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  1. Beiträge anzeigen #261
    Ehrengarde Avatar von Rhonin
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    Rhonin ist offline
    Nun gut..... Ich lasse das mal so durchgehen, schließlich sind alle Baumstämme hier oben. Deine letzte Aufgabe wird es sein, die Tür zum Refektorium zu verschließen.... Auf magische Weise natürlich. Vielleicht haben wir sogar Glück und sperren jemanden ein.

    Die Baumstämme nicht weiter beachtend drehte sich der Priester um und durchquerte mit seinem Schüler im Schlepptau das mächtige Tor und die Eingangshalle. Einige Gänge später befanden sie sich schließlich vor der Tür die in das Refektorium führte.

    Siehst du? Hier nach kannst du auch gleich was essen. Hat doch seinen Vorteil gehabt. Und nun verschließe diese Tür. Und ich meine diese, ich bin nicht gerade scharf darauf jede Tür hier zu überprüfen um herauszufinden, welche deinem Zauber zum Opfer gefallen ist....

  2. Beiträge anzeigen #262
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Die Tür des Refektoriums verschliessen? Na, das war die leichteste Aufgabe überhaupt. Hirni erinnerte sich mit Freude an die Tatsache, dass schliesslich er es war, der das Tor des Kastells verschlossen hatte, und es auch für gut drei oder vier Tage verschlossen blieb, bis er selber es wieder geöffnet hatte.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen holte er seine Rune des magischen Verschliessens hervor, konzentrierte sich erneut auf die Magie, die in ihr ruhte, und begann das, was mittlerweile zur Routine für ihn wurde. Vor allem in Sachen Magisches Verschliessen, schliesslich hatte er diesen Zauber oft genug angewandt, und war geübt darin.
    Ohne große Probleme stellte sich Hirni in Gedanken vor, wie er selber der Schlüssel war, und die Tür des Refektoriums das Schloss. So hatte er es in der Theorie gelernt, und so hatte es bisher überall geklappt, vor allem beim Tor des Kastells. Dementsprechend berührte Hirni dann auch die Tür des Refektoriums, worauf er in Gedanken ein Klick vernahm.
    Dies war für ihn das Zeichen, dass es geklappt hatte, die Tür des Refektoriums abgeschlossen war.
    Er griff zur Klinke der Tür, drückte sie runter, und rüttelte kräftig. Es geschah nichts. Die Tür liess sich nicht öffnen.
    "Auch das wäre erledigt. Für jemanden, der sogar das Kastelltor verschlossen hat, war das jetzt eine der leichtesten Übungen." sagte Hirni verschmitzt lächelnd zu seinem Lehrmeister Rhonin.
    "Ja, dank mir lag etwa 3 bis 4 Tage der ganze Ein,- und Ausgangsbetrieb des Kastells lahm."
    Das waren alle drei Zauber gewesen. Wenn Hirni es richtig sah, dann war eigentlich nur der letzte ein voller Erfolg. Bei dem ersten war der Golem mehr oder weniger ein Produkt eines besoffenen Steinmetzes und der Schattenläufer? Der Schattenläufer war eher alt und gebrechlich. Nur die Tür des Refektoriums, die liess sich jetzt nicht öffnen...

  3. Beiträge anzeigen #263
    Ehrengarde Avatar von Rhonin
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    Rhonin ist offline
    Ach ja? Das wollen wir mal sehen, ob die Tür auch richtig verschlossen ist.
    Dies war das einzige was der Lehrmeister noch hinzufügte.

    Mit aller Kraft begann er sich gegen die Tür werfen. Immer im selben Rhythmus ertönte nun ein lautes Rumms in den Gängen des Kastells. Doch nichts geschah. Erst als Rhonin verschwitzt dort stand und sich den Schweiß mit einem Ärmel seiner Robe wegwischte, gab er sein sinnloses Unterfangen auf.
    Er holte seine Rune hervor und beschwor einen Golem. Nun warf dieser sich gegen die Tür. Und wieder ging das Spiel von vorne los. Bis der Golem in sich zusammenfiel.

    Ach verdammt, fluchte der Priester vor sich hin. Doch halt... Er hatte eine letzte, verzweifelte Idee. Wieder beschwor er einen Golem. Diesmal befahl er seiner Kreatur, nicht gegen die Tür zu drücken sondern an ihr mit aller Kraft zu ziehen.

    Doch wieder sah dies Projekt hoffnungslos aus. Bis es plötzlich laut krachte und der Golem plötzlich die Tür in seinen klobigen Händen hatte.

    Öhm ja...... So war das nun eigentlich nicht Gedacht. Was solls. dachte sich der Priester.
    Tja Hirni, war wohl nichts mit dem Verschließen, sprach er leicht spöttelnd zu seinem Schüler. Er wollte gerade die Türschwelle überschreiten als er plötzlich gegen die Wand hinter ihm geworfen wurde. Was zur Hölle war das? Wieder versuchte er das refektorium zu betreten. Vergeblich.
    Ok, anscheinend hat es doch geklappt.....Der Zauber hat sich wohl auf den Raum übertragen, als mein Golem die Tür herraus riss. Nun gut, heb den Zauber auf.

    Diesmal auf Vorsicht erpicht, schickte er seinen Schüler vor. Er wollte nicht noch mal unsanft gegen die Wand geschleudert werden. Aber siehe da, er hatte den Zauber aufgehoben.

    Du hast alle drei Aufgaben bestanden. Glückwunsch, du kannst stolz auf dich sein. Du beherrschst nun den dritten Kreis der Magie. Tolle Leistung. Super. Die Runen darfst du behalten.... Und nun lass uns was essen, ich hab hunger.

  4. Beiträge anzeigen #264
    Ritter Avatar von Nafolux
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    Nafolux ist offline
    Nun endlich wollte Nafolux es üben gehen. Nachdem er gestern durch den Zwischenfall mit der Dragonlady, wie sie hieß, und Ceron nicht dazu gekommen war und sich ersteinmal ausruhen musste, wollte er heute mit erhöhter Intensität üben. Seinem noch gestern ausgekugelten Arm ging es schon wieder besser. Anscheinend hatte Ceron doch eine Ahnung von dem was er tat, doch er schmerzte immernoch ein wenig, was der Priester allerdings einfach ignorierte.
    In der Übungshalle angekommen musste er ersteinmal alle anderen Gedanken abschütteln. Er brauchte nun einen klaren Kopf befreit von den Gedanken über Ceron und konzentriert auf die Dämonenbeschwörung über die er soviel gelesen hatte. Er musste sich den Dämon genau vorstellen können. Er musste seinen Willen bündeln und dann freilassen, so war es am besten, hoffte er.
    Also stellte sich Nafolux wieder in die Mitte des Raumes und konzentrierte seine Energien. Er rief sich alles in sein Gedächnis und machte eine Geste mit den Händen, beschwörend hob er sie und der purpurne Nebel bildete sich, wie es dem Priester schon vertraut war. Doch schon bald merkte Nafolux eine Unregelmäßigkeit. Kleine Blitze zogen sich durch den Nebel und verrieten, dass sich Energie am falschen Ort entladen hatte, doch es hinderte den Priester nicht weiter zu machen, so wurde kurz ein Durchgang zu der Dimension in Beliars Reich hergestellt und ein Dämon sollte durchtretten, doch bevor er durch war schloss das Tor sich und das mächtige Wesen wurde abrupt aus der dieser Welt geholt. Es löst sich mit einer kleinen Explosion auf, was allerdings nicht mehr als Wind brachte. Zum Glück für Nafolux.
    Etwas verärgert über sein misslungenen Versuch analysierte der Ergraute seine Fehler. Was hatte er falsch gemacht? Und wieso hatte es sich so ausgewirkt? Bevor er dies nicht wusste, brauchte er garnicht ein weiteren Versuch starten.
    Nachdenklich setzte sich Nafolux hin und ruhte sich etwas aus. Sein Arm hatte Schmerzen verursacht, als er die Geste machen wollte, vielleicht lag es daran, aber das konnte der Priester auch abschaffen, indem er auf den Schmerz vorbereiten sein würde. Es würde ihn nicht sosehr aus dem Konzept bringen.

