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Das Kastell des ZuX #57
Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert' kunstvoll Stein,
ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.
Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint's zu sein.
Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
Und selbst der Sturm über die steingeschnitt'nen Ungeheuer,
Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.
Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.
In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegt
und sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.
Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.
Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.
Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.
Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.
Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.
Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,
gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.
Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,
ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.
Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes sinnlos Wahn.
Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastells
die winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,
zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.
In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen
sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel
und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,
das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.
Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
Verführte Beliars und seinen Zielen untertan,
weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.
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Lucya und Kayden hatten die vergangene Zeit zusammen verbracht und waren Glücklich darüber. Kayden hoffte ihrem Mann mal über den Weg zu laufen, dann könnte er ihm einiges zurück geben was er zweifelsohne verdient hatte.
Die hatten im Kastell eine schöne Zeit verbracht und würde sie auch noch sicher weiter verbringen aber nun musste sich Kayden um seine Schüler kümmer. Lucya und er beschlossen sich später wieder zu treffen, er würde sicher nicht sehr lange brauchen, versicherte der Lehrmeister. Sie wollte die Zeit nutzen um in der Bibliothek etwas zu lesen und Kayden machte sich auf den Weg zum Übungsraum, er fand dort allerdings nur Klaatsch vor und ließ ihn in ruhe weiter trainieren. Das schien ja doch noch was zu werden mit ihm dachte er sich und machte sich auf die Suche nach dem Sumpfler Cugar.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis er ihn entdeckte, naja mehr sein Hinterteil. SeinKopf klemmte zwischen einer Türe, anscheinend war er etwas zu neugierig geworden und das hatte einem der Dämonen nicht gepasst. A, liebsten würde er ihn dort lassen wo er jetzt war aber das brachte er auch wieder nicht fertig. Der Dämon schien im Labor zu sein und so fing er einfach mal an.
"Ich muß mich für diesen Nichtsnutz entschuldigen, er hatte sicher nichts böses im Sinn. Seine Neugierde hatte ihn wohl hergetrieben und so wie ich ihn kenne war ihm gar nicht klar was er tat. Cugar ist einer meiner Schüler und ich versichere, das er hier in diesen Hallen keinen Unfug mehr anstellen wird."
Es dauerte aber Cugar wurde frei gegeben und Kayden nahm ihn sofort am Arm und zog ihn mit sich.
"Du kannst es nicht lassen oder? Was wolltest du in dem Labor eigentlich? Ach, ich will es lieber gar nicht wissen. Einen Auftrag habe ich für dich. Du sollst ins Minental und mir dort die Waffe eines Elite Kriegers der Orks besorgen. Ich bin sicher, daß du dazu in der Lage bist wenn du mal keinen Blödsinn im Kopf hast, naja gut vielleicht gerade deswegen. Also, in ein paar Tagen findest du mich auf dem Hof wieder, ich hoffe dich dort mit der Waffe anzutreffen."
Kayden nickte ihm noch einmal zu und lief dann langsam zur Bibliothek um dort Lucya zu treffen. Als er diese betrat schaute er sich nachseiner Liebsten um.
Geändert von Kayden (17.02.2006 um 21:36 Uhr)
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Nun hatte er das Buch also komplett und schon schnell durchgelesen. Er verstand noch nicht alles, aber ich glaubte, es würde ihm bei Zeiten immer und immer mehr helfen, umsomehr er verstand. Die Dämonenbschwörer aus völlig anderer Sicht zu betrachten, war ziemlich aufschlussreich, nicht nur über die Feuermagier, sondern auch über die Dämonenbeschwörer. Er hatte soviel herausgefunden, was den Schwarzmagiern, so nichtmehr auffiel, sodass das Buch wertvoller war als so manch andere Schrift. Doch Nafolux las so oft von Dämonenbeschwörern. Er las so oft, wie sie mächtige Dämonen zum auslöschen von Städten geschickt haben sollten, doch der Priester war selbst noch garnicht in der Lage einen echten Dämon zu beschwören. Er war noch lange nicht am Ende seiner Ausbildung, doch er wollte endlich die letzten drei Sprüche noch lernen. Er wollte endlich sich auch dem letzten Rest der Macht Beliars bedienen um sich vielleicht noch darüber hinaus zu labben, doch dies könnte gefährlich werden und ohne das Wissen über die Dämonenkontrolle würde es schwer werden. Also musste er es lernen. Es kribbelte ihm fast schon unter den Fingernägeln endlich wieder etwas wirklich neues zu lernen, endlich wieder seine Macht spürbar zu vermehren. Doch er musste ersteinmal einen Lehrmeister aufsuchen. Natürlich würde er liebendgern den Hohepriester Don-Esteban aufsuchen, doch aufgrund einiger Zwischenfälle wollte Nafolux diesem ersteinmal für geraume Zeit aus dem Weg gehen. Er schien sehr verärgert als er mehr als einmal ungefragt und unerwünscht in einen Zauber einbezogenwurde... Nafolux schüttelte den Gedanken ab und durchforstete sein Wissen nach dem Namen eines weiteren Lehrmeisters. Es sollte noch einem geben. Er hatte schoneinmal mit ihm zutun gehabt, als er sich bei Sinistro hatte ausbilden lassen, doch wie war nochgleich der Name?
"OLIRIE"
Dröhnte es in dem Kopf des Priesters. Verärgert sah er zu einem Dämon vor ihm und wollte sich eben noch über diese unnötige Störung beschwören, als nafolux sich auchschon wieder unter Kontrolle bekam und lieber danach fragte, wo sich dieser Orilie aufhielt. Der Dämon meinte, dass er in der Bibliothek war und verschwand dann, mit ihm auch langsam die Kopfschmerzen, die egal wie oft man sie ertragen hatte, einfach nicht nachlassen wollten. Es war ein Schmerz an den man sich nicht gewöhnen konnte. Doch wenigstens brachten sie die gewünschten Informationen.
