikel
    "Wenn Sie allerdings noch interessiert sind, steigen Sie ein. Ich fliege – Sie halten derweil Ausschau nach unangemeldeten Verfolgern“
    Zügig und beinahe grazil schwang sich Corvan in das Cockpit des Skycars und schon wenige Minuten später zündeten die Massentriebwerke. Nur ganz leise, beinahe nicht zu vernehmen, zitterte der Peilsender unter der Haube vom Boden hinauf und hängte sich mit einem dumpfen, metallischen Geräusch völlig unbemerkt an die Fahrzeugunterseite...


    Jetzt musste alles ganz schnell gehen! Vermutlich würde Corvan keine Zeit verstreichen lassen und das Einsatzgebiet mit der geplanten Truppe bald schon betreten. Maj hastete, nachdem sie ohne Einschreiten Corvans, von dem sie fast einen Schuss in den Rücken befürchtet hatte, um eine Ecke gebogen war Richtung Marktbezirk. Glücklicherweise lag das Gebiet nur ein Stück Fußweg vom Afterlife, dem Herzen Omegas, entfernt. Und Maj rannte diesen Fußweg. Der breiten Masse des zum Herzen strömenden Volkes konnte sie wendig ausweichen, hier und da stieß sie jedoch unsanft mit Turianern oder Batarianern zusammen und bremsten ihren Lauf, sodass sie danach wieder beschleunigen musste und wertvolle Zeit verlor. Salarianer, Asari oder Menschen schob sie hingegen aus ihrer Bahn, wenn diese dumm genug waren nicht von selbst Platz zu machen.

    Ihre Lungen brannten wie gewohnt, als sie schließlich Hounds Geschäft erreichte. Der dicke Mensch schaute sie fragend an, eine Hand unter der Ladentheke. Maj war sich sicher, dass der Kontaktmann bei der heranstürmenden Söldnerin vorsichtshalber einen Waffengriff umschloss.
    Hound, lassen Sie mich durch!“, keuchte Maj.
    Was?“, grunzte der Andere.
    Lassen Sie mich in den Laden!“, rief Maj nun energischer, als der wuchtige Körper noch immer keine Anstalten machten ein Stück Tresen beiseite zu schieben oder die Agentin hinter sich durchschlüpfen zu lassen.
    Ich weiß nicht wovon Sie reden! Verschwinden Sie!“, antwortet Hound drohend. Erst jetzt wurde Maj bewusst, dass sie ja noch immer den Helm trug und riss sich diesen vom Kopf. Sekundenschnelll änderte sich Hounds mürrischer Gesichtsausdruck.
    Oh, ich… äh, Verzeihung ich hab Sie…“, begann der Schmierfink sich zu entschuldigen doch Maj wischte seine Worte harsch beiseite und stürzte sofort durch den schmalen Spalt, den Hound ihr geschaffen hatte. Sofort verschwand Maj im Hinterzimmer und startete die Kommunikation mit dem HQ.

    Bin am Ziel dran, benötige aber Informatioen und Kanäle zu bekannten Personen sowie zum Einsatzgebiet: einem Industriekomplex auf Omega. Position des Ziels durch Peilsender ermitteln!
    Fordere Upgrade meiner Instrumente auf passende Stufe.

    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    Verstanden, Cleric. Upgrade gestattet. Upload beginnt in Kürze. Mission fortsetzten.
    Gute Jagd!


    Maj stand so schnell auf, dass der Stuhl hinter ihr zu Boden schlug und in dem leeren Raum ein wiederhallendes, scharfes Geräusch erzeugte. Die Agentin kümmerte sich kaum, hatte sie die Tür bereits hinter sich gelassen.
    Haben Sie ein Skycar?“, rief sie Hound schon im Entgegenkommen zu.
    Öhm ja, ein ziemlich altes aber. Hat auch n´ paar Einschusslöcher und…
    Geben Sie mir die Startcodes!
    Hound sah sie mit dem Anflug von Verärgerung an und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Und wer sagt mir, dass ich das Ding heil wiederbekomme? Skycars sind teuer auf Omega! Ein wahrer Luxus nicht durch diese Vorchaverseuchten Tunnel gehen zu müssen“.
    Cerberus wird Sie entschädigen, wenn es zerstört wird!
    Peter Hound blieb stur.
    Ich bin gerne ein Partner Ihrer Organisation“, sagte er im leisen Flüsterton. „Doch in manchen Fällen muss ich wie ein Geschäftsmann denken! Eine Art Pfand wäre angemessen“.
    Maj zog ihre Pistole, kam dicht an Hound heran und schlug diesem mit dem Metall auf die Nase. Dann drückte sie den darauf ins Wanken kommenden Körper über die Ladentheke und presste die Waffe an seinen Unterkiefer.
    Die Startcodes! Sofort!
    Hound resignierte und übergab die Startcodes und Position des Skycars mit einem hektischen „Schon gut!“

    *

    Während des Anflugs auf das durch den Peilsender vor ca. fünfzehn Minuten lokalisierte Einsatzgebiet plante Maj ihre Schritte. Sorgsam traktierte sie die Kommunikationskanäle und Ansprechpartner, legte sich eine holografische Karte des von Cerberus mit Blaupausen versehenen Einsatzgebietes zurecht und checkte nochmals Waffen und Munition.
    Hounds Skycar war tatsächlich sehr ranzig, roch nach Öl und seit Generationen nicht gewaschenen Ledersitzen, die schmatzende Geräusche von sich gaben, wenn die junge Frau sich darin räkelte. Dennoch verfügte es über einen Autopiloten und so hatte Maj die Möglichkeit die Zeit mit der Vorbereitung zu nutzen.

    Schließlich brachte das klapprige Gefährt sie dennoch ans Ziel, eine wenig belebte Gegend hoher, weiter Räume. Farblos und trist wirkte der Ort und das Stampfen gewaltiger Maschinen war allgegenwärtiger Klang, wenngleich es eher so klang als sei es nur ein weit entferntes Hintergrundgeräusch denn Maj konnte das Klicken ihrer Stiefel auf dem stählernen Boden hören. Hier und da wanden sich turmhohe Gerätschaften bis fast zur Decke hinauf und vermittelten den Eindruck mittelalterlicher Burgen, da zum Beispiel riesige, gewundene Bohrköpfe an Spitztürme erinnerten und die farblosen Metallkisten wie Mauern. Zudem ließen sich die Container kaum von den wackelig wirkenden Stegen unterscheiden, welche die ganze Weite wie ein unendliches Netz aus metallenen Spinnenweben durchzog. Wie sie es gewohnt war tauchte Maj in die Schatten, was angesichts der hellen Rüstung und der nicht lichtabsolvierenden Oberflächenbekleidung, die sie für Gewöhnlich trug, schwer fiel. Dennoch gelangte sie, umsichtig vorrückend, zu dem aus ihrer Holokarte blinkendem Punkt; dem Peilsender. Sie erklomm einen metallenen Vorsprung und glitt dann bäuchlings bis zur Kante auf der anderen Seite des Plateaus, auf das jener Vorsprung geführt hatte. Parallel zu ihrem Aufstiegspunkt befand sich das geparkte Skycar Corvans. Die abblätternde Taxifarbe verriet das Gefährt als das des Spectres noch bevor sie die Ansammlung an Personen bemerkte, die in einiger Entfernung standen und miteinander zu reden schienen. Maj zuckte ihr Schnarfschützengewehr und spähte zu den Figuren, die in einer freien, ausladenden Fläche standen. Es waren Corvan und Stephen, ebenso wie ein Kroganer und eine weitere, halbverdunkelte Person mit leuchtendem Visier. Obwohl sich Maj nicht zu einhundert Prozent sicher war, vermutete sie den Quarianer. Nun sah sie auch, dass die Gruppe nicht sprach sondern vielmehr angestrengt zu lauschen schien, was der Salarianer der kerzengerade und ruhig vor ihnen stand, zu sagen hatte. Maj war klar, dass die Entfernung zu weit war um mit diesem Sniper-Modell eine gezielte Tötung bei einem von Schilden geschützten Gegner durchführen zu können. Mit einem Antimateriegewehr wie der Widow vielleicht, aber keinesfalls mit dem von ihr geführten Raptor. Stattdessen beobachtete sie nur und wartete bis sich der Trupp schließlich, etwa zehn Minuten der Planerläuterung und Fragenklärung später, in Bewegung setzte.

