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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    "Ich frage mich..." schaltete hirni sich mit ein "wer überhaupt noch von dieser verdammten insel kommt."
    Nachdenklich strich hirni sich über den stoppeligen bart.
    Elfaire schien bereits angetrunken zu sein. Wahrscheinlich von einem einzigen bier. Viel absorbieren konnte ihr dünner körper ja nicht vermutete er. Er musste an den ouzo denken, den sie bei ihrem wiedersehen vor einigen wochen getrunken hatte. Seine beste freundin schien nicht so begeistert zu sein. "Bleibt mehr für mich..." dachte er grinsend.
    Die sonne war mittlerweile unter gegangen, der mond schien über dem hafenbecken. Es wurde kühl an der kaimauer, weshalb hirni den umhang fester zuzog. Der wind machte es nicht gerade gemütlicher.

    Er fand es etwas befremdlich das die vorstellung des fremden ausblieb. Aber der ehemalige schwarzmagier würde der letzte sein, der sich über benimmregeln und vorsätze auslies.
    "Sagt, das schiff, welches hier anliegt... in welche richtung schippert es? Wisst ihr dies? Ich hoffe ja wohl nicht in die nächste geisterstadt? Wenn doch müssen wir es wohl doch kapern und den weg zum zirkel alleine finden..."
    Um seinen worten nachdruck zu verleihen, warf hirni einen stein in richtung meer. Dabei traf er einen angler am kopf. Dieser verlor dabei das gleichgewicht und fiel fast ins wasser. Er schimpfte laut und wedelte mit der faust.
    Entschuldigend hob hirni die hand und sprach grinsend: "wir sollten etwas essen gehen und uns an einem feuerchen wärmen. Hier wirds mir gerade zu ungemütlich."

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    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Iowice ist offline
    Gestern Abend hatte Iowice noch eine kurze Unterhaltung mit den beiden Gestalten mit Kapuzenmantel. Dass dem Hafenwirt sein Bier nicht zu den besten zählt wusste die Dame bereits auch schon. Also war sie tatsächlich vor ihm in der Taverne. Und laut ihrer Aussage soll das Volk auch kriminell sein. „Wird wohl besser sein, wenn ich mich nicht in der Dunkelheit in der Stadt rumtreibe“, dachte sich der Zimmermann und schielte in Richtung Schiff.
    Auch wollte die Dame wissen, ob er von hier stamme. Gleichzeitig sprudelte der Mann auch mit Fragen. Io klärte die wissensdurstigen Fremden auf: „Ursprünglich schon. Hatte mal eine Werkstatt hier im Handwerkerviertel kurz vorm Aufgang zum oberen Viertel. Doch der Orkkrieg hat vor rund acht Jahren alle aus der Stadt vertrieben, mich eingeschlossen. Seitdem war ich auf dem Festland, zumeist in Myrtana. Wohin damals die meisten geflohen sind. Doch vor einigen Jahren haben erneut die meisten diese Gegend verlassen und wanderten zur Insel Argaan. Dies wird auch unser nächstes Ziel, nachdem wir Khorinis wieder verlassen haben. Wie das Leben und Treiben dort sein wird, bleibt abzuwarten. Bisher hat man mir auch lediglich über die Existenz dieser berichtet.“
    Der Zimmermann war nicht nur zum Ausfragen hergekommen, er selbst wollte auch Informationen: „Sagt mal, eurem Gewand nach zu urteilen seit ihr aber auch nicht von der hiesigen Stadt. Auf meiner Flucht damals weg von Khorinis traf ich jemanden, der ähnlichen Kapuzenmantel trug. Und euren Fragen zufolge wollt ihr allerdings auch weg von hier, richtig?“

    Bevor Iowice eine Antwort bekam, lud man ihn zum Abendessen ein, welches er jedoch dankend ablehnte. Er erklärt kurz, dass das Schiff einen relativ ungenauen Ablegezeitpunkt habe und er deshalb nicht zulange wegbleiben wolle. So verabschiedete sich Io kurz bei den zwei Fremden und schritt dann auf den Segler zu. Noch bevor er dort ankam, überkam ihm die Tatsache, dass er deren beider Namen gar nicht erfragt hatte. Nahezu zeitgleich wurde ihm auch bewusst, dass er sich den beiden gar nicht vorgestellt hatte. Ein kleinwenig schämte er sich nun, dass er sich nicht vorgestellt hatte, gehöre dies doch zu jeder guten Tugend.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia blätterte durch das Buch mit dem spröden Papier. Die alten Kindergeschichten waren ihr mehr als vertraut. Und auch in der altertümlichen Sprache mit den lange aus der Mode gekommenen, verschnörkelten Buchstaben offenbarten sich ihr langsam die alten Geschichten. Dieses Buch war ein echter Glücksgriff gewesen. Stückchen für Stückchen verstand sie die Wörter der Schriftrolle immer besser. Inzwischen hatte sie sogar weite Teile übersetzten können.
    Es war spät, Noxus schlief auf seiner Seite der Kajüte in der schmalen Koje. Um ihn herum und überall in dem kleinen Raum zerstreut lagen ihre Notizen zu den Übersetzungen. Gerade kam sie an einer Stelle nicht weiter. Gerne hätte sie ihren Reisegefährten um Rat gefragt, doch sie traute sich nicht ihn zu wecken. Besonders, weil das viele Warten auf die Ankunft in ihrer Wahlheimat ihn nervte.

    Genervt und auch ein bisschen erschöpft legte Olivia die historischen Schriftstücke zur Seite und erhob sich leise von ihrem Bett. Der Weg auf das Deck war kurz. Mit einem kleinen Nicken grüßte sie die Bordwache und schlenderte bis in den Bug. Der Abendwind machte ihren Kopf frei. Sie überblickte den kleinen Hafen der Stadt und fragte sich, wie es wohl erst werden würde, wenn sie zurück in Thorniara sein würden. Dieses Schiff hier wurde von ihrem Vater erwartet. Sie hatte nicht mehr viel Zeit sich etwas zu überlegen, wie sie es anstellen sollte, ihm nicht über nicht über den Weg zu laufen. Gab es vielleicht sogar eine Möglichkeit die Abreise noch heraus zu zögern? Aber was sollte das bringen? Sie musste unbedingt Noxus fragen, ob er eine gute Idee hatte. Warum nur war er nicht wach…?

