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  1. - Waffenkunde #41
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    Buch 3

    Zweihänder

    „Die Götter haben ihre Gründe, uns zwei Arme zu geben. Einen davon mit einem hölzernen Brett zu belasten, war keiner davon.“

    Zweihänder

    In vielerlei Hinsicht sind Zweihänder (auch „Großschwerter genannt) die Könige unter den Schwertern. Sie ähneln ihrer mit einer Hand zu führenden Gegenstücken und sind ihnen doch überlegen. Ein Hieb mit einem Zweihänder – ungehindert und mit voller Wucht ausgeführt – ist verheerend. Keine Rüstung kann einen solchen Treffer aushalten, wenn sie nicht mit einem Schutz- oder Abwehrzauber verstärkt wurde.

    Obzwar die Waffen verwandt sind, kann man die Techniken des Kampfes mit einem Einhänder oder einem Zweihänder doch unmöglich miteinander vergleichen.Die Masse eines Einhänders ist so gering, dass ein Menschenarm sie ganz und gar beherrschen kann. Der Zweihänder hingegen ist dazu viel zu schwer. Zweihänder sind Hiebwaffen, die Schneide ist im Allgemeinen nicht übermäßig scharf und der Schaden rührt allein von der Masse her. Das geschickte und rasche Führen eines Zweihänders erfordert eine ausgiebige Nutzung der Hebelwirkung und des Schwungs der Waffe. Präzision ist sehr wichtig, denn ist die Klinge einmal in Bewegung, ist es sehr schwer den Streich zu korrigieren, geschweige denn ihn zu stoppen und zu ändern. Der Schwertkämpfer, der einen Zweihänder führt, kann aus einer großen Anzahl von Bewegungen, Hieben und Stößen auswählen. Wie bei den meisten Nahkampfwaffen sind die erfolgversprechendsten Züge immer die Kombination verschiedener Streiche. Ein langer Schwung, der die Verteidigung ablenkt, gefolgt von einem plötzlichen, harten Stoß nach dem Gesicht ist schwer zu parieren. Zweihänder sind reine Angriffswaffen. Es ist sehr schwierig, sie zum Abblocken und Parieren von Schlägen zu benutzen. In einem Kampf gegen einen Einhänder wird der Kombattant mit dem Zweihänder stets versuchen, den ersten Treffer anzubringen, während es das Ziel des Einhänders ist, aus der kritischen Zone heraus- und näher an seinen Gegner heranzukommen, wo das Großschwert nicht mehr so effektiv ist. Viele Zweihänder-Kämpfer tragen eine zweite Waffe, einen Dolch oder ein Rapier etwa, im Gürtel, auf die sie dann im Nahkampf zurück greifen

    „Ein Duell zwischen Zweihändern erweckt eher den Eindruck einen Tanzes, als den eines Kampfes.“

    Ein Kampf zweier Gegner, die beide mit einem Zweihänder bewaffnet sind, ist hingegen etwas ganz anderes. Ein Duell zwischen zwei Meistern des Kampfes mit dem Großschwert ist für den Zuschauer höchst ätherisch und spannend. Beide Seiten versuchen fortwährend, die Bewegungen und Züge des Gegners vorauszuahnen und sich darauf einzustellen. Es ist gleichermaßen ein Kampf zwischen Geist und Geist, wie der Kampf zwischen Schwert und Schwert und den Sieg erringt für gewöhnlich der Kämpfer, dem es gelingt, den ersten Treffer zu landen, indem er seinen Widersacher aus dem Gleichgewicht bringt oder ihn mit einer List dazu bewegt, eine Lücke in seiner Verteidigung zu öffnen.

    Stangenwaffenkämpfer


    „Diese Wunde stammt von einer WAS?“
    Chynac, Feldarzt von König Larenoir bei der Untersuchung eines Verletzten, der von einer Stangenwaffe übel zugerichtet wurde.

    Obgleich viele Ähnlichkeiten zwischen Großschwertern und Stangenwaffen zu bestehen scheinen, handelt es sich in Wirklichkeit doch um eine gänzlich andere Art. Im Gegensatz zu Großschwertern konzentrieren Stangenwaffen die Wucht des Treffers auf eine sehr viel kleinere Stelle, wodurch er ungleich härter wird, im selben Zuge aber auch schwieriger anzubringen ist
    Anders als das Großschwert, das im Vergleich zum Rest der Waffe einen relativ kleinen Griff hat, verfügt die Stangenwaffe über einen größeren Teil, mittels dessen sie sich führen lässt. Die Stange kann bis zu sechs Fuß lang sein. Dieser große Griffbereich gewährleistet eine hervorragende Hebelwirkung und somit außerordentlich schnelle Bewegungen. Ein geübter Stangenwaffenkämpfer kann ohne Vorbereitung aus dem Stand heraus jedweden Schlag führen.
    Aus demselben Grund ist es viel leichter, mit einer Stangenwaffe Hiebe des Gegners abzublocken, was dem Kämpfer mehr Raum zur Anpassung seines Stils lässt. Stangenwaffenkämpfer müssen nicht aggressiv vorgehen, wenn sie es nicht wollen. Viele Stangenwaffen verfügen über einen Dorn, der im Nahkampf zum Einsatz kommt. Allerdings gelten für alle zweihändig zu führenden Waffen die gleichen taktischen Grundregeln: Ihr größter Vorteil liegt in ihrer Reichweite. Sobald der Gegner zu nahe heran ist, ist auch die Stangenwaffe kaum noch von Nutzen.
    Am wirksamsten lassen sich Stangenwaffen ohne jeden Zweifel in Schlachten einsetzen Eine Gruppe von Stangenkämpfern, die von einem Wall aus Schilden geschützt wird, ist nur schwer auszuschalten.

    Speere

    „Den habe ich nicht kommen sehen …“
    Die letzten Worte des Herzogs Throidor, der in der Schlacht von Ai'Unthain durch einen Speer starb.

    Speere sind reine Wurfwaffen. Sie haben keine Klinge, sie haben keine Schneide, nur eine Speerspitze. Der Schaft der Waffe ist bis zu neun Fuß lang und sehr schwer zu dirigieren. Ein Speer ist für ein Duell nicht die beste Wahl. In der Schlacht jedoch kann ein geübter Speerkämpfer dutzende von Gegnern eliminieren. Es ist sehr schwer, einen nahenden Speer zu sehen, bevor es zu spät ist. Deshalb sind nach dem Gesicht gezielte Würfe hinter einem Schilderwall hervor auf offenen Schlachtfeldern die effektivste Taktik

    Geändert von HeavyGuard (27.03.2011 um 15:07 Uhr)
  2. - Waffenkunde #42
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    Buch 4

    Zweihandkampf

    „Schilden wird zu viel Bedeutung beigemessen.“
    so Amantin in seinem Buch „Die Kunst der zwei Schwerter“
    (aus dem Jahr 529)

    Der älteste Beleg über den Kampfstil mit zwei Schwertern ist 1300 Jahre alt. Es handelt sich um ein kleines Bild im Elisithian-Manuskript, das eine Seraphim zeigt, die mit zwei Langschwertern einen Carnach besiegt. Viele Helden und Waffenmeister haben mit diesem Kampfstil im Krieg, in Duellen und bei Turnieren gekämpft. Der bekannteste unter ihnen ist sicherlich Amantin Tarabath, Kriegsherr unter Emperor Turiam III. im Zeitalter der sechs Kriege. Jeder, der im Kampf mit zwei Schwertern ausgebildet wird, hält sich noch an die Techniken und Grundsätze, die in seinem berühmten Buch „Die Kunst der zwei Schwerter“ niedergeschrieben sind. Wegen seines großen Einflusses ist das Kämpfen mit zwei Schwertern als „Armantin-Stil“ oder kurz „Armantin“ bekannt.

    In jeder Hand eine Waffe zu führen ist zweifellos der aggressivste Kampfstil. Der Armantin-Kämpfer verzichtet auf das Schutzelement des Schilds zugunsten eines zusätzlichen Schwertes. Dies bestimmt unmittelbar seinen Kampfstil und seine Taktik. Da er keine Möglcihkeit zum Abblocken hat, ist ihm ein defensiver Kampfstil verwehrt. Deshalb wird er hauptsächlich danach streben, seinen Gegner so schnell wie möglich zu töten, indem er ihn mit einem Schlaghagel eindeckt, der Schild und Schwert ständig beschäftigt. Ein guter Armantin-Kämpfer wird immer versuchen, deinen Gegner dazu zu zwingen, den Schild zu bewegen, um so Lücken in seiner Verteidigung aufzureißen.

    Es ist viel Übung nötig, um Armantin zu kämpfen. Beide Arme müssen gleichermaßen geschickt und geübt sein. Wenn die Verteidigungshand nicht in der Lage ist, mit derselben Geschwindigkeit und Präzision, wie die Schlaghand zuzuschlagen, wird der Vorteil, der durch die zusätzliche Waffe entsteht, zunichte gemacht und der Kämpfer steht mit einem armseligen Schild da – seinem zweiten Schwert. Nur wahrhaft beidhändige Kämpfer können Armantin voll ausschöpfen. Aber bei Armantin geht es nicht nur um die Übung der Arme. Beweglichkeit und Balance sind ebenso wichtig. Der Kampf mit einer Waffe und einem Schild kann zuweilen recht statisch sein., der Armantin-Kämpfer muss in der Lage sein, sich im Kreis zu bewegen und die Balance seines Körpers immer wieder während der Schlagkombinationen auszurichten.

    „Eure Arme mögen den entscheidenden Schlag führen – aber eure Beine gewinnen den Kampf.“ so Armantin in seinem Buch „Die Kunst der zwei Schwerter“.

    Natürlich ist Armantin nicht nur auf den Kampf mit zwei Schwertern beschränkt (obwohl Armantin selber nie eine andere Waffe, als das Schwert benutzte). Es gibt viele denkbare Kombinationen wie z.B. Schwert und Axt, Schwert und Dolch, zwei Äxte, Streitkolben und Schwert usw. Obwohl das Zusammenspiel einer Schlag- und einer Hiebwaffe im Nahkampf sicherlich hilfreich sein kann, tendieren die meisten Kämpfer doch dazu, gleichartige Waffen zu benutzen, um den Fluss der Bewegungen einfacher zu gestalten.

    „Wenn man mit zwei Waffen kämpft, sollte man immer die längste Waffe, die man noch ohne Probleme schwingen kann, führen. Man sollte immer versuchen, die Initiative zu ergreifen und seinen Gegner zu töten, sobald er sich in Reichweite der Waffen befindet.“
    Auszug aus „Die Kunst der zwei Schwerter“

    Geändert von HeavyGuard (27.03.2011 um 15:10 Uhr)
  3. - Waffenkunde #43
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    Buch 5

    Bogenschießen

    „Ein Bogen ist wie eine Katze. Er hat seinen eigenen Willen, den man nicht brechen kann. Um ihn zu beherrschen, musst du ihn zunächst verstehen. Und um ihn zu verstehen, miss du dich von ihm beherrschen lassen.“
    Serbias Whitelock, ein Meister unter den Bogenschützen.

    Bogenschießen, die Wissenschaft

    Bogen sind die perfekte Symbiose verschiedener Materialien. Die Flexibilität der Wurfarme überträgt die Beschleunigung auf die Sehne, die sie dann an die starre Masse des aus Stahl und Holz gefertigten Pfeils abgibt. Es sind die natürlichen Eigenschaften der Materialien, die den Bogen zu einer solch tödlichen Waffe machen.

    Interessanterweise sind Bogen in der Geschichte jeder einzelnen Kultur Ancarias zu finden. Unklar bleibt indes, welche Rasse oder Kultur tatsächlich von sich behaupten kann, den Bogen erfunden zu haben. Um diese Frage ranken sich viele Theorien. Einige Historiker meinen sogar, Bogen seien eine orkische Erfindung. Einer der ältesten Nachweise für das Bogenschießen wurde im Zuge einer archäologischen Ausgrabung eines alten Menschenfriedhofs entdeckt. Die Grabbeigaben deuten darauf hin, dass es sich um ein außerordentlich reiches Dorf gehandelt haben musste. Eines der Gräber unterschied sich allerdings von den anderen. Anstatt der üblichen Anzahl von Beigaben, die man in den anderen Gräbern gefunden hatte, enthielt es lediglich drei Pfeilspitzen. Die Historiker brauchten einige Zeit, um herauszufinden, dass die Pfeilspitzen in diesem besonderen Fall nicht die Grabbeigaben, sondern die Todesursache waren. Keine andere Waffe in der Geschichte Ancarias durchlief eine Entwicklung, wie sie dem Bogen beschieden war. In früherer Zeit war der Bogen nur ein schwaches, unzuverlässiges Instrument, das zur Jagd auf kleine Tiere verwendet wurde. Doch im Laufe der Jahrhunderte entwickelten die Hochelfen und vor allem die Dryaden die Technik zur Perfektion und erschufen eine der mächtigsten Waffen, die man je gesehen hat. Aus einer speziellen magischen Holzart namens „Nyugharii“ (dryadisch für „Seele des Waldes) gefertigt, sind die Bogen der Dryaden extrem präzise und weitreichend. Ein gut gearbeiteter Dryadenbogen ist die einzige ancarische Fernlenkwaffe, die im Stande ist, die Herzschuppe eines Drachen zu durchschlagen.

    Elfenbögen bestehen für gewöhnlich aus Eibenholz. Der typische Elfenbogen ist länger als sein dryadisches Gegenstück und annähernd (aber nicht ganz) so stark. Allerdings wird dieser Nachteil durch die Tatsache ausgeglichen, dass Elfenpfeile im Allgemeinen als die besten gelten, die man bekommen kann. Das Können elfischer Schmiede ist nach wie vor unerreicht und die Qualität von Pfeilspitzen aus Elfenstahl macht viel aus – wie Tausende von Orks nicht mehr bezeugen können.

    Bogenschießen, die Kunst

    „Strebst du nach Vollkommenheit? Mach dir nichts vor. Die Dauer eines Lebens reicht nicht aus, um den Bogen zu meistern.“
    Seribas Whitelock zu einem Schüler.

    Es ist die wirksamste Weise, um einen Feind zu töten. Lege einen Pfeil auf, spanne die Sehne, lasse sie los und schau dem Pfeil zu, wie er sein Ziel findet. Lautlos und mit tödlicher Präzision können Bogen über weite Strecken töten, lange bevor der Feind dich erreichen kann.

    Aber nicht so hurtig! Es ist ein langer Weg, bevor dieses Bild Wirklichkeit wird. Zahllose Stunden des Übens sind erforderlich, ehe du dich Bogenschütze nennen darfst. Nur die Begabtesten werden es zur Meisterschaft bringen. Das Bogenschießen erfordert eine Mischung aus körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Hohe Geschicklichkeit, scharfe Augen, die Gabe sich zu konzentrieren und gute Reflexe sind gleichermaßen wichtig.

    Bogenschießen in der Schlacht

    Eine Armee von fähigen Bogenschützen kann Schlachten und ganze Kriege entscheiden. Es gibt in der ancarischen Geschichte viele Beispielfälle, in denen Bogenschützen der entscheidende Faktor für den Sieg waren. Doch schlicht nur über Bogenschützen zu verfügen ist nicht genug. Es bedarf taktischen Geschicks, um ihre Effektivität wirklich auszuschöpfen. Bogenschützen sind kaum noch von Nutzen, sobald ihre Ziele auf Nahkampfweite herangekommen sind. Deshalb zählt der Schutz der Bogenschützen in einer Schlacht zu den Schlüsseltaktiken. Es ist von größter Wichtigkeit, ihnen so viel Zeit wie möglich zu verschaffen, denn mehr Zeit bedeutet mehr Gelegenheiten Pfeile abzuschießen. Bogenschützen, die zu Kampfverbänden gehören, tragen im Allgemeinen eine leichte Rüstung, um so mobil wie möglich zu sein, was ihnen erlaubt, die direkte Begegnung mit schwer gepanzerten Truppen zu meiden. Und selbst in Belagerungssituationen, in denen die meisten schwer gepanzerten Truppen zur Nutzlosigkeit verkommen, stellen Bogenschützen eine brauchbare Einheit dar, weil sie Brandpfeile verschießen oder aus der Distanz einzelne Verteidiger ausschalten können.
  4. - Waffenkunde #44
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    Buch 6

    T-Energie

    Seitdem es systematische Forschungen auf dem Gebiet der Magiekunde gibt, gehören magische Waffen- und Rüstungsverstärkungen zu den beiden beliebtesten Disziplinen Die einfachste Form ist das Einbetten eines Zaubers. Komplexere Konzepte umfassen ganze Ketten von Zaubersprüchen oder Sprüche, die vom Benutzer der Waffe ausgelöst werden können. In vielen Fällen wird die waffenverstärkende Magie lediglich zusätzlichen Schaden bringen, um den Gesamtschaden zu erhöhen oder bestimmte Resistenzen zu vermeiden. Jedoch ist die Vielfalt der Möglichkeiten noch viel größer. Man kann nahezu alle Zaubersprüche in eine Waffe einfügen.

