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    Nun war Wolff bereit für ein Treffen mit den Magiern. Zusammen mit Cassandra, Blackwall und Varric machte er sich vom Außenposten bei der Wegkreuzung auf den Weg nach Redcliffe. Wieder gab es Zusammenstöße mit marodierenden Magiern und Templern und eine Handvoll dämonenverseuchter Risse.
    Sie ließen die Pferde am Ortseingang stehen und erkundeten den Ort zu Fuß. Zwei, drei Händler, jeden Menge Volks, viele Magier und keine Templer. Der Ort zeigte sich belebt aber über allem schwebte eine Wolke der Zwietracht und Feindseligkeit.
    Die Gruppe ging in die örtliche Taverne um über Tavernenklatsch vielleicht etwas herauszufinden. Doch so weit sollte es nicht kommen. In der Taverne wurden sie von Großverzauberin Fiona persönlich angesprochen die ihnen mitteilte das sich die Magier Redcliffs einem Magister aus Tevinter unterstellt hätten und so nicht mehr für die Inquisition zur Verfügung standen. Bevor Wolff irgendwelche Fragen stellen konnte ging die Tür auf und zwei Männer in, in Wolffs Augen, kasperleartiger Gewandung traten ein. Wolff musste die Zähne zusammenbeißen um nicht laut loszulachen. Der ältere der Männer stellte sich als Magister Gereon Alexius vor und den jüngeren als seinen Sohn Felix. Wegen der Dienste der Magier müsse die Inquisition mit ihm verhandeln und so bezogen der Kasperlemagister und Wolff einen freien Tisch um die Verhandlungen zu beginnen. Doch bevor es so weit kam torkelte der jüngere auf den Tisch zu und brach mit einem gestöhnten "Vater" zusammen. Wolff sprang auf und half dem Magister seinen Sohn wieder auf die Beine zu bringen wobei ihm Felix heimlich einen gefalteten Zettel zuschob. Der Magister verabschiedete sich bedauernd mit der Begründung seinen kranken Sohn versorgen zu müssen, lud die Inquisition aber gleichzeitig ein ihn auf Schloss Redcliffe aufzusuchen. Dann zog er mit seinem stark wankendem Sohn von dannen. Cassandra, Varric und Blackwall kamen zu dem nun leeren Tisch und Cassandra fing an "Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Sich einem Magister Tevinters zu unterwerfen ist als hätten sich die Magier sehenden Auges in die Sklaverei verkauft. Das sieht Großverzauberin Fiona überhaupt nicht ähnlich."
    Wolff zwinkerte Cassandra zu und wedelte mit der zusammengefalteten Nachricht "Das Ganze ist eine Falle wetten!" Er faltete den Zettel auf "Na Bitte, wir sollen uns in der örtlichen Kirche mit jemandem treffen. Gehen wir!"
    Bevor sie die Taverne verlassen konnten sprach sie ein Mann mit eigentümlich eintöniger Stimme an. Als Wolff ihn fragte ob er helfen könne stellte sich der Mann als Sprecher der Besänftigten vor der in Sorge um alle anderen Besänftigten in Redcliffe um Hilfe ersuchte. Wolff schickte ihn und die anderen Besänftigten zur Wegkreuzung wo sie sich unter den Schutz der Inquisition stellen sollten. Der Mann bedankte sich und zog los um seine Gefährten zusammenzusuchen.
    Wolff und die anderen verließen die Taverne und begaben sich zur Kirche. Auf dem Weg dorthin erklärte Cassandra was es mit den Besänftigten auf sich hatte. Wolff schüttelte entsetzt den Kopf. Als sie bei der Kirche ankamen hörten sie schon Kampflärm. Sie rissen die Tür auf und sahen einen Magier im Kampf mit Dämonen der ihnen zurief "Ach habt ihr auch schon kommen können. Würdet ihr mir bitte etwas zur Hand gehen."
    Die Dämonen waren schnell erledigt und Wolff schloss den Riss durch den sie gekommen waren. Der Mann stellte sich als Dorian Pavus aus Tevinter vor. Ehemaliger Schüler des Magisters Gereon Alexius. Er sei nach Redcliffe gekommen um den Magister von seinem falschen Weg abzubringen. Was der Magister genau in Redcliffe vorhatte wusste Dorian Pavus allerdings selbst nicht. Doch diese Frage wurde von anderer Seite beantwortet.
    "Mein Vater will euch!" Felix, der Sohn des Magisters betrat die Kirche. "Tut mir leid das ich nicht schneller kommen konnte aber es war schwer meinen Vater von meiner Seite zu bekommen."
    "Was will euer Vater genau?"
    "Wie ich schon sagte, er will euch. Für seinen Meister."
    "Wer ist sein Meister?
    Felix zuckte mit den Schultern "Ein mächtiger Magister mehr weiß ich auch nicht. Ich sollte zurückgehen bevor mein Vater merkt das ich fort bin. Seit vorsichtig, Schloss Redcliffe ist eine Falle für euch!" verabschiedete sich Felix. Bevor Felix die Kirche verlassen konnte eilte Dorian zu ihm und die beiden wechselten ein paar Worte. Dann trat er zu Wolff "Ich werde mich jetzt auch verabschieden. Ich bleibe hier in der Gegend und behalte das ganze im Auge." Er verabschiedete sich mit einem Winken. Cassandra trat neben Wolff "Was tun wir jetzt?"
    "Zurück nach Heaven. Dort bereiten wir uns vor in die Falle zu tappen" grinste Wolff.
    ---
    Im Besprechungsraum wurde heftig gestritten. Cassandra, Cullen und Leliana sprachen wild und laut durcheinander wärend Josephine vergeblich versuchte etwas Ruhe in den Raum zu bringen. Nur Wolff lehnte wieder an der Wand und hörte grinsend zu. Josephine bettelte mit hilflosem Blick um Unterstützung. Wolff deutete ihr an das sie sich die Ohren zuhalten sollte, dann stieß er einen gellenden Pfiff aus. Die anderen erschraken und schauten ihn groß an.
    "Seid ihr endlich fertig mit Streiten? Wie. Die. Kleinen. Kinder! Leliana, dein Vorschlag ist der Beste. Bring deine Agenten ins Schloss. Erst wenn ihr bereit seid kommt der Rest. Cullen. Wir nehmen nur einen kleinen Trupp als Begleitschutz mit. Alles andere wäre zu auffällig. Wie lange wirst du brauchen Leliana?"
    "Einen Tag, nicht länger. Ich breche mit meinen Leuten morgen früh auf."
    "Gut dann folgen wir einen Tag später. Cassandra, Blackwall und Varric werden mich begleiten. Cullen und Josephine halten hier die Stellung. Das wäre alles für den Moment. Wwweggetreten!!!" Unwillkürlich nahmen Cassandra und Cullen Haltung an als sie Wolffs bellenden Kasernenton vernahmen. Leliana kicherte und Josephine grinste mit Wolff um die Wette.
    ---
    Als Wolff seine Hütte betrat hob Wraff, der schon im Vorraum auf ihn gewartet hatte, den Kopf und sah ihn an. Wolff zog hinter seinem Rücken einen riesigen Knochen hervor an dem noch ordentlich Fleisch hing. Er hatte ihn zuvor in der Taverne besorgt. "Hier mein Junge, ein Spielzeug für dich. Lass es dir schmecken. Wraff blaffte erfreut, schnappte sich den Knochen und begann genüsslich zu nagen. Wolff wusch sich die Hände in einer bereitstehenden Waschschüssel, trocknete sie ab und ging in den Hauptraum. Dort hielt er unwillkürlich den Atem an. Searin hatte das Paket mit den beiden zarten Wäschestücken, die er für sie in Val Royeaux gekauft hatte endlich geöffnet und präsentierte sich ihm in einem taubenblauen beinahe Nichts wie die lebende Versuchung. Wolff schluckte schwer, warf den Mantel ab und ging zu ihr. Sanft nahm er sie in die Arme um sie zu küssen. Die Küsse wurden wilder und leidenschaftlicher bis sie zusammen aufs Bett fielen. Searin zog Ihm die Kleider vom Leib und die Beiden liebten sich bis die Sterne begannen zu verblassen.
    ---
    Wolff erwacht als die Sonne über den Bergen aufging. Gestern Abend hatte ihm Searin das cremefarbene Stückchen Nichts vorgeführt und wieder hatten sie sich lange und leidenschaftlich geliebt. Als er so auf die schlafende Elfin hinunter sah musste er sich gestehen das er sie wirklich liebte. Und er wusste, Mianaa würde sich für ihn freuen und diese Liebe gutheißen wo immer sie jetzt auch war. Sanft küsste er Searin auf den Kopf und schob sich vorsichtig aus dem Bett um sie nicht zu wecken. Leise zog er sich an und ging in den Vorraum wo Wraff den Kopf hob um ihm einen guten Morgen zu wünschen. Wolff beugte sich hinunter um ihn kurz zu kraulen. "Pass gut auf mein Mädchen auf, hörst du Großer?". Wraff blickte kurz Richtung Bett um seine Zustimmung zu geben.
    Wolff trat aus der Hütte und Cassandra wartete schon auf ihn.
    "Können wir los?"
    "Es ist noch Zeit für ein Frühstück, Wolff." Die Beiden gingen in die Taverne wo schon Tee, Wurstbrote, Blackwall und Varric auf sie warteten. Die Vier nahmen ihr Frühstück zu sich und Wolff packte sich noch ein paar Brote für unterwegs ein. Dann erhoben sie sich und machten sich aufbruchbereit. Als Wolff gerade die Tür öffnen wollte wurde diese aufgerissen und Searin trat in die Taverne. Cassandra gab Varric und Blackwall einen Schups und verschwand mit ihnen aus dem Raum. Searin umarmte Wolff und kuschelte sich an ihn "Sei bloß vorsichtig ma Vhenan, hörst du. Ich will dich nicht verlieren."
    Wolff hob ihr Kinn ein wenig an und gab ihr einen innigen Kuss "Keine Angst ma Vhenan. Ich komme zu dir zurück. Da kann dieser Magister tun was er will. Ich liebe dich"
    "Ich liebe dich auch Wolff." Noch ein inniger Kuss und Wolff folgte den anderen.
    ---
    Als Wolff uns seine Begleiter in Schloss Redcliffe ankamen wurden sie schon erwartet. Ein Diener verneigte sich kurz und sagte "Nur der Herold Andrastes ist erwünscht. Wolff, der noch nicht vom Pferd gestiegen war zuckte nur mit den Schultern und antwortete "Kommt Leute, reiten wir wieder nach Hause." Ein zweiter Diener tauchte auf, tuschelte schnell mit dem ersten und meldete "Natürlich ist auch die Begleitung des Herolds willkommen." Er führte Wolff, Varric, Cassandra und Blackwall in den Thronsaal. Auf dem Thron saß der lächerlich gekleidete Magister und neben ihm auf einem Stuhl sein Sohn Felix der deutlich krank aussah. Magister Alexius erhob sich und breitete theatralisch die Arme aus "Willkommen meine Freunde lasst uns .."
    Wolff unterbrach ihn barsch "Lassen wir den Zirkus sie Clown, was wollen sie von mir."
    "Ah ihr kommt gleich zur Sache. Gut, so ist es mir Recht. Wache!"
    Hinter den Säulen traten gerüstete Wachen hervor nur um tot zu Boden zu fallen. An ihre Stelle traten Lelianas Späher. Auch Leliana tauchte, einen Bogen in der Hand aus den Schatten und meldete "Alles gesichert."
    Der Magister taumelte entsetzt zurück "Was? Wie konntet ihr.."
    "Weil ich es ihnen gesagt habe, Vater."
    "Aber du, wie konntest du nur? Er hat doch gesagt er würde dich retten, dich heilen."
    "Ich sterbe sowieso, Vater. Aber du musst aufgehalten werden."
    "Nein! Noch gibt es einen Weg" Magister Alexius zog ein Amulett aus der Kleidung.
    "Nein Alexius" Dorian stürzte von der Seite heran. Gleichzeitig setzte sich Wolff in Bewegung.
    Ein Strudel bildete sich. Wolff und Dorian wurden hindurch gerissen ...
    ---
    ... und landeten in knietiefem Wasser in einem Kerker. Wolff und Dorian sahen sich um. "Wo zum Teufel sind wir?
    "Die Frage lautet besser Wann?" kam die Antwort von Dorian.
    "Was meinst du ... " Die Tür wurde aufgerissen und drei gerüstete Wachen stürmten in den Raum "Was? Woher kommen die denn?" Bevor Dorian einen Zauber wirken konnte war Wolff zwischen die Wache gesprungen und enthauptete die drei mit einem einzigen Hieb. Dorian sah ihn verblüfft an "He ich wollte auch."
    "Du wirst schon noch dazu kommen dein Hokuspokus abzulassen. Also was meinst du mit Wann?"
    "Hokuswas? Egal. Ich habe das Amulett erkannt. Alexius und ich haben jahrelang damit gearbeitet. Ich hätte nie gedacht das er es schaffen würde."
    "Was schaffen?"
    "Zeitmagie. Daran haben wir gearbeitet."
    "Zeitmagie" Wolff pfiff schrill durch die Zähne "Das ist höchste astrale Magie. Nicht einmal ich hätte so etwas versucht. Wahnsinnig gefährlich"
    "Gefährlich allerdings. Und wahnsinnig auch. Alexius muss wirklich wahnsinnig geworden sein."
    "Egal, wir müssen einen Weg zurück finden."
    "Wir brauchen Alexius Amulett, damit kann ich uns in unsere Zeit zurückbringen. Vielleicht."
    "Vielleicht?"
    "Unsere beste Chance!"
    "Gehen wir!"
    In einer Zelle fanden sie Großverzauberin Fiona halb in einem roten Kristallgebilde versunken. Auch aus ihrem Körper brachen rote Kristalle heraus. Von ihr erfuhren sie das bereits ein Jahr seit ihrem Verschwinden vergangen war und die Bresche sich wieder geöffnet hätte. Etwas unheimlich Grauenvolles hätte die Herrschaft an sich gerissen. Dann brachen ihre Augen und Fiona war tot. Weiter und weiter kämpften sich Wolff und Dorian ihren Weg durch die alptraumhafte Umgebung. Blackwall und Cassandra wurden aus anderen Zellen befreit und das goldene Licht aus Wolffs Händen gab ihnen die Kraft an seiner Seite zu kämpfen. Weiter ging es und als sie plötzlich eine Frau schreien hörten stürmten sie in diese Richtung. Leliana. Eine Tür flog aus den Angeln, ein Folterknecht drehte sich zu den Ankommenden und die von der Decke baumelnde Leliana warf ihm die Beine um den Hals und brach ihm mit einem Ruck das Genick. Wolff und Dorian befreiten sie aus ihrer Lage und goldenes Licht brachte sie wieder auf die Beine. Leliana krallte die Hände in Wolffs Mantelkragen und schüttelte ihn "WO! WO WARST DU? VOR EINEM JAHR BIST DU VERSCHWUNDEN UND JETZT BIST DU HIER? DU BIST ES DOCH? ODER?"
    Wolff löste Lelianas Griff und zog sie in die Arme. "Beruhige dich Leliana. Ich bin es wirklich. Und Dorian auch. Alexius hat uns mit seinem Amulett ein Jahr in die Zukunft geschickt. Und jetzt wollen wir zu ihm und ihm dieses Amulett abnehmen. Dann gehen wir zurück in unsere Zeit um zu verhindern was in dem letzten Jahr geschehen ist."
    "Leliana machte sich los und ging zu einer Truhe an der Wand. Sie hob ihren Bogen heraus und auch Cassandras und Blackwalls Schwerter und gab sie den Beiden "Worauf warten wir noch?"
    Die so verstärkte Gruppe stürmte weiter. Leliana, die das Schloss kannte, führte sie direkt zum Thronsaal. Dort wartete schon Alexius mit einer Horde gerüsteten Wachen. Die Wachen waren schnell niedergekämpft und Wolff hielt Alexius mit grimmigem Blick in seinem magischen Griff. Alexius ließ das Amulett fallen und Dorian fing es mit einem Sprung auf. Wolff knurrte Alexius an "Jetzt büßt du!" Dann schloss er die Hand und der Magister wurde von magischer Energie zermalmt.
    Dorian hantierte mit dem Amulett "Ich brauche ein paar Minuten."
    Vor dem Tor erhob sich grauenhaftes Gebrüll. Leliana schrie "Er ist da!"
    "Wer?"
    "Beeilt euch, wir verschaffen euch Zeit!" Dann stürmte sie Seite an Seite mit Cassandra und Blackwall durch das aus den Angeln gerissene Haupttor. Verzweifelt hantierte Dorian mit dem Amulett. Vor dem Tor erhob sich Kampflärm der schnell wieder verebbte. Gerüstete drangen durch das Tor und zerrten die Leichen der Drei hinter sich her. Wolff wollte losstürmen da riss ein Sog ihn und Dorian wieder durch die Zeit ...
    ---
    ... und spuckte sie im Thronsaal wieder aus. Alexius kniete neben seinem im Sterben liegenden Sohn und wiegte sich weinend und unzusammenhängende Worte stammelnd vor und zurück. Dorian kniete sich zu Felix und nahm ihn in den Arm "Leb wohl mein Freund"
    "Leb wohl Dorian. Pass auf dich auf. Und auf Vater." Dann sackte Felix zusammen und hauchte sein Leben aus.
    "Legt dem Kerl Fesseln an und bringt ihn weg!" rief Wolff und deutete auf Magister Alexius. Lelianas Späher kamen dem Befehl unverzüglich nach.
    "Wo wart ihr? Was ist geschehen?"
    Wolff nahm Dorian das Amulett ab und hob es hoch "Damit hat Alexius mich und Dorian in die Zukunft geschickt. Ich weiß es klingt unglaublich aber es war wirklich so. Und bevor ihr mich fragt, nein, ihr wollt wirklich nicht wissen was in dieser Zukunft los war. Ich sage euch nur so viel. Wir müssen alles tun, ALLES um zu verhindern das diese Zukunft eintritt." Dann hob er das Amulett weit über seinen Kopf, sammelte seine Kräfte und schmetterte es auf den Boden wo es in tausende winzige Splitter zersprang. Um sicher zu gehen schickte er einen Blitz hinterher.
    Leliana trat zu Wolff "War es wirklich so schlimm?"
    "Schlimmer Leliana, glaub mir. Ich habe dich, Cassandra und Blackwall sterben sehen als ihr Dorian und mir die Zeit verschafft habt, zurückzukehren."
    Leliana sah ihn mit funkelnden Augen an "DAS werden wir verhindern!"
    "Das werden wir!"
    Ein Trupp Soldaten in prächtigen Rüstungen betrat den Thronsaal. Inmitten der Soldaten ein Mann in vergoldeter Rüstung. Cassandra ging den Soldaten entgegen, sank auf ein Knie und neigte den Kopf. Auf einen stummen Befehl hin verteilten sich die Soldaten und der Mann in vergoldeter Rüstung trat vor.
    "Majestät" Cassandra erhob sich wieder. Leliana und Wolff traten vor. Leliana hob die Hand und winkte kurz "Hallo Alistair."
    "Na wenn das nicht unser kleiner Singvogel ist? Hey Leliana, lange nicht gesehen." Der Mann trat mit eiligen Schritten auf Leliana zu und umarmte sie fest. Die klopfte an seine Rüstung und nuschelte "He du erdrückst mich noch."
    "Oh entschuldige" Alistair ließ Leliana aus seinem Griff nicht ohne ihr einen dicken Schmatz zu verpassen. Leliana kicherte.
    "Und wen haben wir hier?"
    "Alistair darf ich dir vorstellen. Das ist Wolff. Er hat die Bresche verschlossen und ist ganz Thedas eine große Hilfe. Wolff, das hier ist Alistair. König von Ferelden und grauer Wächter."
    Wolff reichte Alistair die Hand "Hey Mann wie gehts?"
    Cassandra glaubte bei diesen Worten den Verstand zu verlieren. Sie taumelte sichtlich und Blackwall stützte sie vorsorglich. Alistair brach in schallendes Gelächter ein und schlug in den Handgriff ein. "Ha ihr gefallt mir. Dieses gebuckle und geeuchse bei Hof ist so verdammt anstrengend. Kann ich euch irgendwie überzeugen mit mir zu kommen?
    Wolff grinste breit "Du scheinst auch nicht so übel zu sein für einen König. Aber leider gibt es noch viel Arbeit. Aber wenn einmal ein bisschen Luft ist schau ich vorbei, versprochen."
    Und mit einem festen Händedruck besiegelten die Beiden eine Freundschaft die aus dem Augenblick entstand und viele Jahre halten sollte.
    Alistair sah sich um "Und wo sind diese verdammten Magier?"
    Fiona trat vor den König, warf sich auf die Knie und verbeugte sich tief "Majestät."
    "Nach allem was hier in Redcliffe geschehen ist widerrufe ich die Einladung an die Magier sich hier zu sammeln. Alle Magier haben das Arltum innerhalb einer Woche zu verlassen. Dies sind die Worte und der Wille des Königs von Ferelden!"
    "A .. a .. ab .. aber Majestät wo sollen wir hin?"
    Bevor Alistair antworten konnte sagte Wolff "Ihr kommt mit uns."
    Fiona sah ihn mit bitterem Blick an "Von einer Sklaverei in die nächste. Wir scheinen es nicht anders verdient zu haben."
    "Nicht als Sklaven sondern als gleichberechtigte Mitglieder der Inquisition."
    Fiona erhob sich wieder "Dann soll es so sein." Sie verneigte sich und verschwand um die Magier zu sammeln und ihnen ihr weiteres Schicksal kundzutun.
    "So. Da das jetzt nun geklärt ist. Kann ich deiner Inquisition irgendwie helfen, Lel?"
    "Im Moment sind wir nur wenige und uns fehlt so ziemlich alles, Alistair."
    "Ich werd sehen was ich von Denerim aus für euch tun kann, Leli. Alistair drückte ihr noch einen dicken Schmatz auf den Mund und drehte sich um. "Vorwärts Jungs, wir sind hier fertig. Zurück nach Denerim." Im Weggehen rief er Wolff noch zu "Vergiss nicht, wenn mal Zeit ist..."
    "...komm ich vorbei, versprochen." Wolff winkte zum Abschied.
    Auch die Gruppe um Wolff verließ das Schloss. Wolff schickte die Späher los um möglichst viele Ochsengespanne zu organisieren denn die Magier würden kaum im Stande sein einen so langen Fußmarsch zu bewältigen.


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    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (22.05.2017 um 18:22 Uhr)
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    Wolff war mit seiner Gruppe voraus geritten denn der Zug der Magier kam, trotz der vielen Ochsenkarren die besorgt worden waren, nur langsam voran.
    Als sie in Heaven ankamen sah Wolff das schon Bäume gefällt worden waren um Platz für mehr Zelte zu schaffen. Ein Soldat kam zu Wolff der gerade abgesessen war und meldete ihm das Hauptmann Cullen im Besprechungszimmer auf ihn wartete. Als Wolff das Dorf betrat stürmten Searin und Wraff auf ihm zu. Wärend sich Searin an seinen Hals klammerte und ihn mit Küssen überschüttete tanzte Wraff wie verrückt um seine Beine. "Ich dachte ich hätte dich verloren ma vhenan." sagte sie mit Tränen in der Stimme "Ich habe gespürt das du in großer Gefahr warst. Und Wraff auch." Wieder begann sie ihn zu küssen.
    "Es war gefährlich, ja. Aber ich hab dir gesagt das ich wiederkommen würde meine wunderbare, zärtliche, wilde, leidenschaftliche, sinnliche Liebste."
    Den anderen war die Szene ein wenig peinlich und so gingen sie schon voraus zur Kirche. Wolff stellte Searin auf die Füße. "Laß uns schnell nachsehen was Cullen von mir will dann verschwinden wir in unserer Hütte und feiern Wiedersehen. Und wenn uns jemand stört reiß ich die Bresche wieder auf, stopf ihn mit dem Kopf voran hinein und mach hinter ihm wieder zu." Searin grinste und die beiden machten sich auf den Weg zur Kirche. Im ehemaligen Kirchenschiff, jetzt wurden reihenweise Schlafgelegenheiten aufgebaut, trafen sie mit den anderen zusammen. Schon durch die geschlossene Tür war ein heftiger Streit zwischen Josephine und Cullen zu hören. Wolff riss die Türe auf und trat ein.
    Kaum wurde Cullen seiner ansichtig schob er Josephine zur Seite und schoss eine giftige Tirade gegen Wolff, die Magier und das Abkommen zwischen Wolff und diesen ab. Wolff hatte genug. Mit einem heftigen Faustschlag zertrümmerte er den Tisch das die Splitter dem Hauptmann nur so um die Ohren flogen. Dann streckte er den linken Arm aus und brüllte Cullen an. "Nimm dein dämliches Spielzeugschwert, hack das Ding da ab und kümmre dich selbst um die ganze Scheiße du Arschloch. Du hockst hier oben und schleifst deine kleinen Jungs während wir durch die Gegend hetzen um die Sache in den Griff zu bekommen. Na los! MACH SCHON!!"
    Als Cullen wirklich zum Schwert griff zischte Searin laut und hielt plötzlich einen gewellten Dolch in der Hand, bereit Cullen anzuspringen. Wraff fletschte die Zähne und sein grollendes Knurren ließ die Luft vibrieren. Es fehlte nur ein Hauch und Cullens Leben würde schnell und blutig enden.
    Fluchend schob sich Cassandra an Wolff vorbei und stieß den Hauptmann gegen die Wand wo er kreidebleich zu Boden sank. Dann drehte sie sich zu Wolff. "Ich kümmere mich darum. Warum gehen du und Searin nicht in eure Hütte. Du hast es dir verdient, Wolff."
    Wolff schnappte Searins Hand und zog sie mit sich aus dem Raum. Wraff stieß noch ein wütendes Bellen aus und folgte den Beiden. Vor der Kirche hielt Wolff an und saugte die kalte Luft in tiefen Zügen ein. Dann grinste er Searin an. "Ich glaube wir besorgen uns ein paar Vorräte, verkriechen uns in unserer Hütte und verrammeln die Tür einverstanden?" Searin, die ihren Dolch wieder verschwinden lassen hatte grinste nur zustimmend. Gesagt, getan. Die beiden plünderten noch die Taverne und verkrochen sich in ihrer Hütte wo sie sich lange und zärtlich liebten während Wraff die Tür bewachte.
    ---
    Am nächsten Tag, die Sonne stand schon hoch am Himmel, wachten Wolff und Searin beinahe gemeinsam auf. Wolff zog die Elfe auf seine Brust und die beiden knutschten eine Weile vergnügt vor sich hin. Dann streckte sich Wolff "Liebling. Du weißt das ich bis in alle Ewigkeit so mit dir liegen bleiben möchte. Aber die Natur ruft.
    Searin meint grinsend "Ich glaube es ist noch etwas zu essen da wenn sich Wraff nicht darüber her gemacht hat. Als der Mabari seinen Namen hörte nieste er und lugte zum Bett.
    "Alles in Ordnung mein Junge."
    Ein zaghaftes Klopfen war an der Tür zu hören. Wraff bellte sofort wütend und hastige Schritte bewegten sich von der Hütte fort. Searin und Wolff lachten bis ihnen die Bäuche weh taten.
    "Tut mir leid Liebling aber die Natur ruft wirklich laut" sagte Wolff Er schwang sich aus dem Bett, streckte sich noch einmal und zog sich rasch an. Dann ging er zur Tür und Searin rief ihm nach "Treffen wir uns in der Taverne Lethallin?
    "Natürlich Lethallan. Ich schaff nur ein wenig Platz." Dann verließ er die Hütte und machte sich auf den Weg zu den Aborten. Nachdem er sein Geschäft erledigt hatte schlenderte er Richtung Taverne. Auf dem Weg dorthin kam ihm Cassandra entgegen "Auf ein Wort, Wolff."
    "Guten Morgen Cassandra. Es dürfen auch mehrere Worte sein. Ich hoffe du hast diesen Hauptmann nicht zu sehr zusammengefaltet gestern."
    "Ich weiß zwar nicht was das bedeutet aber um Cullen geht es. Du weißt ja das Er früher ein Templer war? Und Templer trinken Lyrium. Und jahrelanger Lyriumgebrauch macht abhängig. So war es bei Cullen auch aber seit einiger Zeit nimmt er kein Lyrium mehr. Er sagt er will davon wegkommen. Deshalb war er gestern nicht er selbst als wir angekommen sind. Verstehst du was ich dir damit sagen will?"
    "Er ist ein Junky auf kaltem Entzug."
    Cassandra sah ihn verwirrt an
    "Er hat lange Zeit eine harte Droge, in seinem Fall Lyrium, genommen und nun hat er es abgesetzt ohne geeignete Hilfsmittel."
    "Stimmt."
    "Gäbe es eigentlich geeignete Hilfsmittel? Er wird ja nicht der erste sein der so etwas macht?"
    "Ehrlich ich weiß es nicht. Ein Templer bleibt normalerweise sein Leben lang ein Templer und die Kirche versorgt ihn mit dem benötigten Lyrium. Unser Alchemist hat einen Trank gebraut der die schlimmsten Auswirkungen lindern sollte aber gelegentlich kommt das Verlangen doch durch und lässt Cullen irrational handeln."
    "Sollte er dann nicht von seinem Posten entfernt werden?"
    "Unter normalen Umständen ist er im Stande seiner Aufgabe voll nachzukommen und ich habe ein Auge auf ihn. Wenn er es nicht mehr schafft lasse ich ihn ablösen, so ist es mit ihm ausgemacht. Er untersteht also meiner Aufsicht."
    "Gut, geben wir ihm noch eine Chance. Aber wenn er es nicht schafft musst du ihn abziehen. Was ich in der Zukunft gesehen habe ist, das da mehr ist als nur diese Bresche. Irgendwo da draußen lauert eine ungeheure Gefahr und wir können uns keinen Schwachpunkt leisten, so leid es mir tut."
    Cassandra sah die Besorgnis in Wolffs Augen und auch das er ihr nicht mehr über die Zukunft verraten würde. Mit einem Nicken gab sie ihr Einverständnis und ging weiter.
    Wolff marschierte weiter zur Taverne. Searin wartete schon gemeinsam mit Leliana auf ihn. Wolff setzte sich zu den Beiden und bestellte sich ein warmes Essen. Leliana sah ihn besorgt an "Hättest du wirklich dein Monster auf einen meiner Späher gehetzt?" Unter dem Tisch ließ Wraff ein leises Knurren hören.
    "Aber nein Leliana wenn du darauf anspielst das vorhin jemand an meiner Hütte geklopft hat und von Wraff vertrieben worden ist."
    "Genau das meinte ich. Danke. Wie geht es dir nach dem Vorfall gestern?"
    "Ich hatte gerade ein Gespräch mit Cassandra. Es ging auch um Gestern."
    "Und sie hat dir von Cullen erzählt?"
    "Ja. Und wenn ich das vorher gewusst hätte, dann wäre es gestern sicher nicht so weit gekommen."
    "Verstehe. Ab jetzt wirst du über alles informiert werden." Leliana sah zu Searin die sie unschuldig ansah. "Ihr. Ihr werdet informiert werden" Leliana verdrehte die Augen.
    Searin grinste. Dann fragte sie "Was ist eigentlich mit diesem Hauptmann?"
    Wolff und Leliana erklärten es ihr. Searin runzelte nachdenklich die Stirn.
    "Was ist Liebling?"
    "Ihr wisst ja was ich bin. Und ich kenne mich gut mit Giften aus."
    "Was willst du damit sagen?" fragte Leliana verwirrt.
    Wolff begann zu lachen "Du bist wirklich verdammt klug Liebling."
    "Woher weißt du worüber ich nachdenke?"
    "Ein Gift in der Blutbahn tötet aber das selbe Gift geschluckt kann eine Krankheit heilen."
    "Dann verstehst du es, Liebster?"
    "Natürlich Liebling."
    "Dann werde ich mich später mit unserem Alchimisten beraten. Vielleicht finden wir zusammen ein wirksames Mittel."
    Leliana hatte höchstens die Hälfte des Gesprächs verstanden aber sie vertraute den Beiden und sah Hoffnung für Cullen.
    ---
    Am nächsten Morgen fehlte Cullen bei der Besprechung. Seine Stelle hatte vorübergehen Cassandra eingenommen. Und bei ihr fing Wolff an.
    "Cassandra wie laufen die Arbeiten?"
    "Auf Hochtouren. Wie du gesehen hast haben wir die Kirche in einen großen Schlafsaal verwandelt. Auch zusätzlich Zelte haben wir aufgebaut. Der Platz wird trotzdem nicht reichen. Das heißt das wir in den Hütten zusammenrücken müssen." Wolff sah sie entsetzt an. "Ja auch in deiner Hütte werden noch Leute untergebracht. Das bedeutet für die nächste Zeit Enthaltsamkeit du Hengst." Cassandra genoss Wolffs verzweifelten Blick und eingeknickte Haltung sogar ein wenig.
    "Latrinen!" Wolff zuckte plötzlich hoch. Die anderen hatten diesen plötzlichen Ausbruch nicht erwartet und zuckten erschrocken zusammen.
    "Was meinst du Wolff?"
    "Wir erwarten jede Menge Leute. Eine Menge Leute die essen. Jede Menge Essen das wieder ausgeschieden werden muss. Also ein riesen Haufen Sch..ihr wisst schon." Wolff würde im Moment die linke Hand hergeben für ein paar hundert Dixieklos und ein paar Tonnen ... "Löschkalk!" Diesmal zuckten die anderen nicht mehr zusammen. "Ich muss mich anschließend mit unserem Alchemisten unterhalten ob es Kalk auch auf dieser Welt gibt. Ansonsten. Feuer! Ha wir werden die Kinder schon schaukeln. Gut, wo waren wir? Ach ja. Cassandra, lass die Leute genug tiefe Latrinen anlegen." Cassandra schüttelte verwirrt den Kopf. Dieses Problem hatte bis jetzt niemand bedacht. Wolff hatte das Kommando ganz zu Recht übernommen.
    "Leliana, wann erwarten wir das Eintreffen der Magier?"
    "In spätestens drei Tagen dürfte der ganze Tross eintreffen."
    "In Ordnung, das gibt uns noch ein wenig Zeit. Gibt es sonst noch was von deiner Seite aus gesehen."
    "Derzeit nichts Wichtiges."
    "Ach ja. Bevor ich es vergesse. Weiß man etwas über Dorian Pavus?"
    "Nichts außer das er Redcliffe mit dem Leichnam von Felix verlassen hat. Er wollte sich um eine anständige Beerdigung kümmern."
    "Lass deine Leute nach ihm Ausschau halten. Ich glaube, nein ich weiß das wir ihm noch einmal begegnen werden."
    "Wird gemacht."
    "Josephine?"
    "Von meiner Seite aus nichts Neues."
    "Wie steht es mit den Vorräten?"
    "Ausreichend. Die Lebensmittellieferungen nehmen langsam aber stetig zu. Wir sollten auch die Versorgung der Magier in den Griff bekommen."
    "Gut. Hat jemand noch etwas das besprochen werden muss? Nein? Dann auf und an die Arbeit."
    ---
    Wolff begab sich zur Hütte in der der Alchemist seine Werkstatt hatte. Die nächste Stunde waren sie damit beschäftigt über Fäkalien, Seuchengefahr und Geruchsbelästigung zu reden. Nach Ende ihres Gespräches eilte der Alchemist zu Leliana um eine dringende Bestellung aufzugeben. Wolff ging weiter um die Bauarbeiten zu inspizieren. Mehrere Reihen Zelte waren in ordentlichen Reihen neu aufgestellt worden. Wolff ging weiter. Die Mannschaften waren gerade dabei unter den strengen Augen Cassandras tiefe Gräben auszuheben. So Zufrieden wie gerade möglich ging Wolff zurück zu seiner Hütte als ihm Searin entgegen lief und hektisch rief "Wolff! In unserer Hütte. Männer tragen Bettgestelle hinein."
    Wolff fing Searin mit seinen Armen auf "Ich weiß, Liebling. Es kommen viele Leute und wir müssen alle ein bisschen zusammenrücken."
    "Und was ist mit uns."
    Wolff seufzte schwer "Wir werden uns ein wenig zurückhalten müssen. Um so mehr Grund sich auf den Tag zu freuen an dem wir unsere Hütte für uns alleine haben.
    Searin verzog schmollend den Mund doch als Wolff sie küsste wurde der Kuss sofort erwidert.
    ---
    Seid zwei Tagen teilten sich Wolff und Searin nun die Hütte mit Sera, Leliana, Josephine und Späherin Harding. Erst wollten Leliana und Josephine sich das Bett teilen und erst als er drohte sich so lange im Kerker in Trance zu versetzen bis die Bresche von selbst verschwand durften Searin und er ihr Liebesnest behalten.
    Heute war der Tag an dem die Magier ankommen sollten. Wolff sah einen Späher heran eilen der das Zeichen gab das die ersten Wagen in Sicht gekommen waren. Er sammelte sich und bereitete sich auf das Gemecker vor. Die Magier waren ja gewohnt stets im Warmen zu sein und ständig bedient zu werden. Jetzt nicht mehr schwor sich Wolff. Im Geiste bereitete er eine Ansprache vor.
    Endlich war der letzte Wagen angekommen und ein Haufen robentragender Leute standen vor dem Tor herum. Schon gab es das erste Gemurre als ihnen klar wurde das nun einige von ihnen in Zelten auf dem Boden schlafen würden müssen. Großverzauberin Fiona eilte herum um ihre Leute zu beruhigen. Wolff winkte sie zu sich.
    "Also raus damit!"
    "Womit bitte Her..."
    Wolff unterbrach sie brüsk "Wolff. Schlicht und einfach Wolff. Bei mir stehen hochtrabende Titel ganz weit hinten an, verstehen wir uns Großverzauberin." Wolff sprach das letzte Wort so aus das Fiona klar war diesen Titel und ihre Person nie wieder gemeinsam aus seinem Mund zu vernehmen. "Und jetzt versammelst du deine Leute, ich habe ihnen etwas zu sagen."
    Fiona trieb ihre Leute auf einen Haufen zusammen. In dem dichten Pulk wurde das Gemurre immer lauter. Wolff baute sich vor dem Haufen auf. Hinter ihm versammelte sich die Leute um zu hören was ihr Anführer den Magiern zu sagen hatte. Es wäre nicht nötig gewesen so nahe heranzukommen.
    Wolff holte tief Luft und bellte im besten Kasernenton den Haufen Magier an "Rrrruhe verflucht und zugenäht. Ihr gackert hier herum wie ein Schwarm Hühner wenn der Habicht kommt. Damit ist jetzt SCHLUSS!!! Und wenn das nicht funktioniert dürft ihr gerne den Tempel eurer Andraste dort oben besuchen. Barfuß. Im Laufschritt!!" Hinter ihm lagen die ersten Leute im Schnee und hielten sich die Münder zu um nicht laut loszulachen. Die Magier waren totenstill und sahen ihn mit schreckensgeweiteten Augen an. Wolff trat näher an den verschreckten Haufen heran. "Also Leute, ich sehe das so. Ihr alle hier habt zwei Möglichkeiten. Erstens. Ihr werdet Mitglieder der Inquisition, gewöhnt euch daran nicht mehr bequem auf euren Hintern zu sitzen und werdet endlich erwachsen. Dafür erhaltet ihr ein Dach über dem Kopf und wenn es nur aus Stoff ist, Verpflegung und was das Wichtigste überhaupt ist. Die Möglichkeit vielen anderen das Leben zu retten. Zweitens. Ihr schließt euch nicht der Inquisition an. Dann fangt schon mal an schnell auf euren weichen Patschefüsschen zu laufen denn das Ultimatum eures Königs ist abgelaufen und ihr befindet euch immer noch im Arltum. Und wenn ihr lauft denkt daran, da draußen gibt es außerdem noch böse Templer die euch gerne umbringen würden, dann sind da noch wilde Tiere die ganz viel Hunger haben, das böse Wetter und vieles mehr das euch das Leben seeeeehr schwer machen wird. Also wer gehen will darf jetzt gehen." Wolff deutete auf den Weg auf dem Sie gerade hergekommen waren. Keiner der Magier bewegte sich.
    "Heißt das ihr wollt zur Inquisition?" Vereinzeltes zustimmendes Gemurmel "Ach Leutchen. Ein einfaches Wort. Ich meine 'JA'" Einige Magier riefen"JA!" Wolff holte noch einmal tief Luft "BULLSHIT ICH HÖRE NICHTS!!" Die Magier machten unwillkürlich geschlossen einen Schritt zurück.
    "Ja"
    "Wie war das?"
    "Ja!"
    "Und nochmal weils so schön ist!"
    "JA!" schrie die Gruppe der Magier geschlossen.
    "Na das freut den Papa aber! In Ordnung, die Mädels unter euch, ab nach oben zur Kirche. Hopphopp!" Fiona führte die weiblichen Magier hoch zur Kirche. "Die Buben unter euch suchen sich paarweise ein Zelt." Paare von Magiern fanden sich zusammen um sich zu den Zelten zu begeben. Einige wenige Magier fanden kein freies Zelt mehr und sahen Wolff fragend an. Wolff ließ ein gebelltes "Kommandantin Cassandra zu mir" hören. Cassandra sprintete zu Wolff, schlug die Hacken zusammen und salutierte zackig.
    "Sehen wir zu das wir für diese Unglücklichen irgendwo einen Platz finden."
    "Cassandra bellte ein "Jawohl", drehte sich zu den Magiern und bellte sie an "Folgen!" Sie führte die kleine Schar in das Dorf um auch sie irgendwo unterzubringen.
    Wolff klatschte in die Hände und meinte zufrieden "Na also, war doch gar nicht so schwer." Er marschierte gutgelaunt zurück ins Dorf. Unterwegs traf er Searin die immer noch lachend auf dem Rücken lag, hob sie hoch und warf sie sich über die Schulter. Dann reichte er Leliana, die Probleme hatte zu stehen den Arm und verfrachtete seine Beute in die gemeinsame Hütte. Leliana setzte sich auf ihr Notbett und atmete heftig ein. Searin, die sich inzwischen beruhigt hatte wurde aufs Bett gelegt von wo aus sie Wolff strahlend anlächelte. Leliana hob den Kopf und lächelte ebenfalls. "Also Wolff du warst großartig. Ich hatte mich schon auf tagelange Streitereien eingestellt aber du .. aber du .."Leliana begann wieder zu lachen. Die Tür öffnete sich und Cassandra betrat breit grinsend den Raum. "Alle verstaut Wolff" Dann boxte sie Wolffs Oberarm und begann ihrerseits zu lachen.
    ---
    Wolff stand zusammen mit Solas und Vivienne einem Dutzend Magiern gegenüber und erklärte ihnen was auf sie zukam "In Ordnung, Leute im laufe der nächsten Tage machen wir eine gemütliche Wanderung da hinauf" Wolff deutete auf das wütende Flackern am Himmel "Um die Bresche da oben ein für alle mal zu versiegeln. Dazu müsst ihr lernen eure Kräfte auf ein Ziel zu konzentrieren. Das üben wir jetzt und da wir weit genug vom Dorf weg sind könnt ihr es ordentlich krachen lassen. Solas Vivienne zeigt ihnen was sie machen sollen. Die beiden stellten die Magier in einem Halbkreis auf in dessem Zentrum Wolf stand.
    "Also .."
    "Moment" eine Magierin hob die Hand "Worauf sollen wir zielen?"
    "Na auf mich"
    "Aber .. aber das würde euer Ende bedeuten. Ich kann das nicht."
    "Das ist ja lieb von dir Mädchen aber erstens" Wolff feuerte einen Blitz ab der ein sauberes Loch durch einen Felsen brannte "versteh ich auch ein bisschen was von Magie und zweitens bin ich ziemlich robust. Solas Vivienne!"
    Die beiden begannen ihre Zauber auf Wolff abzufeuern. Der hielt wieder nur lässig die flache Hand vor sich. Dann rief er "Und jetzt alle!" Zögerlich begannen die anderen Magier damit Wolff mit ihren Zaubern zu belegen bis alle von ihnen mit aller Kraft zuschlugen. Wolff hatte jetzt beide Hände vorgestreckt und sah konzentriert aus. Er bellte ein lautes "Schluss" und als der letzte Zauber verklungen war bückte er sich zu dem kleinen Beutel und teilte Lyriumtränke aus.
    "Das war schon sehr gut Leute" sagte er zu den Magiern die ihn bewundernd ansahen "Kurze Pause dann üben wir weiter. Ihr müsst es schaffen eure Zauber gleichzeitig abzufeuern. Damit macht ihr die Bresche instabil damit ich sie wieder aufreißen und sie anschließend ordentlich versiegeln kann. Verstanden?" Ein einstimmiges "Ja" schallte ihm entgegen.
    "Also los!" Wieder begannen die Magier ihre Zauber abzufeuern und wieder hielt Wolff dagegen.
    Pause, Weiter, Pause, Weiter, bis die Magier es schafften ihre Zauber wie ein Mann abzufeuern. Wolff musste sich sehr anstrengen und deutlich war das Kraftfeld vor ihm zu sehen welches ihm als Schild diente. Bevor dieses Kraftfeld zusammenbrach bellte Solas "Stop" und die Magier senkten ihre Zauberstäbe. Wolff stand mit gesenktem Kopf da und stützte sich auf den Knien ab. Nach einigen tiefen Atemzügen straffte er sich und hob das schweißnasse Gesicht. Mit zufriedenem Grinsen sah er die Magier an. "Hervorragend! Genau so soll es sein. Wenn ihr übermorgen die selbe Leistung bringt schaffen wir es!"

