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  1. Beiträge anzeigen #241
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Ardescion betrachtete den vermeintlichen Hohepriester misstrauisch, während er vor Dragonlady stand und ihren Kopf befummelte, als wollte er ihr das Auge ausstechen. Eigentlich spürte er innerlich den Drang dazwischen zu gehen, beließ es dann aber bei einem lautlosen Seufzer und den Gedanke, dass der Heiler schon wisse, was er tue.
    Nafolux stand ziemlich desinteressiert daneben und betrachtete die gesamte Situation, während er über irgendwelche Sachen nachzudenken schien. Vielleicht darüber, wie er sich an der Weißhaarigen rächen konnte, immerhin hatte auch er eine Verletzung davon getragen. Vielleicht interessierte es ihn aber wirklich nicht.
    Ceron erklärte die Heilung für beendet und marschierte dann zu Nafolux hinüber um sich dessen Arm anzunehmen. Der Dunkelhaarige beobachtete die Situation, während Dragonlady langsam wieder aufstand und ihr Auge ein wenig betastete.
    Nafolux verzog den Mund und öffnete ihn daraufhin leicht, als wollte er sich beschweren, beließ es dann aber dabei und schloss ihn wieder.
    Ardescion betrachtete das Auge der Hohe Schwarzmagierin und wünschte sich innerlich, dass er sofort hätte helfen können, dann hätte die beiden Magier sie nicht noch zu diesem Hohepriester schleppen müssen, der irgendwie launisch schien. Mit einigen schnellen Handgriffen kugelte er den Arm von Nafolux wieder aus und mit einem lauten Knacken wieder ein.
    Die Augen Nafolux’ zogen sich zusammen und seine Lippen schienen für einen Moment zu beben, sodass der Dunkelhaarige fast angefangen hätte zu lachen, weil er den Mann wahrscheinlich noch nie so wütend gesehen hatte, aber dennoch wusste, dass er einige Schwierigkeiten mit seiner Selbstbeherrschung hatte. Doch schon im nächsten Moment war das Gesicht des Priesters wieder glatt und eiligen Schrittes verließ er das Labor.
    Ceron wandte sich Ardescion zu.
    „Oh, nein ich bin nicht der Schinkenbrotkurier des Refektoriums verehrter Hohepriester, aber wenn ihr vielleicht einen Keks wollt, kann ich mit diesem dienen!“, antwortete der Schwarzmagier auf die Bemerkung des Heilers und hielt ihm einen plötzlich in seiner Hand aufgetauchten Teller mit Keksen unter die Nase. „Ich meine natürlich nur wenn ihr wollt, ansonsten habt ihr soeben mein Interesse an eurer Kunst geweckt und ich wäre nicht abgetan, würdet ihr die Zeit aufwenden, mich in diese einzuweihen.“, Ardescion grinste den Hohepriester an, der den Teller einen Moment betrachtete und sich daraufhin einen Keks nahm. Hinter Ardescion konnte man Dragonlady laut seufzen hören….

  2. Beiträge anzeigen #242
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    „Ich hätte zwar lieber Schinkenbrote, aber die Kekse sehn lecker aus – die mit Schockostücken am leckersten!“ Ceron nahm sich dankend einen schockogespickelten Keks. „Zu deinem Anliegen… Da wärst du bei mir grundsätzlich richtig. Ich bin der Lehrmeister des Kastells, übrigens momentan sogar der Lehrmeister aller Lehrmeister in Khorinis. Oder besser: Ex-Lehrmeister. Aber was macht das schon aus. Besser machen mich diese Titel nicht“ Der Heiler grinste den Schwarzmagier an.

    „Nun, wir könnten uns verabreden. Momentan scheint mir dein Plan noch etwas zu ungereift. Ich möchte nicht sagen du hättest nicht das Zeug dazu, doch möchte ich dich bitten noch mal drüber nachzudenken. Die Ausbildung zum Heiler erfordert einiges an Zeit und Vertrauen in den Lehrmeister. Du bist doch bestimmt ein wenig magiebegabt, oder? Die Heilung ist etwas völlig anderes…. Etwas… wunderschönes. Aber, ich merke ich schweife ab. Ich lade dich auf ein Schinkenbrot ein, wenn du dich entschieden hast, damit wir darüber reden können. Für heute möchte ich weiterschlafen. Die Dämonen wissen wann wir uns treffen, ich leider noch nicht“

    Mit einem breiten Grinser verabschiedete Ceron sich von seinem zukünftigen Schüler. Innerlich wusste er nämlich schon, das er den schon tief in der Tasche hatte. „Achja, und lösch bitte das Licht, wenn du und Dragonlady hier fertig seid.“

  3. Beiträge anzeigen #243
    Dea Avatar von Shiravuel
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    Shiravuel ist offline
    Dragonlady fühlte sich bereits viel besser. Ceron war offenbar ein sehr guter Heiler, welcher genau wusste, was er tat. Sie spürte Ardescions Besorgnis um sich und es tat ihr gut. Nicht, dass er sich Sorgen machte, aber im Augenblick schien er wieder ganz er selbst zu sein, ohne unter der Herrschaft eines wildgewordenen Schwertes zu stehen.

    Sie beobachtete, wie Ceron dann Nafolux behandelte und grinste innerlich. Das hatte der Priester jetzt davon. Obwohl er ihr irgendwo leid tat. Seine Verletzung war sicherlich sehr schmerzhaft. Sie fragte sich, ob er nur jetzt so wütend war oder ob das eine ihm angeborene Eigenschaft war. Schien jedenfalls ziemlich ungesund zu sein und viele Freunde brachte einem das auch nicht gerade.

    Sie nickte dem Priester kurz zu als er ihr durch zusammengebissene Zähne "Gute Besserung" wünschte. Eigentlich sah er eher aus, als hätte er lieber "Fahr zu Beliar" gesagt und sich im letzten Moment eines Besseren besonnen.
    Dann war der wütende Mann auch schon wieder verschwunden. Offenbar mochte er wirklich keine Gesellschaft. Na ja, konnte man nichts machen, aber es wäre interessant zu sehen, ob er auch lachen könnte.

    Dann vernahm Dragonlady Cerons Bemerkung mit dem "Schinkenkurier" und konnte sich kaum noch beherrschen. Innerlich schüttelte sie sich vor Lachen. Offenbar gehörte Schinken zum Lieblingsessen des Heilers. Sie wundete sich, dass sie schon wieder lachen konnte und ihre Hochachtung vor den Künsten des Anderen stieg. In diesem Moment beschloss sie, dass sie eines Tages die Heilkunst bei genau diesem Mann lernen wollte.

    Nein! Konnte ja wohl nicht wahr sein! Ardescion zauberte seine berühmt-berüchtigten Kekse wieder hervor und hielt sie Ceron unter die Nase. Sie konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Also ging die Keksfolter wieder los. Allerdings schien Ceron dies nicht als Folter zu betrachten, denn er nahm tatsächlich einen. Der Ärmste, wenn er wüsste.... Na ja, es war sein erster und er hatte nicht, wie Dragobnlady selbst, schon hunderte von den Dingern von Ardescion bekommen. Mit Estaunen hörte sie, dass Ardescion ebenfalls die Heilkunst lernen wollte. Das wiederum schien dafür zu sprechen, dass er dennoch bei Sinnen war. Und da man ja nie wusste, was die Zukunft so bringen würde, war das ein sehr guter Entschluß. Denn so wie Dragonlady sich und Ardescion kannte, würden sie sicherlich noch hundertmal in gefährliche Situationen geraten. Und als sie zu Athol sah, hatte sie das deutliche Gefühl, dass der Hund ihr zuzwinkerte.