  5. Beiträge anzeigen #265
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Ruhig blies der Wind über die Wiesen in der Nacht. Strichen durch die Wälder und ließen die Insel Khorinis hinter sich, irgendwo verschwanden sie und tauchten an anderer stelle wieder auf, zu sagen, wusste es wahrscheinlich keiner.
    Melaine strich sich die Haare aus dem Gesicht und strich auch unnötiger Weise über ihr Kleid, als sie langsam auf das Tor des Kastells zuging. Lange war sie nicht hier gewesen und lange war sie überhaupt nicht gewesen, verschwunden in den Tiefen der Wälder Khorinis’ wie der Wind, keiner hatte sie gesehen. Nicht einmal sie selbst wusste noch, wo sie überall gewesen war, vielleicht war es ja überall gewesen.
    Vorsichtig trat sie vor die beiden Skelette und blickte sie ruhig an, all ihren Mut zusammennehmend. Ihr lief ein Schauer über den Rücken und erneut schob sie es auf die Kälte dieser Nacht, obwohl es längst wieder eine der wärmeren war, im Gegensatz zu diesen, welche die letzten Wochen bestimmten.
    „Lasst mich ein, Hüter des Tores des Kastells!“, rief sie ihnen entgegen und trat zögerlich einen weiteren Schritt auf das Tor zu, wissend, dass sie noch näher treten musste, wenn sie wirklich Einlass gewehrt haben wollte. Sie wusste selbst nicht zu sagen, warum es sie so ängstigte, nach all den Dingen, die sie erlebt hatte.
    Damals war sie hier einfach hindurchmarschiert, wenn auch nicht frei von Angst, dennoch nicht so geängstigt wie jetzt. Sie berührte das Amulett auf ihrer Brust, ein blauer Edelstein von grünem Metall umrahmt, welche an einer langen silbernen Kette hing. Eine Erinnerung an ihren Vater, bei dem sie sich immer beschützt und sicher gefühlt hatte. Vielleicht half es ihr, es bei sich zu berühren.
    Einen weiterer Schritt auf das Kastell zu. Es war die angst vor den Menschen, von denen sie nicht wusste, wie sie auf sie reagieren würde, weil sie eigentlich nicht mehr wusste, wie Menschen reagierten.
    Sie erinnerte sich an ihren Vater mit seinem warmen Lächeln, welches sie sich zum Empfang wünschte, war sich dennoch sicher, dass gerade das wohl zuviel verlangt war.
    „Trete näher, hübsches Ding, und ich versteck mein Ehering!“, plapperte das eine Skelett plötzlich laut los.
    „Du hast doch gar keinen Ehering, du alte Birne!“, meinte das andere und lachte dabei laut auf.
    „Nein, weil du unbedingt einen Nagel bei unserer Heirat durch den Kopf haben wolltest!“, konterte das andere und lachte seinerseits sein gehässiges Lachen.
    „Ich bitte erneut um Einlass, Hüter des Tores!“, murmelte Melaine schüchtern, bevor die Skelett lauthals wieder in Gelächter ausbrachen.
    „Ach, Mistviecher, lasst mich rein!“, schrie die junge Frau und trat mit einem Schritt näher an das Tor heran, sodass sie nun beinahe, wenn sie sich vorbeugte, das Tor berühren konnte.
    Die Skelette verstummten und blickten sich einen Moment an, ehe sie wieder anfingen zu lachen. Das Tor hingegen schwang leise auf, endlich.
    „Geht doch, ihr Hohlschädel, Respekt habt ihr ja wohl keinen verdient!“, meinte sie und schritt etwas stolz durch das Tor.
    Hinter ihr fiel die Pforte sofort wieder krachend zu, sodass die junge Frau zusammenzuckte und sich einen Moment mit geweiteten Augen umblickte. Hoffentlich hatten die beiden ihr das nicht übel genommen, nicht dass noch die Dämonen kamen.
    Vorsichtig ging sie weiter den Gang entlang, der sich vor ihr ausbreitete, und erreichte schließlich die Eingangshalle, in der der steinerne Vabun erzählte, zumindest glaubte Melaine, dass er so hieß, wenn sie sich recht erinnerte, hatte Aylah diesen Namen einmal erwähnt. Sicher war sie sich jedoch nicht.
    Sie legte eine Goldmünze in die Schale, die letzte die sie noch hatte und die sie vor einige Wochen gefunden hatte, und ging, als diese verschwunden war, und somit als Spende akzeptiert wurde, weiter in einen anderen Gang, von dem sie glaubte, dass er sie ins Refektorium führen würde.
    Eine Tür lag im Gang, über die sie jedoch vorsichtig drüber stieg, weil sie nicht wusste, was hier von sich ging und es sie eigentlich nicht interessierte. Da hatten wohl irgendwelche Leute an der Tür etwas auszusetzen gehabt.
    Zwei Leute saßen im Refektorium an einem Tisch und aßen etwas, als Melaine selbiges betrat. Sie blickte sich kurz um und setzte sich dann etwas weiter von den beiden weg. Sie hatte keine Ahnung, was Schwarzmagier mit ihr machen würden, und sie wollte ja eigentlich nur etwas essen und nicht gleich in unheilige Experimente verwickelt werden.
    Sie legte ihren Hut auf den Tisch und erdachte sich ihr Essen. Vielleicht sprach sie ja mal jemanden an...
    Geändert von Melaine (19.03.2006 um 22:51 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #266
    Schwertmeisterin Avatar von Serena
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    Serena ist offline
    Es war ein Wort, dass immer und immer wieder durch ihren Kopf kursierte. "Morgen". Das war es, was ihr Lehrmeister zu ihr gesagt hatte. Am morgigen Tag wollte er erneut ihr Wissen über die Erschaffung eines Golems befragen, doch wieviele Tage war das jetzt schon her? Es war schwer zu beurteilen, während man in der Bibliothek saß, zogen die Tage nur so vorbei, dass man alles dabei vergaß. Zeitgefühl, Durst und Hungergefühl ... nagut, Hunger vielleicht doch nicht...

    Denn es waren nicht die Buchseiten die grummelten, jedesmal wenn sie weiter blätterte, nein das war schon ihr höchst eigener magen, der sich zu Wort meldete. Erst jetzt kam ihr in den Sinn, wie lange sie schon nichts mehr gegessen hatte und dabei wusste sie noch nichteinmal wieso. Immerhin war jedes Essen im Refektorium ein Erlebnis und praktisch der Höhepunkt eines jeden Tages, oder Woche, wie es in ihrem Fall wohl schon eher zutraf. Musste bestimmt eine weitere Eigenschaft der Bibliothek sein, dass sie ihre Leser keine anderen Bedürfnisse spüren ließ, auf dass sie auf ewig weiter ihre Bücher laßen. Aber jetzt war es endgültig genug, zwar verspürte sie ein wirkliches Hungergefühl, nur dieses ewig flaue Gefühl im Magen, kombiniert mit dem ewigen Knurren war wohl ein eindeutiges Zeichen.

    Kaum hatte sie das Bibliotheksportal hinter sich gelassen, stürzte dieses Gefühl unbarmherzig über sie herein. Hunger! Wie konnte sie das nur nicht gefühlt haben?!? die gähnende Leere in ihrem Inneren schrie schon förmlich nach etwas essbarem und mit jedem Schrei lief sie nur noch schneller. Blieb nur zu hoffen, dass sich ihr niemand in den Weg stelen würde, denn den hätte sie ohne Umschweife niedergerannt. Aber das Refektorium schien sie schon zu erwarten, denn irgendwie war die Tür dazu weg? Hatten die Dämonen sie extra für sie ausgehängt? Egal, damit konnte sie sich jetzt nicht aufhalten und so stürmte sie weiter bis zum erstbesten freien Tisch und ließ sich alles auftafeln, was der Küchendämon nur hergab. Geschmack war jetzt nicht wichtig, in dem Zustand hätte sie wohl alles gegessen...