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    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (23.05.2017 um 20:37 Uhr)
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    Wolff, Solas und Vivienne marschierten, zusammen mit den Magiern die sie ausgebildet hatten, durch das Gebirge zum zerstörten Tempel Andrastes. Begleitet wurden sie von einer handvoll Soldaten und einigen von Lelianas Spähern. Vor dem Tempel wurde, trotz der bedrückenden Atmosphäre, eine kurze Rast eingelegt. Wolff teilte Lyriumtränke aus, dann drangen sie in die Ruine ein. Bei der Bresche angekommen verteilten sich die Magier.
    Wolff drehte sich ein letztes mal zu ihnen "Egal was versucht durch die Bresche zu kommen, haltet drauf. Laßt euch nicht ablenken. Soldaten. Schwerter raus und Schilde hoch! Späher. Die Bögen bereit! Jetzt gilt es. Fertig?"
    Ein vielstimmiges "Fertig" war die Antwort. "Los"
    Die Magier hoben ihre Stäbe und wie ein Mann schleuderten sie ihre Magie gegen die Bresche. Die riss auf und die ersten Dämonen versuchten hindurchzugelangen, wurden jedoch von den Wellen magischer Energie zerfetzt.
    Wolff hob die linke Hand und ein zischendes, zuckendes Band grünem Lichts verband ihn mit der Bresche. Er schickte einen Teil seines Geistes hinein und lenkte so die von ihm ausströmende Energie. Er fand Knotenpunkte im Gewebe der Bresche an die er anknüpfen konnte. Zerrissene Fäden die er wieder zusammenfügte. Er webte dichter und dichter bis die Bresche vollständig geschlossen war. Dann zog er die Fäden an. Eine gewaltige Detonation schleuderte Magier und Soldaten zurück. Nur Wolff kniete mit gesenktem Kopf in den Trümmern. Dann kippte er langsam zur Seite.
    ---
    Als Wolff die Augen aufschlug sah er die Gesichter der Magier und Soldaten die sich besorgt über ihn beugten. Mit krächzender Stimme fragte er "Haben wir es geschafft?" Alle Gesichter zeigten jetzt ein befreites Lachen. Wolff richtete sich fluchend in sitzende Position auf und sah nach oben. Nur noch ein paar grüne Schlieren verunstalteten den blauen Himmel "Yesssss!" Wolff hob die Hand und machte das 'Victory'-Zeichen.
    Vivienne kniete sich neben ihn und reichte ihn ein paar zerdrückte braune Klumpen auf feinem Papier. Wolff schnupperte "Schokolade?!" Mit beiden Händen griff er zu und stopfte sich die köstliche Leckerei in den Mund. "Bu hafft ebwaff be mir gudd, Bviv!" nuschelte er mit vollem Mund. Vivienne lachte laut auf "Das habt ihr euch verdient Wolff!"
    Zwei Soldaten halfen ihm auf die Füße und klopften ihm auf die Schultern. Auch die anderen kamen heran um ihm zu gratulieren. Langsam wanderten sie wieder zurück nach Heaven.
    Wärend die anderen fröhlich plaudernd dahin marschierten blieb Wolff immer wieder stehen und sah sich misstrauisch um Vivienne ließ sich an seine Seite fallen "Stimmt etwas nicht?"
    "Es ist noch nicht vorbei."
    "Aber die Bresche ist verschwunden?"
    "Die Bresche war nie das wirkliche Problem."
    Vivienne sah ihn fragend an. Wolff erzählte ihr einige Dinge die er gesehen hatte als er in der Zukunft gefangen war. Vivienne erbleichte unter ihrer braunen Haut. Wolff verpflichtete sie zum Schweigen was die Orlaisianerin stumm bejahte.
    Als sie sich Heaven näherten hörten sie schon die Jubelrufe. Im Dorf angekommen wurden sie schon von Cassandra, Leliana, Josephine, einem sehr bleichen Cullen und einer nervös zappelnden Searin erwartet. Searin warf sich Wolff sofort an den Hals und der hielt sie fest. Cassandra trat zu ihnen "Du hast es also geschafft."
    "Dieses Problem ist vom Tisch oder besser gesagt vom Himmel. Aber ich glaube es beginnt jetzt erst wirklich."
    Cassandra sah ihn ernst an und nickte zustimmend.
    ---
    Wärend die Dorfbewohner ausgelassen feierten stand Wolff abseits und starrte in die Ferne. Searin hatte sich an ihn gelehnt und suchte mit der selben Besorgnis wie er die Welt um sie herum ab. Auf den Berghängen erschienen plötzlich Lichter und Wolff stürmte alarmiert zum geschlossenen Tor. Dort angekommen war schon lautes Klopfen zu hören und eine Stimme rief "Verdammt macht endlich auf und helft mir hier. Wolff und Cassandra, die ebenfalls herangelaufen war öffneten das Tor und ein verletzter Dorian fiel ihnen in die Arme.
    Vor dem Tor trieben sich grausig entstellte Soldaten herum die mit gezogenen Waffen auf sie zustürmten.
    "Liebling, bring Dorian hinein! Cassandra! Los!"
    Mit Schwert und Magie wehrten Cassandra und er den ersten Ansturm ab. Inzwischen war aus der ausgelassenen Feier ein panisches Durcheinander geworden. Wolff blickte sich rasch um dann schrei er "Bulle, Blackwall, Cassandra. Zu mir! Soldaten! Sammeln und das Dorf sichern. Bringt die Leute in die Kirche! Rasch!" Und zu den drei Gerufenen "Bewegen wir uns!" Sie stürmten auf einen Tribock zu der nahe des Seeufers stand. Noch bevor sie angekommen waren tauchten erneut verunstaltete Soldaten auf. Wärend Cassandra, Blackwall und der Bulle die Soldaten abwehrten strengte Wolff sich an den Tribock wurfbereit zu machen. Als die große Belagerungsmaschine endlich wurfbereit war trat Wolff gegen die Sicherung und ein großer Felsbrocken wurde gegen einen Berghang geschleudert. Eine Lawine löste sich und viele der Lichter erloschen.
    "Schnell zum anderen Tribock!"
    Die Vier hetzten an der Schmiede vorbei zu dem zweiten, etwas abseits stehenden Tribock. Dort hieben die grauenhaften Kreaturen gerade die letzten Inquisitionssoldaten nieder. Die Vier prallten mit verheerender Gewalt auf die Angreifer und schalteten sie schnell aus. Wolff machte den zweiten Tribock wurfklar. Als er gerade gegen die Sicherung treten wollte rief Blackwall panisch "Drache!" Wolff sah hoch und eine gewaltige, geflügelte Kreatur stürzte mit grausigem Schrei aus dem Himmel herab. Wolff trat die Sicherung und brachte sich mit einem gewaltigen Sprung vor einem Feuerball in Sicherheit. Eine zweite Lawine wurde ausgelöst und noch mehr Lichter erloschen.
    "Zurück zur Kirche!"
    Die Vier hetzten zurück und hieben die immer öfter auftretenden Kreaturen mit tödlicher Effektivität zu Boden. Im Portal stand Cullen und winkte sie mit drängender Bewegung ins Innere. Ein letzter Sprint und Soldaten schlossen die schwere Doppeltür und legten einen schweren Riegel ein. Wolff atmete tief durch und sah sich um. Searin kam zu ihm und legte die Arme um ihn. Die Kirche war gerammelt voll mit Dorfbewohnern und sogar einige bepackte Lasttiere standen herum.
    "Was sind das für Kreaturen?" rief eine Stimme fragend
    Wolff sah die anderen an aber er sah nur ratlose Gesichter. "Es sah aus als würden Kristalle aus ihnen herauswachsen. So etwas habe ich schon einmal gesehen. Damals, als Alexius mich und Dorian in die Zukunft geschleudert hat. Aber darüber denken wir später nach. Die Kirche wird nicht lange standhalten. Also was tun wir?"
    "Der alte Pilgerpfad" sagte eine brechende Stimme.
    Wolff sah sich um. Dorian Hockte an der Wand und hielt den tödlich verwundeten Kanzler Roderic im Arm. Wolff trat zu den Beiden und Dorian sah ihn an "Er hat mir das Leben gerettet." Dann sah er den Sterbenden an und schüttelte den Kopf. Roderic öffnete die Augen und sah zu Wolff auf "Ich hätte nicht versuchen sollen die Arbeit eines Soldaten zu machen. Nehmt den Pilgerweg. Ich habe ihn vor Jahren durch Zufall entdeckt. Er beginnt hinter der Kirche und führt hoch in die Berge." Roderic sackte zusammen und hauchte sein Leben aus.
    Jetzt war es Cullen der zu sprechen anfing "Wenn wir diesen Weg nehmen sind wir schutzlos!" "Hast du eine Idee, Hauptmann?" "Eine Ablenkung. Der alte Tribok am Stollen!" "Hmm? Und was ist damit?" "Wir schleudern einen Felsbrocken in die Bergflanke über Heaven. Das wird eine Gerölllawine auslösen." "Und der Stollen?" "Sollte weit genug führen um sich in Sicherheit zu bringen." Wolff dachte scharf nach. "Riskant aber durchführbar. Gut! Sobald ihr in Sicherheit seit gebt ihr ein Signal! Freiwillige?" Ungefragt traten Cassandra, Vivienne, Blackwall, der Bulle und auch Searin vor. Wolff winkte Searin zu sich."Nein Liebste, du nicht!" "Du wirst mich nicht daran hindern können Lethallin!" "Ich hätte dich gerne dabei, Lethallan aber dich brauche ich wo anders." "Tu das nicht Wolff!" Tränen begannen zu fließen. Wolff wischte sie sanft weg "Bitte ma vhenan. Du bist die Einzige die spüren kann ob es mir gut geht. Wenn ich euch nicht finden kann dann musst du mich finden. Und dann sind wir wieder zusammen, Liebste." Searin sah ihn lange mit tränennassen Augen an. Dann legte sie ihm die Arme um den Hals und küsste ihn "Bitte stirb mir nicht da draußen, hörst du. Wenn du stirbst sterbe auch ich." "Und dann wären wir auch wieder zusammen. In einer besseren Welt." Wolff küsste sie zärtlich.
    Dann winkte er seinen Begleitern. Die Soldaten hoben den Riegel weg und öffneten einen Türflügel. Sie stürmten los. Nachdem sie sich durch Horden von Gegnern gekämpft hatten erreichten sie endlich den alten Tribok. Vor der gewaltigen Belagerungsmaschine erwartete sie schon eine riesige Kreatur die mehr aus Kristall als aus menschlichem Fleisch zu bestehen schien. Wolff nahm die Kreatur in seinen magischen Griff und zerquetschte sie. Dann machten die Gefährten den Tribok wurfbereit und richteten ihn aus. Immer wieder wurden sie durch heranstürmende Feinde in ihrer Arbeit unterbrochen. Nachdem sie den Tribok fertig vorbereitet hatten schickte Wolff sie weg. Cassandra wollte bleiben aber Wolf rief nur "Bulle, nimm sie mit." "Geht klar Boss!" Der eiserne Bulle klemmte sich Cassandra, die sich zappelnd zur Wehr setzte einfach unter den Arm und rannte den anderen hinterher.
    Wolff atmete tief die rauchgeschwängerte Luft ein und wartete auf das vereinbarte Zeichen. Plötzlich landete der Drachen mit einem grässlichen Schrei. Unmengen von Staub wurden hochgewirbelt und die Druckwelle der Landung schleuderte Wolff nach hinten. Wolff rappelte sich wieder auf. Durch den Staub bewegte sich eine riesige Kreatur auf ihn zu. Unnatürliche Schwingungen erfassten Wolffs Körper. Er versuchte seine Magie einzusetzen aber die Verbindung dazu war nahezu abgebrochen. Die Kreatur stand jetzt direkt vor ihm, packte seinen linken Arm und hob ihn hoch als wäre er Nichts. Mit grollender, unheimlicher Stimme begann die Kreatur zu sprechen "Dieb! Gib mir zurück was rechtens Mein ist." Die Kreatur hob ihn noch höher bis sich ihre Gesichter beinahe berührten. "Pho Alter! Bist du hässlich! Du solltest unbedingt mal was dagegen unternehmen!" "Unverschämter Wurm. Ich bin Corypheus! Ich bin der einzig wahre Herr!" "Ja ja! Bla bla! Weißt du was Koridingsbums, du hast schrecklichen Mundgeruch. Was meinst du eigentlich mit wahrer Herr? Hast du irgendwelche feuchten Träume über die Weltherrschaft oder nur Blähungen?" Die Kreatur schrie ihre Wut hinaus "Narr! Ich werde das alte Reich von Tevinter zu neuer Blüte erheben. Dann werde ich dem Himmel erstürmen und meinen rechtmäßigen Platz auf dem goldenen Thron einnehmen." Aus den Augenwinkeln sah Wolff hoch in den Bergen einen Brandpfeil fliegen "Mann Alter! Du hast mehr als nur einen Sprung in deiner hässlichen Schüssel. Guck mal, ich hab da was für dich." Wolff hatte das bisschen Magie das er noch spüren konnte gebündelt und schoss einen Blitz direkt in das hässlich Gesicht vor ihm. Corypheus ließ ihn los und taumelte mit einem Aufschrei zurück. Der Drache brüllte auf. Wolff der sich darauf vorbereitet hatte kam auf den Füßen auf, riss Sternenglanz aus der Scheide und schlug auf die Sicherung. Der alte Tribok setzte sich knarrend in Gang und schleuderte einen gewaltigen Brocken in die Bergflanke. Wärend Corypheus die Flugbahn verfolgte sprintete Wolff los in Richtung des alten Schachtes. Ein gewaltiges Grollen erhob sich als die gesammte Bergflanke nach unter raste. Wolff hechtete mit verzweifelten Sprüngen nach vorne und verschwand im Schacht.
    ---
    Ohrenbetäubendes Gerumpel, Unmengen von Staub, Steine die herunter prasselten und ein Mann der sich fluchend die Arme über den Kopf geworfen hatte. Als sich alles wieder beruhigt hatte rappelte sich Wolff niesend und Dreck ausspuckend in die Höhe. Er schüttelte den Kopf um möglichst viel von dem Dreck und den kleinen Steinchen aus den Haare zu bekommen. Dann streckte er die Hand aus und eine kleine Kugel aus goldenem Licht erschien. Im Licht der Kugel sah er sich um. Knapp hinter der Stelle wo er stand hatten gewaltige Felsbrocken den nach draußen führenden Gang verstopft. Wolff pfiff schrill durch die Zähne "Alter Falter. Das war knapp!" Er drehte sich in die andere Richtung. Vor ihm erstreckte sich ein dunkler Gang. "Was solls. Hab ja gerade nichts Besseres zu tun." Wolff schloss die Augen und sammelte sich. "Große Herrin Hekate, Wächterin der Wege. Leite meine Schritte." Er öffnete die Augen, gab der Lichtkugel einen leichten Stups und folgte ihr in den unregelmäßigen Gang.
    Nach schier endlosem Marsch durch Stollen und Gänge unter dem Gebirge sah er vor sich einen hellen Fleck. Je näher er dem Fleck kam desto deutlicher wurde es das er einen Ausgang gefunden hatte. Endlich konnte er wieder ins Freie treten. Tief sog er die frische, kalte Luft in seine Lungen. Dann sah er sich um. Vor ihm nichts außer einer schier endlosen Fläche Schnee. Zur Linken dunkle Schatten von Bergflanken. Zur Rechten unendliches Weiß eines aufziehenden Schneesturms. Wolff schloss die Augen und lauschte. Dort! In dieser Richtung fühlte er die helle, warme Präsenz einer liebenden Frau. Dort wartete seine Searin auf ihn. Wolff stapfte los.
    Wärend er sich durch den immer stärker werdenden Schneesturm und den knietiefen Schnee kämpfte hielt sich Wolff damit bei Laune in allen Sprachen die er kannte herzhaft zu Fluchen. Und Sprachen kannte er viele. Weiter und weiter kämpfte er sich und war froh über die Magie in seinem Mantel die ihn warm hielt. Langsam wurde die Präsenz Searins stärker und stärker. Er bog in eine Schlucht und trat endlich aus dem Schneesturm. Er entdeckte eine schmale Gestalt die mit lauten 'Ma Vhenan' Rufen auf ihn zueilte. Wolff schloss die Augen."Herrin Hekate ich danke dir." Dann breitete er die Arme aus und fing seine Searin ein. Sich küssend kugelten die Zwei durch den Schnee.
    Wolff lag auf dem Rücken im Schnee, Searin auf ihm. Zwischen Weinen und Lachen hatte sie ihn immer wieder geküsst. Jetzt lag ihr Kopf an seiner Schulter und sie erzählte ihm von dem harten Weg den die Flüchtlinge aus Heaven zurückgelegt hatten und der Mutlosigkeit die alle erfasst hatte. Wolff rollt sich zur Seite und erhob sich. Searin zog er mit sich auf die Füße. "Mutlosigkeit wird nicht akzeptiert mein Schatz. Gehen wir zu ihnen und treten wir in ein paar Hintern!" "Sie haben mir nicht geglaubt. Alle denken du bist tot." Wolff grinste sie an "Ich werd ihnen zeigen wie tot ich bin. Gehen wir meine Schöne."
    Searin führte ihn zu dem provisorischen Lager das die Flüchtlinge aufgeschlagen hatte. Die Leute hockten oder lagen dicht an dicht an den Feuerstellen um sich gegenseitig zu wärmen. Niemand beachtete sie als sie im Lager ankamen. Wolff blieb stehen, stützte die Hände in die Seite und stieß einen gellenden Pfiff aus. Die Leute sahen hoch. Gemurmel wurde laut "Der Herold, der Herold Andrastes" Die Leute erhoben sich und eilten zu ihm. Bald war er von einer dichten Menschentraube umringt. Wolff setzte sein breitestes Lächeln auf und fragte "Habt ihr mich vermisst Leute." Die Menschen begannen zu jubeln. Er ging vorwärts und die Leute bildeten eine Gasse. von allen Seiten streckten sich ihm Hände entgegen und Wolff wurde nicht müde jede einzelne davon zu schütteln. In den erschöpften Gesichtern zeigte sich wieder Hoffnung.
    Wolff trat aus der Menge heraus. Vor ihm standen Cassandra. Josephine, Leliana, Cullen und der eiserne Bulle. Alle sahen ihn entgeistert an. Alle außer dem Bullen. Der meinte nur "Hast dir ganz schön Zeit gelassen Boss. Die da wollten mir nicht glauben das so ein kleiner Felsrutsch dich nicht aufhalten kann Boss."
    Wolff sah sie der Reihe nach an. "Besprechung! Jetzt!" Der Bulle ging wieder zu seinen Leuten, die anderen mit Wolff zu einem offenen Zelt. Dort stand ein provisorischer Tisch. Wolff stellte sich, Searin an seiner Seite hinter dem Tisch auf."Beginnen wir. Und ich werde gar nicht fragen. Außer eines. Verpflegung?" Als der Angriff begonnen hat haben wir alles an Verpflegung und Decken das wir zusammentragen konnten auf einige Packtiere geladen und diese in die Kirche gebracht. Wir haben noch für einige Tage Vorräte, dann müssen wir hungern." "Gibt es Wild in dieser Gegend?" "Wir haben einige Herden Bergziegen gesehen." "Wer ist auf der Jagt." Die anderen schüttelten den Kopf. Mit eiskalter Ruhe fragte Wolf "Und warum bitte nicht?" "Wir haben keinen einzigen Bogen." "Ach?" Wolff feuerte einen Blitz ab der sich in einen Schneehaufen grub. "Wollt ihr mir etwa sagen das kein einziger Magier unter den Leuten ist? Wisst ihr, Magier brauchen keine Pfeile um Wild zu erlegen." Cassandra setzte an etwas zu sagen. Wolff hob nur den Finger. "Leliana. Such die Magier die noch am kräftigsten sind, nimm noch ein paar andere Männer mit. Und dann versucht euer Glück." Leliana wirbelte herum und rannte hinaus. "Cassandra, du wolltest etwas sagen?" Cassandra funkelte ihn wütend an "Behandle uns nicht wie dumme Kinder Wolff." "Dann benehmt euch nicht wie solche. Weißt du wie schwer es mir fällt ruhig zu bleiben. Anstatt euch am Riemen zu reißen und zu sagen 'jetzt erst Recht' lasst ihr die Köpfe hängen und schaltet das Gehirn aus. Am liebsten würde ich euch mit einem nassen Fetzen ein paar mal nach Heaven und wieder zurück prügeln. Stattdessen muss ich euch und die Leute da draußen wieder aufbauen. Ja wir haben vieles verloren. Aber was haben wir wirklich verloren? Ein paar Fetzen Stoff der sich Kleider nennt, ein paar Besitztümer ohne wirklichen Wert. Wir sind am Leben, nur das zählt!" Cassandra senkte beschämt den Kopf. "Reiss dich zusammen, es gibt viel zu tun!"
    Ein paar Stunden später kam Leliana mit ihrem Jagdtrupp zurück und brachte reichlich Beute ins Lager. Die Hoffnung wuchs.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (23.05.2017 um 20:41 Uhr)
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    Weiter und weiter marschierte der Zug der Inquisition durch die raue aber wunderschöne Berglandschaft. Die Magier, vorher hauptsächlich verweichlichte Stubenhocker, wurden mit der Zeit genau so zäh und kräftig wie die Soldaten. Falls jemand einmal Schwäche zeigt waren sofort seine Kameraden da um ihm zu helfen. Ständig waren Jagdtrupps unterwegs die für einen stetigen Nachschub an frischen Nahrung sorgte. So wurde aus einem bunt zusammen gewürfelten Haufen eine fest zusammenhaltende Einheit. Oft stand Wolff ein wenig abseits und war stolz auf das was sich vor ihm abspielte.
    Eines Tages stand Solas, der meistens dem Zug vorauseilte auf einer Anhöhe und winkte zu Wolff hinunter. Der stieg zu dem Elfen hoch "Gibt es ein Problem Solas?" Der Elf lächelte, wandte sich um und wies vor sich "Im Gegenteil. Wir haben es geschafft! Tarasyl'an Te'las, die Himmelsfeste." Wolff sah in die angegebene Richtung. Auf einer Bergspitze, durch eine lange, bewehrte Brücke mit dem Rest des Gebirges verbunden, erhob sich eine massive Festung in den Himmel. Wolff legte Solas die Hand auf die Schulter "Du hast es gewusst?" "Ich wusste das sie existiert aber nicht genau wo." Wolff stieß einen lauten Pfiff aus und machte das Zeichen dafür ein Lager aufzuschlagen. Dann eilte er hinunter zu seinen Leuten. Cassandra kam ihm entgegen "Jetzt schon ein Lager Wolff?" "Warum nicht. Morgen haben wir wieder ein Dach über dem Kopf." Cassandra sah ihn verwirrt an. Wolff grinste nur, klopfte ihr auf die Schulter und ging weiter.
    ---
    Am nächsten Tag zog die Inquisition in der Himmelsfeste ein. Im Inneren der Feste war es angenehm warm und der Boden war größtenteils mit wunderbar weichem Gras bedeckt so das sich einige Leute einfach hinlegten und das Gefühl genossen nicht mehr auf dem hartgefrorenen Boden liegen zu müssen. Der Rest durchstöberte die große Anlage. Es gab zwei Burghöfe, der zweite obere Burghof war mit dem ersten durch eine geschwungene Treppe verbunden. Vieles in der Burg war eingestürzt was auf ein hohes Alter der Feste schließen ließ. Auch im Inneren des großen Hauptgebäudes lag mehr Schutt auf dem Boden als es freie Fläche gab. Trotz allem, die Mauern waren dick und stabil. Wolff stand auf der dicken Festungsmauer und sah hinunter in das tiefer liegende Land. Ja diese Feste war ein hervorragender Ort für eine Organisation wie es die Inquisition war. Wolff hörte Schritte und drehte sich um. Josephine, Leliana, Cassandra und Cullen kamen auf ihn zu.
    "Na was denkt ihr?" "Ein hervorragender Ort aber es wird viel Mühe machen ihn wieder instand zu setzen." meinte Cassandra. "Dieser Ort lässt sich hervorragend verteidigen. Der Burgwall ist dick und scheint auch sehr stabil zu sein und der Gegner hat nur eine Möglichkeit zu uns zu kommen, über die Brücke." ergänzte Cullen. "Ankommende Gegner kann man schon auf weite Strecke erspähen und mit ein paar gut platzierten Außenposten wird uns niemand überraschen können." fügte Leliana hinzu "Wir brauchen Arbeitskräfte. Hauptsächlich Steinmetze und Maurer aber auch Schreiner und Zimmerleute. Und natürlich müssen wir sehen das wir Händler irgendwie hierher locken können." plante Josephine schon voraus.
    "Wisst ihr was. Die Leute sollen sich einen faulen Tag gönnen. Dann sehen wir nach wie die Verbindung ins Tal und in den Rest der Welt ist. Das wird deine Aufgabe sein Leliana. Wir anderen werden mit den Aufräumarbeiten beginnen und vordringlich dafür sorgen das die Leute einen Platz zum Schlafen bekommen. Wir brauchen auch eine Möglichkeit um für viele Leute zu kochen und was noch wichtig ist. Latrinen und so etwas ähnliches wie eine große Badestube." "Und einen Kerker für Alexius." ergänzte Cassandra grimmig. "Also wir haben einen groben Plan. Morgen Faulheitstag und ab übermorgen wird in die Hände gespuckt."
    ---
    Wolff stromerte durch die große Anlage. In einem umschlossenen Innenhof entdeckte er einen verwilderten Garten. Er entdeckte auch viele halb verfallene Räume die sich gut als Wohn- und Schlafräume eignen konnten. In einer großen Küche wurde schon eifrig geputzt. Wolff grinste leicht. Die Leute wussten eben wie wertvoll ein gut gefüllter Magen war. Der Brunnen im unteren Burghof war gut gefüllt mit klarem Wasser. Er entdeckte Löcher auf Bodenniveau in der Festungsmauer, anscheinend Rohre die auf die andere Seite führten um Wasser abfließen lassen zu können.
    Auf der Treppe zum oberen Burghof kam ihm Searin entgegen "Wolff komm mit ich muss dir etwas zeigen." Sie nahm ihn bei der Hand, führte ihn in den großen Hauptraum, eine Treppe hoch, noch eine Treppe, in einen großen, hellen Raum in dem ein großes, halb zerfallenes Bett stand. Ein offener Kamin würde für Wärme sorgen und vom Balkon, der zu dem Raum gehörte, hatte man eine atemberaubende Aussicht. In zwei kleinen Nebenräumen fanden sich noch alte Möbel und von einem dieser Räume führte eine morsche Leiter auf eine Balustrade. Searin sah ihn mit strahlenden Augen an. "Ich weiß ganz genau was du denkst ma belle und ich stimme dir zu. Das gehört uns!" Searin fiel ihm um den Hals und Wolff nahm sie in die Arme.
    ---
    Am nächste Tag begannen die Beiden ihr neues Zuhause herzurichten. Die Matratze des großen Bettes erwiß sich noch als halbwegs brauchbar während das Gestell sowie die alten Möbel und die morsche Leiter zu Feuerholz verarbeitet und neben dem Kamin aufgestapelt wurden. Da die beiden ihre Arbeit immer wieder mit heftigen Knutschereien unterbrachen brauchten sie dafür den halben Tag. Als sie endlich fertig waren hob Wolff Searin hoch und legte sich mit ihr auf die Matratze. Zuerst wurde nur heftig geknutscht dann rissen sich die beiden beinahe die Kleider vom Leib und fielen übereinander her. Nachdem sie sich wild und leidenschaftlich geliebt hatte lagen sie aneinandergekuschelt da und genossen ihr Zusammensein.
    Auf der Treppe waren Schritte zu hören. Wolff breitete seinen Mantel über sich und Searin dann rief er "Schon besetzt". Josephines Kopf erschien an der Treppe und als sie die beiden so sah und die verstreute Kleidung bemerkte grinste sie breit, winkte den beiden zu und verschwand mit einem "Bin schon weg" wieder nach unten.
    ---
    Wolff, der gerade von den ersten, notdürftig eingerichteten, Aborten kam, war auf dem Weg um wieder zurück zu seiner Searin zu eilen. Auf der Treppe zum Haupthaus hielt Cassandra ihn an. Leliana trat, ein großes Schwert in ihren Händen zu ihnen. Mit feierlichem Ernst in ihrer Stimme begann Cassandra zu sprechen.
    "Wolff! Die Inquisition ist dir zu großem Dank verpflichtet. Mit deinem Mut, deiner Stärke und deiner Hingabe zu unserer Sache die nicht die deine war hast du uns in einer schweren Zeit gerettet, zusammengeschweißt und uns in Sicherheit geführt. Doch die Inquisition braucht einen Führer. Die Inquisition braucht dich! Darum bitten wir dich. Nimm das Schwert der Inquisition, trage ab jetzt den Titel eines Inquisitors und führe uns in eine großartige Zukunft die du mit uns gestalten wirst." "Ist das jetzt dein Ernst Cassandra?" "Es gibt keinen der mehr geeignet wäre als du Wolff." Leliana reichte ihm das Schwert. Wolff war gar nicht aufgefallen das sich die Leute stumm versammelt hatten und mit glänzenden Augen zu ihm hoch sahen. Wolff legte die Hand auf den Griff des Schwertes. Dann packte er zu, hob das Schwert an und wandte sich an die Leute. "Für die Inquisition! Für die Zukunft!" Er streckte das Schwert senkrecht in den Himmel und ohrenbetäubender Jubel erhob sich. Wolff war ein wenig gerührt.
    ---
    In den nächsten Tagen wurde der Schutt aus der Haupthalle und einigen anderen Räumen beseitigt damit die Leute endlich nicht mehr unter freiem Himmel schlafen mussten. Und auch wenn der Boden hart war so war das doch wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Lelianas Späher berichteten das der Weg ins Tal auch mit Ochsengespannen gut zu befahren war und das der Weg nach Redcliffe frei und sogar kürzer war als von Heaven aus. Die Nachricht, das die Inquisition nach dem Vorfall von Heaven immer noch existierte und nach wie vor ein Faktor der Sicherheit und Stabilität sein würde wurde mit Freude aufgenommen und verbreitete sich rasch in ganz Ferelden und Teilen Orlais.
    Eines Tages meldeten die Soldaten, die auf der Mauer stationiert waren, die Ankunft eines Zuges von Ochsengespannen. Die Leute liefen zusammen um zu sehen wer oder was da ankam und die Überraschung war groß als eine große Anzahl von Zwergen von den Wagen sprang und zusammen mit Werkzeug und Vorräten Einzug in die Feste hielt. Der Anführer der Zwerge überbracht der Inquisition Grüße von König Bhehlen Aeduken. Dann meinte er noch "So geht mal zur Seite jetzt wird gearbeitet."
    Von Redcliffe kam ebenfalls ein Zug Gespanne, beladen mit Bauholz, Notbetten, Decken und anderen Dingen die Mangelware waren. Der Arl von Redcliffe drückte so seinen Dank aus.
    An der Mauer wuchsen, nachdem die Rohre die Wolff entdeckt hatte freigemacht worden waren, behelfsmäßige Zelte hoch in denen große Holzbottiche aufgestellt wurden. Wolff hatte, zusammen mit Harritt, der Heaven überlebt hatte, einige Kolbenpumpen konstruiert mit denen das Wasser viel schneller aus dem Brunnen geholt werden konnte als mit dem ursprünglichem Eimer. Vor den Zelten wurde eine große Feuerstelle angelegt wo in großen Kesseln Wasser gekocht wurde. Das heiße Wasser wurde in die Bottiche gefüllt und Wolff war der erste der ein heißes Bad nehmen durfte. Als er frisch gebadet wieder aus dem Zelt kam ließen ihn die Leute lautstark hochleben.
    ---
    Das Unternehmen Himmelsfeste lief inzwischen fast reibungslos und mit Hilfe der Zwerge machten die Bau- und Instandsetzungsarbeiten rasende Fortschritte. Es war Zeit die Ereignisse von Heaven endlich aufzuarbeiten.
    Der neue Besprechungsraum war viel größer als das Kämmerchen in Heaven und in der Mitte stand ein massiver Tisch dessen Platte aus einem einzigen Stück gefertigt wurden war.
    Wolff eröffnete die Versammlung
    "Also Leute. Es wird Zeit das wir über Heaven reden und das was dort passiert ist. Wenn ich einmal beginnen darf. Erstens. Was war das für Zeug das aus diesen Soldaten herausgewachsen ist und wer zum Teufel waren diese Angreifer überhaupt. Ich weiß nur eines. Solche Auswüchse hab ich erst einmal gesehen und zwar als Alexius Dorian und mich in die Zukunft geschickt hat. Das Zeug ist aus Fiona herausgewachsen und, in geringerem Maße, auch aus Cassandra und Blackwall. Weiß irgendwer etwas?"
    Die drei Angesprochenen rissen entsetzt die Augen auf.
    "Rotes Lyrium" Varrics Stimme klang rau und ängstlich "Ich hab das Zeug einmal gesehen. Wir fanden einen uralten Thaig. Dort lag ein Götze der aus dem Dreckszeug gemacht war. Zuerst trieb es meinen Bruder in den Wahnsinn, anschließend Meredith, die Templerkommandantin in Kirkwall. Ihr wisst alle was in Kirkwall passiert ist. Außer du natürlich Wolff. Am Schluss wurde Meredith in eine Statue aus diesem Dreck verwandelt." Varric erschauderte "Ich hatte gehofft das Zeug nie wieder zu sehen."
    "Templer" Cullens Stimme bebte vor Zorn "Die Angreifer waren einmal Templer. Man hat es an den Rüstungen erkannt und einen der Angreifer kannte ich sogar persönlich. Wie kann so etwas bloß geschehen?"
    "Also gut. Wir brauchen Informationen. Das ist eine Arbeit für euch Sera und Leliana:" Die beiden hatten sich inzwischen angefreundet und waren als Informationsbeschaffer ein unschlagbares Team geworden.
    "Zweitens. Kann jemand mit dem Namen Corypheus etwas anfangen? Dieser Stinkstiefel war der Oberzampano bei diesem Angriff."
    Varric zuckte zusammen was aber nur Wolff auffiel. Dorian runzelte nachdenklich die Stirn. "Dieser Name. Ich kenne ihn. So hieß einer der Magister aus dem alten Tevinter. Angeblich ist es ihm und einigen anderen Magistern gelungen in die Goldene Stadt vorzudringen die daraufhin schwarz wurde. Aber der kann es nicht sein. Das ist ewig lang her. Entweder eine Namensgleichheit oder dieses Wesen hat den Namen angenommen."
    "Dieser Corypheus sprach davon das alte Tevinter wieder auferstehen zu lassen. Und dann wollte er noch seinen Arsch auf einem Goldenen Thron platzieren."
    "Das würde zu einem Corypheus passen. Aber wie gesagt, das ist ewig lange her also kann er es nicht sein."
    "Warum?"
    "Kein Mensch lebt so lange."
    "Wie lange?"
    "Jahrtausende."
    "Erstens bezweifle ich das die Kreatur mit der ich es zu tun hatte ein Mensch ist und zweitens warum soll kein Mensch so lange leben. Ich kenne jemanden der wahrscheinlich noch älter ist."
    Dorian zuckte erschrocken zusammen "Wen?"
    "Ich sehe ihn jedesmal wenn ich in einen Spiegel schaue. Magie macht vieles Möglich. Zeitreisen zum Beispiel."
    "Könnte das möglich sein? Könnte das wirklich dieser Corypheus sein? Ich will es mir gar nicht vorstellen."
    "Du bist unser Fachmann für Tevinter. Forsch bitte nach." Dorian ließ den Kopf hängen.
    "Dann hätte ich noch eine Frage. War das wirklich ein Drache?"
    "Nicht nur ein Drache sondern ein Erzdämon" Lelianas Stimme klang bitter "Ich bin schon einmal so einem begegnet. Damals, bei der letzten Verderbnis. Nur ein grauer Wächter kann so eine Kreatur töten."
    "Das wollen wir erst mal sehen. Ich will seinen Kopf über meinen Kamin hängen." Wolff grinste böse.
    "Das ist nicht dein Ernst Wolff?"
    "Warum nicht. Wenn dieser Korriander nicht gekommen wäre hätte ich es versucht. Ich habe vorher noch nie einen Drachen gesehen außer im Kino und die waren nicht echt."
    Bei dem Namen Korriander fing Sera laut zu kichern an. "Coribläus."
    "Coridingsbums."
    "Coriphallus."
    Wolff und Sera sahen sich an und begannen schallend zu lachen wärend die anderen sie ansahen als wäre ihnen ein zweiter Kopf gewachsen.
    Wolff beruhigte sich wieder und zwinkerte Sera zu "Das war gut. Wir beide müssen uns einmal zusammensetzten und uns mehr Namen einfallen lassen. Was?"
    "Wie kann man über so etwas ernstes nur Witze machen Wolff?" Josephine sah ihn entsetzt an.
    "Besser der Angst ins Gesicht zu lachen als vor ihr auf dem Boden kriechen. Tot gefürchtet ist auch Tot."
    Aus dem Hintergrund dröhnte die Stimme des Bullen "Also ich stimme dem Boss zu."
    Wolff wurde wieder ernst "Hab ich etwas übersehen?"
    Blackwall begann aufzuzählen "Templer die sich in Ungeheuer verwandeln, ein alter Magister, ein möglicher Erzdämon, ich bin mir nicht sicher das es sich wirklich um einen handelt sonst wäre die dunkle Brut schon aus ihren Löchern gekrochen und würde Ferelden ein weiteres mal verwüsten. Und weil ich gerade bei der dunklen Brut bin, das Verschwinden der grauen Wächter. Da gibt es ebenfalls einen Zusammenhang da bin ich mir sicher!"
    "Guter Einwand. Leliana!"
    Die anderen dachten nach aber niemand erhob das Wort.
    "Gut dann wäre das für jetzt alles. Gehen wir wieder an die Arbeit."
    Als sie den Raum verließen tippte Wolff Varric an und deutete ihm zurück zu bleiben. Als die anderen verschwunden waren sah er ihn an. "Also."
    Varric wand sich unbehaglich und rückte endlich mit der Sprache heraus. "Es kann nicht Corypheus sein. Das ist unmöglich. Corypheus ist tot. Gut das Ganze. Ich hatte schon mit Corypheus zu tun . Ich und Hawke. Hawke ist .. war der Champion von Kirkwall. Eines Tages hatte sich eine Kartagruppe an Hawke herangemacht. Ich hab meine Beziehungen spielen lassen um herauszufinden wo sich diese Kerle verkrochen hatten. Dann haben wir sie ausgehoben, anschließen sind wir auf ein altes Gefängnis der grauen Wächter gestoßen. Dort gab es nur diesen einen Gefangenen. Einen Ältesten der Dunklen Brut. Eben jenen Corypheus. Um ihn weiter gefangen zu halten brauchten die Wächter Blut. Hawkes Blut. Aber die Wächter standen unter Corypheus Einfluss. Wie er das geschafft hat weiß ich nicht. Das Ende der Geschichte. Corypheus kam frei und Hawke hat ihn getötet. Mehr noch , er hat ihn beinahe in kleine Stücke gehackt. Der Kerl war übersät mit Wunden und der Boden war nass von seinem verfluchten Blut. Der Kerl war tot Wolff! Toter gehts nicht!" Varrics Stimme klang jetzt panisch"Wenn du mich entschuldigst, ich muss ein paar Briefe schreiben." Varric hetzte davon.
    "Ahja" murmelte Wolff "Ich glaub ich sollte mich mal ein wenig klug machen."Wolff wusste zwar das es graue Wächter gab, immerhin begegnete er Blackwall ziemlich oft. Aber weder wusste er, was es mit diesen Wächtern auf sich hatte, nicht was eine dunkle Brut ist, nicht was eine Verderbnis war und schon gar nicht wobei es sich bei einem Erzdämon genau handelte.
    Wolff ging durch den Gang der den Besprechungsraum mit Josephines neuem Büro verband. Als er dieses betrat unterhielt sie sich gerade mit Leliana. Als die beiden ihn sahen rief Josephine ihn dazu. "Wolff es gibt ein neues Problem."
    "Als ob mich das wundern würde. Schießt los."
    "Es handelt sich um Kaiserin Celene von Orlais genauer gesagt darum das jemand sie ermorden will."
    Wolff stieß ein genervtes Knurren aus "Wichtigtuer, Adelige, ein König und jetzt eine Kaiserin. Was kommt als nächstes? Götterkinder? Erzählt."
    "Der kaiserliche Hof hat sich wie jedes Jahr in Halamshiral versammelt. Bald findet der alljährliche Ball der Kaiserin statt. Im Zuge des Balls soll es zu Friedensgesprächen zwischen ihr und Großherzog Gaspard kommen mit dem Ziel den derzeit herrschenden Bürgerkrieg in Orlais zu beenden. Und bei dieser Gelegenheit soll es zu einem Anschlag auf Celenes Leben kommen."
    "Und wir können wahrscheinlich nicht einfach hinreiten, den Palast stürmen und die benötigten Antworten aus den Anwesenden herausquetschen." Wolff machte eine zupackende Handbewegung.
    Josephine sah ihn entsetzt an "Ein Scherz Josie" grinste Wolff.
    "Ich weiß nie wann du scherzt oder ernst bist Wolff."
    "Hätte ich in meinem langen Leben alles immer Bierernst betrachtet hätte ich mich schon lange selbst umgebracht oder mich heulend auf dem Mond verkrochen. Ihr seid viel zu jung um das zu verstehen also seid nachsichtig mit mir uralter Mumie. Ja?"
    Josephine schüttelte den Kopf "Ich bemühe mich schon um eine Einladung für die Inquisition. Hast du überhaupt Erfahrung im Umgang mit so hochgestellten Persönlichkeiten?"
    "Also DAS war jetzt eine Beleidigung Lady Montilyet. Ich bin KEIN in der Gegend herumstolpernder, grunzender Wilder nur weil ich höfisches Getue und Adelige verachte, wenn ihr darauf anspielen wollt!" Wolff war wirklich beleidigt.
    Josephine zuckte zurück und auch Leliana sah ein wenig betroffen aus "Josephine wollte dich nicht beleidigen Wolff."
    "Bitte das hatte ich wirklich nicht vor Wolff und es tut mir furchtbar leid." Josephine stand kurz davor in Tränen auszubrechen.
    "Man kann es auch übertreiben. Ladys!" Wolff verbeugt sich knapp und ging weg.
    ---
    "Wolff und Searin lagen aneinandergekuschelt auf ihrer Matratze. "Du brauchst ein Kleid ma chére" Searin knuffte ihn in die Seite "Du tust normalerweise alles um mich aus meinen Kleidern zu bekommen und jetzt willst du mich plötzlich in ein Kleid stecken? Was hast du vor ma vhenan?" Wolff grinste sie an "Wir und ich meine damit die Inquisition müssen wahrscheinlich bald nach Halamshiral um Kaiserin Celene ihren gepuderten Hintern zu retten. Und du wirst mich begleiten komme was da wolle." Searin kicherte "Eine Elfe bei Hofe. Und nicht als Dienerin sondern unter den Gästen? Ganz Thedas wird vor Schrecken erbeben."
    "Heftig sogar. Sera wird nämlich auch mitkommen."
    "Und mit ihrem losen Mundwerk die Adeligen reihenweise in den Selbstmord treiben?"
    "Mich würde das nicht stören."
    "Weißt du, ich habe ein Kleid. Ein wundervolles Gewand der Dalish. Mein Lehrmeister, Zefran, hat es mir damals geschenkt zusammen mit seinem Dolch."
    "Ein Schneidermeister hat dir so einen Dolch geschenkt?"
    "Was? Nein! Zefran war der Meister der mich zur Meuchelmörderin ausgebildet hat. Er war früher eine Krähe von Antiva."
    "Er war ein Vogel?"
    "Aarch!" Searin setzte sich auf ihn und trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf seine Brust" Die Krähen von Antiva sind eine Gilde von Meuchelmördern und die heimlichen Herrscher des Landes. Zefran hat mir Kleid und Dolch geschenkt nachdem ich meine Ausbildung bei ihm abgeschlossen hatte."
    "Und warum hast du mir das Kleid noch nicht vorgeführt?"
    "Es ist nicht hier. Ich habe es, zusammen mit anderen Dingen die mir wichtig sind, versteckt. In der Nähe von Heaven. Ich werde hinreisen und die Sachen holen wenn du nichts dagegen hast?"
    "Natürlich nicht Liebste. Aber du wirst nicht alleine dorthin reisen. Nimm wenigstens Wraff als Begleitung mit." Als er seinen Namen hörte hob der Mabari den Kopf und sah ihn an als würde er sowieso mitgehen.
    "Und ich werde auch Sera bitten mich zu begleiten."
    "Gut mein Schatz. Aber vorher und weil du dich so hervorragend in Position gebracht hast." Wolff hob Searin ein wenig an und setzte sie direkt auf seinen harten Schaft. Mit einem wohligen seufzen ließ sich Searin langsam daran hinunter gleiten.