    Phase I:
    Maj schob das Gewehr zurück auf ihren Rücken, wo es sich zischend komprimierte. Mit den Händen tastend schob sie ihren schmalen Körper die Oberfläche entlang, kratze zuweilen etwas Lack von der Panzerung und glitt schließlich doch sanft an der Corvans Vehikel zugewandten Seite hinab. Mit wenigen, geduckten Schritten war sie bei dem Skycar. Die Triebwerke waren beinahe kalt, was bedeutete, dass der Salarianer schon einige Zeit länger hier gewesen war. Ansonsten stellte Maj jedoch nichts fest. Auch der Peilsender war nicht entdeckt und zerstört worden, also nahm Maj ihn an sich und ersetzte ihn. Durch einen Sprengsatz.

    Es war nur ein einfacher Sprengsatz, hergestellt aus den billigsten Mitteln und keinesfalls von so gewaltiger Wirkung wie einer von militärischer Art. Dennoch würde er reichen um das Skycar zu sprengen oder zumindest so stark zu beschädigen, dass es unbrauchbar wurde. Die Detonation wurde durch zwei verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Der erste, geplante war ein Druck auf Majs Omnitool und die geplante Zündung. Der Zweite war die massive Hitze der Triebwerke. Die Temperatur sollte nach etwa fünf Minuten Flug erreicht sein und sollte Corvan in dem Flieger sitzen, würde er mit einem lauten Knall terminiert werden.
    Zufrieden nickte Maj und stahl sich erneut in die Schatten.

    Phase II:
    Maj folgte dem Trupp, der durch den Kroganer leicht auszumachen war bis zu einer Position, die Maj als das mutmaßliche Schlachtfeld identifizierte. Schon vorher war ihr eine erhöhte Präsenz an bewaffneten Personen und sogar ein paar einfacher Sicherheitsmechs aufgefallen, die allerdings scheinbar ihren eigenen Geschäften nachgingen und sich kaum um die Neuankömmlinge scherten. Doch nun wechselte die Bemalung der Panzerung in ein dunkles Blau mit weißen Sonnenverzierungen und die Träger wurden zunehmend turianischer Natur. Maj vermutete also, dass Corvan sich so weit wie möglich ins Feindgebiet bewegt hatte und nun seinen Plan umsetzten würde. Maj bezweifelte, dass der Salarianer einen Ablenkungsangriff starten, oder überhaupt ein Gefecht provozieren würde, sollte dies nicht unbedingt notwendig sein. Seine Taktik schien viel eher auf Heimlichkeit zu beruhen, denn abgesehen von dem Kroganer der dabei unfreiwillig komisch und bizarr wirken würde, versuchte sich die Gruppe im Schatten zu bewegen. Dabei trennte sich die Spreu vom Weizen, denn während Corvan seine Figur gekonnt in Schatten und Licht verschwimmen ließ, wirkten Stephen und der Quarianer, dessen Visier sternengleich funkelte, dabei eher unbeholfen. In gewissen Abständen hieß Corvan die Gruppe anzuhalten. Die geschah, wenn er mit sich selbst eine Richtung ausmachte, oder er eine Gruppe Söldner umgehen bzw. vorbeiziehen lassen wollte. Maj entschied sich, dem ältesten Gesetz der Kriegsführung zu folgen und die höheren Lagen zu kontrollieren. Zu ihrer Rechten stand mauerartiger Vorsprung bei dem die Agentin nicht sagen konnte, ob es sich nun um dutzende Frachtcontainer handelte, die übereinandergestapelt worden waren, oder ob es eine wirkliche breite Stahlmauer war.

    Maj zog ihren Helm vom Kopf und setzte ihn neben sich auf den Boden. Der Kopfschutz hatte ohnehin nur das Ziel gehabt ihre Identität vor dem Salarianer zu verbergen und würde sie beim Klettern und Schießen nur stören. Vorsichtshalber schob sie ihn bis an die Wand heran und vermied so das unabsichtliche Stolpern darüber. Sie wollte bestimmen, wann jemand entdeckt wurde, nicht der Zufall! Maj nahm Anlauf und begann ihren Aufstieg.

    Ihre Finger krallten sich in die Vorsprünge und ihre Beine suchten halt in jeder noch so kleinen Ritze oder Erhebung. Es war ein steiler, beschwerlicher Aufstieg, doch nach nur einer halben Minute sah Maj oberhalb von sich ein Geländer prangen. Flugs kletterte sie hinauf und sah sich einem bewaffneten Mann gegenüber. Eigentlich sah nur sie ihn, denn er lehnte sich etwa zehn Meter von ihrem Aufstiegspunkt entfernt gegen ein Geländer. Das Gewehr, eine Mischung aus Sturmgewehr und Sniper wie es schien, ruhte noch auf seinem Rücken. Maj rollte sich leise auf die Oberfläche und kam katzengleich auf die Beine. Sofort huschte sie in den Schatten, den ein containerartiges Gebilde hinter ihr und dem Wachmann warf. Der Blick des Söldners, der die typisch blaue Panzerung trug, ruhte scheinbar auf dem Kroganer der sich seelenruhig seinen Weg durch das Gewirr aus Kisten, Wänden und Geräten suchte. Von Hinten war nicht erkennbar, ob es sich bei dem behelmten Individuum um einen Menschen oder einen Batarianer handelte, es spielte aber auch keine Rolle. Maj schlich heran, trat dem Kerl in die Kniekehlte und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie war schnell! Und sie war hart! Ihre Beine schlang sie um seinen Bauch und presste, so gut es bei einem gepanzerten Gegner ging, die Luft aus dem Inneren des Anderen. Gleichzeitig warf sie sich nach hinten und rollte nun gemeinsam mit dem nach Majs Armen grabbelnden Wächter zu Boden. Das Zucken erstarb rasch, dann sank der Mann, der sich nun als Mensch herausstellte, schon ins gnädige Reich der Ohnmacht. Maj, keine Sinnhaftigkeit darin sehend den Mann zu töten, ließ von ihm ab und rollte den Körper von ihrem Eigenen herunter. Sie erhob sich und warf nun ihrerseits einen Blick zu dem Kroganer. Gut erkennbar stakste er voran, begleitet von Schattenwesen. Maj zog ihr Gewehr.
    Zeit für Phase III!
    Shepard Commander ist offline

  10. #170
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Floyds Schiff hatte die eigentümliche Form einer Birne. Vorne knubbelig rund und sich nach hinten heraus verjüngend. Hanna hätte von einem Verbrecherfürsten wie er es gewesen zu sein schien etwas mehr Klasse erwartet. Zudem verfügte es über keinerlei sichtbare Bewaffnung, doch war die Hülle aus hochwertigem Duranstahl gefertigt, der im fahlen Licht der Dockscheinwerfer bläulich glänzte. Abgesehen von der bemerkenswerten Fertigungsqualität war das Schiff, das nach Auskunft der Dockarbeiter den Namen „Triton“ trug jedoch bemüht unauffällig.

    Haben Sie etwas Verdächtiges bemerkt?“, fragte Hanna in routiniertem Tonfall den zuständigen Schiffsadministrator während sie auf dem langen, stählernen Steg schritten, der zur Andockrampe führte. Dieser schüttelte den Kopf.
    „Mr. Phillips verhält sich bei seinen Aufenthalten nie verdächtig“, antwortete er leicht verwirrt.
    Aha“, machte Hanna und ließ den Anderen unwissend zurück. Altus hatte sich, nachdem er den Namen der Andockbucht gehört hatte eilends auf den Weg gemacht und auch wenn Hanna dem Turianer nach seiner flammenden Rede beim Verlassen seines Apartments keinerlei Dummheiten zutrauen wollte, hielt sie es für schlauer Schritt mit den langen Beinen des Agenten zu halten. Sie hustete laut und vernehmlich und Schmerzen strahlten im inneren ihrer Lunge, so sehr musste sie sich beeilen an Altus Seite zu bleiben.