Schnellen Schrittes und mit entschlossener ernster Miene eielete der Priester zu der Bibliothek. Es war von seinem Labor aus nicht sehr weit, doch wie lang er bauchen würde, wusste er noch nicht. Er hoffte er würde bald ankommen, denn es war schon spät und der Priester hatte lang nichtmehr richtig geschlafen. Zusehr hatte ihn das Buch interessiert und der Dämon eben hatte nicht gerade zu seinem Wohlbefinden beigetragen.
Nach einiger Zeit kam er dann endlich in der Bibliothek an und sah sich um. Es gab tausend Regale und noch mehr Gänge, die er gehen konnte. Welchen sollte er nehmen? Wo würde er seinen Lehrmeister finden? Es war wohl egal, also ging der Priester einfach hinter das nächst beste Regel und folgte dem Gang, mal links mal rechts, so wie es ihm beliebte, bis er dann plötzlich an einer Gestalt vorbeikam, die über ein Buch gebeugt war. Nafolux erkannte das Gesicht wieder, auch wenn es von einer anscheinend langen Studie sehr mitgenommen aussah.
Der Ergraute wollte nciht wissen wie sein Gesicht mittlerweile aussah, es war ihm auch völlig egal, denn darauf kam es überhaupt nicht an. Es kam nur darauf an, wieviel Macht er hatte und diese hatte er zur Genüge auch wenn sie anfing ihn zu zerfressen. Er würde standhalten und wenn er mit seinem Geist seine körperliche Hülle zusammen halten müsste, weil sie der Zeit nachgeben wollte. Doch er hatte noch einiges an Zeit vor sich und mindetsens genausoviel zu lernen.
Der Hoheprietster hatte mittlerweile zu dem Mann aufgesehen, der nun vor ihm stand und guckte ihn in sein ausdrucksloses, eiskaltes Geischt, was kaum eine Regung zeigte, außer das aufmerksame Verfolgen aller Dinge, die der Hohepriester tat. Nach kurzer Zeit des Schweigens brach der müde Priester dieses und erklärte seinem Gegenüber:
"Ich habe gehört und gesehen, dass ihr die Diener Beliars in der Kunst der Magie lehrt und ich denke auch, das ihr selbst über das Wissen des letzten Kreises bescheid wisst. Ich bin gekommen, um um eine Ausbildung zu bitten. Ich würde mich gern der letzten Sprüche bemächtigen und fühle mich mehr als bereit. Fast schon seit langem überfällig und nun voller erwartung es endlich nachzuholen."
Oft dachte der Priester daran, was ihm Don-Esteban einst gesagt hatte. Er sollte respektvoll, aber nicht unterwürfig sein und der Mann hatte recht. Es gab keinen Grund, warum es anders sein sollte. So wurde der zielstrebige gefühlsllose Blick des Priester etwas gestärkt. Er musste sein ganzes Lebenlang betteln, doch nun war er darüber hinweggekommen. Allerdings war sein Leben früher sogut wie nichts wert gewesen ...
Geändert von Nafolux (17.02.2006 um 23:32 Uhr)
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Die letzten Tage hatte Lucya mit ihrem geliebten Kayden, dem Banditen verbringen können.
Im Moment fühlte sie sich wahrhaftig glücklich. Stundenlang konnten sie einfach nur dasitzen und sich an sehen. Lucya sang ihm Lieder vor und spielte für ihn auf der Flöte, und Kayden erzählte ihr Geschichten voller wundersamer Dinge und von seinen Abenteuern.
Am Abend saßen sie wieder unter der Esche, hielten sich bei den Händen und flüsterten sich liebevolle Worte zu.
Irgendwann trennten sie sich voneinander, da Kayden nach seinen Schülern sehen mußte. Er hatte diesen schrecklichen Cugar mitgebracht, der ihr damals auf dem Hof die Unterkunft vermiest hatte, indem er ständig dabei war, die Betten anzuzünden. Der konnte auch hier nur Ärger bedeuten. Hoffentlich stellte er nichts an.
Lucya nutzte diese Zeit, um sich in der Bibliothek wieder wichtiger Lektüre zu widmen. Sie las noch immer Bücher über Beliar und seine Magie. Zu diesem Thema gab es unzählige Werke, so daß man aufpassen mußte, daß man seinen Suchbegriff nicht zu allgemein wählte. In diesem Fall passierte es, daß die Regale sich gänzlich auf den Boden entleerten. Solche Vorfälle sollte es früher schon gegeben haben. Unvorsichtige Magieschüler überhäuften fast die ganze Bibliothek mit Büchern und die Dämonen hatten Tage gebraucht, um alles wieder herzurichten.
So erzählte man sich...
Neben sich hatte sie wieder ein Türmchen Bücher aufgerichtet und auf den Knien lag ein dicker Wälzer über Beschwörungen. Sie las ein wenig halbherzig mal hier mal da über Beschwörung von Untoten und Lichtkugeln. In mitten ihres Türmchen befand sich ein Buch, was ihre Aufmerksamkeit erregte und sie vom Eigentlichen ablenkte. Es zog sie irgendwie in ihren Bann.
Endlich hielt sie es nicht mehr aus und zog das Buch aus dem Stapel, der daraufhin bedrohlich schaukelte. Schnelle rettete sie die Situation und widmete sich dann diesem Büchlein, denn mehr war es nicht. Die Deckel waren alt und es roch sehr muffig. Als sie es aufschlug, konnte sie kleine Milben davon krabbeln sehen. Das Pergament war vergilbt und die Schrift darauf begann zu verblassen. Doch das war auch nicht weiter wichtig, denn die Worte waren in einer ihr unverständlichen Sprache geschrieben. Trotzdem blätterte sie durch das Büchlein und besah sich jede Seite, etwas an dem Werk zog sie magisch an.
Da war eine Zeichnung, ein Kreis mit einer seltsamen Runenschrift im Inneren. Hier im Kastell waren solche Zeichen durchaus nicht ungewöhnlich, doch dieses hier hatte Lucya schon einmal woanders gesehen. Doch wo? So sehr sie sich auch bemühte, es fiel ihr nicht ein.