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    Wolff marschierte durch die inzwischen wieder vollständig in Stand gesetzte Haupthalle. Searin war zusammen mit Sera und Wraff schon ein paar Tage unterwegs um ihren versteckten Besitz zu bergen. Josephine hielt ihn mit einem zögerlichen Ruf an. Er drehte sich zu ihr. "Wolff ich möchte mich noch einmal für das was ich gesagt habe entschuldigen. Es lag wirklich nicht in meiner Absicht dich zu beleidigen.""Schon in Ordnung Josephine. Ich hätte auch nicht so barsch reagieren sollen.""Dann ist alles wieder gut?" Wolff nickte "Dem Erbauer sei Dank. Ich wollte dir nur sagen das die Inquisition eine Einladung zum Ball erhalten hat. Als Begleitung für Großherzog Gaspard.""Gut und das bedeutet?""Das sich der Großherzog den Ruf der Inquisition zu nutze machen will.""Und wir ihn im geeigneten Moment enttäuschen werden."Josephine zuckte mit den Schultern "Es wird kommen wie es kommt. Auf jeden Fall habe ich einen Schneider aus Val Royeaux kommen lassen der die Inquisition mit hoffähiger Kleidung ausstatten wird. Er sollte in den nächsten Tagen ankommen.""Ich verstehe. Protzfummel in denen man aussieht wie ein aufgedonnerter Papagei.""Was ist ein Papagei?""Ein eigentlich recht hübscher Vogel. Manche Arten sind klug genug um Sprechen zu lernen. Und viele Arten haben ein wunderschönes, buntes Federkleid."Josephine grinste schief "Ich verstehe. Keine Sorge. Die Inquisition wird nicht in bunten Federkostümen auftreten sondern in einer Uniform. Ich hab da schon einige Ideen."
    --
    Zwei Tage später rollte eine große Kutsche gefolgt von zwei Ochsengespannen über die Brücke in die Feste. Ein dürrer, schrill gekleideter Kerl verließ die Kutsche und begann sich quengelnd über die Zustände zu beschweren noch bevor seine Füße auf dem Boden angekommen waren. Wolff, der sich diesen Einzug von der Festungsmauer aus ansah murmelte "Spätestens Morgen erwürg ich den Kerl." Varric, der neben ihm stand, brummte zustimmend. Ein Soldat, der in die andere Richtung geschaut hatte rief "Inquisitor. Da kommen Reiter." Wolff spähte in die angegebene Richtung. Dann fuhr er herum, rannte eine Treppe hinunter in den oberen Burghof, nahm auf der Treppe zum unteren Burghof immer gleich zwei Stufen auf einmal wobei er den dürren Kerl mit einem schnellen "Tschuldigung" bei Seite drängte, ignorierte das ihm hinterher gerufene "Flegel, Bauer, Rüpel, Untermensch", rannte durch das Burgtor und über die Brücke den beiden Reitern entgegen. Searin trieb ihr Pferd an und als sie bei ihm angelangt war ließ sie sich einfach aus dem Sattel und in seine Arme fallen. Die beiden küssten sich als hätten sie sich ewig nicht gesehen während Wraff fröhlich bellend um sie herum sprang. Bis sie von Sera mit einem frechen "He großer Meister und was ist mit mir" unterbrochen wurden. Wolff half Sera vom Pferd und knuddelte sie. Dann legte er Searin den Arm um die Schulter und fragte erstaunt "Wo habt ihr beiden Prachtmädels die Pferde her?""Vom Außenposten bei der Weggabelung."Wolff sah Searin erstaunt an "Dort hatten wir doch keine Pferde?" "Jetzt schon. Die Pferde die wir damals in Heaven freigelassen haben sind vollzählig in ihren Heimatställen angekommen und die Frau von Meister Dennet hat einige davon zum Außenposten bringen lassen."
    "Toll" Wolff griff nach den Zügeln von Searins Pferd und führte es, den Arm immer noch um ihre Schultern gelegt in die Burg. Sera folgte mit den beiden anderen Pferden. Dort angekommen reichte er die Zügel einem Soldaten und bat ihn die beiden Packen , die auf dem Ersatzpferd angebunden waren, in sein Quartier zu bringen. Dann schlenderte er mit Searin gemütlich weiter. Die beiden Ochsengespanne auf denen die Helfer des dürren Kerls zusammen mit einigen großen Packen angekommen waren standen inzwischen abgeladen im Burghof. Die große Kutsche hatte man nahe an eine Mauer geschoben. Wolff blieb stehen und dachte angestrengt nach."Was ist los Liebling?"
    "Ich sehe da ein Problem ma petite" Searin sah ihn fragend an. Wolff küsste sie auf die Nase "Nichts Schlimmes lethallan aber ich muss mich darum kümmern.""Dann werde ich jetzt etwas essen, mich frisch machen und anschließen in unserem Quartier schmachtend auf dich warten lethallin." Sie gab ihm noch einen Kuss und lief Richtung Küche davon. Wolff stieg wieder auf die Mauer und betrachtete die unmittelbare Gegend nachdenklich. Einen vorbeigehenden Soldaten bat er, Meister Dennet zu holen. Dann begann er zu planen. "Inquisitor?" Wolff sah sich um "Meister Dennet. Danke das du gekommen bist. Wie gehts deinen Pferden?" "Prächtig. Ich freue mich das es alle gesund nach Hause geschafft haben. Ihr wolltet mich sprechen?" "Ja. Komm her und sieh dir das an." Wolff erklärte dem Pferdezüchter was er vor hatte. Ein Stück talwärts gab es ein großes Stück Land auf dem kein Schnee mehr lag. Er erklärte die Lage von Stallungen, Scheunen und Wohngebäuden für die Arbeiter die die Pferde versorgen sollten die in den Stallungen untergebracht werden sollten. Auch zeichnete er die Grenzen für mehrere große Koppeln damit die Pferde auch ihre Bewegung hatten. Meister Dennet hörte sich seine Ausführungen an und gab hin und wieder brummend zustimmende Kommentare. Als Wolff geendet hatte sah ihn der Pferdezüchter an. Ihr habt so etwas schon öfter gemacht?" Wolff nickte "Zuletzt eine Ranch für über tausend Appaloosa in Wyoming. Das liegt in meiner Heimat und ist erschreckend weit weg von Ferelden. Die Appaloosa hätten dir bestimmt gefallen. Prächtige Tiere. Mein ganzer Stolz.""Wenn ich gewusst hätte einen erfahrenen Kollegen in euch zu haben hätte ich schon öfter mit euch geredet.""Weißt du was" Wolff legte Dennet die Hand auf die Schulter "Eines Tages, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist setzen wir uns an einem Lagerfeuer zusammen und reden uns den Mund fusselig über Pferderassen, Zuchtlinien und Gott und die Welt."Dennet reichte ihm die Hand "Weißt du was Inquisitor. Du bist in Ordnung. Wenn du willst dann übernehme ich die Leitung da unten."Wolff schlug ein "Ab jetzt bitte nur mehr Wolff und danke für alles was du das für uns tust." Die beiden tauschten einen festen Händedruck aus.
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    Wolff stieg hinauf in sein Quartier. Searin hatte inzwischen ihre Packen geöffnet und den Inhalt im Raum verteilt. Gerade saß sie am Boden und streichelte eine fast schwarze Lederrüstung. Wolff konnte genau hören das sie weinte. Er kniete sich hinter sie und nahm sie zärtlich in die Arme. Searin drehte sich zu ihm um und klammerte sich an ihn. Sie weinte jetzt so heftig das er sie festhalten musste. Mit einem warmen, melodischen Summen wiegte er sie bis sie sich beruhigt hatte. "Danke ma vhenan" Dann drehte sie sich wieder zu der Rüstung. "Tinus Rüstung. Du weißt schon, Tinuviel. Die ..." "... Frau die du geliebt hast. Ich weiß mein kleiner Liebling.""Obwohl ich jetzt dich gefunden habe vermisse ich sie immer noch so sehr das es weh tut. Sehr weh. Kannst du das verstehen?""Natürlich mein Herz. Du hast mir erzählt sie war deine erste Liebe. Und das nach allem was dir vorher schreckliches widerfahren ist. Die erste große Liebe vergisst man nie. Weißt du, es geht mir mit Mianaa genau so. Sicher sie war nicht meine erste Liebe. Aber sie war meine große Liebe. Die einzige Frau an die ich mich bisher gebunden hatte. Ich vermisse sie immer noch obwohl du in mein Leben getreten bist."Searin lehnte sich an ihn "Wir beide sind ein seltsames Paar findest du nicht?""Nicht wirklich. Das Schicksal hat uns das was wir am meisten geliebt haben genommen, dafür hat es uns zusammen gebracht damit wir uns gegenseitig heilen. Obwohl wir Ewigkeiten von einander getrennt existiert haben hat das Schicksal einen Weg gefunden um uns zusammen zu führen. Und ich möchte das wir beide wirklich ein Paar werden. Das wir eins werden miteinander." Sanft zog er sie zu sich herum "Das du meine Frau wirst."Searins schöne großen Augen schwammen in einem Meer von Tränen. Richtig sprechen konnte sie in diesem Moment nicht, darum flüsterte sie nur heiser "Ist das dein Ernst?" Wolff nahm ihre zarte Hand und legte sie auf seine Brust dort wo sein Herz schlug. "Mein vollster Ernst. Und meine Götter oder dein Erbauer sollen mich zerschmettern wenn ich nicht denke was ich sage!"Searin legte ihm die zweite Hand auf die Brust. Dann legte sie die Arme um seinen Hals. "Ich will deine Frau werden. Beim Erbauer, ich weiß jetzt das ich das schon wollte als ich noch ein Kind im Gesindeviertel von Highever war. Ja ich will!" Sie sank an seine Brust und ihre Lippen trafen sich zu einem innigen Kuss.
    ---
    Wolff ging gut gelaunt und mit beschwingten Schritt durch die große Halle. Als Cassandra ihm über den Weg lief legte er ihr mit einem fröhlichem "Meine Lieblingscassi, genau dich hab ich gesucht" den Arm um die Schultern. Cassandra sah ihn erschrocken an "Ich weiß nicht ob ich gerade VOR dir Angst haben soll oder UM dich. Geht es dir gut Wolff?" "Hervorragend Cassi. Ich hätte da eine dringliche Frage. Wer, glaubst du, ist zur Zeit die höchste geistliche Kompetenz in unsere kleinen Familie?" Aus Schrecken wurde jetzt Verwirrung "Geht es dir wirklich gut oder willst du zum Erbauer konvertiert werden um deinem sündigen Leben abzuschwören?" "Oh ich werde weiter sündigen. Und nun sag schon." Cassandra runzelte nachdenklich die Stirn Nach langem, sorgfältigem Nachdenken antwortete sie vorsichtig "Nun, obwohl wir keine Kirchenschwestern waren würde ich sagen als rechte und linke Hand der göttlichen Justinia wären das wohl Leliana und ich. Und in deiner Funkion als Inquisitor du. Warum?" "Also ich falle weg denn Searin und ich werden heiraten. Nicht wollen, werden!" Cassandras Kinn fiel nach unten und wäre es nicht mit ihrem Gesicht verbunden gewesen wäre es wahrscheinlich über den Boden gehüpft. Wolff streckt einen Finger aus und hob ihr Kinn wieder nach oben. Dann klopfte er ihr auf den Rücken "Du solltest mit Leliana reden" und verschwand fröhlich pfeifend. Cassandra schüttelte den Kopf und sah sich um. Wolff war nirgends zu sehen. Sie kniff sich in den Arm. Das tat weh. Also doch kein Traum. Cassandra verzog das Gesicht und rannte los um Leliana zu suchen.
    ---
    Wolff hielt Searin im Arm und übte gerade mit ihr einen langsamen Walzer als Leliana die Treppe heraufgestümt kam. Zuerst fiel sie Searin um den Hals und dann Wolff. Dann strahlte sie die beiden an "Ich freue mich so für euch das ich am liebsten mittanzen würde." "Also hast du mit Cassandra geredet." "Nun am Anfang hat sie nur verwirrtes Zeug geredet aber wir sind schnell zum Thema gekommen. Und ja, Cassandra und ich können das machen. Wann soll es stattfinden?" "Wie wäre es mit gleich?" "Oh nein ma vhenan. Ich will mein schönes Kleid dazu tragen und möchte das du auch was schönes anziehst." "Wir könnten doch gleich nackt ...." Wolff grinste breit .Searin trommelte mit rotem Gesicht und blitzenden Augen mit ihren kleinen Fäusten auf seine Brust. Wolff fing sie mit seinen Armen ein und gab ihr einen Kuss "Schon gut mein kleiner Wildfang. Zum Glück haben wir einen Schneider im Haus, der soll mal zeigen was er kann."
    ---
    Wolff stand, nackt bis auf die Unterhose in dem Raum in dem der Schneider und seine Gehilfen Maß nahmen. Als Wolff dem dürren Kerl als Inquisitor vorgestellt wurde riss der die Augen auf und schluckt schwer. Natürlich hatte er den Mann erkannt der ihn auf der Treppe zur Seite geschoben hatte. Seitdem katzbuckelte er um Wolff herum. Der schwor sich den Kerl kopfüber in der Latrine zu versenken. Cassandra und Leliana, die ebenfalls vermessen wurden sahen nun zum ersten Mal die schrecklichen Narben die Wolff am ganzen Körper trug. Und dieser Körper konnte sich sehen lassen. Kein Gramm Fett, lange kräftige Muskeln, breite Schultern, schmale Hüften, Arme und Beine kräftig und muskulös und ein perfekter fester Hintern. Und was von der Unterhose bedeckt wurde war sicher ein Traum für jede Frau. Als Wolff die Blicke der beiden bemerkte grinst er breit und begann für sie zu Posieren. Die beiden sahen mit hochroten Köpfen weg und Wolff begann schallend zu lachen. Als Wolff fertig vermessen war zog er sich wieder an, zwinkerte Cassandra und Leliana frech zu und verließ den Raum. Der Schneider versicherte ihm das er morgen schon zur Anprobe kommen könne. Die beiden Frauen sahen sich an und instinktiv beneideten sie Searin.
    ---
    Wolff betrat die Krypta der Feste wo Harritt seine Schmiede eingerichtet hatte. Harritt hatte sich gerade über ein Werkstück gebeugt weshalb ihn Wolff auf die Schulte klopfte. Harritt sah hoch "Wolff brauchst du etwas?" "Haben wir feineres Schmiedewerkzeug? Ich möchte zwei Ringe schmieden."Der Schmied richtete sich auf und beugte den Rücken durch. Dann ging er zu einer Truhe wo er sein Werkzeug verstaut hatte. Er kramte das feinste Werkzeug heraus das er hatte und reichte es Wolff. "Wird das gehen?" "Das passt." "Und wie gehst du vor?" Wolff zog zwei Goldmünzen aus der Tasche "Kaltschmieden. Wegen zweier Ringe fang ich nicht an eine Gußform zu bauen." "Das will ich sehen." Wolff trat zum Amboss, spannte die erste Münze in die kleinste Zange und unter rasenden und trotzdem präzisen Schlägen formte sich aus der Münze ein kurzer grober Strang. Mir der zweiten Münze geschah das gleiche. Harritt ging noch einmal zu seiner Truhe, kramte herum, kam mit einer Zange die beinahe wie eine Kombizange aussah zurück und reichte sie wortlos weiter. Wolff nahm die Zange, schlug die beiden Stränge aus, faltete sie, schlug sie wieder aus. Das Ganze wiederholte sich ein paar mal. Dann wechselte er zu einem Hammer mir rundem Kopf. Langsam drehten sich die beiden Stränge ein bis zwei grobe Kreise entstanden. Wolff kontrollierte die Öffnung der beiden Kreise dann schlug er mit einem scharfen Meißel das überstehende Material ab. Kurz bearbeitet er die beiden Kreise bis zwei nicht geschlossene Ringe vor ihm lagen. Hier bediente er sich das erste mal der Magie. Er versenkte seinen Geist in das Material und verwob Metallgitter mit einander. Nichts deutete mehr darauf hin das die beiden Ringe jemals geöffnet waren. Er kontrollierte die Weite der beiden Ringe. Dann setzte er wieder Magie ein. Er drückte und zog so lange bis die zwei Ringe glatt und makellos vor ihm lagen. Er reichte die beiden Ringe Harritt der die schlichte Schönheit des Werkes bewundernd begutachtete. Er reicht die Ringe zurück "Brauchst du einen Lehrling Wolff?" Wolff schlug ihm lachend gegen dem Arm. "Glaubst du die Ringe passen?" Wolff steckte den größeren Ring an. Der passte perfekt. "Alles so wie es sein soll. Danke Harritt." "Wofür?" Wolff deutete auf das Werkzeug und Harritt winkte ab.
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    Wolff erschien am nächst Tag zu Anprobe seiner Galauniform. Roter Waffenrock, blaue Schärpe und eine schwarze Hose. Wolff kam sich vor wie ein Zirkusdirektor. Langsam dann immer schneller begann er sich in diesem ungewohnte Kleidungsstück zu bewegen. Doch egal wie sehr, alles passte hervorragen. Jetzt hatte er also etwas Schönes zum Anziehen und er konnte endlich Searin offiziell zu seiner Frau machen.
    Er suchte Varric und als er ihn fragte ob er den Brautführer machen wolle sah ihn dieser groß an "Du und die kleine Elfe?" Wolff nickte und Varric bekam vor Rührung feuchte Augen. "Natürlich helfe ich dabei, dich und Searin zusammenzubringen. Danke das du mich gefragt hast." Der Zwerg schnieft laut.
    Als nächstes fragte er Sera ob sie nicht Trauzeugin für Searin sein wolle. Er hatte noch nicht ausgesprochen da fiel sie ihm um den Hals und verpasste ihm einen dicken Schmatz "Klar mach ich das. Ich mag Sini und du bist auch nicht übel."
    Mit Leliana unterhielt er sich darüber wie das Ganze ablaufe sollte. Nachdem er ein paar Änderungen eingebracht hatte waren sich die beiden über den Ablauf einig.
    Mit Josephine gab es beinahe einen riesigen Streit. Sie wollte aus dem Ganzen eine prächtige Feier machen. Sie verlangte sogar das der Termin weiter verschoben wurde um Einkäufe in Val Royeaux tätigen zu lassen. Wolff, der mit Zustimmung Searins auf eine schlichte Zeremonie bestand konnte sich erst durchsetzen nachdem er droht einfach mit Searin die Feste zu verlassen und sich irgendwo anders mit ihr trauen zu lassen.
    Nachdem er alles soweit in die Wege geleitet hatte stieg er zufrieden wieder in sein Quartier hinauf. In zwei Tagen würden also aus Searin und ihm Mann und Frau werden. Er konnte es kaum erwarten. Searin und Sera unterhielten sich gerade während Sera Tinuviels Rüstung anprobierte. Die passte ihr ausgezeichnet. Wolff war direkt stolz darauf wie Sera sich entwickelt hatte. Gut sie war immer noch rotzfrech, aber gerade das mochte Wolff an ihr am meisten. Aus der vergammelt aussehende Elfe war eine hübsche Frau geworden nach der sich die Männer oft umsahen. "Na ihr beiden, spielt ihr Modeschau?" Sera begrüßte ihn mit einem "Hey großer Meister" während Searin zu ihm kam und ihn umarmte. "Danke das du Sera gefragt hast." Die packte gerade die Ausrüstung zusammen die Searin ihr überlassen hatte und verabschiedete sich mit einem "Ich geh dann mal damit ihr tun könnt was ihr sonst auch tut. Wolff drohte ihr mit dem Finger und Sera zeigt ihm die Zunge."Bereust du es?" "Nein! Ich kann es kaum erwarten" antwortete Searin und schmiegte sich eng an ihn.
    ---
    Am nächsten Tag meldete der Ausguck auf der Mauer Soldaten. Wolff rannte die Treppe hoch. Tatsächlich. Ein Reitertrupp, gefolgt von einige Fuhrwerken, erreichte gerade die Brücke und hielt an. Drei der Reiter ließen ihre Pferde weiter trabe während die anderen abstiegen und begannen ein Lager aufzuschlagen. Auch die Fuhrwerke rollten weiter. Wolff lief zum Burgtor um die Reiter zu begrüßen. An der Spitze ritt ein breit grinsender Alistair dem zwei Soldaten folgten. Im Burghof angekommen sprang Alistair vom Pferd und Wolff begrüßte ihn mit einem festen Handschlag "Als ich gehört habe das es euch gutgeht hab ich mir gedacht ich komm mal vorbei und überzeuge mich besser selbst. Und weil die königlichen Vorratskammern gut gefüllt sind hab ich euch ein paar Geschenke mitgebracht. Die Fuhrwerke rollten jetzt in den Burghof. Leute kamen angerannt um zu sehen was sich da abspielte und um beim Abladen zu helfen. Wolff führte den König hoch zum Haupthaus. Die die den König erkannten verneigten sich tief während die Soldaten Haltung annahmen. Vor dem Haupthaus kam ihnen Leliana entgegen und Alistair zog sie wieder in die Arme um sie mit einem dicken Schmatz zu begrüßen. "He wisst ihr was? zeigt mir doch einmal etwas von eurer tollen Burg." "Gern komm mit."
    Wolff und Leliana führten ihn auf die Burgmauer und Alistair äußerte sich begeistert über die fantastische Aussicht. Dann führten sie ihn in den Garten der inzwischen sauber gerodet war und Wolff erklärte ihm das er hier einen Kräutergarten anlegen lassen möchte. Weiter ging es durch die Gebäude bis sie in der großen Küche angekommen waren. Alistair ließ es sich nicht nehmen an den blubbernden Töpfen zu schnuppern "Also an gutem Essen fehlt es euch hier oben nicht." "Knapp aber es reicht aus. In den Bergen gibt es reichlich Bergziegen die sich zu leckeren Gerichten verarbeiten lassen." "Habt ihr auch Käse?" Wolff sah ihn einen Moment verblüfft an. "Tut mir leid aber Milchtiere gedeihen im Schnee nicht." "Dann ist es ja gut das ich euch Käse mitgebracht habe. Weißt du ich liebe Käse."
    Sie führten Alistair in die Haupthalle wo die Leute gerade fleißig dabei waren kräftig zu dekorieren. Wolff murmelte "Ich bring sie um. Ich bring Josephine um." Leliana kicherte "Hast du wirklich geglaubt du könntest Josie von ihrem Spaß abbringen." Wolff ließ geschlagen die Schultern hängen "Ich glaube ich habe nicht wirklich damit gerechnet." "Was feiert ihr eigentlich?" "Hochzeit. Sag mal wie lange bleibst du eigentlich?" Eigentlich hatte ich vor morgen wieder zurückzureiten. Regierungskram du weißt schon. Eine Hochzeit? Wer heiratet den? Etwa ...?" Alistair sah von Wolff zu Leliana und wieder zurück. Leliana begann zu lachen. Dann schüttelte sie den Kopf "Leider nur zweiter Platz. Eine andere ist mir zuvorgekommen. Und ich mag das Mädchen das ihn sich geschnappt hat." "Dann habe ich also noch Chancen?" "Weißt du was? Warum verlängerst du deinen Aufenthalt nicht um einen Tag und gibst mir Rückendeckung. Ich hab eh noch keinen Trauzeugen." "Wie könnte ich so eine Einladung nicht annehmen. Er reichte Wolff die Hand.
    ---
    Heute war der große Tag. Josephine hatte schon früh Searin entführt wobei sie seinen finsteren Blick gekonnt ignorierte und als Wolff in die Haupthalle hinuntergehen wollte standen auf der Stiege zwei Soldaten die ihn im Auftrag von Cassandra daran hinderten. Die Leute hatten lange, provisorische Tische in der Halle und im Freien aufgebaut und die letzten Handgriffe wurden gemacht. In der Küche hatte die ganze Nacht Hochbetrieb geherrscht und mit den Vorräten die Alistair mitgebracht hatte wurden unzählige kleine Kuchen gebacken. Die Leute hatten sich angestrengt und keine Mühe gescheut den es war immerhin IHR Inquisitor der heute heiratete. Josephine war enttäuscht das sich Searin strikt geweigert hatte ihr zu gestatten etwas mit ihren Haaren oder ihrem Gesicht 'zu machen' was aber ihrer guten Laune nicht schadete.
    Auf der Stiege war Gemurmel zu hören und einer der Soldaten kam zu Wolff hoch um ihm mitzuteilen das es bald so weit wäre. Voll Freude das es endlich los ging zog sich Wolff seine neue Uniform an und überzeugte sich das er die Ringe eingesteckt hatte. Dann rannte er die Treppen hinunter.
    Am Kopfende der großen Halle war ein kleiner Altar aufgebaut. Dahinter standen Cassandra und Leliana. Vor dem Altar stand jetzt Wolff der sich immer wieder umsah. Alistair flüsterte ihm zu "Keine Angst, ich sorg schon dafür das du nicht wegläufst." "Ich werd nicht weg- sondern loslaufen und Searin suchen wenn sie nicht bald auftaucht." Alistair kicherte leise und legte ihm die Hand auf sie Schulter. Leliana begann zu singen. Endlich tauchte Searin am Arm von Varric auf. Ihr Kleid war aus einem fließenden Stoff gefertigt und von schlichter Eleganz. Das sah aber Wolff nicht denn er hatte nur Augen für ihr liebliches Gesicht und ihre Augen die vor Freude strahlten. Varric lieferte Sie bei Wolff ab und stellte sich in die erste Reihe. Jetzt trat Sera zu Searin und Alistair machte große Augen denn auch sie trug ein schönes figurbetonendes Kleid und sah hinreißend aus.
    Cassandra hielt eine kurze Rede und Leliana begann wieder zu singen. Wolff nahm einen der Ringe die jetzt auf den Altar lagen und steckte ihn Searin an den Finger "Ich liebe dich ma vhenan und werde auf Ewig dein sein." Searin nahm den anderen Ring und steckte ihn Wolf an "Auch ich liebe dich ma vhenan und werde auf Ewig dein sein."