    Altus verdammt, machen Sie mal halblang“, keuchte sie und blieb kurz stehen. Dann hämmerte sie zweimal mit geballter Faust gegen die Brust und schleppte sich weiter, die Augen auf den hohen Rücken des Turianers geheftet. Altus kam als erster bei der Druckluftschleuse an, drehte sich um und wartete zweifelnd auf Hanna. Diese folgte nur wenige Sekunden später und schaute sich nun ihrerseits um. Der administrative Beamte folgte in sicherem Abstand wurden dann aber von Hanna mit winkenden Handbewegungen dazu aufgefordert wegzubleiben. Dieser gehorchte.

    Hanna lüftete ihre Jacke und zog ihre Pistole aus dem Holster. Auch Altus pflückte seine Waffe vom Gürtel die sich zischend dekomprimierte und dann klackend von ihm durchgeladen wurde. Hanna näherte sich der Tür. Natürlich war diese durch ein Codeschloss gesichert doch seltsamerweise flimmerte auf dem Display das Wort „Unlocked“ in verschiedenen Sprachen der Galaxie. Hanna drückte vorsichtig einen grünen Knopf und die Tür glitt leise seufzend auf. Der Gang vor ihnen war in dunkles Blau getaucht und nur grelle Leuchtstreifen auf dem Boden, die eine Art Leitlinie bildeten, führten sie. Sie folgten und gelangten in einen mit Sitzbänken und Bildschirmen gesäumten, trichterförmigen Gang. Auch an dessen Ende führte eine geöffnete Tür weiter. Der nächte Raum war kreisrund, mit gewölbter Decke von der ein schwach fluoridierendes Leuchten aufging. In der Mitte stand ein ebenfalls rundes Kommandopult welches vermutlich dem Piloten vorbehalten war, da es nur über einen schalensesselartigen Drehstuhl verfügte. Von diesem Raum aus führten zwei Türen rechts und links in vermutlich gebogen angeordnete Flure oder Zimmer. Hanna deutete auf die Tür zu ihrer Linken, der sie am nächsten stand. Dann zeigte sie auf Altus und wies auf die rechte der beiden Türen. Altus nickte und geduckt und mit der Waffe im Anschlag rückten die Agenten vor.

    Noch bevor Hanna ihre Tür erreichte entriegelte sich diese geräuschvoll. Nur eine Sekunde später sprang sie zu zwei Seiten auseinander und ein menschlicher Mann betrat den Raum. Er war von mittlerer große, mit glattrasiertem Kopf, ähnlich wie Floyd und trug die burgunderrote, taschenübersäte Kleidung eines einfachen Dockarbeiters. Als er Altus erblickte erstarrte er eine Sekunde, wandte dann aber schnell den Kopf zu dem Raum, aus dem er gerade gekommen war.

    Keine Bewegung, Motherfucker!“, brüllte Hanna. Nun richtete sich der Blick des Mannes auf sie und obwohl Hanna nun eine komprimierte Schrotflinte auf seinem Rücken erkennen konnte, hob er sich ergeben die Hände. Hanna näherte sich langsam und auf den Kopf des Kerls zielend. Auch Altus legte auf den Mann an, warf aber gleichzeitig absichernde Blicke zu seiner Tür.

    Hanna gelangte bei dem Mann an und steckte ihre Waffe in den Holster. Anstatt den Mann aufzufordern sich umzudrehen, trat Hanna dann jedoch an dem perplexen Mann vorbei, sodass ihr rechtes Bein hinter seinem Halt fand und versetzte dem Burschen einen gewaltigen, frontal geführten Schlag mit der flachen Hand auf die Nase. Diese knackte vernehmlich und Blut schoss aus ihr hervor. Im selben Moment strauchelte der Mann zurück, fiel über Hannas Bein und schlug ungebremst auf dem Boden auf. Die Blondine trat ihm in die Seite und drehte ihn, der sich nun beide Hände aufs Gesicht drückte, auf den Bauch. Dann entwaffnete sie, warf die Flinte quer durch den Raum wo sie über den Metallboden kratze und schließlich ruhen blieb, fummelte die Handfesseln aus der Tasche und legte sie dem Mann an. Dann zog sie ihn auf die Knie und zückte erneut ihre Pistole.

    Klären Sie den Raum, Altus! Ich halte Ihnen den Rücken frei!“, rief die Agentin und hielt den Blick auf ihre Tür gerichtet, die Waffe mit beiden Händen umgriffen.


    Altus Herz schlug so stark, dass es vermutlich jeder an den Docks hören konnte. Er kannte den Mann, den Hanna ebenso leicht wie effektiv ausgeschaltet hatte: Es war einer von Floyds eher wertlosen Männer, wie dieser die unter seinen Leuten zu nennen pflegten, die lediglich für das Verladen von Schmuggelgut und um böse auszusehen da waren. Es war zwar zweifelhaft, ob der Mann über irgendetwas wichtiges von Floyds Aktivitäten Bescheid wusste, aber er schien Altus erkannt zu haben, und der Blick, den er daraufhin zurück in den Raum geworfen hatte ließ Altus hoffen, dass er bereits dort finden würde, wonach er suchte.
    Da Hanna ihm den Rücken freihielt hielt er sich nicht lange damit auf, sich vorsichtig in den Raum hinein zu tasten. Stattdessen legte er mit schnellen Schritten den kurzen Weg zur Tür zurück und ging ohne zu zögern hindurch, als sie sich automatisch öffnete. Der Raum ging offenbar bis zur Außenwand des Schiffes, denn die Rückwand wies eine ebensolche Biegung auf. Fenster gab es keine, doch um die Decke herum lief eine weiches Licht abstrahlende Leiste, die den Raum erhellte. Rechts von der Tür stand Tisch auf dem ein Tablett mit Essen stand und ein Stuhl mit eiförmiger Rückenlehne. An der rückwärtigen Wand des relativ kleinen Raumes befand sich ein Bett und auf diesem Bett saß eine Turianerin, die Altus nur allzu gut kannte, und die ihn entgeistert anstarrte.
    "Ich... ich dachte, du wärst tot.", brachte sie heraus.
    Altus brachte kein Wort heraus, sondern blickte seine Schwester einfach nur an. Nach einem Moment der Stille hörte er, wie sich Hanna hinter ihm vernehmlich räusperte.
    Lieza stand langsam auf und ging Altus entgegen während sie ihn immer noch ansah, als fürchtete sie, er sei doch nur ein Geist. Schließlich fand dieser seine Stimme doch wieder.
    "Ich bin nicht tot. Und ich dachte, du wärst längst fort, als Sklavin verkauft."
    "Das hatten sie vor, am Anfang. Ich weiß nicht wieso, aber dann hat Floyd sich doch dagegen entschieden."
    Altus stieß hörbar seinen Atem aus. "Floyd hat wollte dich nicht als Sklavin verkaufen? Wieso?"
    Mittlerweile stand Lieza direkt vor ihm und schüttelte den Kopf. "Ich habe keine Ahnung. Aber woher kennst du Floyd? Und wie hast du mich überhaupt gefunden? Was ist überhaupt passiert?"
    Ihre Fragen brachten Altus wieder zurück in die Wirklichkeit. "Das ist eine verdammt lange Geschichte, voller Fehler von mir. Ich erzähle dir alles was ich weiß, aber jetzt..."
    Er wandte sich wieder zu Hanna um, die noch immer hinter ihm stand, allerdings die Pistole gesenkt hatte.
    "Wir sollten noch den Rest des Schiffes sichern. Ich bringe Lieza zuerst hier raus, und dann komme ich zurück zu ihnen."
    "Es ist niemand mehr hier.", mischte Lieza sich von hinten ein. "Es war niemand da außer mir und dem da." Sie deutete auf den gefesselten Mann auf dem Boden.
    "Das ist wahrscheinlich kein Zufall.", vermutete Altus. "Er weiß vermutlich nichts, aber die anderen von Floyds Leuten hätten uns mehr sagen können. Wir sollten die Leute von der Spurensicherung rufen, vielleicht können die noch etwas herausfinden. Hoffentlich ist an Bord nicht schon wieder eine Bombe versteckt, die das Schiff in die Luft jagt sobald wir draußen sind."
    Eandril ist offline