  7. Beiträge anzeigen #267
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Ein Grummeln und Ziehen bemerkte der junge Magier in der Magengegend, gefolgt von einem ihm bis dato unbekanntem Geräusch. Schmerzverzerrt griff sich Sinistro an seinen Nabel, sein Innenleben wollte sch nach außen drehen, die Magengegend konnte nicht mehr definieren, wo nun oben und unten war (sollte es tatsächlich so sein, dass ausgerechnet der Magen und der Mittelpunkt des Menschen das zentrale Gleichgewichtsbestimmungsorgan des Menschen sei) und grausamerweise musste der junge Dämonenbeschwörer erkennen, dass sein Gang nach vorne gebeugt war. Wohin wollte er eigentlich genau? Die Schmerzen ließen einen klaren Gedanken nicht zu, das Ziehen schwoll an, breitete sich aus und verdrängte jede andere Wahrnehmung.
    „Ach ja, die Bibliothek sollte mein Ziel sein, ich brauche ein Mittel gegen diese… diese… diese Qualen“, murmelte der verstimmt und so schritt oder eher schlich er nun vorbei an den seltsamen Gemälden, den Boden genau betrachtend und um sich abzulenken die Anzahl der marmornen Fließen bis in die Bibliothek zählend.

    Nachdem der hohe Schwarzmagier nun sein Ziel erreicht hatte rief er laut >Heilmittel bei Magenschmerzen, pflanzliche Basis und nicht rezeptpflichtig<, weswegen ihm gerade diese Worte in den Sinn kamen vermag niemand zu sagen. Jedenfalls erschien ein Buch mit dem Untertitel >zu den riesigen Nebenwirkungen essen sie die Packungsbeilage und verarschen sie ihren Apotheker<, höchst merkwürdig und sicherlich einzigartig in seiner Genialität. Doch anstatt irgendwelche seltsam anmutenden Rezepturen durchzugehen und die Heiler dieser Hallen aufzusuchen wollte es der Magielehrmeister zunächst einmal mit einem alten Hausmittel probieren, das in diesem Buch erwähnt wurde. Und so schlich der Leidende mehr denn er ging gen Refektorium, bemerkte eine seltsame Veränderung am Eingang, doch realisierte gar nicht, dass dort eine Türe fehlte. Mit einem gequältem Gesichtsausdruck nahm er direkt neben Serena Platz, würdigte sie keines Blickes und konzentrierte sich auf den Anis-Kümmeltee, der heiß vor ihm dampfte und bereits vom Geruch Linderung für die Seele des geschundenen Magens versprach.

  8. Beiträge anzeigen #268
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Gut gelaunt ging Hirni gemächlich durch die Gänge des Kastells. Er wusste zwar nicht, wo er sich gerade befand, schliesslich verschoben sich hier die Wände in oberen Stockwerken ständig, so dass immer wieder neue Gänge entstanden, doch, das war dem Schwarzmagier eigentlich total egal. Zum einen war sein Orientierungssinn eh so zuverlässig wie eine Sonnenuhr bei Nacht, und zum anderen hatte er eh kein definiertes Ziel. Er ging hier lediglich ein bisschen spazieren, und freute sich darüber, endlich seine Magischen Kenntnisse erfolgreich verbessert zu haben.
    Der ehemalige Adept des Feuers wollte zwar heute schon wieder nach Jharkendar aufgebrochen sein, um seine Heilkenntnisse zu perfektionieren, doch irgendwie wollte er das Kastell nicht schon wieder verlassen. Schliesslich war er jetzt schon gut 2 Monate ausserhalb der dunklen Mauern gewesen, und jetzt seit nichtmal 24 Stunden wieder im Hause. Warum also sollte er nicht doch noch einen Tag länger bleiben?

    "Tinquilius weiss ja, dass ich weg bin, auf den einen Tag mehr oder weniger kommts dann auch nicht mehr an." waren seine Gedanken zu der Lage, als sich plötzlich ein Dämon vor ihm materialisierte, und dieser mit dem typischen Donnern folgende Sätze in den Kopf des hohen Schwarzmagiers pflanzte:
    "Hoher Schwarzmagier Hirni. Seit gestern beherrschst du nun den 3. Kreis der schwarzen Magie. Denke nicht, dass du dich nun wieder ausruhen kannst, bis du irgendwann den 4. Kreis erlernen kannst."
    "Hä, wat is?"
    fragte Hirni erstaunt, auch wenn es unnötig war, konnte der Dämon doch eh seine Gedanken lesen.
    "Folge mir, ich führe dich zu deinem ersten Schüler."
    "Tschuldige, was rauchst du? War das Sumpfkraut zu stark, oder wie?"
    "Folge mir."
    sprach der Dämon erneut. Doch diesesmal liess er das "Ich führe dich zu deinem ersten Schüler." weg.
    Der junge Magus war verwirrt. Was sollte das jetzt wieder heissen, dass der Dämon ihn zu seinem ersten Schüler führte? Seit wann bildete Hirni Leute aus? Er war in der Handwerkerei eine Niete, Die Tätigkeit als Barde hatte er schon lange nicht mehr ausgeführt, auch wenn er den Großteil seiner Geschichten noch kannte, und handeln konnte der junge Schwarzhaarige so gut, wie eine alte Oma mit Krückstock das Kastell hinaufklettern. Was sollte das also heissen, dass der Dämon ihn zu seinem ersten Schüler bringen solle? Und auf jede erneute Frage, was der Scheiss denn solle, kam immer nur das Donnernde "Folge mir." welches mehr Kopfschmerzen verursachte, anstatt irgendwelche Lösungen hervorzurufen.

    In der Eingangshalle dann stand ein Zirkelangehöriger. Er schien auf etwas zu warten, und so wie es schien, wartete das Mitglied auf den Dämonen, und somit auch auf Hirni. Dieser schluckte.
    "Ey, was soll der Dünnpfiff?" fragte sich der junge Magier in seinen Gedanken, und prompt kam die Antwort des Dämonen.
    "Hirni, dies ist dein erster Lehrling. Du wirst ihn in der Magie ausbilden, dies wird von nun an deine Aufgabe sein."
    "Hast du sonst noch Wünsche, du übergroße Fledermaus? Hier gibts zig hohe Schwarzmagier. Warum also muss ausgerechnet ich die arme Sau sein, die jetzt die Leute in der Magie ausbilden soll?"

    Doch von dem Dämonen kam keine Antwort, er verschwand einfach, hatte wohl wichtigeres zu tun, nachdem er auch diese Aufgabe erledigt hatte.
    "Na klasse. Gerade ich soll Lehrmeister der Magie Beliars sein? Wenn das mal gut geht. Die sollen ja nicht erwarten, dass ich dadurch vernünftiger werde. Wahrscheinlich ist das die Strafe für den vielen Blödsinn, den ich bisher im Kastell gemacht habe."

    Hirni musterte seinen ersten Schüler. Und es schien so, als täte dieser das Gleiche. Noch hatten sie nichts zueinander gesagt, Hirni wusste auch nicht, ob der Kerl vor ihm die gleichen Sätze von dem Dämonen in den Kopf gepflanzt bekommen hat, wie Hirni, oder ob er nur die Worte des hohen Schwarzmagiers vernommen hatte, die an den Dämonen gerichtet waren.
    Das Zirkelmitglied vor ihm stand, von der Robe her, im Range des Schwarzmagiers, also ein Rang unter Hirni. Er war auch ungefähr 10 cm kleiner als der junge Magus, und vom alter her, so machte es den Anschein, war er wohl auch jünger.
    Corax, Hirnis Rabe, war der Erste, der das Schweigen unterbrach, indem er laut krächzte. Für Hirni war dies wohl das Zeichen von Corax, dass er endlich reden sollte.
    "Ja, also... Ich bin der Hirni. Und wie es scheint, bist du mein erster Lehrling."

  9. Beiträge anzeigen #269
    Schwertmeisterin Avatar von Serena
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    Serena ist offline
    Was war das jetzt? Irgendetwas war anders...
    Während nach und nach eine weitere Speise ihren Weg in Serenas Mund fand, breitete sich ein durchdringender Geruch aus, der so ganricht zu dem passte, was sie gerade verspeiste. Noch an einer Fleischkeule nagend, blickte sie wieder etwas auf, vorbei an Schüsseln und Tellern die sich bereits auftürmten, um diesem Geruch nachzugehen. Der Weg führte sie hin zu einer einzigen Tasse, mit irgendeinem Tee befüllt, wie es schien. Seltsam, den hatte sie doch ganricht bestellt..? Aber da hing ja noch etwas an der Tasse ... ups, das war ja ein Schwarzmagier ... auch noch Sinistro, der sie wohl die gnaze Zeit beobachtet hatte, wie sie nicht ganz stilgerecht speiste ... Wie peinlich, aber zumindest bekam sie etwas Farbe in ihr blasses Gesicht, selbst wenn es Rot war.