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    Die Vorbereitungen für ihren Ausflug nach Halmshiral waren so gut wie abgeschlossen. Sera und Leliana waren schon aufgebrochen. Sera wollte Kontakte mit der elfischen Dienerschaft knüpfen und Leliana suchte nach Wegen um Soldaten und Späher in den Palast einzuschmuggeln.
    Wolff und Searin hatte man ein paar Tage Zeit gegönnt damit sie ihr neues Leben als Mann und Frau richtig beginnen konnten. Wenn sie sich nicht gerade liebten oder bei einer gemeinsamen Mahlzeit ihr Kräfte erneuerten, war Searin damit beschäftigt Wolffs Uniformrock den letzten Schliff zu verpassen. Wärend sie so an ihn gelehnt arbeitete bewunderte der immer wieder wie flink sie ihre Nadel über den Stoff huschen ließ und wie geschickt sie war, Muster entstehen zu lassen. Vor seinem geistigen Auge sah er sich und Searin als altes Ehepaar auf der Veranda eines schmucken kleinen Häuschen sitzen wo er gemütlich sein Pfeifchen paffte während Searin mit klappernden Nadeln Söckchen für die Enkel strickte oder Taschentücher bestickte und er liebte sie immer mehr.
    Josephine bemüht sich möglichst leise zu sein aber von oben hörte sie Wolffs amüsierte Stimme "Komm rauf Josie". Wolff stand in voller Montur im Raum und Searin zupfte noch ein paar mal an seinem Uniformrock. Josephine staunte nicht schlecht. Über den ganzen rechten Arm bildeten zwei Linien ein kompliziertes Muster und auf seiner rechten Brust prangte ein uraltes akkadische Symbol das mit dem Schwert der Inquisition vereint war. "Prächtig! Würdig eines Inquisitors! Aber wer hat das gemacht?" Searin grinste nur "Danke Josephine"
    ---
    Meister Dennets Pferde waren zur Himmelsfeste gebracht und in den neuerrichteten Ställen untergestellt worden. Der alte Stall im unteren Burghof war abgetragen worden und an seiner Stelle wuchs ein Badehaus aus dem Boden. Pferde gab es nun genug für Wollf und seine Begleitung und einem Trupp Soldaten und so brach man endlich auf.

    Kurz vor Halamshiral wurde eine letzte Rast eingelegt den am nächste Tag wollte man in voller Montur dort eintreffen. Searin murrte ein wenig weil es ihr nicht klar war wie sie in ihren Kleid reiten sollte als Leliana und Sera gutgelaunt mit einer kleinen Kutsche im Lager eintrafen. Wolff staunte nicht schlecht und fragte "Nanu wem gehört dieses Prachtstück?" "Der Inquisition" sagte Leliana grinsend und wies auf das Zeichen der Inquisition an der Seite der Kutsche. Bevor man sich schlafen legte wurden letzte Einzelheiten für den morgigen Tag besprochen. Sera würde in der Nacht mit der Hilfe einiger vertrauenswürdiger Diener einige Waffen in den Palast schmuggeln und Leliana eine handvoll Soldaten zur Unterstützung der Späher die schon drinnen waren.
    Am nächsten Tag warf man sich in die Uniformen während Searin ihr Kleid anzog und die Soldaten die als Garde dienen sollte die letzten Flecken aus ihren Harnischen polierten. Wolff und Searin kletterten in die Kutsche die von einem Soldaten gelenkt werden sollte während die anderen die Pferde bestiegen. Ein kleiner Rest der Soldaten bewachte das Lager.
    Zum Glück war die restlich Strecke der Straße gepflastert sodass die Uniformen nicht von Staub bedeckt wurden und die Inquisition nicht wie eine Horde Strauchdiebe daherkam. Je weiter man sich dem Palast näherte desto mehr wurde der Prunk und als man endlich ankam erstrahlte der Palast im Schein unzähliger Laternen.. Wolff kletterte aus der Kutsche und half Searin beim Aussteigen während die anderen von den Pferden stiegen. Wolff bot Searin seinen Arm und gefolgt von den anderen trat er durch ein offenes Tor und betrat den prächtigen Vorgarten des Palastes. Wolff stieß ein leises, würgendes Geräusch aus als er erkannte das die große Statue über dem Brunnen aus purem Gold bestand und Searin sah ihn fragend an. "Wenn man das Geld, das alleine diese Statue gekostet hat, an die Armen verteilen würde gäbe es keine Armut mehr .. " Wolff sah Searin an " .. und wahrscheinlich auch keine Gesindeviertel." "Du hast höchstwahrscheinlich recht Lethallin aber der Garten ist doch wunderschön?" "Dekadente Prunksucht und geistlose Verschwendung. Entschuldige Lethallan .. " Wolff gab ihr einen zarten Kuss " .. aber ich hab das schon so oft gesehen und es widert mich immer wieder an. Und je weiter wir kommen um so schlimmer wird es werden." Wolff und Searin ignorierten die Blicke mit denen man sie musterte. Die Damenschaft, die sich im Garten aufhielt und sich anfangs noch über Searins Kleid lustig gemacht hatte musste doch erkennen das der exquisite Stoff und der in seiner Schlichtheit elegante Schnitt ihre pompösen Kleider bei weitem ausstach. Die Herren hingegen beneideten Wolff wegen seines guten Aussehens in seiner Uniform und der Begleitung an seinem Arm die mit ungekünstelt sinnlichen Bewegungen neben ihm einher Schritt.
    Ein Mann mit Bartstoppeln am breiten Kinn und mit silberner Halbmaske im Gesicht kam mit flottem Schritt auf Wolff zu. Leliana flüsterte ihm zu "Achtung, Großherzog Gaspard de Chalons, unser Gastgeber. Dann war der Großherzog schon mit ausgestrecktem Arm bei ihnen angekommen und begrüßte Wolff mit überschwänglicher Freundlichkeit. Wolff ergriff die ausgestreckte Hand "Exzellenz. Ich freue mich unserem erlauchtem Gastgeber endlich die Hand schütteln zu dürfen." Der Handgriff des Großherzogs war kräftig und nicht der eines typischen Adeligen und brachte ihm einige Sympathiepunkte bei Wolff ein. "Darf ich euch meine Gemahlin vorstellen? Lady Searin Hilrahn von Highever." "Es ist mir eine Freude Mylady." Der Großherzog begrüßte Searin ohne zu zögern mit einem eleganten Handkuss was ihm noch ein paar Sympathiepunkte und ein charmantes Lächeln von Searin einbrachte. Searin bedankte sich mit einem tiefen Knicks "Eure Exzellenz ist zu freundlich." "Ihr seid ein wahrer Glückspilz Inquisitor mit einer solchen Schönheit gesegnet zu sein." "Oh ihr wisst gar nicht wie glücklich sie mich macht, Exzellenz." Wolff schenkte Searin einen warmen Blick. "Entschuldigt mich bitte Inquisitor aber ich muss leider noch andere Gäste begrüßen." Großherzog Gaspard de Chalons verschwand.
    "Was hältst du von ihm?" "Kein Typischer Adeliger und er hat ohne zu zögern eine Elfe mit Handkuss begrüßt. Das macht ihn schon etwas sympathischer auch wen ihn nur der Ruf der Inquisition interessiert." Leliana verschwand wieder.
    Wolff betrat mit Searin das Vestibül. Ein älterer Mann in aufwendiger Livree eilte ihnen entgegen und fragte Wolff wie er den vorgestellt werden wolle. Wolff begann einige der Titel aufzuzählen die man ihm im Laufe seines langen Lebens verliehen hatte. Der Mann wurde blass und begann zu keuchen. Wolff sah ihn an "Guter Mann stellt uns einfach folgend vor. Lord Inquisitor Wolff, Ahremhab von Ninive; Großmagier des Weißen Ordens; Letzter der magischen Wächter! Und seine Gemahlin Lady Searin Hilrahn! Sonst stehen wir Morgen noch hier." Der Mann ging zu seinen Begleitern. "Hast du es nicht ein wenig übertrieben mit deinen Titeln, Liebster?" "Nein ma chére. Alle diese Titel und noch viel mehr hat man mir in meinem langen Leben schon verliehen. Aber den wichtigsten Titel trage ich erst seit Kurzem" "Inquisitor?" "Gemahl von Searin Hilrahn!" "Oh" Bei diesem Bekenntnis wurde Wolff mit einen verliebten Kuss belohnt.
    Wolff und Begleitung betraten nun den großen Ballsaal. Großherzog Gaspard nickte ihnen zu "Bereit den Hof zu schockieren?" Dann gab er Wolff einen Wink und ging eine kurze Treppe hinab. Wolff folgte ihm mit Searin.
    "Großherzog Gaspard de Chalons! und in seiner Begleitung Lord Inquisitor Wolff, Ahremhab von Ninive; Großmagier des Weißen Ordens; Letzter der magischen Wächter! Und seine Gemahlin Lady Searin Hilrahn! Die drei traten vor zwei hellhaarige Damen. eine von ihnen trug ein Kleid mit einem Kragen der weit über ihren Kopf reichte. Genau diese verneigt sich kurz "Cousin es ist mir eine Freude euch auf diesem Fest begrüßen zu dürfen!" Großherzog Gaspard verneigte sich ebenfalls. "Cousine!" Dann trat er weg. "Inquisitor! Welch eine Freude euch begrüßen zu dürfen. Lady Searin, ihr seid eine Augenweide. Dies ist meine Cousine Großherzogin Florianne de Chalons. Was haltet ihr von unserem Palast?" Wolff salutierte mit knallenden Hacken und verneigt sich tief während Searin mit gesengtem Kopf einen tiefen Knicks machte "Majestät, Großherzogin, es ist mir eine große Ehre hier sein und euch begrüßen zu dürfen. Und euer Palast ist einfach prächtig!" Er verkniff sich vor das 'prächtig' noch die Worte ekelerregend und obszön zu setzen. Mit Searin am Arm trat er zur Seite während seine Begleiter vorgestellt wurden. Bei Cassandras langer Liste von Vornamen kicherte er kurz und wartete auf Sera. "Lady Schokomilla von Sack!" Wolff biss sich auf die Zunge um nicht laut loszulassen. Sie hatte es getan, diese freche Göre hatte es tatsächlich getan.
    Wolff flüsterte Searin ins Ohr "Liebling, es ist Zeit ein wenig die Ohren aufzusperren. Darf ich dich jetzt ein wenig alleine lassen?" "Gehen wir uns umhören" grinste Searin "Aber dann wird getanzt Liebster!" "Bis zum letzten Tag wenn du es wünscht ma chére." Die beiden trennten sich und während Wolff eine verheerende Spur gebrochener Herzen und nicht gegebener Versprechen hinterließ wütete Searin beinahe genau so schlimm mit ihrer natürlichen Sinnlichkeit und löste Männerzungen der Reihe nach. Wärend seiner Tour durch den Ballsaal traf er auch auf die Großherzogin Florianne die einen Tanz erbat. Nun forderte wäre eigentlich richtiger. Wärend des Tanzes versuchte Florianne ihn auszufragen Aber aufgrund seiner Erfahrung waren ihre Versuche bestenfalls dilettantisch zu nennen.
    Nach einer Weile trafen sie sich mit Leliana und Josephine im Vestibül. Josephine flüsterte halb entsetzt, halb belustigt "Beim Erbauer, wir müssen euch hier wegbringen sonst sitzt ihr beide bald auf dem Löwenthron und alle Adeligen Orlais liegen euch voller Verehrung zu Füßen. Verzeih das ich irgendwann gefragt habe ob dir der Umgang mit Adeligen bekannt ist." Leliana grinste nur breit und zufrieden wegen der Informationen die die Beiden gesammelt hatten. Wolff und Searin begaben sich auf die Tanzfläche und schwebten federleicht darüber während sie sich tief in die Augen schauten. Viel Paare verließen ihretwegen die Tanzfläche um ihnen teils verzückt, teils neiderfüllt zuzusehen. Als die Beiden die Tanzfläche wieder verließen folgte ihnen lauter Applaus.

    Es wurde Zeit sich umzusehen

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    Wolff und Searin schlenderten durch die für Besucher zugänglichen Räume um eine Gelegenheit zu suchen sich weiter umzusehen. Wärend sie so dahin schlenderten erlauschten sie ein paar Gespräche der Dienstboten. Die drehten sich darum das sich im Bedienstetenflügel irgendwas abspielte. Viele der Bediensteten hatten Angst ihn zu betreten oder waren froh darüber ihn rechtzeitig verlassen zu haben. Wolff und Searin fanden diese Unterhaltungen sehr Aufschlussreich. Die Beiden entdeckten einen belebten Balkongarten wo Wolff ein stabile Pflanzengitter auffiel das bis zum darüberliegenden Stockwerk führte. Unauffällig lenkte er Searin dort hin und begann sie zu küssen. Bei dieser Gelegenheit flüsterte ihr zu sie solle Leliana über das Belauschte informieren. Searin verabschiedete sich von Wolff halblaut mit dem Hinweis das sie einen Ort aufsuchen müsse an dem Männer nicht erwünscht waren. Die Musik aus dem Ballsaal war hier nur mehr gedämpft zu hören trotzdem wiegte sich Searin sanft zu ihrem Takt als sie den Balkon verließ. Die Blicke aller Anwesenden folgten ihr bei ihrem Abgang und für Wolff war es ein Leichtes dies auszunützen und über das Gitter hinauf zu klettern. Im oberen Stockwerk fand er eine offene Tür in eine Bibliothek. Doch hier konnte er nichts außer einem versteckten Raum finden. Er fand eine unversperrte Tür ins Vestibül und durchquerte es um wieder in den Ballsaal zu gelangen. Noch bevor er die Tür zum Ballsaal erreicht wurde er von einer Schwarzhaarigen Frau angesprochen "Sieh an, sieh an. Wenn das nicht der berühmte Inquisitor ist. Ihr wart schon sehr fleißig heute Abend. Warum so umtriebig?" "Er musterte die Frau, konnte allerdings keine Feindseligkeit bei ihr bemerken. Nur lauernde Vorsicht. "Ich bin mit meinen Leuten hier um das Leben der Kaiserin zu retten." "Genau das ist auch mein Wunsch. Ich denke es wäre von Vorteil für uns beide wenn wir hierbei zusammenarbeiten. Ich habe diesen Schlüssel gefunden und kann damit nichts anfangen aber ich denke ihr könnt es. Und übrigens, ich bin Morrigan. Kaiserin Celenes Beraterin in arkanen Dingen. Ihr könnt Leliana nach mir fragen sie kennt mich. Und nun muss ich weiter, Celene beschützen." Wolff sah ihr hinterher als sie weiterging "Interessante Frau aber zu breite Hüften. Und der Hüftschwung ist viel zu gekünstelt."
    Er machte sich auf den Weg zu Leliana. Die stand mit Sera und Searin zusammen. Wolff ging zu ihnen. "Ich habe eine Frau namens Morrigan kennengelernt. Interessante Person aber viel zu breite Hüften." Er legte den Arm um Searins Hüfte "Viel besser! Sie sagte sie wäre die Beraterin Kaiserin Celenes in arkanan Dingen und sie hat gesagt sie kennt dich, Leliana." Hier hat sie sich also versteckt. Ein giftiges Biest aber eine hervorragende Magierin." "Sie hat mir auch diesen Schlüssel gegeben. Ich bin mir sicher er führt in den Bedienstetentrakt. Ich denke wir sollten uns einmal dort umsehen. Sera wie steht es bei dir mit dem knacken von Schlössern?" "Zeig mir ein Schloss und ich zeig dir das es offen ist" Sie klopfte ihre Uniform ab "Wenn ich Werkzeug dabei hätte." Wolff warf ihr ein kleines Täschchen zu. Sera lugte hinein und begann breit zu grinsen. "Gehen wir plündern." "Noch nicht. Sera, zuerst suchst du bitte Cassandra und Blackwall. Wir treffen uns bei der Tür zum Bedienstetentrakt. Wo sind unsere Waffen versteckt." Zufällig gleich dort in zwei Vasen. Hervorragend Sera. Los! Liebling du suchst dir bitte unauffällig einen Platz in Celenes Nähe." "Dann werd ich mal von der lebenden Verführung zum stummen Schatten" grinste Searin "Hach ist das aufregend!" "Leliana, du alarmierst alle unsere Leute." Leliana nickte kurz und verschwand. Wolff ging zu besagter Tür. Blackwall war schon da. Er hatte sich zufällig schon hier aufgehalten. Kurz nach Wolff kamen Sera und Cassandra. Sie rüsteten sich mit Waffen aus und Wolff öffnete die Tür. "Seid vorsichtig, irgendetwas geht hier vor."
    Gleich im ersten Raum den sie betraten lagen tote Elfen. Sera fluchte leise. Das selbe in einer großen Küche und einem Schlafraum. Jetzt begann auch Blackwall zu fluchen und Cassandra knirschte wütend mit den Zähnen. Wolffs Blick wurde eiskalt. Eine Tür führte in den Garten. Vor einem Brunnen lag ein Mensch mit einem Dolch im Rücken. Wolff zog den Dolch heraus und wischte ihn an der Kleidung des Toten ab. Er zeigt den anderen Ein auffälliges Wappen am Heft. "Gaspard" knurrte Cassandra. Als sie weitergehen wollten stürmten drei Gerüstete auf sie zu. Cassandra und Blackwall suchten sich einen Gegner, den dritten stoppte Wolff mit einem so heftigen Tritt ins Gesicht das dessen Genick brach. Sie schlichen weiter durch den Garten. Immer wieder trafen sie auf Gerüstete und Magier die sie unterstützten. Wärend Sera, die einen Kurzbogen und Pfeile aus einer Vase gezogen hatte, und Wolff die Magier erledigten, kämpften Cassandra und Blackwall die Gerüsteten nieder. Sie trafen auf bewaffnet Elfen und deren Anführerin, sie nannte sich Briala und fragte wütend "Noch eine Partei. Was will die Inquisiton hier? Redet rasch." Wir sind hier um die Kaiserin zu beschützen. Irgendjemand will sie heute töten. Dann fanden wir die ermordeten Elfen und wollten die Sache untersuchen. " "Dann sind wir schon Zwei und ich weiß wer unsere Leute umgebracht hat. Die da!" Sie deutete auf einen toten Gerüsteten "Der Garten ist sicher, ihr könnt weiter. Wenn ihr irgendwie dort hoch kommt erreicht ihr die kaiserlichen Gemächer." Wolff verabschiedete sich mit einer grüßenden Handbewegung. Über ein Pflanzengitter und ein niedriges Vordach fanden sie Zugang zu den kaiserlichen Gemächern. Aus einem Raum gellte ein Hilfeschrei. Wolff riß die Tür auf. Ein, wie ein Harlekin gekleideter Mann wollte gerade eine Elfin ermorden. Stattdessen stürzte er auf Wolff zu. Der wich nicht zur Seite sondern wehrte nur den Dolchstich ab, wirbelte den Mann herum und brach ihm das Genick. Wolff half der Elfe auf die Beine. Diese bedankte sich mit dem Hinweis das Briala sie in diese Lage gebracht habe weil sie wusste das Briala und Celene eine Liebschaft hatten. Aus einem weitern Raum drangen dumpfe Hilferuf. Sera knackte schnell die Tür. Auf das Bett war ein Mann in komprimierender Position gefesselt. Sera kicherte bei dem Anblick was der Mann übel aufnahm. Sie befreiten den Mann der sich seine Kleidung griff und verschwand. Jedoch nicht ohne die Kaiserin zu verfluchen weil er sich ein Schäferstündchen mit ihr anders vorgestellt hatte. Beim Weitergehen trafen sie immer wieder auf Gerüstete und Harlekine. Durch eine Tür betraten sie einen Innenhof in dem ein grüner Riss in der Luft flackerte. Hinter ihnen fiel die Tür zu und wurde verriegelt. Von einem oberhalb gelegenen Balkon rief Florianne Wolff mit kalter Stimme zu "Sieh an, sieh an. Ihr wart ja wirklich fleißig, mein kleiner Inquisitor. Mein Herr Corypheus wird mich sicher belohnen. Euer Weg ist hier zu Ende. Ihr werdet sterben in dem Wissen das ich jetzt Celene töten werde. Venatori, Dämonen. Tötet sie."
    Gerüstete und Dämonen stürzten sich auf sie und wurden in einem erbitterten Kampf ausgeschaltet. Wolff schloss den Riss, dann stürzt er zu Sera die wimmernd auf dem Boden lag. Der Schwertstreich eines Gerüsteten, Venatori rief sich Wolff in Erinnerung, hatte sie schwer getroffen. Er hielt seine flache Hand über die Wunde und goldenes Licht rieselte herab. Sera sah ihn mit bettelnden Blick an "Ich will nicht sterben." "Du wirst nicht sterben Sera. Bleib einfach ruhig liegen dann wird alles wieder gut." Dann drehte er sich zu Cassandra und Blackwall. Auch die beiden hatten schwere Verletzungen und stützten sich gegenseitig. Bevor er zu ihnen gehen konnte schrie Cassandra "Lauf! Nur du kannst die Kaiserin noch retten! Lauf endlich!" Wolff rannte los. Er sucht einen Weg durch verschiedene Zimmer. Gegner auf die er traf streckte er mit Blitzen zu Boden. Endlich erreicht er das Vestibül. Mit dem Gefühl zu spät zu kommen stieß er jeden aus dem Weg der ihn behinderte. Er riss die Tür zum Ballsaal auf und schrie "Schützt die Kaiserin!" Dann sah er Florianne schon mit einem Dolch auf diese einstürzen. Niemand mehr schien zwischen ihr und der Kaiserin zu stehen. Niemand? Plötzlich war Searin da und schleuderte ihre Wurfdolche. Florianne stürzte mit einem schrillen Schrei. Wolff lief locker auf die andere Seite des Ballsaals wo Kaiserin Celene kreidebleich an einer Säule lehnte. Er stützte sie und führte sie zu einem Stuhl wo er ihr noch beim Hinsetzen behilflich war. Searin kniete, die Hand in das kurze Haar gekrallt in Floriannes Rücken und hielt ihr ihre gewellte Klinge an die Kehle. Wolff sah das in ihrem Handgelenk und in ihrem Oberschenkel je einer der Wurfdolche steckte. Wolff sah Searin an. Die grinste breit zurück "Die Schlampe da kann froh sein das ich das Gift von den Dolchen gewaschen und durch ein anderes ersetzt habe. Sie ließ die Haare der Großherzogin los und deren Kopf prallte auf den Boden. "Hoppla" Searin schob den Dolch mit der gewellten Klinge wieder in die Scheide die sich unter ihrem Kleid am Rücken befand. Ihre schönen langen Haare hatten diese gut getarnt. Wolff reichte ihr die Hand und half ihr beim Aufstehen. Searin stupste der Liegenden in die Seite "Sie kann alles hören, alles sehen und alles fühlen aber keinen Muskel bewegen. Sie riss ihre Wurfdolche aus Florianne, wischte sie an deren Kleid ab und schob sie wieder in ihre Unterarmscheiden. Dann legte sie die Arme um Wolff und kuschelte sich zufrieden an ihn. Inzwischen waren die anderen Mitglieder der Inquisition eingetroffen und sicherten den Bereich mit gezogenen Waffen. Gaspard stand, jetzt ohne Maske, an der Wand wo ihn der Bulle am Hals festhielt. Drei junge Damen in identischen Kleidern wollten zur Kaiserin vordringen wurden jedoch zurückgehalten. Eine von ihnen flehte "Die Kaiserin hat ein schwaches Herz. Wir sind ihre Hofdamen. Bitte lasst uns zu ihr!" Erst als die Kaiserin eine winkende Handbewegung machte nickte Wolff zustimmend.