  11. #171
    Waldläufer Avatar von electricyoda
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    Das Loch, dass innert ihres Kopfes zu wüten schien, das jede Glückseligkeit und scheinbar alles Gute für immer verschlang, war so undurchdringlich Schwarz wie der Kaffee der vor ihr stand.
    Es wurde simulierter Abend auf der Citadel und hinter Aniko lag eine Nacht, die voll von unannehmbaren Krämpfen war und den darauffolgenden Tag vollends ruiniert hatte. Dieser Tag, den sie noch immer auf einer Dienststelle der C-Sec absaß, der sich aber glücklicherweise dem Ende zuneigte.
    Wäre da nicht-...
    "Zentrale an Dienststelle Tayserie. Bitte kommen."
    Aniko schielte verstohlen auf den Knopf, der vor ihren Augen so penetrant blinkte.
    Eine halbe Stunde entfernt winkte ihr der Feierabend. Zu kurz um sich zum Zeitvertreib noch einen Einsatz zu wünschen, aber zu weit entfernt um ihn bereits auf andere abzuwälzen.
    Die Ungarin stöhnte wenig begeistert und presste den Annahmeknopf nach unten.
    "Dienststelle Tayseri...Was haben Sie?"
    Die Antwort kam wie gewohnt sofort.
    "Einen menschlichen Verletzten, vermutlich Opfer eines Überfalls in der Vierhundersiebenundzwanzigsten. Passanten haben ihn allein und bewusstlos gefunden und bereits einen Krankenwagen gerufen. Alle anderen Zuständigkeiten liegen bei Ihnen."
    "Na klar-...", sagte sie.
    Dummerweise so, dass sie gehört wurde, was sie ergänzen ließ: "Tayserie schickt ein Team raus und untersucht die Sache. Over."
    Die Frauenstimme am anderen Ende gab noch etwas vorschriftsmäßiges von sich, da war Aniko schon von ihrem Stuhl von aufgestanden, hatte sich ihre Jacke geschnappt und eilte aus dem Raum.
    Sie wollte diese Sache schnell hinter sich bringen. Dem Feierabend zuliebe.


    Mit verzogener Mimik wurde Isaacs trüber Blick langsam klarer. Es dauerte einen Moment, ehe er sich an die grellen Lichter wieder vollständig gewöhnt hatte. Er saß mit dem Rücken gelehnt an einem Fahrzeug das scheinbar von Notfallsanitätern der Citadel benutzt wurde. Isaacs Kopf fühlte sich wie ein Sack Zement an und beim Atmen drückte ihm die Brust die Erinnerung daran was geschehen war kam nur langsam in sein Gedächtnis zurück. Als er sich rührte, kam auch schon direkt ein Mann zu ihm und sagte.
    ''Nicht bewegen, wir haben sie zwar schon reichlich versorgt und es müsste bald besser werden doch sollten sie sich noch schonen. Zumindest solange bis die C-Sicherheit hier eintrifft.''
    Etwas perplex sah Isaac den Mann an, bis ihm innerlich klar wurde, was geschehen war doch konnte er nicht richtig zu ordnen, wieso ihn diese beiden Männer angegriffen hatten. Er biss sich auf die Zähne und fragte dann.
    ''Wann glauben sie wird C - Sicherheit eintreffen?'', worauf der Sanitäter ihm entgegnete.
    ''Sie sollten eigentlich jeden Moment hier sein.''
    Yes, there are two paths you can go by, but in the long run there's still time to change the road you're on.
    electricyoda ist offline

  12. #172
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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen

    Altus Herz schlug so stark, dass es vermutlich jeder an den Docks hören konnte. Er kannte den Mann, den Hanna ebenso leicht wie effektiv ausgeschaltet hatte: Es war einer von Floyds eher wertlosen Männer, wie dieser die unter seinen Leuten zu nennen pflegten, die lediglich für das Verladen von Schmuggelgut und um böse auszusehen da waren. Es war zwar zweifelhaft, ob der Mann über irgendetwas wichtiges von Floyds Aktivitäten Bescheid wusste, aber er schien Altus erkannt zu haben, und der Blick, den er daraufhin zurück in den Raum geworfen hatte ließ Altus hoffen, dass er bereits dort finden würde, wonach er suchte.
    Da Hanna ihm den Rücken freihielt hielt er sich nicht lange damit auf, sich vorsichtig in den Raum hinein zu tasten. Stattdessen legte er mit schnellen Schritten den kurzen Weg zur Tür zurück und ging ohne zu zögern hindurch, als sie sich automatisch öffnete. Der Raum ging offenbar bis zur Außenwand des Schiffes, denn die Rückwand wies eine ebensolche Biegung auf. Fenster gab es keine, doch um die Decke herum lief eine weiches Licht abstrahlende Leiste, die den Raum erhellte. Rechts von der Tür stand Tisch auf dem ein Tablett mit Essen stand und ein Stuhl mit eiförmiger Rückenlehne. An der rückwärtigen Wand des relativ kleinen Raumes befand sich ein Bett und auf diesem Bett saß eine Turianerin, die Altus nur allzu gut kannte, und die ihn entgeistert anstarrte.
    "Ich... ich dachte, du wärst tot.", brachte sie heraus.
    Altus brachte kein Wort heraus, sondern blickte seine Schwester einfach nur an. Nach einem Moment der Stille hörte er, wie sich Hanna hinter ihm vernehmlich räusperte.
    Lieza stand langsam auf und ging Altus entgegen während sie ihn immer noch ansah, als fürchtete sie, er sei doch nur ein Geist. Schließlich fand dieser seine Stimme doch wieder.
    "Ich bin nicht tot. Und ich dachte, du wärst längst fort, als Sklavin verkauft."
    "Das hatten sie vor, am Anfang. Ich weiß nicht wieso, aber dann hat Floyd sich doch dagegen entschieden."
    Altus stieß hörbar seinen Atem aus. "Floyd hat wollte dich nicht als Sklavin verkaufen? Wieso?"
    Mittlerweile stand Lieza direkt vor ihm und schüttelte den Kopf. "Ich habe keine Ahnung. Aber woher kennst du Floyd? Und wie hast du mich überhaupt gefunden? Was ist überhaupt passiert?"
    Ihre Fragen brachten Altus wieder zurück in die Wirklichkeit. "Das ist eine verdammt lange Geschichte, voller Fehler von mir. Ich erzähle dir alles was ich weiß, aber jetzt..."
    Er wandte sich wieder zu Hanna um, die noch immer hinter ihm stand, allerdings die Pistole gesenkt hatte.
    "Wir sollten noch den Rest des Schiffes sichern. Ich bringe Lieza zuerst hier raus, und dann komme ich zurück zu ihnen."
    "Es ist niemand mehr hier.", mischte Lieza sich von hinten ein. "Es war niemand da außer mir und dem da." Sie deutete auf den gefesselten Mann auf dem Boden.
    "Das ist wahrscheinlich kein Zufall.", vermutete Altus. "Er weiß vermutlich nichts, aber die anderen von Floyds Leuten hätten uns mehr sagen können. Wir sollten die Leute von der Spurensicherung rufen, vielleicht können die noch etwas herausfinden. Hoffentlich ist an Bord nicht schon wieder eine Bombe versteckt, die das Schiff in die Luft jagt sobald wir draußen sind."