    Es war nur eine Frage der zeit, bevor jemand auf die Idee kam, dass man die kontrollierbare magische Energie durch die gefährlichere Form der magischen Energie – genannt T-Energie – ersetzen sollte. Es gibt keine Möglichkeit, T-Energie zu kontrollieren. Sie ist ein ständiger Fluss chaotischer Kraft und es ist nahezu unmöglich, diese zu kanalisieren, geschweige denn zu beherrschen.

    Im Jahre 352 – nach Jahrzehnten akribischer Forschungen – gelang den Erzlords der Hochelfenschule für Wesenheit ein magisches Ritual, das kleinste Mengen von T-Energie an ein festes Objekt band. Die Ergebnisse waren umwerfend. Die T-Energie übernahm sofort die Kontrolle über das Objekt, ohne dieses jedoch zu zerstören. Statt dessen schleuderte sie immer wieder kleinste Mengen Energie von sich, was verheerende Auswirkungen hatte. Es schien, als ob die ultimative Waffe geboren worden sei, aber kurz danach wurde offensichtlich, dass es sich dabei um eine Illusion handelte, da die Energieblitze nicht gezielt geschleudert wurden. Jeder, der eine solche Waffe benutzte, würde sich früher oder später unweigerlich selber damit töten. Immerhin war der erste Schritt gemacht.

    Es bedurfte weiterer fünfzig Jahre intensiver Forschung, bevor es ihnen gelang T-Energie so auf einen bestimmten teil einer Waffe zu konzentrieren, dass die freigesetzte Energie nur noch das anvisierte Objekt traf und nicht mehr zufällig entwich. Mit diesem gewaltigen Fortschritt war der Weg für die T-Energie-Waffen geebnet.
  5. - Verlorene Tagebücher #45
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    5. Kutar 129

    Sonnig
    2 Hand, 3 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Habe ein altes Buch von einem Abenteurer auf dem Markt erstanden. Er behauptete, es in einem abgelegenen Verlies unter einem Haufen Schutt gefunden zu haben und wollte 20 Goldstücke dafür. Habe ihn auf 18 herunter gehandelt. Scheint mir ein faires Geschäft.

    Das Buch sieh interessant aus. Altes Manuskript mit viel Text und einigen magischen Symbolen. Sieht auf den ersten Blick Ethurianisch aus, bin aber nicht sicher. Hauptteil des textes schent verschlüsselt. Werde mich daransetzen, sobald ich dazu komme.

    Hühnchen in Ananas-Sauce von heute Mittag hat starkes Sodbrennen verursacht

    Erinnerung: Haushälterin soll keine Ananas-Sauce mehr machen!

    8. Kuthar 129

    windig
    1 Hand, 8 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Schlechter Tag. Haushälterin krank. Keine sauberen Trinkbecher mehr, geschweige denn Teller. Sieht so aus, als ob ich abwaschen müsste. Ich hasse diese profanen Dinge! Buch sieht vielversprechend aus, Musste einige Sicherheitsrunen entfernen, um den gesamten Text sehen zu können. Dummerweise ist er immer noch verschlüsselt. Hatte gehofft, den Klartext nach Entfernen der Runen sehen zu können

    Brief von der Akademie in Thylysium erhalten, wollen ihren jährlichen Beitrag haben. Elende Blutegel!

    Erinnerung: Letzte Flasche Elfen-Rotwein angebrochen

    9. Kuthar 129

    Regen
    2 Hand, 1 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Immer noch nicht mit dem Buch weiter gekommen. Handelt sich um einen ziemlich fiesen Code und darüber hinaus scheint es ein veralteter Dialekt zu sein. Macht's nicht einfacher.
    Meine Lingua Arcana ist ziemlich eingerostet Sollte Galharis Methode der Entschlüsselung versuchen, aber kann mich nicht mehr an die Anfangssequenzen erinnern. Wenn ich nur sein Buch in der Bibliothek fände!
    Neuer Katalog des Magier- und Druidenbedarf „Sommer 129“ eingetroffen. Sehr gut!

    Erinnerung: Haushälterin soll die Bücher in der Bibliothek alphabetisch ordnen. Ich kann in dem Chaos nicht arbeiten!

    15. Kuthar 129


    Mild, bewölkt
    2 Hand, 4 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Haushälterin hat Galharis Buch unter der Kellertür gefunden. Brauchte neuen Türstopper, habe die Dissertation „Alternative Wege der Tierform-Metamorphose“ meines ehemaligen Schülers Walter genommen. Hoffe, er wird mir verzeihen. Kann nun endlich mit der Entschlüsselung beginnen. Immer noch jede Menge Arbeit. Hatte fast vergessen, wie komplex Galharis Methode ist.
    Neuen ausgestopften Raben beim Magier- und Druidenbedarf bestellt. Ein Schnäppchen. Lieferung frei Haus. Haushälterin kann alten Raben entsorgen.

    Erinnerung: Haushälterin soll neuen Hochelfen-Rotwein besorgen (den billigen für 2,95, nicht das teure Zeugs wie beim letzten Mal. Kann schließlich kein Gold machen)!

    18. Kuthar 129

    Mild, windig
    1 Hand, 3 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Besuch von Mutter. Haushälterin hat vergessen, mich an ihren Geburtstag zu erinnern. Gutes Personal ist schwer zu finden. Haushälterin im Beisein von Mutter den Marsch geblasen. Mutter trotzdem (oder weil?) eingeschnappt. Haushälterin sauer. Kein guter Tag. Versteh einer die Frauen!

    Erinnerung: Blumen kaufen für Mutter und Haushälterin!

    25. Kuthar 129

    Mild, windig
    1 Hand, 3 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Neuer Rabe eingetroffen. Alten gleich auf den Kompost geworfen. Sieht gut aus!
    Blumen zu Mutter gebracht. Hat über Krankheit geklagt. Scheint wieder alles in Ordnung.

    Brief von der Akademie erhalten. Bekomme dieses Jahr wieder einen Lehrling zugewiesen. Hoffentlich nicht wieder so einen Nichtsnutz, wie der letzte.

    Erinnerung: Haushälterin soll Lehrbücher aus dem Keller holen!

    3. Tyrbor 129

    Sonnig, kühl
    7 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Geschafft!
    Ich habe den gesamten Text entschlüsselt. War tatsächlich eine sehr altertümliche Form von ethurianischer Lingua Arcana, Hat mich über 36 Stunden gekostet
    Aber große Enttäuschung! Der Text des Manuskripts ist nichts anderes als eine Anleitung zur Entschlüsselung magisch verschlüsselter Texte. All die Arbeit und 18 Goldstücke, nur um herauszufinden, dass irgendjemand Galharis Methode schon vor Galharis erfunden hat.
    Vielleicht kann ich das Manuskript an die Akademie verkaufen. Oder an Galharis, falls er noch lebt. Lange nichts mehr von ihm gehört.

    Nächste Woche soll neuer Lehrling eintreffen.

    Erinnerung: Haushälterin soll Dachkammer leer räumen!
    Erinnerung: Haushälterin soll „Alternative Wege der Tierform-Metamorphose" wieder in die Bibliothek bringen und Galharis Buch wieder unter die Kellertür klemmen!

    Geändert von HeavyGuard (27.03.2011 um 18:24 Uhr)
  6. - Verlorene Tagebücher #46
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    12. Tyrbor 129

    Windig, Regentropf
    9 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Neuer Lehrling eingetroffen. Naithyl heißt er, schmächtiges kleines Bürschchen, nicht sehr helle. Typisch Jugend aus der Stadt. Trägt seine Mütze verkehrt herum und zieht übergroße Beinlinge an Sieht nach jeder Menge Arbeit für mich aus.

    Hoher Besuch aus Thylysium hat sich angekündigt. Erzmagus Fionor will sich übermorgen von der Unterbringung Naythils überzeugen. In Wirklichkeit geht es darum, sich von der Qualität meiner Weine zu überzeugen.

    Erinnerung: Naithyl! Der Lehrling heißt NAITHYL!
    Erinnerung: Haushälterin soll Weinvorrat in den geheimen Kelleranbau schaffen!

    14. Tyrbor 129

    Kalt
    3 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Fionor ist wieder weg. Kurzer Besuch. Trick mit dem versteckten Weinvorrat hat funktioniert!

    Mit dem Ausbildungsprogramm angefangen. Lehrling ist ebenso tumb wie aufsässig. Weiß natürlich alles besser, hat aber schon bei einfachsten Runen Probleme. Schaue mir das noch drei Tage an, dann schicke ich ihn zurück nach Thylysium. Keine Lust meine Nerven an so einer kleinen Kröte aufzureiben.
    Küchenfenster kaputt. Ganzen Tag im Durchzug gesessen. Schlecht!

    Erinnerung: Weinvorrat muss wieder in den Weinkeller!

    15. Tyrbor 129

    Regen
    6 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Erkältet! Mit Fieber aufgewacht. Halsschmerzen, dicker Kopf! Kann kaum aufstehen, ganzen Tag im Bett verbracht! Haushälterin wollte mir ein „altes Hausmittel“ auf den Rücken streichen! Keine Ahnung, was es war, aber es roch wie vergammelter Ziegenkäse. Lieber sterbe ich, als dass ich mir so was auf den Leib schmieren lasse! Haushälterin eingeschnappt.


    16. Tyrbor 129

    Hell

    Immer noch im Bett. Fieber steigt. Kann nicht klar denken. Durst. Entsetzlicher Durst.
    Werde wohl sterben!!!!
    Habe Haushälterin Anweisungen für mein bevorstehendes Ableben gegeben. Sie hat gelacht und irgendwas über Männer genuschelt.
    Wird schon noch sehen, was sie davon hat!

    17. Tyrbor 129

    Tod naht. Kann ihn bereits spüren. Lebe wohl, Ancaria!

    19. Tyrbor 129

    Sonnig
    1 Hand, 8 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Fieber ist gesunken. Bin wieder frisch und gesund. Haushälterin wollte nicht glauben, dass mein Gerede über den bevorstehenden Tod nur ein Scherz war. Wie einfältig doch Frauen sind! Alles nehmen sie für bare Münze!

    Den ganzen Tag mit der Ausbildung des Lehrlings verbracht. Mühsam! Warum schickt die Akademie diese Art Lehrlinge immer zu mir?

    Erinnerung: Haushälterin soll Küchenfenster reparieren!

    21. Tyrbor 129

    Sonnig
    1 Hand, 3 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Lehrling wieder beim Magie-Karten-Spielen erwischt! Diese Killerspiele müssen aufhören! Kein Wunder, dass so viele Studenten der Akademie Amok laufen.

    Brauche neuen Homunkulus. Der alte ist zu Staub zerfallen. 3 Jahre, gesegnetes Alter für ein Munkelchen. Muss Buch mit der Beschwörungsformel finden! Habe die genaue Zusammensetzung nicht mehr im Kopf

    Interessanter Artikel im Magie-Nutzer.Magazin über Dimensionserweiterung des Wohn- und Studienraums! Keine einfache Formel, aber wenn es klappt …

    Erinnerung: Beschwörungsbuch für Homunkuli suchen!

    25. Tyrbor 129

    Kühl, windig
    1 Hand, 1 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Dieser nichtsnutzige Lehrling hat versucht, den Besen zu beleben!!
    Die ganze Rumpelkammer war in Bewegung! Haushälterin schreiend weggerannt!

    Habe ihm die Leviten gelesen, diesem Tölpel!

    Erinnerung: Konfekt und Blumen für Haushälterin!

    27. Tyrbor 129

    Kalt
    4 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Besuch bei Haushälterin erfolglos. Hat Konfekt genommen und mich rausgeworfen. Will nicht mehr kommen, solange Lehrling da ist. Werde noch eine Woche warten. Frauen beruhigen sich manchmal. Sagt man.

    Lehrling kleinlaut bemüht.

    Buch für Homunkuli-Beschwörung gefunden! Muss dringend Ordnung in der Bibliothek schaffen. Beschwörung begonnen. Ist in drei Tagen fertig.

    Erinnerung: Haushälterin soll... Ach, stimmt ja...

    31.Tyrbor 129

    Sehr kalt
    1 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Tag 6 ohne Haushälterin. Lehrling zum Spülen und Aufräumen verdonnert. Ernähre mich seit Tagen nur noch von Trockenfleisch! Kein Zustand!

    Homunkulus fertig. Albino! (Nicht genug Farbstoff beigemischt)

    Dimensionserweiterung begonnen. Westflügel der Bibliothek ist nun etwa 5 mal so groß. Hineingegangen und gleich darin verlaufen. Ausgänge bei dimensionserweiterten Räumen sind nicht einfach zu finden.

    Erinnerung: Hinweisschilder anfertigen!
  7. - Verlorene Tagebücher #47
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    31. Tyrbor 129

    Sehr kalt
    1 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Magische Dimensinserweiterungen sind äußerst interessant! Den ganzen Tag in der Bibliothek verbracht. Ganz neue Möglichkeiten entdeckt. Muss neue Regale einbauen, um den gewonnenen Platz auch nutzen zu können.
    Interessanter Nebeneffekt: Gelegentliche spontane T-Energie-Ausbrüche. Dringend die Gefährlichkeit überprüfen!

    Haushälterin wieder zurück! Den Göttern sei's gedankt! Hat diesmal viel Konfekt erfordert. Gerade noch rechtzeitig, da keine saubere Wäsche mehr.

    Lehrling macht sich! Vielleicht nächste Woche schon erste Versuche mit Feuer!

    Erinnerung: Neue Regale!

    3. Yal 129

    Kühl
    6 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Muss noch etwas an der Dimensionserweiterung arbeiten. Bin beim Lesen von einem T-Energie-Goblin angegriffen worden! Hatte zum Glück meinen Stab zur Hand. Hätte übel enden können! Vielleicht war die Erweiterung doch keine so gute Idee?

    Lieferung Rotwein aus dem Süden eingetroffen. Sehr gut!

    5. Yal 129

    Mild
    1 Hand, 0 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Übergriffe von T Energiewesen in der erweiterten Bibliothek nehmen zu! Muss dringend Schutzmaßnahmen treffen. Kann den Dimensionszauber nicht mehr rückgängig machen, ohne multidimensionale Vexiereffekte zu riskieren. Situation ist ernst! Habe Lehrling mit einer Botschaft zur Akademie geschickt. Möglicherweise wissen die im internen Zirkel einen Rat.

    Neue Regale bestellt. Sündhaft teuer! Blutsauger, überall!

    Erinnerung: Haushälterin muss in Bibliothek Platz für neue Regale schaffen!

    12. Yal 129

    Regen, mild
    1 Hand, 4 Finger auf dem temperaturartefakt

    Lehrling zurück mit Botschaft aus der Akademie, leider ohne wirklich neue Erkenntnisse. Heute Morgen wieder drei verwirrte und völlig betrunkene Trolle schlafend in der Bibliothek vorgefunden. Ihre Mageninhalte waren über die gesamte Enzyklopaedia Arcana Magica verteilt!
    Wenn ich nur die Dimensionslücke fände, könnte ich diese vermutlich mit ein paar Stabilisierungszaubern schließen.

    Erinnerung: Haushälterin soll dringend die Trollkotze wegwischen und Überreste beseitigen!
    Erinnerung: Dyadische Duftbäumchen kaufen!

    14. Yal 129

    Kühl, wolkig
    1 Hand, 4 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Katastrophe! Haushälterin wurde beim Säubern von einer T-Energie-Ratte angegriffen und gebissen! Konnte die Ratte erschlagen, aber Haushälterin hat eine tiefe Bisswunde. Habe ihr drei Tage freigegeben, vielleicht erholt sie sich wieder.

    Tür zur Bibliothek ist nun verschlossen. Magische Schlösser angebracht, höchste Sicherheitsstufe, dreifache Überglyphung!

    Lehrling zurück an die Akademie geschickt. Hier ist es nicht mehr sicher genug.

    17. Yal 129

    Wolkig, trüb, Frühnebel
    1 Hand, 2 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Haushälterin wieder zu Dienst erschienen. Ist jetzt eine T-Energie-Haushälterin. Scheint keine großen Nachteile zu haben, im Gegenteil. Arbeitet nun wesentlich effizienter und kann nun auch schwere Dinge heben. Darüber hinaus ist ihre Wortfrequenz nun angenehm niedrig.
    Trotzdem weiß ich nicht, was ich davon halten soll.