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    Erst jetzt stürmte die Hofgarde mit gezogenen Waffen heran heran und machte Anstalten die Inqisition anzugreifen. Gaspard stieß den Bullen mit aller Kraft weg, stellte sich den Gardisten in den Weg und brüllte "Halt! Die Waffen runter. Die Inquisition hat meiner Cousines Leben gerettet während ihr Wein gesoffen habt. Steckt die Waffen weg und verschwindet in eurer Kaserne, mit euch befasse ich mich später!" Dann starrte er den Bullen an "Mann! Ihr hättet mich fast erwürgt ist euch das klar?" Der Bulle brummte "Aber nur fast. Ich weiß was ich tue!" Gaspard ging jetzt zu Wolff. Vor Searin verbeugte er sich tief "Mylady. Ich weiß nicht wie ich euch danken soll das ihr meiner Cousine das Leben gerettet habt." Naja! Ein Titel und Ländereien wären ein Anfang, denke ich" brummte Wolff gut gelaunt. Gaspard sah ihn an "Mindestens Baroness aber das muss Celene entscheiden." Dann küsste er Searin die Hand und trat zu Celene die schon kräftiger aussah. Er flüsterte eine Weile mit ihr, dann ging er an die Balustrade und sah die Adeligen, die sich eng aneinander drückten scharf an. "Nach allem was geschehen ist und wovon ihr Zeugen wurdet, ist die Kaiserin gezwungen sich zurückzuziehen und zu ruhen. Meine lieben Freunde, leider ist der Ball hiermit beendet. Begebt euch bitte nach Hause und dankt der Inquisition dafür das sie zur Stelle war als Eurer Kaiserin Leben bedroht war." Gaspard verneigt sich vor den anwesenden Adeligen und wandte sich um "Verschwindet ihr Aaskrähen!"
    Ein neuer Trupp Soldaten betrat den Ballsaal, die Waffen eingesteckt. Der Anführer dieses Trupps trat zu Gaspard und salutierte stramm. "Ah mein lieber Chevallier. Ihr habt mitbekommen was geschehen ist?" "Und habe sofort meine Männer gesammelt und bin hierher geeilt. Meine Männer und ich stehen zu Diensten!" Durch die Vollmaske klang seine Stimme verzerrt. "Sichert bitte den Palast. Nur eure Männer und die Soldaten der Inquisition dürfen sich im Moment hier aufhalten bis alles geklärt ist. Wolff trat zu Gaspard "Und schickt bitte nach den Soldaten die vor dem Tor auf uns warten." Gaspard sah ihn an "Gute Idee" und wandte sich an den Chevallier "Ihr habt es gehört." Wolff ergänzte noch "Vorsicht ist geboten, im Palast hielten sich noch bis vor kurzem Gerüstete auf die Venatori genannt werden und Leute die wie Harlekine bekleidet waren." Der Chevallier nickte, salutierte wieder stramm und verteilte seine Männer."
    Die Hofdamen brachten die Kaiserin, in Begleitung von Leliana, Josephine, Vivienne und zweier Soldaten, in ihr Gemach. Jetzt erschien auch Morrigan. Taumelnd und mit einer heftigen Schwellung und Blut in ihrem Gesicht. Jemand hatte sie brutal niedergeschlagen und gefesselt in einen nicht benutzten Raum geworfen. Elfen hatten sie befreit. Die selben Elfen die jetzt Sera auf einer ausgehängten Tür hereintrugen während andere Cassandra und Blackwall stützten die hinterher humpelten. Searin stürzte sofort zu Sera. Die grinste nur schief "Das vergeht wieder. Nix was ein gutes Essen und ein paar Krüge Bier nicht wieder hinbringen. He großer Meister, danke nochmal fürs zusammenflicken."
    Gaspard trat zu Wolff "Wie ich sehe hattet ihr ordentlich zu kämpfen?" "Naja.Venatori, Dämonen, das schlechte Essen ... " Gaspard lacht laut und wurde schlagartig Ernst "Dämonen im Palast?" "Ja. Und alles unter deren Kommando" Wolff deutete auf die immer noch wie ein weggeworfener Sack herumliegende Florianne. Der Chevallier betrat mit einem weiteren, ausnahmsweise nicht mit Maske verkleideten Soldaten den Ballsaal. Der Mann baute sich vor Gaspard auf und salutierte "Großherzog, mein Versagen ist unentschuldbar aber meine Kompanie hatte heute dienstfrei und so musste ich meine Männer erst zusammensuchen. Meine Männer stehen euch voll einsatzbereit zur Verfügung und ich erwarte meine Bestrafung." "Dienstfrei? Ausgerechnet heute? So etwas gab es noch nie das am Abend des großen Balles eine volle Kompanie nicht anwesend ist." "Ich war ebenfalls verwundert Großherzog. Seht selbst" Der Mann zog ein Stück Papier aus der Stulpe seines Panzerhandschuhs und reichte es Gaspard. Der faltete das Papier auf und begann zu lesen. "Ja das sind das Siegel der Kaiserin und ihre Unterschrift. Wer hat euch das gebracht?" "Eure Schwester, die Großherzogin. Und das war was mich am meisten verwundert hat." "Sagt Hauptmann wo gibt es eine stabile Zelle?" "Unsere Arrestzellen Großherzog:" "Gut dann nehmt vier eurer Männer, bringt das da .. " der Gaspard zeigte auf Florianne ".. in den Kerker, werft es in eine Zelle, schließt die Zelle ab und verbarrikadiert euch im Kerker. Ihr persönlich seid für diese Gefangene verantwortlich. Den Rest eurer Männer unterstellt ihr dem Kommando des Chevalliers. Verstanden!" Der Hauptmann salutierte und rückte ab um seine Männer zu holen. "Mylady, wärt ihr so freundlich diese Person zu durchsuchen?" Diese Frage ging an Searin. Die kniete sich nieder und untersuchte die Großherzogin. Sie fand jedoch nichts außer einem Schmuckstück das ihre Aufmerksamkeit erregte. "Ihr könnt es behalten wenn es euch gefällt. Das verantworte ich, gern sogar." "Das ist es nicht. Irgendetwas ist an diesem Schmuckstück seltsam. Lethallin!" Wolff kniete sich neben sie und Searin legte das Schmuckstück in seine Hand. Wolff schloss die Augen "Dieser Stein ist nicht was er zu sein scheint und ich spüre Magie. Dorian!" Der Tevinterer berührt den Stein mit dem Finger und nickte. Wolff sah Gaspard fragend an. "Könnt ihr bitte den Stein an euch nehmen?" Der Einfachheit halber riss Wolff einfach die Kette ab an der das Schmuckstück hing. Dann sah er sich suchend um "Was brauch ihr?" "Ein Stück Stoff" Der Bulle reichte ihm ein riesiges sauberes Taschentuch. Wolff wickelt den Stein ein und verknotete das Tuch ein paar mal.
    Der Hauptmann kam mit seinen Männern zurück und die schleppten Florianne mit sich. Eine der Hofdamen kam zu Wolff. Mylord. Ihrer Majetät geht es besser und sie wünscht morgen mit euch und dem Großherzog zu konferieren. Des weiteren bietet sie euch und euren Begleiter Unterkunft im Palast so lange diese benötigt wird. Der Hofmedicus wird sich um die Verletzungen eurer Gefährten kümmern. Diese Bediensteten .." einige Elfen traten vor " .. werden eure Gefährten zu ihren Gemächern geleiten. Und meine Wenigkeit geleitet euch und eure Gemahlin. Sagt wenn ihr soweit seid." Wolff blickte zu Gaspard. Der rieb sich gerade das Gesicht. Als er Wolffs blick bemerkte sagte er "Geht ruhig, Mylord. Ich werde noch die Wachen kontrollieren und mich anschließend ebenfalls zu Bett begeben." Wolff drehte sich zu seinen Soldaten. Einen von ihnen schickte er ins Lager um Bericht zu erstatten, die anderen unterstellte er bis morgen ebenfalls dem Kommando des Chevalliers. Dann bot er Searin den Arm und nickte der Hofdame zu.

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    Wolff erwachte in einem breiten, überaus komfortablen Bett in einem prächtig ausgestattetem Schlafzimmer. Searin schlummerte noch, wie immer an ihn gekuschelt. Er fühlte einen Druck in sich , löste sich vorsichtig von Searin und stand auf. Wo würden in diesem riesigen Palast wohl die Latrinen zu finden sein? Er öffnete eine Tür. Ein großer begehbarer Schrank. Die nächste Tür. Ein kleiner Schlafraum, wahrscheinlich für eine Zofe ober einen Diener. Die nächste Tür. Wolff lächelte befreit und verrichtete sein Morgengeschäft. Als Wolff wieder ins Schlafzimmer kam war Searin wach und streckte die Arme nach ihm aus. Wolff hüpfte schnell zurück ins Bett und Searin kuschelte sich wieder an ihn. "Guten Morgen ma vhenan." "Guten Morgen ma petite chatte." "Das hast du noch nie zu mir gesagt. Was bedeutet das?" "Mein kleiner Liebling." Searin kicherte leise. "Ob es hier in diesem Palast Frühstück gibt?" "Adelige frühstücken erst nach dem aufstehen also kurz nach Mittag." "Aber ich hab Hunger" schmollte Searin "Weißt du was, wir sehen uns einfach um und plündern die Speisekammer." Wolff wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt. Die beiden zogen sich an und traten auf den breiten Gang. Ein Soldat der Inquisition patrouillierte dort gerade Seite an Seite mit einem orlaisianischem. Der Soldat winkte ihnen mit einem gut gelaunten "Guten Morgen" während der Orlaisianer stumm salutierte. Eine Elfe huscht den Gang entlang "Halt meine Liebe." Die Elfe blieb stehen und verneigte sich "Wie kann ich euch helfen Mylord Inquisitor?" "Frühstück? Gibt es hier um diese Zeit Frühstück?" "Aber natürlich Mylord. Die Küche ist immer besetzt. Großherzog Gaspard hat gerade ebenfalls Frühstück bestellt. Ich werde ihn fragen ob er mit euch frühstücken will." Bevor Wolff etwas erwidern konnte war die Elfe schon verschwunden. Kurze Zeit später kam sie zurück "Der Großherzog freut sich darauf gemeinsam mit Euch das Frühstück einzunehmen. Wenn ihr mir bitte folgen wollt." Die Elfe führte sie in die Gemächer Gaspards wo dieser sie schon lächelnd erwartete. Wolff wurde mit einem festen Händedruck begrüßt, Searin mit einem eleganten Handkuss. Dann bot er ihnen Platz am Tisch an. "Ich hätte mir eigentlich denken können das ihr zu den Frühaufstehern gehört Inquisitor." Ihr seid auch schon wach Großherzog." "Immer um diese Zeit, manchmal auch noch früher. Außer ich habe am Vortag zu viele Gläser geleert. Wisst ihr, ich bin Soldat und Soldaten stehen immer früh auf." Gaspard schüttelte den Kopf "Mir ist immer noch nicht klar wie es so weit kommen konnte dass ich ihr den Thron streitig mache. Ich liebe Celene als wäre sie meine kleine Schwester." Die Tür öffnete sich und Bedienstete trugen ein reichliches, deftiges Frühstück auf. Sofort griff Searin zu und begann mit vollen Backen zu kauen. Wolff und Gaspard sahen ihr zu und grinsten sich an. Als Searin bemerkte das die beiden sie grinsend beobachteten fragte sie "WAS?" dann sah sie auf das Stück Brot in ihrer Hand "Oh" sie wurde rot "OH." Wolff und Gaspard begannen zu lachen. Searin hielt sich die Hände an die Wangen dann boxte sie Wolffs Oberarm. Wolff schnappte sie und gab ihr einen Kuss. "Greift nur ordentlich zu Mylady. Ich mag Frauen die wissen was sie wollen und es sich nehmen." Die drei frühstückten in fröhlicher Runde. Gaspard zog eine Schnur und die Bediensteten trugen die Überreste des Frühstücks wieder ab. Gaspard hielt sich an einer Tasse mit dampfendem Inhalt fest während Wolff und Searin ein Glas Fruchtsaft vor sich stehen hatten. "Frauen die wissen was sie wollen und es sich nehmen. Florianne du Närrin, du wärst nie auf den Thron gekommen." "Vielleicht wollte sie gar nicht den Thron?" "Was meint ihr?" "Möglicherweise hat sie die Vorgänge in Bewegung gebracht aber sie diente einem Herrn der andere Ziele hat." "Wieso, was meint ihr damit sie diente einem Herrn. Das verstehe ich nicht?" "Gestern hat sie gesagt ihr Herr, Corypheus, würde sie belohnen wenn sie mich tötet." "Wisst ihr wer dieser Corypheus ist?" "Wir haben verschiedenes über ihn herausgefunden. Zum Beispiel das er ein uralter Magister aus Tevinter ist. Er hat auch gesagt er will das alte Reich Tevinters wieder auferstehen lassen und seinen Hintern auf dem goldenen Thron platzieren." Gaspard war blass geworden. "Weiß der Narr denn nicht das er einen Krieg heraufbeschwören würde?" "Und da haben wir einen Grund für gestern. Die Kaiserin tot, ihr als ihr Mörder und eure Schwester, die unter seiner Herrschaft steht." "Ich als ihr Mörder? Wie meint ihr das?" Wolff hatte den Dolch den er gestern gefunden hatte eingeschoben. Jetzt reicht er ihn Gaspard. "Kennt ihr den?" "Mein Dolch. Er ist ein Einzelstück .. " Gaspard griff in seinen Gürtel und präsentierte einen Dolch der genau so aussah wie der dem Wolff gefunden hatte. Nur war Gaspards Dolch deutlich abgegriffen " .. und ist immer bei mir. Jetzt verstehe ich auch warum euer Kunari mich gestern festgehalten hat. Ihr habt mich verdächtigt." "Nun ihr wart einer der Verdächtigen, genau wie Brialla." Gaspard lehnte sich zurück "Orlais in Aufruhr und damit die größte Armee gebunden und mehr oder weniger hilflos bei einem Angriff Tevinters" Gaspard nickte "Ein teuflischer Plan." Gaspard zog wieder an der Schnur. Ein Bediensteter erschien und er schickt ihn los um sich zu erkundigen ob die Kaiserin schon bereit wäre ihn und Wolff zu empfangen.
    ---
    Es klopfte und eine der Hofdamen betrat den Raum "Ihre Majestät ist bereit sich mit euch zu treffen Großherzog, Inquisitor und Lady Searin." Auf dem Weg zu den Gemächern der Kaiserin trafen sie Leliana. "Ich habe den Dolch gefunden den Florianne gestern benutzen wollte. Er ist vergiftet da bin ich sicher aber ich kenne dieses Gift nicht." Sie reichte Searin den Dolch. Die schnupperte an der Klinge dann berührte sie ihn vorsichtig mit der Zungenspitze "Ich kenne dieses Gift " Sie spuckte aus und sah sich um Verzeihung heischend um "Ich kenne es unter dem Namen 'schneller Tot'. Schon ein Kratzer mit dieser Klinge hätte die Kaiserin getötet und zwar innerhalb von drei Atemzügen. Es ist besser du wirfst diesen Dolch in ein möglichst heißes Feuer, das wird das Gift neutralisieren. Sei auf jeden Fall äußerst vorsichtig, Leliana. Hörst du?" Leliana nahm den Dolch zurück und wickelte ihn in ein Stück Leder ein "Ich werde vorsichtig sein, Searin. Keine Sorge."
    Sie gingen weiter zu Celene. Im Schlafgemach der Kaiserin verneigt sich die Hofdame und zog sich zurück. die Kaiserin saß aufrecht im Bett und sah beinahe wieder gesund aus. "Ah Inquisitor. Schön das ihr gekommen seid. Und ihr habt meine Retterin mitgebracht. Lady Searin, ich möchte euch aus ganzem Herzen danken. Ich werde euch noch angemessen entlohnen aber schon jetzt ist der Titel 'Retterin der Krone' euer." Searin knickste tief "Ihr seid zu gütig, Majestät." "Setzt euch bitte, auch du Gaspard. Wir haben etwas zu bereden aber zuerst müßen wir ... ah da ist sie schon." Morrigan betrat den Raum. Ihr Gesicht war angeschwollen und blau unterlaufen aber ihre Augen wirkten wach und blitzten wütend. "Ihr habt nach mir gerufen, Majestät?" "Ja komm und setzte dich zu uns. Ich möchte das du dir etwas ansiehst. Inquisitor, habt ihr den Stein noch?" Wolff griff in seine Jacke, öffnete das Taschentuch und reichte es mitsammt dem Stein Morrigan. Die hielt die Hand über den Stein uns schloß die Augen. "Ich spüre Magie, beinahe elfisch und doch anders. Sehr alte Magie. Der Stein übertrug etwas aber jetzt ist er inaktiv." Morrigan öffnete wieder die Augen, verpackte den Stein wieder gründlich und gab ihn Wolff zurück. "Kann es sein das dieser Corypheus seinen Willen mit diesem Stein auf Florianne übertragen hat?" "Schon möglich." "Majestät, wir sollten sie unbedingt befragen." Das ist eine hervorragende Idee. Wo ist sie jetzt?" "In einer Zelle, von fünf Soldaten bewacht die sich im Kerker mit ihr verschanzt haben. Ich wollte kein Risiko eingehen, Celene." "Er behält immer die Übersicht, mein Cousin" lächelte die Kaiserin "Und wer soll sie befragen?" "Ich würde vorschlagen Leliana." "Ich werde auch dabei sein." Morrigan hob die Hand. "Ausgezeichnet meine Liebe, ich hätte dich sowieso darum gebeten. Dann treffen wir uns wieder wenn die Befragung abgeschlossen ist."
    ---
    Searin und Wolff betraten das Gemach in dem Sera untergebracht war. Searin stürmte zum Bett und umarmte sie stürmisch, Wolff grinste sie an "Hey wie gehts?" Searin die sich einfach neben ihr ausgestreckt hatte sah zu ihm auf "Siehst du nicht das sie furchbar krank ist?" "Ach Quatsch!" Searin stupste sie mit dem Ellbogen an. ""Was? Oh ja du hast recht. Ich fühle mich wirklich mies. Alles dreht sich und mir ist furchtbar schlecht und so weiter." "Dann ist das aber nicht das Richtige. Ich werds mitnehmen und dir Suppe und Tee bringen lassen" Wolff griff zu einer großen Schüssel mit süßen Früchten. "Hey! Finger weg!" Sera nahm ihm die Schüssel wieder ab und stellte sie zwischen sich und Searin. Die Beiden begannen zu mampfen und Wolff lachte schallend "Ich laß euch beide dann mal allein damit ihr schnell gesund werdet." Die Beiden zeigten ihm die Zunge und futterten genüsslich weiter.
    Auf dem Gang humpelten ihm Cassandra und Blackwall entgegen. Cassandra sah ihn mit zufriedenen Blick an "Du hast es also geschafft." "Eigentlich hat Searin es geschafft. "Und ich dachte immer sie sei nur deine Bettgefährtin. Aber in ihr steckt mehr als ich angenommen habe. Wie hat sie es geschafft zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein?" "Weil ich ihr gesagt habe sie soll sich in der Nähe der Kaiserin aufhalten. Und in ihr steckt noch viel mehr drinnen als du ahnst.""Wann reiten wir wieder zurück?" "Sobald du, Cassandra und Sera wieder so weit seit. Ich schicke die anderen zusammen mit den Soldaten noch heute zurück. Nur wir fünf, Leliana und Vivienne bleiben noch. Vivienne weil sie sich bei Hofe auskennt und Leliana weil sie gerade dabei ist zusammen mit Morrigan Florianne auszuquetschen. Und ihr solltet euch ein wenig schonen damit eure Verletzungen schneller heilen." "Keine Sorge, der Leibarzt ihrer Majestät versteht sein Handwerk."
    ---
    Zwei Tage später hatten Leliana und Morrigan die Befragung Floriannes abgeschlossen und im Arbeitszimmer der Kaiserin wurde eine Konferenz abgehalten. Leliana begann ihren Bericht. "Wir haben einiges von Florianne erfahren. So zum Beispiel daß ihr, Großherzog nur ein Spielball für sie wart. Sie war es, die mit Hilfe der Macht von Corypheus Willen, euch in die Richtung beeinflußt hat, der rechtmäßige Kaiser zu sein. Aber falls es euch tröstet, ihr wärt das nächste Opfer ihrer Intrige geworden. In weiterer Folge sah ihr Plan vor Orlais, das durch den Verlust seiner Kaiserin und später eurer Person jede Stabilität verloren hat, in einen Krieg mit Nevarra und Ferelden zu treiben. In diesem Chaos hätte Tevinter leichtes Spiel gehabt, alle drei Nationen zu unterwerfen." "Sie hat öfter angesprochen das ich eigentlich der Kaiser sein sollte. Wir sind darüber oft in Streit geraten. Ich wollte nie den Thron, ich bin überhaupt nicht geeignet für den Thron. Ich bin Soldat durch und durch." Gaspard trat vor Celene und ging auf ein Knie "Celene, Cousine. Es lag nie in meiner Absicht dich vom Thron zu stürzen. Du bist in meinen Augen die einzig wahre Kaiserin des Reichs. Und ich bin bereit jede Strafe hinzunehmen die du für angebracht hältst." Wolff hatte bei der Ansprache Gaspards die Augen geschlossen und lauschte mit allen Sinnen. Er konnte nichts als die Wahrheit erkennen und als Celene ihn ansah nickte er. "Steh auf Cousin. Wir wissen jetzt das nicht du es warst der sich erhoben hat. Du warst ein Spielball feindlicher Kräfte. Doch ihr Einfluß ist gebrochen und ich wünsche das du wieder als Marshal des Reichs an meiner Seite stehst." Gaspard küßte Celenes Hand, setzte sich wieder auf seinen Platz und wandte sich an Leliana. "Können wir sicher sein das Floriannes Einfluß gebrochen ist, Lady Leliana?" "Florianne war nur ein Werkzeug Corypheus und weil dieses Werkzeug jetzt zerbrochen ist ist auch Corypheus Einfluss gebrochen" erwiderte Morrigan an Stelle von Leliana. "Was habt ihr sonst noch herausgefunden?" "Die Venatori sind ein alter Kult Tevinters der Corypheus als Herrscher und Gott anbetet und ihm mit fanatischer Treue ergeben ist. Und Corypheus ist wirklich der, der er zu scheinen war. Ein alter, sehr mächtiger Magister aus den frühen Tagen Tevinters."
    ---
    In einer Zeremonie vor dem gesamten Hof erhielten Wolff, Cassandra, Blackwall und Sera für ihren Einsatz den höchsten Orden den Orlais zu vergeben hatte. Die Dankbarkeit Celenes gegenüber Searin zeigte sich darin das sie sie in den Rang einer Baroness erhob und ihr auch ein Weingut übereignete. Der gesamte Hof war schockiert darüber eine Elfe derart erhoben zu sehen, doch ein kalter Blick Gaspards, der an der Seite Celenes stand, erinnerte die Adeligen daran das der Thron seine alte Stärke zurückerlangt hatte.
    Wolff und seine Gefährten machten sich aufbruchbereit als Morrigan, gefolgt von zwei Bediensteten die einige große Taschen schleppten, zu ihnen trat. "Ich begleite euch um euch mit meinem Wissen und meinem Können zu unterstützen. Celene hat es so bestimmt." "Freut mich euch dabei zu haben, Morrigan. Die Inquisition kann jede Hilfe gebrauchen" Wolff reichte Morrigan, die eine äußerst freizügige Reisebekleidung trug, die Hand.
    Der Hauptmann, dem vor einigen Tagen die Bewachung Floriannes übertragen worden war, taucht mit einigen Soldaten, in deren Mitte sich die gefesselte Florianne befand, plötzlich auf und salutierte vor Wolff. "Mylord Inquisitor, im Namen der Krone wird die ehemalige Großherzogin Florianne de Chalons der Gerichtsbarkeit der Inquisition überstellt. Die Vermögenswerte der Gefangenen wurden ausnahmslos der Inquisition übereignet. Ihre Ländereien fielen zurück an die Krone. Desweiteren unterstellt mich Ihre Majestät zusammen mit meinen Männern eurer Befehlsgewalt um ein deutliches Zeichen für das Bündnis Orlais mit der Inquisition zu setzen. Ich erwarte eure Befehle, Inquisitor." "Seit ihr Aufbruchsbereit?" "Ja Mylord!" "Hervorragend" Wolff überlegte kurz "Ihr werdet zusammen mit Florianne in der Kutsche reisen. Einer eurer Männer wird die Zügel übernehmen." "He das wird lustig" grinste Sera die eigentlich alleine mit der Kutsche reisen sollte." Wolff grinste in sich hinein. Das würde Florianne sicher nicht gefallen.


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    „Sag mal, Kleiner, könntest Du eine Nachricht in der Himmelsfeste abgeben?“ Varric kaute zufrieden auf einem gut durchgebratenen Stück Widderfleisch herum und schaute Marian dabei zu, wie sie ihres auf einem Stock über das Feuer hielt.
    Cole zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Ich war gerade erst dort.“ Er sagte es mit einer Selbstverständlichkeit, dass den anderen die Münder offenstanden.
    Hardings müde Augen wurden ganz groß. „Du bist in der Lage, jeden Ort zu jeder Zeit zu erreichen?“ Wieder nickte der Blonde mit den stets traurig dreinblickenden Augen und dem viel zu großen Hut. So viel Aufmerksamkeit schien ihm unangenehm zu werden. „Wie machst Du das?“, fragte die Zwergin, welche nun wieder putzmunter war.
    Cole kratzte sich an der Schläfe. Seine schlanken Finger verschwanden dabei zur Gänze unter der Hutkrempe. „Ich denke einfach daran und schon bin ich dort.“
    „Gehst Du durch das Nichts?“ Merrill hatte zwar viel von ihm erfahren in den letzten Tagen, aber da sie noch nicht all seine Geheimnisse lüften konnte, blieb ihre Faszination für den schlaksigen jungen Mann bestehen.
    Cole schaute sie verwundert an. „Nein, ich höre einfach auf, hier zu sein und bin dann dort.“
    Marian Hawke zog eine Augenbraue in die Höhe. Wieder sprach Cole in Rätseln, wie so oft, manchmal nicht einmal in ganzen Sätzen. Dann sprudelten Worte aus ihm heraus, scheinbar zusammenhanglose Satzfragmente, und nur jemand, der ihn näher kannte, wusste etwas damit anzufangen. „Du kannst also zu jeder Zeit an jedem beliebigen Ort erscheinen?“ Er lächelte sie verhalten an, etwas schüchtern und verlegen und einen Moment lang hatte der Champion von Kirkwall das Bedürfnis, ihn tröstend in ihre Arme zu nehmen.
    Varric schubste sie an und riss sie aus ihren Gedanken. „Wir haben schon Merrill unter unsere Fittiche genommen, dazu ab und zu Isabela, wenn diese mal wieder etwas angestellt hat und nicht zu vergessen, Avelines quirlige Zwillingssöhne.“ Er seufzte. „Ach ja ... Deinen stets mies gelaunten Bruder nebst unseres sabbernden Mabari-Dauergastes Stinker, der mit Sandal vermutlich gerade unser Haus auseinandernimmt oder Avelines Wohnzimmer ruiniert.“ Er grinste frivol. „Wenn Du Zuwachs willst, sollten wir lieber wieder selbst dafür sorgen.“
    Marian lachte auf. „Ich weiß nicht, wer bei meiner Schwangerschaft mehr gekotzt hat: Du oder ich?“
    „Der Hund“, antwortete Varric kichernd.
    Cole hatte die kurze Unterhaltung mit Interesse verfolgt, wobei sein Kopf sich schnell hin und her bewegte, als hätte man ihn ein paar Mal geohrfeigt. „Ich mag Hunde.“ Er duckte sich, als alle ihn anstarrten, aber Alistair klopfte ihm schmunzelnd auf die Schulter. „Ich auch, mein Junge. Ich auch.“ Der Graue Wächter gab sich seinen Erinnerungen hin und reiste im Gedanken zurück in jene Tage, in welchen er mit dem Helden von Ferelden unterwegs war. Die anderen ließen ihn in Ruhe, nur Stroud sprach ab und zu leise mit seinem Ordensbruder.
    Harding schrieb derweil eine Nachricht an ihre Vorgesetzte Leliana und überreichte den Zettel dann Cole. „Meinst Du, dass Du das öfter machen könntest? Die Nachrichten zwischen uns und der Himmelsfeste überbringen?“
    Der junge Mann nickte eifrig, wobei seine ausladende Hutkrempe dem Gesicht der Späherin gefährlich nahe kam. Er freute sich, dass seine Hilfe nun anerkannt wurde, mehr noch: Man dankte es ihm und das war alles, was er sich wünschte. Er lächelte noch einmal in die Runde und verschwand in einer dunkelgrauen Rauchschwade. Marian Hawke bemerkte staunend: „Ich wollte, ich könnte das auch, wenn Carver zu Besuch kommt.“

    Ankunft in der Himmelsfeste …

    Cullen durchquerte als einer der ersten den riesigen steinernen Torbogen der Himmelsfeste, vor ihm ritten Elion, Sera und Dorian, der sich neugierig umblickte und jemanden zu suchen schien. Der Kommandant stieg ab, genauso wie neben ihm Delrin Barris, als ein großer Schatten auf ihn zugeflogen kam und ihn zu Boden riss. Der Blonde wedelte verzweifelt mit den Armen, aber das hielt Griffon nicht davon ab, ihm frenetisch durchs Gesicht zu lecken. Sein Templerhauptmann zog den Mabari lachend von seinem Vorgesetzten herunter und wurde daselbst mit stürmischer Zuneigung bedacht. Elion erging es nicht besser, denn sowohl sein Hund Fen, als ich seine beiden Nichten Elani und Nyna klebten an ihm und durchsuchten sogleich seine Reisetaschen nach Mitbringseln. Cassandra und Nadira schauten dem Spektakel aus sicherer Entfernung zu. „Die Mädels sind ja genauso schlimm wie mein ehemaliger Ausbilder.“ Die Sucherin schmunzelte amüsiert und legte ihren Arm um Nadiras Taille. „Gehen wir unser Gepäck verstauen?“ Hinter ihnen schleppten sich drei Soldaten mit den Einkäufen ab.
    „Wir hätten gleich noch einen Schrank dazu kaufen sollen“, ergänzte die Qunari lachend. Im oberen Hof wartete Bethany, Varrics und Marians Tochter, zusammen mit zwei recht unterschiedlich aussehenden Frauen.
    „Seid gegrüßt, Sucherin Pentaghast.“ Die kräftige Frau mit den orangeroten kurzen Haaren trug die Rüstung der Stadtwache von Kirkwall. Cassandra schritt sogleich lächelnd auf sie zu und gab ihr die Hand. Nadira überlegte insgeheim, welcher Händedruck wohl schmerzhafter war. Zwei Kriegerinnen, wie sie im Buche standen. Ihre Aufmerksamkeit wurde auf die Schwarzhaarige gelenkt, welche ihren mit Federn bestückten Hut abnahm und den Blick auf eine lockige Haarpracht freigab. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass wir uns noch einmal wiedersehen.“ Temperamentvoll verbeugte sich die Fremde und wandte sich der Qunari zu, eine Augenbraue in die Höhe gezogen. „Ein seltener Anblick. Ich bin Isabela. Kapitänin Isabela.“ Sie wiederholte die Begrüßung, wobei ihr Blick an Nadiras ausgeprägten Rundungen hängen blieb, was Cassandra mit einem verärgerten Räuspern zur Kenntnis nahm. „Oh, sagt bloß, Ihr beide ...“ Isabela grinste anzüglich.
    „Sieht so aus, als müsstest Du jemanden von Deiner Liste streichen.“ Aveline grinste die Piratin nicht minder breit an. Cassandra spürte Nadiras Hand, die sich den Arm der Sucherin entlang tastete und dann nach ihrer Hand griff. Ein Zeichen dafür, dass die große Qunari immer noch leicht zu verunsichern war. „Wir bringen erst einmal unsere Sachen in die Unterkunft, nicht wahr, Schatz?“ Das letzte Wort sprach sie besonders laut aus, Nadira nickte heftig und blickte ihre Freundin erleichtert an.
    Abgelenkt wurden Isabela und Aveline, als eine Horde laut zeternder und lachender Elfen die Treppe hinauf kam. Überhaupt schien der untere Hof außer Kontrolle geraten zu sein. Die mittlerweile ebenfalls angekommene Kutsche schaukelte wild, als Benjamin und Kieran von beiden Seiten hineinsprangen, um ihre Mütter zu begrüßen. Hinter der Kutsche stand ein vergitterter Ochsenkarren, aber niemanden schien die schreiende Gefangene zu stören, die überlaut ihren Unmut darüber zum Ausdruck brachte, dass man sie die letzten zwanzig Kilometer nicht hatte austreten lassen.
    „Ganz schön was los.“ Zevran stellte sich neben Isabela, verschränkte die Arme vor der Brust und schmunzelte.
    „Willst Du Deine Liebste nicht begrüßen?“, erwiderte die Piratin süffisant, aber der Elf aus Antiva winkte ab. „Wir sind es gewohnt, getrennt zu werden. Umso mehr feiern wir unser Wiedersehen.“ Er zwinkerte Isabela zu, die sich schon in Kirkwall damit abgefunden hatte, dass er nichts mehr von ihr wissen wollte, und ging die Treppen hinunter. Vorbei die Zeiten, in welchen sie in Denerim Orgien gefeiert hatten. Selbst Leliana war sesshaft geworden, stellte die Piratin enttäuscht fest.