    Abwartend blieb Dragonlady still und leise im Hintergrund stehen.
    Geändert von Shiravuel (18.03.2006 um 22:47 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #244
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Fast eine ganze Woche war vergangen, als sie Ardescion das letzte Mal gesehen hatte. Einige Male waren ihr die Ereignisse um dieses seltsame Schwert durch den Kopf gegangen, auch jetzt, wo sie im Refektorium saß und sich einen Wein genehmigte. Ständig hatte sie das Bedürfnis, diesen Magier aufzusuchen und ihn zu bitten, ihr ein weiteres mal das Schwert zu überlassen, aber sie ließ es bisher bei diesen Gedanken, da sie der Meinung war, dass dies der Magier nicht wünschte und das Schwert ihr Unglück bringen konnte. „Das Schwert - was hat es damit auf sich?“, ging es ihr durch den Kopf, während sie zögerlich an ihrem Wein nippte, „Wieso ließ er es verschwinden und warum war es in seinem Besitz? Warum hatte er es mich halten lassen? Hat er es einfach in Kauf genommen, mich dadurch zu zerstören, oder wusste er, das ich der Macht - oder wie man das auch immer nennen soll - wiederstehe?“, fragen über Fragen, die der jungen Frau durch den Kopf gingen, „Wie geht es nun weiter und wann geht es weiter? Wird er mich noch einmal ansprechen, oder muss ich auf ihn zugehen?“.

    Mit einem Säufzer leerte sie den letzten Schluck aus ihrem Becher und ließ ihren Blick schweifen. Eigentlich hätte sie dies auch bleiben lassen können, denn sie nahm nicht wirklich war, was in ihrer Umgebung passierte. Immer wieder drehten sich die Gedanken um dieses Schwert, welche nur durch die Erinnerung - den Gedankenfetzen an Bardasch unterbrochen wurden. Mit gemischten Gefühlen dachte sie an ihn und damit verbunden dachte sie auch an Marcus, den sie über die ganze Aufregung bezüglich des Schwertes schon fast vergessen hatte. Marcus - wo war er wohl? Sie sah sein Gesicht vor ihrem geistigen Auge, die funkelnden Augen, die förmlich ihr Herz zum Zerspringen brachten, seine Stimme, die sie wehmütig werden ließ. Es war nicht gut, an diesen Mann zu denken, da es sie tieftraurig machte, aber sie tat es trotzdem. Sie blickte weiter zurück und dachte daran, wie sie ihn kennen lernte, wie sich erste Gefühle in ihr regten, die er auf eine magische Art und Weise erwiderte, die ersten zarten Bande, der erste innige Kuss, seine Leidenschaft und schließlich auch der unschöne Abschied, der ihre Miene verfinstern ließ.

    In ihrem aufgewühlten Gemütszustand ließ sie kurz darauf einen weiteren Wein vor sich erscheinen. Sie hatte den heutigen und auch die letzten Tage nicht viel gegessen, was den Wein schneller wirken ließ. So war sie für Wehmut anfälliger und sie nippte erneut säufzend an dem neu gefüllten Becher. Jail hatte die ganzen vergangenen tage keinen Fuß vor die Tür gesetzt und ihr fehlte das tägliche Training. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt und ihr fehlte die frische Luft, die Einsamkeit und die Dunkelheit. zwar war es in den Mauern des Kastell´s immer ziemlich dunkel, aber die Dunkelheit in der freien Natur war doch etwas ganz anderes. So griff sie erneut nach ihrem Becher, nippte aber nicht daran, sondern erhob sich langsam von ihrem Stuhl. Langsam schritt sie auf die Türe zu und verließ das Refektorium. Der Gang führte Jail in die Eingangshalle, wo sie nur einen flüchtigen Blick auf die Statue warf. Mehr Aufmerksamkeit erweckte das große Tor, das sie nun ansteuerte.

    Sie trat vor die mauern des Kastell´s und erschauderte bei der Kälte, die sie draußen empfing. Mit der freien Hand zog sie den Umhang enger und führte mit der anderen Hand den Becher Wein an ihre Lippen. Nur so am Rande vernahm sie, wie sich hinter ihr wieder das Tor schloss und sie schritt einige Schritte durch den Schnee. Unten im Tal war der Schnee schon teilweise weg geschmolzen, aber hier oben lag noch Einiges davon. Wie nicht anders erwartet konnte sie nicht viel in ihrer Umgebung erkennen und sie vermutete sich nicht in Gefahr zu begeben, wenn sie sich nicht weiter vom Tor entfernen würde. So stand sie da, nippte hin und wieder an ihrem Becher und stierte in die Dunkelheit.

  5. Beiträge anzeigen #245
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Ardescion lauschte den Worten des Hohenpriesters, dass sie sich doch morgen zu einem Schinkenbrot treffen sollten, um dann alles sehr genau zu bereden, nachdem der Dunkelhaarige noch eine Nacht darüber geschlafen hatte. Ardescion stimmte dem zu und verließ dann mit Dragonlady den Raum des Heillehrmeister, grinsend, während er daran dachte, das Licht aus zu machen, indem er im Kopf einfach einem Dämonen bat, die Fackeln zu löschen.
    „Ich hoffe es geht dir wieder gut?“, fragte Ardescion die Rotäugige und blickte sich dann nach seinem Hund um, der im Gang herumlief und sich aus irgendeinem Grund zu freuen schien. Vielleicht lag es daran, dass er Dragonlady nach langer Zeit einmal wieder sah, dann freute er sich nämlich immer. Das der Hund die Lady mochte stand außer Frage und so war es auch nicht verwunderlich, dass er nach einiger Zeit sich neben der weißhaarigen hinsetzte und ihr mit der nassen Schnauze gegen die Hand stupste.
    „Ach übrigens meine ich das nicht im Bezug auf die Platzwunde, denn du siehst allgemein leicht durcheinander aus und ich bezweifle, dass es nur an dem Zusammenstoß mit Nafolux lag, der übrigens nicht immer so schlecht gelaunt ist. Wenn man ihn besser kennt, weiß man, dass er gerade irgendetwas vorhatte, wobei du ihn irgendwie unterbrochen hast.“, Ardescion lächelte und wartete dann auf eine Antwort.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Dea Avatar von Shiravuel
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    Shiravuel ist offline
    Dragonlady spürte Athols feuchte Nase an ihrer Hand und hockte sich neben den Hund, um ihn zu streicheln. Wie lange schon hatte sie sein weiches Fell nicht mehr unter den Fingern verspürt. Es tat gut, wieder in die treuen Hundeaugen zu sehen. Sie sah zu Ardescion hoch. "Ja, es geht mir wieder gut oder doch viel besser. Der Mann versteht wirklich sein Handwerk", meinte sie. Dann sah sie Ardescion erstaunt an. War sie so durchschaubar oder lag es daran, dass sie einander so gut kannten, dass er sofort gesehen hatte, dass sie durcheinander war. Aber wie sollte sie ihm das erklären? Ihre Visionen von dem Orkkrieg und dem Fremden hätten ihm wahrscheinlich das Gefühl vermittelt, dass sie, Dragonlady, langsam durchdrehte. Und dass sie sich um ihn, Ardescion, Sorgen machte, wagte sie nicht zu erwähnen, da sie noch deutlich seine Reaktion im Labyrinth vor Augen hatte. Sie befürchtete, dass der vertraute Freund sich wieder in einen kalten Unbekannten verwandeln würde. Und doch... es war schwer zu schweigen, wo sie soviel schon gemeinsam durch gemacht hatten.