Grübelnd saß sie über den Büchern und bemerkte nicht, daß vor Kayden vor ihr stand und sie schon eine geraume Zeit ansah.
„Wenn du angestrengt nachdenkst, dann bekommst du Fältchen auf der Stirn, das gefällt mir“,
erschrocken sah Lucya auf. „Oh, tut mir leid, ich war in etwas vertieft, einen Gedanken an ein Motiv, was ich schon einmal sah.“ Lucya sah ihm in sein ebenmäßig geschnittenes Gesicht und sah ein unergründliches Lächeln darin, „Ach, vergiß es, für heute hab ich genug gelesen.“
„Laß uns woanders hin gehen, mein Liebster.“
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Im Grunde war dieses Buch ja recht interessant, das Problem war nur, dass die alternativen Anwendungsmöglichkeiten der Magie sich ausschließlich auf die Magie Innos konzentrierte und kein Wort über die Beliarische Magie vorhanden war. Somit war dieses Buch im Grunde eines unter vielen in der Bibliothek und recht unbrauchbar für einen Schwarzmagier. Da kam es olirie auch nicht wirklich ungelegen, dass Nafolux ihn auf eine meisternde Ausbildung in der Kunst der Beliarischen Magie ansprach.
"Deinen aufrichtigen Willen, eine weitere Stufe der Magie zu erlernen hast du mir ja schon bewiesen indem du den Mut aufgebracht hast, mich mitten in einem Buch zu unterbrechen. Aber vielleich bist du auch einfach ein Glückspilz, denn bei diesem Buch..", olirie musste kurz gähnen, "..tschuldigung, denn bei diesem Buch macht es mir nicht sonderlich viel aus, wenn ich mal zwischendrin unterbrochen werde. Also, da du ja inzwischen einen hohen Rang unter den Dienern Beliars erreichen konnstet, denke ich mal, dass ich dich ohne bedenken unterrichten kann. Geh schonmal zu deinem Studienplatz, ich hole mal eben ein paar Bücher."
Nicht sonderlich eilig aber dennoch recht schnell verschwand olirie zwischen den hohen Bücherregalen den Bibliothek. Er ging wiedermal zum Regal für Lehrbücher aller Art und entnahm vom Brett für die Magie Beliars vier Bücher über die Armee der Finsternis. Mit diesem Stapel ging er zum Studienplatz seines neuen Schülers und legte sie ab. "So, das sind erstmal nur die Bücher für den ersten Zauber. Hierbei handelt es sich um die Armee der Finsternis. Lese die Bücher aufmerksam durch und befolge vor allem alle Sicherheitsregeln. Aber das brauch ich dir vermutlich nicht mehr sagen, du müsstest inzwischen eigendlich genug über die Gefahren der Magie bescheid wissen. Ich gebe dir erstmal etwa eine Woche Zeit um die Bücher zu lesen und in einem der Übungsräume ein paar praktische Übungen zu vollziehen. Solltest du ausserhalb der Übungsräume üben wollen, sag mir bescheid und ich gebe die hierfür spezielle Übungsrunen. Wenn keine weiteren Fragen sind, kannst du ja direkt schon anfangen und ich kann mich mal etwas ausruhen." Mit einem leichten Gähnen verabschiedete olirie sich von seinem neuen Schüler und begab sich erstmal zu Bett.
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Das ließ er sich nicht zwei mal sagen und nahm Lucyas Hand. Zumindest er hatte Hunger und ging einfach mal davon aus, daß es seiner Liebsten auch so ginge. Lucya folgte ihm wortlos und als sie merkte wohin es ging zeigte sich ein Lächeln. Für Kayden war das ein gutes Zeichen, im Refektorium war nicht viel los und so hatten sie wenigstens etwas ihre Ruhe.
Sie genossen das Essen und liessen sich viel Zeit dabei, der Bandit genoß jede einzelne Minute die er in der Nähe von Lucya verbringen konnte. Im machte es nichts aus, daß sie verheiratet war aber er machte sich Sorgen um sie. Was wenn ihr Mann nochmal versuchen würde sie vielleicht zu töten, einmal hatte er es ja schon versucht. Hier im Kastell würde sie wenigstens sicher sein und er konnte nur hoffen, daß sie aufpassen würde wenn sie diese Hallen verlassen würde.
Sie beschlossen nach dem Essen noch etwas Zeit im Innenhof zu verbringen, Kayden kam das sehr recht, wollte er doch sehr gerne noch mit deiner Liebsten alleine sein.
Sie setzten sich wieder auf die Bank bei der Esche und Kayden nahm Lucya in den Arm. Lange blieben sie einfach so sitzen bis der Bandit anfing und Lucya beibrachte, daß er in einigen Stunden schon das Kastell verlassen würde. Lucya schien das schon gespührt zu haben und nickte erst mal nur. Kayden ging mal davon aus, daß sie einfach die Zweisamkeit nicht stören wollte und ihn auch verstand.Er gab ihr einen Kuß und nahm Lucya noch etwas fester in den Arm. Noch eine ganze weile blieben sie so sitzen und gingen dann schlafen.
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Nafolux, der gestern noch die ganzen Bücher erhalten hatte, die er brauchen würde um sich über den Spruch der Armee der Finsternis zu informieren, ging nun nachdem er geschlafen und gefrühstückt hatte in die Bibliothek. Der Spruch war ihm nicht völlig unbekannt, denn er durfte ihn schoneinmal über eine Spruchrolle wirken, doch mit einer Rune war es etwas völlig anderes. Man musste die Magie selbst ordnen und leiten, man musste sie formen und führen. Doch genau dazu musste er sich darüber ersteinmal informieren. Er hatte beschlossen die ganzen Bücher in sein Labor zu bringen, denn dort hatte er seine Ruhe und könnte sich besser konzentrieren.