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #384
    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Iowice ist offline
    Bis spät in die Nacht beschäftigten die Gedanken und erlebten Bilder der Stadt den Zimmermann. Der Wandel von der einst so schönen Stadt lässt ihm keine Ruhe. Die belebten Tavernen, die gierigen Händler und frome Bürger in den Straßen. Alles Vergangenheit - alles Geschichte.
    Trotz der schweren Gedankengänge war Iowice früh am Morgen wieder auf den Beinen. Gerädert von der Hängematte schlich er sich durch das langsam erwachende Schiff um die ein oder andere Information aufzuschnappen, wenn sie den wieder ablegen werden. Von den Gästen war noch keine Spur zu sehen. Alle in den Kojen. Verschiedene Meinung hierzu kamen ans Licht. Die einen sagten heute Mittag, andere heute Abend. Wieder andere meinsten was von morgen Mittag. "Alles sehr ungenaue Angaben"schnaubte Iowice. Auf Deck dann traf er endlich Rahim, den Schiffskapitän: "Guten Morgen der Herr. Gibt es den schon Genaueres zum Ablegen?" Zur Antwort gab man ihm, dass man heute Abend bei Anbruch der Dunkelheit die Leinen los machen werde. Der Hafen hier würde es zulassen auch in der Dämmerung vom Kai abzulegen, so dieser weiter.

    "Heute am späten Abend? Noch genug Zeit um die Stadt nochmal ein Stück weit zu erkunden
    " stellte Iowice fest. Heute in festem Schritte das Schiff verlassend steuerte Iowice wieder auf das Hafenviertel zu. Von dort weiter in die Hauptstraße Richtung damalige Unterstadt und Handwerkerviertel. Er war fest entschlossen, heute einen Blick hinter den Wachturm zu seiner Vergangenheit zu werfen. So war dem dann auch. Gekleidet mit seiner dünnen Lederrüstung und seinem Zunfthut marschierte er ohne mit der Wimper zu zucken an dem Punkt vorbei, wo er gestern ins Stocken geriet. Wachturm in Sichtweite, noch ein paar Schritte. Iowice war die Nervosität sichtlich ins Gesicht geschrieben und auch selbst bemerkte er das pochnende Herz in seiner Brust. Der Wachturm greifbar nah und, und, da war sie. Seine Zimmermannswerkstatt und Wohnstätte der Vergangenheit. Es stand noch in der vollen Pracht wie vor der Ankunft der Grünfelle. Bester handwerklicher Fachwerksbau. Ein wenig gezeichnet von den scheinbar unbewohnten vergangenen Jahren. Ein Bäumchen hat mittig vor der Haustür Wurzeln geschlagen und steht in voller Blüte des Lebens. Für Io's damalige Verhältnisse eigentlich viel zu vornehm, doch konnte er dieses Gebäude von seinem damaligen Lehrmeister übernehmen. Dieser wurde damals von den Milizen abgeführt wegen einer Rangelei mit einem der Schnösel vom oberen Viertel der Stadt. Dieser hatte ihm das Haus gezwungen überlassen mit der Bedinung sich darum zu kümmern und zu pflegen. Bis zu besagten Umständen tat Io das auch vorbildlich, doch die Zeiten änderten sich. Der Zimmermann löste seine Versteinerung und schritt auf die Haustür zu und durch diese hindurch. Alles noch nahezu ähnlich, wie er es damals verlassen hatte. Einige Gauner müssen hier gewesen sein und alles durchwühlt nach kostbaren, denn so ein Durcheinander hatte er nicht hinterlassen. Zwar war die Flucht damals äußerst kurzfristig und ungeplant, doch so ein Chaos hätte er nie geduldet. Das Erdgeschoss war die Zimmerei mit kleinem Holzlager, in der Mitte des Raumes eine große Werkbank, ähnlich der, die er in Vengard zurücklassen musste. Sogar einiger seiner Werkzeuge hingen noch an der Wand. Im oberen Stockwerk war der Wohnraum. Ebenfalls komplett auf den Kopf gestellt und nach kostbarem durchsucht. Doch wie gesagt, alles noch wie beim Verlassen. Sogar das Dach hielt noch dicht. Keine sichtbaren morschen Stellen oder Wassereintritt vom Regen.
    Erleichtert ging Io wieder nach unten und erneut durch die Haustür. Entfernte sich einige Schritte und drehte sich dann nochmal um. "Gut zu wissen, das die Vergangenheit noch lebt, in gutem Zustand ist und für eine Rückkehr jederzeit bereit ist." Ihm fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. Nicht auszumalen, wenn das Gebäude ebenfalls Ruine wäre und aus der Vergangenheit des Zimmermanns ausradiert.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #385
    Ehrengarde Avatar von Iowice
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    Iowice ist offline
    Kurz bevor Iowice sich abwendete um seinen Entdeckerdrang durch die Stadt fortzuführen, entdeckte er sein altes Schild an dem Haus noch. Schon sehr stark verwittert, doch noch eindeutig zu erkennen. „Zimmerei zum Goldenen Nagel“ in ein großes Holzbrett von Hand geschnitzt und mit Kohle verdeutlicht. Ähnlich der Schrift der Schwarzen Taube, dem Schiff. Davor und dahinter noch das Zunftzeichen bestehend aus Schrotsäge, Breitbeil gekreuzt mit einer Axt und einem Zirkel. Das alles noch eingerahmt von einer Borte. Sehr zeitaufreibende Schnitzerei, doch wunderschön anzusehen.
    Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht und sichtlich erleichtert wendet sich Iowice ab und steuerte nun das obere Viertel an. Alles was er damals von diesem Abschnitt der Stadt wusste war, dass nur Bürger mit gewissem Status einlass hatten und die Paladine am Tor jeden anderen abwimmelten, wenn nötig sogar mit Waffengewalt. All dies ist auch Vergangenheit. Niemand mehr stört sich daran, wer ins obere Viertel darf und wer nicht. Einer stand vor seinem Haus und fegte den Boden, ein weiterer saß auf einer Bank ebenfalls vor seinem Haus und zwei andere nahe dem Brunnen im Zentrum und unterhielten sich. Das große Haus am Ende, vermutlich Rathaus, Stadtverwaltung oder dergleichen war von zwei bewaffneten Wachen geschützt. Schwer zu sagen, ob ein Unterschied zu früher herrschte. Für ihn ist es das erstemal, dass er diese Pflastersteine betritt und unter Umständen auch das letzte mal. Deswegen versuchte er auch soviele Eindrücke wie möglich aufzunehmen und in Gedanken fest zu halten.
    Sein Rundgang führte der Zimmermann weiter vorbei am Tempelplatz, wo Tag ein Tag aus ein Magier predigte. Hier herrscht gähnende Leere. Weiter vorbei an einer Taverne in Richtung Marktplatz. Die Taverne selbst hatte tatsächlich Licht. Scheint besucht zu sein. Am Marktplatz dann waren zwei Händler, einer handelte mit Lebensmitteln und der andere bot alles andere sonst Notwendige an. Die Auswahl war begrenzt Vor der Wende waren hier immer mindestens 6 Händler, jeder mit seinem spezialisierten Angebot und einer riesigen Auswahl.
    Weiter in Richtung Kaserne, welche ebenfalls von zwei bewaffneten Männern bewacht war. Gleiche Rüstung wie am Rathaus und auch, wie Iowice in seiner Kiste auf dem Schiff hatte. Eine Rüstung, welche früher schon die Milizen getragen hatten. Das Gebäude gegenüber der Kaserne war genauso wie die meisten hier optisch etwas heruntergekommen, doch die Bausubstanz war noch ganz gut in Schuss. Ähnlich des Zimmerers eigenes Gebäude.

    Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten und die Sonne war schon wieder dabei im Meer zu versinken. So machte sich auch Iowice wieder auf den Weg zurück zum Schiff. Er wollte ungern hier zurückbleiben. Hier war es ja noch trostloser als in Vengard. Festen Schrittes marschierte er auf den Hafen zu und in Richtung des Schiffes. Das Bänkchen, wo er gestern die beiden Kapuzentypen sah, war heute leer.
    Auf dem Schiff war schon reger Betrieb. Die Vorbereitungen zum Ablegen schienen schon in vollem Gange zu sein. Die beiden Fremden von gestern standen nun in unmittelbarer Nähe vor dem Schiff. Das war die Gelegenheit für ihm, sich denen kurz vorzustellen, was er gestern ganz vergessen hatte. Io trat vor ihre Füße und reichte ihnen die Hand: „Hallo, mein Name ist Iowice. Entschuldigt bitte meine Unfreundlichkeit von gestern. Ich hatte mich gar nicht vorgestellt.“ Die Beiden blickten sich kurz überrascht einander an und zögerten kurz, „Ihr schaut so gierig zum Schiff. Wollt ihr mit an Bord? Dafür müsst Ihr Rahim den Kapitän oder Kaddour den Bootsmann fragen. Wir werden noch heute in der Abenddämmerung ablegen, also beeilt euch!“ Bevor der letzte Satz beendet war, hatte sich Io schon wieder abgewendet und schritt über den Steg aufs Deck. „So! Jetzt könnt ihr ablegen. Ich bin wieder an Bord!“

  6. Beiträge anzeigen #386
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    "So. Die kiste bitte an mein bett stellen" sprach hirni zu den beiden matrosen und gab ihnen zum dank ein paar goldstücke. Sollten sie es versaufen oder verhuren, ihm war es egal.
    Allzu viel gold besaß er wohl bald nicht mehr. Die schiffsfahrt würde ihm wohl sämtliche ersparnisse kosten. Doch das würde ihm nichts ausmachen. Er würde im kastell eh kaum gold brauchen. Dort war der materielle wert noch nie entscheidend gewesen. Und für zirkelangehörige war eh alles umsonst.

    hirni musste grinsen als er an elfaires verhandlungsgeschick zurück dachte. Nachdem er 20 minuten erfolglos versucht hatte, den kapitän umzustimmen, sie doch bitte kurzfristig noch mitzunehmen, meinte sie irgendwann nur trocken, die beiden wollen dem klabautermann einfach mal in seinen fetten hintern treten. Darüber hatte der seebär so lauthals gelacht, das die ganze crew verwundert guckte.
    im endeffekt hatten sie sich dann über einen preis einigen können, nachdem das eis durch den flapsigen spruch gebrochen war.

    Nachdem sie heute abschied von der insel genommen hatten, standen sie abends nochmal am kai und begutachteten das schiff. Ohne wirklich ahnung von der materie zu haben, meinten sie das es vertrauenswürdig genug zum reisen sein würde.
    Interessanter weise kam der unbekannte von vorgestern abend noch einmal an ihnen vorbei, meinte das sie doch auch mit an board kommen sollten und stellte sich mit namen vor. Dann rannte er aufs schiff. Hirni und elfaire hatten verwunderte blicke aus getauscht. Sie waren doch bereis passagiere? Vermutlich wusste er dies zu dem zeitpunkt aber noch nicht. So oder so war diese begegnung etwas sonderlich.

    Nach der abendlichen stärkung war hirni noch mal auf deck gegangen. Es war auch bei seinen anderen überfahrten in den letzten jahren sein abendliches ritual gewesen. Den seewind geniessen und die sterne beobachten, während er dem schiff dabei zuhörte, wie es die wellen brach und sich seinen weg bahnte. Das emsige treiben des tages war dann vorbei und es herrschte immer gemütliche ruhe. Meist konnte man sogar schon erstes schnarchen der mitreisenden vernehmen.
    Sich auf dem deck umsehend fand er elfaire an der rehling stehend. Ihr blick war zum meer gewandt.
    Er stellte sich neben sie, sog die salzige meeresluft ein und fügte mit einem stirnrunzeln an: "es wird unsere erste gemeinsame schiffsfahrt sein. Ich frage mich, ob der kahn hier uns überleben wird... oder wir dem kapitän am ende ein neues schiff kaufen müssen." Mit einem grinsen freute er sich auf die überfahrt. Sie konnte nur gut werden...
    Geändert von Hirni (22.02.2015 um 21:58 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia Rabenweil ist offline
    Neugierig nährte sich Olivia den beiden Fremden, die nun an der Reling standen. Vorher hatte sie diesen Mann und die Frau noch nicht an Bord gesehen. Warum waren sie an Bord?
    „Guten Abend die Herrschaften. Mein Name ist Olivia und ich bin Passagier hier an Bord. Darf ich fragen wer Ihr seid und warum das Schiff Eure Anwesenheit eventuell nicht gut überstehen sollte?“ Sie schenkte den Neuen ein freundliches Lächeln konzentrierte aber auch gleichzeitig die Magie in ihrem Körper, um einen magischen Angriff vorzubereiten, sollte die Antwort dieser eigenartigen Leute nicht gefallen.