    "Durcheinander", wiederholte sie langsam und sah nachdenklich zu dem Priester hoch. Priester? Ja, er war auch einer. Irgendwie war sie heute vn Priestern und Hohepriestern umgeben. "Kann sein, es war ein Tag, an dem sich die Ereignisse buchstäblich überrannten", versuchte sie zu scherzen. Dann fiel ihr wieder ein, dass Ardescion beschlossen hatte die Helkunst zu lernen und im Zusammenhang mit ihrer Vision vom baldigen Krieg war das eine mehr als gute Idee, wenngleich ihr Gegenüber von letzterem nicht einmal etwas ahnte.

    "Sag, wie kamst Du auf die Idee, das Heilen zu erlernen?", fragte sie daher und hoffte, dass dies auch als Ablenkung wirken würde. "Aber komm, erzähl es mir unterwegs", meinte sie noch und stand wieder auf. "Ich halte es nämlich für eine sehr gute Idee, die vielleicht bald unglaublich nützlich sein wird". Der letzte Satz rutschte ihr gegen ihren Willen heraus und sie hoffte nur, dass Ardescion diesem keine weitere Bedeutung zumessen würde.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Ardescion überlegte einen Moment, was er der Weißhaarigen antworten sollte. Denn im Grunde hatte er sich diese Bitte dem Hohepriester nicht wirklich gründlich überlegt, es hatte ihn nur einfach geärgert, dass er unfähig war, etwas sofort zu tun. Schon bei ihrem Abenteuer mit KARhaBs hatte er sich geärgert, als er immer wieder mit ansehen musste, wie andere sich darum kümmerten und wie schwach er gewesen war, als man ihn verletzte hatte. Diese Momente ließen ihn erkenne, dass er trotz seiner Magie kaum wahre Macht besaß sondern grötenteils nur eine die zerstören konnte, die aber nur wenig diejenigen beschützen konnte, die ihm vielleicht wirklich am Herzen lagen. Was könnte er tun, wenn ein Pfeil seinen Hund in der Wildnis treffen würde? Nichts könnte er tun, außer darauf zu hoffen, dass er noch rechtzeitig einen Heiler finden würde.
    Schon damals im Winter vor einem Jahr hatte er sich hilflos gefühlt, als der übergroße Schattenläufer seine Hund angegriffen hatte, und sich geschworen, dass er die Magie lernen würde, damit so etwas nicht wieder vorkommen würde, und nun musste er sehen, dass ihm all seine Magie in manchen Fällen doch nicht helfen konnte.
    Erstaunt bemerkte er, dass er doch einen guten Grund hatte, etwas mehr über die Heilung erfahren zu wollen. Jetzt hoffte er nur, dass dieser auch für Ceron ausreichend sein würde, dass er ihn unterrichtete, denn schließlich wollte der Hohepriester, dass er darüber nachdachte.
    „Ich denke, dass es immer gut ist, dass was man anrichtet auch wieder rückgängig machen zu können. Man nehme nur an, dass ich jemanden mit einer Schattenflamme treffe, obwohl ich das überhaupt nicht beabsichtige, und dieser jenige stirbt, weil nicht schnell genug ein Heiler zugegen ist. Oder stell dir vor, du gehst durch den Wald und siehst einen Händler, der angegriffen wurde, kannst aber nichts machen, weil du nur dazu fähig bist, die Angreifer, die schon längst wieder weg sind, zu vertreiben.“, antwortete der Priester und dachte einen Moment an seinen Vater, der im Wald auf der Heimreise von der Stadt von Banditen ermordet worden war. Damals hatte es ihn nicht gestört und er hatte die Geschäfte seine Vaters einfach übernommen, doch vielleicht hätte es ihn gestört, wäre er dabei gewesen und gesehen, dass ein fähiger Mann noch etwas hätte ändern können. Doch die Vergangenheit sollte man ruhen lassen, viel wichtiger war die Zukunft.
    „Warum sollte es demnächst wichtig sein, Dragonlady? Weißt du etwas, dass ich nicht wie?“, der Magier grinste die junge Frau an und wartete gespannt auf ihre Reaktion.

  8. Beiträge anzeigen #248
    Dea Avatar von Shiravuel
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    Shiravuel ist offline
    Ja, es waren gute Gründe, die Ardescion für das Erlernen der Heilkunst nannte, dahcte Dragonlady, während sie seinen Ausführungen lauschte. Hatte sie nicht ebenso gefühlt als der Priester im Labyrinth verletzt worden war? Hatte sie damals nicht gedacht, dass sie es sich nie würde verzeihen können, wenn er gestorben wäre? Sie beide schienen ähnliche Beweggründe zu haben. Doch dann zuckte sie zusammen. Natürlich. Hätte sie sich ja denken können, dass ihr Ablenkungsmanöver ins Leere gegangen war. Dieser dumme letzte verräterische Satz, der ihr da vorhin rausgerutscht war. Und nun? Nun saß sie in der Falle, wie sie anhand von Ardescions Grinsen feststellte, denn belügen mochte sie Freunde nicht. Sie seufzte. Der Tag schien zu enden wie er begonnen hatte: chaotisch.

    Tief atmete Dragonlady durch und dann erzählte sie ihm doch von der Vision, welche sie am Wasserfall gehabt hatte. Von dem Krieg und den unmenschlichen Heeren, die Khorinis besetzen würden. Von der Herrschaft der Orks über die Menschen. All das Schreckliche eben, dass sie damals vorausgesehen hatte. Und hofftte nur, dass er sie nciht für verrückt erklärte. Sie sah ihn müde an, als sie geendet hatte und meinte erschöpft: "Und jetzt sollte ich wohl langsam lieber den Schönheitsschlaf halten, von dem Ceron gesprochen hat. Ich fühle mich, als würde ich gleich umfallen."
    Abwartend sah sie Ardescion an, während sie das Gefühl hatte, dass ihr im Stehen die Augen zufielen, dch wollte sie nicht schlafen gehen, ohne zu erfahren, ob sie nun in seinen Augen unter die Kategorie "Verrückte, die nicht zu retten waren" fallen würde.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Eine ganze Weile hatte die junge Frau damit zugebracht, einfach so da zu stehen und in die Dunkelheit zu blicken. gedankenverloren hatte sie an ihrem Wein genippt, als etwas sie plötzlich aus ihren Gedanken riss. Angestrengt und etwas beängstigt konzentrierte sie ihren Blick auf den Pfad, der zu dem Kastell hinauf führte. irgendwas schien sich da zu tuen, nur sie wusste nicht, was sich dort näherte - ein Tier oder ein Mensch - oder ein Ork? Nein, das sicher nicht. Unruhig ließ sie ihre freie hand zu ihrem Dolch wandern und wartete darauf, was da den Pfad hinauf kam. Umrisse - schwache Umrisse wurden erkennbar, die ihr verrieten, dass es ein Mensch war. Ein wenig erleichtert entspannten sich ihre Gesichtszüge, aber die hand blieb noch einsatzbereit an ihrem Dolch kleben. Die Umrisse kamen näher und verdeutlichten sich - es schien ein Mann zu sein.

    „Hab ich mir doch gedacht, dass Du mich so empfängst“, sprach die sich nähernde Stimme, die Jail gleich erkannte. Der jungen Frau rutschte das Herz in die Hose und die Röte stieg ihr in´s Gesicht. Die stimme kannte sie nur zu gut. „Was ist?“, fragte die Person, die nun direkt vor Jail stand, „Willst Du mich jetzt direkt töten, oder wollen wir vorher noch einen Wein zusammen trinken?“.

    Jail wusste gar nicht, wie ihr geschah - so oft hatte sie an Marcus gedacht und so oft hatte sie den Moment gefürchtet, ihn wieder zu sehen und jetzt stand er vor ihr - völlig unvorbereitet auf diesen Moment stammelte Jail: „Marcus - Du?“. Zögerlich schritt sie auf ihn zu, bereit ihre Arme nach ihm auszustrecken, hielt sich dann aber gehemmt zurück. Wie sollte sie reagieren?