    Pah, besser das Ding fliegt in die Luft wenn wir draußen sind, als drinnen“, antwortete Hanna sarkastisch. Sie fühlte sich unwohl diese von kühler Emotionalität überschattete Szene zu unterbrechen. Turianer sind schon ein seltsames Völkchen, da sehen sich Bruder und Schwester nach Monaten der Gefangenschaft, Qualen und Gefahren wieder und dennoch fielen sie sich nicht in die Arme, lächelten nicht, weinten nicht vor Freude. Sie waren distanziert, fast so, als hätten sie Angst Gefühle zu zeigen. Hanna schüttelte kaum merklich ihren Blondschopf, dann stimmte sie Altus zu.
    Rufen Sie die SpuSi, Altus! Ist Ihr Erfolg diesmal… ich bringe derweil unseren Freund und Ihre Schwester zum Shuttle… oder zumindest aus diesem Gefängnis“.

    Als Hanna in den lichtüberfluteten Dock trat, den gefesselten und noch immer blutenden Kerl am Arm gepackt und vor sich herschiebend, Lieza hinter sich laufend staunte der Administrator nicht schlecht. Er wagte es zwar nicht einen Schritt vorzutreten, reckte aber den Hals als bemühe er sich über eine Menge hinwegzublicken. Lieza beschattete angesichts der ungewohnten Helligkeit die Augen mit den dreifingrigen Händen.

    Machen Sie ruhig langsam. Jetzt sind jetzt in Sicherheit“, sagte Hanna weder freundlich noch unfreundlich. Die Turianerin schien sich immer wieder nervös umzuschauen, was angesichts der vergangenen Wochen auch kein Wunder war. Dem Mann, den Hanna geruhsam malträtierte sah sie jedoch mit fast bemitleidenswerter Miene an die Hanna schlussfolgern ließ, dass sie keinen düsteren Folterknecht erwischt hatte. Schließlich verließ auch Altus das Schiff und nickte der Agentin zu. Hanna nickte zurück.

    Alles klar! Ich würde sagen wir waren auf die Verstärkung und teilen uns dann auf. Sie gehen mit Ihrer Schwester ins Krankenhaus und ich bringe Mr…. wie war der Name?
    Der Kerl an Hannas Arm brachte keinen Ton heraus, schwieg beharrlich und ließ das Blut, das ihm aus der Nase lief seelenruhig über Hemd und Hose kleckern. Vermutlich hatte sein Arbeitgeber ihm gesagt er solle dicht halten und der gute Onkel Floyd würde sich um alles kümmern.
    Harter Kerl, was?“, sagte Hanna verhohlen. Das Floyd bereits tot war und ihm nicht zu Hilfe eilen würde, verschwieg sie.
    Na wir werden sehen wie hart du wirklich bist…
    Shepard Commander ist offline

  13. #173
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    "Miss Hall, schließen sie zu Dr. Ward auf und versuchen Sie, ihm nach Möglichkeit mit Ihrer Barriere zu schützen. Vielleicht haben wir aber Glück und der Schütze nimmt sie beide nicht mehr gezielt aufs Korn." Delia nickte ihrem Commander ohne ein Wort zu und wandt sich dann um 90°, um den Doktor ausmachen zu können. Bei dem strömenden Regen war das aber mehr als schwierig. Angestrengt starrte sie in die Richtung, in die sie ihn als letztes hatte laufen sehen.
    Endlich bemerkte sie eine Bewegung, weit hinten. Dann: ein Schuss - noch einer.
    Delia starrte und lauschte jetzt zugleich angestrengt, doch da sie weder einen Schrei noch ein Stöhnen hörte, schloss sie (hoffentlich zurecht), dass der Schütze seine Zielsicherheit immer noch nicht gefunden hatte. "Wer hätte gedacht, dass dieser verfluchte Regen uns einmal das Leben retten würde ..."
    Ein dritter Schuss. Delia sah zu Odinn hinüber. Vier. Fünf.
    "Dr. Ward scheint sich entfernt zu haben. Ich schätze, wir sollten ihm schnell folgen." Für ihren Teil war klar, was die Schüsse bedeuteten: Julian hatte sich weiter vorgewagt und war daher für sie erst einmal nicht erreichbar. Daher kniete sie sich wieder neben ihren Commander.
    "Ok, ich würde vorschlagen, wir nehmen den kürzesten Weg: die direkte Diagonale, ohne weiteren Schutz. Das geht am schnellsten, dann sind wir schnell aus dieser nassen Hölle raus und außer Schussweite."
    Sie spähte durch die Regenwand in die Richtung, in der Julian sich (hoffentlich unverletzt) aufhalten müsste und wartete auf den Startschuss ihres Commanders.
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  14. #174
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Sich selbst ziemlich unverhofft mit der Vertikalen arrangierend, presste die Halbitalienerin die improvisierte Decke minimalst gegen den eigenen Körper um sich irrsinnigerweise im Dunkel abzuschirmen, obwohl sie nicht mal wirkliches Engagement in dieses Vorhaben steckte. Zudem auch nicht in das, ihre wild im Gesicht verteilten Haare zu ordnen, die sich da mittels Schweißfilm festgeklebt hatten. Nicht, dass sie auf Optik besonders viel gab. Besonders jetzt, wo sie in einer zarten, wattigen Wolke voller Glückseligkeit herumwanderte als wäre es ihr persönliches Königreich.
    "Da ich dich auch so schon einige Male...hatte...geh ich mal davon aus, dass du die Bitte noch lange nicht abgehakt hast. Und falls doch gib mir Bescheid - damit ich den Fischtörtchenstand pachten kann, bevor wir zurück fahren."
    Einen Moment grinste sie und es schien so, als könne man durch die Luft hindurch das Lächeln schon erfühlen. Ein angehängtes Seufzen jedoch hängte die Bestätigung hintenan. "Also: zeigs mir.", forderte sie auf. Vielleicht, soweit dachte sie im berauschten Zustand gerade nicht, wäre anziehen vorher aber eine ganz gute Idee.


    Hätte die Dunkelheit es zugelassen, hätte Leif kaum wohlwollend dabei zugesehen, wie seine Freundin sich zurück in den nass-schmutzigen Stoff zwängte. Musste sie ihre komplette Garderobe wieder anlegen, hatte er es mit dem Überzug seines Shirts einfach. Auf die Jacke verzichtete er und hängte sie sich lediglich über die Schulter. Immer noch im Dreck sitzend und hörend, wie die Italienerin sich abmühte. Der rutschige Grund machte nichts davon einfacher, außer sein dreckiges Grinsen.
    "Schätzchen-...Hier in Schweden sehen die Leute kleine, nackte Frauen nicht halb so schief an wie bei euch. Du kannst das bisschen Stoff auch einfach hier lassen und wir holen es später wieder ab. Oder auch nicht."
    Nur ein kleiner Scherz.

    ... Oder auch nicht.
    AeiaCarol ist offline

  15. #175
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Hätte die Dunkelheit es zugelassen, hätte Leif kaum wohlwollend dabei zugesehen, wie seine Freundin sich zurück in den nass-schmutzigen Stoff zwängte. Musste sie ihre komplette Garderobe wieder anlegen, hatte er es mit dem Überzug seines Shirts einfach. Auf die Jacke verzichtete er und hängte sie sich lediglich über die Schulter. Immer noch im Dreck sitzend und hörend, wie die Italienerin sich abmühte. Der rutschige Grund machte nichts davon einfacher, außer sein dreckiges Grinsen.
    "Schätzchen-...Hier in Schweden sehen die Leute kleine, nackte Frauen nicht halb so schief an wie bei euch. Du kannst das bisschen Stoff auch einfach hier lassen und wir holen es später wieder ab. Oder auch nicht."
    Nur ein kleiner Scherz.

    ... Oder auch nicht.


