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  1. Beiträge anzeigen #321
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie hatten alle Hände voll zu tun, dennoch erschien es Leyla nicht so, als würden draußen die Echsen gewinnen. Die Schwere der meisten Verletzungen hielt sich in Grenzen und unter die Verwundeten mischten sich zunehmend leichte Fälle, die auch selbstständig den Weg in die Heilkammer fanden. War es etwa schon vorbei? Hatten sie gewonnen? Oh diese Ungewissheit war so erdrückend!
    „Willst du dich etwa selbst wieder zusammenflicken?“, fragte sie den letzten Neuankömmling skeptisch. „So läuft das hier nicht.“ Bestimmt schob sie ihn rückwärts zur nächstbesten Liege: „Hosen runter und hinlegen, ich bin gleich da.“
    Rasch erneuerte sie derweil das Waschwasser, warf einen blutigen Lappen in den anderen Kessel, in dem selbige ausgekocht wurden, und griff auf dem Rückweg zur Liege nach einem frischen Tuch und dem Verbandszeug. Der junge Kerl mit dem verletzten Bein war ihren Anweisungen allerdings nicht gefolgt, weshalb sie schnaufend zu ihm stieß.
    „Welchen Teil von Hosen runter und hinlegen hast du nicht verstanden, mh? Bring uns hier nicht den ganzen Ablauf durcheinander, wir haben so schon genug zu tun. Wenn du helfen willst, dann hör auf mich und lass mich jetzt nach deinem Bein sehen. Dort drüben, auf der Liege. Ohne Hosen.“

  2. Beiträge anzeigen #322
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik wollte natürlich so schnell wie möglich am Strand sein um sich die Sorgen aus dem Kopf schlagen zu können, doch schon auf halber Strecke kam er ins Schwitzen und sein Atem ging schwer. Die Lederrüstung ließ ihn langsam aber stetig heißer werden und lange würde er dieses selbst erschaffene Tempo nicht mehr durchhalten.

    Andrahir ermahnte sie zur Vorsicht, der Meisterdieb war über alle Dinge dankbar, dass der Jagdmeister bei ihnen war, denn alleine einem dieser Monster gegenüber zu treten, war nicht gerade die schlauste Idee, die Luke und Dennik hätten haben können.

    Doch ein wenig wurmte es den angehenden Jäger, dass ihr Vorgesetzter so lässig und ruhig sprechen konnte, während Dennik vor Sauerstoffmangel schon fast die Lungen aus dem Mund sprangen. Nun gut deswegen war der langhaarige Bogenbauer vermutlich auch Jagdmeister und nicht eines der Waschweiber des Dorfes.

    Endlich erreichten sie den Strand. Die letzten Schritte waren sie wachsamer und langsam gegangen um nicht wirklich in eine Falle zu tappen, oder irgendetwas zu überhören. Doch es tat sich nichts. Der Mond erhellte den weißen Strand und der Dschungel bestand aus seiner gewöhnlichen Geräuschkulisse. Kein Gezische und kein Kampfeslärm. Die Baustelle lag verlassen vor ihnen, doch Dennik ließ sich davon nicht beirren, denn vom Lager der Holzfäller her drangen Stimmen an sein Ohr und erleichtert schritt er auf das eigentlich verfeindete Lager zu.

    "Gath?", fragte er zögernd nach, "San?".

  3. Beiträge anzeigen #323
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Ich komme wohl ein wenig zu spät...", stellte Ornlu fest, als an ihm manch Verletzte vorbei schritten und jeder einen weiteren Teil über das Geschehen Ornlu offenbarte. Wächter kamen dazu und bekamen erste Befehle, während Ornlu selbst sich eine der toten Echsen besah und Pete fragte, was er mit der Haut mache.
    "Nette Idee.", kommentierte er und ging weiter. Dafür das es ein Dutzend war, schienen hier mehr Echsen zu liegen. aber vielleicht lag es auch am schwachen licht und dass diese Viecher alle gleich aussahen. Die Frage blieb, ob es nicht noch mehr da in den Sümpfen gab. Wobei die Frage danach für den Druiden wohl mehr rhetorisch war. Seine Intuition prophezeite nichts Gutes.

    "Botin...", bemerkte er dann die Frau mit rabenschwarzen Haar. Sie erschien bewusst und zeigte auf eine weitere Echse. Dann in Richtung Schrein der Mutter.
    "Was soll man dort damit?", fragte er und die Botin machte mit ihrer Geste klar, an wen sie dachte.
    "Zu dieser seltsamen Gilana?", fragte der Druide und die Botin nickte, ehe sie eine Geste machte, die Ornlu nicht komplett verstand. Sie zeigte erst auf sie alle hier und dann schuf sie kurz eine Lichtkugel die wie die Sonne aufging und unterging. Das mehrmals.
    "Die nächsten Tage? Was hat das mit Gilana zu tun?", fragte Ornlu. Die Botin trat näher und zeigte auf ihr Auge.
    "Gilana sieht die nächsten Tage?", überlegte er und die Botin nickte entschlossen.
    "Ja...so wie Cecilia wo immer sie ist und Suzuran es mit dem Diadem konnte... - gut. Gut das du nachdenkst. Ich möchte noch die anderen aufsuchen und dann erzählen was deine Idee ist. Wir machen das.", meinte der Druide und war gespannt, wie auch etwas beunruhigt. Die Zukunft war immer im Wandel, doch man durfte sich ihrer Zeichen nicht verwehren. Nur gefiel Ornlu nicht, dass es kein positives Zeichen gäbe.

    "Zur Not werde ich die Echsen suchen...", sagte er zu sich selbst und dachte an sich in anderer Gestalt. Dann ging er weiter, um sich noch mehr ein Bild zu machen.
    "Jarvo, Ryu und Andrahir sind hier irgendwo...sagst du? Gut...danke.", sagte er zu Kjal der etwas aufgelöst wirkte. Er suchte seinen Kumpel Hjarti.
    Geändert von Ornlu (17.09.2014 um 22:55 Uhr)

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #324
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    Gath ist offline
    So waren sie also im Lager der Holzfäller, wo es ja an und für sich nicht allzu viel zu sehen gab. Es wurde etwas Werkzeug gelagert, es gab es Feuer und ein paar Unterlagen um darauf zu schlafen.
    Gath hatte die Pallisade ja auch schon einmal von innen gesehen, als er mit Raminus verhandelt hatte.
    Anfangs hatte sich Vitus - so hieß der Kerl, der anscheinend hier gerade das Kommando hatte - sich etwas gesträubt, aber nachdem Gath sehr nachdrücklich dargelegt hatte, was für eine erstaunlich großes Problem sie hatten, wurden sie dann doch eingelassen - und jeder Holzfäller schnappte sich einmal vorsichtshalber seine Axt, sofern er sie denn in Reichweite hatte.