    „Ist Bardasch hier?“, wollte Marcus wissen und drückte damit Jail´s Wiedersehensfreude, „Ich habe mit ihm zu sprechen“.
    „Er ist nicht hier“, antwortete sie knapp. Sie beobachtete ihn dabei, wie er einen Moment nachdenklich vor ihr stand und lauschte erneut seiner Stimme: „Und - wo ist er? In Khorinis?“.
    „Was weiß ich“, antwortete sie schnippisch. Sollten sie tatsächlich da weiter machen, wo sie geendet hatten? In einem Streit?

    „Na dann - werde ich wohl mal rein gehen“, sagte er und schritt schon auf das Tor zu. Jail rührte sich nicht von der Stelle und sah ihm mit ihren Augen nach ohne ihren Kopf dabei zu bewegen. „Tu das“, sagte sie nur, aber bei den Worten zerriss es sie förmlich. Zum Einen hätte sie ihn gerne umarmt, aber jetzt, wo er doch scheinbar nicht ihret wegen gekommen war, fühlte sie nur Zorn.
    Schließlich wandte sie ihren Kopf aber doch zur Seite und bemerkte, dass Marcus vor dem sich mittlerweile geöffneten Tor stehen geblieben war. „Was ist mit Dir? Kommst Du?“, fragte er. Die junge Frau folgte ihm wortlos.

    Sie hatte nicht vergessen, in welch schwierigen Lage sie sich damals befand und so schritt sie gleich auf die Statue zu, um ihre Gabe zu leisten. Das Marcus das für sie erledigte, lehnte sie mit Stolz ab, lieber wären ihr beide Hände abgefallen, als das er für sie bezahlen würde. Knarrend verschloss sich das Tor hinter ihnen und ohne, dass sie darauf genauer achtete, bemerkte sie, dass Marcus ihr in´s Refektorium folgte. „Wahrscheinlich hat er einfach nur Hunger“, dachte sie, während sie den Speiseraum betrat. Jail nahm an dem Tisch platz, an dem sie schon vorher saß und registriertete, dass auch Marcus sich dort hin setzte. „Wein“, dachte sie kurz und knapp und griff verlegen und verärgert nach dem Becher. Vor Marcus sah sie etwas Brot und ebenfalls einen Wein erscheinen und sie sah ihm dabei zu, wie er sich Stück für Stück das Brot einverleibte. Er war dabei nicht sehr gesprächig und ließ seinen Blick schweifen. Nur hin und wieder blickte er in ihre Augen, was Jail dazu veranlasste, gleich weg zu sehen.

    „Sag mir - war zwischen Euch etwas?“, brach er das Schweigen. Die junge Frau stierte ihm ins Gesicht. Ihr Atem wurde hektisch und ihre Augen verformten sich zu schmalen Schlitzen. „Fängst Du schon wieder an?“, zischte sie, „Ich dachte, das Thema hätte sich erledigt“.
    „Nicht aufregen - Jail. Beantworte meine Frage“, sagte er bestimmt.

    Jail plusterte sich vor ihm auf. „Ich denke gar nicht dran“, zischte sie und erhob sich mit dem Becher in der Hand. „Was willst Du hier?“, fuhr sie fort, „ mich mit Deinen überflüssigen fragen nerven? Ich habe Dir das mehr als einmal deutlich gemacht“. Aufgebracht schüttelte sie sich und herrschte Marcus an: „Lass mich doch einfach zufrieden“.

    Ohne einen weitern Kommentar abzulassen stürmte sie zur Tür des Refektorium´s hinaus und steuerte wutentbrannt den Innenhof an.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Einen Moment lang musterte der Schwarzmagier die junge Frau und überlegte, ob das, was sie gesagt hatte, wirklich passieren könnte. Möglich wäre es, da sie Orks nun schon seit einer ziemlich langen Zeit Khorinis belagerten und den Seeweg zum Festland versperrten. Aber würde es wirklich geschehen, denn im Grunde konnten sie trotz dieser angeblichen Belagerung noch ganz gut auf der Insel leben.
    „Hm, das könnte eine Vision gewesen sein, vielleicht von Beliar geschickt, damit wir uns darauf vorbereiten, dass wir sicher hier wegkommen, oder das wir etwas dagegen unternehmen sollten. Doch Letzteres ist unwahrscheinlich, da wir die Zukunft nur gering Beeinflussen können, da das Schicksal diese vorschreibt und auch wenn wir diese kenne, setzt es sich doch meistens durch. Wobei ebenso bestimmt ist, dass nicht alles bestimmt ist, was auch ein wichtiger Aspekt ist.
    Also erst einmal, halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dass es wirklich eintreffen könnte. Nur würde ich mich mit dir darüber gerne noch ein andere Mal unterhalten, denn ich habe seit Tagen nicht mehr geschlafen und wenn es wirklich eintrifft, habe ich einen umso besseren Grund, morgen bei Ceron aufzupassen!“, der Schwarzmagier lächelte zum Abschied und wünschte der jungen Lady dann eine gute Nacht, während sie noch kurz Athol streichelte und dann ebenfalls in Richtung ihres Gemach ging, nachdem sie dem Dunkelhaarigen den Gute Nacht-Gruß erwidert hatte.

  11. Beiträge anzeigen #251
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Sollte er ihr folgen, wäre sie wohl vorbereiteter auf die Situation, wenn sie stehen würde. Deshalb entschloss Jail sich dazu, sich nicht auf der Bank im Innenhof nieder zu lassen, sondern einfach am Brunnen zu stehen und mit ihren Händen im Wasser zu spielen. Ihre Gedanken waren ärgerlicher Natur und sie holte schwungvoll mit ihrer Hand aus und beförderte eine Portion Wasser damit quer über den Staub bedeckten Boden. So sehr hatte die junge Frau sich gewünscht, ihn wieder zu sehen, aber nicht unter diesen Umständen. Jail wollte keinen Streit und sie wollte keinen eifersüchtigen Partner an ihrer Seite, der ihr bei jeder Gelegenheit eine Szene machte.

    Schon einige Minuten stand sie so da, als sie doch traurig feststellen musste, dass Marcus ihr nicht gefolgt war. „Soso“, dachte sie sich, „Soviel bin ich ihm also wert, dass er es noch nicht mal für nötig hält, mir zu folgen“. Ihre Vorstellungen waren etwas wirr - auf der einen Seite den Wunsch in Ruhe gelassen zu werden und auf der Anderen Seite der Wunsch, dass er ihre Nähe suchte. So war das wohl, wenn man den Anderen immer noch liebte, oder zumindest an seiner Nähe interessiert war.

    Langsam schritt sie im Innenhof auf und ab und musste feststellen, dass er ihr nicht folgte. Es erfüllte sie mit Traurigkeit und sie ließ sich doch niedergeschlagen auf die Bank sinken. Ihr Blick ging rauf gen Himmel, so als ob sie dort Trost finden könnte, doch bei jedem Geräusch schreckte sie zusammen, da sie annahm, sein Antlitz könnte vor ihr erscheinen. Vielleicht hätte sie ihm einfach sagen sollen, was er wissen wollte, aber würde es auch dabei bleiben? Würde er nicht vielmehr bei jeder Gelegenheit derartige Fragen stellen und damit eine Freunschaft trüben?

    Wie es schien, würde er wohl nicht mehr auftauchen und so erhob Jail sich säufzend von der Bank. Es war spät und sie sollte sich besser zu Bett begeben. Den Becher immer noch in der Hand haltend verließ sie Gedankenverloren den Innenhof und wandelte durch die Eingangshalle. Als sie den Weg durch den Gang schritt, empfand sie ihn noch als dunkler, als er ohnehin schon war und die aufkommende Müdigkeit ließ nur noch den Wunsch zu, bald ihr Bett zu erreichen.