Als er dann anfing zu lesen, kamen ersteinmal viele Sachen, die er schon von der normalen Skelettbeschwörung wusste. Doch mindestens genausoviel war neu, da es nicht einfach nur eine mehrfache Skelettbeschwörung war, sondern das Beschwören eines Komplexes aus mehreren Kreaturen. Es veränderte den Spruch fast völlig. Es gab viele neue Faktoren zu beachten, wie die getrennte Beschwörungsposition der Skelette, das Befehligen mehrerer Kreaturen aufeinmal und natürlich auch die Stabilisation des Spruches. Aber eh der Priester dorthin kommen würde, würde es noch dauern. Nun beschäftigte er sich ersteinmal mit dem Aufbau der Skelette. Zumindest dies Unterschied sich sogut wie garnicht vom einfachen Spruch, doch es gab ein paar kleine Unterschiede zu beachten. Man konnte nun zum Beispiel mehrere verschiedene Waffen beschwören, was den Spruch natürlich ungleichweise schwerer machte und auch für ein größeres Potential an möglichen Fehlern sorgte. Man musste sich so also den Spruch zurechtlegen, wie man ihn haben wollte. Dann könnte man ihn sich auch genau vorstellen und umsetzen, doch dies barg auch einige Besonderheiten in sich. Bei dem Spruch würden wohl aufeinmal eine Menge Energie genommen werden, sodass man sie sehr gut regulieren musste. Man musste darauf achten, dass der Spruch nicht die Oberhand gewinnen würde, was wohl fatale und nicht auszudenkende Folgen hätte.
Der Priester packte das erste Buch weg. Er hatte sein wissen über den Aufbau solch einer Armee des Finsternis nun soweit komplett gemacht. Nun wollte er sich mit der vielfältigen Anwendung und Möglichkeiten bei und nach der Beschwörung genauer beschäftigen. Dies würde wohl auch seine Zeit brauchen und die erste Beschwörung stand noch lange nicht in Sicht. Umso mächtiger der Spruch wurde, umso fataler würde ein Fehler enden können, obwohl es weniger daran lang, als dass Nafolux keine Zeit mit Versuchen veschwenden wollte, die aufgrund mangelnden Wissens sowieso nicht funktionieren konnte.
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Kayden hatte sich von Lucya verabschiedet. Als sie heute morgen aufwachte, war er schon unterwegs. Eine ganze Weile nach dem Aufwachen blieb sie noch in den weichen, warmen Decken liegen und dachte an den Banditen. Irgendwie fühlte sie sich ein wenig leer, als ob etwas fehlte. Aber andererseits mußte es so sein, er hatte sein Leben und sie ihres. Sie würden sich wiedersehen, da war sie sich sicher.
Nachdem diese Erkenntnis in ihr gereift war, sprang sie aus dem Bett, benetzte sich mit etwas Wasser aus der Waschschüssel, deren Wasser trotz mehrerer Besucher im Gästequartier, frisch und sauber war.
Nachdem sie sich angekleidet hatte, warf sie einen Blick aus dem Fenster und sah in ein paar dicke Wolken, die noch nicht wussten, ob sie es regnen lassen sollten, oder sich lieber von der Sonne vertreiben lassen wollten.
Nach einem Frühstück hielt sie es nicht länger hier in den Mauern, sie beschloß einen kleinen Spaziergang zu machen.
Bis zum See hinunter lief Lucya, träumend von der Zukunft und von Kayden. Am Wasser angekommen, setzte sie sich auf einen Stein und sah auf die Eisfläche, die den See trotz frühlingshafter Temperaturen noch immer wie eine Haut überzog. Hier und da sahen ein paar dahin gewelkte Schilfrohre aus dem Eis und ein Vogel schrie. Eine angenehme Stille lag über dem See, und Lucya konnte den Frühling riechen, der irgendwann kommen wollte.
Über dem See thronte alt und schwarz das Kastell. Dort war sie zu hause, jedenfalls wäre sie es gern. War die Wahl richtig?
Nein, es gab gar keine Alternativen, irgendetwas, eine Macht hatte sie dahin gelots und sie hatte zu keiner Zeit daran gezweifelt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Nachdem sie eine Weile dort auf dem Stein am Seeufer saß, fielen ihr plötzlich die ersten Regentropfen ins Gesicht. Das nahm sie als Zeichen für den Aufbruch und lief, so schnell es durch den Matsch möglich war, zurück ins Kastell.
Es war schon spät abends, als sie sich unter die Esche setzte und die Sterne betrachtete, die hin und wieder hinter den Wolken hervorblitzten.
Lucya nahm ihre Flöte aus der Tasche an ihrem Gürtel und schickte eine kleine Melodie hinauf zu den kleinen Lichtpunkten, versuchte sie tanzen zu lassen. Die Töne verflochten sich ineinander und legten sich wie ein Netz in die Zweige des uralten Baumes und ließen seine Blätter im Takt rascheln. Die Töne flochten eine weiteres Netz, was sich über den Brunnen vor dem Baum legte und ihn zum Plätschern brachte. Man hätte meinen können, das Gras wiege sich hin und her. Alles Lebendige im Hof schien zu tanzen und Lucya mit den ihm ganz eigenen Geräuschen zu begleiten.
So wurde aus der kleinen Melodie ein Orchesterstück, getragen vom Plätschern der Wellen und vom Rascheln der Blätter. Und oben zwischen den Wolken tanzten die Sterne.
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Das junge Mädchen kam aus dem Staunen nichtmehr heraus, alles was sie hier erblickte schien irgendwie... anders.
Es war kalt draußen und ein eisiger Wind pfiff durch all diese Pflanzen in diesem riesigen Garten, der sich vor Akasha auftat. Ringsherum waren Bänke überall verteilt, wo sich Menschen hinsetzten konnten um in Ruhe diese gegend zu genießen und sich alles etwas genauer anzusehen.
Auch Selara deutete auf eine Bank, die sich genau unter einem riesen großen Baum befand, den Akasha sich jedoch erstmal genauer angucken wollte bevor sie sich hinsetzte. Er schien von diesem Wetter unberührt und hatte grüne Blätter, wie im Sommer eigentlich nur üblich.