    Werde mich in den nächsten Tagen noch mal in die Bibliothek begeben müssen.

    22. Yal 129

    Sonnig, kalt
    7 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Haushälterin hat beim Einkaufen auf dem Markt Massenauflauf verursacht. Stadtwachen hatten sie wegen ihrer T-Energie-Aura beinahe getötet. Konnte die Situation nur durch sontanes Eingreifen retten!

    Werde in den nächsten Tagen noch mal in die Bibliothek gehen und nach dem Dimensionsleck suchen. Kann diese Situation nicht auf sich beruhen lassen.

    Erinnerung: Haushälterin nicht mehr zum Einkaufen schicken!

    24. Yal 129

    Kühl, windig
    5 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Alles vorbereitet. Morgen werde ich die Tür zur Bibliothek nochmals öffnen, versuchen das Dimensionsleck zu finden und zu schließen. Wird keine leichte Aufgabe!

    Falls ich nicht mehr zurückkehre, habe ich Vorkehrungen für meinen Nachlass getroffen. Zu finden im Briefumschlag auf dem Kaminsims

    25. Yal 129

    Kalt
    3 Finger auf dem Temperaturartefakt

    Ich öffne nun die Tür.
  8. - Ice & Blood #48
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    Die Krypta der Verfluchten
    „Mögen die reinigenden Flammen nicht nur eure Körper, sondern auch eure sündigen Seelen verbrennen.“
    (Abschließender Satz der Urteilsverkündungen in Piotars Tribunal)

    Die Baronie Nain-Carthas genoss im Imperium der Hochelfen von Beginn an einen Sonderstatus. Abgelegen vom Rest des Reiches und durch einen dichten Dschungel isoliert von allen anderen Völkern der Welt, glich Nain-Carthas eher einer Insel, als einer Baronie. Jahrhundertelang existierte die Baronie in Freiheit und Souveränität... bis zu den schicksalsträchtigen Ereignissen, die sie an den Rand der Vernichtung bringen sollte. Der Tod des Großinquisitors Jaquenor markierte den Wendepunkt in der Geschichte der Baronie. Er starb offiziell bei einem Jagdausflug im Kampf gegen einen wilden Eber. Aber die genauen Umstände seines Todes wurden nie geklärt. Kein Arzt durfte den leblosen Körper in Augenschein nehmen und gleich am nächsten Tag wurde die Leiche in einer hastig organisierten Zeremonie verbrannt. Aus religiösen Gründen, wie man sagte. In den darauf folgenden Tagen fand die Wahl des neuen Großinquisitors hinter den verschlossenen Türen des Inquisitionspalastes statt. Und zur allgemeinen Verwunderung setzten sich nicht die favorisierenden Inquisitoren der höheren Ränge durch. Stattdessen wurde mit Piotar ein junger Inquisitor aus den unteren Rängen zum neuen Großinquisitor ernannt und nur eine Woche später übernahm der neue Großinquisitor die Amtsgeschäfte. All diese Ereignisse wurden von der Bevölkerung Nain-Carthas mit Gleichgültigkeit zu Kenntnis genommen. Doch dieser Machtwechsel sollte für die Baronie nicht folgenlos bleiben.
    Bereits das erste Tribunal Piotars endete mit einem Paukenschlag. Ein Hochelf, der des Betrugs angeklagt war, wurde von Großinquisitor Piotar persönlich verurteilt und noch am gleichen Tage hingerichtet. Nur einige Tage später erließ Piotar einen Edikt, in dem er erklärte, dass die Inquisitoren bei Verstößen gegen die religiösen Pflichten mit aller Härte vorgehen werden. Das Edikt wurde an nahezu jede Häuserwand der Baronie gehängt und darüber hinaus im Stundentakt auf den öffentlichen Plätzen verlesen.

    „Die Flammen kämpfen dort für Demut und Reinheit, wo unsere Worte versagt haben. Die Flammen sind unsere Waffen, die den Feind dort treffen werden, wo es ihn am meisten schmerzt.“
    (Piotar in einem Brief an Inquisitor Phreyax)

    Es dauerte nicht lange, bis das erlassene Edikt die ersten Opfer forderte. In der ersten Woche nach dem Erlass wurden nicht weniger als 13 Tribunale abgehalten. In der darauf folgenden Woche waren es bereits 25. Piotar verurteilte Leute wegen aller Art von Vergehen. Zu spätes Bezahlen der Opfergabe war bereits ein Verbrechen. Ebenso außereheliche Liebschaften, Ungläubigkeit, Nicht-Erscheinen zu den Opferzeremonien oder Streiterei. Die Liste der Sünden wurde immer länger und unübersichtlicher. Wer einmal von Piotar verurteilt war, der wurde nie wieder gesehen. Vereinzelt berichten Jäger und Schäfer, dass man nachts lichterloh brennende Gestalten gesehen hat, wie sie von Elfen getrieben am Fluss entlang Richtung Wald gingen. Und viele hielten sich die Ohren zu, bis die verzweifelten Schreie der Verdammten endlich, von der Nacht verschluckt, verstummten.
  9. - Ice & Blood #49
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    Eine revolutionäre Idee

    -Aber wozu soll es gut sein?
    -Gut sein, gut sein. Warum muss alles immer für etwas gut sein? Und außerdem: hast Du dir noch nie die Frage gestellt, wie das so wäre?
    -Hmm... weiß nicht. Manchmal vielleicht. Aber dann nur kurz. Ich meine... man kann ja die Augen vor der Realität nicht verschließen.
    -Aber darum geht’s doch nicht. Und außerdem....

    Poldina, die hübsche Kellnerin, stellte wortlos zwei volle Krüge auf den Tisch, an dem Milan und Golros saßen, und stellte dann die leeren auf ihr Tablett. Ohne die Beiden eines Blickes zu würdigen, drehte sie sich auf dem Absatz um und ging wieder Richtung Theke.

    -...und außerdem: schau uns doch an! Ich. Studium an der Magierakademie abgebrochen, zwei uneheliche Kinder am Hals und nun verdiene ich meinen Lebensunterhalt durch das Verfassen kleiner Manifeste und reden für die feinen Mitglieder des Rates, die zu faul sind, ihre eigenen Gedanken zu Papier zu bringen, Und Du? Ein kleiner Ganove, der sich höchstens mal mit halblegalen Gelegenheitsarbeiten eher schlecht als recht über Wasser hält. Und wenn Du nicht irgendwann das große Los ziehst und bei einem deiner Einbrüche mal einen verdammten Drachenhort samt goldener Truhe findest, wird sich das auch bei Dir nicht mehr ändern. Das ist die Realität! Ist es so verwunderlich, wenn man davor gelegentlich mal die Augen verschließt?
    -Nee, das natürlich nicht. Aber man sollte schon auf den Teppich bleiben.Meine Tante Hannifeh zum Beispiel... die haben sie sogar eingesackt.
    -Eingesackt?
    -Ja... mitgenommen. Eingesackt. Weggesperrt. Hat sich für Seraphim Sophia gehalten und angefangen, auf dem Markt zu predigen.
    -Und dafür haben sie sie eingesackt? Auf dem Markt stehen doch andauernd irgendwelche Prediger herum
    -Sie hat zu den Hühnern in den Käfigen gepredigt und sie mit „Geflügelte Schwestern“ angeredet.
    -Oh... verstehe. Aber das ist ja etwas völlig anderes. Deine Tante hat das ja nicht bewusst gemacht. Die konnte nicht anders. Aber wir... wir sind da völlig frei. Ich meine: wir sind ja nicht meschugge!
    -Tante Hannifeh ist nicht meschugge! Sie hat nur eine... alternative Wahrnehmung.
    -Meintewegen. Es kommt aufs selbe hinaus. Einsacken wollten sie sie so oder so. Aber der Punkt ist doch: sie hatte keine Wahl! Wir hingegen schon. Es ist wie ein Traum. Nur, dass man dabei nicht schläft.
    -Gut. Man stellt sich also vor, dass man wer anderes ist. Und dann? Was ist nun daran so besonders?
    -Ganz einfach. Du erzählst es den anderen.
    -Wie? Den anderen? Welchen anderen?
    -Na, die anderen, die sich auch vorstellen, jemand anderes zu sein.
    -Ich erzähle anderen Leuten, dass ich nicht der bin, der ich bin, sondern jemand anderes? Und die erzählen mir dann das gleiche? Vergiss es! Das kommt gar nicht in Frage. Das wäre mir peinlich.
    -Woher willst Du wissen, ob das peinlich ist? Du hast es doch noch nie ausprobiert.
    -Ich weiß schon, was mir peinlich ist und was nicht.
    -Aber wenn es doch alle machen, dann ist es doch nicht mehr peinlich! Und außerdem...

    Die Kellnerin schritt mit einem gut gefüllten Tablett an Milan und Golros vorbei und stellte es auf dem Nachbartisch ab. Während sie sich eine Haarlocke aus ihrem Gesicht pustete, die sich aus ihrem zusammengesteckten Schopf gelöst hatte, verteilte sie die Krüge auf dem großen Tisch. Sie drehte sich um und warf einen kurzen Blick in die Krüge der beiden. Golros schaute sie an und ihre Blicke trafen sich für einen Moment. Er unternahm einen ebenso spontanen wie erfolglosen Versuch, sein Gesicht zu einem möglichst ungezwungen ausschauenden Lächeln zu formen. Dann drehte Poldina sich auch schon wieder um und verschwand Richtung Theke. Golros schaute ihr – immer noch verkrampft lächelnd – hinterher.

    -Golros?
    -Hm?
    -… und außerdem macht es doch Spaß!
    -Aber wozu die anderen? Wenn ich mir vorstellen will, jemand anderes zu sein, dann brauche ich doch niemanden, dem ich davon erzähle! Das kann ich mir doch alles auch so ausmalen
    -Das ist doch nicht dasselbe! Wenn Du dir alles in der Phantasie ausmalst, dann geschieht ja immer alles so, wie Du es willst! Es gibt keine Überraschungen, nichts Unvorhergesehenes.
    I-st das nicht die Idee dahinter?
    -Nein! Die Idee ist doch, dass alle Leute anders reagieren. Man kann es einfach nicht vorhersehen. Alles andere ist doch unrealistisch.
    -Auch nicht viel unrealistischer, als sich vorzustellen, man sei jemand anderes.

    Milan stieß einen resignierten Seufzer aus, beschloss aber dann, nicht so schnell aufzugeben und einen weiteren Versuch zu starten.


    -Wie war denn das früher? Hast Du als Kind niemals Krieger und Ork gespielt? Mit Holzschwertern und all dem Kram?
    -Natürlich!
    -Na siehst du! Da war's doch auch nicht peinlich, oder?
    -Als Kind ist einem nie etwas peinlich. Kinder wissen gar nicht, was peinlich bedeutet. Die Entdeckung der Peinlichkeit ist etwas, das mit dem Erwachsenwerden kommt.
    -Aber es hat Dir damals Spßa gemacht, dem bösen Ork den Holzschwert über den Schädel zu ziehen, oder?

    Golros starrte schweigend auf seinen Bierkrug.

    -ODER?
    -Ja... klar!
    -Also? Was wärst du denn gerne mal? Was wolltest du als Kind immer sein?

    Golros überlegte eine Weile.

    -Ein blitzewerfender Supermagier. Mit Stab und Robe. Der alles zusammenbrutzelt, was ihm zu nahe kommt!

    Milan nickte anerkennend.

    -Ich wäre gern ein Barbarenkrieger. So einer mit beidhändiger Doppelaxt. Der ohne viel Federlesens... PAFF! seine Gegner zerstückelt, bevor sie überhaupt wissen, wie ihnen geschieht.
    -Nicht schlecht! Gemeinsam wären wir bestimmt ein gutes Team. Du an vorderster Front, ich aus dem Hintergrund mit Blitz und Feuer.

    Milan stellte sich vor, wie sich ein blitzeschleudernder Magier und ein rasender Barbar durch eine ganze Legion heranstürmender Orks kämpften.

    -Die Orks würden nicht mal an uns heran kommen!
    -Und nachher könnten wir sie dann plündern. Sicher gaben die Orks alle Gold, arkane magische Artefakte und Heiltränke dabei.
    -Und die Beute würde natürlich gerecht aufgeteilt. Wie es sich gehört!
    -Genau... gerecht nach der Leistung. Zwei Drittel für mich, der Rest für Dich.
    -Wieso das denn bitte? Meine Axt hätte mindestens so viele Orks erschlagen, wie Deine komischen Blitze. Wenn nicht sogar mehr!
    -Mach dich nicht lächerlich! So ein Supermagier ist eine tödliche Waffe. So viele Orks kannst Du gar nicht erschlagen, um es mit ihm aufzunehmen.
    -Gegen mich hättest Du keine Chance.
    -Pah! Du hättest schon einen Feuerball in der Schmecke, bevor Du deine Axt überhaupt anheben kannst!
    -Bevor Du mit deinem Hokuspokus fertig wärst, könnten deine Gehirnhälften nur noch über Fernsignale miteinander kommunizieren!

    Golros und Milan schauten einander an und schwiegen.

    -Hm... sieht so aus, als ob es mit der Vorstellung allein nicht getan ist. Man müsste noch etwas erfinden, wie man bei solchen Kämpfen den Sieger ermittelt.
    -Wenn du damit meinst, dass wir uns nun in den Wald begeben und das auskämpfen... Du eine Holzaxt schwingend, ich mit Getreidesäckchen um mich werfend... dann hast Du dich geschnitten. Da könnten sie und gleich zu Tante Hannifeh bringen.
    -Nein, nein... sowas nicht. Irgendwas anderes. Vielleicht werfen wir eine Münze oder so. Oder... vielleicht würfeln wir es auch ganz einfach aus.
    -Auswürfeln? So langsam nimmt es absurde Formen an. Man sitzt also um einen Tisch herum, denkt, man sei jemand anderes und wenn einem etwas nicht passt, dann würfelt man, wer Recht hat?
    -Ja, ja... schon gut. Das wäre in der Tat etwas komisch, zugegeben. Aber irgendwas muss man doch aus der Idee machen können. Ich denk nochmal drüber nach.
  10. - Ice & Blood #50
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    Aus dem Tagebuch eines Zombies


    Liebes Tagebuch,
    wenn ich diese Zeilen schreibe, bin ich tot. Also rein technisch betrachtet. In der letzten Nacht sind sie gekommen und haben unser Dorf dem Erdboden gleich gemacht. Ich kann mich nicht mehr an Details erinnern. Alles, was ich noch weiß ist, dass ich versucht habe, im Wäldchen hinter dem Haus Deckung zu suchen. Aber sie haben mich doch erwischt. Und als ich heute Morgen aufwachte, fühlte ich mich leer, müde und abgespannt. Zunächst dachte ich an einen bösen Traum. Doch als ich mir dann das Gesicht waschen wollte und dabei mein Spiegelbild anschaute, sah ich, was passiert ist. Ich bin ein Untoter. Ein Zombie. Eine jener Kreaturen, die von Abenteurern in ganz Ancaria für ein paar Kupfermünzen gejagt werden.
    Mein Herz schlägt nicht mehr, das Blut in meinen Adern steht still, meine Haut ist ledrig und von ungesunder Farbe. Ich spüre keinen Schmerz, keine Angst, keinen Zorn. Ist es möglich, dass auch meine Nerven ihren Dienst versagt haben?
    Meinen Heißhunger auf frisches Hirn habe ich indes im Griff. Es war anfangs schon schwer. In den ersten Tagen konnte ich manchmal einfach nicht an mich halten. Seltsam... dabei schmeckt es nach nichts. Oder ich schmecke nichts. Oder beides. Aber nun geht es, den Göttern sei gedankt. Ich kann jederzeit damit aufhören, wenn ich will.

    Liebes Tagebuch
    Seit ich Zombie bin, haben sich viele Dinge geändert. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Zum Glück sind auch die anderen Dorfbewohner nun Zombies. Das erleichtert viel, da wir unsere Sorgen und Nöte untereinander besprechen können. Einige haben sogar schon über die Einrichtung einer Selbsthilfegruppe nachgedacht. Einfach ein regelmäßiges Treffen, wo jeder über seine Probleme sprechen kann. Ich weiß nicht, ob ich zu so einem Treffen gehen würde. Ich schäme mich doch schon ein wenig

    Liebes Tagebuch,
    Wieder sind ein paar Wochen vergangen. Seltsam, wie schnell man sich daran gewöhnt, unsterblich zu sein. Sicher, einige Dinge müssen sich erst noch einspielen. Zum Beispiel muss man sich erst daran gewöhnen, jeden zweiten Tag die Maden von der Haut abzupulen. Ansonsten fressen sie sich ein und das gibt hässliche Beulen, ganz zu schweigen von den Löchern, die sie hinterlassen, wenn sie dann als Fliegen wieder ausschlüpfen. Sie Selbsthilfegruppe der Untoten ist inzwischen ins Leben gerufen worden (Dummes Wortspiel, was? Aber was soll`s? Du bist nur ein Tagebuch und verstehst eh nichts von dem, was ich hier schreibe.) Nächste Woche werde ich vielleicht auch mal zu einem der Treffen gehen.