    Folgend auf den Kommentar hatte Luceija die enge Hose unterdessen schon halb angezogen und zog sowohl Feuchtigkeit als auch Schlamm ihre dürren Beine nach oben. Dass diese selbst noch vom Regenwasser getränkt waren, half nicht im Geringsten bei ihrem Vorhaben, weshalb sie schon nach kurzer Zeit im Schlamm tänzelte um den Stoff wieder an sich zu bringen. Dabei ringte sie sich in ihrem Engagement noch ein ebenso dreckiges Lachen ab, dass übertünchte wie komisch es sich anfühlte, sich in diesen Kokon aus Erde und Stoff zu hüllen. "Mhm, glaub ich dir aufs Wort", versprühte sie Ironie mit einem amüsierten Unterton in der kraftlosen Stimme.
    Es matschte lautstark, als die nackten Füße durch den Schlamm tapsten und auf der Suche nach dem Oberteil waren, dass sie nach raschem BH-anlegen überwerfen wollte. Doch in der Dunkelheit war es längst so verschwunden wie ihre heißgeliebten Magnetsohlenstiefel, die gerade ihr Dasein an der Rückseite des Baumes fristeten. "Hast du meine Schuhe gesehn?", lachte sie auf einmal - weiterhin dreckig - und tastete sich stellenweise sogar auf dem lockeren Untergrund entlang. "Warte...warte ich find die schon."
    Luceija ist offline

  16. #176
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Folgend auf den Kommentar hatte Luceija die enge Hose unterdessen schon halb angezogen und zog sowohl Feuchtigkeit als auch Schlamm ihre dürren Beine nach oben. Dass diese selbst noch vom Regenwasser getränkt waren, half nicht im Geringsten bei ihrem Vorhaben, weshalb sie schon nach kurzer Zeit im Schlamm tänzelte um den Stoff wieder an sich zu bringen. Dabei ringte sie sich in ihrem Engagement noch ein ebenso dreckiges Lachen ab, dass übertünchte wie komisch es sich anfühlte, sich in diesen Kokon aus Erde und Stoff zu hüllen. "Mhm, glaub ich dir aufs Wort", versprühte sie Ironie mit einem amüsierten Unterton in der kraftlosen Stimme.
    Es matschte lautstark, als die nackten Füße durch den Schlamm tapsten und auf der Suche nach dem Oberteil waren, dass sie nach raschem BH-anlegen überwerfen wollte. Doch in der Dunkelheit war es längst so verschwunden wie ihre heißgeliebten Magnetsohlenstiefel, die gerade ihr Dasein an der Rückseite des Baumes fristeten. "Hast du meine Schuhe gesehn?", lachte sie auf einmal - weiterhin dreckig - und tastete sich stellenweise sogar auf dem lockeren Untergrund entlang. "Warte...warte ich find die schon."


    "Du meinst die Elefantentreter?", grinste er im Dunkel und konnte ihre umherhuschende Gestalt nur schemenhaft erkennen.
    Auf Antwort wartete Leif nicht, griff stattdessen schräg hinter sich und wedelte alsbald mit wenigstens einem Schuh.
    "Einen hab ich. Den anderen solltest du besser schnell finden, sonst kommen wir zu spät."
    Wie spät es eigentlich war wusste er kaum. Der Himmel verriet noch keinen nahenden Morgen, doch so lang wie die Nacht dem Schweden schon vorkam, konnten sie sich kaum früh genug auf den Weg machen.
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  17. #177
    Ritter Avatar von Eandril
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    Pah, besser das Ding fliegt in die Luft wenn wir draußen sind, als drinnen“, antwortete Hanna sarkastisch. Sie fühlte sich unwohl diese von kühler Emotionalität überschattete Szene zu unterbrechen. Turianer sind schon ein seltsames Völkchen, da sehen sich Bruder und Schwester nach Monaten der Gefangenschaft, Qualen und Gefahren wieder und dennoch fielen sie sich nicht in die Arme, lächelten nicht, weinten nicht vor Freude. Sie waren distanziert, fast so, als hätten sie Angst Gefühle zu zeigen. Hanna schüttelte kaum merklich ihren Blondschopf, dann stimmte sie Altus zu.
    Rufen Sie die SpuSi, Altus! Ist Ihr Erfolg diesmal… ich bringe derweil unseren Freund und Ihre Schwester zum Shuttle… oder zumindest aus diesem Gefängnis“.

    Als Hanna in den lichtüberfluteten Dock trat, den gefesselten und noch immer blutenden Kerl am Arm gepackt und vor sich herschiebend, Lieza hinter sich laufend staunte der Administrator nicht schlecht. Er wagte es zwar nicht einen Schritt vorzutreten, reckte aber den Hals als bemühe er sich über eine Menge hinwegzublicken. Lieza beschattete angesichts der ungewohnten Helligkeit die Augen mit den dreifingrigen Händen.

    Machen Sie ruhig langsam. Jetzt sind jetzt in Sicherheit“, sagte Hanna weder freundlich noch unfreundlich. Die Turianerin schien sich immer wieder nervös umzuschauen, was angesichts der vergangenen Wochen auch kein Wunder war. Dem Mann, den Hanna geruhsam malträtierte sah sie jedoch mit fast bemitleidenswerter Miene an die Hanna schlussfolgern ließ, dass sie keinen düsteren Folterknecht erwischt hatte. Schließlich verließ auch Altus das Schiff und nickte der Agentin zu. Hanna nickte zurück.

    Alles klar! Ich würde sagen wir waren auf die Verstärkung und teilen uns dann auf. Sie gehen mit Ihrer Schwester ins Krankenhaus und ich bringe Mr…. wie war der Name?
    Der Kerl an Hannas Arm brachte keinen Ton heraus, schwieg beharrlich und ließ das Blut, das ihm aus der Nase lief seelenruhig über Hemd und Hose kleckern. Vermutlich hatte sein Arbeitgeber ihm gesagt er solle dicht halten und der gute Onkel Floyd würde sich um alles kümmern.
    Harter Kerl, was?“, sagte Hanna verhohlen. Das Floyd bereits tot war und ihm nicht zu Hilfe eilen würde, verschwieg sie.
    Na wir werden sehen wie hart du wirklich bist…


    "Mir geht es gut, ich muss nicht ins Krankenhaus.", warf Lieza ein, und riss Hanna damit wieder aus ihrer Beschäftigung mit dem Gefangenen. Altus sah sie skeptisch an.
    "Bist du sicher, dass dir nichts fehlt?", fragte er.
    "Ja. Sie haben mir nie weh getan, und ich habe auch immer genug zu essen bekommen - auch, wenn es meistens nicht besonders gut war." Dabei sah sie ihren Wärter böse an, was Altus dazu brachte, innerlich aufzuseufzen. Offenbar hatten die zwei Monate Gefangenschaft seine Schwester nicht vollständig verändert... Sie erwartete immer noch in jeder Situation nur das Beste für sich.
    "Wenn es dir gut geht, lassen wir das mit dem Krankenhaus fürs erste sein." Das war ihm auch ganz recht, denn bei C-Sec dürfte Lieza deutlich sicherer sein als in einem Krankenhaus, und etwas zusätzliche Sicherheit würde vermutlich nötig sein, sobald die Organisation erfuhr, dass er keineswegs vorhatte sich an ihre Abmachung zu halten. Noch während er den Satz beendete landeten zwei Skycars von C-Sec nur ein paar Meter von Floyds Schiff entfernt und zwei Agenten, die Altus vage bekannt vorkamen sowie mehrere Officer in den Overalls der Spurensicherung stiegen aus. Einer der Agents, ein Turianer, kam geradewegs auf ihre kleine Gruppe zu, während seine weibliche menschliche Partnerin die Leute von der Spurensicherung direkt in das Schiff führte.