Auf die Frage hin, wieso dieser Baum grün war bekam sie nur gesagt, dass dies einfach nur die "Immergrüne Esche" sei und das ganze Jahr über so aussah. Hier gefiel es Akasha, diese Pflanzenvielfalt beeindruckte sie vollkommen und zog sie in ihren Bann. Mit offenem Mund betrachtete sie diesen riesigen Garten und fragte mehr oder weniger geistesabwesend
"Was muss ich machen um ihr Mitglied zu werden..?" ihre Frage jedoch schien leise genug gemurmelt worden zu sein, denn Selara war keine Reaktion anzusehen und so ging das junge Mädchen weg von diesem WUnderschönen Baum und setzte sich wieder neben Selara, die wie es schien auch die Umgebung genoss.
"Ich finde es wunderschön hier" sagte sie und man konnte die Begeisterung, die sie umgab schon fast anfassen. Ihre Augen funkelten vor Freude und ein breites Lächeln lag auf ihren Lippen.
Der Mond war teilweise von Wolken behangen und hier und dort waren ein paar Sterne auszumachen, die die Gegend um sie herum in eine schumriges, wunderschönes Licht tauchte und sie so unwirklich erschienen ließ, als würde Akasha in einem nie endenen Traum gefangen zu sein, aus dem sie garnicht ausbrechen wollte. Lange und genüsslich sog sie diese frische Luft ein und freute sich in diesem Moment einfach nur hier zu sein. Nur für diesen Moment.. war sie wunschlos glücklich und die Erde schien für sie aufgehört haben sich zu bewegen.. für diesen Augenblick.
Für Akasha stand es so gut wie fest. Wenn es nur irgend möglich war würde sie hier ihr weiteres Leben verbringen wollen...
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Akasha und Selara waren inzwischen im Innenhof angekommen, die Waffenmagd glaubte eine Flöte zu hören und das erinnerte sie an Lucya. Kurz dachte sie über ihre Freundin nach, was sie so machen würde und vorallem ob es ihr auch gut ginge aber schon nach kurzer Zeit kümmerte sie sich wieder um Akasha. Sie schwärmte ihr vor wie sehr ihr es hier im Kastell gefiel und die Waffenmagd konnte das sogar nachvollziehen.
"Ich hab gleich gemerkt, daß es dir hier gefällt, ich konnte es an deinen Augen sehen. Sie glänzten förmlich als du dich hier umgeschaut hast. Wenn du hier leben willst musst du dich bestimmt für würdig erweisen. Wie kann ich dir auch nicht sagen aber sicher ist es kein Fehler wenn du viel liest, dich weiter bildest. Über Beliar, die Magie und vielleicht über das Kastell. Schaden kann es sicher nicht."
Selara wartete nun wie ihre junge Freundin reagieren würde, eine ganze Zeit lang war es ruhig und die Waffenmagd genoß es sich an diesem Ort entspannen zu können.
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Aus den Gedanken gerissen von den Worten ihrer Freundin Selara nickte Akasha nur kurz verwirrt und lächelte schließlich, als sie begriff was sie gesagt hatte. Sie musste sich also als würdig erweisen... aber wie?
Sicherlich würde Akasha viel lesen und studieren müssen um mit den anderen Menschen hier schritt zu halten, denn schien sie nicht gerade die älteste zu sein in diesen Gemäuern. "Ja, ich werde so viel lernen und lesen wie nötig ist um hier aufgenommen zu werden!" sagte Akasha und musste über die Entschlossenheit in ihrer eigenen Stimme grinsen.
Schließlich nahm sie ihre Geige hervor, die sie immer bei sich trug und setzte sie vorsichtig an ihren Hals an. Ihre FInger fuhren respektvoll über die Saiten und schließlich nahm sie ihr Streichwerkzeug zur Hand und fuhr mit ihm vorsichtig über die Saiten, wärend das junge Mädchen mit stielvollen Bewegungen ihrer Finger am anderen Ende der Geige, die sachte auf den Saiten lagen, einen wundervollen Klang hervorbrachte, der durch die Kälte der Nacht glitt und vom Wind hinfort getragen wurde.
Die Melodie war langsam und erschien einem im ersten Augenblick traurig, doch wenn man länger lauschte und die Augen schloss konnte man erkennen, dass es das genaue Gegenteil von Traurigkeit war.. Akasha spielte ein Lied der Zufriedenheit, der Zuversicht und der Hoffnung. Ihre Geige glänzte im hin und wieder auftauchenden Mondschein und ein zufriedenes Lächeln lag auf den Lippen des jungen Mädchens. Ihre Augen waren vor Entspannung geschlossen und sie wippte auf der Bank leicht hin und her zu ihrer eigenen Meldodie. Akasha war keine große Sängerin, obwohl man ihr schon gesagt hatte, das ihre Stimme gut klang und einen schönen Einklang in die Melodie ihrer Geige gab, zog sie es lieber vor ihre Stimme ruhen zu lassen und sich so vollkommen auf die Geige zu konzentrieren. Lieder auf einer Geige erscheinen meist endlos, wie es ihr vorkam und so wollte sie auch ausdrücken, dass dieser Garten für sie Zeitlos war.. und so wunderschön wie ein wärmender Sonnenstrahl, der durch eine Wolkendecke hindurchbricht und einen einzigen Fleck auf Erden für nur wenige Augenblicke erhellt...
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Selara hattebestätigend genickt, sie war sich sicher, daß Akasha wusste was sie will und dann auch alles dafür geben würde. Sie musste kurz daran denken wie sie sich in der dunklen Gasse begegnet sind und wie sehr ihr da schon ihr Geigenspiel gefallen hatte. Sie lauschte der Melodie die Akasha spielte und entspannte sich einfach dabei, es war schön einfach mal abschalten zu können und alle Sorgen abfallen zu lassen. Sie wusste nicht mehr wie lange sie so sassen, nach einer Weile verstummte die Melodie und die Waffenmagd fing an zu reden.