    Einen Moment später erreichte sie die Massenunterkunft und entdeckte in einem der Betten einen scheinbar schon schlafenden Marcus. Ärger kam ihn ihr hoch, aber sie schritt ohne Worte an seinem Bett vorbei und ließ sich in ihres sinken. Unter der Decke schlüpfte sie aus ihrer Lederrüstung und beobachtete dabei Marcus, der immer noch reglos da lag. Endlich entkleidet zog sie die Decke höher und schlief auch bald darauf ein.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #252
    Ritter Avatar von KARhaBs
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    Im Schatten hoher Säulen, düsterer Gänge und Pforten. Im Kastell des Zirkels.
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    KARhaBs ist offline
    Die Nacht war lau im Innenhof, die Blätter der immergrünen und wundervoll magischen Esche rauschten im Wind, wie ein ganzer Wald der sacht von einer Briese berührt wurde.
    Der Nachthimmel war geteilt, graue Wolken wechselten sich mit sternenklarem Horizont ab und erschufen in ihren Formen eine Schönheit, die perfekten Frauenkörpern gleichkam.
    Der Mond strahlte hell und doch kaum mehr als beiwerklich auf die Welt und tauchte den verbliebenen Schnee in ein sanftes Glitzern. Es war eine Nacht des Übergangs, wie es ihrer noch viele geben würde, bis endlich der Frühling Einzug hielt, eine Nacht, die die Sehnsucht nach der wiederkehrenden Wärme und der neuen Frische der Welt verkörperte. Sie bedeutete mehr als tausend Worte zu sagen im Stande waren, war schöner als alles, was man sich denken konnte und hatte dennoch so viel Makel, wie der Mensch selbst...

    Ein junger Schwarzmagier saß einsam unter dem Laub der Esche und betrachtete die Nacht, die vor ihm schauspielerte und vorgab, ob ihrer Dunkelheit, gefährlich zu sein. Natürlich verspürte der Zirkelmagier keine Furcht vor der Düsternis, er war ihr verbündeter, wenn nicht sogar einer der wenigen, die ihr zu gebieten in der Lage waren.
    Er hatte ein aufwendig geschliffenes Glas in der rechten Hand, den Arm legere auf seinem Knie abgestützt saß er im Gras und trank gelegentlich von dem Weinbrand, der in jenem Glase befindlich war. Er hatte gut gespeist, fast so gut, wie vor ein paar Tagen mit Corinna, der gildenlosen Bognerin, die ihm von Mal zu Mal sympathischer wurde. Sie hatten sich lange unterhalten, hauptsächlich und wahrhaftig über das Handwerk des Bogenbauens. Fast konnte es gelegentlich scheinen, dass KARhaBs vorhatte eine Lehre bei der hübschen jungen Frau zu beginnen, derart ausführlich waren ihre Erläuterungen ausgefallen. Letztlich hatten sich die beiden spät in der Nacht von einander verabschiedet, der Schwarzmagier glaubte gar den Sonnenaufgang schon sehen zu können.
    Nun aber saß er im Innenhof der magischen Residenz der Schwarzmagier und machte sich Gedanken über das Leben selbst. Er führte sich noch einmal vor Augen, dass er nun ein Schwarzmagier war, bei Leibe nun ein vollwertiges und durchaus ein Mitglied des Zirkels, dass von Nutzen war. Der dachte auch an Lina Suavis, die Bardin mit der hellen und wahrlich angenehmen Singstimme, mit der er ernsthaft vorhatte zu musizieren, um der alten und der gemeinsamen Kunst Willen. Er selbst konnte nicht sagen, wie lange er dort saß und den Weinbrand genoss, der gar nicht zur Neige gehen wollte. Er saß einfach nur da, summte gelegentlich eine alte, schöne Melodie und gedachte seinem vergangenen Leben…

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    Dea Avatar von Shiravuel
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    Shiravuel ist offline
    Erneut erwachte Dragonlady viel zu früh. Vor allem, wenn man bedachte, wann sie letzte Nacht schlafen gegangen war nach dem ereignisreichen Tag. Sofort fiel ihr wieder der Zusammenstoß mit dem wütenden Priester ein, welcher nicht mal seinen Namen genannt hatte und sie betastete ihr Auge. Von der Schwellung war nichts mehr zu fühlen. Ceron war wirklich ein erstklassiger Heiler und seine Prognose, dass sie heute morgen wieder normal aussehen würde, hatte sich bewahrheitet.

    Sie sah aus dem Fenster. Die Welt schien in Watte getaucht zu sein. Nebel, der wie ein Schleier über allem lag und der Welt weiche, verschwommene Konturen verlieh. Selbst Geräusche würden gedämpft klingen, wenn es denn welche geben würde um diese frühe Tageszeit. Langsam wandte Dragonlady sich vom Fenster ab, wusch sich, streifte ihre Robe über und überlegte, was sie mit dem Tag beginnen sollte. Es war eindeutig zu früh und eigentlich war sie nicht einmal richtig wach. Was also hatte sie zum Aufstehen bewogen?

    Sie ging zu ihrer Truhe und nahm jenes geheimnisvolle schwarze Buch mit den roten Lettern auf dem Einband wieder heraus. Zögernd schlug sie es auf. Fast erwartete sie, dass jener kurze Abschnitt, der gestern der einzige Inhalt gewesen war, ebenfalls verschwunden sei und nichts als leeres Pergament zurückgelassen hatte. Doch dem war nicht so. Zu ihrem Erstaunen sah sie sogar einen zweiten Absatz. Dieser jedoch schien in unleserlichen Runen geschrieben, die wild vor ihren Augen tanzten, geradeso, als wollten sie die Leserin verhöhnen. Dragonlady blinzelte. Sah erneut hin., Doch noch immer verschwammen die fremden Runen vor ihren Augen. Seufzend klappte sie das Buch zu und verstaute es erneut in der Truhe. Entweder war sie noch zu müde und es lag an ihr oder die Zeit, in der sie diese Sätze lesen sollte, war noch nicht gekommen. Sie würde es später oder morgen noch einmal versuchen.
    Sie überprüfte - wie immer, wenn sie vorhatte ihr Zimmer zu verlassen - ihren Runenbeutel, stellte fest, dass alle Runen vollzählig vorhanden waren, griff ohne nachzudenken nach ihrem gelben Umhang, den sie über die Robe streifte, setzte die Kapuze auf und verließ den Raum. Eilig durchquerte sie das Kastell, trank rasch im Refektorium einen heißen Tee, der sie aber auch nicht wacher machte und verließ dann dann das Kastell, um einen kurzen Morgenspaziergang in dieser unwirklichen Wattewelt des Nebels zu unternehmen. Wie letztens schon, schwiegen auch diesmal die Skelette. Vielleicht schliefen sie noch. Oder schliefen Skelette nicht? Hingen sie etwa Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr hier herum, immer hellwach und stets bereit, Eindringlinge zu erschrecken oder Schwarzmagier zu ärgern? Doch dann verdrängte Dragonlady diese Gedanken aus ihrem Kopf. Zu deprimierend schien ihr das Dasein der Skelette, um sich auch noch um diese Tageszeit damit zu beschäftigen.

    Langsam verschwand sie im Nebel. Eine Zeitlang leuchtete noch ihr gelber Umhang sichtbar auf kurze Entfernung, doch dann verschmolz auch dieser mit der grauweißen Welt und ihre Schritte verklangen.