    Liebes Tagebuch,
    ich komme nicht darüber hinweg, was mit heute widerfahren ist. Vorhin kamen ein paar Zombies aus dem Nachbardorf vorbei und wollten wissen, wie der Angriff der letzten Nacht verlaufen ist. Als ich ihnen sagte, dass wir die Angreifer nicht zurückschlagen konnten und überrannt wurden, fragten sie, ob ich denn alleine war und wo denn die ANDEREN Männer des Dorfes seien? Die ANDEREN?!? Die haben mich für einen MANN gehalten!!! Zugegeben, mein Körper ist etwas zusammengefallen und meine Haut ist nicht mehr gerade mit der eines rosafarbenen Pfirsichs vergleichbar. Aber trotzdem hätten sie doch sehen müssen, dass ich eine Frau bin! Oder nicht?
    Übermorgen trifft sich die Selbsthilfegruppe wieder. Ich werde dabei sein!

    Liebes Tagebuch,
    das erste Treffen der Zombie-Selbsthilfegruppe war schrecklich. Wir saßen alle im Kreis und jeder musste sich vorstellen. Als ich an der Reihe war und mich vorgestellt hatte, sagten alle „Hallo Amania“ zu mir. Und dann erzählten alle, was sie so beschäftigt. Der Schäfer beklagte sich, dass seine Schafe sich gegenseitig die Schädel aufreißen und ihre Hirne fressen. Der Dorfälteste hat beim letzten Angriff der fliegenden Augen seinen rechten Arm verloren und kann nun nicht mehr gleichzeitig rauchen und seinen Stock festhalten. Ich fühle mich so schrecklich deplatziert! Dann habe ich die Sache mit den Leuten aus dem Nachbardorf erzählt, die mich für einen Mann gehalten haben. Erst war ein betretenes Schweigen. Und dann fingen sie alle an zu lachen! ALLE haben sie gelacht! Ich habe mich so geschämt!

    Liebes Tagebuch
    Heute war Mutter aus dem Nachbardorf zu Besuch und dabei kam es zu einem Eklat. Dabei habe ich nur gesagt, dass sie gut aussieht und dass sie sich seit unserem letzten Treffen kaum verändert hätte. Dabei wollte ich nur etwas Nettes sagen und die peinlichen Schweigesekunden nach der Begrüßung aufbrechen!
    Mutter ist eingeschnappt und sofort wieder abgereist. Warum passiert sowas immer ausgerechnet mir!

    Liebes Tagebuch,
    heute ist mir ein fliegendes Auge zugeflogen. Zuerst dachte ich, dass es ein neuer Angriff dieser Monster ist. Aber als es mich dann doch nicht angriff und stattdessen vor mir in der Luft schwebte und mit seinem großen traurigen Auge anschaute, konnte ich nicht anders, als ihm über das Augenlid zu streicheln. Seit dem fliegt es hinter mir her und will nicht von meiner Seite weichen. Ich habe es „Blinky“ genannt.

    Liebes Tagebuch,
    Blinky ist nun schon seit über zwei Monaten bei mir. Er ist sooo süß! Wenn ich schlafen gehe, dann setzt er sich auf den Bettpfosten an meinem Fußende und wartet, bis ich wieder aufstehe, Gut, anfangs war es etwas komisch, jedesmal in ein riesiges Auge zu schauen, wenn man aufwacht und die Augen öffnet. Aber dann bin ich auf die Idee gekommen, einfach nachts ein Tuch über ihn zu legen.

    Liebes Tagebuch,
    Ich habe Blinky nun Stöckchen apportieren beigebracht. Naja... apportieren kann er ja nicht, weil er kein Maul hat. Aber wenn ich ein Stöckchen werfe, dann fliegt Blinky hinterher und starrt es solange an, bis ich komme und es wieder aufhebe. Ist das nicht toll?

    Liebes Tagebuch,
    Das Leben eines Zombies ist schon nicht einfach. Die Leute sagen, dass für einen Zombie die Zeit still steht. Die Tage verschwimmen zu Wochen und Monaten und Jahren. Man verliert den Überblick. Ist es Sommer? Oder Winter?War nicht eben noch Sommer? Ich weiß nicht, wie lange wir nun schon alle Zombies sind. Im Dorf gibt es einige, die versucht haben, die tage zu zählen. Mit Kerben in Tischkanten oder mit Steinchen. Aber auch sie haben inzwischen aufgehört und sich damit abgefunden, dass Zeit keine Rolle mehr spielt.
    Es gibt auch nichts, worüber man nach all der Zeit noch miteinander reden könnte. Und das wenige, das mich beschäftigt, teile ich nur mit Blinky. Denn Blinky ist mein Freund und vor allem: er wird es niemandem weiter erzählen. Aber manchmal – wenn ich nachts in den Sternenhimmel schaue – wünsche ich mir, kein Zombie mehr zu sein. Ich sehne mich zurück nach der Zeit, als Zeit noch Zeit war. Als man noch fühlen konnte. Und als man noch träumen konnte. Warum ich das alles schreibe? Ach...was weiß ich...
  11. - Ice & Blood #51
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    Diaanjas Studienbuch


    Die Vorbereitungen laufen gut! Khormynth ist mir der Justierung der gebundenen Kräfte vorangekommen, während ich mich noch weiter in die Theorie der Kanalisierung eingelesen habe. Leider sind die Bücher zu diesem Thema nicht gerade ausführlich. Nur in Schriften des Heriathos lassen sich detailliert ausgeführte Passagen finden. Aber das Buch ist schwer zu lesen. Altertümliche Sprache, nur wenige konkrete Begriffe. Wie sie halt so sind, die Alten. Irgendjemand müsste sich der Sache mal annehmen und all das Wissen in zeitgemäße Sprache bringen, damit es nicht verloren geht. Wenn man nur genug Zeit hätte.

    Der erste Versuch, einen Riss im Dimensionskontinuum zu einem Tor auszuweiten, ist fehlgeschlagen. Das Tor war instabil und ist nach wenigen Sekunden wieder zusammengebrochen. Vielleicht sind die drei Sprüche zur Stabilisierung doch zu wenig. Wie dem auch sei...ein Rückschlag. Wenn das während des eigentlichen Experiments passiert, haben wir ein Problem.

    Eine Woche lan nicht mehr am Experiment gearbeitet! Khormyths Mutter war zu Besuch und hat bei uns ihren Geburtstag gefeiert. Drei Tage Familie und gute Laune...das ist zu viel! Wenn sie sich wenigstens mit sich selbst beschäftigen könnte, so dass man in der zeit noch arbeiten kann. Aber nein! Die Gute möchte immer Komplett-Unterhaltungsprogramm. Ein Picknick haben wir gemacht. Und Pilze gesammelt! Jetzt muss ich mich selbst erst einmal wieder sammeln, mein Kopf droht zu explodieren! Hoffentlich klingt meine Migräne schnell wieder ab! Wenn Khormynth noch einmal seine Mutter einlädt, ohne vorher Bescheid zu sagen, kann er in Zukunft seine Dämonen alleine beschwören!

    Schon besser! Der zweite Versuch, ein Tor zu etablieren war schon wesentlich erfolgreicher. Das Tor war über die gesamte Länge des Experimentes stabil. Wenn wir das nun immer so problemlos hinbekommen, brauchen wir uns um diesen Teil des Experimentes keine Sorgen mehr zu machen. Wir sind einen großen Schritt weiter!

    Übermorgen wollen wir den ersten Beschwörungsversuch starten. Kein Risiko, nur ein minderer Dämmon aus einer nahen Dimension. Wir wollen das Essenz-Tranferverhalten testen und gegebenenfalls anpassen. Zu diesem Thema habe ich nichts in den Büchern finden können, wir sind also auf unsere Beobachtungen angewiesen.

    Auch der zweite und dritte Versuch ist erfolgreich verlaufen! Alle Essenz-Transfers sind ausreichend, das Tor ist stabil. Wir wollen nächste Woche einen ernsthaften Beschwörungsversuch starten!

    Peinlich! Heute stand Khormynth mit einem riesigen Strauß Rosen in der Schlafzimmertür. Ich hatte vollkommen vergessen, dass heute unser Hochzeitstag ist! Zu allem Überfluss hat sich auch noch seine Mutter eingeladen. Kommt morgen an. Dann wird das diese Woche wohl nichts mit der Beschwörung.

    Trotz Migräne weiter die Beschwörung vorbereitet. Khormynths Mutterwieder abgereist, nachdem ich ihr angeboten hatte, der Beschwörung als inspirierendes Element beizuwohnen. Khormynth angesäuert. Werde heute Abend wohl meine Beschwichtigungswäsche anziehen müssen.

    Morgen soll die Beschwörung stattfinden! Bin schon aufgeregt! Khormynth ist immer noch etwas sauer. Was soll`s? Nicht meine Schuld.

    Wahnsinn! Die Beschwörung verlief erfolgreich! Die beschworene Kreatur sieht seltsam aus, scheint aber intelligent zu sein. Ich werde sie in den nächsten Tagen genau studieren. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass der Dämon nun in dieser Ebene manifestiert ist. Wir können in den nächsten Tagen mit dem Abbau des Tores beginnen.

    Khormynth hat mir den ganzen Abend lang die Ohren voll geheult. Er verlangt, dass ich mich bei seiner Mutter entschuldige. Da hat er sich aber geschnitten! Wenn überhaupt, dann soll die alte Schachtel sich bei MIR dafür entschuldigen, dass sie andauernd ungefragt in unser Haus eindringt und sich aufführt, wie die Kaiserin von Thylysium persönlich! Manchmal... AARGH!

    Liebesbriee! Ich habe Liebesbriefe unter Khormynths Notizen gefunden! Dieser Schuft, diese ekelhafte Kanalratte! Dieses Exkrement eines nach Jauche stinkenden Tümpelbewohners! Das wird er mir büßen! Das lasse ich nicht auf mir sitzen!

    Dämon immer noch da. Beginne in den nächsten tagen mit dem Studium der kreatur. Immerhin ist er gesprächiger, als mein werter gatte, mit dem ich schon seit Tagen kein Wort mehr gewechselt habe. Seit dem Vorfall mit den Briefen herrscht Eiszeit zwischen uns. Natürlich streitet er alles ab. Er weiß nicht, wie die Liebesbriefe zwischen seine Unterlagen kommen. Sicher! Sein selektives Gedächtnis ist nichts Neues!

    Unglaublich! Einfach UNGLAUBLICH! Khormynth wirf mir vor, die Sache mit den Briefen inszeniert zu haben, um ihn loszuwerden, danmit ich das Beschwörungsexperiment alleine beenden und den Ruhm dafür ernten kann. Was denkt sich dieses Reptil? Stellt mich als intrigante Spinne hin, während er hinter meinem Rücken mit anderen Frauen rumschäkert??! Das ist zu viel! Ich ziehe aus... noch heute!

    Khormynth hat tatsächlich die Frechheit besessen, mich um Auflösung unserer Ehe zu bitten und ihm das Haus zu überlassen. Ich fasse es nicht! Sobald mein Migräneanfall vorbei ist, werde ich es dieser Hofschranze zeigen, mit wem er es zu tun hat! Wenn nötig werde ich dieses ganze Haus in Schutt und Asche legen! Er glaubt, er kann mit mir umspringen, wie mit all seinen Untergebenen. Aber da ist er an die Falsche geraten. So wahr ich Diaanja bin... DAS wird er mir büßen!
  12. - Ice & Blood #52
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    Handbuch der Jägerin


    Herzlich Willkommen, meine liebe Schwester. Wenn du dieses Handbuch in den Händen hälst, ist es für dich wieder an der Zeit, die Ebene zu bejagen und deine Jagdqualitäten unter Beweis zu stellen. Und wenn du dieses Handbuch schon fast auswendig kannst, lies es! Es ist zu deiner eigenen Sicherheit. Und außerdem so vorgeschrieben

    Der Ursprung der Kristallebene

    Nachdem der Schöpfer uns auf diese Welt verbannte, konnten wir lange die kriegerischen Rassen dieser Welt im Zaume halten und so hoffen, dass er uns wieder in seine Arme schließen würde, Doch wir wurden mit der Zeit nachlässig und – zugegeben – auch etwas gelangweilt. Und als der große Drachenkrieg anbrach, waren wir nicht entsprechend vorbereitet und wären beinahe vom Antlitz dieser Welt getilgt worden.

    Das sollte uns eine Lehre sein. Um nicht noch einmal so zu versagen, hat Sophia einen neuen Jagdgrund geschaffen, dem sich jede Seraphim in zeitlichen Abständen stellen muss: Die Kristallebene.

    Über die Kristallebene

    Die Kristallebene war einst ein relativ unbewohntes Terrain, in dem es lediglich Wildtiere und das ein oder andere Refugium für Elementare gab. Nachdem Sophia mittels unserer T-Energie die Region überarbeitet hatte, war nichts mehr, wie es war. Kein Grün, keine Blumen, kein See, nur noch Eis und Kristalle. Und so stellt sich die Kristallebene heute dar: Eine unwirtliche und raue Region, in der es kein natürliches Leben gibt. Vereiste Bäume, erstarrte Flussläufe, Eiskristalle und beißende Kälte laden niemanden zum Verweilen ein.

    Doch das ist nicht das unangenehmste. Ein Jagdgrund braucht Beute und die Beute, die Sophia auf die Kristallebene verbannt hat, unterscheidet sich schon ein wenig vom üblichen Wildbret. Waren dort früher Wölfe und Keiler, Trolle und Elementare, so hat die T-Energie aus ihnen seelenlose und mächtige Kristallwesen geschaffen, die auch für uns Seraphim nicht zu unterschätzende Risiken darstellen.

    Die Kristallebene wird von drei unterschiedlichen Kreaturgruppen bevölkert: Die Ten-An, die Cin und die In-Lar. Diese sind speziell für unsere Zwecke dort erschaffen bzw. angesiedelt worden. Hin und wieder verirren sich auch andere Kreaturen auf die Kristallebene, aber ihre Lebenserwartung innerhalb dieser unwirtlichen Welt ist ziemlich gering. Aber es ist schon interessant, den einen oder anderen erfrorenen Ork durch Schockerwärmung zum Zerspringen zu bringen. Im Schnitt dauert das 17,2 Sekunden, mit einer Lichtsäule der Stufe... aber ich schweife ab. Es können also schon mal andere Wesen hier sein, aber sie werden nicht lange überleben.

    Die Aufgabe

    Wie ja allgemein bekannt ist, geht es neben dem reinen Kampftraining auch um den Titel „Königin der Jagd“. Der Titel wird zum Abschluss einer Jagdsaison – also einem Jahr – an die Jägerin mit der höchsten Punktzahl vergeben. Beachte also bitte, dass du dich an den Zählstationen ordnungsgemäß registrierst. Die Erfolge müssen immer von einer zweiten Schwester bestätigt werden, ansonsten zählen sie nicht. Unregelmäßigkeiten werden mit einem Jahr Aufenthalt im Kloster bei Schlehenfurt (ja, bei den Hochelfen) bestraft.

    Nun auf mit dir, Jägerin! Die Kristallebene erwartet dich!

    Die Fauna der Kristallebene

    Die Ten-An

    Die für die Kristallebene von uns neu erschaffenen Wesen unterscheiden wir in drei Gruppen. Hier werden die Kreaturen der Ten-An beschrieben

    Die Bezeichnung der Ten-An ist der Oberbegriff für die nicht kristallinen Mutationen, die vor allem in den Anfangsgebieten der Kristallebene zu Hause sind. Sie zeichnen sich durch einen starken Jagdinstinkt und durch das völlige Fehlen von Furcht aus. Jedes der Ten-An hat seine eigene Art Opfer nicht entkommen zu lassen. Während einige über eine überragende Geschwindigkeit verfügen, die eine Flucht nahezu unmöglich macht, arbeiten andere mit Gift, das ihr Opfer langsam dahin siechen lässt. Zu den Ten-An gehören folgende Wesen:

    Yeti
    Sind eigentlich Trolle in weich. Dumm und stark und geben vortreffliche Fußwärmer ab.

    Lupan
    Das dies einmal Wölfe waren, lässt sich nur noch erahnen. Die T-Energie hat sie widerstandsfähiger und gefährlicher gemacht. Die kristalline Panzerung auf ihrem Rücken tut ihr Übriges. Wie ihr natürlicher Gegenpart, treten sie meist in Rudeln auf.