    Delrin hatte seine Satteltasche über die Schulter gelegt und wollte gerade die Zweite vom Sattel lösen, da griff eine Hand an ihm vorbei. „Ich helfe Dir.“ Er fuhr herum und starrte mitten hinein in Cullens Lächeln. Statt jedoch dankbar zu sein, drückte Delrin die Tasche, mit einem fast panisch zu nennenden Ausdruck in den Augen, an sich. „Nicht nötig.“ Der Kommandant drehte sich lachend um, als ob er um den Inhalt wüsste. Delrin überprüfte die Schnallen der Tasche und blickte unsicher umher. Griffon schubste gegen sein Bein und bedeutete ihm, seinem Herrchen zu folgen. In Ermangelung eines Zieles stapfte der Templerhauptmann dem Blonden hinterher und legte sein Gepäck auf das immer noch in der Ecke stehende Bett, welches die Handwerker in Cullens Turm belassen hatten.
    Dieser deutete nach oben und das riesige Loch im oberen Stockwerk war verschwunden, dafür konnte man das Schlafzimmer nun bequem über eine Treppe erreichen. „Das ging ja schnell“, kommentierte Cullen die Arbeit und verschwand in seinen neuen Räumlichkeiten.
    Delrin wusste immer noch nicht genau, wohin mit sich, aber da Griffon sich nun auf seinem Bett breitgemacht hatte, setzte er sich daneben und kraulte den Hund, während er Cullens Stimme von oben hörte: „Willkommen daheim, Del!“
    „Ich schätze, das ist Deine charmante Art mir zu sagen, dass ich bleiben soll?“
    Der Kommandant kam wieder herunter, diesmal nur in Hemd und Hose gekleidet, mit einem Handtuch über der Schulter und etwas Seife in der Hand. „Ich würde es jedenfalls sehr begrüßen.“ Die Männer standen einige Sekunden lang unschlüssig voreinander. Während der gesamten Reise hatten sie sich zwar ausgiebig unterhalten, aber von weiteren Annäherungen Abstand genommen. Dass Cullen beide Hände voll hatte, nutzte Delrin nun und küsste ihn vorsichtig auf den Mund. Mit einem Seufzer verschwand der Kommandant und lief mit geröteten Wangen hinunter in den unteren Hof, an dessen Ende man ein Badezelt aufgebaut hatte. Nach dem Staub der Handelsstraße und dem Fehlen jeglicher Hygiene die letzten drei Tage, von der Privatsphäre ganz zu schweigen, sehnte er sich nach ein wenig Ruhe und einem Bad.
    Zwanzig Minuten später entspannten sich seine Muskeln langsam im warmen Wasser und er schloss die Augen, welche er kurz danach wieder aufriss, denn jemand platschte in sein Badewasser, als wäre er vom Himmel gefallen. „Cole?!“, schrie der Blonde beinahe hysterisch.
    Der junge Mann in seiner Wanne hatte offensichtlich leichte Orientierungsprobleme und murmelte: „Die war beim letzten Mal aber noch nicht hier.“

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    Nach ein paar Tagen waren Wolff und seine Leute, zu denen jetzt eine Einheit orlaisianischer Soldaten gehörte, wieder auf der Himmelsfeste eingetroffen. Florianne wurde sofort in den Kerker gebracht. Wolff berief eine kurze Versammlung ein bei der er alle über die Ergebnisse von Halamshiral informierte. Als er und Searin ihr Zimmer betraten staunten sie nicht schlecht. anstatt der alten Matratze stand dort ein breites gemütliches Bett mit richtiger Bettwäsche und flauschigen Polstern. Ein Schreibtisch und einige Möbelstücke füllten den bis jetzt äußerst kärglich eingerichteten Raum. Jetzt war es hier richtig gemütlich. Wolff ging hinunter um Josephine, er war sich sicher das sie die Einrichtung organisiert hatte, dafür zu danken. In der großen Halle fiel ihm erst jetzt auf das an der Stirnseite eine Art Thron aufgebaut worden war über dem das Schwert der Inquisition senkrecht an der Wand hing. Wolff betrat Josephines 'Büro'. "Ich hoffe das du mit der Ausstattung eures Gemachs zufrieden bist, Wolff?" "Sehr! Und ich will dir auch im Namen von Baroness Searin für deine Arbeit danken." Als Josephine das hörte riss sie die Augen auf. "Baroness?" "Ja! Die Kaiserin hat ihr diesen Titel verliehen weil Searin ihr das Leben gerettet hat. Außerdem besitzt sie jetzt ein Weingut in Orlais. Du wirst wahrscheinlich halb Halamshiral geplündert haben bevor du wieder zurückgereist bist. Hab ich Recht?" Josephine grinste breit "Und das Vermögen der Inquisition stark in Anspruch genommen haben" Josephines grinsen verschwand wieder "Da kommt es ja sehr gelegen das das Vermögen der ehemaligen Großherzogin Florianne jetzt der Inquisition gehört mit Erlass der Kaiserin." Jetzt wurde das Grinsen Josephines wirklich breit. "Ich habe in Halamshiral auch einen Tischler und einen Schreiner anheuern können, bald wird jeder in der Himmelsfeste sein eigenes Bett haben." "Großartig!" Wolff verließ ihr Büro um die Fortschritte in der Himmelsfeste zu begutachten. In der Haupthalle wurde er von Varric angehalten. "Es gibt da jemanden mit dem du Reden solltest. Oben auf der Mauer."
    Als Wolff auf der Mauer ankam unterhielt Varric sich gerade mit einem großen schlanken Mann mit sonnengebräuntem Gesicht. Neben ihnen saß eine Frau mit dunkler Haut, rabenschwarzem Haar und blitzenden braunen Augen. "Wolff ich darf dir Hawke vorstellen, den ehemaligen Champion von Kirkwall. Und das hier ist Käpitänin Isabella, seine Frau. Die beiden Männer gaben sich die Hand und Wolff begrüßt Isabella mit einem Handkuss. "Corypheus also? Das dürfte eigentlich nicht sein. Ich hab ihn damals beinahe in Stücke geschnitten. Der Kerl war tot, toter geht es nicht. Und die grauen Wächter sind auch verschwunden? Corypheus hatte damals die Wächter in diesem Gefängnis irgendwie unter seine Kontrolle gebracht. Ich vermute stark das er hinter ihrem Verschwinden steckt. Ich habe einen Freund unter den Wächtern. Stroud. Er versteckt sich in der Nähe von Kammwald. Wir sollten ihn dort aufsuchen. Isa, kommst du mit oder gehst du zurück aufs Schiff?" "Keine Chance ich lass dich nicht aus den Augen mein Lieber." Die Frau hatte einen warme Stimme mit einem äußerst erotischen Timbre. "Dann ist es abgemacht?" "Wir treffen uns in Kammwald, Hawke." Die beiden Männer schüttelten sich noch einmal die Hand.
    Wolff ging weiter durch die Festung. Das Badehaus war beinahe fertig und statt der Holzzuber gab es hier Wannen aus einem bronzeähnlichem Material. Auch die behelfsmäßigen Abtritte waren verschwunden und durch eine feste Anlage ersetzt worden. Drei der Türme waren ebenfalls schon fertig instandgesetzt und in einem davon hatte sich Cullen seinen Arbeitsplatz eingerichtet den er sich ab jetzt mit Hauptmann Ehrolf, dem orlisianischem Hauptmann teilen sollte. Die beiden waren gerade dabei ihren jeweiligen Aufgabenbereich zu besprechen. In einem anderen Turm hatten sich die Magier eingerichtet und Wolff erinnerte sie daran sich nicht von den anderen abzusondern. Auch der dritte Turm war auf allen seinen Stockwerken schon bewohnt. Im Garten waren alle verfügbaren Plätze mit Küchen- und Heilkräutern bepflanzt. Wolff war äußerst zufrieden mit der Entwicklung. Er schickte einen Boten nach Val Royeaux. Er wollte einige schwere Baltisten auf den Mauern positioniert haben, darum bat er dort um die Unterstützung durch einige Pioniere.
    ---
    Es war die letzte Besprechung bevor man nach Kammwald aufbrechen wollte. Cullen hatte seinen Stellvertreter, Hauptmann Ehrolf, mitgebracht und auch Morrigan stand mit am Tisch. Wolff eröffnete die Besprechung. "Josephine?"
    "Das Vermögen der Großherzogin kommt der Inquisition sehr gelegen. Das ermöglicht uns den Ankauf von Dingen die wir nicht selbst herstellen können. In den nächsten Tagen sollten auch die Habseligkeiten der Großherzogin eintreffen die uns von der Krone geschenkt worden sind. Mal sehen was wir davon gebrauchen können. Wir haben das Angebot einer Arkanistin namens Dagna erhalten, sich uns anzuschließen. Ich würde empfehlen dieses Angebot anzunehmen. Außerdem hatten wir schon einige Besucher hier die die Ernsthaftigkeit unserer Bemühungen erkannt und ihre Unterstützung zugesichert haben. Unsere Vorräte an Nahrung und Dingen für den täglichen Gebrauch wachsen stetig. Ein Magier der sich auf Heilmagie spezialisiert hat und eine professionelle Heilerin aus unseren Reihen haben den Bau einer Krankenstation angeregt. Das wäre vorerst alles von meiner Seite."
    "Die Krankenstation ist eine hervorragende Idee. Ich rechne damit das schwere Kämpfe auf uns zukommen und der Versorgung anfälliger Verwundeter kommt höchste Priorität zu. Dieser Arkanistin kannst du mitteilen das wir erfreut sind und ihr Angebot annehmen. Leliana?"
    "Ich habe eine Gruppe Späher unter dem Komando von Leutnant Harding nach Kammwald geschickt. Sie haben dort ein Lager aufgeschlagen. Ersten Berichten nach wimmelt es dort von Untoten. Auch das Lager haben sie schon angegriffen sodass ich eine zweite Gruppe losgeschickt habe. Außerdem hat sich eine große Banditengruppe in der dortigen Burg verschanzt und die müssen wir loswerden. Unsere Erkundigungen über Corypheus laufen auf Hochturen haben allerdings bis jetzt nicht Neues zu Tage gefördert."
    "Cullen, Ehrolf. Zuerst möcht ich Hauptmann Ehrolf in unserer Mitte begrüßen. Kaiserin Celene hat ihn und seine Truppe der Inquisition unterstellt. Ehrolf, ich bitte dich auf deine Maske zu verzichten, hier in der Inquisition sind wir es gewöhnt uns ansehen zu können." Ehrolf nahm seine Maske ab und legte sie auf den Tisch "Und ich habe ein besseres Sichtfeld im Kampf, Mylord." "Das ist das zweite das ich dir sagen will. Bei uns geht es ein wenig lockerer zu als in Orlais. Mein Name ist Wolff. Nur Wolff, ohne irgend einen Titel, du verstehst?" Ehrolf nickte "Also was gibt es von eurer Seite." "Unsere Truppenstärke wächst langsam aber stetig, sodas wir einen Platz gesucht haben um ein großes Truppenlager einzurichten. Unterhalb des Pferdehofes haben wir so einen Platz gefunden. Noch ist es ein Zeltlager aber die ersten festen Gebäude sind schon im Bau." "Das war es also was ich bei unserer Ankunft gesehen habe. Hervorragende Idee. Ich würde noch vorschlagen zusätzlich den Weg mit einer Palisade abzusperren." "Ich werde es veranlassen, Wolff." "Verzeiht Eur ... My ... Wolff" Wolff grinste Ehrolf an "Du gewöhnst dich schon noch dran" Der grinste verlegen "Also! Falls eine Banditenfestung zu stürmen ist biete ich mich und meine Männer an. Wir haben so etwas gelernt und ihr .. du kannst dir ein Bild unseres Könnens machen." "Hervorragende Idee, Cullen?" "Ich wollte das selbe vorschlagen." "Gut, sonst noch was?" die beiden Hauptmänner schüttelten den Köpf. "Cassandra?" "Im Moment nichts von meiner Seite." "Schön. Dann will ich das zweite neue Mitglied unserer lustigen Runde vorstellen. Morrigan! Sie ist die Beraterin in arkanen Dingen von Kaiserin Celene und wird uns mit ihrem Wissen und Können zur Seite stehen. Morrigan. Bist du halbwegs gut untergebracht?" "Naja annehmbar" dann lächelte sie "Ich bin kein zartes Pflänzchen sondern in der Korcariwildnis aufgewachsen. Ich schlaf auch auf der Erde wenn es nötig sein sollte. Also ja, ich bin gut untergebracht." Bei Morrigans Lächeln machte Leliana große Augen.
    ---
    Am nächsten Tag brachen sie nach Kammwald auf. Nach einem feuchten Nachtlager, es begann in Strömen zu regnen, trafen sie im Laufe des Vormittags im dortigen Inquisitionslager ein. Späherin, jetzt Leutnant Harding hieß sie mit eine grimmigen "Willkommen in der nassen Hölle" in Empfang. Wolff stieg vom Pferd "Wie siehts aus Harding?" "Schlimm! Bis jetzt habe ich wegen dieser Untoten, die aus dem Wasser des Sees steigen, zwei Männer verloren, fünf andere sind verletzt und haben hohes Fieber. Und dieser ewige Regen macht alles nur noch schlimmer." Dann schick sofort einen Vogel zur Feste, Leliana soll Wagen schicken um die Verletzten rauszuholen. Und Brandbomben wären ganz praktisch. Wo gehts zum Dorf?" Harding wies ihm den Weg und beeilte sich eine Nachricht an Leliana zu schreiben und mit einer der großen Krähen loszuschicken. "Ehrolf, du sicherst mit deinen Leuten das Lager. Wenn die Banditenburg zu stürmen ist schick ich einen Boten." Ehrolf nickte und postierte seine Männer.
    Wolff macht sich mit Cassandra, Blackwall und Varric auf den Weg ins Dorf. Untote die ihnen begegneten wurden schnell niedergemacht. Als sie beim Dorf ankamen wehrten sich die Dorfbewohner gerade gegen einen Ansturm von Untoten. Wolff, Cassandra und Blackwall stießen in den vermodernden Haufen während Varrics Bianka ein tödliches Lied sang. Als alles vorbei war bedankten sich die Dorfbewohner mit müden Gesichtern. Cassandra, die auf den See hinaussah begann zu fluchen. Wolff blickte in die selbe Richtung. Auf der Wasseroberfläche flackerte das grüne Licht eines Risses. "Was soll der Scheiß! Bin ich etwa ein Fisch oder sowas! Wie soll ich das Drecksding verdammt nochmal schließen? Kann mir das bitte irgendwer erklären?" Dorfbewohner sagten ihm das der Bürgermeister, der sich in seiner Hütte aufhielt vielleicht eine Lösung wisse. Wolff ging zum Bürgermeister während die anderen das Dorf sicherten. Dieser erklärte ihm das es nur einen Weg gab den Riss zu erreichen und zwar ihn abzulassen. Der Weg zum Riegel, der die Schleusen öffnete, sei aber nur durch die von Banditen besetzte Burg Caer Bronach zu erreichen.
    Auf dem Weg zurück zu den anderen überlegte er sich eine Taktik. "Cassandra, Blackwall, ihr beide schlagt euch ins Lager durch. Befehl an die Leute dort. Lager abbrechen und alle hierher ins Dorf. Und nehmt auch die beiden Toten mit. Varric und ich beschützen bis zu eurer Ankunft das Dorf." Ich kann auch alleine ... " "Nein Cassandra! Zu zweit habt ihr mehr Chancen. Ein paar Dutzend Untote sind kein Problem für uns. Macht schon!" Varric schickte er auf ein flaches Vordach. Dann wartete er. Es gab noch einen Angriff der Untoten aber mit seinen Blitzen hielt Wolff sie auf noch bevor sie das Dorf erreicht hatten. Varric schrie vom Dach herunter "Hey das nächste Mal läßt du mir aber ein paar übrig." Wolff deutete ihm mit erhobenem Daumen OK. Am späten Nachmittag kamen die Späher und Soldaten beim Dorf an. Die Dorfbewohner kümmerten sich sofort um die kranken Verletzten. Als Harding Varric auf dem Dach sah schickte sie ihre Späher, die alle mit einem kurzen Bogen ausgerüstet waren ebenfalls auf Dächer oder andere erhöhte Positionen, während die Soldaten die Sicherung übernahmen.
    In der Nacht hatte Harding höchst persönlich Caer Bronach ausgespäht und berichtete was sie gesehen hatte. Hauptmann Ehrolf machte den Vorschlag einen Rammbock zu benutzen um das Tor aufzubrechen. "Wozu Rammbock?" "Äh ... Tor?" "Das bisschen Holz schaffe ich schon aus dem Weg:" Ehrolf sah Wolff verwirrt an. Varric klopfte ihm auf den Rücken "Unser großer Anführer ist als Magier gar nicht so ungeschickt, Kleiner. Wirst schon sehen!" "Gut. Sobald das Tor aus dem Weg ist stürmen wir die Burg während Varric und die Späher die feindlichen Bogenschützen beschäftigen. Gut! Bringen wir die Sache hinter uns."
    Wolff ging ganz alleine auf das Tor zu. Zwei Pfeile flogen durch die Luft. Wärend der eine Pfeil meterweit daneben ging wischte Wolff den anderen Pfeil mit einer lässigen Bewegung aus der Luft. Dann feuerte er zwei mächtige Blitze ab und das Tor verwandelte sich in einen verkohlten Haufen Splitterholz. Jetzt rückten die Orlaisianer mit erhobenen Schilden vor. Als keine Pfeile mehr ankamen stürmten sie das durch das Tor und prallten in die Banditen die mit schnellen harten Schwerthieben ausgeschaltet wurden. Über eine Treppe hoch wurde die nächst Ebene gestürmt und freigekämpft. Noch eine Treppe und die letzte Ebene. Hier war der Kampf besonders hart den hier fand sich der Anführer der Banditen, ein wahrer Riese mit einem gewaltigen Hammer, mit seinen besten Leuten. Wolff stellte sich ihm selbst entgegen und schon nach wenigen Augenblicke stürzte der nun kopflose Körper zu Boden. Mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk schüttelte Wolff das Blut von der Klinge und schob Sternenglanz zurück in die Scheide. Ehrolf kam zu Wolff "Alles gesichert und feindfrei." "Gute Arbeit von dir und deinen Männern." Da Caer Bronach direkt an der Handelsstraße lag wurde sie von der Inquisition in Besitz genommen.
    Wolff, Cassandra, Blackwall und Varric fanden den Weg den der Bürgermeister beschrieben hatte. Mitten auf der Staumauer stand eine ehemalige Taverne und in deren Keller fanden sie den Hebel. Mit einiger Mühe legten Wolff und Blackwall diesen um. Unter ihren Füßen erhob sich grollendes Rauschen als das Wasser durch die nun geöffneten Schleusentore schoss. Von der Dammkrone aus sahen sie die Wasseroberfläche weiter und weiter sinken und ein versunkenes Dorf kam zum Vorschein. Das Leuchten schien allerdings seinen Ursprung unter dem, mit Algen und allerlei Unrat, bedeckten Boden zu haben. Bei der Durchsuchung des Dorfes stießen sie auf eine völlig verkrustete Tür die Wolff mit einem Blitz sprengte. Hinter der Tür führte sie ein Gang in die Tiefe. Sie folgten dem Gang bis sie eine verlassene Zwergeneinrichtung erreichten. In einer großen Halle fanden sie endlich den Riss und die Dämonen die ihn bewachten. Über eine lange Leiter erreichten sie wieder die Oberfläche. Der Regen hatte aufgehört und durch die aufreißende Wolkendecke fanden die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg zum Boden. Als sie Caer Bronach wieder erreichten strahlte die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel und Wolff ordnete einen freien Tag für die Späher an.
    ---
    Die Späher waren ausgerückt um nach Spuren des Grauen Wächters oder Hawke und seiner Frau zu suchen. Die ersten Späher die zurückkamen berichteten von mißgebildeten Templern wie die Angreifer von Heaven es waren. Außerdem hatten sie Höhlen entdeckt die als Verstecke geeignet waren. Wolff, Cassandra, Blackwall und Varric brachen auf. Sie trafen mehrmals auf die ominösen 'Roten Templer' und konnten drei Arten von ihnen unterscheiden. Es gab die noch am Menschenähnlichsten die mit Schwert und Schild oder einem Bogen kämpften. Etwas kleinere Exemplare deren Arme in langen Klingen aus rotem Lyrium endeten. Die waren blitzschnell und konnten sich beinahe unsichtbar machen. Wolff nannte sie Templer-Schatten und stufte sie als höchst gefährlich ein. Und diese Riesen die beinahe wie wandelnde Lyriumhaufen aussahen. Sie bekamen die Bezeichnung Templer-Schrecken. Wolff und die anderen fanden einen Platz an dem es so aussah als würde dieses rote Lyrium gezielt abgebaut werden was das Rätsel um diesen Stoff noch größer machte.
    Eine der Höhlen in die sie eindrangen war durch eine Tür versperrt. Hinter dieser Tür waren Stimmen zu hören. Sie betraten den Raum und fanden Hawke und Isabella die sich mit einem Mann mit prächtigem Oberlippenbart unterhielten. Der Mann griff sofort zum Schwert doch Hawke konnte ihn schnell beruhigen. Er stellte ihn als Rohman Stroud vor. Blackwall trat vor. "Stroud? Ich habe diesen Namen schon gehört. Ein Wächter aus Orlais, nicht war?" "Und ihr seid?" "Blackwall." "Der Einsiedler? Hab gehört du drückst dich lieber alleine in der Wildnis herum und rettest edle Jungfräuleins vor bösen Banditen" Stroud grinste. "Eigentlich hilflose Bauern, Jungfräuleins sind mir noch keine untergekommen" Blackwall grinste zurück. Die beiden reichten sich die Hand. "Stroud hat möglicherweise eine Erklärung für das Verschwinden der anderen Wächter." "Und welche?" Wolff und Blackwall sahen Stroud erwartungsvoll an. "Der Ruf! Ich höre ihn schon geraume Zeit Du müsstest ihn doch auch hören?" "Gelegentlich. Und Wenn dann nur schwach. Für mich wars nur ein Zeichen das ich bald in die Tiefen Wege aufbrechen werde." Blackwall kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Alle Wächter hören ihn!" "Was ist dieser Ruf?" fragte Wolff. Blackwall antwortete "Jeder Graue Wächter hört den Ruf wenn sein Ende gekommen ist. Das liegt an unserem verderbten Blut. Beim Beitritt trinken wir das Blut der Dunklen Brut damit wir sie spüren können. Außerdem versetzt uns dieses Blut in die Lage bei einer Verderbnis den Erzdämonen zu erledigen. Darum bin ich mir inzwischen sicher das der Drache, der über Heaven aufgetaucht ist, kein Erzdämon war auch wenn er danach ausgesehen hat." "Und was hat es mit diesen Tiefen Wegen auf sich?" Stroud erklärte weiter "Der Wächter der den Ruf hört geht in die Tiefen Wege um Dunkle Brut zu jagen bis er selber fällt. So ist es der Brauch bei den Grauen Wächtern seit der Zeit der ersten Verderbnis." "Und wie hängt nun dieser Ruf mit dem Verschwinden der Wächter zusammen?" "Alle Wächter hören den Ruf. Jeder einzelne. Und die Wächter sind verzweifelt, denn wenn sie alle in die Tiefen Wege gehen ist niemand mehr da der die nächste Verderbnis beendet. Hawke hat mir von diesem Corypheus und dem Gefängnis der Wächter erzählt. Und das er die Wächter beeinflusst hat. Was wenn der Ruf von diesem Corypheus stammt?" "Und die Wächter in den Tiefen Wegen verschwunden sind?" beendete Wolff. Stroud schüttelte den Kopf "Sind sie nicht, noch nicht. Clarell hat die Wächter versammelt und hat irgend einen Wahnsinn vor. Etwas mit Blutmagie und Dämonen. Ich habe mich dagegen ausgesprochen und Clarell wollte mich einkerkern lassen. Ich konnte jedoch fliehen und verstecke mich seitdem hier." "Das verstehe ich nicht ganz. OK ich weiß inzwischen das Blutmagie verboten ist aber das mit den Dämonen .." Wolff zuckte mit den Schultern. "Blutmagie ist bei den Wächtern nicht verboten. Alles für den Sieg, heißt es. Clarell will Dämonen beschwören und sie an die Wächter binden um mit dieser Armee die Tiefen Wege endgültig von der Dunklen Brut zu säubern." "Was nicht funktionieren dürfte weil .. Ich rate mal. Das ganze von Corypheus aus geht." Stroud nickte. "Irgendetwas geht in den Westgraten vor und wir sollten das schleunigst untersuchen. Ich werde mit Hawke und Isabella vor reisen. Kommt so schnell wie möglich nach!"


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    Caer Bronach war gesichert und ein neues Tor war ebenfalls schon in Fertigung. Sogar eine reisende Händlerin konnte überzeugt werden sich hier niederzulassen. In ihrem Sortiment fand Wolf einen hervorragend gefertigten Dolch der wie für Searin gemacht schien. Wolff ließ Ehrolf mit seinen Männern als vorübergehende Besatzung zurück und machte sich mit Harding und ihren Spähern auf den Weg zur Himmelsfeste. Auf dem Weg dorthin kamen ihnen Ochsengespanne entgegen die eine neue Gruppe Späher und einige Soldaten transportierten und die kranken Verwundeten abholen sollten. Wolff machte die Leute darauf aufmerksam das jetzt Caer Bronach der Stützpunkt der Inquisition war und die Verwundeten im Dorf Kammwald versorgt wurden.
    ---
    In der Himmelsfeste angekommen unterhielt sich Wolff noch kurz mit Harding und riet ihr, sich und ihre Leute gründlich auszuruhen da man bald in die Westgrate aufbrechen würde. dann rannte er, ein paar Grüße erwidernd hinauf in sein Gemach um Searin zu begrüßen. Als er sie nicht antraf ging er wieder in die große Haupthalle hinunter. Dort kam ihm Leliana entgegen "Wenn du Sini suchst, sie ist draußen und trainiert mit Sera. Kann ich dich nachher kurz sprechen?" "Worum gehts?" "Um das rote Lyrium und Varric der die Abbauorte dafür zerstören will." Wolff überlegte kurz, dann legte er Leliana die Hände auf die Schultern "Weißt du was? Das besprechen wir Morgen in einer großen Runde. Die Zerstörung des roten Lyriums erscheint mir wichtig und ich möchte die Meinungen Aller dazu hören." "Leliana nickte zustimmend "Gute Idee!"
    Wolff trat aus der Halle. In einer Ecke des oberen Burghofes war ein Übungsbereich eingerichtet worden. Dort entdeckte er Searin und Sera die sich mit geschmeidigen Bewegungen umeinander bewegten und sich mit Trainingsdolchen attackierten. Einige Leute hatten sich schon versammelt und diskutierten über das was sie sahen. Auch Wolff begab sich dorthin und beurteilte das Geschehen mit Kennerblick. Die Beiden hatten gewaltiges Potential und er nahm sich vor dieses Potential zu fördern. Searin entdeckte ihn, duckte sich unter einem Angriff Seras weg, rannte zu ihm und fiel ihm um den Hals. Wolff fing sie auf und die beiden küssten sich eine Weile. Dann stellte er sie wieder auf die Füße und meinte grinsend "Na ihr beiden Amazonen, wollt ihr mich arbeitslos machen." Sera streckte ihm wieder einmal die Zunge heraus und ging weg. Searin antwortete ernst. "Ich will nicht ständig nur hier in der Feste herum sitzen. Ich will dich begleiten können. Du weißt was ich kann und ich will dieses Können für dich und die Inquisition einsetzen." "Und ich finde das eine gute Idee. Ich könnte mich ohrfeigen das ich noch nicht selbst darauf gekommen bin. Weißt du was? Ab jetzt kommst du mit mir. Ich werde dir und Sera noch ein paar Tricks beibringen bei denen unseren Gegnern die Luft wegbleibt. Was sagst du dazu?" Searin sagte nichts aber ihre Küsse waren Antwort genug.
    ---
    Am nächsten Morgen versammelten sich alle wichtigen Personen wieder einmal im Besprechungsraum. Searin hatte ihr überaus reizvolles Hinterteil auf den Tisch platziert und saß dadurch neben Wolff der die Hände am Tisch abstützte. Also gut, fangen wir an. Josephine?"
    "Wenn der Nachschub so weiterrollt werden unsere Lager bald zu klein. Im Moment haben wir Reserven für mehrere Wochen. Wir könnten die unteren Räume zu Lagerräumen umfunktionieren, da unten will so wieso keiner wohnen oder sich längere Zeit aufhalten. Ich habe auch eine fähige Verwalterin für diese Aufgabe gefunden die ich dir bei Zeiten vorstelle." "Wir könnten nicht, wir werden diese Räume umwidmen. Ich will einen Vorrat für mindestens zwei bis drei Monate für den Fall einer Belagerung in der Feste haben. Außerdem sollten wir beim Außenosten an der Wegkreuzung ebenfalls ein Lager einrichten. Und wir sollten das Dorf Kammwald unterstützen. Immerhin haben sie unsere Verwundeten versorgt." Josephine nickte. "Unsere Besucher sind hoch zufrieden mit dem was sie hier sehen und äußern sich sogar lobend über einfache aber trotzdem gute Unterbringung. Wir haben viele Hilfsangebote von denen ich sogar einige annehmen werde. Das wäre es von meiner Seite." "Gut! Cullen!"
    "Ich habe zwei Nachrichten bekommen. Erstens. Ehrolf schreibt das das Tor von Caer Bronach so gut wie fertig ist und er mit seinen Männern in drei Tagen aufbrechen wird." "Also sollte er in fünf Tagen wieder zurück sein." "Zweitens. Auf deine Bitte hat Orlais geantwortet und ein Trupp Belagerungspioniere ist auf dem Weg. Und wenn ich das sagen darf. Die Idee mit den Baltisten ist so großartig das wir unten im Lager Türme errichten werden um dort ebenfalls Ballisten aufzustellen." "Mehrere Palisadensperren auf dem Weg herauf zur Feste, ausgestattet mit Balistentürmen. Das sollte der letzte Ausbauschritt sein!" Cullen nickte begeistert." "Weiter! Leliana?"
    "Varric hat ein Anliegen das ich unterstütze. Varric!" "Das rote Lyrium wird abgebaut und wir sollten, mein müssen diesen Abbau stoppen." "Da stimme ich dir zu, Varric. Aber nicht nur den Abbau stoppen, sondern wir brauchen auch Informationen über dieses Zeug." Varric brummte zustimmend. "Josephine, ist diese Arkanistin schon angekommen?" "Ja. Du findest sie bei Harritt in der Schmiede." Hervorragend. Haben wir Infos über die Abbauorte." "Einen hast du im Gebiet Kammwald entdeckt und wir haben Informationen das aus dem Gebiet von Emprise du Lion große Mengen abtransportiert werden. Und wir forschen nach weiteren Quellen." Wolff betrachtete die Landkarte auf dem Tisch. Dann hob er den Kopf und sah den Bullen an. "Hast du jemanden in deiner Truppe der es gerne 'BOOOOM' machen läßt?" "Brecher würde begeistert sein!" "Brecher wird begeistert sein! Wir bilden die 'Sondertruppe rotes Lyrium'. Du und deine Männer zusammen mit Varric, ein Trupp von Lelianas Spähern und ein Trupp Soldaten. Begleiten werden euch diese Arkanistin, Solas und Vivienne um dieses Zeug zu untersuchen." Vivienne murrte "Muß das sein?" "Wenn du nicht willst das das Zeug irgendwann aus dir herauswächst dann ja!" "Der Erbauer möge es verhüten. Ich gehe mit!" Der Bulle begann breit zu grinsen. "Gut! Die Westgrate. Leliana, du schickst Harding mit ihren Leuten morgen los. Sobald sie ein Lager eingerichtet haben stoßen wir zu ihnen. Hat noch jemand etwas zu sagen?" Alle schüttelten den Kopf. "Dann fangen wir an! Sera du bleibst noch kurz da, die anderen an die Arbeit!" Sera setzte sich auf der anderen Seite Wolffs auf den Tisch "Was gibts großer Meister?" "Das was ich gestern gesehen habe mit dir und Searin hat mir so gut gefallen das ihr beide mich ab jetzt begleiten werdet. Aber freut euch nicht zu früh, ich werde euch beide ausbilden bis euch das Arschwasser kocht." "Bitte was?" ertönte es zweistimmig "Ich werde euch ausbilden und dabei nicht nett und sanft sein. Aber wenn ich mit euch fertig bin kann sich die Inquisition gemütlich zurücklehnen weil ihr beide das im Alleingang schafft. Einverstanden?" Sera und Searin sahen sich an "Einverstanden!" Als sie Josephies Büro durchquerten saß diese wieder hinter ihrem Schreibtisch während eine Elfe Zahlen von einer Liste herunter ratterte. Josephine hob die Hand um sie zu unterbrechen. "Wolff, das ist Ihrilahn. Sie hilft mir bei den Lagerbeständen." Die Elfe verneigte sich leicht "Es ist mir eine Freude der Inqisition zu dienen." Sie hatte eine wohlklingende Stimme die besser zu einer Sängerin passte als zu einer Lagerverwalterin.
    Wolff ging in die Schmiede um mit der Arkanistin zu sprechen. Er wollte gerade Harritt fragen als eine Stimme in seinem Rücken erklang. Wolff drehte sich um aber er musste erst den Kopf senken um eine Zwergin, die ihn fröhlich anlachte zu sehen. "Bist du die Arkanistin?" "Ich bin Dagna, schön euch zu sehen, Inquisitor. Das alles ist so aufregend. Dieses Ding da in eurer Hand, ich wünschte ich könnte eine Probe von euch nehmen." Wolff hob abwehrend die Hände "Das lassen wir lieber." Dann hielt Dagna ihm einen Vortrag was eine Arkanistin überhaupt ist und Wolff konnte ihr gut folgen weil das Ganze teilweise große Ähnlichkeit mit der Magie der Erde hatte.
    Am Abend lag Searin jammernd auf dem Bett. Sie und Sera hatten ihre erste Trainingseinheit bei Wolff hinter sich gebracht und während Sera sich gut gehalten hatte spürte Searin Muskel, von denen sie bisher gar nicht gewusst hatte das sie da waren. Wolff schälte sie langsam aus ihrer Kleidung und während Searin noch protestierte das sie dazu heute bestimmt nicht in der Lage war drehte er sie auf den Bauch. Dann kniete er sich über sie und begann sie vom Nacken abwärts zu massieren bis Searin wohlige Laute von sich gab.
    ---
    Von den Westgraten war eine Nachricht eingetroffen Das das Lager aufgebaut war und die Späher erste Berichte abgeliefert hatten. Wolff brach deshalb mit Cassandra, Blackwall, Sera und Searin auf. Das Lager war im Schatten einer Felswand aufgebaut.Einige Bäume gaben zusätzlichen Schatten und es gab sogar einen kleinen Bach. Harding kam auf Wolff zu. "Hitze, Sand, Venatori, Banditen, Sand hab ich noch was vergessen ah ja Sand." "Wie zuhause."Wolff lächelte verträumt. Dann wurde er ernst. "Irgendwas von Stroud oder Hawke?" "Bei einer alten Zeremonienstätte geht etwas vor, dort sollt ihr sie treffen." Wolff und seine Begleite machten sich auf den sandigen Weg. Im Schatten eines Felsens fanden sie Stroud, Hawkw und Isabella. Stroud wies hinüber zu einem über dem Abgrund hängende, turmartigen Gebäude. Eine Brücke führte hinüber. "Dort geht irgendeine Scheußlichkeit vor." "Dann sollten wir nachsehen:" Sie gingen hinüber zu dem Gebäude, überquerten die Brücke und wurden Zeugen Wie ein Mann einem grauen Wächter die Kehle aufschlitzte und einen Dämon herbeirief. Dann unterwies er einen Magier der Wächter darin den Dämon an sich zu binden. Wolff trat mit grimmiger Mine vor "Das war dein letzter Fehler." Auch Blackwall trat vor und versuchte die anwesenden Wächter von dem Wahnsinn abzubringen. Der Mann lachte nur höhnisch und stellte sich vor "Ich bin Magister Livius Erimond von Vyrantum und es hat keinen Zweck mit denen da zu reden. Die stehen unter meiner Kontrolle." "Und warum das Ganze?" "Weil diese Narren der Meinung sind, sie bauen eine Armee für den Kampf gegen die Dunkle Brut auf. Dabei bauen sie eine Armee für meinen Meister Corypheus auf. Und mit der werden wir ganz Thedas unterwerfen" wieder lachte der Tevinterer und diesmal klang er eindeutig wahnsinnig. Wolff wollte sich auf ihn stürzen aber die Hand des Magiers flammte rot auf genau so wie die seine grün aufflammte. Wieder wurde sein Körper von unnatürlichen Schwingungen durchströmt die seine Magie blockierten. Wolff brach auf die Knie. "Mein Meister dachte sich schon das ihr euch einmischen würdet und hat mir gezeigt wie ich euch in Schach halten kann. Wolff sammelte seine ganze noch vorhandene Magie und schleuderte dem arroganten Magier einen Blitz entgegen der ihn zu Boden schmetterte. Der Magier schrie jetzt panisch auf "Wie? Das kann nicht sein. Tötet sie, tötet sie alle" und rannte blitzschnell davon. Wächtermagier und Dämonen griffen sie jetzt an aber der Kampf war schnell zu Ende. "Wo ist das Arschloch?" knurrte Wolff "Den Kerl reiß ich in Stücke!" "Abgehauen! Richtung Adamant, einer alten Wächterfestung." Blackwalls Stimme klang grimmig. "Dann holen wie ihn uns." Das wird nicht einfach. Adamant ist gut befestigt und wenn die Wächter dort sind haben wir es mit einem sehr starken Gegner zu tun. Wir brauchen eine Armee und Belagerungswaffen." Blackwall sah Wolff an "Kann ich .. Kann ich meine Kameraden begraben. Ich möchte nicht das sie hier als Futter für die Aasfresser herumliegen." "Natürlich. Und wir helfen dir." nachdem sie mit ihrer traurigen Arbeit fertig waren wollten sie sich auf den Weg zurück zum Lager machen.
    Sera, die auf einen Felsen geklettert war deutete in die Ferne "He Leute. Kann mir jemand sagen was das dort drüben ist?" Stroud sah in die Richtung "Das ist die Griffonflügel-Feste, ein Außenposten der Wächter. Lange verlassen." "Wäre ein guter Platz für die Inquisition. Bis zum Abend wären wir dort. Seid ihr dabei?" "Gute Idee Sera" Wolff sah die anderen an "Was meint ihr?" "Gehen wir" knurrte Cassandra. Die anderen nickten zustimmend.
    In der abendlichen Dunkelheit umschlichen sie den Felsen auf dem die Feste erbaut worden war und entdeckten einen Riss der in den Felsen hineinführte. Hier lag das Wasserreservoir der Feste und über das Seil an dem der Eimer des Brunnens hin kletterten sie hoch in das Innere der Feste. Ein einsamer Wachposten konnte noch "Alarm! Eindringlinge" rufen bevor ein Pfeil Seras ihn niederstreckte. Von allen Seiten stürmten Venatori heran, wurden aber schnell erledigt. Die Inquisition nahm die Griffonflügel-Feste in Besitz.