    Dann begann das Warten, was hier, hinter dem Holzverschlag, noch unerträglicher war, als am Strand, da man absolut nichts von den Kämpfen hörte. Sie hatte also keine Ahnung, wie es um Schwarzwasser, die Waldläufer - und um Gaths Freunde! - stand. Immerhin ging er stark davon aus, dass Dennik, Luke, San und die ganzen anderen mit dabei waren, waren sie doch alle fähig, eine Waffe zu führen.
    Irgendwann hörten sie ein leises, heißeres Geschrei, dass aber schwer deutbar war.
    "Irgendwie klingt das halbwegs gut.", meinte der Bootsbauer zu Vitus - sie standen gemeinschaftlich am Eingang der Pallisade und hielten quasi Wache. Vitus mit einer Axt, Gath mit einem Hammer und einem Meißel.
    Die Antwort bestand nur aus einem Brummen, war doch nicht wirklich erkennbar, was das werden sollte.
    Die Spannung blieb, alles verharrte recht nervös tuschelnd rund um das Feuer in der Mitte des Lagers.

    "Gath? San?"
    Endlich.
    Das waren die Worte, auf die er gehofft hatte, gesprochen von Dennik - das erkannte er auf einige Entfernung - der sie suchte.
    "Haben wir es doch geschafft.", sagte er schnell noch zu Vitus und schritt dann aus der Pallisade heraus, um einmal um die Ecke zu schauen und eben den Dieb, Luke und einen anderen Waldläufer, den er flüchtig kannte - irgendwo war ihm der Kerl mal in Schwarzwasser über den Weg gelaufen - dessen Namen er aber nicht wusste. Anscheinend gar kein so kleines Lichtlein, denn dieser schritt vorneweg.
    "Innos sei Dank, dass ihr hier seid!", rief er ihnen mit einem vor Erleichterung nur so strahlenden Gesicht entgegen.

  5. Beiträge anzeigen #325
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    "Wo ist San Daran?", wollte Dennik sofort wissen und übersprang somit seinen eigenen Dankesruf an irgendeinen Gott. Gath berichtete knapp, dass die Schmiede leer gewesen war. Entweder war der ehemalige Pirat also schon in Schwarzwasser, oder aber er hatte sich wild wie er war mitten ins Geschehen gestürzt.

    "Ich hoffe mal, dass der Typ auf sich aufpasst...", murmelte der Dieb unzufrieden mit der Situation und schaute am Bootsbauer vorbei zur Palisade.

    "Vierzehn", stellte der Bootsbauer fest, Dennik Blick folgend und dieser nickte und schaute fragend zu Andrahir.

    "Mit vierzehn Bauarbeitern und Holzfällern aus Schwarzwasser zurück ins Dorf?", wollte er von seinem Boss wissen. Was die Gefahr groß genug hier auszuharren? Vermutlich nicht, lieber jetzt das Heil in der Flucht suchen, als später, wenn sich die Echsen vermutlich wieder gesammelt hatten. Verdammt. Sehnlichst wünschte sich der junge Dieb sein ruhiges Schwarzwasser und seinen idyllischen Strand zurück. Sie hatten doch so hochgesteckte Ziele gehabt. Beinahe weinerlich betrachtete er nun schweigend die Baustelle, sein unfertiges Lagerhaus und die Anlegestelle.

    Ebenso entschied sich auch Andrahir. Schnell wurden die einfachen Arbeiter und Holzfäller gesammelt und jedem war klar, was nun von ihm verlangt wurde. Leise und schnell, im Schutz der Dunkelheit, falls diese im Kampf gegen mystische Echsenmenschen überhaupt von Nutzen war, schlichen sie zurück nach Schwarzwasser. Der Tag war lang gewesen und Dennik spürte jeden Muskel in seinem Körper. Gekämpft hatte er selbst nicht und er war auch froh darüber, aber dennoch hatte die Anspannung seine Nerven belastet und das viele Rennen und die Anstrengung des Kampfes hatten ihm alles abverlangt, so dass er nun in Schwarzwasser erst einmal die Augen schließen musste.

    Überall um ihn herum wurde gearbeitet. Alle möglichen Handwerker versuchten Schwarzwasser sicherer zu machen. Raminius und die Holzfäller sägten was das Zeug hielt, die Wächter patrouillierten mit finsteren Mienen über die Stege, Verletzte wurden zur Heilkammer gebracht. Es war viel los, noch zu dieser Stunde und vermutlich würde es auch noch eine Weile dauern bis der Schock verdaut war, doch Dennik musste sich eine kurze Pause gönnen. Nur ganz ganz kurz...
    Geändert von Dennik (17.09.2014 um 23:21 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #326
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Prompt folgten Leylas Anweisungen und schon war sie auch wieder verschwunden. Die Anweisungen trugen an sich jedoch noch nicht direkt zur Heilung des Diebes bei, sodass er ihnen etwas verwirrt nicht sofort nachkam. Dies wurde auch sogleich missmutig von der Heilerin bemerkt und scharf kritisiert.
    Spätestens jetzt war es offensichtlich, dass es keine andere Alternative geben würde und so folgte er den Anweisungen bevor er noch mehr Aufstand erzeugt hätte.
    Schnell entledigte er sich seiner Hose und setzte sich auf das gezeigte Bett, das verletzte Bein auf der Liege ausgestreckt.
    Als die Heilerin dann nur wenige Augenblicke später schon wieder bei ihm war, ergriff er noch einmal kurz das Wort ehe er sie machen ließ.
    "Mich selbst zusammenflicken klingt nicht schlecht. So ein Wissen kann nicht schaden."
    Dass sie jedoch nicht die Zeit hatte darauf einzugehen war ihm bewusst, doch zumindest konnte er sich vielleicht von ihren Handgriffen etwas abschauen und das nächste Mal auf Dennik, San oder Luke anwenden. Immerhin kam es oft genug vor, dass die etwas hatten.