    Felon
    Die Felon waren einstmals schwarze Panther, flinke und tödliche Jäger. Nun sind sie unsere Beute. Einzeln bedeuten sie keine Gefahr, doch oft tauchen sie als Begleiter von Saxenors auf und dann sieht das schon ganz anders aus.

    Ursaron
    Als Sophia der T-Energie freien Lauf ließ in der Region, die nun als Kristallebene bekannt ist, mutierten die Bären, die Herren des Waldes, in die gefürchteten Ursaron. Obacht, Jägerin! Ein Bär ist gefährlich, doch im Vergleich zu einem Ursaron mit ihren schweren Panzern und gewaltigen Hauern sind es wahre Kuscheltiere.

    Die Fauna der Kristallebene

    Die Cin

    Die für die Kristallebene von uns neu erschaffenen Wesen unterscheiden wir in drei Gruppen. Hier werden die Kreaturen der Cin beschrieben.

    In der Kategorie Cin fallen alle kristallinen Mutationen. Sie benötigen die Kälte der Kristallebenen, um zu überleben. Diese setzen sie auch gekonnt gegen ihre Gegner ein. Es heißt, dass die ihnen innewohnende Kälte stärker ist, je reiner die Struktur des jeweiligen Cins ist. Einige strahlen sogar so viel Kälte ab, dass sie mit ihrer bloßen Nähe Gegner erstarren lassen können. Unter die Cin fallen folgende Kreaturen:

    Aracin
    Wie heißt es so schön? Auf keiner Jagd darf eine zünftige große Spinne fehlen. Diese Exemplare hier sind aber was ganz besonderes: Sie haben eine komplette Mutation erfahren und es wird gemunkelt, dass Sophia mit dieser Beute ihre Arachnophobie bezwungen haben soll. Also keine Angst vor diesen kleinen Krabblern!

    Lugalacin
    Die Lugalacin sind erbarmungslose Gegner. Die Kristallwölfe treten oft in Rudeln auf und verfolgen ihr Opfer, bis sie es bezwungen haben. Einen Vorteil hat das Ganze: Hier braucht die geneigte Seraphim nicht selber dem Ziel hinterher jagen, hier wird sie selbst zur Beute.

    Percalacin

    In den Weiten der Kristallebene treiben auch die Percalacin ihr Unwesen. Vormals waren sie einfach Wildschweine, die vergnügt durch die Wälder zogen. Nun sind es frostkalte Kristallkreaturen, die sich den Seraphim zum Kampf stellen. Aber wer hat denn schon Angst vor einem transparenten Schwein?

    Ursacin
    Lauern am Anfang der Kristallebene noch die Ursaron, so sind es tief im Herzen die Ursacin. Im Gegensatz zu den Ursaron sind sie komplett mutiert und dementsprechend deutlich gefährlicher und durchaus eine Herausforderung. Wer eine der Königinnen der Jagd werden möchte, sollte darauf vorbereitet sein, mehr als eines dieser Kristallmonster zu bejagen.

    Hucin
    Unglücklicher Weise war die Gegend, die als Basis unseres Jagdgrundes dient, nicht ganz unbewohnt. Es gab wohl ein paar Ortschaften, in denen der ein oder andere Hochelf lebte. Aber wie sagt man so schön: Manchmal muss man abwägen, ob Sachen den Aufwand wert sind oder nicht. Und hier war es sie wohl nicht wert. Kurz und knapp: Die Hucin waren einmal Elfen, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Nun bereichern sie unsere Jagdgründe

    Skelacin
    Dort, wo Elfen lebten, gab es auch Friedhöfe. Auf Friedhöfen liegen Leichen. Leichen und T-Energie gleich Skelacin. Skelacin sind fast so wie reanimierte Skelette mir einem entscheidenden Unterschied: Sie glänzen viel schöner in der Abendsonne, wenn man sie in Stücke haut.

    Phylithos
    Ein etwas skurriler Gegner ist die Phylithospflanze. Nun ja, es ist keine echte Pflanze mehr, beweist aber, dass Sophia auch an die kleinen Sachen denkt und somit die Beutepalette sehr schön abrundet. Sollte also plötzlich eine 3 Meter hohe Kristallpflanze auf dich niedergehen, siehst du Topfpflanzen in einem ganz neuen Lichte.

    Die Fauna der Kristallebenen

    Die In-Lar

    Die für die Kristallebene von uns neu erschaffenen Wesen unterscheiden wir in drei Gruppen. Hier werden die Kreaturen der In-Lar beschrieben

    Die In-Lar sind keine Mutationen und wurden von uns hier angesiedelt, um der Jagd noch „Etwas mehr Würze“ zu verleihen. Unter dir Kategorie fallen die Saxenor und die Dracolin. Beide Wesen sind hervorragend an die in unserem Gebiet herrschende Kälte angepasst. Zusätzlich findet sich hier auch noch T-Energie in gefrorener Form namens Lithos.

    Saxenor
    Diese Kreatur ist aus den Elementaren hervorgegangen. Sie sind sehr robust und kampfstark. Dennoch sollten sie für eine Seraphim nur bedingt gefährlich sein, mit Elementaren spielen wir schließlich täglich. Allerdings trifft dies nur auf die kleinen Exemplare zu, die größeren Saxenor befinden sich oft in Gesellschaft von einem Rudel Felons und in dieser Kombination können sie selbst für unsereins ein Problem darstellen

    Dracolin
    Die Dracolin ist eine Unterart der Drachenfliege. Sie ist extrem schnell und sehr aggressiv. Hier zeigt sich, ob du deine Lektion gelernt hast. Den Namen Drachen trägt dieses erstaunliche Wesen nicht grundlos

    Lithos
    Die Bezeichnung Lithos steht hier auf der Kristallebene für in reine als Kristall manifestierte T-Energie. Das ein Kontakt mit einem Lithos nicht besonders angenehm ist, sollte sich von alleine erklären.

    Die Fauna der Kristallebene.

    Außergewöhnliche Kreaturen

    In einem guten Jagdgebiet sollten zwei Sachen vorhanden sein: Eine ausreichende Anzahl Jagdwild und eine besondere Herausforderung

    In unserem Fall ist es so, dass wir sogar zwei Herausforderungen haben:

    Scaron, die Herrscherin der Insel der tausend Wege
    Eine echte Königin der Jagd muss mindestens ein Mal Scaron besiegen. Scarons Herrschaftsgebiet stellt die „Insel der Tausend Wege“ dar. Sie liegt im Zentrum der Kristallebene. Scaron wird dieses Gebiet auf Gedeih und Verderb verteidigen, also stelle dich auf einen harten und bis an die Grenzen gehenden Kampf ein. Ein Ratschlag: Achte auf die von Scaron bewachten Eier!

    Narmuel, der Eisphoenix
    Sophia hat diesen gewaltigen Phoenix mit aller unserer Hilfe erschaffen und er bietet die ultimative Herausforderung für jede Seraphim. Ruhm und Ehre wird der erwiesen, die es schafft, die mächtige Kreatur zu bezwingen. Doch sei gewarnt: Wenn du dich auf das Duell einlässt, sei gewahr, dass dein unsterbliches Leben hier ein jähes Ende erfährt. Sophia selbst konnte ihn nicht bezwingen und entkam nur mit Glück und schweren Verwundungen Alle anderen Seraphim, die Namuel angegangen sind, wurden getötet und dienen ihm als schaurige Gestalten seines eisigen Kabinetts. Du wirst verstehen, wenn du dies siehst...

    Geändert von Hadalon (04.05.2011 um 21:50 Uhr)
  13. - Sagen und Legenden #53
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    Eine Nordlandsage


    Von Lumen gestiftet, von Lumen bewacht!

    Thorbrand Kal'dur, Sohn von Magnus Kal'dur, Jarl der Nordlande, war unter dem zweiten Mond des Winters geboren. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er zu etwas Höherem bestimmt sei. Thorbrand würde zu den größten Helden zählen, die sein Volk je gekannt hat. Zu seinem Verdruss wurde er bereits als solcher angesehen, bevor sich ihn die Gelegenheit bot überhaupt große Heldentaten zu vollbringen.

    Es war nicht so, dass er nicht danach strebte. Oft zog er mit seinen Waffenbrüdern hinaus in die eisigen Lande Artamarks, um feindliche Siedlungen zu plündern und gefährliche Wildtiere zu erlegen, doch fühlte er sich stets nur als einer der Ihrigen. Nichts Besonderes!
    Die Raubzüge kamen und gingen, die Beute und Trophäen waren vielfältig und mehrten sich, doch mit jeder Rückkehr nach Hause verfinsterte sich Thorbrands Stimmung weiter.

    - Wie konnte er seine Bestimmung erfüllen?

    - Wie sollte er einer der Größten werden, wenn alles, was er vorzuweisen hatte, nur ein Haufen Beute und Siegergeschichten waren?

    Als diese Sorgen besonders schwer auf sein Gemüt drückten, zog es ihn in die nördlichsten Bereiche der Insel. Eine wilde, unbewohnte Bergkette, geplagt von bitterkalten Winden und mit nur wenigen bekannten Unterschlüpfen. An diesen war er schon lange vorbeigezogen, als er einen großen Sturm an Kraft gewinnen spürte.

    Er fluchte in seinen halbgefrorenen Bart:
    „Pah, Thorbrand Kal'dur, der Große Held der Nordlande, erfroren in einem läppischen Sturm! Was für eine Heldensage!“

    Während sein Maulwerk weiter vor sich hinmurmelte, suchten seine Augen an den Berghängen nach einem möglichen Unterschlupf, um Kälte und Sturm auszusitzen. Ja, tatsächlich! Er war gerade beim Erklimmen eines Berges ein Stück voran gekommen, als er etwas ausmachte, was eine Höhle sein könnte. Die Sicht war unterirdisch schlecht und weil die vom Wind gepeitschten Schneeflocken zusehends die Luft bevölkerten, würde er bald nichts mehr sehen können. Er beschleunigte seinen Schritt, sowohl um die sichere Höhle schnell zu erreichen, als auch etwas Wärme aus den unterkühlten Gliedmaßen zu gewinnen. In der sicheren Gewissheit, dass es das Letzte sein würde, was er tat, falls ihm seine Augen keinen Streich gespielt hatten, eilte er den Berghang hinauf.

    Ein Seufzer unglaublicher Erleichterung entfuhr ihm, als er anstelle eines Hirngespinstes dort oben eine wirkliche Höhle vorfand. Beim Eintreten wurde ihm klar, dass es keine gewöhnliche Höhle zu sein schien. Sie war nicht sonderlich groß, aber von einem blassen, blauen Leuchten erfüllt. Er fand nach kurzer Suche die Quelle des Lichts: Ein Altar!

    Auf dessen blankpolierter Oberfläche lag eine Axt, so wundervoll gearbeitet, dass es ihm einen Moment nicht nur die Sprache, sondern auch seine Gedanken verschlug.

    Der Griff trug eine Inschrift in pulsierenden, blauen Lettern:

    Von Lumen gestiftet, von Lumen bewacht!“ las er darauf, in dem Wissen, dass dies die einzigartigste Waffe war, die er je gesehen hatte. Und je zu Gesicht bekommen würde. Wahrhaftig eine Waffe der Götter selbst!


    „Aen lifdagar, aen rata far sjà ox. Minn vilja elta ar nausδsyn, eδa aelja réttr jafnaδr!“ entfuhr es ihm, als sich seine Hand um den Axtgriff schloss, um sie nie wieder loszulassen.

    [„So es lebt, kann es durch diese Axt fallen. Ich werde, wo nötig, folgen und gerechte Strafe üben!“]


    Als der Sturm abklang und Thorbrand zu seinem Dorf zurückkehrte, begann seine Sage. Rauben, Plündern und Brandschatzen waren fortan Vergangenheit. Mit dieser mächtigen Axt konnte er fortan nur noch Gutes tun. Er bewanderte die Ländereien Ancarias und suchte jene, die seine Hilfe bedurften. Nichts konnte gegen diese Axt bestehen., denn es schien, als würde er mit jedem Hieb stärker, während sein Gegner ermattete. Mensch und Tier fielen um ihn und man munkelt sogar, er habe den großen, weißen Drachen des Nordens erschlagen.

    Nach vielen Jahren, die er gegen das Böse gestritten hatte, die Axt verlieh ihm dabei ein unnatürlich langes Leben, waren die Geschichten seiner Taten noch immer in aller Munde, doch sie mehrten sich nicht weiter. Die Völker Ancarias hörten nicht länger von neuen Leistungen seines Heldenmuts. Thorbrand Kal'dur, größter Held aller Zeiten, war entschwunden und nie ward wieder von ihm gehört oder gesehen.

    Obwohl viele Abenteurer und Helden bereits danach suchten, blieben Thorbrand und „Kal'durs Erbe“ bis zum heutigen Tage unentdeckt...
  14. - Verlorene Tagebücher #54
    Silent Hunter Avatar von Schleich01
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    Buch der Portale (Nur mit Community Patch)
    4. Aprill 4157

    Heute ist der große Tag gekommen. Fergorn und Liebo werden heute ihr neues Portal zum ersten Mal aktivieren. Das wird spektakulär – Reisen ohne Zeitverlust, zu jedem Punkt in Ancaria. Sag dem Portal nur, wo es hingehen soll, und einen Augenblick später bist Du da. Die Entfernung spielt keine Rolle – 5 oder 5000 Kilometer völlig egal.

    Das wird vieles erleichtern und mit etwas Glück, Frieden und Stabilität nach Ancaria bringen. Niemand wird mehr in fremdes Territorium eindringen, wenn darauf eine Antwort in Form eines Stoßtrupps der Seraphim folgt – der Feldzug wäre damit schnell und verlustreich für den Angreifer beendet.

    Es ist wirklich beeindruckend, was erreicht werden kann, die Völker Ancarias zusammenarbeiten, statt in sinnlosen und langwierigen Kämpfen aufzureiben. Fergorn, ein Zwergenschmied, und Liebo, ein elfischer Wissenschaftler, haben ihre Köpfe zusammengesteckt traten mit einer spektakulären Idee an den Rat heran.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    5. Aprill 4157

    Der erste Test verlief ohne Komplikationen. Das Portal in Ciria Delith blieb für viele Stunden vollkommen stabil. Als nächstes wird ein freiwilliger durch das Portal treten, um herauszufinden, ob es auch bei Verbindungen jenseits des Zentralkontinents funktioniert. Wenn alles gut verläuft wird das Portal den Freiwilligen in den weit östlichen Teil von Ancaria in die Nähe des Außenpostens Tyr-Hadar bringen.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    7. Aprill 4157

    Eine Katastrophe! Fergorn und Liebo haben den Austrittspunkt minimal falsch berechnet. Sargol, der Freiwillige, erschien nicht wie geplant im Zielkreis von Tyr-Hadar, materialisierte in einer geringfügig zu groß berechneten Höhe – beim daraus resultierenden Fall brach sich der arme Sargol die meisten seiner Knochen. Er hat es nicht überlebt. Nun ja, zurück ans Zeichenbrett…..

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    16. Aprill 4157

    Endlich! Erfolg! Statt das Leben weiterer Freiwilliger zu riskieren hat sich das Portalteam entschlossen, ein kleines Gerät mit einem Kommunikationskristall durch das Portal zu schicken. Das Gerät erreichte sein Ziel intakt und bis auf den Millimeter präzise. Der Kommandant des Außenpostens in Tyr-Hadar meldete sich über den Kommunikationskristall und berichtete vom Erfolg des Versuches.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    31. Aprill 4157

    Der Wiedervereinigungsrat von Ancaria inspizierte heute das Portal. Fergorn und Liebos Demonstration des Portals lief reibungslos – wie auch bei allen anderen Versuchen der letzten Woche. Die Serienproduktion der Portale wird umgehend beginnen.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    22 Samar 4157

    Die Delegation der Orks beschwert sich, daß die Herstellung ihrer Portale zu lange dauert. Sie beschuldigen Fergorn und Liebo, beim Aufbau der Portale in Ruka und Entruag zu trödeln. Die Orks scheinen nicht zu verstehen, daß es Zeit braucht, die richtigen Steine zu finden, aus denen die Portale gemeißelt werden, und daß dies mit äußerster Präzision geschehen muß, was die Maße und Runen betrifft. Jede noch so kleine Abweichung würde zu Unfällen führen – wie jenem, bei dem der arme Sargol getötet wurde. Präzision und Eile sind unvereinbar! Weiterhin hat sich herausgestellt, das die Steine selbst, nicht mit den Portalen zu ihrem Ziel transportiert werden können. Die Rückkopplung zwischen Portal und Stein würde eine Implosion auslösen wie sie noch nie in Ancaria gesehen wurde.