    "Oh, schönen Morgen ... Tag, oder Nacht ... wie auch immer. Ich habe dich ganrnicht bemerkt, wie lange sitzt du schon da?" fragte sie verlegen, während sie die Fleischkeule langsam sinken ließ und sich den Mund an einer Serviette abwischte.
    "Du siehst irgendwie nicht gut aus, wenn ich das so sagen darf. Ich habe dich die letzten Tage vermisst, geht es dir nicht gut?" sprach sie weiter, als ihr Sinistros nicht wirklich klarer Gesichtsausdruck aufgefallen war.
    "Denn irgendwie würde ich dich gerne von meinen Fortschritten in der Magie berichten, jedenfalls wenn es dir keine Umstände bereitet."

  10. Beiträge anzeigen #270
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    „Umstände… unter Umständen vermag der Umstand, dass ich nicht die ganze Zeit bei dir herumstand deinen Geist ein wenig mit Unverstand gesegnet haben, dennoch verstand ich bei deinem Anblick, welch gestandenes Wissen du dein eigen nennen willst- nun zeige mir den Bestand an Verstand und… ach, was rede ich schon wieder. Lass mich dir die Wahrheit sagen- ich habe mir nicht ausgesucht, dieses Schicksal zu tragen, es wurde mir auferlegt und momentan erfreut es Beliar, meinen Körper leiden zu sehen. Wahrscheinlich habe ich eine Kleinigkeit nicht in seinem Sinne erledigt und dies ist die gerechte Strafe dafür. Doch nicht mein Leid ist das Thema, eher solltet ihr mir erzählen, welch Fortschritte ihr bei der Beschwörung des Golems gemacht habt- nun, zumindest, was ihr bereits von der Golembeschwörung in eurem Verstand aufgenommen habt möchte ich wissen und sollte sich nun langsam einen Weg in meine Ohren finden- zumindest so lange mein Magen nicht meine volle Aufmerksamkeit erwartet.“

    Kläglich funkelten die grünen Augen, sie waren heute rot umrandet und dies gab dem jungen Magielehrmeister ein noch gespenstischeres Aussehen als jemals zuvor, Serena schien bei seinem Anblick ein wenig zurückzuschrecken und näherte sich dem Lehrmeister nicht ganz so sehr wie sie es noch bei ihrem letzten Treffen getan hatte. Der junge Mann nahm nun einen Schluck von seinem Tee, verzog angewidert sein Gesicht und trommelte mit den Fingern seiner rechten Hand ungeduldig auf den Tisch, um endlich zu hören, was die Diebin ihm erzählen sollte.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #271
    Ritter Avatar von KARhaBs
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    Im Schatten hoher Säulen, düsterer Gänge und Pforten. Im Kastell des Zirkels.
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    KARhaBs ist offline
    Gedankenversunken hatte KARhaBs in der Eingangshalle darauf gewartet, dass der Dämon mit seinem neuen Lehrmeister zurückkehrte. Er hatte von dem geflügelten Beliardiener erfahren, dass ein neuer Lehrmeister gebraucht wurde und kurzerhand auch ein solcher auserkoren wurde, doch wusste jener noch nichts davon, was die Spannung im Innern des Barden nicht verminderte. Er wartete nun also auf jemanden, der vielleicht gerade erst erfahren hatte, dass er einen Schüler in der schwarzen Kunst ausbilden sollte.
    Aber dies war Beliars Entscheidung und dem Dunklen war zu dienen und zu vertrauen.

    So kam es, dass der Dämon schließlich die Treppe hinabschwebte und aus dem ersten Stock einen Zirkelmagier in die Einganshalle führte, der höher als KARhaBs gewachsen, etwa im gleichen Alter aber durch und durch einen gegensätzlichen Charakter zu dem blonden Barden darstellte. Er hatte längeres schwarzes Haar und wahrhaftig Ringe in Lippe und Nasenflügel.
    Die durch und durch seltsame Begrüßung war wohl teilweise seiner Überraschung zu verschulden, dass er nun Lehrmeister war, aber dennoch dem Schwarzmagier absolut fremd.

    "Ja, also... Ich bin der Hirni. Und wie es scheint, bist du mein erster Lehrling."

    So ertönte der Bariton des fremden Gleichgesinnten. Ob dieser Begrüßung vollends verwirrt antwortete der Barde, mitten in der Verbeugung versteift und jene abbrechend:

    “Ich grüße Eu… Ich grüße d…dich, Hirni, Hoher Schwarzmagier.“
    KARhaBs schluckte schwer, bevor er fortfuhr:

    “So wie es scheint, seid ihr der neue Lehrmeister für die Magie Beliars. Mich verlangt nach dem Wissen des zweiten Kreises und ich bitte Eu… dich um eine Ausbildung.“

    Immer noch musste er stottern, bei der Anrede, es wollte ihm zunächst kaum gelingen einen Fremden und dazu noch seinen zukünftigen Lehr meister so respektlos anzusprechen, aber jener Hirni, dessen Name über und über sarkastische Gedanken in den Geist des Barden rief, schien keinerlei Interesse an Förmlichkeiten zu zeigen. Nun würde sich zeigen, ob es KARhaBs auch verstand mit ungewöhnlichen Charakteren wie seinem neuen Lehrer zurechtzukommen. Voller Erwartung blickte er jenem nun in die blauen Augen und erwartete gespannt, was als nächstes geschehen würde.

  12. Beiträge anzeigen #272
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    "Und mein Magen verlangt nach was zu futtern." war die Antwort Hirnis, als er die gehobenen Worte des Zirkelmitglieds hörte.
    "Dass manche Schwarzmagier, oder generell Magier, so übertreiben müssen mit ihrem Wortschatz. Das klingt weder beeindruckend, noch toll. Eher nach Sprachfehler und schlechter Erziehung." waren seine Gedanken, als er die wenigen Worte seines ersten Lehrlings vernahm. Dementsprechend hatte er mit seinem gerade gesprochenen Satz versucht genauso zu reden, wie es diese Leute mit dem angestaubten Sprachschatz immer taten. Er wusste zwar nicht, ob das richtig war, aber was kümmerte ihn das? Nur weil er jetzt Lehrmeister war, was ihn irgendwo gar nicht behagte, würde er sich sicherlich nicht komplett verändern, sich anders benehmen, gehobener sprechen, oder jeden kleinsten Furz unterdrücken.
    "Also, deshalb würde ich mal sagen, wir werden uns erstmal was hinter die Kiemen hauen, mit vollem Magen lässt sichs besser pfusc... ich meine ausbilden und lehren." sprach Hirni grinsend.

    Als die beiden im Refektorium angekommen waren, und Hirni sich eine dicke Hähnchenkeule mit Nudeln und Sosse, sowie einem großen Humpen Bier zu Gemüte führte, stellte er schonmal die, in seinen Augen, Grundlegendsten Dinge fest:
    "Also, erm... wie ist noch gleich dein Namen gewesen?"
    Der junge Mann vor ihm stellte sich dann als KARhaBs vor.
    "Also, KARhaBs. Ich will jetzt was klarstellen: Erwarte von mir nicht, dass deine Ausbildung jetzt perfekt wird, ich hab jetzt vor nichtmal ner Stunde erfahren, dass ich Lehrmeister bin.
    Auch kannst du mit mir auch vernünftig sprechen, soll heissen: Weder musst du mich sietzen, noch dieses gehobene Deutsch verwenden. Du brauchst auch nicht jeden Furz unterdrücken, sowas ist mir, im wahrsten Sinne des Wortes, Furzegal.
    Du kannst aber natürlich auch weiterhin so reden, wundere dich aber nicht, wenn dann irgendwelche Kommentare von mir kommen. Die sind dann aber auch nicht böse gemeint.
    Auch wirst du bei mir nicht gerade viel Theorie erlernen müssen. Ich kenn das ja von mir, dieses "In-den-trockenen-Büchern-der-Bibliothek-lesen" fand ich immer so langweilig, dass ich dabei eingepennt bin. Keiner ist halt perfekt. Vor allem nicht die Bücher aus unserer Bibliothek, die sind eher so trocken, damit könntest du dir den Hintern abputzen... wenn sie dir die beiden Arschbacken nich wund scheuern würden."