  7. Beiträge anzeigen #327
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Die Nacht des Echsenmenschenangriffs

    Eingeschüchtert ob des vorwurfsvollen Tons, den Ryu ihr gegenüber anschlug, verschränkte Chala die Arme und trat einen Schritt zurück, sobald er auf sie zuhielt. Sein ganzes Wesen schüchterte sie ein, erkannte sie ihn doch kaum wieder.
    Seine Arme und Brust waren vom dunklen Blut der Echsen besudelt und auch sein Schwert, welches unmöglich groß wirkte, hatte wohl vom Fleisch der Bestien gekostet. Der Schweiß, der seine Haare an die glänzende Stirn band, ihm an den Wangen herunterlief und sich an der Nasenspitzte sammelte, nur um stetig zu Boden zu tropfen, intensivierten den Anschein eines ungebändigten Tieres. Die glühenden Augen unter den steilen Augenbrauen sprühten förmlich vor Zorn, aber auch Sorge verbarg sich tief in ihnen, im unscheinbaren Grün seiner Iris, die beinahe völlig vom Rot seiner Augäpfel erdrückt worden war.
    Jeder Schritt, den er auf sie zutat, die Waffe auf der Schulter abgelegt und schwer atmend, weckte in ihr den Wunsch, zurückzuweichen. Es war nicht der Unterschied zu dem ihr bekannten Mann, der ihr diesen intensiven Respekt einflößte, sondern die animalische Wildheit, welche sich wie eine Aura um den Schmied gelegt hatte. Es machte ihn unberechenbar und die Aranisaani konnte nicht abschätzen, ob er ihr vor Zorn ins Gesicht schlagen oder im nächsten Moment seine Arme um sie legen würde.

    Trotz ihrer Bedenken hielt sie den Blickkontakt aufrecht, blinzelte nicht und zeigte keine Furcht, denn auch ein wildes Raubtier war in der Lage, Angst zu spüren, sie zu riechen. Einer gewissen Angespanntheit konnte sich Vered aber nicht erwehren und so krallten sich ihre Fingernägel in ihre Handinnenflächen. Die Adern an ihren Armen traten hervor und ihr Kiefer verkrampfte sich schmerzhaft, als der Abstand zwischen ihnen mit der Länge des Zweihandschwertes bemessen werden konnte. Doch ihre Augen verrieten nichts von alledem.
    Ryus linke Hand suchte ihre Schulter, drückte sie beinahe zu Boden. Die Sorge in seinem Blick hatte die Oberhand genommen und doch war noch immer Wut in ihm zu spüren. Die Art, wie er sie an der Schulter hielt war wie ein Sinnbild seiner geteilten Gefühlswelt, denn so liebevoll diese Geste auch gemeint sein mochte, so kräftig packte er auch zu. Das Risiko eingehend schloss die Dunkelhäutige die armlange Lücke zwischen ihnen und legte ihren Kopf seitlich auf seine Brust. Sein schwerer Atem streifte ihren Kopf. Er war heiß.

  8. Beiträge anzeigen #328
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Auf seine letzte Erwiderung sagte Leyla erstmal nichts, stattdessen begutachte sie eingehend die Schnittverletzungen am Bein, ohne sie jedoch zu kommentieren. Dieser Kerl war ihr irgendwie nicht ganz geheuer. Meinte er das, was er sagte, wirklich ernst oder wollte er nur seine Schmerzen herunterspielen und sich ablenken? Sie war sich nicht sicher, was ihr lieber war.
    Als sie mit dem heißen nassen Lappen das Blut abzutupfen begann, zuckte er erwartungsgemäß unter ihr zusammen. Ein schwaches, aber durchaus als hämisch zu deutendes Grinsen schlich sich dabei auf ihre Züge, obwohl sie ihm eigentlich gar nichts Böses wollte. Erst, nachdem sie die Wunde vernünftig gereinigt hatte, sprach die Ovates schließlich wieder ein Wort.
    „Das hier ist kein Spiel. Ich weiß nicht, wie lange das dort draußen noch geht, so oder so werden hier in den nächsten Stunden aber Dutzende von deinem Schlag vorbeikommen, sich stark geben, herumjammern und am Ende ewig dankbar sein. Du kannst von Glück reden, dass du nicht viel abbekommen hast, andere hätten mit so einer Verletzung vielleicht sogar weiter gekämpft. Aber anscheinend ist die Lage nicht so ernst, wie es anfangs schien?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Hier hast du Verbandszeug. Das kannst du alleine machen. Pack dein Bein ordentlich ein, dann kannst du gehen. Falls es noch mal stärker bluten sollte, kommst du wieder, dann gebe ich dir eine Salbe.“
    Wäre es keine Notsituation, hätte sie ihm bereits jetzt einen Salbenverband gegeben, doch angesichts der zu erwartenden Flut an Verwundeten mussten sie mit den Vorräten sparsam umgehen und sie für die wirklich ernsten Fälle zurückhalten.

  9. Beiträge anzeigen #329
    General Avatar von Bardasch
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    Bardasch ist offline
    "Ich fasse mich kurz. Ich habe keine Ahnung, wie ich hier hin komme, geschweige denn, was ich hier tue. Was ich hier soll. Da ist nicht nur Scheiße in meiner Hose, sondern in meinem Kopf. Ein ganzer Eimer voll von Dünnschiss. Ja, genau. Da ist nur Dünnschiss. Braune Suppe voller leerer Blasen und wenn ich den Kopf schüttel, wird Schissschaum drauß. Vielleicht klärt mich mal Jemand auf", brummte der Nomade.
    Er musste imens viel gesoffen haben, um derart daneben zu sein und doch zu wenig, das es ihm nach den Resten aus abgestandenen Bierbechern lechzte.