"Ich glaube, ich habe dir die Bibliothek noch gar nicht gezeigt. Wenn du viel lesen möchtest solltest du sie schon kennen."
Selara lächelte die junge Akasha an und nahm ihre Hand, zusammen verliessen sie langsam den Innenhof aber nicht bevor ihre junge Freundin ihre Geige wieder eingewickelt hatte. Zur Bibliothek war es nicht weit, nur einige Schritte waren es bis zur Türe.
Als sie sie betreten hatten erklärte sie Akasha wie das hier lief.
"Hier läuft es ähnlich wie im Refektorium, wenn du an ein bestimmtest Thema denks fallen die Bücher aus den Regalen. Es ist besser das Thema genau zu wählen und es nicht zu allgemein zu halten."
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Und schonwieder war es eine wunderbare Zwickmühle, die man der leicht tollpatschigen Akasha gestellt hatte. Nun musste sie ja schonwieder aufpassen an was sie dachte um nicht die unzählig erscheinbaren Reihen an Bücherregalen mit herunterpurzelnden Büchern zu füllen.
Warhaftig schien diese Bibliothek der Schwarzmagier sehr groß zu sein. Und auf wundersame weise schien sie sich um einiges vergrößert zu haben, als man sie betreten hatte.
"Hier ist irgendwie alles magisch... finde ich toll!" sagte sie und grinste schelmisch. Langsam ging sie durch die Gänge an den Büchern vorbei um sich anzugucken, wie groß diese Bibliothek war. Die Bücher stapelten sich teilweise bis unter die hohe, gewölbte Decke dieser alten Gemäuer und auf normale Weise wäre man wohl nie an sie rangekommen. Doch waren sie ja wie Akasha erzählt hatte mit Magie belegt.
"Geigenlieder" dieses Buch hatte sie schon lange gesucht, da es in ihrer Stadt nicht zufinden war hoffte sie natürlich es vieleicht hier zu finden und so dachte sie sich dieses Wort und wartete ab. Irgendwo zwischen den Bücherregalen hörte man ein dumpfes Pochen, alsob jemand unvorsichtig gewesen war und ein Buch fallen gelassen hatte. Wenn es Akashas Gehör nicht getäuscht hatte war es ungefähr drei Bücherregale entfernt.
Voller Vorfreude schnappte sie sich Selaras Hand und zog sie mit sich bis sie zwischen zwei Regalen standen, wo ein einzelnes Buch am Boden lag, als wäre es einfach hinunter gefallen. Erfürchtig hob das junge Mädchen es auf und schlug die erste Seite auf, die ein Inhaltsverzeichniss über die verschiedensten Lieder umfasste. Manche von ihnen waren ihr wohlbekannt und andere las sie nun das erste mal. "Kann man diese Bücher auch ausleihen und mit aufs Zimmer nehmen?" fragte sie Selara und hoffte auf eine positive Antwort.
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Selara kam die Bibliothek auch jedesmal grösser vor, sie konnte es sich nicht erklären aber es war so. Wahrscheinlich spielte ihr ihre Fantasie einen Streich. Akasha schien auch beeindruckt und schaute sich alles ganz genau an. Einen Moment blieb sie stehen, Akasha schien an etwas zudenken und tatsächlich konnte die Waffenmagd hören wie ein Buch zu Boden fiel wenn sie es richtig gehört hatte.
Zusammen liefen sie in die Richtung von dem sie dachten, daß das Buch liegen musste und tatsächlich lag ein einzelnes Buch auf dem Boden.
Es schien ein Buch über Melodien für Geigen zu sein wenn es Selara richtig erkannte.
Sie blätterten etwas in dem Buch und dann wollte Akasha wissen ob man den auch ein Buch mal mit aufs Zimmer nehmen dürfe. Selara war sich natürlich nicht sicher, lebte sie schliesslich nicht hier aber solange es innerhalb der Kastelöl Mauern blieb würde da sicher niemand was dagegen sagen.
"Nun, ich bin mir jetzt wirklich nicht sicher aber ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand was sagt wenn du es nur mit auf das Zimmer nimmst. Es sollte aber natürlich innerhalb der Mauern des Kastells bleiben, die Dämonen werden da bestimmt drauf achten, kann ich mir zumindest vorstellen."
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Alsob man es ihr wegnehmen könnte umschloss das junge Mädchen das Buch und nahm es wie ein Baby in ihre Hand. Die Antwort von Selara, dass sie es mitnehmen könne in ihr Zimmer freute sie ungemein und sie grinste bis über beide Ohren. "Ich kann es kaum erwarten die Lieder die in diesem wunderbaren Buch stehen zu lernen und sie zu spielen.
Akasha nahm ihre Geige hervor und drückte sie genau wie das Buch zuvor an sich. "Das ist mein wertvollster Besitz.. ich habe sie damals von meiner Mutter bekommen bevor sie..." ihre Augen erschienen einem plötzlich so leer und sie schien durch ihre Freundin hindurch zu sehen an einen Ort, der schon lange nichtmehr so exisiterite, wie sie ihn gern gehabt hätte.. die so genannte heile Welt. Erschrocken merkte sie, dass Selara sie anblickte und Akasha zwang sich zu einem sehr fadenscheinlichen Lächeln, das jedoch noch mehr ihre Traurigkeit ausdrückte als sie zu verbarg. Tief in dem jungen Mädchen schlummerte eine unsägliche Traurigkeit, die hin und wieder an die Oberfläche trat. Ihre halbe Kindheit war sie Weise gewesen, was ihr nicht sehr geholfen hatte dies zu vergessen was geschehen war mit ihren Eltern. Doch war sie kein mensch, der sich an der Schulter anderer ausheulte.
So versuchte sie diese Traurigkeit und Hilflosigkeit hinunterzuschlucken und lächelte Selara an. "Lass uns in unser Zimmer zurückkehren.. wenigstens für Heute.. ich möchte ein paar Lieder ausprobieren.." sagte sie und führte sie an der Hand in Richtung ihres Gästezimmers.