    Hirni grinste breit, biss etwas vom Hühnchen ab, trank etwas vom Bier, liess einen Rülpser verlauten und sprach dann weiter:
    "Also, du willst also den zweiten Kreis erlernen? Das wären dann die Zauber Knochenmann, wandelnder Stinker und sich bewegen, ohne die Füsse zu benutzen, ums in der Fachsprache auszudrücken: "Skelett beschwören, Zombie beschwören und die Teleportation." Was wäre dir denn am liebsten? Fangen wir erst mit der Teleportation an, oder mit Einem der beiden Untoten? Ah, egal. Folge mir erstmal."

    Hirni nahm den Rest der Hähnchenkeule mit, trank sein Bier aus, stand auf und kaute erstmal genüsslich weiter, während die beiden Zirkelmitglieder de Weg zu den Katakomben einschlugen. Hirni konnte sich zwar nur noch recht Dunkel an einen Durchgang da unten erinnern, der von Steinen verschüttet war, doch er wusste, das da unten einer war. Er nahm sich kurzerhand eine Fackel von der Wand, wie er es immer tat, und beantwortete KARhaBs fragendes Gesicht mit einem:
    "Lichtkugel beschwören is langweilig, das funkelt zwar wunderbar, aber ne Fackel ist doch viel wärmer und ausserdem auch athmosphärischer."
    Nach einigen Minuten fand Hirni genau das vor, was er suchte. Der Gang, in dem sie standen, war durch schwere Felsbrocken versperrt. Die ersten paar konnte ein normaler Mensch noch tragen, doch die hinteren, die das Hauptmassiv bildeten, waren zu schwer für einen durchschnittlchen Mann. Da musste man schon einiges heben können, und alleine war dies kaum zu bewältigen.
    "Deine erste Aufgabe lautet folgendermassen:
    Räume diesen Weg frei. Egal ob mit einer deiner drei Zauber, oder ohne."

  13. Beiträge anzeigen #273
    Schwertmeisterin Avatar von Serena
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    Serena ist offline
    Verstand hin oder her, jetzt war die Verwirrung perfekt. Schon nach den ersten paar Worten hatte sie nichts mehr mitbekommen, erst gegen Ende konnte sie wieder das eine oder andere Wort verstehen, was aber auch die wichtigeren waren, denn es war wirklich Zeit, dass er ihr Wissen hören wollte. Sie ließ ihn noch einmal durchatmen, einmal an seiner Tasse nippen, wobei er noch die Nase rümpfte, schließlich wollte sie nicht, dass er hier noch vor ihr umfallen würde, während sie noch beim erzählen war.

    "Die Beschwörung eines Golems. Scheinbar ähnlich, doch trotzdem grundlegend verschieden von der Beschwörung verschiedenster untoter Kreaturen, denn als einziges Wesen hat dieses niemals vorher gelebt. Die Existenz dieses Geschöpfes entstammt direkt der Sphäre Beliars, weshalb man ihm auch nicht den eigenen Willen aufzwingen muss, da es seinem Beschwörer freiwillig gehorcht. Während die Kontrolle des Golems also ein Leichtes ist, ist die Erschaffung umso herausfordernder, bis man die gewünschte Form erlangt hat. Ob Stein, Eis oder Feuer, die Möglichkeiten sind vielfältig, wobei jede Form ihre Vor- und Nachteile hat, weshalb man sich vordergründig nach dem Gegner entscheiden sollte, in welcher Gestalt man den Golem manifestiert. Hat man sich erst einmal für eines der Elemente entschieden, muss man alle Konzentration in die Formgebung des Golems stecken, um die gewaltige magische Energie unter Kontrolle zu halten, solange bis die kreatur vollendet ist. Eine Unterbrechung würde wohl nicht nur die Kreatur wieder zerstören, sondern auch die Magie freisetzen, was drastische Auswirkungen haben kann." fasste sie alles zusammen, was sie die letzten Tage (und Nächte) studiert hatte.

    Wieder nahm Sinistro einen Schluck aus der Teetasse und innerlich fragte sich die Diebin sich, ob er nur wegen seinem Leiden oder dem Tee einen derart verkrampften Gesichtsausdruck aufgelegt hatte, oder ob ihrem Vortrag etwas zu kritisieren war. Nicht das sie sich einer Schuld bewusst wäre, hatte sie doch die ihr zur Verfügung stehenden Schriften nach bestem Wissen studiert und wenn das nicht ausreichend war, dann wusste sie es selbst nicht besser...

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #274
    Ritter Avatar von KARhaBs
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    KARhaBs ist offline
    Da standen sie also, in den Katakomben unter dem Kastell, in denen KARhaBs schon einmal ein Abenteuer mit Sinistro erlebt hatte. Damals hatten sie gegen eine kleine Armee Skelett und Untoter antreten müssen, nun sollten es schwere Steine sein, die der Schwarzmagier aus dem Wege befördern sollte. Er betrachtete eine Weile den verschütteten Durchgang und verdrängte alle Gedanken und Gefühle, die ihn seit der „Mahlzeit“ im Refektorium bis hier hinab begleitet hatten.

    Die ersten Steine vermochte er aus dem Wege zu räumen. Er war niemals ein Hüne gewesen und würde niemals einer sein, doch er hatte einiges an Körperkraft, dieser junge Mann mit dem wallend langen blongelockten Haupthaar. Mit jedem Stein den er entfernte wurde er erschöpfter und wollte keinen wirklichen Nutzen aus dieser Arbeit erkennen, die sein Lehrmeister ihm aufgebürdet hatte. Als er schließlich einen wirklich großen festsitzenden Stein aus dem Schutt herausziehen wollte, musste er sich seiner Unterlegenheit bewusst werden. Nun musste er seinen Geist anstrengen, wenn er mit dem Körper nicht mehr weiterkam. Schließlich wusste er als Autodidakt, dass der Geist per Meditation über den Körper siegen konnte und somit stärker als jener war.

    Er dachte nun eine Weile, am Rande des verschütteten Flurs sitzend, nach. Wie verhielt es sich mit der Wirkungsweise seiner Magie auf das Gestein? Anders als in den Gewölben des unterirdischen Schlosses des Magus Obscurus, konnte er hier nicht das Dekagon, das derzeit seinen Kamin mehr schlecht als recht schmückte, einsetzen. Eine Lichtkugel würde sicher ebenso wenig helfen, ähnlich würde es sich mit einer untoten Blutfliege verhalten.
    Was aber war mit der Macht des schwarzen Feuers? Ihm selbst vermochte die Hitze der eigens beschworenen Schattenflamme nichts anhaben, dennoch mussten sich enorme Temperaturen entwickeln, wenn man jene Magie auf ein Ziel anwandte. Schließlich zückte der junge Schwarzmagier seine Schattenflammenrune und begann eine kleine schwarze Flamme auf seiner rechten Handfläche tänzeln zu lassen. Er ließ sie wachsen und wachsen, bis sie schließlich die Größe seines Hauptes erreicht hatte. Danach gab er ihr eine Form, die Schattenflamme wurde flacher und breiter, bis sich eine Art Kreis aus ihr gebildet hatte, der ein gutes Stück Gesteinsoberfläche abdecken konnte. Diese heiße Decke legte er nun auf den großen Felsblock vor ihm, der fest im verschütteten Zugang steckte, umgeben von weiteren Steinen. Würde die Hitze auf die graue Substanz übertragen, so würde sie sich ausdehnen und mit etwas Glück und Beliars Beistand würde diese geringe Größenveränderung ausreichen, um ein paar Steine im Durchgang zum bersten zu bringen. Damit würde eventuell der Flur zumindest teilweise wieder begehbar.