  14. Beiträge anzeigen #254
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Es war bereits Mittag, als Jail aus ihrem Schlaf hoch schreckte. Ihr erster Blick galt dem Bett, in dem sie Marcus vermutete, aber er hatte seine Schlafstätte schon verlassen. Müde rieb sie sich die Augen und ließ ihren Blick weiter durch den Schlafsaal wandern. In einem weiter entfernten Bett konnte sie eine Person ausmachen, die scheinbar noch schlief. Leise schob die junge Frau ihre Bettdecke zurück und lehnte sich aus dem Bett. Neben diesem lag ihre Lederrüstung auf dem Boden, nach der sie griff. Jail wollte nicht umständlich unter der Bettdecke in ihre Kleidung schlüpfen, also schwang sie ihre Beine hinaus und stieg eilig in die dafür vorgesehene Öffnung ihrer Rüstung. Hastig zog sie selbige nach oben, steckte ihre Arme rein und schüttelte sich ordentlich in dem kalten Material. „Es müsste etwas geben, dass einem die Rüstung schon anwärmt“, dachte sie bei sich, „Das dreckige Ding kann man ja schließlich nicht mit in´s Bett nehmen.

    Angekleidet schritt sie auf das Fenster zu, immer noch bemüht leise zu sein und sah hinaus. Die Sonne hatte sich ihren Weg durch die Wolken gebahnt und ließ den noch liegenden Schnee glitzern. Sofort verspürte sie große Lust sich in der freien Natur zu bewegen und frische Luft zu atmen. Durch einen grunzen wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und erkannte, als sie sich umdrehte, dass in dem Bett scheinbar nicht nur eine Person lag. Ein Mann und eine Frau waren scheinbar dabei, etwas zu tun, das Jail nicht mitverfolgen wollte und so entfernte sie sich möglichst unbemerkt aus der Massenunterkunft. Um wen es sich handelte, wusste die junge Frau nicht, da sie nicht darauf geachtet hatte.

    Jail schritt den dunklen Gang entlang, der nur von ein paar Fakeln beleuchtet wurde. Der Teppich schluckte die Geräusche ihrer Schritte und sie näherte sich dem Refektorium. An der Eingangstüre blieb sie stehen und warf einen vorsichtigen Blick in das Innere des Refektorium´s, da sie es für möglich hielt, dort Marcus anzutreffen, auf dessen Gesellschaft sie keinen gesonderten Wert legte. In der Tat - dort saß er und speiste etwas, dass nach Fleisch aussah. Jail überlegte einen Moment, entschied sich dann aber dazu, den Speisesaal zu betreten und ihn einfach zu ignorieren. Ohne ihn einen weiteren Blickes zu würdigen steuerte sie einen andren freien Tisch an und ließ sich leise auf dem Stuhl nieder. „Brot und Käse“, dachte sie und beobachtete dabei den Dunkelhaarigen, der sie scheinbar bemerkt hatte. „Bleib bloss da“, ging es ihr durch den Kopf und sie widmete ihre Aufmerksamkeit der Speise, die vor ihr aufgetaucht war. Kauend vernahm sie, dass Marcus ihr den Gefallen nicht tun wollte. Er hatte sich von seinem Platz erhoben und steuerte gerade auf sie zu.

    „Darf ich?“, fragte er und deutete dabei auf den freien Stuhl an ihrem Tisch.
    „Nein“, antwortete sie knapp und sah dabei nicht von ihrem Teller hoch. Die Antwort hätte sie sich sparen können, da Marcus ungeachtet ihrer Antwort sich zu ihr gesellte. Aus den Augenwinkeln konnte Jail beobachten, wie er sie unentwegt ansah. Genervt und ohne zu wissen, wie sie reagieren sollte, aß sie schweigend ihren Käse.
    „Es tut mir Leid“, brach Marcus schließlich das Schweigen, „Ich weiß, dass ich mich wie ein Volltrottel benommen habe.
    „Ganz richtig“, murmelte Jail und weigerte sich immer noch, ihn anzusehen.
    „Jail - komm, lass uns vernünftig darüber reden“, bat er sie.
    „Da gibt es nicht´s zu reden“, antworte sie knapp und knabberte weiter an ihrem Brot. „Wasser“, dachte sie sich und spülte die Brotbrocken mit Hilfe des Wasser´s ihre trockene Kehle hinunter.
    „Jail - bitte“, sprach er, „Ich habe mich doch entschuldigt...“.
    „Und Du meinst, das reicht?“, unterbrach sie ihn und sah ihn schließlich an. Seine Augen sahen sie bittend an, hatten aber eine weniger magische Wirkung auf sie, wie bisher.
    „Du kannst nicht einfach hier rein spazieren, eine Entschuldigung daher reden und damit einfach alles ungeschehen machen“, fuhr sie fort, „Entscheidend ist, dass Du Dich wie ein eifersüchtiger Trottel benommen hast und mir Dinge unterstelltest, die einfach unverschämt sind. Ich habe keine Lust, mein Leben mit jemandem zu verbringen, der an meinem Wort zweifelt“.

    Betreten wanderte sein Blick auf den Tisch. Es waren wohl nicht die Worte, die er erwartet hatte und so fur sie fort:

    „Es ist besser, wenn Du gehst, denn ich glaube nicht, dass es der letzte Vorfall dieser Art sein würde. Du würdest mir immer unterstellen, anderweitig etwas laufen zu haben und darauf kann ich liebend gern verzichten“.
    „Nein - bestimmt nicht...“, meinte er, wurde aber von der jungen Frau unterbrochen, die ihn nun darum bat, sie alleine zu lassen. Scheinbar niedergeschlagen erhob er sich langsam und wanderte zu seinem Platz zurück. Dort angekommen suchte er den Blickkontakt zu Jail, die ihm weiter aber keine Aufmerksamkeit schenkte.

  15. Beiträge anzeigen #255
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Langsam öffnete sich das Tor des Kastells, ein Knarren war zu vernehmen, und jeder gelernte Zimmermann wusste sofort, dass es sich hierbei nur um die Schaniere handeln konnten, die mittlerweile so abgenutzt waren, und dringend etwas Fett oder Öl brauchten, damit das Tor sich wieder halbwegs lautlos öffnen konnten.
    Für Hirni jedoch stellte das Knarren etwas anderes dar. Für ihn war es eher eine Warnung an alle Besucher, dass es hier im Kastell anders zu ging, als irgendwoanders. Und Irgendwoanders konnte ein weitläufiger Begriff sein, wenn Hirni da an Nandorean dachte, welches er vor gut einer Woche verlassen hatte. Es war ein faszinierendes Land, und das Abenteuer, welches er dort erleben durfte, war nicht weniger faszinierend. Er war zwar Anfangs ziemlich der Buhmann gewesen, als einziger Schwarzmagier, der sich mit 3 Angehörigen Lees rumschlagen musste, doch am Ende des Abenteuers, als die Vier, zu denen er ja gehörte, das Land Nandorean verliessen, waren sie fast schon eine Einheit gewesen. Und auch wenn sie sonst nicht viel verband, so existierte doch eine Sache, die die Vier miteinander gemeinsam hatten: Sie waren alle ein Teil des Gleichgewichts, welches in Nandorean herrschen musste.
    Der Schwarzmagier ging die Stufen zum oberen Stockwerk hinauf, dachte über das erlebte in Nandorean nach und schaute dabei auf den Ring, welcher das blaue Symbol des Wassers in sich trug. "Verrückt. Damit habe ich so gesehen jetzt mit allen "Elementen" des Glaubens zu tun. Ich war schon Innosgläubiger, bin jetzt Angehöriger der dunklen Glaubensrichtung, sprich, der Dunkelheit, schaut man aber auf meinen Ring aus Nandorean, könnte man mich als Adanosgläubigen identifizieren, trage ich doch das Zeichen des Wassers am Ring. Doch dass dieses Zeichen eine völlig andere Bedeutung hat, das wiederum kann nur ich wissen. Verwirrende Sache ist das."