    Aber so sind die Orks, sie sind nicht allzu intelligent. Sie argumentieren, daß ein paar Unfälle hier und da doch akzeptable Verluste wären. Orks! Schwer, mit ihnen vernünftig zu reden.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    27. Samar 4157

    Unglaublich! Die Orks behaupten, ein Portal selbst gebaut zu haben. Sie wollten die drei Monate nicht warten, die das Installationsteam gebraucht hätte, um nach Nor Plat zu kommen und die Portale aufzustellen. Eine Inspektionscrew der Zwerge wurde von Gildtstadt in den westlichen Provinzen aus entsandt. Das Team ignorierte natürlich das Orkportal, sondern benutzte das Portal in Grunwald und gingen den Rest des Weges zu Fuß.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    4 Gindar 4157

    Die Inspektionscrew hat heute Bericht erstattet. Die verwendeten Steine waren zwar vom richtigen Typ, aber von minderer Qualität. Darüber waren die Orks natürlich empört. Glücklicherweise war Hargol, einer von Fergorn und Liebos besten Assistenten, anwesend. Als die Orks in Rage versuchte, ihr Portal zu aktivieren, konnte Hargol die resultierende Überladung in die Wolken entladen. Das Schauspiel erleuchtete den Himmel drei Tage und Nächte. Für einen Moment waren die Orks schwer beindruckt und stimmten zu, ihr minderwertiges Portal zu demontieren und sich in Geduld zu üben.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision

    7. Gindar 4157

    Hargols Bericht über die Vorfälle hat einige Mitglieder des Wiedervereinigungsrates von Ancaria verärgert. Da es keine Orks in Fergorn und Liebos Forschungsteam gibt, stellte sich die Frage, wie die Orks an das Design der Portale kamen.

    Die Zwerge und Elfen waren aufgebracht, sprachen von Industriespionage durch die Orks oder jemanden in ihren Diensten. Niemand kann eine Kopie erstellen, ohne das Original gesehen zu haben, so die Begründung. Zufall erstreckt sich nur bis an die Grenzen der Glaubwürdigkeit.

    Die Menschen sind besorgt, weil sie einen Krieg zwischen Orks, Zwergen und Elfen fürchten. Ihr Gebiet hat Grenzen zu allen drei Fraktionen und würde zum Schlachtfeld werden.

    Die Seraphim waren auch nicht gerade erfreut. Ihre Bemühungen mit dem Wiedervereinigungsrat von Ancaria und das Potential der neuen Reisemöglichkeit für Frieden wurden torpediert durch die Ungeduld einer einzelnen Gruppe.

    Die Echsenmenschen waren die einzigen, die nicht besorgt waren – das alles kümmerte sie einfach nicht.

    Anhiar, Adjutant des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, Elfendivision
  15. - Verlorene Tagebücher #55
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    Tagebuch von Aesma Daeva 1 - Autopsieprotokoll (Nur mit Community Patch)

    2 Jankar 4158

    Der heutige Tag markiert den 3. Monat seit Beginn des Krieges gegen die fremden Invasoren. Die Welt von Ancaria hat bereits erhebliche Verluste erlitten. <die Wissenschaftsabteilung des Wiedervereinigungsrates von Ancaria hat mich beauftragt, die T-Energie nutzbar zu machen und so eine Waffe zu bauen, um die Eindringlinge zu besiegen.

    Soweit wir in Erfahrung bringen konnten begann die Invasion kurz nach dem beinahe tragischen Unfall am Portal im Ork Gebiet von Nor Plat. Die Explosion im Himmel über Ancaria verursachte offenbar einen Riss im Raum und Zeit, und als Ancaria in Reichweite dieser Monstrositäten kam gelangten viele von Ihnen durch den Riss in unsere Welt. Monstrositäten jeder Größe und Form, die so schwer zu töten sind wie die Keime, die das Schwarze Fieber verursachen.

    3 Jankar 4158

    Heute gelang es Seraphim Maria und ihrem Elitekader von Kriegern einen der Eindringlinge zu fangen. Er war noch am Leben, als sie ihn in das Krankenhaus von Ciria Delith brachten. Uns wurde befohlen, das Tier zu untersuchen und herauszufinden, wie es lebt. Überraschenderweise scheint es den Lebensformen, die wir kennen, sehr ähnlich zu sein. Ein Kopf, zwei Arme, zwei Beine… aber ihre länglichen Köpfe, geifernden Rachen und der faule, saure Atem sprachen dagegen. Mehrere der Seraphim, die das Tier heute herbrachten, hatten ziemlich schreckliche Verätzungen an verschiedenen Stellen ihres Körpers. Glücklicherweise bleiben ihnen dank ihrer Heiltränke nichts Schlimmeres als ein paar fiese Narben vom Kampf. Anscheinend ist die Säure Teil des Mechanismus zur Nahrungsaufnahme. Das Tier spuckt eine ausreichende Dosis von saurem Gift, die das Opfer betäubet und schließlich tötet, während es gleichzeitig die Beute vorverdaut. Ähnlich dem Rüssel einer ancarianischen Saugfliege dehnen sich diese geifernden Rachen von seinem Maul ausgehend aus und packen das Opfer. Dann beginnt die Kreatur, das vorverdaute Fleisch des Opfers einzusaugen.

    18 Jankar 4158

    Maria und ihr Elitekader brachten ein weiteres Exemplar für unsere Forschung. Dieses scheint fischähnlich, mit der Ausnahme, dass es nicht im Wasser zu leben scheint. Es schwebt über dem Boden. Wie genau das gelingt trotzt jedweder Logik. Da dieses Exemplar schon tot war, konnten wir es sezieren. Wir haben innerhalb seines Körpers nichts finden können, das erklären könnte, wie sie in der Luft schweben können. Definitiv ist dieses Ding aber nicht von dieser Welt.

    19 Jankar 4158

    Das fremde Wesen ist gestorben. Unser Gefangener scheint sich entschlossen zu haben, Selbstmord zu begehen. Es weigerte sich zu essen. Auch lebende Schafe, Ziegen und andere Tiere konnte es nicht dazu verleiten, etwas zu sich zu nehmen. Entweder das, oder die betreffenden Tiere waren einfach nicht appetitlich genug für unseren `Gast`.

    Es bedurfte einige Anstrengungen, die Schale zu knacken. Wir brachen schließlich in einer 50-Tonnen Presse die Schale der Kreatur auf. Dummerweise können wir diese Monstrositäten nicht dazu bringen, eine nach der anderen in eine dieser Maschinen zu laufen, damit wir sie töten können. Ich bezweifle, daß sie bereit wären zu kooperieren. Außerdem ist dabei die Presse beinahe kaputt gegangen. So könnte es nur für eines, vielleicht auch zwei der Tiere funktionieren, aber es gibt mindestens einige tausend von ihnen in ganz Ancaria.

    21 Jankar 4158

    Die Autopsie unseres `Gastes` wurde abgeschlossen. Was für ein widerliches Durcheinander! Anscheinend war das Geschöpf nicht völlig immun gegen seine eigenen toxischen Sekrete. Es scheint etwas seines eigenen, giftigen Speichels verschluckt zu haben. Die Giftstoffe plus die Säure zerfraßen das Wesen von innen. Normalerweise sollte man davon ausgehen, daß in der Regel die eigenen Gifte und Säuren zum größten Teil neutralisiert werden, wenn sie mit dem Fleisch seiner Beute in Kontakt kommen. Leider wird das Exoskelett nicht durch die sauren Verbindungen beschädigt. Auch wenn wir in der Lage wären, die Säure zu reproduzieren und eine praktikable Methode zur „Verabreichung“ finden würden, hätte es wahrscheinlich kaum schädliche Wirkung.

    Alles in allem: Diese Wesen mit ihrer Schale, die wie ein Panzerung wirkt, sind nicht unbesiegbar. Die Informationen ist den entsprechenden Abteilungen übermittelt worden.
  16. - Verlorene Tagebücher #56
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    Tagebuch von Aesma Daeva 2 – Die Ratten (Nur mit Community Patch)
    13 Kuthar 4158

    Der Krieg gegen die fremden Eindringlinge verlief bis jetzt erfolgreich. Mit den Waffenverbesserungen durch das Kriegsministerium des Wiedervereinigungsrates von Ancaria, die auf den Informationen basieren, die wir ihnen liefern konnten, sind die Soldaten in Seraphim Marias Arme besser in der Lage, sich unserer ungebetenen Gäste zu entledigen. Das bedeutet aber nicht, daß es keine nennenswerten Verluste bei den Seraphim gab. Geschätzt 10% des Seraphim-Korps wurde getötet. Zumindest haben die verstärkten Waffen die Flut der Verluste etwas eingedämmt.

    Das Kriegsministerium hat beschlossen, meinem Team eine neue Aufgabe zuzuweisen, Wir werden jetzt daran arbeiten, noch bessere Möglichkeiten zu finden, die Eindringlinge zu bekämpfen. Wir erhielten Bericht von einigen der Seraphim-Einheiten, die sagten, dass die T-Energie in ihrer reinsten Form tödlich für die Eindringlinge zu sein scheint. Das ist nicht allzu überraschend, da T-Energie ebenfalls gefährlich für ancarianisches Leben ist. Es ist aber auch bekannt, Das T-Energie seltsamerweise die Fähigkeit hat, Leben (oder zumindest lebensähnliche Eigenschaften) in totem Gewebe zu fördern. In kleinen Dosen kann reine T-Energie zu schweren Mutationen, psychotisches Verhalten und letztlich zum Tod bei sonst normalen Wesen führen. Glücklicherweise ist reine T-Energie relativ und tritt nur an wenigen Stellen auf – wie am östlichen Rand des Blauen Sees. Wir werden uns auf die T-Energie Forschung konzentrieren – vorrangig, wie man reine T-Energie gegen unsere Invasoren einsetzten kann, wo immer sie auftauchen.

    15 Kuthar 4158

    Wir hatten heute einen kleinen Unfall im Labor. Eine unserer Versuchsratten fiel in unseren Bottich mit reiner T-Energie. Sie hatte sich irgendwie losgemacht und fiel bei ihrem Fluchtversuch direkt in den Bottich.

    Auf der anderen Seite war es fast ein Glücksmoment. Als wir die Ratte herausfischten habe wir erwartet, daß sie in der üblichen Weise mutiert und tot sei. War sie aber nicht. Abgesehen von der Tatsache, dass die Ratte ihr ganzes Fell verloren hatte, in hellem Blau glühte und etwa doppelt so groß geworden war, schien sie gesund und munter zu sein.

    Wir haben uns entschieden, diese blaue Ratte leben zu lassen – denn niemand hatte jemals zuvor etwas Derartiges gesehen.

    18 Kuthar 4158

    Unsere blaue Ratte hat einige überraschende Dinge in den letzten Tagen getan. Es scheint, sie hat ein paar Fähigkeiten entwickelt – ähnlich wie die Technik der Elfenmagier, bekannt als „Schattenschritt“ – eine Art Sofort-Teleportation. Sie (und ich sagen „Sie“, weil unser Exemplar kein „Er“ mehr zu sein scheint) benutzte besagte Technik um aus seinem Käfig auszubüchsen, um an etwas zu essen heran zu kommen, das mein Assistent an der Theke in den Raum von ihm zurückgelassen hatte. Wir hätten nicht unser `Blaulicht` als Dieb in Verdacht gehabt, wenn nicht zu dem Zeitpunkt mindestens vier Augenpaare auf sie gerichtet gewesen wären. Was wir da sahen hat uns verwirrt.

    Als mein Assistent dann auf die Ratte zuging blitzte das Nagetier ihn mit einem ziemlich bösen Blick an, hob eine Pfote gab ihm einen lässigen Hieb auf seinen Arm, der dabei fast brach. Erstaunlich! Seine roten Augen funkelten wie glühende Kohlen. Als die Ratte mit dem Mittagessen meines Assistenten fertig war, nutzte sie sofort ihren `Schattenschritt`, um in ihren Käfig zurückzukehren.

    19 Kuthar 4158

    Ich beschloss, die Ereignisse des Vortages mit unserer blauen Ratte zu wiederholen, dieses Mal jedoch unter kontrollierten Bedingungen. Ich ließ eine große Metallplatte kommen und richtete es so ein, daß sie die Sicht der Ratte zu der Theke, wo mein Assistent am Vortag sein Essen vergaß, blockierte. Dann legte ich die Köder auf die Theke – ein sehr aromatisches Curry. Die Ratte hat den Geruch von Curry gerochen und sofort ihren Schattenschritt verwendet, um dem Gefängnis zu entkommen und auch die Platte zu umgehen. Nachdem sie mit essen fertig war kehrte die Ratte in ihren Käfig auf gleiche Weise zurück.

    Es scheint, daß die Ratte die Fähigkeit hat, sich das genaue Layout des Labors zu merken, so daß sie ihren Weg zum Futter auch ohne Sichtkontakt finden kann.

    20 Kuthar 4158

    Ich beschloss auszuprobieren, wie unsere Versuchstiere auf unsere Feinde reagieren. Ich ließ die Seraphim einen der Eindringlinge lebendig bringen und legte ihn in Fesseln an Stelle der Metallplatte.
    Die Belohnung war heute ein schöner Dryadischer Fischeintopf. Allerdings schmierte ich ein Bischen von der Soße aus dem Eintopf auf den Körper des Eindringlings. Die Ratte entkam wie zuvor ihrem Käfig, ging dann aber sofort zum Angriff über. Was sie dann mit dem zweibeinigen Eindringling anstellte war nicht schön anzusehen. Wir hatten zuvor dem Eindringling die Kiefer zugebunden, so konnte er sich nicht mit seinem Gift wehren.

    Unsere Kontrollratte – eine ganz gewöhnliche ancarianische Ratte – versuchte zu flüchten, indem sie sich in ihrem Käfig unter das Sägemehl verkroch. Unsere blaue Ratte dagegen nutzte ihren Schattenschritt, um aus ihrem Käfig zu entkommen und fing an zu randalieren. Die erhöhte Festigkeit ihrer Klauen verursachte einigen ernsthaften Schaden am Exoskelett des Fremden. Das Gemetzel hörte nicht auf, bis ich die Platte mit dem dryadischen Fischeintopf hereingebracht und auf die Theke gestellt hatte. Sofort brach die blaue Ratte den Angriff ab und ging direkt zu ihrem Festschmaus. Der Eindringling war zu diesem Zeitpunkt schon fast tot.

    Randnotiz: Wir haben unserem blauen Nagetier den Namen „Algernon“ gegeben, nach dem Großvater eines meiner Laboranten – jener war ein weiser Elf zu seiner Zeit.

    25 Kuthar 4158

    Unserer T-Energie Ratte Algernon geht es gut. Zehn Tage, nachdem sie in die T-Energie eingetaucht ist, erfreut sie sich nach wie vor bester Gesundheit.

    Wir haben uns nach mehreren Tagen des Abwägens entschieden, den Unfall, der Algernons Veränderungen verursacht hat, zu reproduzieren. Wir haben eine frische Lieferung von Nagetieren erhalten und auch unsere T-Energie Behälter aufgefüllt. Der erste Versuch mit Algernon hatte unsere Vorräte bereits um ein Drittel verringert.

    Bevor wir mit unseren Versuchen an den Ratten anfingen haben wir eine standardgenetische Studie über die Tiere angefertigt, um zu sehen, ob irgendwelche genetischen Faktoren an der Veränderung beteiligt sind. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

    Die ersten beiden Ratten nur wie üblich mutiert, sie wurden schwarz und blau. Sie wurden nicht vollständig verändert und starben bald danach. Die dritte ist einfach nur im Bottich ertrunken, ohne jede Veränderung. Uns fehlt anscheinend eine wichtige Zutat, damit die Transformation gelingt.

    27 Kuthar 4158

    Erfolg! Wir haben endlich herausgefunden, Warum unsere Versuche scheiterten. Wie es scheint gab es einen Kurzschluss in der Steckdose in der Nähe des Bottichs, der diesen und die T-Energie darin unter Strom setzte. Einer meiner Assistenten hat das repariert, kurz nachdem wir Algernon aus dem Bottich gefischt hatten. Als ich daran erinnert wurde, ließ ich die Reparatur rückgängig machen und wir konnten Ben erschaffen, unser zweites T-Energie Nagetier.

    Wir haben auch festgestellt, dass Algernon und Ben nicht in der Lage sind, miteinander auszukommen. Ben scheint die gleichen Fähigkeiten wie Algernon entwickelt zu haben. Wenn wir eine Teller zu Essen für Algernon brachten nutzte Ben sofort den Schattenschritt, um auf die Platte zu kommen, und bediente sich dann dort.