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    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    "Nun... Wo wir zusammen auftauchen, wächst selten noch Gras" meinte Hirni lachend.
    "Mein Name ist Janos Verkonnen, ich bevorzuge aber den Namen Hirni. Die Dame neben mir ist Elfaire."
    Hirni musterte die kleine Frau. Sie mochte gerade erst Anfang zwanzig sein, doch wirklich gut im Alter-der-Frau-Schätzen war er selten.
    Sie wirkte freundlich, dennoch wusste Hirni nicht in wie weit er die Pläne, die sie in den vergangenen Tagen geschmiedet hatten, von sich geben sollte. Er versuchte den Umstand, dass sie zurück zum Kastell wollten, erst einmal für sich zu behalten. Sicher war sicher. Die Schwarzmagier waren noch nie im Besitz eines guten Rufes. Und während seiner Abwesenheit hatte sich das wohl kaum geändert.
    "Wir sind zwei Reisende, die ihr Glück nach langer Abwesenheit von Khorinis, eigentlich selbiges wieder auf der Insel finden wollten. Doch das Eiland ist wohl schon lange nicht mehr das, was es einmal war... "
    Hirni kratzte sich am Kinn. Corax landete auf seiner Schulter.
    "Na, Alter Freund. Hast du auch noch schnell die Kurve gekriegt. Müssen in nächster Zeit wohl wieder die Koje teilen... Wobei du wohl eher wieder irgendwo in der Takelage deinen Schlafplatz finden wirst."
    "KRAH!" antwortete der Rabe. Der ehemalige Schwarzmagier wusste genau, was sein "Haustier" wollte.
    Hirni griff in die Tasche, holte eine Portion Korn hervor, und fütterte seinen Raben kurz mit Korn.
    "Mal sehen, wo uns dieses Schiff hinführen wird..." raunte Hirni.
    "Wo soll es denn für euch hingehen, Olivia?"
    Das Schiff befand sich mittlerweile auf dem Meer. Ihre Reise hatte begonnen...

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Mit Begeisterung beobachtete Olivia den großen Raben, der auf der Schulter dieses Hirnis landete. Eigentlich wollte sie den Mann fragen, warum er sich selbst einen so merkwürdigen und erniedrigenden Spitznamen gab. Doch das Auftauchen des Rabens lenkte sie von dieser Frage ab. Olivia hatte als kleines Mädchen immer nur Singvögel in kleinen Käfigen besessen und als sie noch sehr jung war hatte sie auch geglaubt, dass Vögel zu Freunden werden könnten. Daher ließ sie ihre Nachtigall aus dem Käfig und wollte sie auf ihren Finger sitzen lassen. Doch kaum war das Tier aus dem Käfig, da folg es davon. Aus dem Fenster und war nie wieder gesehen.
    Noch während ihres Gespräches hatten die Männer eine kleine aber schwere Kiste aufgeladen. Noch während sie die Planke einholten wurden schon die Segel gesetzt. Sie waren endlich auf dem Weg nach Argaan.

    Seine Frage rüttelte sie aus ihren Kindheitserinnerungen. Die Magie verschwand aus ihrem Körper. Olivia lockerte den Griff um die magischen Stränge und entspannte sich. „Ich…? Nun für mich geht es nach Argaan. Anlegen werden wir wohl in Thorniara. Von da wird es dann weitergehen. Jedoch ist es noch nicht ganz klar wie und wohin… Ich habe, wie sagt man? …Hummeln im Hintern. Ich will nicht im spießigen Thorniara bleiben.“ Immer noch gab es diese ungeklärte Frage, wie sie ungesehen aus der Stadt kommen wollten. Vielleicht war es ganz witzig gewesen, den Kerkermeister der Stadt als Gefangenen zu haben, doch es würde sicherlich viel weniger witzig werden, wenn sie seine Gefangenen wären.
    „Noxus und ich wollen Richtung Süden reisen. Der Süden soll ganz interessant sein…“, sagte Olivia etwas gedehnt. „Und Ihr? Habt ihr dieses Schiff nur gewählt, weil es das einzige ist, welches in den letzten Tagen hier eingelaufen ist? Darf ich vielleicht auch fragen, was Ihr hier so gemacht habt? Gehörtet ihr der Stadtwache an oder habt Ihr vielleicht sogar was verbrochen?“ Das heikle Thema versuchte Olivia mit einem Lächeln aufzulockern. Doch wenn sie sich die Beiden so betrachtete, dann war es durchaus möglich, dass sie nicht ohne Grund das erstbeste Schiff gewählt hatten, das ihnen vor die Nase kam.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Abenteurer Avatar von Charn
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    Charn ist offline
    Der Hunger treibt's rein, der Ekel runter und der Geiz behält's drin​. Charn bekam einen Hustenanfall und hätte den halben Fraß fast dem Fußboden geschenkt. Gegen die Schwerkraft und den eigenen Wunsch behielt er aber doch drin, was Marron da prahlerlisch als "Eintopf" verkaufte. Er würgte etwas hinunter, dass in der Konsistenz einem rohen Ei glich, und zurück blieb nur der Geschmack, der überraschend viel mit dem Geruch von muffigen Socken gemeinsam hatte. Marron schaute ihn erwartungsfroh an. Mit etwas Mühe zauberte Charn eine fachkundige Miene, die nicht zu viel von seinem inneren Ekel verriet, auf sein Gesicht.
    "Solltest du noch mal dran feilen, bevor du es der Fetten Sau servierst."
    "Es schmeckt scheiße?"
    Charn verzog angewidert das Gesicht und nickte stumm. Die Fette Sau war der Schankwirt im "Einbeinigen Klabauter" und längst dafür berüchtigt, alles in sich hineinzuschlingen, dass besser schmeckte als rohe Fleischwanze. Charn belud sich selbst mit ein paar Krügen Bier und stromerte zurück in den Schankraum. Vor fast einem Jahr hatten die Schiffe mit den Flüchtlingen aus Setarrif angelegt, seit fast einem Jahr, war der Klabauter jeden Abend überfüllt mit Tagelöhnern, Hafenarbeitern und Fischern, die sich hier über Wasser halten wollten, nachdem ihre goldene Stadt zertrümmert wurde. Von einem Drachen. Charn verdrehte die Augen und schmunzelte. Natürlich. Warum davor überhaupt noch jemand geflohen war, war ihm schleierhaft, wo doch die Hälfte ihrer neuen Stammkunden den Drachen persönlich mit einem Pfeil verwundet hatte. Wenn davon auch nur die Hälfte die Wahrheit erzählte, müsste der "Drache" mittlerweile mehr wie eine misslungene Mischung zwischen Igel und Habicht aussehen, als eine seelenfressende Flugechse.
    Er verteilte die Bierkrüge, räumte leergeräuberte Teller ab und nahm den lauten Ruf nach neuem Alkohol zur Notiz.
    "Charn!"
    "Was denn?"
    "Hier hat einer hingereiert!"
    "Und's nich' mal selber aufgewischt?"
    "Ne!"
    "Drecksau!"
    "Stimmt! Und jetzt komm her und mach die Schweinerei hier weg!"
    Charn atmete tief durch und schwang ein nasses Tuch. Zumindest langweilig wurde ihm nur selten...