    Völlig Geistesabwesend trat Hirni in sein altes Zimmer, welches er mit Elfi in ein Doppelzimmer umgebaut hatte, obwohl er doch neulich umziehen musste, aufgrund des geplatzten Zombies. Er registrierte erst, dass sein Zimmerteil wieder völlig restauriert war, als er auf seinem Bett sass und aufschaute.
    "Da haben die Dämonen ja ne reife Leistung hingelegt. Alles wieder in Ordnung, und meine Klamotten stehen auch schon wieder hier im Zimmer. Mensch, wie lange war ich jetzt schon nicht mehr im Kastell? Über einen Monat. Und wie es scheint, muss ich es schon bald wieder verlassen, will ich doch meine Heillehre vollenden. Doch erstmal heisst es jetzt bei Rhonin anfragen, ob ich meine Prüfung in der Magie ablegen kann. Dann wäre das auch erledigt, und ich müsste nicht immer nur mit einem Skelett in die Schlacht ziehen." dachte er laut vor sich hin.
    "Nun denn... ich werd mich dann mal aufmachen, und meinen Lehrmeister suchen."

    Der junge Magus legte sein Schwert mitten auf den Tisch, auch seine 6 Runen legte er dort hin, hier im Kastell benötigte er sie ja doch nicht, und verliess wieder sein Zimmer. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, kam ihm jedoch noch ein weiterer, besserer Gedanke:
    "Hm, ich sollte vielleicht vorher was Essen, hab schon Wochenlang kein richtiges Essen mehr bekommen. In Jharkendar gabs nur mittelmässigen Frass, in Nandorean war das Essen auch nich viel Besser. Wenn ich da an Stoffels geniales Fleisch denke, Pfui Teufel. Und das Bier dort hat auch mehr geschmeckt wie hochgezogene Pisse, und nicht wie vernünftig gebrautes Bier. Also, jetzt kann Rhonin auch noch kurz auf mich warten. Erst will ich mir was ordentliches hinter die Kiemen ballern."
    Und so ging der Schwarzhaarige Richtung Refektorium...

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    Ehrengarde Avatar von Rhonin
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    Rhonin ist offline
    Mit einem leisen Plopp erschien der rothaarige Priester in der Eingangshalle des Kastells. Kaum dass er dort erschien war, riss er auch schon die Kapuze nach Hinten. Endlich, nach fast zwei Wochen konnte er es wieder wagen, die Kapuze seiner Robe abzulegen. Er konnte es schließlich nicht riskieren, dass das junge Mädchen aus dem Kloster oder ein Bandit erkannte. Sein Plan war zwar nicht ganz so verlaufen wie er es eigentlich geplant hatte, aber dennoch war sein Durst nach süßer Rache gestillt. Er hatte zwar einen unliebsamen Moment des Schmerzens hinnehmen müssen, aber dafür besaß er nun eine Rune ins Kloster. Was aber noch viel wichtiger war - Viele erbärmliche Diener des Lichtes hatten durch seine Hand oder seine Taten ihr Leben verwirkt. Noch immer hatte er den belebenden Geruch des Blutes in der Nase.

    Vorsichtig verstaute er seine neue Teleportrune in seinen Beutel, wo er auch alle seine anderen Runen lagern ließ. Anschließend verließ er eiligen Schrittes die Eingangshalle und erkundigte sich bei den Dämonen wo sich sein unnützer Schüler aufhielt.
    Soso, auf dem Weg ins Refektorium also. Na warte, Bursche.
    Ohne jede Vorwarnung bog er plötzlich in einen Gang zu seiner linken ab und kurz danach in einen zu seiner rechten. Und da schlenderte er auch schon unweit vor ihm den Gang entlang. Rhonin holte tief Luft eher er losposaunte.

    HIRNI!!! HIRNI!!!! HIRNI!!!!! HIRNI!!!!!! Doch der Typ drehte sicht nicht um. Ist der jetzt auch noch Taub? ging es Rhonin durch den Kopf.
    Er würde schon sehen was er davon hatte. Ihn einfach zu ignorieren. Unglaublich! Was für eine Frechheit.... Dem würde er es schon zeigen.
    Schnell fischte er eine Rune aus seinem Beutel und beschwor ein Schattenläuferskelett.

    Vorsichtig pirschte es sich an den schwarzhaarigen Kerl am Ende des Ganges heran, ehe die sich Bestie brüllend und fauchend auf ihr Opfer warf und sich in das rechte Bein des Mannes verbiss. Anschließend schliff das Skelett ihre Beute zu ihrem Meister.
    Während Rhonin den Weg zur Eingangshalle einschlug, ging seine Kreatur neben ihm her und schliff Hirni mit.

    Soso, du meinst also MICH ignorieren zu können oder wie? Na warte, Freundchen dann wollen wir dich mal auf die Püfung stellen.

    In Windeseile durchquerten sie einige Gänge, die Eingangshalle und schließlich das Eingangstor. Erst draußen einige Meter vom Tor entfernt, erlaubte Er seiner Kreatur, sich von Hirnis Fuß zu lösen. Und nun mach deine Augen auf! Siehst du dort unten am ende des Pfades der hier raufführt die neun Baumstämme? Sie sind mit einem gebührenden Abstand in Dreiecksform aufgestellt. Deine erste Aufgabe ist es, mit einem beschworenem Golem alle neun Baumstämme umzukegeln. Verstanden? Gut, dann leg mal los.

  17. Beiträge anzeigen #257
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    "Man bringe mir meine Runen herbei." forderte Hirni, der sein blutendes Bein hielt. Doch niemand rührte sich. "Na Klasse. Rhonin, du musst dich kurz gedulden. Meine Runen liegen noch oben auf meinem Tisch. Kann ja nich wissen, dass du mich aufeinmal findest, obwohl ich dich finden wollte, nachdem ich was essen wollte im Refektorium. Was ja auch warten muss jetzt..." Rhonin schaute ihn weniger verständnisvoll an, deutete ihm dann aber an, dass er sich beeilen solle.
    "Ich ihn ignorieren. Wer hat mich dann erstmal gut nen Monat lang nicht unterrichtet, oder besser, mich so lange warten lassen? Witzbold." flüsterte Hirni vor sich her, als er humpelnd die Treppe zum oberen Stockwerk hinaufging.
    Nachdem sich der Schwarzmagier dann seine Runen besorgt hatte, humpelte er zurück, um dort seinen wartenden Lehrmeister mit einem Grinsen wieder zu begrüßen.
    "Danke übrigens für die Verletzung. So kann ich wunderbar an mir selbst ausprobieren, ob ich wirklich so gut heilen kann. Ansonsten... muss ich mir dann bald ne Prothese zulegen, wenn das Bein abgefault ist. Aber los gehts... Mit leerem Magen."