    Algernon war natürlich nicht sehr begeistert über seinen neuen Rivalen. Er tat es Ben gleich und so entbrannte auf der Platte ein Kampf. Eine Assistentin schaltete schnell und brachte eine zweite Platte mit Essen herein. Mit dem Erscheinen von noch mehr Nahrung beschlossen die beiden Ratten, daß Kämpfen nicht so wichtig wie essen sei.

    Randnotiz: Ich muss den Namen meiner Assistentin in den nächsten Tagen herausfinden…..

    Nachdem beide Platten abgeräumt waren (sie waren regelrecht gesäubert, völlig blitzblank) gaben sich die beiden Nagetiere ein kurzes Zischen zum Abschied und kehrten zurück in ihre Käfige.

    28 Kuthar 4158

    Heute erschien ein Vertreter des Kriegsministeriums des Wiedervereinigungsrates von Ancaria. Leider war er nicht sehr ordentlich und hatte einen Speisefleck auf der Tunika – er hatte beim Frühstück etwas gekleckert. Als die beiden T-Energie Ratten den Geruch von den Essensresten auf seiner Kleidung in die Nase bekamen, bewiesen auch sie schlechten Geschmack, benutzten ihren Schattenschritt, um aus ihren Käfigen zu gelangen und griffen sofort den armen Kerl an. Sie haben ihm eine klaffende Wunde in der Nähe seines Herzens in seine Brust gerissen, bevor sie schließlich aufgaben und in ihre Käfige zurückkehrten.
    Das bleibt wohl nicht ohne Folgen. Ich glaube, er war der stellvertretende Minister oder so. Der Schaden, den die beiden Ratten anrichteten, war unglaublich. Nichts konnte sie aufhalten, weder Kleidung, noch Haut oder Knochen.

    1 Tyrbor 4158

    Es scheint, der Angriff auf den unglücklichen kleinen Beamten durch unsere T-Energie Haustiere hat uns am Ende sogar begünstigt. Er war Teil einer Fraktion, die lieber unsere Zeit und Bemühungen in andere Richtungen investiert hätte. Ich denke, wir sind, sind da an etwas großem dran. Wen es nur einen Weg gäbe, die Kontrolle über den Appetit unserer Haustiere zu bekommen, damit sie nur die Eindringlinge angreifen und nicht die ancarianischen Bürger… Vielleicht, wenn wir andere Arten verwenden – solche, die besser in der Lage sind, Befehle zu verstehen und ihnen Folge zu leisten. Wir müssen unsere Tests auf größere und stärkere Tiere erweitern.
  17. - Verlorene Tagebücher #57
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    Tagebuch von Aesma Daeva 3 – Die Hunde (Nur mit Community Patch)

    5 Tyrbor 4158

    Wir haben uns ein größeres Labor angeschafft. Wir haben nun einen größeren Bottich und eine ergiebigere Quelle an T-Energie für unsere Arbeit. Wir haben auch ein paar Streuner bekommen. Das sind ein paar mittelgroße, verwilderte Hunde, mit denen wir experimentieren können. Wir werden die Tests beginnen, sobald das Labor bereit ist. Wir müssen sicherstellen, daß die Energiequelle korrekt eingestellt ist, die erforderlich ist, um das Experiment durchzuführen.

    6 Tyrbor 4158

    Wir bekamen gerade einige beunruhigende Nachrichten aus dem alten Labor. Offenbar hat Algernon sich sein tägliches Futter heute nicht geholt. Er zeigte Anzeichen von Lustlosigkeit und blieb in seinem Käfig. Ben war darüber ganz froh, nahm seinen üblichen Weg aus dem Käfig und verzehrte seine Portion und die Hälfte von Algernon dazu.

    7 Tyrbor 4158

    Wir sind bereit, unser nächstes Experiment zu starten. Der Bottich ist gefüllt, unser erster Hund ist so bereit, wie er nur sein kann. Die Energieeinstellungen scheinen ungefähr den Einstellungen im alten Labor zu entsprechen.

    8 Tyrbor 4158

    Wir hatten heute unseren ersten T-Energie-Test mit einem Hund. Es war alles andere als ein voller Erfolg. Was einst ein temperamentvoller Wildhund war wurde beinahe ängstlich nach der Infusion. Ich habe keine Ahnung warum. Offensichtlich hat es etwas mit der Persönlichkeit des Tieres zu tun. Weitere Experimente müssen durchgeführt werden.

    9 Tyrbor 4158

    Was für ein Desaster! Wir haben einen Bericht von unserem alten Labor bekommen. Algernon ist explodiert. Die Leute, die beide Mutanten-Ratten überwacht haben, berichteten, dass Algernon 4 Tage lang nichts gegessen hatte – und das er heller zu glühen begann, kurz bevor es passiert ist. Sie berichteten auch, daß einige Minuten bevor Algernon explodierte, Ben aus seinem Käfig schlüpfte und aus dem Labor floh. Irgendwie wusste es, was passieren würde. Ben ist verschwunden und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Algernon überlebte insgesamt 24 Tage. Nicht so vielversprechend, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir werden sehen, was unsere aktuellen Probanden zu bieten haben.

    10 Tyrbor 4158

    Die Explosion in unserem früheren Quartier hat die Aufmerksamkeit der Mächtigen in Ciria Delith erregt. Sie haben gefordert, dass wir einen geeigneteren Standort für unsere Experimente finden. Die Anfragen bei den verschiedenen Regionen von Ancaria waren kurz. Der übliche Grund für die Ablehnung war immer der gleiche – NICHT in meinem Hinterhof! Bah! Bürokraten! Technophoben ! Wie sollen wir die Welt vor den Invasoren ohne mutige Schritte retten? Sicherlich müssen einige Verluste auf unserer Seite in Kauf genommen werden. Wer nicht wagt, gewinnt nicht.

    Die Zwerge kamen uns schließlich entgegen und ermöglichten es uns, eine Anlage im südlichen Teil ihres Hoheitsgebietes auf der westlichen Seite des zentralen Kontinents zu Bauen. Es ist eine bergige Region, gespickt mit Höhlen und Schluchten. Sie meinen, daß die umliegenden Berge derartigen Explosionen standhalten werden, damit sie nicht dem Rest von Ancaria schaden. Leider ist das Gebiet komplett frei von T-Energie, die wir benötigen. Wir müssen also Mittel und Wege finden, um es aus anderen Teilen des Kontinents zu importieren.

    13 Tyrbor 4158

    Der T-Energie Hund explodierte heute. Zum Glück waren wir dieses Mal darauf vorbereitet. Wir brachten ihn auf ein Boot und schleppten es weit hinaus aufs Meer. Die Explosion war gewaltig. Wir berechnen, daß sie etwa viermal größer als die von Algernon war. Angesichts der Tatsache, daß der Hund etwa viermal so groß war, passt das ins Schema. Es entstand kein Schaden – mit Ausnahme des Bootes, des Hundes und seines Zwingers. Schade, daß es nicht auch einige der Eindringlinge erwischt hat. Ich bezweifle allerdings, daß sie kooperativ gewesen wären.

    Angesichts des Scheiterns unseres Hundes müssen wir nun eine andere Spezies finden, um die Experimente fortzusetzen. Eines, das kontrolliert werden kann und auf Kommando die Eindringlinge angreift. Wir haben schließlich nicht viel Zeit, um unsere aktuellen Probleme zu lösen. Unsere Astronomen in der Himmelskuppel sind zu dem Schluss gekommen, das unsere Welt, Ancaria, sehr nahe vorbeifliegen und möglicherweise sogar wieder in Kontakt mit dem dimensionalen Riss kommen wird, der durch diese idiotischen Orks und ihren verfluchten Portalunfall verursacht wurde. Wer weiß, wie viele Eindringlinge diesmal durch das Portal kommen werden. Diese Prognose ist jedenfalls nicht gut.

    18 Tyrbor 4158

    Wir haben einen Bericht aus der Nähe von Orkenpfad über eine mittlere Explosion in der Nähe der Stadt erhalten. Es scheint, als ob sich Ben dort entlang Richtung Nor Plat aufgemacht hat, bevor seine Zeit ablief. Nicht allzu überraschend, da Ben wie alle unsere Testratten von einem Ork-Händler aus Karagh stammen,

    21 Tyrbor 4158

    Die Bauarbeiten am neuen Standort für unser Labor sind sehr gut vorangegangen. Es wird nicht nur von einer, sondern gleich drei Festungen bewacht, so daß die Sicherheit kein Thema sein sollte.

    23 Tyrbor 4158

    Ich hatte sowas wie einen Geistesblitz letzte Nacht. Ich schickte eine Nachricht an den lokalen Gefängniswärter, um zu sehen, ob er irgendwelche Gefangenen für eine Hinrichtung eingeplant hatte. Wenn die Transformation wie ein Todesurteil ist, dann ist es wirklich egal, wie schnell sie danach aufhören zu sein. Oder, wie sie sterben. Und wer weiß, vielleicht finden sie ein gewisses Maß an Erlösung, sollten unsere Experimente gelingen.

    26 Tyrbor 4158

    Verdammte Bürokraten! Meine Vorgesetzten bekamen Wind von meiner Anfrage. Ich bin vor dem gesamten Ancarianischen Wiedervereinigungsrat gerufen worden, um mein Anliegen zu erklären. Das Verhör beginnt morgen früh.

    27 Tyrbor 4158

    Eine Katastrophe bahnt sich an! Mein Erscheinen vor dem Rat wurde vertagt. Es scheint, daß Ancaria nicht nur in Kontakt mit dem Riss kam, es kollidierte direkt damit. Es trat auch ungefähr vierzehn Tage früher als geplant ein.

    Was diesmal aus dem Portal kam war wirklich der Stoff, aus dem Albträume sind. Die Eindringlinge, mit denen wir es beim ersten Mal zu tun hatten, waren nichts im Vergleich zu dem, was in den letzten Stunden auftauchte. Riesige, geflügelte Ungeheuer, größer als ein zweistöckiges Haus, die Feuer speien! Andere, die von innen heraus zu brennen scheinen. Sie können große Teile Erde und Sand aufheben und in ihren Händen schmelzen. Das ist nicht gut. Wir sind noch nicht fertig. Das ist gar nicht gut.

    28 Tyrbor 4158

    Die neuen Eindringlinge haben sich ausgebreitet. Die riesigen fliegenden Eidechsen, die Feuer speien, zählen in die Hunderte. Es scheine riesige Drachen zu sein – die Art, die in Ancaria seit tausend Generationen nicht gesehen wurde. Die Art von Drachen, die Ancaria in der heutigen Zeit unsicher machen, sind bei weitem nicht so groß.

    28 Tyrbor 4158 (später)

    Wir haben gerade einen Bericht bekommen von einer mutigen Seele, die bereit ist, an den östlichen Teil der südlichen Wüste auf dem östlichen Kontinent zu gehen, auf dem das Portal in Kontakt mit unserer Welt kam. Das Portal scheint nun fest an dieser Stelle zu bleiben. Dieses Mal wird es nicht weggehen.
  18. - Verlorene Tagebücher #58
    Silent Hunter Avatar von Schleich01
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    Tagebuch von Aesma Daeva 4 – Die Freiwilligen (Nur mit Community Patch)
    1 Yal 4158

    Ich habe endlich die Chance bekommen, meinen Fall vor dem Kriegsministerium im Hinblick auf die Fortführung der Experimente darzustellen. Es war ein Kinderspiel. Sie standen alle schon auf heißen Sohlen angesichts der Berichte, die aus ganz Ancaria eingingen. Sie hatten ein Problem und brauchten eine Lösung. Sie werden `Freiwillige` schicken.

    2 Yal 4158

    Unser neues Labor im Westenwird noch für einige Zeit nicht bereit sein. So dass unsere ersten Versuche in unserer aktuellen Einrichtung durchgeführt werden müssen. Der erste Freiwillige kam heute beim Na`Fian Portal auf der Westseite der Stadt an. Er ist nicht gerade ein Athlet. Körperbau unter dem Durchschnitt. Ich fragte ihn, warum er sich freiwillig gemeldet hat. Er sagte, er hätte nicht viel mehr vom Leben zu erwarten – er sei krank gewesen und hätte nicht mehr lange zu leben. Etwas von einer Kriegsverletzung, die nie ganz richtig verheilt ist. Solange er die Infusion überlebt…

    4 Yal 4158

    Unser T-Energie Tank ist randvoll. Unser Freiwilliger bereitet sich vpr. Was auch immer das heissen mag.

    4 Yal 4158

    Die Reaktion auf die Infusion war… interessant, gelinde gesagt. Die gesamte Kapazität des Tanks an T-Energie wurde geleert. Der Freiwillige ist jetzt etwa 1,5 mal so groß wie zuvor, viel größer, als ein typischer Hochelf ist. Und er ist ganz blau, schimmert ähnlich wie unsere lieben Verstorbenen Algernon und Ben. Er behielt seine Erinnerungen und sein Wissen. Er weiß, wo er ist und was mit ihm geschehen ist. Er hat wie ein wildes Tier gegessen. Wir haben bisher 14 durchschnittliche Mahlzeiten in ein paar Stunden gezählt. Es scheint keine Hinweise auf seine früheren Verletzungen zu geben. Die T-Energie scheint ihn geheilt zu haben. Es scheint, als ob A ein Erfolg war.

    5 Yal 4158

    Das erste dieser interdimensionalen Wesen kam heute Morgen in Ciria Delith an, in der Nähe des Tempels der Tränen im Osten. Es war eines dieser fliegenden Ungetüme und es nannte sich selbst ein `Anhänger von Sakkara`. Es scheint, als sei es auch intelligent. Sie forderte unsere bedingungslose Kapitulation mit dem obligatorischen „sonst…“

    Unser Kandidat A hat entschieden, sich dem Monster zu stellen. Er kam in der Stadt an und ging ruhig durch das Gewühl der Menschen, die versuchten, nach Westen zu fliehen. Die Leute fanden es irgendwie seltsam, daß ein eher überdimensionierter, im Dunkeln, wie ein blau leuchtender Hochelf, zu Fuß in Richtung der Gefahr geht. Sie waren zwar auf der Flucht, blieben aber stehen um dem kommenden Spektakel zuzusehen. Sie folgten unseren Champion glücklicherweise nicht, als der ein paar Pferdelängen vor dem Eindringling stoppte und einfach die Arme hob. Eine große Anzahl von Feuergeistern erschienen aus dem Nichts und umschwirrten den Eindringling. Sie explodierten, als sie in Kontakt mit dem Sakkara kamen. Die Monstrosität brach unter dem Beschuss der Feuergeister zusammen. Die Welle auf Welle auf ihren Gegner einprasselte ohne Rücksicht auf Verluste. Nach seinem Sieg rief er ein paar Feuergeister und schickte sie in Gruppen zu den Menschen, die durch das Monster verletzt wurden. Die Feuergeister heilten ihre Verletzungen. Die Leute wurden regelrecht von Ehrfurcht vor unserem Kandidaten A ergriffen. Einige haben sich sogar im Gebet verbeugt. Unglaublich.

    6 Yal 4158

    Unsere Testperson kehrte ins Labor zurück und verschlang die Hälfte eines gebratenen Schweins, daß er großzügig von einem Wirt bekam, der beinahe von dem Sakkara Monster zertreten worden war, aber von unserem Helden der Stunde gerettet wurde. Apropos Held… Er hat beschlossen, deß er einen Namen braucht. Er hat entschieden, daß sein alter Name und Identität unpassend sind, weil er sich so drastisch verändert hat. Er hat beschlossen, daß er, da er das Produkt von `Test A` ist, von nun an `Testa` genannt werden will.

    Testa hat begonnen, jedes Buch in meiner Sammlung zu lesen. Er ist geradezu unersättlich im Streben nach Wissen, genau so, wie es auch sein Appetit auf Essen ist.

    7 Yal 4158

    Es ist erstaunlich. In der Zeitspanne von nur einem Tag hat Testa jedes Buch in meiner umfangreichen Sammlung gelesen – und schaffte es irgendwie, das ganze, recht umfangreiche Repertoire in seinem Geist zu speichern. Ich habe ihm zu einigen Themen befragt und es ist erstaunlich, daß er das Wissen vollständig abrufen kann. Er hat mittlerweile sogar einen noch tieferen Einblick gewonnen. Er ist jetzt dabei, meine Recherchen, Notizen und Einträge in Bezug auf unsere T-Energie Experimente zu sichten.

    8 Yal 4158

    Testa hat meine Notizen gelesen. Er hatte ein paar Vorschläge, die den Prozess effizienter gestalten sollen. Seine Vorschläge wurden an das Bauteam in der Zwergenregion weitergeleitet. Er ist auch auf einen möglichen Grund, warum Algernon, Ben und der Hund explodiert sind, gekommen. Es hat den Anschein, daß die T-Energie Infusion (wie wir sie bisher angewandt haben) das Gewebe des Wesens nicht vollständig durchdrungen hat. Die T-Energie zersetzt das Gewebe – gleichzeitig stimuliert es die Lebenskraft. Insgesamt war aber der Schaden viel größer als die regenative Kraft. Und als es kein Gewebe mehr gab – Boom.