  10. Beiträge anzeigen #330
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Kaum hatte Leyla mit ihrer Arbeit begonnen, war sie auch schon wieder fertig, eine sehr positive Eigenschaft in Anbetracht der Lage und der Vielzahl an Verletzten.
    'Manche hätten weiter gekämpft', hatte sie gesagt und Rekhyt war sich nicht sicher, ob da nicht eine gewisse Anschuldigung in ihrer Stimme mithallte. Es war ihm aber egal was sie dachte. In Wirklichkeit hätte er wahrscheinlich sogar selbst zu diesen Leuten gezählt, wenn er eine wirkungsvolle Waffe gehabt hätte, mit der er hätte kämpfen können.
    Doch wie dem auch sei, den Verband hatte er ja jetzt und so machte er sich daran sein Bein zu verbinden. Eine Schlinge auf die andere legend und mit mäßig festem Druck arbeitete er sich nach oben vor, bis die Wunde schließlich vollends von dem Verband bedeckt war. Dann wurde er vor die Frage gestellt wie er denn nun das Ende des Verbands festmachen konnte, löste sie schließlich aber einfach in dem er es unter ein paar der anderen Schlingen steckte. Ob und wie lange das halten würde, wusste er nicht, doch eine bessere Alternative kam ihm gerade nicht in den Sinn.

    Damit erhob sich der Schweigsame von der Liege und machte sich auf den Raum zu verlassen als er kurz vor der Tür noch einmal stockte. Jeder hier in diesem Raum könnte potentiell auch Dennik oder einer der anderen sein. Und der Raum selbst könnte potentiell auch gar nicht vorhanden sein, sondern irgendwo Mitten im Wald liegen, wo sonst weit und breit niemand zu finden war. Hatte er nun etwas gelernt? Nein. Würde er ihnen in Zukunft helfen können? Mehr als er es jetzt in diesem Kampf getan hatte? Nein.
    Lag ihm etwas daran irgendeinem von den anderen Verletzten hier zu helfen? Auch nicht, aber dieser Punkt musste jetzt einfach übergangen werden.
    So kam es, dass er sich doch noch einmal umdrehte, den Raum mit all seinen Verletzten zu und noch einmal zielstrebig zu Leyla schritt.
    "Du hast alle Hände voll zu tun", begann er und merkte schon, dass sie ein wenig genervt schien, ihn doch noch nicht los geworden zu sein.
    "Brauchst du noch zwei?", bot er seine eigenen ihr zur Hilfe an. Rekhyt war nicht der Mensch seine Entscheidungen und Aussagen langmächtig zu begründen, auch wenn die meisten Menschen eine solche Begründung wohl gerne gehört hätten, aber der Schweigsame hoffte, dass das knappe Angebot angesichts der Hektik keiner weiteren Worte bedurfte.

  11. Beiträge anzeigen #331
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Für einen Moment schloss sie die Augen, zählte innerlich ein Stück weit, atmete mehr oder minder hörbar aus und drehte sich schließlich zu dem Kerl um, damit sie ihn nochmals eingehend betrachten konnte. Wie ein großer Kämpfer sah er nun echt nicht aus, aber das tat Thorwyn auch nicht. Zwar überragte er sie, was bekanntlich keine Kunst war, ansonsten hatte er aber nicht sonderlich viel zu bieten. Bis auf zwei Hände, mit denen er sich anscheinend nützlich machen wollte. Das konnte sie wohl kaum ausschlagen.
    „Zwei sind besser als keine, aber eigentlich bräuchten wir zwanzig“, entgegnete sie halblaut. „Zeig mal dein Bein her.“
    Wortlos stellte er es auf den nächstbesten Hocker, woraufhin Leyla die Hose hochschob, um den Verband zu begutachten. Er war ordentlich und nicht verschwenderisch gewickelt, der Druck schien zu stimmen, nur der Abschluss würde ihm wohl schon bald zu schaffen machen. Das würde er aber hoffentlich selbst bemängeln.
    „Ich hab schon Schlechteres gesehen. Aber sonst hast du keine Ahnung von der Arbeit hier, oder? Na egal. Kümmere dich am besten erstmal um die Neuankömmlinge. Versuche sie nach der Schwere ihrer Verletzungen zu sortieren und zu beruhigen. Liegen gibt es nur für diejenigen, die nicht mehr stehen oder sitzen können. Ansonsten schau Osmo oder mir ein wenig über die Schulter. Bei den leichten Verletzungen kannst du dich ja auch schon mal um die Reinigung kümmern. So wie ich das bei dir gemacht habe. Traust du dir das? Angst hilft uns hier nämlich nicht weiter. Ein paar Verbände kannst du sicher auch schon machen.“ Kurz überlegte sie, was es noch zu sagen gab, aber vermutlich würde er sie ohnehin ständig rufen, wenn er sich nicht sicher war.

  12. Beiträge anzeigen #332
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Schrein der Mutter

    Ein seltsames Bild bot sich ihnen an diesem doch so ruhigen und schönen Ort. Umgeben von kniehohem, grünlichen Nebel und im Schein goldener Sonnenstrahlen die durch das Blätterdach durchbrachen, standen sie da und blickten die ältere Frau mit zerzaustem Haar an.
    Viele würden sagen, sie sei wirr, wäre ein Schatten ihrer selbst, wenn man Gilana die Wassermagierin noch kannte. Doch Gilana war so sehr Wassermagierin, wie eine Raupe ein Schmetterling war. Sie zeigte sich nicht oft, sie lebte hier am Schrein wie eine Eremitin und doch suchten sie manchmal die Menschen auf. Man sagte sie sei fähig die Zukunft zu sehen und wisse mehr über die Mutter. Waldhexe nannten sie manche und es war irgendwie wahr.

    "Geduldet euch noch...", sprach Ornlu, während nicht nur Jarvo, Andrahir und Ryu da standen um Hilfe durch die Seherin zu erfahren. Gilana kniete über dem toten Leib eines dieser Echsenwesen und hatte die Hände aufgelegt. Sie wisperte leise in den Wind und so wie es Ornlu sah, begann sie sich auf eine andere Ebene dieser Welt mit ihrem Geist zu begeben. Ihr Oberkörper wankte, als würde er einer Melodie folgen und je intensiver diese wurde, so auch die Regungen der Waldhexe.
    Gebannt waren sie alle, wussten nicht was geschehen würde und was sie hören würden. Gilana öffnete die Augen, doch alle sahen nur das Weiß in ihnen.

    "Hoaaahhhhh...", stöhnte sie auf und atmete tief ein.
    "...ein Schrei erklang und ewigen Schlaf endete..." - "...sie sind viele...sie sind Legion..." - "...kein Land...kein Gold...keine Macht..." - "...Stille wird über Tooshoo einkehren...denn sie werden kommen um zu erobern......die Herrschaft...die Herrschaft des Feuers beginnt!" - Gilana atmete schwer, die Visionen die sie ereilten zeichneten ihr Gesicht - "...viele Banner wehen...ein Tal voll Blut...ein Schwert getragen von vielen Händen..." - "...über Glut und Schnee...durch Eis und Flammen...das Schicksal aller sich trifft...", propheizeite die Seherin und ließ ab vom toten Leib.