    Der junge Magus zog seine Rune für die Golembeschwörung hervor, und ihm wurde erst jetzt irgendwie klar, dass er einen Golem bisher noch nicht wirklich viel beschworen hatte. "Wenn ichs mir recht überlege noch gar nicht. Ich kenne nur die Theorie... und das ich die gelesen habe, ist auch Wochen her. Geil, das wird lustig."
    So lenkte der Schwarzmagier seine Konzentration auf die Rune, und auf die Kraft, die ihn ihr ruhte, um sich gleichzeitig in Gedanken einen Golem vorzustellen. "Am besten ist, wenn er etwas runder wird. Schliesslich soll er ja kugeln, nicht laufen... oder sollte ich besser sagen kegeln?"
    Hirni konnte das Scherzen auch beim Magie wirken nicht unterlassen, und so wunderte er sich eigentlich gar nicht, dass sein Golem anstatt eines zweiten Beines, einen dritten Arm besass.
    Rhonin schaute ihn entgeistert an.
    "Was, er soll doch rollen, und nicht laufen. Was braucht der dann zwei Füsse?" kicherte Hirni und liess den Golem dann Anlauf nehmen. Es war lustig mit anzusehen, wie der riesige Steinkoloss humpeld Anlauf nahm, und dann natürlich stolpern musste, so dass er nicht nur krachend zu Boden fiel, sondern er auch schon vorher anfing, unfreiwillig Purzelbäume zu schlagen.
    "Oh Scheisse. Jetzt kann ich nur hoffen, dass der die Bäume trifft. Jetzt kann ich den nich mehr kontrollieren. Dabei war der noch gar nich auf der Bahn."
    Es lag jetzt also wiedermal an dem Glück des Schwarzmagiers, ob der Golem die Neun Bäume da unten abräumen würde. Und es sah erst gar nicht gut aus, denn der rollende Koloss donnerte zwar den Abhang herunter, kam jedoch von der "Ideallinie" ab, prallte gegen einen Felsen, dann gegen einen Gegenüberliegenden, und Hirni konnte schon zu dem Zeitpunkt nicht mehr hinsehen, so dass er mit geschlossenen Augen wegschaute und nur noch dachte: "Das wars. Die magische Fortbildung kann ich vergessen."
    Somit sah er auch nicht, wie der rollende Steinball erneut einen Felsen touchierte, der ihm die entscheidende Richtungsänderung einbrachte, und so donnernd gegen die Bäume prallte. Diese wurden ohne große Probleme durch die gewaltige Masse des Golems umgerissen, und die Bäume, die seitlich umfielen, rissen auch die anderen, die an der Seite standen, die der Golem nicht erwischt hatte, um. Erst als er Rhonins "Respekt" vernahm, schlug Hirni die Augen auf, um das Ergebnis zu sehen.
    "Woah. Ich sags ja immer wieder, wo kein Verstand ist, kann nur Glück sein." war sein einziger Kommentar zu dieser glanzlosen Glanzleistung...

  18. Beiträge anzeigen #258
    Ehrengarde Avatar von Rhonin
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    Rhonin ist offline
    Ein Golem mit drei Armen und nur einem Bein..... wieso nicht? Jedem seine kreative Vielfalt. Das war auch eine Möglichkeit, sich vom Rest der Menge abzuheben. Wie auch immer, er hatte es geschafft. Kamen sie nun also zur nächsten Prüfung.

    Respekt. Kommen wir zum Schattenläufer. Ich bin gespannt, welche Missbildungen dieser aufzuweisen hat. Ein breites Grinsen konnte sich der Lehrmeister nicht verkneifen. Beschwöre einen Schattenläufer und lasse ihn alle neun Baumstämme hier rauf bringen. Wollen wir doch mal sehen, wie ausdauernd deine Kreaturen sind.

  19. Beiträge anzeigen #259
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    "Missbildung? Das war keine Missbildung. Das war Evolution." gab Hirni als einzige Antwort an, um sich dann seiner nächsten Aufgabe zu widmen. Ein Schattenläuferskelett also, welches alle neun Baumstämme hinaufbringen sollte? Dies klang ja doch recht einfach, doch die Kreatur musste natürlich lange anhalten, und nicht zuletzt auch stark genug sein. Hier durften keine falschen Körperteile vorhanden sein.
    "Hm, ich denke aber mal, ein Schattenläufer mit zusätzlichen Armen wäre hier auch nicht zu verachten. Aber ich denke mal, das könnte man als mogeln ansehen. Und ich mogel schliesslich nicht. Also wird jetzt ein ordentlicher untoter Schattenläufer beschworen." gab sich der ehemalige Adept des Fuers in Gedanken sein Ziel vor. Erneut lenkte er seine Konzentration in die magische Kraft der Rune, fühlte dabei die feinen Linien und Einkerbungen in dem magischen Stein und formte in Gedanken ein perfektes Schattenläuferskelett, welches dann auch prompt vor den beiden Magiern stand.
    "Ha, Perfekt. Los Bello, hol die Stöckchen." sprach Hirni grinsend und schaute sich zufrieden an, wie die Kreatur die ersten 6 Baumstämme ohne besondere Probleme hinauftrug, und sie fein säuberlich vor die beiden Magier aufstapelte. Bei dem siebten Stamm hingegen wurde der Schattenläufer schon langsamer und vor allem wackliger auf den Beinen.
    "Mach nich schlapp. Die letzten beiden schaffst du auch noch." dachte sich der Schwarzmagier, als der Schattenläufer den siebten Stamm vor die Füsse der Beiden legte.
    Beim Achten wurde es noch kritischer, nicht nur, dass der Schattenläufer gewisse Probleme mit dem Gerade gehen hatte, als er den achten Stamm nach oben trug, nein, er fing auch noch an, langsam aber sicher auseinander zu fallen. Doch auch der achte Stamm fand seinen Weg nach oben.
    Beim neunten Stamm jedoch war der Schattenläufer kurz davor, zusammenzubrechen, und damit wäre auch seine relativ kurze Lebensdauer dahin gewesen. Hirni musste nun anders vorgehen, denn der Schattenläufer würde es mit Sicherheit nicht schaffen, den letzten Baumstamm zu Rhonin und Hirni hochzutragen. Also befahl der Schwarzmagier den Schattenläufer, den Baumstamm den Rest der Strecke hochzuwerfen. Die Kreatur richtete sich mit allen Kräften noch einmal auf, packte den Stamm mit seinen Vorderpranken und warf ihn hinauf.
    "Wir sollten nun einen Schritt zur Seite gehen." bemerkte Hirni, als er sah, wie der Baumstamm auf sie zuflog. Gesagt, getan, denn der Baumstamm landete genau dort, wo die beiden Zirkelmitglieder vorher gestanden hatten.
    "Das war Nr. 9" war Hirnis einzige Bemerkung, als sie den Stamm vor sich liegen sahen...

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    Night Hawk streifte wieder einmal durch das Kastell. Er hatte die letzten Tage ausschließlich mit lesen verbracht, er wollte endlich mal wieder an die frische Luft trainieren. Er trat also aus dem froßen Tor des Kastells und fing an zu trainieren. Erst lief er einige Runden runter zum See und wieder hoch zum Kastell, so wie er es immer bei Nafolux machen musste. Dann machte er Liegestütz, so lange bis ihm die Arme abfielen. Dann zog er zuerst sein Schwert und führte ein paar Übungen aus, es war anstrengend, da er schon lange nicht mehr trainiert hatte, doch dies musste sein, selbst als Magier wollte er stark sein. Denn es würden bestimmt momente kommen, wo ihm die Magie nicht helfen könnte. Doch bis er erstmal Magier war, musste er noch einiges lernen. Nachdem er mit dem schwert zu ende trainiert hatte, übte er mit seinem Bogen. Seine Form war miserabel, geradezu anfängerhaft. Naja, was solls, nach einiger Zeit ging er wieder ins Kastell und dann in den Innenhof, er schaute sich die Sterne an. Mit Narya hatte er dies oft getan, er kannte von ihr ein paar Sternenbilder und natürlich auch aus einigen Büchern. Er hatte eine neue idee, vielleicht könnte er ja die Sterne analysieren, das war doch sicher auch eine sinnvolle Aufgabe für einen zukünftigen Magier, wie er hoffte. Also machte er sich auf in die Bibliothek, sprach ein paar Worte aus und sammelte wie immer die Bücher über Sternenbilder ein. Dann ging er auf sein Zimmer und begann zu studieren.

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