    Der Turianer blieb vor Altus stehen und stellte sich vor: "Agent Thenus. Ich nehme an, dass ist der Gefangene, Mr...?"
    "Ja.", bestätigte Altus mit einem Nicken. "Seinen Namen kennen wir nicht, aber der wird sich herausfinden lassen."
    "Wie noch eine ganze Menge mehr. Und das ist...", sagte der Agent, jetzt an Lieza gewandt.
    "Meine Schwester, Lieza Rivanin.", antwortet Altus, während Lieza ihn von der Seite böse anstarrte. Es hatte ihr nie gefallen, wenn jemand anders sie vorstellte. "Sie wurde die letzten zwei Monate als Geisel auf dem Schiff festgehalten."
    "Das ist mir bekannt, ja. Ich nehme an, sie wollen zunächst ein Krankenhaus aufsuchen und..."
    Altus unterbrach seinen Gegenüber "Nein, das wird nicht nötig sein. Wir werden direkt ins HQ zurückfahren."
    "Nun gut, wie sie meinen." Der Tonfall des Agenten machte allerdings klar, dass er damit nicht wirklich einverstanden war. Altus hatte nicht vor ihm zu erzählen, dass Lieza wohl immer noch in Gefahr schwebte. Das wollte er seiner Schwester später in Ruhe schonend beibringen, allerdings fürchtete er sich ein wenig vor dem Moment in dem er ihr sagen musste, dass er sie fortschicken würde.
    "Gut." Er nickte dem anderen Turianer noch einmal zu. "Agent Thenus, ich überlasse ihnen den Schauplatz." Dann wandte er sich ab und führte seine Schwester zum Skycar, dass sie zurück ins Hauptquartier bringen würde - und Lieza in Sicherheit.
    Eandril ist offline

  18. #178
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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen

    "Mir geht es gut, ich muss nicht ins Krankenhaus.", warf Lieza ein, und riss Hanna damit wieder aus ihrer Beschäftigung mit dem Gefangenen. Altus sah sie skeptisch an.
    "Bist du sicher, dass dir nichts fehlt?", fragte er.
    "Ja. Sie haben mir nie weh getan, und ich habe auch immer genug zu essen bekommen - auch, wenn es meistens nicht besonders gut war." Dabei sah sie ihren Wärter böse an, was Altus dazu brachte, innerlich aufzuseufzen. Offenbar hatten die zwei Monate Gefangenschaft seine Schwester nicht vollständig verändert... Sie erwartete immer noch in jeder Situation nur das Beste für sich.
    "Wenn es dir gut geht, lassen wir das mit dem Krankenhaus fürs erste sein." Das war ihm auch ganz recht, denn bei C-Sec dürfte Lieza deutlich sicherer sein als in einem Krankenhaus, und etwas zusätzliche Sicherheit würde vermutlich nötig sein, sobald die Organisation erfuhr, dass er keineswegs vorhatte sich an ihre Abmachung zu halten. Noch während er den Satz beendete landeten zwei Skycars von C-Sec nur ein paar Meter von Floyds Schiff entfernt und zwei Agenten, die Altus vage bekannt vorkamen sowie mehrere Officer in den Overalls der Spurensicherung stiegen aus. Einer der Agents, ein Turianer, kam geradewegs auf ihre kleine Gruppe zu, während seine weibliche menschliche Partnerin die Leute von der Spurensicherung direkt in das Schiff führte.

    Der Turianer blieb vor Altus stehen und stellte sich vor: "Agent Thenus. Ich nehme an, dass ist der Gefangene, Mr...?"
    "Ja.", bestätigte Altus mit einem Nicken. "Seinen Namen kennen wir nicht, aber der wird sich herausfinden lassen."
    "Wie noch eine ganze Menge mehr. Und das ist...", sagte der Agent, jetzt an Lieza gewandt.
    "Meine Schwester, Lieza Rivanin.", antwortet Altus, während Lieza ihn von der Seite böse anstarrte. Es hatte ihr nie gefallen, wenn jemand anders sie vorstellte. "Sie wurde die letzten zwei Monate als Geisel auf dem Schiff festgehalten."
    "Das ist mir bekannt, ja. Ich nehme an, sie wollen zunächst ein Krankenhaus aufsuchen und..."
    Altus unterbrach seinen Gegenüber "Nein, das wird nicht nötig sein. Wir werden direkt ins HQ zurückfahren."
    "Nun gut, wie sie meinen." Der Tonfall des Agenten machte allerdings klar, dass er damit nicht wirklich einverstanden war. Altus hatte nicht vor ihm zu erzählen, dass Lieza wohl immer noch in Gefahr schwebte. Das wollte er seiner Schwester später in Ruhe schonend beibringen, allerdings fürchtete er sich ein wenig vor dem Moment in dem er ihr sagen musste, dass er sie fortschicken würde.
    "Gut." Er nickte dem anderen Turianer noch einmal zu. "Agent Thenus, ich überlasse ihnen den Schauplatz." Dann wandte er sich ab und führte seine Schwester zum Skycar, dass sie zurück ins Hauptquartier bringen würde - und Lieza in Sicherheit.


    Die Blondine hatte ihre Zigarette, die sie sich kurz nach Verlassen des Schiffs angesteckt hatte, bereits zu Zweidrittel aufgeraucht, als Altus erst mit seiner Schwester, dann mit den eintreffenden Kollegen agierte. Lieza schien auf den ersten Blick eine schwierige Persönlichkeit zu sein und der zweite, genauere Blick, ließ Hanna zu dem Schluss kommen, dass Altus zwar durchaus erleichtert war seine Schwester nun wohlbehalten bei sich zu wissen, aber von nun an eine unsichtbare Last auf seinen turianischen Schultern tragen musste, die schwerer zu erklären war als die Existenzangst um einen Verwandten.

    Hanna mischte sich nicht ein, als Lieza das Krankenhaus ablehnte und Altus dies akzeptierte. Ihrer Meinung nach gehörte jede Person die sich in mehrwöchiger Gefangennahme befunden hatte in ein Krankenhaus eventuell sogar in psychiatrische Behandlung. In ihrer militärischen Laufbahn hatte sie durchaus an Lehrgänge über die Physiologie und Psychologie der verschiedenen Spezies teilgenommen, die einem praktisch alles vermittelten, was einem Menschen einen Vorteil im Kampf mit den Aliens zuschanzen konnte. Daher wusste sie, dass Turianer, im Gegensatz zu zum Beispiel Salarianern, noch sehr lange an Verfehlungen oder traumatisierenden Ereignissen zu knabbern hatten.

    Unter dem missbilligenden Blick des Dockadministrators der sich nach der Ankunft der weiteren Agenten nun an die Szenerie herangetraut hatte, ließ Hanna die Überreste des noch glimmenden Stängels fallen und zerrieb sie in kreisenden Bewegungen ihres Stiefels auf dem Boden. Dann schaute sie zu Altus, der in dem Gespräch mit dem Turianer festhing. Die beiden sahen sich unfassbar ähnlich, da Hautfarbe und die Uniform von C-Sec wenig individuellen Freiraum ließ. Hanna seufzte, zog die Schachtel hervor und förderte die nächste Zigarette an die Lippen.

    Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit der Nichtbeachtung beendeten die beiden Turianer das Gespräch und während Altus seine Schwester Richtung Skycar führte, rief Hanna Agent Thenus an. Allerdings nicht gebührend…
    Hey! Kumpel!“, sagte sie und führte im Gang zu dem Turianer, der merklich mit den Augen rollte, die Zigarette an den Mund, sog Rauch ein und hüllte ihre folgenden Worte in den stechenden Tabakgeruch.

    Tun Sie mir einen Gefallen und bringen Sie den Festgenommenen nicht ins Zakrea Revier sondern in das des Präsidiums, ja?! Danke!“, sagte sie und zwinkerte vertrauensvoll.
    Agent Ilias, nehme ich an?“, erwiderte der Turianer trocken. „Ihr zweifelhafter Ruf eilt Ihnen voraus“. Seine stahlgrauen Augen wanderten voller Skepsis über die gut sitzende, aber durchaus teils verschlissene Lederjacke, die eng anliegende Jeans und die daneben unpassend wirkenden zwei Pistolen in den Tiefziehholstern.
    Als ich in der Zentrale nachfragte, nach welchen Agenten ich denn Ausschau halten soll lautete deren Antwort: Einen abgehalfterten Turianer und eine unangemessen gekleidete Blonde“.
    Sein Blick huschte zu dem gerade einmal fingerbreiten Streifen nackter Haut zwischen Hose und T-Shirt, dann ergänzte er: „Oder war das Wort, dass sie benutzten doch nuttig“.