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    Sie waren wieder zurück in der Himmelsfeste. Wolff hatte sich mit Cullen, Ehrolf, Blackwall, Cassandra, Hawke und Stroud im Besprechungsraum getroffen um eine Lösung für das Problem Adamant zu finden. Es war Cullen der als erstes eine praktikable Lösung vorbrachte. "Adamant ist alt." "Was meinst du damit?" "Als Adamant errichtet wurde gab es noch keine modernen Belagerungsgeräte. Wenn wir zwei Triboke positionieren können wir die Mauern feindfrei machen und schwächen. Dann zerstören wir mit einer Ramme das Tor und können unsere Truppen in das Innere bringen." Wolff brummte nachdenklich "Die Männer an der Ramme werden hohe Verluste erleiden. Ich gäbe jetzt viel für eine handvoll Legionäre und einen schönen, stabilen Testudo oder eine Schildkröte. Oder gleich eine Helepolis.Ja? Was?" Die anderen sahen ihn ratlos an. Mit wenigen Worten erklärte er ihnen was er meinte. Cullen wirbelte herum und verließ mit einem schnellen "Bin gleich wieder da" den Besprechungsraum. Kurz danach kam er mit einem orlaisianischen Soldaten zurück. "Das ist Marten, einer der Pioniere die uns die Kaiserin überstellt hat." Wolff begriff sofort. "Marten, freut mich dich kennenzulernen." Dann erklärte er noch einmal welche Geräte er sich wünschte. Der Orlaisianer massierte sein massiges Kinn während er nachdachte. "Helepolis kannst du vergessen, Inquisitor aber so eine Schildkröte bringen wir hin. Und Triboke natürlich auch. Wir machen das Ganze zerlegbar für einen schnelleren Transport auf Ochsengespannen und bauen das Ganze vor Ort zusammen." "Hervorragend, Marten. Wir setzen uns nachher zusammen und konstruieren was Feines." Der Orlaisianer salutierte nachlässig und verließ wieder den Raum. Wolff sah die anderen an. "Fein. Mit einer stabilen Schildkröte und den Triboken könnte das Ganze klappen."
    ---
    Hawke, Stroud und Isabella hatten sich zusammen mit einigen Spähern auf den Weg nach Adamant gemacht um die Umgebung im Auge zu behalten. Im Burghof wurde Tag und Nacht gezimmert und gehämmert. Die Triboken waren schon fertig und auf Wagen verpackt, die Schildkröte nahm langsam Gestalt an. Als sie endlich fertig war kontrolierte Wolff das Werk dann wurde sie zerlegt und ebenfalls verpackt. Es war ein langer Zug von Ochsenkarren der nicht besonders schnell von der Stelle kam.
    Als man Adamant endlich erreicht hatte wurden die Triboke hinter einem Hügel aufgebaut und die Schildkröte vorbereitet. Wolff ließ das Dach der Schildkröte noch mit Fellen bedecken die vor dem Angriff ordentlich nass gemacht wurden. Dann gab Cullen das Zeichen und die Triboks schleuderten die ersten Felsen gegen Adamant wärend sich die Schildkröte langsam in Bewegung setzte. Im Inneren der Konstruktion schoben die Soldaten unter Wolffs Kommando mit ganzer Kraft bis die Schildkröte mit einem dumpfen Wummern an das Tor stieß. Jetzt wurde der Rammbock geschwungen und schon nach wenigen Stößen brach das Tor aus der Mauer. Jetzt strömten die Soldaten in die Feste, voran die Orlaisianer in ihren schweren Rüstungen und den großen Schilden, dahinter die Inquisition. Schnell war der erste Hof gesichert und weiter ging es durch die verschachtelte Anlage. Immer wieder warfen sich ihnen Dämonen und Wächter entgegen bis sie endlich den Haupthof erreichten. Hier waren die meisten Wächter versammelt und sahen zu wie ihre Kommandantin einem älteren Wächter die Kehle aufschlitzte. Hinter ihr stand Erimond der wie besessen auf sie einredete. Hier flackerte auch ein gewaltiger Riss.
    Wärend Blackwall und Stroud auf die Wächter einredeten widmete Wolff seine Aufmerksamkeit ganz Clarell, der Kommandantin der Wächter. Er begann mit eindringlichen Worten zu ihr zu reden. Wärend Clarell ihren Blick immer wieder zwischen Wolff und Erimond hin und her wechseln ließ zeigten sich in ihrem Gesicht mehr und mehr Zweifel bis sie endlich den Einfluß des Magisters abschütteln konnte. Der riß die Arme nach oben und der Drache stürzte mit gewaltigem Brüllen aus dem Himmel. Der Magister rannte davon und Clarell hinter ihm her. Auch Wolff folgte gemeinsam mit einigen seiner Gefährten, Stroud und Hawke. Auf einer eingestürzten Brücke war Schluss mit Erimonds Flucht. Clarell hatte den Magister mit einem Blitz niedergestreckt und nun stand sie mit wutverzerrtem Gesicht über ihm. Wolff und die anderen kamen vorsichtig näher. Plötzlich stieß der Drache herunter und schnappte Clarell mit seinem zähnebewehrten Maul. Er zog hoch, stieß wieder herunter, ließ die tödlich Verwundete fallen und landete mit Getöse am Anfang der Brücke. Langsam und lauernd näherte er sich der Gruppe. Als er sich über Clarell schob feuerte die mit letzter Kraft einen Blitz in den Bauch des Ungehäuers und der Drache stürzte mit lautem Brüllen in die Tiefe, nicht ohne einen Teil der Brücke mitzureißen. Diese stürzte jetzt endgültig ein und die Gruppe um Wolff versuchte verzweifelt in Sicherheit zu gelangen. Doch es war zu spät und zusammen mit den Trümmern fielen sie nach unten. Wolff streckte in letzter Verzweiflung den linken Arm vor, ließ die Energie des Males fließen und erzeugte einen Riss durch den sie stürzten.
    ---
    Wolff erhob sich hustend von dem seltsamen Boden auf dem er lag und sah sich um. Blackwall hatte sich ebenfalls aufgerappelt und half gerade Stroud sich zu erheben. Cassandra kniete am Boden und sah sich verwirrt um. Hawke stand mit auf die Knie gestützten Armen da und schüttelte den Kopf. Sera kotzte sich die Seele aus dem Leib wärend Isabella sie hielt und Searin hatte sich hemmungslos schluchzend zusammengerollt. Wolff kniete sich neben sie, zog sie in die Arme und wiegte sie leise summend. Als sie sich beruhigt hatte richtete er sich mit ihr auf und betrachtete die Landschaft die ihn an Bilder berühmter Surealisten erinnerte. Dann sah er seine Gefärten an die auf mehr oder weniger sicheren Beinen dastanden. "Also. Kann mir jemand sagen wo wir hier sind?" "Das dürfte das Nichts sein" Cassandras Stimme klang panisch. "Was?" schrie Sera mit schriller Stimme "Scheiße, Scheiße, Scheiße!" Sie stürmte auf Wolff zu und vepasste ihm eine schallende Ohrfeige. ""Venatori, gut. Templer, OK. Dämonen, Dreck. Ein Drache, Scheiße! Und jetzt das da?" Sie holte nochmal aus und Searin griff ihr in den Arm. Sera klammerte sich weinend an sie. Wolff sah sich noch einmal um. "Das ist also das Nichts. Hmm. Interessant. Dann sollten wir schleunigst von hier verschwinden. Aaaber wie?" Eine Gestalt aus Licht schwbte auf sie zu und sprach mit gütiger Stimme "Ich kann euch führen." "Göttliche Justinia. Seid ihr das?" Cassandra fiel auf die Knie. "Ich weiß nicht, Kind. Bin ich sie? Bin ich ihre Seele, ihre Erinnerung? Ich weiß nur ich bin hier um euch den Weg zu weisen. Folgt mir!" Langsam schwebte die Lichtgestalt dahin. Wolff und die anderen folgten ihr. Immer wieder trafen sie auf Dämonen die sie bekämpfen mussten, bis die Gestalt anhielt. "Dort ist euer Ausgang." Sie zeigte auf einen flackernden Riss und verschwand. "Ich danke euch, Göttliche." rief Cassandra hinterher, dann marschierten sie auf das Portal zu. Ein gigantischer, spinnenartiger Dämon versperrte ihnen den Weg. Stroud trat vor "Meine Zeit ist sowieso bald abgelaufen. Ich lenke ihn ab damit ihr durch den Riss fliehen könnt." Wolff, Blackwall und Hawke reichten ihm noch die Hand. Wärend Stroud den Dämon angriff hetzten die anderen los und stürmten durch den Riss.
    ---
    Und tauchten im Haupthof der Festung Adamant wieder auf. Wolff verschloß den Riss. Die überlebenden Wächter waren inzwischen entwaffnet worden und wurden von den Soldaten der Inquisition bewacht. Einer der Wächter trat vor "Kommandantin Clarell?" Wolff schüttelte den Kopf "Der Drache." "Und was geschieht jetzt mit uns?" "Blackwall, was meinst du?" "Die Wächter und auch ich sind immer noch eine Gefahr. Corypheus kann es wieder versuchen und es ist nicht sicher das er mich das nächste Mal nicht auch erwischt." Blackwall drehte sich zu den Wächtern "Kameraden wie seht ihr das." Die Wächter senkten beschämt den Kopf. "Ich sehe nur eine Möglichkeit. Wir Wächter müssen Orlais verlassen. Wir ziehen uns nach Weißhaupt zurück, berichten dem Ersten Wächter und er soll entscheiden. Seid ihr einverstanden?" Die Wächter nickten geschlossen. Blackwall drehte sich wieder zu Wolff und reichte ihm die Hand. "Es war gut an deiner Seite zu kämpfen, Wolff. Aber hier trennen sich unsere Wege." "Du wirst uns fehlen Blackwall aber ich verstehe deine Entscheidung. Alles Gute auf deinen Wegen mein Freund." Wolff schüttelte Blackwall die Hand. Wärend der sich bei den anderen verabschiedete schleppten zwei Orlaisianer den gefesselten Erimond vor Wolff und stießen ihn auf die Knie. Der sah mit einem hämischen Grinsen zu Wolff hoch. "Bewacht dieses Stück Dreck gut, Leute. Zuhause wartet eine schöne, feuchte und kalte Zelle auf ihn. Und wenn mir danach ist versenke ich ihn mit dem Kopf voran in der Latrine. Bringt den Scheißhaufen weg!"
    Wolff sah sich um und überlegte. Cassandra trat zu ihm "Was denkst du?" "Außenposten der Inquisition und Mahnmal für die Wächter in einem. Eines Tages wird es hier wieder Wächter geben, dann brauchen sie ein Hauptquartier. Bis dahin übernehmen wir den Laden." Cassandra nickte zustimmend. Auf Grund der guten Vorbereitung hatte der Angriff keine Toten und nur wenig Verwundete eingebracht von denen die meisten sogar noch fähig waren zu reiten. Deshalb befahl Wolff den Abbau des Belagerungsgerätes und die Rückkehr zur Himmelsfeste. Hawke und Isabella verabschiedeten sich ebenfalls

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    Zurück in der Himmelsfeste ordnete Wolff eine zweitägige Erholungspause für alle Soldaten an die bei Adamant dabei waren. Die Verwundeten wurden in der neu erbauten Krankenstation versorgt. Er selbst verbrachte den nächsten Tag zusammen mit Searin im Bett und half ihr über den Schock, den der Aufenthalt im Nichts ausgelöst hatte, hinwegzukommen.
    Tags darauf ging er mit dem Dolch den er für Searin gekauft hatte in die Schmiede um ihm den letzten Schliff zu verpassen. Dagna experimentierte gerade mit kleinen Splittern des roten Lyriums. Darauf angesprochen erklärte sie Wolff das sie nach Möglichkeiten suche um mit Hilfe dieses Lyriums Waffen zu verbessern. Wolff ermahnte sie vorsichtig mit dem Material umzugehen. Dagna winkte nur ab und meinte wenn sie ihre Idee in die Tat umsetzen könne wäre von dem Lyrium nichts mehr vorhanden aber eine Waffe würde besondere Eigenschaften haben. Wärend Wolff den Griff des Dolches leicht veränderte stieß Dagna einen Triumphschrei aus. "Was gibts, Dagna. Hast du es geschafft." Dagna winkte ihn zu sich. Sie hatte einen Dolch in der Hand den sie nach ihrer Vorstellung verbessert hatte. Sie stieß den Dolch in die Tischplatte und ein Blitz bohrte sich durch die Platte in den Boden. Dann grinste sie ihn breit an "Geschaft!" "Und es ist wirklich nichts mehr von dem Lyrium übrig?" "Nicht die geringste Spur." "Könntest du eventuell diesen Dolch ebenfalls verbessern?" Wolff deutete auf die Waffe die er gerade modifiziert hatte. Dagna nahm den Dolch "Gib mir ein paar Minuten." Sie begann erneut zu hantieren dann rammte sie auch diesen Dolch in die Tischplatte und es gab einen weiteren Blitz "Fertig!" "Du bist ein Genie, Dagna!" "Ich weiß." Dagna drehte sich um und begann weiter zu experimentieren.
    Searin hatte viel Freude an dem Dolch und bedankte sich dementsprechend.
    ---
    Nachdem Corypheus mit seinen Plänen in Halamshiral und Adamant gescheitert war hatte sich das Aufkommen von roten Templern und Venatori stark vermindert. Auch die 'Sondertruppe rotes Lyrium' war sehr erfolgreich bei der Vernichtung von Abbauorten und hatte auch einiges an Informationen zusammentragen können. Es war ruhig in letzter Zeit, zu ruhig für Wolff. Aus diesem Grund suchte er Leliana in ihrem Turm auf. Leliana hatte sich über ein paar Berichte gebeugt und sah jetzt hoch "Wolff. Kann ich dir irgendwie behilflich sein?" "Corypheus? Wo steckt der Kerl?" "Wir wissen nichts genaues aber es scheint als ob sich Corypheus Truppen in der Arbor Wildnis sammeln. Was er dort wollen könnte weiß ich nicht. Vielleicht solltest du einmal mit Morrigan reden." "Werd ich machen, danke." Wolff verließ den Turm wieder und machte sich auf die Suche nach ihr. Er fand sie im Kräutergarten wo sie gerade zwischen den Beeten herumschlenderte. "Morrigan! Ich hoffe ich störe nicht, aber ich hätte eine Frage." "Fragt nur Inquisitor, fragt und euch wird geantwortet." "Was könnt ihr mir über die Arbor Wildnis sagen?" "So einiges, könnt ihr genauer werden?" "Corypheus scheint seine Truppen dort zu sammeln. Die Frage ist, warum?" Morrigan sah ihn ernst an "Ich kann es mir denken, folgt mit." Morrigan führte ihn in einen Raum in dem ein großer Spiegel aufgestellt war. Die Oberfläche des Spiegels zeigte jedoch nur bunte, sich ständig verändernde Schlieren. "Hübsch. Was ist das?" "Ein Eluvien. Die alten Elfen benutzten sie um von einem Ort zum anderen zu reisen. Kommt mit." Morrigan trat in den Spiegel und Wolff tat es ihr nach. Sie standen an einem seltsamen Ort. unzählige Spiegel standen hier. die meisten blind oder zersprungen. Die ganze Umgebung hatte etwas unwirkliches an sich. "Sind wir wieder im Nichts?" "Nicht wirklich. Ich nenne das hier den Kreuzweg. Hier ist der Schleier zum Nichts besonders dünn. und hier will Corypheus her. Das gelingt allerdings nur mit einem funktionstüchtigen Eluvian und ein solcher steht im Tempel Myhtals in der Arbor Wildnis." "Dann müssen wir ihn aufhalten!" Morrigan sah ihn an und nickte "Unbedingt! Gehen wir zurück."
    ---
    Nach allem was Wolff erfahren hatte schickte er einen Boten nach Orlais zu Großherzog Gaspard um ihn zu informieren das die Inquisition in die Arbor Wildnis marschieren würde und um die Unterstützung der orlaisianischen Armee bat. Wärend er auf Antwort wartete tüftelte er mit dem Alchemisten der Inquisition an einer besonderen Mischung die schnell aushärtete. Dann verkroch er sich in der Werkstatt des Schreiners wo er ein großes Bündel von Pfeilschäften mit einer plumpen, abgerundeten Spitze aus dieser Mischung versah. Zusammen mit Searin und Sera, die ihren Bogen dabei hatte. verließ er die Festung. "Sera, schieß auf diesen Felsen." Wolff reichte ihr einen der seltsamen Pfeile. Sera sah ihn an "Willst du das ich den kitzle damit er für uns Corischwanzlos erledigt?" "Tus einfach" grinste Wolff. Sera legte den Pfeil auf die Sehne, zog durch und visierte den Felsen an. Dann ließ sie den Pfeil fliegen. Als der Pfeil den Felsen traf gab es eine Detonation und in dem Felsen war ein kopfgroßes Loch. "Geil!" Sera hüpfte aufgeregt herum "Hast du noch mehr?" Wolff reichte ihr noch einen Pfeil "Schieß so weit du kannst. Sera tat es und in der Ferne war ein leiser Knall zu hören. "Flugeigenschaft gut, Wirkung ausgezeichnet. Die roten Templer werden eine Überraschung erleben.
    ---
    Gaspards Antwort war gekommen "Orlais weiß was es der Inquisition verdankt. Habe meine Truppen in Bewegung gesetzt und beginne mit dem Angriff. Erwarte euer Eintreffen. Grüße! Gaspard." Wolff befahl Cullen die Truppen in Marsch zu setzen.
    Die Truppen der Inquisition waren inzwischen so weit angewachsen das ein großer Teil der Soldaten mit Ochsenwagen transportiert werden musste weshalb Wolff mit seinen Gefärten und einem Trupp Soldaten vorausritt. Da die 'Sondertruppe rotes Lyrium' allerdings zur Zeit unterwegs war mußte er auf Varric und den eisernen Bullen verzichten. An ihrer statt hatte sich ihm Morrigan angeschlossen. Lelianas Späher, die unter dem Befehl von Leutnant Harding schon die Arbor Wildnis erreicht hatten hatten schon ein Lager aufgeschlagen. Dort traf Wolff wieder mit Gaspard zusammen. Die beiden reichten sich die Hand. "Freut mich das ihr endlich da seid. Wir hatten schon einige schwere Zusammenstöße mit Venatori und roten Templern. Bis jetzt haben wir sie immer zurückgeschlagen aber eure Truppen sind eine willkommene Verstärkung." "Große Verluste?" "Wie mans nimmt. Einige Tote und eine Menge Verwundeter. Aber der Gegner hat ein vielfaches an Verlusten zu beklagen. Und die sind alle tot!" "Tut mir leid zu hören." "Meine Soldaten sind Berufssoldaten und sie wissen was auf dem Schlachtfeld geschehen kann. Und der beste Weg sie zu ehren ist dieses Kroppzeug ein für allemal auszulöschen. Aber ich glaube da will euch jemand sprechen. Wir sehen uns bei der Siegesfeier." Gaspard schüttelte Wolff noch einmal die Hand und begab sich zurück zu seinen Männern. Harding trat zu Wolff "Wir haben ein vorgeschobenes Lager aufgeschlagen Von dort aus können wir vorrücken." Wolff befahl seine Soldaten an die Front um die Orlaisianer zu unterstützen, dann folgten er und seine Gefärten der Zwergin. Vom Lager aus schlugen sich einem schmalen Fluß entlang durch den Dschungel der Arbor Wildnis. Immer wieder trafen sie auf Gruppen roter Templer die in unzureichenden Hinterhalten auf die lauerten. Auf einer kleinen Lichtung beobachteten sie den Kampf roter Templer gegen einen unbekannten Feind. Sie fielen den Templern in die Flanke doch als der Kampf zuende war war keiner der Unbekannten mehr am Leben. Wolff betrachtete einen der Toten genauer. Ein schmales, scharfgeschnittenes Gesicht mit großen Augen. Er nahm dem Toten den Helm ab und sah spitze Ohren. Ein Elf so hatte es den Anschein. Aber dieser Elf war größer und kräftiger gebaut als alle Elfen die er bis jetzt gesehen hatte. Er rief Morrigan zu sich die den Toten lange betrachtete "Behüter! Die Wächter des Tempel. Altelfen!" Morrigan hob den Kopf "Es war mir nicht klar das es sie noch gibt." Sie kämpften sich weiter durch den Dschungel bis dieser sich lichtete. Vor ihnen zeigte sich ein gewaltiges Gebäude welches nur über eine Brücke erreichbar war. Auf dieser Brücke standen weitere Bewahrer in abwehrender Haltung wärend sich ihnen rote Templer näherten. Plötzlich schwebte Corypheus heran und fällte die Bewahrer mit einer Handbewegung. Als er sich der Brücke näherte begannen die beiden Statuen am Anfang der Brücke zu leuchten und zwei Ströme wilder Energie ließen Corypheus in eine Pfütze aus Schleim zerplatzen. "Wars das jetzt? Ne nicht oder?" Wolff kratzte sich verwundert den Kopf. Die Pfütze begann sich zu bewegen "Scheiße! Los! Rennt!" so schnell sie konnten rannten sie über die Brücke in den Tempel. Hinter ihnen brüllte der Drache. Mit aller Kraft schoben sie die beiden mächtigen Flügel des Tores zu. Bevor der Feuerball des Drachen zwischen ihnen explodieren konnte schlossen sich die Torflügel mit dumpfen Wummern. Wolff sah die anderen an. "Also JETZT bin ich sauer. Der Arsch kann fliegen habt ihr gesehen?"
    Sie betraten einen Innenhof. Dort stand eine Säule in die uralte Schriftzeichen eingraviert waren. Morrigan näherte sich der Säule und versuchte die Schriftzeichen zu entziffern "Ich kann nur wenig entziffern aber hier steht etwas von einem Weg der Bittsteller und ich denke um das nächste Tor dort zu öffnen müssen wir alle Platten auf diesem Podest zum leuchten bringen. Wolff besah sich die Platten, murmelte "Kein Problem" und lief los dabei jede Platte nur einmal betretend. Knarrend öffnete sich das Tor. Durch das Tor ging es in einen weiteren Innenhof. Am anderen Ende sahen sie rote Templer in einem breiten Riss im Boden verschwinden. Wolff wollte schon nachsetzen aber Morrigan hielt ihn zurück "Es wäre besser dem Weg der Bittsteller zu folgen." Wolff sah vom Riss zu ihr "Ich glaube du hast recht. Wieder gab es Plattenrätsel die Wolff jedoch ohne ein Problem lösen konnte. Ein weiteres Tor öffnete sich und sie betraten das Innere des Tempels. Vor ihnen standen eine Menge Bewahrer in kampfbereiter Haltung. Einer der Bewahrer trat vor. "Ihr! Ihr die ihr es wagt den Tempel Mythals zu betreten. Was ist euer Begehr?" Auch Wolff trat vor "Wir sind Feinde derer die vor uns in den Tempel eingedrungen sind." "Ihr seid Feinde des großen Bösen? Tritt vor, Mann aus einer anderen Welt damit ich dich genauer betrachten kann." Wolff zuckte leicht zusammen als der Bewahrer ihn ohne Probleme als einen Fremdweltler erkannte aber er spürte keine Feindseligkeit so trat er näher. "Dies in deiner Hand ist alte Magie der Elvhen doch du benützt sie. Sag mir zu welchem Zweck." "Um die Risse zu schließen durch die Dämonen in diese Welt vordringen." "Richtig" der Bewahrer nahm seinen Helm ab und Wolff sah in ein Gesicht das von tiefen Falten bedeckt war. Ein uraltes Gesicht. "Nun sag mir noch weshalb ihr das große Böse bekämpft." "Wir wollen verhindern das er den Eluvien erreicht der hier in eurem Tempel steht." "Und auf diesem Weg den Schleier zu Banalhan, ihr nennt diesen Ort das Nichts, einreißt." Wolff nickte. "Aber es ist nicht das sehende Glas das das große Böse begehrt. Es ist die 'Quelle der Trauer', das gesammelte Wissen der Elvhen wonach es ihm verlangt." "Trotzdem müssen wir ihn aufhalten." "Dem stimme ich zu. Folgt mir." Der alte Bewahrer führte sie mit langsamen, müden Schritten durch ein Gewirr von Gängen und Hallen. In einer Halle blieb der Alte stehen und deutete auf eine Tür. "Dies ist euer Weg doch ich darf euch nicht weiter begleiten" Er zog ein Amulett hervor und reichte es Wolff "Dies wird dir im Kampf gegen das große Böse helfen. Melana en athim las enaste (Lasst euch nun von Demut lenken)
    Wolff und seine Gefährten traten durch die Tür in eine weite Halle. Hier lagen rote Templer im Kampf mit einigen Bewahrern die gegen die Übermacht der Templer ohne Chance waren. Der Anführer der roten Templer wandte sich jetzt an sie "Ihr Narren wagt es abermals euch meinem Herrn Corypheus in den Weg zu stellen? Ich bin Samson, von meinem Herrn zweimal gesegnet. Nicht nur das ich sein General und eine lebende Festung bin, ich bin auch das Gefäß das die 'Quelle der Trauer' in sich aufnehmen wird um sie Corypheus zu überreichen, zusammen mit euren Köpfen.Tötet sie!" Sie kämpften die roten Templer nieder, wobei sich besonders Samson als kaum zu überwindender Gegner herausstellte und stiegen eine Treppe empor bis sie vor einem Becken standen das mit einer seltsamen Flüssigkeit gefüllt war. Auf der anderen Seite stand ein Eluvian. Morrigan murmelte leise "das muss die Quelle der Trauer sein" "Du weißt was das ist?" "Das gesammelte Wissen der alten Elfen wie der Alte gesagt hat. Einer von uns muss das Becken betreten um das Wissen aufzunehmen. Ich ..." noch bevor Morrigan ausgesprochen hatte trat Wolff in das Becken und ließ sich sinken. Worte und Bilder durchströmten seinen Geist und je mehr Worte es waren desto besser konnte er die Sprache verstehen. Die alte Sprache der Elvhen. Es schien endlos zu dauern wie das Wissen von ihm Besitz ergriff, ja er wurde dieses Wissen, bis die Stimmen verstummten und die Bilder verblassten. Wolff schlug die Augen auf. Er lag am Grund des jetzt leeren Beckens. Die anderen sahen mit sorgenvollen Blicken auf ihn herab. Wolff rappelte sich hoch und streckte sich "Mann das war eine Dröhnung" In den Augen der anderen zeigte sich jetzt Furcht und Verwirrung. Searin begann zu weinen. Wolff wollte zu ihr aber sie wich von ihm zurück. Morrigan begann langsam zu sprechen "Wolff wenn ihr es seid, ihr sprecht in altem Elfisch. Die anderen können euch nicht verstehen." Wolff lachte laut und klatschte sich an die Stirn. Dann schüttelte er kurz den Kopf "Hey was ist? Ich bins, euer Lieblingsinquisitor. Euer allseits beliebter Wolff!" Searin stieß einen Jubelruf aus und sprang ihm vom Beckenrand direkt an den Hals "Ich hatte schon Angst das du nicht mehr da drinnen bist ma vhenan. Du hast so seltsam gesprochen" Ein Schrei voller Hass und Enttäuschung gellte durch die Halle. Corypheus schwebte mit vorgestreckten Armen auf sie zu. Morrigan rannte zu dem Eluvian und murmelte ein paar Worte. Dann rief sie "Schnell! Hier durch!" und sprang als erste. Die anderen beeilten sich durch den Spiegel zu kommen. Als letzter ging Wolff aber nicht bevor er Corypheus mit ausgestreckten Mittelfingern ein "Tschüß Süßer" entgegen geworfen hatte. Morrigan führte sie zu dem Spiegel der mit ihrem in der Himmelsfeste verbunden war. Jetzt standen sie in dem kleinen Raum. "Morrigan kann der Stinkstiefel nicht auch durch den Eluvian?" "Nein denn sobald ihr durchgekommen wart habe ich den Durchgang versiegelt. Nun kann man ihn nur noch vom Kreuzweg aus öffnen falls Corypheus den Spiegel im Tempel nicht vernichtet hat." OK wir sollten Bescheid sagen das wir wieder zurück sind" sagte Wolff und prallte gegen die geschlossene Tür. "Morrigan?" Morrigans Blick war ein wenig schuldbewusst "Ah ich habe den Raum abgesperrt und der Schlüssel liegt in meinem Zimmer." "Dann muss ich den großen Schlüssel verwenden, geht zur Seite, Kinder." Wolff nahm einen kurzen Anlauf und ... trat die Tür mitsamt dem Türstock aus der Wand "Uuups!" Zwei Wachen stürmten mit gezogenen Schwertern auf ihn zu doch er grinste sie nur an "Keine Panik, ich bins nur!" Die Wachen starrten ihn mit weit aufgerissenen Augen an "Was .. Aber ... Wie ... ?" Wolff klopfte ihnen auf die Schultern "Keine Angst ihr werdet es schon noch erfahren." dann eilte er zu Leliana um eine Botschaft in die Arbor Wildnis zu schicken.
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    Wolff, Searin und Morrigan spazierten durch den Kräutergarten. Während Wolff tief den Geruch der vielen Kräuter einatmete löcherte ihn Morrigan mit Fragen über das was mit ihm in dem Becken geschehen war. "Weißt du, in diesem Becken war nicht nur das gesammelte Wissen sondern auch der Wille der alten Elfen enthalten. Und diese Elfen reden nun mit mir. Ich kann sie fragen und sie antworten. Und sie erteilen mir Ratschläge und Warnungen. So zum Beispiel das ich mich durch das Trinken einer alten Göttin, Mythal, unterworfen haben soll. Und ich soll einen alten Schrein dieser Göttin aufsuchen." "Und weißt du auch wo du diesen Schrein finden kannst?" "Ja! Und ich werde bald dorthin aufbrechen." "Dann werde ich dich begleiten wenn ich darf." "Würde mich freuen, Morrigan."
    Wolff ging gerade über den oberen Burghof als der Bulle auf ihn zu stürmte "Boss das war gar nicht nett! Du ziehst einfach in den Krieg ohne mich!" Wolff lachte "Weißt du, das war nur eine Schlacht. Der Krieg ist erst vorbei wenn Cornielus und sein beschissener Lurch tot sind. Und da bist du dabei, Bulle." "Ha! Das wird ein Spass!"
    Wolff ging weiter zur Schmiede "Harritt, Dagna!" Die Beiden kamen auf ihn zu und sahen ihn fragend an. "Wir haben Arbeit! Harritt, wie sieht es mit unseren Metallvorräten aus?" "Alles da. Von Eisen über Silberit bis hin zu einem kleinen Vorrat Sturmherz." "Sturmherz?" "Das beste Metall überhaupt das zu finden ist." "Dagna, hast du noch einen kleinen Splitter von den roten Zeug?" Die Zwergin nickte. "Kannst du damit einer Waffe auch andere Eigenschaften als Blitze verleihen?" "Was immer du willst, Inquisitor."
    Wolff erklärte den Beiden was er beabsichtigte. Einen Kriegshammer wollter er schmieden, ähnlich Mjölnirs, dem schweren Kriegshammer seines alten Freundes Thore. Gegen einen Drachen wie es der Drache von Corypheus einer war würde ein Schwert nicht viel ausrichten. Er wollte brachiale Wucht in seinen Schlägen. Der Kopf des Hammers sollte aus Sturmherz gemacht werden und von Ihm und Dagna auf eine Weise hin verändert werden das er seine Hiebe so weit wie möglich verstärkte. Harritt sollte währenddessen Stiel und Griffstück aus Silberit fertigen. Die Drei machten sich an die Arbeit. Störenfriede wurden mit deftigen Flüchen und geworfenen Gegenständen vertrieben. Sie arbeiteten unermüdlich bis der Hammer fertig auf dem Amboss lag. Zum Andenken an seinen alten Freund hatte Wolff noch die Rune Thurisaz
    in die Seite des Hammerkopfes geprägt. Auf der anderen Seite prangte das Zeichen der Inquisition.
    Wolff, Dagna und Harritt standen um den Amboss und begutachteten ihr Werk. Harritts Gesicht war grau vor Erschöpfung und sogar die Zwergin wirkte müde als sie sagte "Das wars! Jetzt müssen wir noch sehen ob wir Erfolg gehabt haben." Wolff grinste wild "geht in Deckung." Dann griff er den Hammer und schlug mit Wucht auf den Amboss. Dagna und Harritt duckten sich fluchend während die Trümmer des Amboss durch die Schmiede flogen. Wolff sah an sich herab "Aua!" Einige der Trümmer waren durch seine Kleidung gefetzt und hatten tiefe Risse in der Haut hinterlassen. "Ich denke wir waren erfolgreich" Er hob Dagna hoch und verpasste ihr einen dicken Schmatz dann schlug er Harrritt auf die Schultern. "Ein Meisterwerk unter den Meisterwerken und ich durfte helfen. Danke Wolff." Wolff streckte den Hammer in die Luft "Lurchi dein letztes Stündlein hat geschlagen! Ich nenne diesen Hammer 'Donnerer' und prügle dir damit dein Scheiß Leben aus dem schuppigen Leib."
    Wolff marschierte fröhlich pfeifend und seinen Hammer auf der Schulter durch die grosse Halle. Die Leute die ihn sahen rissen die Augen auf als sie ihn schmutzig und blutend in Richtung seines Gemachs verschwinden sahen.
    ---
    Wolff lehnte wieder entspannt an der Wand im Besprechungsraum. Donnerer hatte er auf den großen Tisch gelegt. "Haben wir Nachrichten aus der Arbor Wildnis?" "Die Truppen der Inquisition und die Armee der Orlaisianer haben unter dem Befehl von Großherzog Gaspard die roten Templer und Venatori vernichtend geschlagen nachdem Corypheus mit seinem Drachen die Gegend verlassen hatte. Den wenigen überlebenden Venatori wird in Val Royeaux der Prozess gemacht, dann werden sie öffentlich hingerichtet. Unsere Truppen sind ohne Verluste auf dem Rückweg. Und jetzt sag mir bitte was das ist?" Leliana hatte während ihres kurzen Vortrags den Hammer nicht aus den Augen gelassen. Wolff grinste sie an "Das da ist eine schmerzhafte Überraschung für Lurchi." "Lurchi??" "Na Corypheus Schoßechse." Leliana schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf. "Cassandra. Du bist unsere Drachentöterin. Wenn es gegen den Drachen geht hilft dir dein Schwert nichts. oder?" Cassandra nickte zustimmend "nicht am Boden." "Wie geht es jetzt weiter?" "Du, Cullen, machst die Feste abwehrbereit. Bring ALLE Leute herein. Ich möchte das alle Ballisten ständig in Bereitschaft sind falls Cornelia und Lurchi uns einen Besuch abstatten wollen. Leliana. Haben wir Hinweise wo sich die Beiden verkrochen haben?" "Nicht die geringste Spur." "In Ordnung. Ich muß zu einem Schrein Mythals das haben mir meine neuen Freunde in meinem Kopf verraten. Bulle, Cassandra, Sera, Searin und Morrigan werden mich begleiten. Wenn wir wieder zurück sind graben wir Corypheus aus seinem Dunghaufen und geben ihm den Rest."
    ---
    Wolff und seine Begleiter betraten vorsichtig eine grosse Lichtung "Nur Morrigan und ich gehen weiter. Ihr anderen haltet euch zurück."
    Wolff und Morrigan traten auf einen überwucherten Schrein zu "Ist er das?" Wolff schloss die Augen. "Ja hier sind wir richtig. Warum haben wir in dem Tempel so etwas nicht gesehen?" "Weil der Tempel wahrscheinlich Mytjal der Mutter geweiht war. Dieser Schrein ist ihrem zweiten Aspekt gewidmet. Mythal die Bestraferin, die Rächerin." Wolff hob die Arme "Mythal! Ich bitte dich zu erscheinen. Wir benötigen deine Hilfe im Kampf gegen das große Böse!" Vor dem Schrein waberte plötzlich schwarzer Rauch aus dem Boden aus dem eine alte Frau hervortrat. "Mutter?" Morrigans Stimme klang eindeutig panisch. "Ich grüsse dich Tochter" die Stimme der alten Frau klang spöttisch. "Nein! Du bist nicht meine Mutter. Du bist ein Monster das sich an Leben erhält indem es andere Körper übernimmt." Morrigan wollte ihre Magie gegen die alte Frau einsetzen doch die wischte sie nur mit einer nachlässigen Handbewegung fort. Dann trat sie näher und Morriagan ignorierend wandte sie sich an Wolff. "Sieh an. Ein Mann aus einer anderen Welt beschwört Mythal. Interessant. Sagt mir, Ihr der ihr aus der Quelle der Trauer getrunken habt, ist euch klar das ihr euch mir unterworfen habt?" "Wieso euch? Ihr seid doch Morrigans Mutter. Ich habe nach Mythal gerufen." "Und ich kann nicht beides sein? Vor unzähligen Jahren hat diese Frau gerufen und ich habe geantwortet. Sie bot mir ihren Körper als ich ein Versteck brauchte und ich gab ihr dafür die Rache nach der sie verlangte." "Also meinen Körper bekommst du nicht, kapiert!" Die Frau lachte "Ich kann nur einen Körper übernehmen der mir freiwillig angeboten wird. Darum warst du nie in Gefahr, Tochter. Und ausserdem seid ihr ein Mann, wenn auch ein ansehnlicher." "Sorry, bin schon vergeben." Wieder lachte die Frau "Und die Liebe eurer Frau ist tief und stark" dann wurde sie ernst "Corypheus hat einen Teil seiner selbst auf den Drachen übertragen. Der Drache ist kein Erzdämon, er wurde nur dadurch verwandelt. So lange der Drache lebt ist Corypheus unsterblich. Ihr braucht Hilfe gegen ihn und seinen Drachen? Ein Drache gegen einen Drachen. Der Wächter des Schreins. Kämpft gegen ihn und unterwerft ihn! Gewinnt ihr so könnt ihr ihn zur Unterstützung rufen aber nur ein mal. Verliert ihr seid ihr tot!" Die Frau wandte sich um und verschwand wieder im schwarzen Rauch.
    Ein prächtiger Drache landete mit einem Schrei auf der Lichtung. "Bleibt weg, Leute" Wolff machte eine bogenförmige Bewegung mit beiden Händen über sich, dann verschwand er im Feuer des Drachen. Dort wo er gerade gestanden hatte loderten mächtige Flammen. Plötzlich hechtete Wolff aus den Flammen und rollte sich ab. Er feuerte zwei mächtige Blitze in die Flanke des Drachen der darauf einen Schmerzensschrei ausstieß und sich in die Luft erheben wollte. Wolff nahm ihn in seinen magischen Griff und drückte mit aller Kraft. In der Luft kämpfte der Drache verzweifelt und mit aller Kraft gegen die Magie an. Wolff brach vor Anstrengung mit schweißüberströhmten Gesicht auf die Knie hielt jedoch den Griff. Plötzlich hörte der Drache auf gegen den Griff anzukämpfen. Wolff löste den Griff und der Drache prallte mir Getöse auf dem Boden auf. Er erhob sich mühsam und ging auf das gewaltige Tier zu. Dieses hob mühevoll den Kopf und blickte seinen Bezwinger an. Wolff legte die Hand auf die mächtige Schnauze des Tieres und die beiden waren plötzlich durch blaues Licht verbunden. Wolff trat zurück "Bis später mein Freund. Ruh dich gut aus denn gegen Lurchi wirst du all deine Kraft brauchen."
    Wolff trat langsam zu seinen Begleitern die ihn voller Bewunderung ansahen. Bei ihnen angekommen brach er wieder in die Knie "Nun das war wohl doch anstrengender als ich gedacht hab." Searin kniete sich neben ihn und klammerte sich an ihn. Der Bulle zuckte nur mit seinen breiten Schultern. Dann hob er beide in seine starken Arme.
    ---
    Wieder im Besprechungsraum "Was hat dein Ausflug erbracht,Wolff?" "Magst du Drachen, Leliana? Ich meine wirkliche Drachen keinen hässlichen Lurch. Mythal hat uns ihren zur Verfügung gestellt." Plötzlich war der ganze Raum in grünes Licht getaucht Wolff stöhnte gequält als sein Mal wild aufflackerte "Corypheus! Er ist hier! Er hat die Bresche wieder aufgerissen verflucht." "Unsere Soldaten sind noch nicht zurück." "Scheiß drauf, dann stellen wir uns ihm eben alleine. Gehen wir!"
    ---
    Nur die Besatzungen der Baltisten waren zurückgeblieben als Wolff mit seinen Gefährten und den wenigen Soldaten die noch in der Feste geblieben waren in Richtung des zerstörten Andrastetempels aufbrach. Sogar Cullen und Leliana begleiteten ihn. Kurz bevor sie den Tempel erreicht hatten ließ Wolff anhalten. Er trat vor seine Leute "Ich sags in ein paar Worten eines Poeten meiner Welt 'Storm'd at with shot and shell, boldly they rode and well, into the jaws of death, into the mouth of hell, rode the sixhundred*. Dies ist es wofür wir gekämpft haben, dies ist unser Weg! Vorwärts Inquisition!" Sie stürmten das letzte Stück zum Tempel. (*aus 'Charge of the Light Brigade' von Alfred, Lord Tennyson)
    Dort wartete schon Corypheus. In seiner Hand ein kugelförmiges Objekt das wild leuchtete. Zu seinen Füßen einige zerschmetterte Soldaten. "Wieder und wieder habt ihr Narren euch mir in den Weg gestellt. Glaubt ihr wirklich mich aufhalten zu können. Ich werde diese Welt zerreißen und eine Neue erbauen. Eine Welt, wie sie es sein soll. Mit einem Gott den sie braucht. Corypheus!" Er hob die Hand mit der Kugel und die Erde begann zu beben. Langsam hoben sich gewaltige Schollen des Bodens nach oben. Wolff machte einige wilde Sprünge nach vorne um noch die Scholle zu erreichen auf der sich Corypheus befand. Mit ihm schafften es der Bulle, Morrigan, Sera, Searin und Cassandra während der Rest verzweifelt hinterher sah. Weiter und weiter hoben sich die Schollen gen Himmel. "Ihr! Immer wieder Ihr. Ich werde euren Kopf auf einen Speer spießen und neben meinem Thron ausstellen." Corypheus riss die Hand hoch und während er blitzschnell verschwand stürzte sein Drache aus dem Himmel direkt auf die Gefährten zu, wurde jedoch zur Seite gerissen als der Wächterdrache in seine Seite prallte. Die Gefährten hetzten hinter Corypheus her.
    Auf einer freien Fläche hatte Corypheus Dämonen beschworen die sich auf sie stürzten. Wie immer wenn Corypheus anwesend war wurde Wolffs Zugang zu seiner Magie gestört. Mit Sternenglanz in der einen und Donnerer in der anderen Hand stürmte er in die Dämonen und fällte sie reihenweise, Bulle und Cassandra immer an seiner Seite wärend Sera und Morrigan mit Pfeil und Magie unterstützten. Weiter ging es hinter Corypheus her. Als Wolff sich einmal umsah konnte er Searin nirgens sehen, fühlte aber das es ihr gut ging.
    Mit donnerndem Getöse stürzten die beiden Drachen, die sich die ganze Zeit am Himmel bekämpft hatten zu Boden. Während der Wächterdrache über den Rand der Scholle stürzte kroch der Drache Corypheus mit einer zerfetzten Schwinge auf sie zu. Wolff und der Bulle stürzten sich, gekonnt seinem gespeiten Feuer ausweichend, auf ihn. Mit wuchtigen Schlägen zertrümmerten sie Schuppenhaut und Rippen der Bestie die immer wieder versuchte sich mit unbeholfenen Sprüngen in Sicherheit zu bringen. Endlich fand Cassandra ihre Chance und stieß ihr Schwert tief durch sein jetzt bloß liegendes Fleisch in sein Herz. Mit einem letzten Brüllen brach die Bestie zusammen. Wolff hob Sternenglanz und schlug ihm den Kopf ab. "So gefällt mir das" brummte der Bulle wärend er das Blut des Drachen auf seiner nackten Brust verrieb. "Eigentlich sollten wir jetzt sein Blut trinken und sein Herz essen aber ich glaube das sparen wir uns" grinste Wolff. Cassandra schüttelte sich und drehte sich mit einem gemurmelten "Barbaren" weg.
    Endlich hatten sie Corypheus eingeholt doch der befand sich auf einem Absatz der nur schwer zu erreichen war. Wärend Sera und Morrigan Pfeile und Magie auf ihn abschossen suchte Wolff zusammen mit Cassandra verzweifelt einen Weg zu ihm. Corypheus stand mit erhobenen Armen da. Die Kugel schwebte jetzt vor ihm und war mit einem Band wilder Energie mit der sich immer weiter ausdehnenden Bresche verbunden. Noch bevor Wolff ihn erreichen konnte tauchte plötzlich Searin hinter Corypheus auf, nahm sich Zeit um geeignete Stellen zu finden und trieb ihre beiden Dolche bis zum Heft in seinen Rücken. Der brach mit einem Aufschrei zusammen und das Band aus Energie erlosch. Wolff fing die herabfallende Kugel auf, und konnte mit ihrer Hilfe die Kraft seines Males genug verstärken um die Bresche ein zweites mal zu schließen. Dann ließ er sie fallen und die Kugel zersprang in mehrere Teile. Jetzt trat er auf den am Boden liegenden Corypheus zu der ihn mit einem verzweifelten "Nein! Nein! Ich war so nahe" anstarrte. "Du wolltest doch ins Nichts, Arschloch. Genau da schicke ich dich jetzt hin." Wolff richtete die Energie des Males gegen Corypheus der sich mit einem wimmenden Schrei auflöste. Dann ging er zu Searin und nahm sie in die Arme "Meine wunderschöne, wilde, geliebte Heldin." "Mein wunderbarer, geliebter Drachentöter." Die beiden küssten sich lange." Wie ich dir schon in Halamshiral gesagt habe, Cassandra. In ihr steckt viel mehr" Wolff legte der Sucherin den Arm um die Schulter wärend er mit dem Zweiten Searin an sich gezogen hielt "gehen wir zu den Anderen. Als sie sie erreicht hatten umarmte Sera ihr Freundin wärend Wolff und der Bulle sich mit einem 'High Five' abschlugen.
    Nach Corypheus Ende hatten sich die Schollen wieder hinabgesenkt und als die Gefährten den Rest der Truppe erreichte schlug ihnen wilder Aplaus entgegen. "Corypheus?" "Ist jetzt im Nichts. Verzeihung ich wollte sagen er ist jetzt sein eigenes Nichts" Leliana lachte befreit.
    ---
    Solas starrte auf die Trümmer der Kugel. Dann sah er den Abmarschierenden hinterher "Wir sehen uns wieder, Inquisitor." Dann wandte er sich ab und verschwand als wäre er nie da gewesen.
    ---
    Der Einzug in die Himmelsfeste wurde zu einem wahrer Triumpfzug. Schon auf der Brücke standen die Leute Spalier und lachten und jubelten den Rückkehrern zu. Als sie den Burghof betraten konnte sich sogar die sonst so zurückhaltende Josephine nicht mehr beherrschen und führte mit ihrer Assistentin Ihrilahn einen Freudentanz auf. Die große Halle war festlich geschmückt und die langen Tische bogen sich vor Speisen und Getränken. Die Zeit für ein großes Freudenfest war gekommen.
    Nach vielen Stunden Lachen und fröhlichen Gesprächen verschwand Wolff mit Searin in ihrem gemeinsamen Gemach. Hier begannen die beiden ihre eigene Freudenfeier und auch ihre Zukunft wollte besprochen werden.
    ---
    Am nächsten Tag berief Wolff alle seine Gefährten zu einer letzten Besprechung. Die Atmosphäre war gelöst wenn auch die anderen noch leicht angetrunken waren.
    "Corypheus ist nicht mehr, wie soll es also mit uns und der Inqisition weitergehen? Und weiß jemand wohin Solas verschwunden ist?"
    "Die übriggebliebenen Ehrwürdigen Mütter haben ein Konklave einberufen um eine neue Göttliche zu wählen. Und mein Name wurde genannt und hat sogar die Mehrzahl der Stimmen. Ich überlege noch aber ich werde wahrscheinlich der Berufung folge leisten."
    Wolff lachte laut "Oh Mann, Cassandra. Und wenn du eine Ehe schließt bekommt der Ausdruck 'bis das der Tod euch scheidet' eine neue Bedeutung wenn du mit dem Schwert deinen Segen gibst. Aber ich glaube du wärst am Besten geeignet diesen Stall den ihr Kirche nennt auf Vordermann zu bringen. Aber komm bloß nicht auf die Idee mich bekehren zu wollen." Als das allgemeine Gelächter abgeklungen war schüttelte Cassandra den Kopf "Nimmst du eigentlich irgendetwas ernst, Wolff?" "Als hätte ich Coryistnichtmehr nicht ernst genommen." "Auf jeden Fall muß die Inquisition als Kraft der Stabilität und Ordnung bestehen bleiben." "Ooch Nöö! Und ich hab mich darauf gefreut mich mit meinem Mädchen auf ihr Weingut in Orlais zurückzuziehen, einen Stall kleiner Wölffe großzuziehen und nebenbei ein wenig Winzer zu spielen." "Ich weiß nicht ob Thedas noch mehr von deiner Sorte verkraften kann?" Wieder Gelächter. "Und ihr anderen, was habt ihr vor? Josie?" "Ich werde bei der Inquisition bleiben. Irgendjemand muß ja dafür sorgen das der Laden weiterläuft." "Leliana?" "Ich kann mich Josie nur anschließen. Und niemand weiß wo Solas ist. Er ist einfach verschwunden." "Cullen?" "Ich bleibe ebenfalls und behalte mein Kommando." "Varric?" "Ich gehe zurück nach Kirkwall. In den Freien Marschen ist jede Menge wieder aufzubauen nach dem Magierkrieg:" "Bulle?" "Unser Job ist getan,Boss. Aber wenn du die Bullen wieder einmal brauchst sind wir zur Stelle:" "Dorian?" "Ich gehe zurück nach Tevinter und versuche meine Brüder und Schwerstern zur Vernunft zu bekommen. So etwas wie die Venatori oder Corypheus darf einfach nicht wieder geschehen." "Und wenn du unsere Hilfe brauchst schrei und wir werden kommen. Vivienne?" "Ich gehe zurück nach Orlais und helfe mit den dortigen Zirkel wieder aufzubauen. Ansonsten ist meine Stelle bei Hof noch frei." "Sera?" "Ich bleibe bei euch wenn ich darf. Irgendwer muß ja dafür sorgen das eure Köpfe nicht zu groß werden." "Wo ist eigentlich Morrigan?" Leliana seufzte "Fort! Wieder einmal."