    Niemand fand ein Wort. Jeder suchte seine Deutung der Worte. Manch einer wirkte wütend und ungläubig. Wollte solch Worte nicht hören. Andere wiederum verblieben in stoischer Ruhe oder waren in Gedanken schon in der Zukunft.

    "...mehr haben mir die Nebel des Schicksals nicht offenbart. Geht...bevor sie kommen. Bewahret unser Volk...bewahret Tooshoo...bewahret was die Mutter des Lebens bewahrt... - Bewahret!", warnte Gilana und ging selbst immer noch gezeichnet von den Visionen. Es machte keinen Sinn nach Details zu fragen oder mehr. Sie bekämen keine besseren Antworten.

    "Berufen wir noch heute ein Thing ein. Ich schicke nach allen außerhalb Schwarzwassers.", sprach Mertens aus. Das war wohl das Wichtigste nun. Alle stimmten darauf ein.
    Geändert von Ornlu (18.09.2014 um 17:27 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #333
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu dachte nach über die Worte der alten Frau, während seine Schritte in weiter in Richtung Dorf führten. Ein Tal voll Blut... Ein Schwert getragen von vielen... Das Tal machte Sinn, so würde es sich vielleicht um das Bluttal handeln? Doch was war das mit dem Schwert? Da steckte bestimmt mehr dahinter, als lediglich eine einfache Waffe. Dennoch kam ihm dabei unweigerlich der Gedanke an das Schwert mit jenem er den untoten Wyvern niedergestreckt hatte damals. Bis heute ruhte es im sildener See und oft schon hatte er mit dem Gedanken gespielt, noch einmal in die alte Heimat zu reisen um es zu bergen. Dann dachte er an seine Leute, welche reihenweise verletzt wurden während des Scharmützels und unweigerlich beschleunigte er seine Schritte, ehe er noch einmal zu Ornlu blickte. Seine Mimik verhielt sich durchaus zum Ernst der Lage, während er tief durchatmete. "Ich werde nach meinen Wächtern sehen... Ornlu, wir müssen uns über ein paar Dinge unterhalten. Bald." mit diesen Worten wandte er sich wieder ab und marschierte in Richtung der Wächterunterkünfte. Natürlich hätte es auch Sinn gemacht, zum Hauptlager der Heiler zu gehen, doch war dieses wohl schon gut gefüllt.

    Dann war da noch der Gedanke an Chala. Der Templer hatte das dumpfe Gefühl, ihr nicht gerade das wohligste Gefühl vermittelt zu haben, als er sie dort auf der Plantage angegangen hatte. Zwar hatte sie ihn irgendwie beruhigen, seinen Griff lockern können und dennoch... Es fühlte sich seltsam an zu wissen, dass sie nun in der Schmiede auf ihn warten würde, wenn er alles erledigt hatte. Und da waren sie wieder, diese Gedanken. Gedanken daran, dass er eben anders war. Vielleicht der Grund für seine Unruhe, welche den Hüter immer wieder wegzog. "Anders..." entglitt es langsam seinen Lippen, als er kurz innehielt und sich in der Wasseroberfläche eines Fasses betrachtete. Die roten Augen schienen schwach und müde, während er das noch immer blutverschmierte Gesicht betrachtete, welches gerade nich einmal ansatzweise dazu in der Lage war ein Lächeln zu formen. Dann seufzte er und patschte kurz mit der flachen Hand auf die Wasseroberfläche, ehe er sich weiter auf den Weg machte. Schwäche war nun keine Option und nun wirklich nicht der Stil des Templers.

    Stattdessen würde er sich nun auf die Wächter fixieren. Zumindest war das der Plan, während er über die Stege lief, sich gar nicht wirklich darüber bewusst, dass er wirkte wie frisch vom Metzger gekommen. Und dann hielt er inne. Dort an einem der Stege, nache der Wächterunterkunft stand Chala. Hatte sie nach ihm gesucht? Falls ja, so hätte der Hüter wohl nur schwer entscheiden können ob er sich freute oder Sorgen machen sollte...

  14. Beiträge anzeigen #334
    Provinzheldin Avatar von Ojami
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    Ojami ist offline
    Jeder wirkte im Einzelnen und traf seine Überlegungen zu dem vergangenen Angriff, doch alle für sich ergaben ein Ganzes. Wäre Ojami in der Lage gewesen, sich in die Gesellschaft zu integrieren, wäre auch sie ein Teil des Ganzen gewesen, der den Schutz aller genoss. So aber schien sie allein.

    Eine seltsame Melodie summend verteilten ihre Hände diverse Gaben auf dem Boden. Die Schlange, deren Gift nicht nur tötete, sondern auch heilte. Das Fell, das wärmte. Das Fett, welches die Haut vor dem verdorren bewahrte. Das Blut, welches die bösen Geister abhielt. Die Knochen, die dem Menschen den Stand ermöglichten. Das Fleisch, welches die Knochen zusammen hielt. Den Dung, der die Natur fruchtbar machte. Den Fisch, der für die Paarungsbereitschaft stand. Die Feder, auf der das Neugeborene schlief. Der Schwanz, der für die Manneskraft stand. Die Eier des Selbigen, welche man abschnitt, wenn der Mann den Anforderungen nicht entsprach. Wasser, welches alles war und Feuer, welches die Macht besaß, zu zerstören.
    Letzteres brannte inmitten der rund gelegten Anordnung von Gegenständen und nährte sich aus dem, was wuchs - dem Holz. Ein Feuer, dem die Wilde nun im Schneidersitz sitzend beiwohnte.
    Die Ahnen würden bald sprechen.