  11. Beiträge anzeigen #391
    Abenteurer Avatar von Charn
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    Charn ist offline
    In der Hafenkneipe lärmte es noch lauter als gewöhnlich schon: die Fette Sau hatte ihre lange verschollene großzügige Ader wiedergefunden und eine Bardentruppe für die Taverne angestellt. Eine Bardentruppe aus Setarrif, die in ihrem Jahr auf Khorinis die Zeit gefunden hatte, den "Drachenangriff" auf Argaan in schillernde Worte zu kleiden und auch viele andere Lieder aus dem kleinen Inselkönigreich auszugraben. Das Publikum nahm die Musikanten mehr als nur gemischt auf: diejenigen, die auch aus dem Süden hierher geflüchtet waren und die Klänge aus der Heimat andächtig aufnahmen und diejenigen, die schon ihr Leben lang auf Khorinis gelebt hatten und die Argaan nur als eine chaotische Insel am fernen Ende einer weiten Welt kannten, auf der sich nun schon seit Jahren alle möglichen Gestalten scheinbar völlig ohne Sinn prügelten. Charn war es egal. Alles, was er vom Krieg auf Argaan erlebt hatte, waren die Flüchtlinge, die vor einem Jahr ganz unvermittelt auf Khorinis gelandet waren und seitdem die Stadt mit mehr Leben füllten, als der Schankbursche es in seinen Jahren auf der Insel je zuvor erlebt hatte. Wer jedoch Setarrif zerstört hatte und warum alle Flüchtlinge so penetrant behaupteten, es sei eine Echsenarmee unter einem Drachen gewesen, das war ihm ein Rätsel. Hatte Rhobar damit den Krieg eigentlich gewonnen? Charn zuckte mit den Schultern. Besser, wenn er das niemanden fragte. Stattdessen ging er mit einem Tablett Bierkrüge durch die Reihen und verteilte, während die Fette Sau am Tresen abrechnete und Marron schon den ganzen Abend lang keinen einzigen Fuß aus der Küche getan hatte: der junge Koch konnte große Menschenmassen nicht ausstehen, während sie auf Charn einen ganz eigenen Reiz ausübten.
    Die Barden begannen gerade, ein Lied über einen jungen Setarrifer zu singen, der auf einem Weinfass in den Hafen zurückgeritten war und die Männer von den Südlichen Inseln lachten ausgiebig. Charn kratzte sich nachdenklich am Kopf. Seltsame Musik sang man im Süden...

  12. Beiträge anzeigen #392
    Abenteurer Avatar von Charn
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    Charn ist offline
    Humpen ausspülen, Teller schruben, ein Bierfass reinrollen. So früh am Tag hatte man in einer Taverne kaum was zu tun. Nicht einmal in einer Hafenkneipe von Khorinis, wenigstens dann nicht, wenn nicht gerade ein Handelsschiff vom Festland mit hungriger Mannschaft am Kai anlegte und beschloss, dass jede Stunde auf festem Boden genau die richtige sei, um sich die immer gleichen Fratzen der Überfahrt aus dem Kopf zu spülen und direkt im Anschluss in die Rote Laterne zu stolpern.
    Charn summte leise vor sich, Marron hatte sich in der Küche verschanzt und feilte an dem, was er großspurig als "Eintopf" bezeichnete und vom dem Charn immer noch glaubte, dass das meiste Aroma vom Hafenwasser stammte. Die Fette Sau war nirgends zu sehen, wahrscheinlich lag sie sich in ihrem Zimmer den Rücken wund, oder dezimierte im Alleingang den Bestand im Vorratskeller. Der Schankraum war völlig leergefegt, bis auf zwei halb vermummte Gestalzen, die hitzig über etwas diskutierten, das den Schankburschen weder etwas anging noch interessierte.
    Er trollte sich in die Küche, in der Hoffnung, mit einem Stück Fleisch oder wenigstens Brot unbemerkt entschlüpfen zu können (was so viel hieß, dass er hoffte, die Fette Sau würde nicht im falschen Moment hinter ihm auftauchen, denn er und Marron hatten schon lange festgestellt, dass der Wirt ohnehin nie wusste, was alles aus der Vorratskammer fehlte und sich diesen Umstand gütlichst zunutze gemacht).
    Aus dem Schankraum folgte einen Moment später ein lautes Poltern und das Krachen von Holz. Charn stürmte zurück, gefolgt von Marron, der in der Rechten ein breites Messer schwang.
    Von ihren beiden Gästen lag einer bewusstlos unter einem Stapel Holz, der früher mal ein Stuhl gewesen war, der Andere innerlich kochend mit einem abgebrochenen Stuhlbein in der Hand. Die zwei Gehilfen fackelten nicht lange und stürzten auf den Mann zu: charn griff ihm unter die Arme und verschränkte die eigenen Hände in dessen Nacken, Marron griff nach den Beinen und zusammen trugen sie den streitsüchtigen Besucher hinaus. Dieser schrie und strampelte gegen sein Schicksal an und hätte beinahe mit einem Tritt Marrons Nase gebrochen, der jedoch zeitig den Kopf weggezogen hatte. Auch dieser Gast sollte schnell den Vorteil einer Kneipe erfahren, die direkt am Hafen lag: nur ein paar Schritte vor die Tür und einmal kräftig Schwung holen, schon lag der tobsüchtige Mann im Hafenbecken, während Marron und Charn wortlos in die Taverne stapften und die Tür hinter sich schlossen. Im Schankraum stand schlaftrunken die Fette Sau, die das Chaos um den Bewusstlosen mürrisch betrachtete. Seinw Augenfunkelten zornig."Marron, schaff den Kerl hier raus. Charn, lauf zu Thorben, wir brauchen mal wieder einen neuen Stuhl."