    Das dunkle Feuer schmiegte sich an die Oberfläche des Steines, der schon Bald rußig wurde. Nach und Nach konnte KARhaBs eine zunehmendere Hitze von diesem Stein spüren, für jene seiner eigenen Schattenflamme war er immun. Es dauerte einige Minuten, bis er ein leises knacken hörte, als baue sich konstant eine Spannung im Fels auf. Weitere Augenblicke später tat es einen knall, als wäre ein weiterer Teil des Ganges eingestürzt, der Schwarzmagier und sein Lehrmeister, der sich bis jetzt ruhig verhalten hatte, machten einen Satz rückwärts und entgingen dem Steinschlag, der dem Knall folgte. Tatsächlich aber war der Schutt in sich zusammengesackt und hatte ein Loch freigegeben, durch das man nun ohne größere Anstrengungen klettern konnte. Der Gang war mehr oder minder beräumt und des Barden erste Aufgabe erfüllt…

  15. Beiträge anzeigen #275
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    "Gut gemacht. Du fragst dich sicherlich, was das jetzt bezwecken sollte. Nun, da gibt es zwei Antworten zu. Die erste hast du dir schon selber gegeben, aber wahrscheinlich weisst du das noch gar nicht. Und die andere, die werde ich dir gleich geben beziehungsweise zeigen.
    Also, die Antwort, die du dir selber schon gegeben hast, ist folgende:
    Mit Intelligenz und der richtigen Magie kann man mehr erreichen, als mit reiner Muskelkraft. Du hast ja gesehen und vor allem gemerkt, wie schnell du aus der Puste warst, oder dass du die richtig schweren Brocken gar nicht wegbekommen konntest. Da wolltest du unnötige Muskelkraft spielen lassen. Nun, Muskelkraft ist aber ebend nicht alles. Auf den Geist beziehungsweise auf die Intelligenz kommt es auch an. Und das hörst du von jemanden, der sich Hirni nennt."
    meinte Hirni grinsend.
    "Dennoch hast du recht lange gebraucht, um die Felsen wegzubekommen. Zwar hast du sehr gut überlegt, und es mit Köpfchen am Ende gelöst, aber das hat doch recht lange gedauert. Von daher wusstest du wohl schon selber die erste Antwort, wie gesagt.
    Ich zeige dir jetzt mal, wie schnell das ganze mit dem 2. Kreis gehen kann."


    Hirni beschwor zuerst einen Golem, der diesesmal auch wirklich zwei Arme und zwei Beine besass, nicht so wie der, den er gestern beschworen hatte, und liess diesen den gesamten Gang wieder zuschütten.
    "Tja, alles umsonst, was, KARhaBs? Ich bin aber auch ein Arsch." lachte der Schwarzmagier auf.
    "So, und nun pass auf, wie man das mit dem zweiten Kreis der schwarzen Magie lösen kann."
    Hirni zog seine Rune für die Zombiebeschwörung hervor, und erinnerte sich dabei an die Worte seines Lehrmeisters Sinistro, der ihm damals selbst noch gesagt hatte, wie stark ein Zombie sein konnte. Dies stand auch in sämtlichen Büchern, die er dazu lesen musste. Die Untoten waren zwar langsam, aber dafür Bärenstark.
    Der Zombie, der dann auch sofort erschien, stellte dies auch gleich unter Beweis, als er den erneut verschütteten Gang binnen weniger Minuten freiräumte.
    "Siehst du, wie schnell das geht? Zum einen musst du dich nicht selber anstrengen, abgesehen von der Konzentration, die du brauchst, und zum anderen geht das recht fix. Perfekt für faule Leute, wie ich einer bin." meinte Hirni belustigt. KARhaBs nickte verstehend, und Hirni deutete ihm dann, dass sie wieder gehen konnten.
    "Du siehst, die Kreaturen des zweiten Kreises, die du schon bald beschwören kannst, sind um einiges stärker, als die der ersten Stufe. Und wenn du erstmal nen Golem beschwören kannst, ist son versperrter Gang so schwer zu bewältigen, wie der allmorgendliche Gang zur Toilette.
    Schau mal, jetzt haben wir sogar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen hab ich dir schonmal was zeigen können, und zum anderen ist der Gang jetzt wieder für jeden Begehbar. Als kleiner Ausgleich dafür, dass das Kastell noch steht. Wenn du wüsstest, wieviele Dinge ich hier schon zerstört habe."
    lachte er auf.

    Ihr nächstes Ziel war die Bibliothek. Hirni musste KARhaBs nun das aufzwängen, was er selber nicht leiden konnte: die Theorie.
    "Ich werde dir jetzt erstmal drei Bücher in die Hand drücken. Sie handeln alle über die Skelettbeschwörung. Du musst dich nicht extra mit dem Lesen beeilen, das wäre ja noch schöner. Lass dir Zeit. Es liegt aber natürlich an dir, ob du noch mehr lesen willst. Warte hier, ich hol sie ebend."
    Hirni zog los, ging durch sämtliche Regale und suchte erstmal die passenden Bücher zur Skelettbeschwörung. Er musste sie zwar nicht raussuchen, schliesslich fielen sie ja sozusagen vor seine Füsse, wenn er das Wort "Skelettbeschwörung" sagte, doch wollte er recht einfache nehmen für den Anfang, welche, die nicht sofort mit Fachbegriffen um sich warfen. Denn diese Art von Bücher hatte er selber gehasst wie die Pest. Und da er die Bücher alle noch nicht wirklich gut kannte, dauerte es natürlich länger, bis er drei Bücher zusammen hatte.
    Bei KARhaBs wieder angekommen, legte er die drei Werke auf den Tisch und meinte dann:
    "So, die 3 Bücher musst du jetzt wohl oder übel lesen. Wenn du mehr lesen willst, das steht dir frei. Morgen dann werde ich wiederkommen, und dann werden wir mal schauen, wie dein erstes Skelett denn aussehen wird."
    Mit den Worten verabschiedete er sich von seinem ersten Lehrling und verschwand wieder Richtung Refektorium. Dort war noch immer keine neue Tür befestigt, nachdem Rhonins Golem sie gestern herausgerissen hatte. Aber das störte Hirni jetzt weniger. Viel mehr musste er bei einem großen Bier darüber nachdenken, warum ausgerechnet er jetzt Lehmeister sein musste...
    Geändert von Hirni (20.03.2006 um 21:15 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #276
    Krieger Avatar von Corinna
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    Corinna ist offline
    Die Dinge schienen sich langsam zu entwickeln und das bezog sich mitunter nicht nur auf dieses Stück Holz in ihrer Hand. Auch dieser Schwarzmagier schien so langsam zugänglicher zu werden, genau genommen seit ihrem gemeinsamen Abendessen im Refektorium. Und dabei hatte ihre Bekanntschaft doch so schwierig und kühl begonnen. Interessant, wie Kleinigkeiten doch ihre Wirkung zeigen konnten. Seit dieser Nacht war KARhaBs sehr viel freizügiger mit Informationen gewesen, hatte von einigen Erlebnissen im Kastell erzählt und was auch sonst tagein tagaus so vorsich ging. All das zeugte nur noch mehr davon, dass die Mitglieder des Zirkels mehr ihren eigenen Dingen nachgingen, anstatt sich jetzt groß um die Welt oder die Machtverteilung außerhalb der Kastellmauern kümmerten. Aber immerhin war auch der Barde nicht eines der höchsten Mitglieder und war deshalb vielleicht nicht in alle Geheimnisse eingeweiht. Um wirklich sicher zu gehen, musste sie wohl oder übel noch ein wenig weiter stochern, vielleicht wrde sich ja während des Balles eine günstige Gelegenheit bieten...