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Sie hatten die Bibliothek verlassen, Selara hatte schon seit einigen Minuten den Eindruck gehabt, das mit ihrer Freundin was nicht ganz stimmte aber jetzt gerade wurde das noch viel intensiver und sie machte sich etwas Sorgen um Akasha.
Diese ließ sich aber nichts anmerken, zumindest versuchte sie es aber die Waffenmagd merkte, daß was nicht stimmte. Wenn sie aber nicht darüber reden wollte konnte sie das auch akzeptieren und fragte nicht noch extra nach.
Akasha wollte in das Gästequartier und ein paar Lieder ausprobieren, Selara freute sich schon sehr darauf, hörte sie Akasha doch sehr gerne spielen. Gleich machten sie sich auch auf den Weg und als sie ankamen machten sie es sich auf einem Bett gemütlich.
Selara war schon sehr gespannt und freute sich auf das schöne Geigenspiel ihrer Freundin.
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Es war sehr ermüdend diese ganzen Bücher durchzulesen, ohne Pause, die sich der Priester der dunkelen Mächte malwieder nicht gönnen wollte. Wenn er nicht den neuen Spruch studieren würde, dann würde er wohl an dem Gürtel weiterforschen, den er aus dem geheimen Grab das Feuermagiers geholt hatte, doch momentan hatte er wohl dafür keine Zeit. Außer er würde dies Lucya machen lassen. Sie konnte sich ja mit den ganzen Untoten rumplagen und sich daran unter Beweis stellen, ob sie es schafft herauszufinden, wieso der Gürtel all diese Kreaturen anlockt und anlocken konnte. Nafolux würde dieses Wissen gern auf einige andere Sachen übertragen, wo er es für sinnreich hielt. Es wäre sicherlich recht nützlich wenn sie auf diese Art und Weise von Beliar beschützt werden würden, doch nun hatte er ersteinmal über seinen Spruch zu lesen.
Er hatte schon einiges über ihn herausgefunden. Der Spruch war zwar noch nicht ganz sogut erforscht, doch dennoch recht eindeutig beschrieben. Er hatte nun schon erfahren, was genau man alles machen konnte. Eigentlich war alles möglich, da die Skelette sowohl nacheinander, als auch miteinander kämpfen konnten, doch wirklich mit einander aggieren könnten sie nicht. Sie könnten nur mühsam sich abstützen oder ähnliches. Dies müsste alles der Magier über die eigene Intelligenz der Skelette hinweg regeln und es würde sehr schwer sein, doch dies stand dort bloß so. Vielleicht war es nicht so schwer wie es beschrieben war, was Nafolux allerdings bezweifelte. Allerdings musste er auch zugeben, dass ein Spruch bei jedem Magier völlig anders funktionierte. Es gab zwar gewisse gleiche Grundzüge und Gefahren, aber jeder Magier hatte eine andere Art die Magie in sich zu leiten. Kein Buch der Welt konnte ihm also beibringen den Spruch zu wirken, aber es konnte ihn auf das Unbekannte vorbereiten. Falls sowas wirklich möglich sein sollte.
Etwas grübelnd schlug Nafolux das eben durchgelesene Buch zu und dachte noch ein wenig weiter darüber nach, bis er zu dem nächsten griff. Es handelte von den Gefahren bei diesen Spruch. Was schon alles schief gegangen war und schief gehen könnte, doch der Priester hörte seine Magen knurren. Er musste wohl seinem weltlichen Hälfte eine Pause gönnen und mit ein wenig Schlaf den Lesefluss für den nächsten Tag vebressern, auch wenn er sich brennend dafür interessierte mehr über diesen Spruch zu erfahren.
Ohne aufzuhören über diesen Spruch nachzudenken, folgte der Priester den verschlungenen Wegen des Kastells zum Refektorium. Vielleicht würde es auch seine Kopfschmerzen etwas lindern, wenn er seinem Körper wieder neue Kraft geben würde.
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Der Frühling hatte wohl in letzter Zeit vor, dem Winter ein vorschnelles Ende zu bereiten. Wärmere Temperaturen ließen den Schnee schmelzen und die Vögel Balzlieder singen. Überall breitete sich Matsch aus, aus den Gebirgen tröpfelten immer größer werdende Rinnsale zu Tal.
Doch ob der Frühling die Oberhand behalten würde, wer weiß?
Das dachte sich auch Lucya, als aus dem Fenster sah und die Gesänge der Vögel in den Bäumen unterhalb des Kastells vernahm. Es war zwar wärmer, aber doch lag alles nach der schönen weißen Pracht nun in einem tristen Grau da. Dieser Anblick stimmte die junge Frau nicht unbedingt froh. In den letzten Tagen hatte sich in ihr eine Lustlosigkeit breitgemacht gepaart mit etwas Trübsinn, was Lucya ständig gedankenverloren in die Ferne starren ließ.
Sie lümmelte auf dem Fenstersims und schaute den Tropfen zu, die der Regen langsam am Fester herunter kullern ließ. Fasziniert betrachtete sie die schimmernden Perlen, in den sich das Licht widerspiegelte. Beim näheren Betrachten sah sie ihr eigenes Gesicht darin. Wie aufregend...
Sie brauchte eine Aufgabe, schon lange hatte sie nichts Sinnvolles mehr zu tun gehabt. Vielleicht sollte sie einfach mal dem Magier Nafolux einen Besuch abstatten. Der extrovertierte Mann hatte immer irgendwas zu tun für sie, wenn es auch oft nur simple Aufräumarbeiten oder das Testen von ältlichen Spruchrollen waren. Diesmal sollte es aber mehr sein, als Sortieren und Botengänge, sie wollte eine richtige Aufgabe.
Lucya beschloß also ihn aufzusuchen. Als sie an der Tür zu seinem Labor ankam, vergaß sie mal wieder das Anklopfen, riß die Tür auf und sah sich mit einem äußerst mißbilligendem Blick konfrontiert.