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    Abenteurer Avatar von Charn
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    Im Einbeinigen Klabauter war es brechend voll. Gäste wuselten an allen Tischen, vor der Theke und quer durch den gesamten Schankraum hin und her, um sich großzügig mit Alkohol einzudecken, Lieder zu grölen und ihrer guten Laune wohl verdienten Auslauf zu geben. Am Mittag hatte ein Handelsschiff aus Bakaresh und nicht nur die Besatzung, sondern auch viele der Hafenarbeiter sehnten sich nach neuer Gesellschaft, dass dieses Ereignis zu einem kleinen Volksfest am Hafen ausgeartet war. Auf der Hälfte des Abends lag Charn wie ein ausgetollter in der Ecke und sehnte sich danach, dass die ganzen Leute in der Roten Laterne feiern oder sich wenigstens selbst am Bier bedienen würden, auch wenn ihm die Fette Sau für diesen Gedanken vermutlich den Kopf abgebissen hätte. Es war selten, dass sich ein Händler aus der Wüste hierher verirrte, die meisten Schiffe nach Khorinis segelten aus Vengard oder Ardea, und dementsprechend auch der Grund für Geselligkeit umso höher, wenn ein Händler ihre kleine Insel mit Waren aus dem fernen Varant belieferte.
    Charn wurde sofort wieder aus seiner winzigen Pause hochgescheucht, als jemand lautstark nach mehr Bier verlangte und kaum, dass der Schankbursche dem Wunsch nachgekommen war, bestanden die ersten darauf, dass er doch eigentlich mal einen Humpen mittrinken sollte. Ihm schwante schon Böses beim ersten, der gerne mal mit dem jungen Tagelöhner einen heben würde, beim dritten wandelte sich die Ahnung langsam in Gewissheit und bei der wievielten Runde diese Gewissheit Wahrheit wurde, daran würde er sich am nächsten Morgen schon gar nicht mehr erinnern können...

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    Charn erwachte mit einem lang gezogenen Stöhnen und mit einem Kopf, der sich beharrlich im Kreis drehte. Als er versuchte, aufzustehen, wurde das Wagnis mit einem grellen Lichtblitz durch seine Schläfen und einem heftigen Würgreiz belohnt. Er ließ sich wieder zurückfallen. Mehr Schlaf forderte sein Körper. Er wachte das nächste Mal gegen Mittag. Dieses Mal machte er nicht den Fehler aufstehen zu wollen, stattdessen versuchte Charn zu erinnern, was gestern passiert war. Sein Schädel protestierte erneut. Gestern gesoffen war er sich sicher​. Sein Kopf schleuderte ihm zwar nur wirre Fetzen seiner Erinnerungen aus, aber das Gefühl kannte vermutlich jeder und erkannte es auch dann noch, wenn jede Erinnerung an die vergangene Nacht zum brachialen Kraftakt wurde. Er tastete neben sich. Da lag niemand. das war schon mal gut. Keine fremden Frauen, mit denen er hätte reden müssen. Wenn da eine gelegen hatte, war sie längst weg und ersparte ihm das Gespräch. Er wälzte sich auf die andere Seite und hoffte inständig, dass er noch mehr Schlaf fand, bevor ihn sein eigener Kopf in den Wahnsinn trieb. Und bevor er wirklich realisierte, dass die Fette Sau ihm mit Sicherheit den Kopf abreißen würde, wenn er heute einfach liegen blieb. Egal. Er drehte sich um und dämmerte schon wieder weg und mit ihm seine Kopfschmerzen, seine Übelkeit und der ekelhafte Geschmack im Mund. Heute würden sich die Leute selbst am Bierfass bedienen müssen. Charn würde es heute nicht mehr aus dem Bett schaffen...

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    Als Charn diesen morgen aus dem Bett gefallen war, hatte ihn eine angenehme Überraschung erwartet: er war mitnichten der einzige gewesen, der gestern nicht hatte aus dem Bett kriechen können. Wie Marron ihm erzählte waren er und die Fette Sau nicht weniger abgefüllt ins Bett gefallen und einfach einen tag liegen geblieben. Niemand da, der den Klabauter gestern geöffnet hätte und offenbar nicht mal jemand, der rein gewollt hätte. Nach dem, was der Koch am Markt aufgeschnappt hatte, war das halbe Hafenviertel über Nacht lichtscheu geworden und die andere Hälfte nur völlig zerstört aufgekreuzt. Charn hatte Mühe, das Lachen einigermaßen im Zaum zu halten, bei dem Gedanken, was die feinen Herren in der Oberstadt wohl für ein Gesicht gemacht haben mussten: ein komplettes Stadtviertel, dass sich einfach so kollektiv weggesoffen hatte. Er konnte nur beten, dass sich die Insel bei Ankunft des nächsten Schiff wenigstens ein kleines bisschen am Riemen reißen würde: wenn sie es sich zur Gewohnheit werden ließen, sich alle miteinander komplett wegzuschießen, jedes Mal, wenn ein Handelsschiff auftauchte, würden sie dafür nicht nur mehr Alkohol brauchen, als es vom Festland rüberschippern konnte, sie würden auch die umliegenden Bauern schnell vor eine kaum zu bewältigende Heldentat stellen.
    Den tag über herrschte im Einbeinigen Klabauter ganz vorzügliche Laune, wenigstens unter der Belegschaft. Obwohl die Fette Sau wohl niemals erfahren würde, wer an dem Abend alles die Zeche geprellt hatte, hatte sie an dem Abend vermutlich trotzdem genug Gold eingenommen, um Nachts den Drachen zu mimen und auf einem Berg Gold zu schlafen. Und viel Gold hieß für den Schankwirt gute Laune und das iwederum hieß, dass er sich feixend, fressend und schlafend in sein Zimmer verzog und das wiederum hieß, dass ihn Charn und Marron nicht ertragen mussten. So hatte immerhin jeder was davon...