    Bis dahin gab es immernoch einen Bogen, der geschnitzt werden wollte, oder auch nicht wie es in diesem Fall aussah, denn immernoch wehrte sich der Ast der Immergrünen gegen jede Form der Bearbeitung. Hätte sie irgendwo eine Axt auftreiben können, hätte sie die auch noch ausprobiert, aber nachdem Messer, geliehene Schwerter und auch grobe Brutalität gescheitert waren, hätte das die Sache bestimmt auch kaum geändert. "Das wird jetzt langsam ein wenig lästig. Wozu schenkst du mir zuerst diesen Ast, um mich dann daran leiden zu lassen. Macht dir das etwa Spaß?" seufzte sie dem Baum zu, unter dem sie wieder einmal saß. Zugegeben, lange hatte sie nicht nach einem perfektem Stück Holz gesucht, aber hier hatte sie es gefunden und dann hatte es sich selbst quasi noch als Geschenk gemacht. Ein deutlicheres Zeichen konnte es doch schwer geben. Aber was sollte sie noch versuchen? Wenn nicht langsam irgendetwas Wirkung zeigte, würde sie diesen Ast vom höchsten Berg werfen, egal wie perfekt es auch war...

    Ihr Messer war schon ganz stumpf, schneiden konnte man damit eher nichts mehr, weshalb sie die Klinge in den Rasen neben ihr steckte und stattdessen ihre Hände einfach so um den Ast schlang. Fast hätte sie zu heulen begonnen, so sehr wünschte sie sich ihre Arbeit zu tun, doch auch vergossene Tränen oder zur Faust zusammengedrückte Hände würden daran nichts ändern ... oder doch? Kaum löste sie ihren Griff, traute sie ihren Augen nicht, denn da im Ast waren jetzt ihre Handabdrücke zu sehen! Handfläche, Finger, alles hatte sich klar abgezeichnet, aber was noch wichtiger war, sie waren nicht wieder verschwunden, dabei hatte sie gernicht wirklich fest zugedrückt?!? Konnte das Zufall sein? Das musste sie nochmal ausprobieren, diesmal ein Stück weiter und tatsächlich. Sah fast so aus, als konnte man das Holz mit bloßen Händen formen, aber auch nur, wenn man das wollte, ansonsten verhielt sich der Ast eher elastisch. Die Sache wurde immer merkwürdiger...

  17. Beiträge anzeigen #277
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Gestern hatte Serena und ihr Lehrmeister noch eine Weile in der immer noch verwüsteten Essensstätte dieses Gemäuers verbracht, Sinistro über diesen komischen Tee gebeugt, seinen Magen immer wieder haltend und sich überlegend, was er denn vergessen habe, der jungen Dame zu erzählen. Keinerlei Kritik zu ihren Ausführungen war ihm eingefallen, keinerlei Ergänzungen und ganz untypischerweise schien er doch tatsächlich ein wenig zufrieden zu gucken. Nachdem die Diebin sich damit abgefunden hatte, nicht mehr viel von ihrem Lehrmeister zu erfahren, wollte sie auch schon das Refektorium verlassen, ehe ihr der hohe Schwarzmagier ihr noch eine Rune überreicht hatte- seltsamerweise die Rune zur Erschaffung eines Schattenläuferskeletts. Mit wenigen Worten hatte sich der Lehrmeister danach von seiner Schülerin verabschiedet und war in sein Gemach gestolpert, dort auf seine Ruhestätte gefallen und sofort eingeschlafen.

    Nach knapp einem ganzen Tage Schlaf war Sinistro nun erwacht, seine Glieder schmerzten, sein Rücken wollte ihn umbringen- aber die Krämpfe, die sich im Unterleib des hohen Schwarzmagiers ausgebreitet hatten, waren beendet. „Beliar sei Dank“, murmelte er, während er sich ankleidete und nachdem er sich gewaschen hatte, „dieser Fluch scheint vorbei. Doch nun sollte ich wohl Serena aufsuchen und herausfinden, welche Fortschritte sie gemacht hat.“
    Immer noch leicht schläfrig tastete der Grünäugige nach der letzten Rune, die er bereits zu Beginn der Lehre für die elegante und dennoch traurige Frau erschaffen hatte- nur um erschrocken festzustellen, dass zwar noch eine Rune in seiner Robe verborgen war, aber nicht diejenige, die er ihr eigentlich noch vorenthalten wollte. Schlagartig wurde der junge Mann hellwach, ignorierte seine Schmerzen (besser gesagt wurden sie zu einer Nebensache) und eilte die Treppen herunter, seine Robe leicht nach oben gezogen, um schneller das Erdgeschoss zu erreichen. Unten angekommen- glücklicherweise auf seinen Beinen und nicht auf der Nase gelandet- hastete er nun weiter in Richtung Refektorium, wo er Serena vermutete. Doch das Refektorium war leer.

    Sollte die junge Dame tatsächlich…? Das Gefühl von Ohnmacht breitete sich über den Geist des Gedächtnislosen, was war gestern nur mit ihm los gewesen, so unaufmerksam zu sein- ganz davon abgesehen, was war mit Serena geschehen, der Schattenläufer war doch noch viel zu stark, als dass sie ihn ohne Unterweisung beherrschen konnte. Stolpernd suchte nun ein gehetzt aussehender Dämonenbeschwörer durch die Gänge des Kastells, darauf bedacht, seine Schülerin endlich zu finden. Wo mag sie sich nur aufhalten- oder mag sie überhaupt noch am Leben sein?

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #278
    Ritter Avatar von KARhaBs
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    KARhaBs ist offline
    Mit ernstem, konzentriertem Blick sah KARhaBs auf die vergilbten Seiten eines Buchen, das im leichten Flackerlicht einer Kerze beleuchtet wurde. Der Tag wollte heute kaum Licht spenden, der Himmel war ein düsteres Grau. Doch der Schwarzmagier hatte nichts übrig für den Horizont oder die Farbe des Firmaments, er war sehr vertieft in die Lehren der Bücher über die Beschwörung von Skeletten. Die drei Bücher, die Hirni ihm gegeben hatte, waren längst vom wissbegierigen Geiste des Barden verschlungen worden und nun hatte er sich die halbe Nacht, nachdem die Pflichtlektüre ausgelesen war, mit den Werken befasst, die sein Lehrmeister für zu fachbegrifflastig gehalten hatte. Damit hatte er zwar nicht unrecht aber dennoch konnte KARhaBs diesen verstaubten Schriftstücken etwas abgewinnen, denn mit dem Vorwissen der anderen Bücher verstand er es nun sich durch die neuen Wälzer zu arbeiten. Vieles aus seiner vorangegangen Ausbildung wurde in den Schriften wiederholt, die Art und Weise, wie die Magie in die Rune zu leiten war, sowie Meditationsübungen und sogar Atemstrukturen waren schriftlich festgehalten worden. Das wichtigste bei der Skelettbeschwörung, so fand er heraus, war die Kenntnis der Wesen selbst. Wie jede beschworene Kreatur kamen sie aus den Höllen Beliars, doch hatten Skelette (Wie auch Zombies) einst in diesen oder ähnlichen Sphären gelebt, als humanoide Wesen, versteht sich.
    Demnach konnte durchaus auch noch ein Teil des früheren Willens in den trockenen Knochen wohnen, es könnte sich um ehemalige Ritter oder große Helden handeln, oder aber auch nur um einfache Bauern, Straftäter, Mörder, Priester. Der magiekundige Diener Beliars musste sich also stets darüber im Klaren sein, dem knöchernen Diener seine Befehlsgewalt aufzuzwingen. Nur wenn der Kreatur bewusst war, dass der Schwarzmagier die Befehle gab, konnte die Beschwörung vollends glücken.
    Weiterhin war es für den Magus im Allgemeinen wichtig, sich mit der Anatomie des Skelettes auseinanderzusetzen. Zwar waren hier keine detaillierten pathologischen Kenntnisse wichtig, da Sehnen oder auch Knorpel kaum noch existieren – Die Magie übernahm die Verbindungsfunktion – doch ein grobes Grundwissen über das immer noch ausreichend umfangreiche Puzzle des Skelettaufbaus musste beherrscht werden.