  15. Beiträge anzeigen #335
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Die letzten Stunden schienen ihr wie in Trance vergangen zu sein, nachdem Chala die Tür der Schmiede hinter sich geschlossen hatte. Nachdem sie Ryu letzte Nacht inmitten der Überreste des Feindes aufgefunden und ihn soweit beruhigt hatte, dass gefahrlos mit ihm gesprochen werden konnte, hatte der Krieger darauf bestanden, einige Dinge zu überprüfen. Ihr hatte er befohlen in die Schmiede zu gehen, wo sie sicher vor etwaigen, streunenden Echsen wäre. Seine Mimik und der die Härte in seiner Stimme hatten sie seinen Worten Taten folgen lassen, sodass sie in seiner Begleitung bis zur Werkstatt des Waffenbauers gekommen war. In seinem Bett, welches kalt und leer gewesen war, hatte die Aranisaani dann gelegen, hellwach und doch so erschöpft, dass sie sich nicht mehr zu rühren wusste. Ihre Gedanken überschlugen sich, formten Ängste, Hoffnung, Bedürfnisse und verwarf all das im nächsten Augenblick wieder, nur um einen anderen Ansatz zu suchen. Erst, als die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages durch das Fenster gekrochen war, hatte ihre Müdigkeit sie schließlich übermannt. Die ganze Nacht war vergangen und Ryu war nicht zurückgekehrt. Auch nicht, als sie wenige Stunden später die Augen wieder aufschlug. Komplett angezogen lag sie unverändert im Bett des Schmiedes.

    Am späten Nachmittag war sie des Wartens müde und Ungeduld hielt sie auf Trab. Nicht einmal die Aussicht auf die Möglichkeit, ungestört in diesem Haus nach Gold oder Wertgegenständen stöbern zu können, konnte sie nicht ablenken. Ohnehin schien die Aussicht auf derartigen Reichtum gering, bedachte man das Chaos, welches in der Werkstatt und auch in den Privaträumen des Wächterführers die unangefochtene Herrschaft besaß.
    Sie hatte sich schließlich entschlossen, sich im Dorf umzusehen. Den kümmerlichen Rest der Nacht war kein weiteres Kampfgeräusch an ihr Ohr gedrungen und die Chancen hatten gut gestanden, dass die Gefahr gebannt war - zumindest vorübergehend. Tatsächlich war sie einigen erschöpften Gesichtern auf den Stegen begegnet und der erste Blick in ein Wasserfass verdeutlichte ihr, dass auch sie ungewöhnlich blass war - so blass sie mit ihrer dunklen Haut eben sein konnte.
    An dem Ort, wo sie Dennik das erste Mal angesprochen hatte, verweilte sie einen Moment, lauschte, ob sich im Innern der Unterkunft etwas tat. Doch noch ehe sie etwas erahnen konnte, sah sie aus dem Augenwinkel, wie ein nach wie vor blutbesudelter Ryu auf sie zu lief. Dunkle Schatten lagen ihm unter den schwachroten Augen, doch sein Gesicht war kein Spiegelbild der Raserei mehr. Viel mehr wirkte auch er ausgelaugt und dennoch ließ er sich zu einem Lächeln hinreißen, als sich ihre Blicke trafen.
    "Du bist nicht nach Hause gekommen", stellte sie fest und fühlte sich wie eine dieser fetten Waschweiber, die ihrem Ehemann die Leviten las, sobald er wieder eine Nacht außer Haus zugebracht hatte.
    Dieser Gedanke verstörte sie zutiefst und trieb sie dazu, über sich selbst den Kopf zu schütteln.
    "Wie ist die Lage?", versuchte sie dann mehr nach sich selbst zu klingen.

  16. Beiträge anzeigen #336
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Der Templer runzelte kurz die Stirn bei der Begrüßung, welche sie ihm vorhielt. Irgendwie merkwürdig, solche Worte von ihr zu hören, aber andererseits... Beruhigend zu wissen, dass hin und wieder jemand auf ihn wartete. Schließlich griff er sich mit Zeigefinger und Daumen ans Nasenbein wo er für den Augenblick die Augen schloss vor sich hingähnte. Dann lehnte er sich gegen das knarrende Geländer, welches zur Hälfte eingebrochen war und schaute zu der exotischen Wildkatze. "Die Echsen sind Geschichte. Fürs erste." murmelte er in Gedanken an die gestrige Nacht.

    "Wir haben einige Verletzte, auch den ein oder anderen Toten... Aber im großen und ganzen waren wir siegreich. Nachher wird wohl noch ein Thing ausgerufen werden..."

    Der Templer hielt inne und betrachtete sich Chala ein wenig. Die Rehaugen wirkten blass und ruhelos, wohl nach irgendetwas suchend. Und, so sehr sie sich auch bemühte sich gerade zu halten konnte er ihr doch eine gewisse Anstrengung ansehen. Ja, die letzte Nacht war für niemanden in Schwarzwasser wirklich zuträglich gewesen. Irgendwie war ihm unwohl dabei, sie so zu sehen. Hatten sie doch bisher nur... Positive Momente miteinander erleben können. Unruhig fuhr er mit der Hand über das morsche Holz, behutsam doch mit der Aufmerksamkeit bei seiner exotischen Wildkatze. Seine? Nein, so weit würde er nicht gehen. Das Recht dazu hatte er nicht. Wieder setzte er an etwas zu sagen, blickte dabei wieder in ihre Augen und ließ es dann doch bleiben. Stattdessen neigte er den Kopf etwas hin und her, ehe er wieder anfangen wollte, doch die Worte einfach nicht in die richtige Form brachte. Am Ende lief es darauf heraus, dass er einen Schritt auf sie zumachte und ihr die Hände auf die Schultern legte.

    "ich wollte dir keine Angst einjagen... Manchmal vergesse ich, dass ich eben... So bin..." mit diesen Worten wandte er sich ab und folgte dem Ruf des Thing-Hornes in Richtung des großen Baumes. Oben hatten sich schon einige versammelt und so trat auch der Templer an seine Vertrauten heran.
    Geändert von Ryu Hayabusa (18.09.2014 um 19:27 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #337
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Baumkrone

    Dumpf erklang ein Jagdhorn hoch oben in der Baumkrone in alle vier Windrichtungen. Ein eindeutiges Signal an alle im Ort.
    Es gab etwas sehr Wichtiges zu entscheiden und auch mussten die Gemüter beruhigt weden. Unten im Dorf merkte man die Anspannung und konnte sich unzähligen Fragen wegen dieser Wesen nicht erwehren.
    Hier oben indes schien es so ruhig und friedvoll, als wäre die Welt hier eine ganz andere. Jarvo lud bewusst für heute auch die wichtigsten einfachen Bewohner Schwarzwassers ein. von borran, über Mama Hooqua und Shakes, bis hin zu manch Holzfällern oder Handwerkern im Ort. ebenso sollten die Wächter und Jäger teilnehmen, egal ob sie so weit waren oder nicht. Jeder der ein Teil dieses Ortes war, musste erfahren und mitentscheiden.