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    Charn warf einen Stein ins Hafenbecken und starrte aufs Meer hinaus. Alkohol machte nostalgisch. In seinem Zimmer im Einbeinigen Klabauter lehnte ein Wanderstab an der Wand, an der Tür hing ein Reiseumhang. Der Stab lehnte schon seit fast vier Jahren da, nur ab und an hatte Charn ihn aus der Ecke geholt, um ihn neu zu wachsen. Der Umhang war abgetragen und voller eingetrockneter Flecke. Er warf noch einen Stein ins Meer. Er erinnerte sich an die Zeit, in der er mit Stab und Umhang durchs Festland gewandert war, mit einem Magen, der ihn vor Hunger anschrie und er nichts anderes gewusst hatte, als dass er einfach nur weg wollte. Weg von Trelis und weg von der Erinnerung, ein Sklave zu sein. Seit er auf Khorinis gelandet war, war er nie länger als ein paar Stunden gewandert. Er blickte auf die Buddel Met neben sich und nahm noch einen tiefen Zug. Nie hatte er weniger gehabt, nie ging es ihm beschissener, nie hatte er mehr Angst gehabt, als in der Zeit, in der er durch Myrtana gewandert war und verzweifelt nach einem Strohhalm gefischt hatte, an den er sich hatte halten können. Seine miesesten Erinnerungen hingen an der Zeit, an der er gewandert war. Gut ging es ihm immer noch nicht. Er war Tagelöhner für einen geizigen Wirt, er lebte immer noch von der Hand in den Mund, er schlief auf einem alten Strohballen, der langsam zu schimmeln begann, und er besaß nicht viel mehr, als seinen alten Stab, seinen Umhang und einen Geldbeutel, in dem selten mehr als ein eisames Goldstück schlief. Aber immerhin war er am Leben. Er hatte etwas in der Hand, das er zum Mund führen konnte, er hatte einen Platz, an dem er schlafen konnte und er musste nicht hungern, solange er keine Angst vor Arbeit hatte. Er hatte sogar zwei oder drei Freunde, keine guten, aber Freunde.
    Er warf noch einen Stein ins Wasser und nahm noch einen Schluck Met. War das hier das Ende seiner Reisen? Vielleicht würde er hier arbeiten, bis die Fette Sau schließlich einen Herzinfarkt bekam und tot umfiel. Dann musste er sich neue Arbeit suchen. Vielleicht auf einem Bauernhof. Dann musste er nur hoffen, dass die Fette Sau starb, bevor er zu alt wurde, um noch irgendwo etwas Neues finden zu können.
    Der Fatalismus regte sich in Charn. Vielleicht war das sein Los, hier auf der Insel zu leben, bis er starb. Und in dieser Zeit konnte er nur hoffen, dass er an Tagen ein bisschen lächeln konnte, an denen er vergas, wer und was er war. Vielleicht würde es solche Tage genug geben, damit sie am Ende reichen würden, damit er auch dann noch einmal lächeln konnte, wenn er am Boden lag und die Tage seines Lebens verbraucht waren, wie Holzscheite an einem Lagerfeuer... gab es denn da draußen kein anderes Leben für ihn?

  17. Beiträge anzeigen #397
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    "Land in Sicht!"
    Der Ruf ließ die Besatzung aufhorchen. Land in Sicht hieß, sie dümpelten auf ihrem Kahn dem Ende ihrer Fahrt entgegen und am Ende der Fahrt wurde die Beute verteilt. Mit einem Mal schienen es alle unfassbar eilig zu haben, fertig zu werden, was auch imer fertig gemacht werden musste, hintehrer war man der einzige arme Trottel, der beim Beute verteilen leer ausgegangen war und weiterhin als Tagelöhner ohne Vermögen und weitläufige Ländereien, die der Kapitän ohne jeden Zweifel ordentlich gefaltet im Frachtraum versteckt hatte und alle halbe Jahre die Chevaliers der myrtanischen Krone großzügig damit versorgte, sein Dasein fristen mochte. Arko stiefelte über Deck und verteilte je einen Sack an jeden von der Mannschaft, an Edon, an Brom und an Mana (Vom letzten Passagier war noch immer keine Spur von Interesse an ihrem Treiben oder auch nur ein Lebenszeichen zu bemerken. Vielleicht verweste er längst in seinem kleinen Kabuff und die Seeleute mussten vor ihrer Weiterreise darum knobeln, wer den schimmligen Fleischsack über Bord hieven musste).
    Bald schon konnten sie die Taue am Hafen von Khorinis festmachen. Bevor jedoch eine johlende Meute der See überdrüssiger Seefahrer die Gemäuer der nächsten Hafenkneipe sprengen und den Hafendirnen die Beine ausrenken konnten, galt es erst einmal, die Beute zu verteilen. Arko ergriff das Wort und den letzten verbliebenen Sack.
    "So, meine Freunde, so machen wir's: jeder hat einen Sack, sucht euch, was euch gefällt. Was ihr in euren Sack stopfen könnt, das stopft. Und am Ende sehen wir alle zusammen, dass auch keiner zu kurz kommt. Also ran an die Beute!"
    Die letzten Worte wurden von einem vielstimmigen Aufschrei begleitet, als die gesamte Mannschaft unter Deck in den Laderaum stürzte. Die ganze Mannschaft, nur der Kapitän und die Reisenden nicht. Sie hatten sich da schon ein paar Sachen in der Kapitänskajüte schielend ins Auge gefasst. Gemächlich schlenderten sie in das Zimmer vom alten, gierigen Händler, der nicht Mangel an wertvollen Sachen dort gebunkert hatte, wo es ihm niemand heimlich davonstehlen konnte. Genau genommen hatte Edon sich schon einen kleinen Stapel von den Sachen des alten Kapitäns zurechtgelegt, den er nur noch bequem in seinen Sack schaufeln musste...