„Guten Tag, verehrter Nafolux, hättet ihr irgendwas zu tun für mich, aber etwas, was... sagen wir...mich ein wenig fordert, vielleicht was Aufregendes?“
Ob des zukünftigen Abenteuers, fingen ihre Augen an zu funkeln und ihre Wangen glühten in einem sanften Rot. Gespannt sah sie den Grauhaarigen an und wartete auf eine zufriedenstellende Antwort.
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Mit großer Freunde und sich immer weiter öffnenden Augen durchblätterte des junge Mädchen die schon leicht vergilbten Seiten und fragte sich insgeheim, welches Lied sie wohl als erstes Spielen wollte. Viele von ihnen erschienen ihr so schwierig, dass sie wohl erst lernen musste sie wiedergeben zu können, doch andere entsprachen genau ihrem Standart und sie freute sich schon ihrer Geige die süßen Klänge dieser zum teil schon längst vergessenen Lieder entlocken zu können.
Es dauerte ein paar Minuten wärend Akasha im Schneidersitz auf ihrem Bett saß und ihre Stirn leichte Falten warf, da sie ihre Augenbrauen so weit hochgezogen hatte. Wie lange hatte sie dieses Buch gesucht und nun hatte sie es gefunden...
Langsam ließ sie ihrer Geige zarte Töne entgleiten die in ihrem Gästezimmer aus massivem Stein wiederhallten. Und wärend Akasha spielte erinnerte sie sich an das was ihr Vater damals immer gesungen hatte. Er sagte es wäre ein Lied, das er damals öfters gesungen hatte wenn er alleine war..
Und so ließ sich das junge Mädchen ohne das sie es merkte darauf ein dieses Lied nicht nur zu spielen, denn nun war auch ihre zärtliche, hohe Stimme ein Teil des Liedes...
Wenn die Nacht für uns gemacht
Dunkle Schleier schickt
Wenn keine Liebe schlafend liegt
Der Zeiger weiterrückt
Wenn Leidenschaft mich besiegt
Das Feuer entfacht
Wird mein Herz
Von dir getrieben
Ich komm zu dir wenn alles schläft
Ich komm zu dir nur in der Nacht
Ich warte dass die Sonne untergeht
Und beug mich zitternd deiner Macht
Still die Gier, die Gier in mir
Halt mich fest
Still die Gier, die Gier in mir
Erhöre mich
Es leuchten die Sterne
Am weiten Himmelszelt
Für dich und mich
Bis die Nacht zerfällt
Wenn der Atem lusterfüllt
Die Lippen brennen
Wenn dies Licht uns erhellt
Wirst du erkennen
Das Herzensglut Ketten sprengt
Die Qual verfällt
Wir verglühen
Es wird Zeit
Ich komm zu dir wenn alles schläft ...
Still die Gier, die Gier in mir ...
Still die Gier, die Gier in mir ...
Ihre Lippen bebten und Tränen glitten ihre glatten Wangen hinab und tropften auf ihr schwarzes Gewand. Nie hatte sie es verkraftet, dass ihre Eltern sie verlassen hatten. Entfürt von Fremden.. und inzwischen warscheinlich schon lange tot, einen grausamen Tod gestorben. Und Akasha, damals noch sehr jung wurde herumgereicht und landete schließlich in einem Weisenhaus aus dem sie ausbrach um hierher zu kommen. Doch nie hatte ihr jemand Tröst gespendet.. immer wurde ihr nur erzählt, dass sie selbst schuld war.. und das ihre Eltern noch leben würden, wenn sie nicht dieses Picknik gemacht hätten.
Akashas Geige glitt von ihrem Hals und landete sachte auf dem Bett. Ein leises Schluchzen war zu vernehmen, als sie schließlich blindlinks vom Bett sprang und aus diesem inzwischen beengendem Gästezimmer floh. Hinaus.. hinaus wollte sie. Die Gänge durch die sie rannte erschienen ihr alle gleich. Dunkel und kalt. Die Treppe die sie nun hinuntersprang bemerkte sie nicht einmal. Sie kam erst wieder zur Besinnung, als sie vor der großen, immergrünen Esche stand. So alt.. und doch strahlte sie diese zuversicht aus.. Akasha ließ sich vor ihr auf die Knie fallen und fing wieder an zu schluchzend. Sie wollte dies alles vergessen. Ihre Kindheit.. sie wollte nichts mehr von ihr wissen!
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Akasha hatte es sich auf dem Bett gemütlich gemacht und in dem Buch gestöbert, Selara wusste nicht genau ob sie etwas suchte oder es einfach durchschaute.
Es war aber auch nicht wichtig, ihrer jungen Freundin schien es zu gefallen und darauf kam es an. Die Waffenmagd wusste nicht wieviel Zeit vergangen war aber auf einmal fing Akasha an zu spielen, mit ihrer Geige spielte sie eine Melodie die sie selber nicht kannte.
Dazu fing sie diesmal an zu singen, das kannte sie noch nicht von Akasha. Das Lied schien etwas besonderes zu sein, auf einmal glitt die Geige aufs Bett und Akasha weinte. Selara wusste sich in dem Moment nicht wirklich zu helfen und bevor sie was machen konnte rannte ihre junge Freundin auch schon aus dem Quartier.
Selara war einen Moment lang geschockt und wusste nicht was sie tun sollte. Es dauerte bis sie die Situation realisierte und ihrer Freundin schnell hinterher rannte aber sie war schon nicht mehr zu sehen. Sie schaute zuerst in die Bibliothek und als sie dort nicht war ahnte sie schon was und lief auf direktem Weg zum Innenhof.
Tasächlich saß das junge Mädchen auf der Bank bei der Esche und weinte. Mit grossen Schritten aber so ruhig wie möglich lief sie zu ihr und setzte sich neben Akasha. Selara nahm sie einfach in den Arm und sagte aber nichts, sie wollte nicht noch mehr Unruhe rein bringen.
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