    Eine Weile später, war der Lärm hier oben groß. Es gab gar nicht genug Bänke für alle, doch man konnte sich ja auch auf den Boden setzen. In aller Eile wurden Erzfackeln verteilt und ein provisorisches Podium platziert. Für Formalitäten war nicht genug Zeit.
    Trotzdem bleiben manch Dinge wie sie waren. So platzierten sich um angesehene Waldläufer entsprechend deren Leute aus Jagdkommandos, während alte Hasen solcher Thingversammlungen die weniger Erfahrenen oder Neuen anwiesen doch bitte dort oder da Platz zu nehmen.

    Ornlu stand schon bereit, doch wartete er noch bis weitere Nachzügler dazu kamen und überhaupt noch hier und da jemand Wichtiges erschien. In Ornlu war es heute nicht so, wie sonst an solch Tagen. Keine lockeren Sprüche, keine Vorfreude aufs Essen und nicht einmal Lust etwas zu rauchen. Als dann Jarvo mit Mertens erschien und der Druide das Zeichen bekam, konnte es losgehen.

    Er stieg aufs Podium und hob die Arme, um um Ruhe zu bitten. Als es dann auf akzeptable Art ruhig wurde, rief der Druide ein lautes "BEWAHRET, FREUNDE!" aus und verneigte sich vor dem großen Kreis um ihn.
    Waffen klopften auf den Boden oder schlugen gegen Schilde.

    "Bewahret! - Bewahret und besinnt euch der Ewigkeit dieses großen und heiligen Treffens unserer waldvölkischen Familie. - Bewahret eure Freunde und Familie! Bewahret die Natur und ihre Gesetze! Bewahret alles was euch gibt und ehrt es indem ihr diesem auch gibt! Bewahre Waldvolk von Tooshoo! Bewahret ihr Gäste, die zu diesem wichtigen Treffen geladen wurden.", begrüßte der Druide und abermals erklang das geklimpert, geklatsche und gestampfe.

    "Für alle die heute zum ersten Mal dabei sind... - man nennt mich Ornlu! Anderen bin ich als Jadewolf bekannt. Und mir obliegt wie schon die letzten Male die Aufsicht über die Versammlung. Die Regeln hier zur Versammlung sind simpel und vielen von euch bekannt: Die Waffen sprechen nur, wenn wir abstimmen. Wer die Waffenruhe verletzt, den erwartet keine Gnade! - Wer sprechen will oder vortreten muss, der tritt hier vor an meine Stelle! - Gewöhnlich und nach der alten Tradition werden nur Angehörige des Waldvolkes gehört. Doch wenn jemand der Unseren für einen fragt, der nicht zu uns gehört, so soll der oder die Fremde Zeit zum reden bekommen - so es denn akzeptiert wird. Heute werden wir eilige und weise Entscheidungen treffen müssen und nicht nur wir allein sind Teil dieses Ortes.
    Jeder Waldvölkler hat ein Recht zu sprechen und seine Meinung kund zu tun! Egal ob Mann oder Weib! Ob Kind oder Greis! Und jedem ist Respekt zu erweisen! - Ehrt die Regeln der Thingversammlung und ihr ehrt eine Zusammenkunft die seit der Zeit nach der großen Flut existiert!", sprach Ornlu und es lärmte abermals in der Baumkrone.
    "Jarvo möge nun vortreten und euch über die Vision der Seherin Gilana und unser dringendes Problem berichten."
    Geändert von Ornlu (18.09.2014 um 21:11 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #338
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    Jarvo ist offline
    „Bewahret, Brüder und Schwestern. Es ist schön euch gesund hier stehen zu sehen.“
    Mit ernster Miene schaut er auf die Gesichter der Anwesenden. Er kannte all ihre Gesichter, kannte all ihre Namen. Jeder von ihnen bedeutete ihm etwas und für jeden würde er sofort im Kampfe sein Schwert erheben.
    „Unser Zusammentreffen heute ist weder Lob und Belohnung unserer Leute gewidmet, noch werden wir mit lachendem Gesicht die Zukunft erblicken.
    Wie ihr alle wisst, wurden wir gestern Ziel eines Angriffs. Die Einzelheiten kommen später, doch wir siegten gegen die fremden Echsen, die seit geraumer Zeit auf Argaan ihr Unwesen treiben. Es waren nur eine Handvoll und doch machten sie es uns nicht leicht. Ein nicht zu unterschätzender Gegner, der überall auf der Insel aus unbekanntem Grunde Angst und Schrecken verbreitet. Warum wir davon betroffen sind, steht in den Sternen.“
    „Wir haben sie platt gemacht!“, kam ein Ruf aus dem Publikum und heftiger Jubel schwoll an.
    Jarvo hob die Hand, begleitet von einem müden Lächeln.
    „Ja, wir haben gesiegt – für jetzt. Doch eine Information fehlt euch in dieser Gleichung. Gilana, die Seherin hatte eine Vision. So verworren ihre Worte sein können, so ließ sie doch deutlich verlauten, dass mehr dieser Wesen Schwarzwasser heimsuchen würden… Legionen, wie sie es nannte. Eine Herrschaft des Feuers würde beginnen und Tooshoo sei dem Untergang geweiht.“
    Unruhe geriet in die Menge, ein paar Männer fluchten, eine Frau begann leise zu schluchzen.
    „Bitte“, sagte Mertens an die Leute gewandt.
    „Sie bat uns“, fuhr Jarvo fort, „das Waldvolk zu bewahren, Schwarzwasser und Tooshoo zu verlassen, um einem sonst unausweichlichen Strom zu entrinnen. Das Bluttal wäre eine Option… ICH WEISS…“ er sprach lauter um eine erneute Unterbrechung zu vermeiden, „dass es ein irrsinniger Gedanke ist. Wir sind stark, wir haben seit jeher unseren Wohnort verteidigt und wir sind keine Feiglinge, die so einfach die Flucht antreten. Wir haben Stolz und Ehre, sind für unsere guten Krieger bekannt…. Doch sind wir von der Anzahl her einem Heer nicht ebenbürtig. Unsere Pfeile können nur so viele aufhalten, bevor wir überrannt werden. Die Worte der Seherin sind deutlich, und ich möchte das Risiko nicht eingehen, einen Großteil oder alle von euch wegen einer Frage des Stolzes zu verlieren. Auch mir fällt dieser Gedanke nicht leicht und doch bitte ich euch… tragt diesen Gedanken, diese Anfrage heute mit euch. Legt euch zur Ruhe und überlegt, wie viel euch Schwarzwasser oder das Leben von euch und euren Freunden wert ist. Schlaft eine Nacht darüber und entscheidet morgen, welches von beiden ihr verlieren wollt. Wir werden zusammen entscheiden, wie wir es gewohnt sind. Unser Wohl liegt in unseren Händen… Danke für euer offenes Ohr. Bewahret.“
    Ein paar Waffen schlugen gegen Schilde, doch vielerlei waren die Gesichter von Zorn und Unverständnis geprägt. Das Murmeln schwoll an zu einem Sturm der Empörung und Diskussionen. Der Waldläuferführer hatte nichts anderes erwartet.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Gath lebte und der Strand war sicher vor den Echsenmenschen. Dies freute Luke und er hatte sich auf den Boden gesetzt und begonnen, einen Krautstängel zu rauchen.