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    Edon sah an sich hinunter. Er hatte seine üblichen Lumpen gegen ein paar Sachen getauscht, die er als seinen Anteil an der Beute, man wollte fast sagen "rechtmäßig erworben" hatte, wenn die Meuterei zwar in weiten Landstrichen als Unsitte galt, aber auf dem weiten Meer selten ein Wandergericht vorbeigeschippert kam, um die aufmüpfige Belegschaft zu rügen und, wie es sich für ein anständiges Gericht gehört, mit schwerer Infanterie anzurücken und allesamt wieder an die Ruderbänke zurückzuprügeln. Und, auch darin war sich Edon mit seinem eigenen Weltbild sehr einig, wenn etwas nicht bestraft wurde, war es auch nicht verboten, da Diebstahl aber verboten war, aber Meuterei nicht und Plünderei zu einer Meuterei zwangsläufig dazugehörte, war das Plündern im Zuge des Meuterns feierlich als rechtlich abgesichert zugestanden, folglich er diese Klamotten nicht einmal geklaut hatte, sondern dessen stolzer rechtmäßiger Besitzer war. Er trug ein mitternachtsblaues Hemd unter einem schwarzen Überwurf, ein paar neuer Stiefel, eine ebenso neue schwarze Hose und er hatte sogar anständigen Ersatz für seinen mittlerweile reichlich abgetragenen Reisemantel gefunden. Dazu hatte er sich noch ordentlich Silber, das sich ganz wunderbar bei jedem Krämer verschachern ließ, und einen ominösen Stein, den er vorsorglich schon vor dem allgemeinen Plünderfest auf die Seite gelegt hatte, unter den Nagel gerissen und damit eigentlich sehr durchschnittlich davon gekommen (durchschnittlich hieß selbstredend in diesem Falle, dass er Manas Anteil, die von ihrem Recht auf Plündergut deutlichen Abstand genommen, ohne große Hemmungen mit eingestrichen und Arko versichert hatte, dass er ihr ein paar heimliche Besitztümer schon über die Zeit unterjubeln würde, wenn sie gerade nicht aufpasste).
    Nachdem nun das sorgsame Verteilen der Fracht ohne großen Ärger und Messerstechereien vonstatten gelaufen war, blieb nur noch diese eine Sache, die Ziel jeder Überfahrt sein musste: sich anständig in der nächsten Hafenkneipe volllaufen zu lassen...

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    Charn ist offline
    Die Antwort lautete Bier und Schweinebraten! Vor allen Dingen deswegen, weil niemand irgendetwas gefragt hätte und Charn daher seiner Arbeit eingedenk das Offensichtliche erraten musste. Was könnte wohl eine Gruppe Seefahrer wollen, die gerade am Hafen an Land gegangen waren, obwohl niemand am Hafen irgendetwas davon erzählt hätte, dass in den nächsten zwei Wochen noch ein Schiff erwartet würde. Eine Gruppe von vier Mann hatte einen der letzten freien Tische in Beschlag genommen, bewaffnet obendrein, offenkundig die ersten Ankömmlinge einer durstigen Mannschaft: ein hagerer Kerl mit schwarzen Haaren, der einen Säbel trug, ein Mann mit gemischten Haaren, der eines dieser seltsamen Wüstenschwerter trug, ein zottiger, aber dafür sehr kurz geratener Kerl und ein junges Mädchen, das in dieser Gesellschaft völlig fehlbesetzt schien, auch wenn ihr Bogen durchaus dafür sprach, dass sie ihre Tage nicht am Wäschetrog zubrachte. Charns Interesse hob verschlafen den Kopf, schüttelte sich den Schlaf aus den Augen und brüllte durch seinen Schädel. Es wollte mit Neuigkeiten gefüttert werden.
    Der Schankbursche zapfte vier Bier, lud sie auf ein Tablett und knallte das Tablett auf den Tisch mit den Neuankömmlingen, ehe sie überhaupt eine Chance hatten, eine Bestellung aufzugeben. Er grinste feierlich, verteilte die Bierkrüge und schielte unverhohlen neugierig in die Runde. Die vier waren überraschend jung, keiner von ihnen war merklich älter als Charn selbst, die Blicke noch nicht gelangweilt und abgestumpft wie die von Leuten, die ja sowieso schon alles gesehen, gehört, erlebt und wieder vergessen hatten. Er schob sich einen fünften Stuhl an den Tisch und schlug redselig auf die Tischplatte.
    "Auf das Leben und auf's Haus, so wie's Sitte ist! Was treibt euch Gesellen denn ins ferne Khorinis?"

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    "Trink auf's Leben,
    bleib zum Schmaus,
    leer den Humpen,
    er geht auf's Haus!"
    Das hatte Edon schon seit Jahren nicht mehr gehört, auf dem Festland hatte Rhobar das Verteilen von Freibier wahrscheinlich als mittelschweres Verbrechen gegen die göttliche Ordnung, alles hat seinen Preis, eingestuft und bestrafte aufmüpfige Schankwirte, indem er sie in kochendem Bier versenkte und sie so gleichzeitig ertränkte, lebendig kochte und ihnen ob solcher Verschwendung des schönen Gerstensaftes das Herz brach. Und Sarpedon würde ohnehin stante pede tot umfallen, wenn ihm zu Ohren kommen sollte, dass von ihm erwartet wurde, Bier zu verschenken. Mana schaute skeptisch den Schankknecht an, vermutlich überlegte sie, ob dieser schlicht von Sinnen war, oder ob ihr heimtückischer Bruder im Schatten lauerte und ihn bestochen hatte, das Bier zu vergiften. Der Dieb grinste.
    "Die erste Runde Bier in einer neuen Stadt geht auf's Haus - wenn wir auch was zum Schlingen ordern und dem Bierträger wiederum selbst ein Bier ausgeben."
    Edon nahm einen tiefen Schluck Bier und überlegte, was sie vier, Arko, Brom, Mana und Charon (erinnerte sich Edon rechtzeitig an seinen Künstlernamen), wohl zusammengewürfelt für eine Truppe abgaben: ein Landstreicher, ein Meuterer auf Landgang, ein kleptomanischer Wassernovize und ein Racheengel im Außeneinsatz. Wie nannte man so etwas eigentlich? Sofort fing die Stimme in Edons Kopf an, völlig konfuses Zeug in den manchmal recht hohlen Raum zwischen seinen Ohren zu sabbeln...
    Söldnertruppe! - Narrenauflauf! - Verbrechergilde! - Vagabunden! - Tagelöhner ohne Lohn! - Meuterer auf Landgang! - das ist nur einer von uns! - vier Reiter ohne Ross und Sattel! - ja, ich glaube, mir gefällt Narrenauflauf am besten. - Antiimperialistisches Kollektiv freischaffender Abenteurer! - ... ... ... - Was für'n Aal?

    "Ja... Wir sind Abenteurer."

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