    Er schlug vor, ein stärkendes Elixier zu verwenden, das sowohl sein als auch das Gewebe aller anderen Kandidaten schützt und so ein längeres Leben nach der Infusion ermöglicht.

    In der Zwischenzeit scheinen die Überreste des Sakkara soweit abgekühlt zu sein, daß man sich ihm nähern kann. Der Eindringling scheint aus Stein gemacht zu sein. Es gibt nicht viel, was aus den Überresten geschlossen werden kann. Was auch immer im Inneren war, ist jetzt nur noch eine Masse aus festem Gestein.

    4 Nosk 4158

    Testa, unsere erste Schöpfung, weilt noch immer unter den Lebenden. Er hat jetzt schon 28 Tage seit der Infusion überlebt. Die letzten Wochen waren ein bisschen wirr, so daß ich nicht einmal einen Moment hatte, um meine Gedanken zu sammeln, geschweige denn. Sie ins Protokoll zu schreiben. Der Bau der neuen Anlage geht gut voran.

    Testa hat in der Zwischenzeit viel zu tun. Neben der gemeinsamen Forschung mit uns wurde er mehrfach aufgerufen, um sich um unsere ungebetenen Gäste zu kümmern. Gut, dass er offenbar keinen Schlaf braucht. Sein Appetit auf der anderen Seite ist einfach erstaunlich. Er isst si viel Nahrung pro Tag, die reichen würde, eine mittelgroße Armee zu ernähren. Gut, dass sich das Militär und auch die Seraphim freuen, uns bei der Beschaffung helfen zu können.

    Wir scheinen auf Schwierigkeiten bei unseren Experimenten gestoßen zu sein. Nach Testas Berechnungen gibt es nicht genügend natürliche T-Energie am östlichen Ufer des Blausteinsees, um mehr als ein oder zwei weitere Kandidaten zu verwandeln. Meine Analyse bestätigt seine Schätzungen. Leider brauchen wir aber weit mehr als drei unserer Kreationen, um mit den Hunderten von Eindringlingen, die durch das Portal gekommen sind, fertigzuwerden.

    Wir hatten auch eine Art Invasion von etwas, was man am besten als `Untote` bezeichnet. Wir haben gelegentlich Probleme, wenn wir Leichen zu nahe an T-Energie-Pool begraben. Sie kehren mit etwas zurück, was man am ehesten als `Unleben` bezeichnen kann. Das Erscheinen der Eindringlinge, genauer gesagt die Energie, die von den Sakkara-Anhängern abgegeben wird, scheint mit der T-Energie, die auf den Friedhöfen vorkommt, zu reagieren und die Verstorbenen aus dem Jenseits zurückzuholen.

    Inzwischen haben wir ein Gerücht gehört, daß die Zwerge an etwas arbeiten, daß das Portal in der südlichen Wüste dauerhaft schließen soll. Wir wünschen ihnen viel Glück. Alles, was die Flut der Invasion eindämmen wird, ist eine willkommene Nachricht.

    5 Nosk 4158

    Testa hat eine Lösung für unser T-Energie-Problem. Er hat einen Weg gefunden, reine T-Energie aus dem Land selbst zu extrahieren. Die Entwürfe für die T-Energie-Siphons wurden an die entsprechenden Handwerker weitergeleitet und Pläne wurden an Gruppen von Klempnern gegeben, die versammelt wurden, um ein Leitungsnetz über die Oberfläche des zentralen Kontinent zu bauen, das in unser Labor in der Zwergen-Region führt.

    In der Zwischenzeit hat Testa um ein paar Hunde, die wir für unsere früheren Tests benutzen wollten, und um einige Materialien sowie Laborflächen gebeten. Er sagt, er habe einen `Funken der Inspiration` gehabt. Ich frage mich, was er im Sinn hat.

    17 Nosk 4158

    Die ersten Siphons sind an Ort und Stelle, und die Pipeline, die unsere neue Anlage versorgen soll wird bis Ende des Jahres bereit sein. Ich hoffe nur, dass wir lange genug überleben, um diesen großen Plan umzusetzen. Wir werden morgen zur neuen Anlage aufbrechen.

    2 Valka 4158

    Unser Umzug ist endlich abgeschlossen. Wer behauptet, Umzüge machen Spaß, hatte nie einen Stab von 30 Mann zu bewegen, ihre Bücher, Notizen, ausgesuchte Laborgeräte, Bechergläser, Reagenzgläser, und all die anderen Dinge, die unsere Arbeit erst möglich machen. Glücklicherweise gibt es ein Portal in der Nähe. Unseres Zieles.

    Der neue Komplex ist erstaunlich. Er erstreckt sich über mehrere Ebenen mit allen Arten von Kontrollen für die Füllung und Aufrechterhaltung der T-Energie im Hauptreservoir. Apropos, das Reservoir ist ein unglaublicher Anblick. Es ist riesig!

    Inzwischen hat Testa uns seine neueste Kreation vorgestellt. Er nannte sie `Wächter`. Sie sind dem Vitruvian-Modell ähnlich, haben zwei Arme, Beine stehen aufrecht, haben allerdings den Kopf eines Hundes. Diese neuen Hüter sind verantwortlich für die Sicherheit unserer neuen Einrichtung. Anscheinend sind sie das Produkt der Experimente mit den Hunden. Nach unseren riesigen blauen Freund sind sie extrem loyal zur Sache und werden unsere neue Anlage weit besser als alle Sterblichen verteidigen können. Ihre künstlichen Körper und die aufopfernde Loyalität ihrer Herkunft kombiniert, sogen dafür.

    3 Valka 4158

    Unsere zweite und dritte Testperson sind angekommen. Sie sind über das Verfahren informiert worden und wissen, was sie erwartet. Sie sind beide mit allem einverstanden und haben entsprechende Dokumente signiert. Das T-Energie-Reservoir in der Mitte der neuen Infusionskammer ist fast voll und das sekundäre Reservoir läuft schon über.

    Die erste Versuchsperson unserer zweiten Charge ist männlich und seine Akte zeigt, daß er ein böser Junge war. Er wurde als Zivilist zum Mörder, der zum Leben beim Militär verurteilt wurde. Ich nehme an, seine Richter vermuteten, daß er dort am besten aufgehoben sei und seine Talente in etwas mehr Produktives kanalisiert werden könnten. Angeblich drehte er dort durch und tötete mehrere seiner Kameraden in einer feucht-fröhlichen Nacht bei einer Schlägerei. Er wurde für seine verräterische Handlung verurteilt und wäre hingerichtet worden, gäbe es nicht unser kleines Programm. Klingt wie eine perfekte Ergänzung für unsere Streitmacht.

    Das zweite Exemplar ist weiblich. Sie ist jedoch kein Sträfling. Sie ist eigentlich eine Freiwillige für das Programm. Ihre Akte sagt, sie sei eine Dryade, Heiler und Philosophin, die sich freiwillig meldet, nachdem ihre Heimat von unseren ungebetenen Gästen überfallen wurde. Da steht, daß ihr Stamm von einem bösen Drachen ausgelöscht wurde… Egal. Jeder, der auf Rache aus ist, ist für mich in Ordnung.

    4 Valka 4158

    Testa kam kurz vorbei, um die Freiwilligen zu überprüfen, bevor sie ihre Infusion bekamen. Er hat beiden durch Nicken seine Billigung bekundet.

    Der Mann ging als erster in die neue Infusionskammer und der Schalter wurde umgelegt. Ein Strahl kam aus dem Reservoir geschossen und traf ihn in die Brust. Das Reservoir wurde fast vollständig entleert. Die Infusion scheint erfolgreich gewesen zu sein.

    Nach ein paar Stunden war das Reservoir aus dem Vorratstank im östlichen Berg wieder aufgefüllt und das Weibchen trat ins Innere der Kammer. Sie war erstaunlich ruhig und gefasst für jemanden, der sich dieser Transformation unterzieht.

    Nachdem die beiden Pause hatten, um zu ruhen, und ein wenig gegessen hatten (in ähnlicher Weise, wie Testa es tat, nachdem er verwandelt wurde), ging Testa zu Ihnen und begrüßte seine neuen Geschwister. Sie stellten sich als Kuan und Kybele vor.

    5 Valka 4158

    Das Siphon-Netzwerk und die Rohre, die zu unserer Einrichtung führen, sind nun komplett installiert. Wir können nun die Vorratsbehälter und das Reservoir in ein paar Stunden füllen. Mit genügend Freiwilligen können wir eine beeindruckende Armee von begabten Kriegern erschaffen, die für die gute Sache kämpfen.

    Die vierte und fünfte Testperson sind heute angekommen. Es scheint, daß der allgemeinen Bevölkerung die Gelegenheit zur Anmeldung für die Transformation gegeben wurde. Das Militär ist mittlerweile knapp an Soldaten, die sie entbehren konnten. Testa hat sie sich angesehen und hat seine Zustimmung zu beiden gegeben.

    Der männliche Proband ist ein Priester der Kirche des Schöpfers, der seine ganze Gemeinde bei einem Angriff durch etwas verloren hat, was er als „Teufel“ bezeichnete. Das Weibchen ist eine Hochelfe. Ihre Akten zeigen, daß sie die letzten Jahre in der Universität von Thylysium verbrachte und Philosophie studierte. Ihr Grund für die Eintragung: Ihr war es nur logisch, etwas zur Rettung der Welt zu tun.

    Inzwischen wurden Kuan und Kybele in Gebiete entsandt, die ihre Dienste am meisten bedürfen… Ich bin mir nicht ganz sicher, wie nützlich Kuan sein wird. Sein besonderes Talent ist ein berauschender Atem, der diejenigen, die einen Hauch abbekommen, in den Wahnsinn treibt. Sie greifen alles an, was sich bewegt, Freund oder Feind.

    Kybele andererseits hat das Talent, mit einem hellen Licht Verletzte zu heilen (auf unserer Seite) und sie so für den Angriff zu stärken. Mir scheint, sie ist am besten geeignet, Kuan zu folgen, um unsere Streitkräfte zu heilen, die von seinen Atem verwirrt wurden.

    6 Valka 4158

    Mit dem nun vollständig gefüllten Reservoir konnten wir mit unseren vierten und fünften Probanden fortsetzen. Da wir uns nicht entscheiden konnten, wer zuerst gehen sollte, warfen wir eine Münze, ein Goldstück. Das Mädchen gewann den Münzwurf.

    Sie trat in die Kammer und der Schalter wurde betätigt. Ihr Körper wurde wie zuvor bei Kuan und Kybele mit T-Energie überflutet. Es hat funktioniert! Ihre Veränderung verlief ohne Zwischenfälle. Wieder ein paar Stunden später trat der Mann in die Kammer, nachdem das Reservoir wieder gefüllt war. Er wurde ebenfalls ohne Zwischenfall verändert.

    Die neue Kriegerin nennt sich Forens und das Männchen nennt sich Lumen. Forens Geschenk ist extrem nützlich. Sie kann bewirken, daß Angriffe der Eindringlinge zurückgeworfen werden. Solange sie ihre Konzentration aufrecht hält kann sie Schaden reflektieren. Der Feind zerstört sich selbst.

    Lumens Talent ist ziemlich beeindruckend. Er kann seinen Körper unglaublich hell zum Leuchten bringen. Das Licht bewirkt, das die Eindringlinge in Flammen aufgehen, wenn sie davon erleuchte werden. Das einzige, was von einem Sakkara übrig bleibt, ist ein Haufen verkohlter Knochen und Asche am Boden.

    Beide haben, wie ihre Geschwister, einen geradezu gefräßigen Appetit. Ich muss unbedingt daran denken, die Versorgung mit Lebensmittel zu erweitern!

    25 Valka 4158

    Dies könnte mein letzter Eintrag sein. Die Eindringlinge sind nicht annähernd so dumm, wie sie scheinen. Sie haben eine gut durchdachte Strategie, die unser fünfköpfiges Team von verbesserten Wesen von der Anlage weg, zu weit entfernten Orten gelockt hat, so daß sie nicht so leicht wieder zurückkommen können. In der Zwischenzeit klopfte eine Streitmacht von mindestens zehn Drachen und Dämonen an unserer Haustür, Wir haben die äußere Tür verriegelt und den Notfallplan aktiviert, den Testa aufgestellt hatte. Er ist ziemlich brillant, wirklich. Der Plan schickt gewöhnliche Ancarianische Flöhe als riesige T-Energie-Monster in die Schlacht. Sollten diese Sakkara-Anhänger es bis zur Infusionskammer schaffen, erleben sie eine sehr, sehr böse Überraschung. Ich wünschte, dieser kleine Trick wäre mir eingefallen.

    Wir haben eine Nachricht an unsere fünf Superkrieger geschickt, aber ich fürchte, sie werden nicht rechtzeitig zurück sein. Ich muss jetzt die Wächter aktivieren. Es wird einige Zeit brauchen, bis sie voll einsatzfähig sind.

    25 Valka 4158 (später)

    Es scheint, daß dies mein letzter Eintrag sein wird. Meine etwas träge, aber clevere Assistentin, diejenige, die die zusätzliche Nahrung für die Ratten gebracht hat, ist entweder sehr mutig oder verrückt geworden. Schwer zu sagen. Sie machte eine Pause in der Infusionskammer und setzte plötzlich einige der Kontrollen zurück. Wir haben versucht, ihr auszureden, was immer sie vorhatte. Aber sie konnte dem Druck nicht mehr standhalten.

    Sie betätigte den Schalter im Raum – ihre Transformation war geradezu bizarr. Sie scheint mit einem der Ancarianischen Flöhe verschmolzen zu sein. Es scheint, daß eine der Überraschungen für die Sakkara während der Infusion auf ihren Körper sprang. Sie hat jetzt sechs Arme. Ihr Hunger und Durst nach Blut ist fast unersättlich. Das erste was sie tat, sobald sie aus der Kammer herauskam, war, meine Mitarbeiter angreifen und die Hälfte von ihnen zu töten. Schlimmer noch, sie begann ihr Blut zu trinken. Sie bahnte sich ihren Weg an die Oberfläche und schaffte es irgendwie, die Tür zu öffnen.
    Das Blutbad, das folgte, war wirklich ein scheußlicher Anblick. Die Beobachter außerhalb der Anlage wurden Zeugen. Es war ziemlich erschreckend. Sie sprang auf den Rücken eines Drachen, bis in den Hals und trank auch sein Blut. Als nächstes stellte sie sich vor einen der Sakkara-Anhänger und winkte mit ihren Händen. Es begann, ihr zu gehorchen. In kürzester Zeit griff sie mit ihrem neuen Haustier dessen ehemalige Kameraden an und beseitigte ein halbes Dutzend von ihnen.

    Sie sprang auf den Rücken eines anderen Drachen und saugte diesem ebenfalls das Leben aus. Dann schickte sie ihr `Haustier` auf dem Weg zu den Festungen, um die Anlage zu bewachen. Sie ließ ihn die Wachen angreifen, die dort stationiert waren. Nach kürzester waren sie ausgelöscht. Sie ist jetzt auf dem Weg zurück in die Anlage. Die Aliens, die wie fliegende Fische aussehen, und die mit der Haut aus gehärteten Knochen hatten keine Chance gegen sie. Sie wird in ein paar Minuten hier sein. Ich mag nicht darüber nachdenken, was sie mit mir tun wird, wenn sie wieder drin ist. Was immer es ist, es wird wahrscheinlich nicht angenehm werden. Ich habe die Türen wieder verschlossen und das Notfallsystem reaktiviert.

    Ich habe den Rest meines Teams durch das Portal zurück zu Ciria Delith geschickt, zusammen mit meinen Forschungsnotizen und einem Modell der Infusionskammer. Vielleicht kann jemand meine Arbeit fortsetzen. Vielleicht Testa, solange er lebt. Es ist nicht länger sicher hier. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis meine ehemalige Assistentin und ihr neues Haustier durch die äußere Tür brechen werden. Bis dahin bin ich wahrscheinlich fertig. Die Wächter sind fast vollständig aktiviert. Hoffentlich wird die Tür lange genug halten, damit die Wächter voll einsatzfähig werden und ich ihnen noch den Befehl erteilen kann, den Komplex zu verteidigen, damit er nicht in die falschen Hände fällt.

    Ich kann nur hoffen, daß die Leute in Ancaria uns verzeihen können, daß wir das Chaos auf die Welt losgelassen haben.

    Ich habe ihren Namen erst gestern gelernt. Sie nennt sich nun Ker…
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