    Hanna zog nochmal an ihrer Zigarette und trat dabei bedrohlich dicht an den Turianer heran. Zwar trat dabei der körperliche Größenunterschied hervor, doch ließ die Agentin keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie bereit war es auch mit einem Turianer aufzunehmen. Provokant blies sie Thenus den Rauch ins Gesicht der zwar versuchte das Husten zu unterdrücken, dem Reflex jedoch nicht entgegenarbeiten konnte.
    Diese nuttige Blonde schickt dich gleich ins Huerta!“ Die Kieferknochen des Turianers zuckten erregt und Hanna spürte, wie sich seine Muskeln spannten und die Klauen verkrampften.

    Agent Ilias!“, drang es da von dem geparkten Skycar herüber. Die Köpfe der beiden Kontrahenten drehten sich zu Altus, der zuerst zwar zusammen mit Lieza ins Skycar gestiegen war, dieses jedoch angesichts der drohenden Eskalation wieder verlassen und nun auf halbem Wege zu den Streithähnen war. Nun blieb er stehen und winkte in weitschweifender Bewegung.
    Ich komme schon!“, rief Hanna herüber. Dann, ohne noch einen Zug zu nehmen, ließ sie die Zigarette auf den Boden zwischen Thenus und sich fallen, doch anstatt sie aufzutreten sammelte sie so viel Spucke wie möglich und ließ den Speichel dann auf den Glimmstängel tropfen und spuckte dem Turianer so sprichwörtlich direkt vor die Füße. „Nicht vergessen! Ins Präsidium!“, wiederholte sie beharrlich ihre Forderung. Dann wandte sie sich ab und ging in langen Schritten zu Altus.

    War mir ein Vergnügen, Agent!“, rief Thenus ihr angriffslustig aber auch mit spöttischem Unterton nach. Hanna, ohne sich umzudrehen zeigte ihm daraufhin den Mittelfinger ihrer rechten, tätowierten Hand, dann war sie auch schon bei Altus und setzte sich mit diesem ins Skycar.

    Blödes Arschloch!“, murmelte sie. Altus flog und wandte nun kurz den Blick zu ihr.
    Nicht Sie! Der andere Turianer… wieso arbeiten bei C-Sec eigentlich so viele Penner?
    Fast hätte sie schon wieder ausgespuckt was ein noch schlechteres Licht auf sie geworfen hätte, als das unter dem sie ohnehin schon zu wandern schien. Hanna prüfte die Zeit auf der digitalen Anzeige die nur eine der vielen blickenden Informationen darstellte, über die das Display des Skycars verfügte. Der Tag wurde alt und ihr Arbeitstag neigte sich dem Ende zu.
    Das Verhör führe ich morgen durch. Ich kann´s allein tun, ich würde Sie aber auch gerne dabei haben. Ihre Entscheidung, Partner“.
    Die Endung des Satzes hatte Hanna mit Bedacht gesetzt. Zwar wusste sie nicht, wie Altus über ihre bisherige Beziehung dachte, doch nach dem holprigen Start hatte sich der Turianer mehr als einmal bewiesen und begann nun ihr Vertrauen zu genießen. Es würde natürlich noch eine Weile dauern, bis Altus auf eine ähnliche Stufe wie ihr damaliger Partner und Freund Will Hunter rücken würde, doch der Grundstein dafür war zumindest gelegt.

    Aber mal was Anderes: jetzt wo Ihre Wohnung von der Spurensicherung auf den Kopf gestellt wird, wo wollen Sie eigentlich schlafen?
    Sie musterte den Turianer von der Seite, dessen Blick nun überlegenden abschweifte. Scheinbar hatte Altus keine Pläne in diese Richtung geschmiedet und wenn doch, so ließ er sich diese vermutlich gerade durch den Kopf gehen.
    Wenn Sie nicht wissen wohin, ich hab ne ziemlich große Wohnung. Irgendwohin muss mein Gehalt ja fließen… Von mir aus können Sie bei mir im Gästebereich schlafen, oder auf der Couch. Und Sie natürlich auch“, sagte sie an Lieza gewandt, die auf der Rückbank des Skycars saß und gedankenverloren aus dem Fenster schaute.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (10.05.2015 um 17:00 Uhr)

  19. #179
    Mal vas Idenna
    Gast
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Odinn & Julian

    "Miss Hall, schließen sie zu Dr. Ward auf und versuchen Sie, ihm nach Möglichkeit mit Ihrer Barriere zu schützen. Vielleicht haben wir aber Glück und der Schütze nimmt sie beide nicht mehr gezielt aufs Korn." Delia nickte ihrem Commander ohne ein Wort zu und wandt sich dann um 90°, um den Doktor ausmachen zu können. Bei dem strömenden Regen war das aber mehr als schwierig. Angestrengt starrte sie in die Richtung, in die sie ihn als letztes hatte laufen sehen.
    Endlich bemerkte sie eine Bewegung, weit hinten. Dann: ein Schuss - noch einer.
    Delia starrte und lauschte jetzt zugleich angestrengt, doch da sie weder einen Schrei noch ein Stöhnen hörte, schloss sie (hoffentlich zurecht), dass der Schütze seine Zielsicherheit immer noch nicht gefunden hatte. "Wer hätte gedacht, dass dieser verfluchte Regen uns einmal das Leben retten würde ..."
    Ein dritter Schuss. Delia sah zu Odinn hinüber. Vier. Fünf.
    "Dr. Ward scheint sich entfernt zu haben. Ich schätze, wir sollten ihm schnell folgen." Für ihren Teil war klar, was die Schüsse bedeuteten: Julian hatte sich weiter vorgewagt und war daher für sie erst einmal nicht erreichbar. Daher kniete sie sich wieder neben ihren Commander.
    "Ok, ich würde vorschlagen, wir nehmen den kürzesten Weg: die direkte Diagonale, ohne weiteren Schutz. Das geht am schnellsten, dann sind wir schnell aus dieser nassen Hölle raus und außer Schussweite."
    Sie spähte durch die Regenwand in die Richtung, in der Julian sich (hoffentlich unverletzt) aufhalten müsste und wartete auf den Startschuss ihres Commanders.


    Odinn wollte direkt widersprechen. War er als Rollstuhlfahrer doch ein leichtes Ziel und zusätzlich noch langsamer Unterwegs als jeder Soldat auf zwei Beinen. Jedoch wäre auf seiner jetzigen Position ebenso ein leichtes Ziel und für den Part der Feuerunterstützung hatte er definitiv zu wenig Munition und auch die falsche Waffe.
    "In Ordnung... Los!" Sofort machte sich der Rothaarige auf den Weg und bewegte sich zielstrebig auf die Position zu, wo er Julian vermutete.

  20. #180
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Odinn & Julian

    Geduldig wartete Delia auf den Befehl ihres Commanders. Auf sein 'Go!' hin, setzte er sich in Bewegung und sie setzte augenblicklich die Barriere wieder ein. Langsam bewegten sie sich vorwärts durch das nasse Gras und Delia hoffte inständig, dass der Rollstuhl nicht auch noch stecken bliebe. Kaum hatten sie sich aus der Deckung hervorgewagt, fiel wieder ein Schuss - offensichtlich hatte er die Pause genutzt um nachzuladen, denn kurz darauf prallte eines der Projektile von ihrer Barriere ab. Sie spürte die Wucht des Aufschlags auf ihrer Barriere wie ein Rückstoß eines Gewehrs, war jedoch darauf eingestellt und konnte das Ganze daher recht gut abfangen.
    "Es wird eng, er beginnt zu treffen", murmelte sie nur so laut, dass der Commander es durch den Regen gerade noch hören konnte - für laute Worte war sie gerade zu konzentriert.

    Endlich, nach zwei weiteren vergeblichen Schüssen, erreichten sie das Vordach. Delia ließ die Barriere sinken, als ein letzter Schuss in das Pflaster neben ihr einschlug, so dass sie einen kleinen Satz zur Seite machte. Dann atmete sie tief durch, während sie sich nah an die Wand stellte und beobachtete, wie Julian die (hoffentlich) letzten Handgriffe tat, um die Tür zu öffnen. "Jetzt wissen die, dass wir hier sind ..."
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


    Glorichen ist offline

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