    Schließlich hatte der junge Schwarzmagier das letzte Buch ausgelesen, und legte es zu den 7 weiteren auf seinen Schreibtisch in der Bibliothek. Die Kerze war fast vollends heruntergebrannt und nun wurde der Barde auch dem grauen und schwindenden Tageslicht gewahr, dass spärlich durch die Hohen Fenster in die Bücherhallen fiel.
    Es dürstete ihn trotz seiner Müdigkeit nach der praktischen Anwendung seines gesammelten Wissens und es erfreute ihn zum ersten Male in hohem Maße, dass nun Hirni sein Lehrmeister war und nicht Sinistro. Zwar vermisste er die Förmlichkeit des alten Lehrers und dessen Theroiemethodik, doch erfreute er sich an der Tatsache, dass Hirni ein eher praxisbezogener Schwarzmagier war, bei ihm lernte man sicher von vornherein und wesentlich früher durch Anwendung. Diese Vorstellung gefiel KARhaBs ungemein, denn so würde er während seiner Lehre des zweiten Kreises nicht auf die Idee kommen müssen, sich eine Rune von jemandem zu borgen, weil er seine zu Übungszwecken erst verhältnismäßig Spät erhielt. Dass eine ausgiebige Widmung der Theorie durchaus ihre Vorteile hatte, vernachlässigte der junge Mann bei seinen Gedankengängen, vielleicht auch, weil er sich selbst als fleißigen Therorieleser sah. Dabei fragte er sich, ob Hirni denn überhaupt in der Kunst der Runenherstellung kundig war, schließlich musste so etwas doch lange gelernt werden, oder etwa nicht? Aber selbst wenn sich aus dem Fakt, der erste Schüler des neuen Lehrmeisters zu sein, ein Nachteil für den Barden ergab, so kam der Schwarzmagier schließlich nicht umhin Hirni als Lehrer auszuwählen, hatte er doch erfahren, dass Sinistro derzeit keine Zeit für einen weiteren Schüler hatte. Nun aber musste sich KARhaBs in seinen Gedankengängen etwas zügeln, auch wenn nur er selbst es hören konnte so wollte er doch auch in seinem Geiste niemandem unrecht tun. Hirni hatte mit Gewissheit die gleiche Berechtigung zum Lehrmeisterdasein, wie eben Sinistro oder andere Lehrern schließlich war es der Dunkle selbst, der seine Diener in ihre Positionen erhob…

  19. Beiträge anzeigen #279
    Schwertmeisterin Avatar von Serena
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    Serena ist offline
    Seltsam. Wirklich eigenartig. Zwar waren in keinem der Bücher ein Golem abgebildet, weder einer aus Stein, noch aus Feuer oder Eis, aber irgendwie hatte sie sich ein solches Wesen schon anders vorgestellt. Erst hatte sich die Diebin beim Erhalt des Steines nur gefreut, während sich Sinistro wortkarg zurückzog, deshalb war es ihr nicht gleich aufgefallen, aber je länger sie das gute Stück betrachtete, umso mehr Zweifel keimten in ihr auf. Deswegen hatten sie ihre beine ein weiteres mal in die Bibliothek geführt, selbst wenn es sie schon nach der ersten Golembeschwörung sehnte, denn die Gravour auf der Rune ließ ihr keine Ruhe und sie hatte auch schon einen gewissen verdacht, sselbst wenn sie dies ihrem Meister nicht zugetraut hätte, trotz seiner Verfassung.

    "Runenstein zur Beschwörung eines Schattenläuferskeletts" sprach sie zwischen den Regalreihen aus und wartete auf dieses unverkennbare Geräusch. Flap! Da war es auch schon, unverkennbar, wenn ein Buch auf mysteriöse Weise aus dem Regal geworfen wurde und zu Boden fiel. Inzwischen konnte sie auch schon ganz gut ausmachen, aus welcher Richtung dieses Geräusch kam, so fiel das ewige Suchen schonmal weg. Da lag es auch schon auf dem Boden, auch noch zugeschlagen, was eigentlich schon eine seltenheit war. Ansonsten waren die Bücher als Folge des Sturzes schon immer aufgeschlagen, aber dieses mal lag es fein säberlich da, vielleicht war es ja aus einer der unteren Fächer gefallen, war auch eigentlich nicht von Bedeutung.

    Aber kaum hatte sie das Buch aufgehoben und die erste Seite aufgeschlagen, hatte sich ihr verdacht schon bestätigt, denn hier war ein Stein abgebildet, einer der dem in ihrer Hand wirklich ausserordentlich ähnlich sah. Sie musste sofort zu Sinistro, um diesen irrtum aufzuklären, nicht auszudenken hätte sie nichtsahnend eine Beschwörung begonnen. Vielleicht wäre sie auch nur einfach gescheitert, war der Unterschied der Beschwörung eines untoten Wesens doch grundsätzlich von der Erschaffung verschieden, doch für den Fall dass sie doch ihre Wirkung gezeigt hätte, war es sehr wahrscheinlich von der Kreatur zerfleischt zu werden, denn dieses musste man erst den Willen aufzwingen, worauf sie bestimmt nicht vorbereitet gewesen wäre. Beliar schien ihr wohlgesonnen zu sein, da dies noch einmal glimpflich ausgegangen war...

    Das Buch hatte sie gleich auf einem Lesepult liegen gelassen, würde sie es sich bestimmt noch früh genug zu Gemüte führen müssen, aber jetzt durchschritt sie erst einmal eilig das Portal der Bibliothek, um ihren Lehrmeister aufzusuchen. Lang dauerte das allerdings nicht, kam er doch schon nervös auf sie zu gelaufen.

    "Ah, geht es dir schon besser, zumindest bist du nicht mehr ganz so blass im Gesicht. Ich nehme an, dir ist bereits aufgefallen, dass da gestern ein kleines Maleur passiert ist? Zum Glück bin ich mit der zeit auch schon etwas umsichtiger geworden, sonst hätte ich eine hübsche Überraschung erlebt..."

  20. Beiträge anzeigen #280
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Hübsch mag diese Überraschung tatsächlich gewesen sein- immer noch hielt Sinistro den untoten Schattenläufer für ein edles, wundervolles und gleichzeitig faszinierendes Tier, in seiner Schönheit unübertrefflich die gelungenste Schöpfung Beliars. Und eine wahrlich hübsche Überraschung und eine durchaus tödliche noch dazu.
    Nachdem er nun jedoch mitbekommen hatte, dass seiner Schülerin nichts weiter passiert war, hellte sich die Mine des hohen Schwarzmagiers sichtlich auf, die Nervosität fiel von ihm und er begann beschwichtigend zu reden: „Von einem Malheur kann hier doch nicht die rede sein, es handelte sich mehr um einen test- einen test deiner Fortschritte. Du hast dich als wahrlich würdige Magierin erwiesen, die neue Macht nicht sofort zu nutzen, sondern sie zunächst erforschen zu wollen, das gefällt mir und darum solltest du mir nun folgen, damit ich sehen kann, ob du denn auch in der Lage bist, dir bereits bekannte neue Mächte zu kontrollieren. Die Übungsräume befinden sich glücklicherweise nicht weit von hier.“

    Bedächtig schritt Sinistro voran und ignorierte Serenas Gebrummel, sie war sich sicher, dass hier ein Versehen vorlag und ihr Lehrmeister eben nur eine gute Ausrede gefunden hatte, dies zu verbergen. Ihre Einwände jedoch wollte er gar nicht zulassen, er hatte sie mit dem Hinweis, sich auf die bevorstehende Beschwörung zu konzentrieren zum Schweigen gebracht und seine eigenen Gedanken kreisten um die Eventualitäten, die sich ergeben hätten, falls die Diebin tatsächlich die verkehrte Rune versucht hätte zu nutzen.
    Doch nach nur wenigen Augenblicken beherrschte ein anderes Bild die Gedanken des Dämonenbeschwörers, die Beiden hatten einen Übungsraum erreicht und Sinistro war gespannt, ob Serena in der Lage war, einen Golem zu beschwören- und ihn auch gleichzeitig noch zu kontrollieren.

    „So, junge Dame, jetzt ist der Moment der Wahrheit gekommen“, begann er beinahe flüsternd und blickte dabei in Serenas fragendes Gesicht. „Nutze die Macht der richtigen Rune und erschaffe nun einen Steingolem, die anderen Elemente sind sicherlich noch zu gefährlich und wirst du mit der Zeit beherrschen. Doch nun beginne und zeige, ob du gelernt hast, die Theorie in die Tat umzusetzen!“

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