    Jetzt war der Dieb grade auf den Weg zur Baumkrone, da dort oben wohl ein Thing stattfinden sollte. Zwar wusste Luke nicht recht was dies sein sollte, doch es schien wichtig zu sein, weshalb er es nicht verpassen wollte.

    Auf der Baumkrone angekommen blickte er sich erst einmal um. Hier oben war viel los und es gab bei weitem nicht genug Bänke für alle, weshalb einige standen und andere sich auf den Boden gesetzt hatten. Der Söldner konnte Borran erkennen und nickte diesem kurz zu als sich ihre Blicke trafen. Auch Shakes und die Mama konnte Luke sehen, doch von Dennik war keine Spur zu sehen. Deshalb hielt er sich im Hintergrund und wartete auf seinen Freund, welcher bestimmt auch bald kommen würde.

    Nach einiger Zeit begann Meister Ornlu dann zu sprechen und stellte sich vor.
    Außerdem erklärte er noch die Regeln des Things und Luke hörte ihm gespannt zu.
    Besonders interessierte es den jungen Mann, was die Seherin Gilana gesehen hatte und was es für ein Problem gab. Im Grunde war es ihm klar dass es um die Echsenmenschen ging, welche Schwarzwasser angegriffen hatte, doch diese wurden ja erfolgreich zurück geschlagen. Wobei sich Luke auch sicher war, dass es sehr wahrscheinlich noch mehr von denen geben wird. Deshalb hörte er weiter aufmerksam zu...

    Doch das was Jarvo da erzählte überraschte den Druidenlehrling. Es gab also noch sehr viel mehr Echsenmenschen auf Argaan und es wäre sichere für sie alle, wenn sie Schwarzwasser verlassen würde. Luke war sich nicht sicher, warum sie grade in das Bluttal gehen sollten, da der Name alleine nicht grade für Sicherheit zu stehen schien, doch kannte er sich immer noch nicht wirklich auf der Insel aus, auch wenn er schon recht lange hier lebte.
    Trotzdem wusste er nicht, ob er Schwarzwasser verlassen sollte. Vielleicht war es sicherer, vielleicht aber auch nicht. Doch bevor der Dieb eine Entscheidung treffen würde, wollte er noch einmal mit seinen Freunden darüber sprechen, was sie für das beste hielten.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Nach seinem Kampf irrte San Daran in Schwarzwasser umher, sein Verband hing in Fetzen herab und seine Schnittwunde blutete noch, verkrustete nur langsam. Wütend riss er den alten Stofffetzen ab, wischte sich das Blut ab und schmiss es weg. Wenigstens ließ sich sein rechter Arm bewegen, er war zwar etwas taub, schmerzte aber kaum, nur dumpf. Solange er ihn nicht zu viel bewegte sollte es gehen, dachte er sich.
    Er trank ein paar Schlücke in der Taverne, in der es leerer war als sonst. Häppchenweise schnappte er auf, was passiert war. Anscheinend war eine ganze Gruppe Echsenmenschen hier im Kampf besiegt worden. Hoffentlich ging es seinen Freunden gut! Sie waren nicht in der Taverne, was an sich ein schlechtes Zeichen war. Gerade wollte er sich aufmachen, sie zu suchen, als ein Jagdhorn erschallte.

    Die Gebräuche hier kannte er noch nicht zu gut, doch die wenigen, die gerade hier waren, die Mama und zwei Handwerker, schauten sich an, nicht zu sehr irritiert, fast als hätten sie das erwartet, und machten sich auf den Weg nach draußen. Verwirrt folgte der Schmied ihnen und rempelte außen einen Mann um.

    "Ey pass doch auf!", schnauzte ihn Jonson an. "Oh, verzeih, Chef!", murmelte er danach schnell, als er erkannt hatte, dass es San war.

    Dieser winkte ab, sein Arm war hierbei nicht zu Schaden gekommen. "Was ist hier los?"
    "Na, alle Waldvölker werden zum Thing gerufen."

    Der Schmied zuckte die Achseln als Zeichen, dass er das ja nicht wissen könne und folgte seinem Gehilfen. Anscheinend führte ihr Weg sie den Baum hoch, so hoch, wie er noch nie gewesen war. Hier oben wehte mehr Wind, die Luft wurde klarer und die dünnen Stege, die sich um den Baum schmiegten wurden voller. Anscheinend war ganz Schwarzwasser auf den Beinen. Was war denn bitteschön ein Thing?
    Als er auf Spitze des Baumes angekommen war, musste er erst einmal die Aussicht genießen. Viel gab es nicht zu sehen, aber erst jetzt bemerkte er, wie groß der Baum war, er war höher als alle anderen des Sumpfes und Schwarzwasser sah unten wie eine kleine Ansammlung Hütten aus, die sich um den Stamm versammelt haben, was auch so ungefähr stimmte.

    Oben war alles voll, die Bänke platzen fast vor lauter Menschen und außenherum standen schon welche, Jäger, Frauen, Kinder, Wächter, alle, die hier so wohnten. Am Rand konnte er Luke ausmachen. Glücklich, dass es ihm gut ging, schlenderte er zu ihm herüber und klopfte ihm auf die Schulter.
    "Luke, wie geht es dir? Hast du mitgekämpft? Was ist das hier für ein Auflauf?"

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