    viele Jahre später.



    Wolff und Searin saßen auf der Terrasse ihres Herrenhauses. Ein leichter Wind wehte über die Weinberge und die Sonne schien mild vom Spätsommerhimmel. Er betrachtete voll Stolz seine immer noch wunderschöne Frau die gerade seidene Taschentücher für die Aussteuer ihrer Enkelin mit wundervollen Stickereien verzierte. Searin hob den Kopf und lächelte ihn warm und voller Liebe an. Wolff lächelte genau so zurück.
    Es war eine lange, schwere Zeit gewesen nach dem Ende von Corypheus. Solas hatte sich als noch härterer Gegner als Corypheus herausgestellt. Der Stumpf seines linken Armes schmerzte immer noch wenn Wolff daran dachte das es dem Elf, der eigentlich die Inkarnation eines uralten Wesens war, beinahe gelungen war den Schleier zwischen dieser Welt und dem Nichts niederzureißen. Aber auch diese Gefahr konnte schließlich gebannt werden.
    Cassandra, die als die Göttliche Victoria jetzt die Kirche leitete, hatte einen neuen Templerorden ins Leben gerufen und die Türme der Magier wieder eingerichtet aber beide Einrichtungen reformiert. Jetzt waren die Templer nicht mehr die Wachhunde die die Magier in Schach halten sollten. Magier und Templer arbeiteten jetzt Hand in Hand und es wurde langsam ein gewohntes Bild in den Ländern einen Magier zusammen mit einem Templer dorthin eilen zu sehen wo Hilfe gebraucht wurde.
    Auch die grauen Wächter breiteten sich wieder aus, immer auf der Wacht vor dunkler Brut und bereit einer Verderbnis entgegen zu treten. Wolff war einmal in Weißhaupt gewesen um der Beerdigung seines Freundes Blackwall beizuwohnen. Dieser war, im Gegensatz zum Brauch der Wächter in den Tiefen Wegen zu sterben, einer Krankheit erlegen.
    Die Inquisition war zu einer stabilen Kraft der Sicherheit und Ordnung geworden und in Ferelden, Orlais, Nevarra und Antiva als überregionale Ordnungsmacht tätig und akzeptiert. Bushi, Wolffs und Searins Sohn war zu einem hervorragendem Krieger herangereift und als Kommandant der Inquisitionstruppen ein respektierten Befehlshaber. Sihrin, eine Dalish, war jetzt der dritte Inquisitor der neuen Inquisition und ein Bindeglied zwischen ihr und den Dalish.
    Wolff strich sich mit der Rechten durch seine silbergrauen Haare. Hier auf dieser Welt hatte er seine Unsterblichkeit verloren doch das störte ihn nicht. Er genoss es mit seiner Frau alt zu werden und je älter er wurde desto leichter wurde die Last der Jahrtausende die auf seinen Schultern gelegen war.
    Er hatte endlich seinen Frieden gefunden.
    ---
    Wolff saß hinter seinem Schreibtisch und versiegelte einen Stapel Papiere. Obschon sein schlohweißes Haar immer dünner wurde und seine Hand faltig und voller Altersflecken war, war er immer noch voller Kraft. Er erhob sich und ging zur Tür. Eine vorbeieilende Dienerin schickte er nach Raven, seiner und Searins Urenkelin.
    Dann wandter er sich zu einem Fenster, öffnete einen Flügel und atmete tief die frische, kalte Winterluft in die sich schon die ersten Anzeichen des nahenden Frühlings mischten. All die alten Freunde und Gefährten hatten er und Searin überlebt. Und alle hatten sie ein friedliches Ende gefunden. Sogar der eiserne Bulle war sanft in den Armen seiner Geliebten eingeschlafen. Er richtete seine Sinne zum Schlafzimmer wo Searin ein letztes Mal auf ihn wartete. Sie würden gemeinsam diese Welt verlassen um für immer in einer Anderen zusammen zu sein.
    Als er ihre sanfte Schritte hörte drehte er sich zu Raven. Die starrte auf das versiegelte Paket und Tränen begannen zu fließen. Wolff ging zu ihr und nahm sie ein letztes Mal in die Arme "Nicht weinen, Liebling. Alles ist so wie es sein soll. Jedes Leben endet einmal und das meinige hat sowieso viel zu lange gedauert. Deine Urgroßmutter und ich verlassen heute diese Welt um in die Nächste zu gehen." Dann wischt er ihre Tränen sanft mit der Hand weg und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Er legte ihr die Hand an die Wange und sah ihr tief in die Augen. Dann ging er zurück zu Searin.
    Sie lag auf dem Bett und atmete kaum noch. Wolff legte sich zu ihr und zog sie auf seine Brust. Sein Geist drang in ihren Körper und verband sich mit dem Ihren. Dann kappte er die Verbindung die seinen Geist noch mit seinem Körper verband und so hoben sich ihre Geister in die Luft. Searin, jetzt wieder jung und schön wie an dem Tag als sie Wolff das erste Mal gesehen hatte, seufzte als sie die beiden Körper betrachtete die friedlich auf dem breiten Bett lagen. "Es war trotz allem ein wunderbares Leben, ma vhenan." Wolff, ebenfalls wieder jung und frei aller Narben seines langen Lebens. küsste sie "Das war es, ma vhenan."
    Ihre Geister schwebten durch die Decke hoch in den wolkenlosen Himmel und weiter bis sie zwischen den Sternen verschwanden.
    ---
    Es war eine prachtvolle Beerdigung bei der Wolff und Searin in einem gemeinsamen Sarg auf der Himmelsfeste zur letzten Ruhe gebettet wurden. Sogar Kaiserin Madelaine von Orlais und König Justin von Ferelden waren angereist um ihnen das letzte Geleit zu geben und die Göttliche Moniqué sprach den Segen.


    Ende ...
    ... und ein neuer Anfang


    Diese Welt war erst im Entstehen begriffen und kühlte gerade langsam aus als zwischen den Sternen ein Funke erschien und in sie eindrang. In Millionen von Jahren würde auf dieser Welt ein Volk leben in dem sich der Mut und die Standhaftigkeit eines Mannes von der Erde mit der Schönheit einer Elfe von Thedas auf perfekte Weise vereinigten. Nie würde dieses Volk erfahren das es den Geistern von Wolff und Searin seine Existenz verdankte.


    Ende


    Ja leider! Diese Geschichte ist jetzt zu Ende. Wenn sie euch gefallen hat, ich bin freundlichem Lob nicht abgeneigt. Die letzten drei Teile waren für mich die Schwersten denn ich hab das Spiel nur einmal durchgespielt und das ist schon Jahre her und meine Erinnerung an den Schluss war nur mehr nebelhaft. Und vor allem, das was nach 'viel Jahre später' geschrieben steht ist frei erfunden. Und Scheiße, als ich das Ende geschrieben habe musste ich sogar heulen weil es so schön ist!!


    Aber die nächste Geschichte spukt mir schon im Kopf herum!!
    Also bis zum Nächsten mal!
    Euer Wolff!!
    RainStorm ist offline
  16. #336 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    Natürlich war Cullens Geschrei nicht ungehört geblieben. Kaum, da er aus der Wanne sprang, wurde der Zelteingang aufgerissen und Cassandra stürmte hinein, in der Hand ein Schwert haltend. Beim Anblick des nackten und vor sich hintropfenden Kommandanten ließ sie es allerdings schnell sinken und starrte mit aufgerissenem Mund auf die bizarre Szene.
    Cole saß immer noch verwirrt in der Badewanne und wirkte mit dem großen Hut dort noch deplatzierter. Mittlerweile hatte sich Cullen ein Handtuch um die nassen Hüften geschlungen, seine Sachen gegriffen und stürmte mit hochrotem Kopf auf seinen Turm zu, um dem Irrsinn der Himmelsfeste zu entgehen.
    „Ich glaube, Du solltest da langsam raus.“ Nadira lächelte Cole aufmunternd an und streckte ihm eine Hand entgegen. Er ließ sich von ihr hochziehen und als sie ihm ein Handtuch reichte, betrachtete er dieses nachdenklich. „Ich habe noch nie gebadet“, stellte er verwundert fest.
    Cassandra rümpfte die Nase. „Dann wurde es aber Zeit.“ Sie blickte Nadira an und beide lachten laut drauflos, als sie die Tür zu Cullens Turm zuschlagen hörten.
    „Ich muss zur Nachtigall. Eine wichtige Nachricht von Harding.“ Er schaute an sich herab und bemerkte die Pfütze zu seinen Füßen.
    Die Sucherin wurde ernst. „Zuvor stecken wir Dich in trockene Sachen.“ Sie wies eine Bedienstete an, beim Quartiermeister welche zu holen, aber als Nadira anfing, ihm die Kleidung vom Leib zu pflücken, floh sie vor das Zelt. Weder die Qunari noch Cole kannten so etwas wie Scham und bald kam die große Saarebas mit den nassen Sachen heraus und hängte diese über eine Wäscheleine. Danach nahm sie die frische Kleidung entgegen und half Cole beim Anziehen.
    „Ich habe das noch nie gemacht“, bemerkte er leise und betastete vorsichtig den Stoff seines Leinenhemdes. Nadira wusste nur zu gut, wie er sich fühlte, und behandelte ihn fast so behutsam wie ein Vogel ein Ei.
    Leliana besah sich vom Balkon des Turmes aus die Szene und rief hinab: „Habt Ihr Cullen aus der Badewanne gejagt?“
    „Cole ist da mit einer Nachricht an Dich! Wir kommen gleich hoch!“ Cassandra schirmte ihre Augen gegen die untergehende Sonne ab.
    Die Meisterspionin zuckte zusammen, als Besagter direkt neben ihr auftauchte und ihr einen nassen, aber noch lesbaren Zettel überreichte. Schnell wurde ihr bewusst, welche Möglichkeiten sich durch den schlaksigen jungen Mann boten. Sie führte ihn an einen Tisch und bot ihm etwas von dem reichhaltigen Abendessen an, welches man ihr und ihren Mitarbeitern aufgetischt hatte.
    Er schüttelte jedoch den Kopf. „Ich habe noch nie gegessen.“ Der offene Hemdsärmel rutschte ihm über die Hand, als er einen Apfel aus der Obstschale nahm.
    Mit der geübten Bewegung einer Mutter knöpfte ihm Leliana die Ärmel zu ohne darüber nachzudenken. Ohne seinen Hut wirkte Cole noch verlorener und verschreckter. Er schaute ihr dabei zu, wie sie seinen Apfel mit einem Dolch schälte. „Erst kauen, dann schlucken.“ Sie machte es ihm vor.
    Im Treppenhaus waren hastige Schritte zu hören und Cassandras schwarzer Haarschopf erschien schließlich, gefolgt von Josephine und einem Cullen, dessen Kopf immer noch die Farbe einer reifen Tomate hatte. „Was gibt es so Dringliches?“, brummte letzterer verstimmt, als er Cole sah.
    „Wir haben Nachrichten von Harding erhalten.“ Die drei Ankömmlinge blickten sich erstaunt an und Leliana fuhr fort. „Dank Cole sind wir in der Lage, diese schnell zu übermitteln.“ Sie legte ihre Hand sanft auf seine Schulter und er freute sich offensichtlich sehr über die Anerkennung. Die Späherin der Inquisition hatte die genaue Position angegeben, sodass Cullen diese umgehend auf einer Landkarte vermerken konnte. „Sie sind schneller vorangekommen, als gedacht.“
    Cassandra bremste seinen Eifer aus. „Die Straße wird sandiger und die Ochsenkarren kommen dort sicher langsamer voran.“
    Leliana schrieb Harding einen Bericht und bat Cole, sich am nächsten Morgen bei ihr zu melden. „Und noch etwas: Wenn Du isst, muss es auch wieder raus.“
    Er starrte sie angewidert an. „Aber worin besteht da der Sinn?“
    Josephine kratzte sich hilflos an der Schläfe. „Ich werde Solas bitten, es Dir näher zu erklären.“
    Dieser schreckte zwei Stockwerke tiefer aus seinen Studien hoch. Irgendwie überkam ihn ein ungutes Gefühl.

    Dorian hatte derweil die halbe Himmelsfeste nach Felix abgesucht. Man hatte ihm zwar mitgeteilt, dass der Graue Wächter gestern eingetroffen war, aber es fehlte jede Spur von ihm. Ging er ihm aus dem Weg? Die Berater der Inquisition mussten sich lange mit dem Sohn des Magisters unterhalten haben, jetzt befand er sich wahrscheinlich bei seinem Vater. Auf halbem Wege zu den Zellen im Kerker prallte er fast gegen seinen Freund. Felix war kaum wiederzuerkennen. Ein schwarzer Vollbart, sorgsam ausrasiert, zierte sein Gesicht und das dicht nachgewachsene Haupthaar stand einige Zentimeter in die Höhe. Lachend umarmte er Dorian, der diese Nähe zögernd erwiderte. Felix zog ihn ins Freie und schaute ihn besorgt an. „Wie geht es Dir?“
    „Ganz gut“, antwortete Dorian und zog einen Schmollmund. „Du hättest nicht so schnell verschwinden sollen.“ Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, den anderen gleich mit einem Vorwurf zu begrüßen, aber war aus ihm herausgeplatzt.
    Felix betrachtete betreten seine Füße. „Es war besser so.“
    „Du wolltest mir etwas sagen?“ Dorian bemühte sich um eine gleichgültige Stimme.
    „Ich ...“ Felix schaute seinem Freund nun in die Augen. „Ich habe mich verliebt.“ Irgendwie fühlte sich dieser Satz falsch an, obwohl Dorian sich genau diese Worte erhofft hatte. Sein Magen zog sich zusammen. „Ich war mir erst nicht sicher, ob ich es Dir sagen soll“, fuhr der andere fort. Das schmerzende Gefühl verstärkte sich.
    Trotzdem fasste Dorian ihn bei den Schultern. „Wenn nicht Deinem Freund, wem dann?“
    Felix seufzte. „Maevaris ist eine großartige Frau.“
    Sein Gegenüber ließ überrascht die Hände sinken. „Mae?“ Mehr brachte er nicht hervor. Schöne Freundin! Spannte ihm die Kerle aus!
    „Sie weiß es natürlich nicht, aber sie ist ...“ Wieder fehlten Felix jene Worte, von welchen er in seinem Leben wohl noch nicht allzu viel Gebrauch gemacht hatte. „Unglaublich.“ Ein schwärmerischer Ausdruck trat in seine Augen und Dorian hatte sich lange Zeit gewünscht, dass so ein Blick einst ihm gelten würde. „Ja, das ist sie“, meinte dieser unterkühlt.
    Felix blickte ihn flehend an. „Verzeih mir, mein Freund.“ Er fasste nach Dorians Arm, aber dieser entwand sich seinem Griff. „Schon gut. So ist das Leben eben. Ich würde jetzt gerne alleine sein.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und suchte fluchtartig sein Quartier auf, um mit Maevaris im fernen Tevinter ein Hühnchen zu rupfen. Sie würde den Kristall noch verfluchen.

    In einer Kerkerzelle lag Magister Gereon Alexius auf seiner Pritsche und schloss die Augen. Das Wiedersehen mit seinem Sohn hatte seine Lebensgeister wiederbelebt, allerdings verging ihm das Lächeln, als Herzogin Florianne in der Nebenzelle zu einer erneuten Litanei der schlimmsten orlaisianischen Flüche ausholte, mit welchen sie die Wachsoldaten sporadisch zu bedenken pflegte. Er stand entnervt auf und trat an die Gitter. „Euer Gezeter wird langsam unerträglich, meine Liebe.“
    Die Herzogin lauschte. „Ich verlange lediglich, dass man mich standesgerecht behandelt.“
    Er lachte. „Ja, indem man Euch standesrechtlich hinrichtet. Zumindest würde dann wieder Ruhe einkehren.“
    „Mein Meister wird diese Festung dem Erdboden gleichmachen.“ Florianne schien unbelehrbar.
    „Verzeiht, aber Euer Meister scheißt auf Euch.“ Alexius machte selten von solch rüden Worten Gebrauch, aber diese dumme Pute verstand wohl nur klare Anmerkungen. „Und wenn er dieses Vorhaben in die Tat umsetzen sollte, dann wird er Euch wohl kaum vorher retten.“ Das saß und wohltuende Ruhe setzte ein. Zufrieden streckte er sich wieder auf seinem Lager aus. Großverzauberin Fiona würde ihm morgen schon in aller Frühe aus dem Bett jagen, so wie jeden Tag. Woher sie ihre Energie nahm, war ihm schleierhaft. Ein wenig bewunderte er sie dafür und ab und zu ertappte er sich dabei, dass er ihr gerne bei ihren Forschungen half.
    Nebenan brach das Bett zusammen, als sich Florianne in einem hysterischen Weinkrampf darauf warf. Eine der Wachen schüttelte den Kopf und bemerkte zu seinem Kameraden: „Das Wievielte ist das jetzt?“

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    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (11.07.2017 um 10:32 Uhr) Grund: Link zum nächsten Kapitel eingefügt
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    Ohne Varric und eine betrunkene Sera war das übliche Tavernengelage ein wenig fade, zumindest nach Dorians Geschmack, der zum dritten Mal das Weinglas in der Luft schwenkte, um dem Wirt zu signalisieren, dass dieser sich mit den alkoholhaltigen Getränken beeilen sollte. Nicht nur er strotzte heute vor Missmut, auch Blackwall hatte eine finstere Miene aufgesetzt, nachdem ihm bewusst geworden war, dass Vivienne sich eindeutig für Vestalus Pentaghast entschieden hatte. Vor einer Stunde waren die beiden durch den Hofgarten flaniert und die Blicke, welche sie sich zuwarfen, ließen keinen Zweifel an ihrer Zuneigung aufkommen.
    „Andraste! Was seid Ihr alle für trübe Tassen?“, murrte Sera und trank die Reste ihrer heißen Schokolade leer. Zusammen mit Elion stand sie auf und die beiden verabschiedeten sich, um den Abend mit den Kindern zu verbringen. Der Bulle und Krem waren schon lange vor ihnen untergetaucht.
    Cassandra streckte sich und gähnte, obwohl sie eben noch hellwach gewesen war. „Wir sollten auch schlafen gehen, nicht wahr, Schatz?“
    Nadira schoss in die Höhe. „Sicher, Mäuschen.“
    Dorian lachte schallend. „Das wäre sicher die allerletzte Bezeichnung, die mir beim Anblick unserer großen und verdrießlichen Sucherin einfallen würde.“
    „So verdrießlich ist sie gar nicht“, rief die Qunari ihm über ihre Schulter zu, da ihre Freundin sie eilig mit sich zog in Richtung Quartiere.

    „Die können es wohl nicht mehr abwarten?“, bemerkte Delrin schmunzelnd und schubste Cullen am Arm an.
    „Sieht so aus.“ Der Kommandant stieß sich von der Mauer ab, gegen die er eben gelehnt hatte und deutete auf den unteren Hof, in welchem die Rekruten zur Leibesertüchtigung verdonnert worden waren. „Ich sehe mal nach ihnen.“
    „Und ich nach meinen Leuten.“ Delrins Hand streifte wie zufällig über Cullens Unterarm. Als er die Treppen hinabstieg, hörte er den Freund leise seufzen und ein leicht teuflisches Grinsen breitete sich im Gesicht des Templerhauptmannes aus. Die Nacht war gerade erst angebrochen.

    Leliana und Morrigan betraten das Zimmer der Kinder, welches man nun für die Mädchen abgeteilt hatte. Benjamin, Zevran und Kieran hatten die rechte Seite in Beschlag genommen. „Sieh‘ Dir den Schweinestall an. Wie damals.“ Die Hexe der Wildnis schüttelte verärgert den Kopf.
    „Die arme Wynne. Kannst Du Dich noch erinnern, wie sie Alistair und Oghren immer hinterher geräumt hatte?“ Die Meisterspionin lehnte sich gegen den Türrahmen.
    „Ich erinnere mich höchstens an ihre Standpauken.“ Morrigan blickte sich um. „Und wo sind unsere Jungs?“ Ein Kichern war aus dem Quartier der Lavellans zu vernehmen und die beiden Frauen folgten ihm treppauf. Das große Zimmer des Inquisitor glich einer mittleren Belagerung, denn die fünf Kinder, Sera und Aveline hatten es sich vor dem Kamin mit etlichen Kissen bequem gemacht. Josephine schenkte Limonade aus und Elion saß im Schneidersitz vor der Gruppe, ein großes Buch lag in seinem Schoß und er las mit wohlklingender Stimme daraus vor.
    „Das ist vielleicht niedlich“, gluckste Leliana verzückt, denn Elani saß vor Sera, welche die Kleine Elfe zärtlich an sich gedrückt hatte, Bethany hingegen war in Avelines Armen eingeschlafen. Die drei Älteren lagen kreuz und quer auf dicken Decken und lauschten fasziniert.
    „Wo ist Zev?“, fragte Morrigan ihren Sohn.
    „Der wollte in Deinem Zimmer auf Dich warten.“
    So hektisch hatte man die Hexe der Wildnis selten gesehen. „Gute Nacht, Kieri. Ich gehe dann mal … schlafen. Und tu bitte, was der Inquisitor Dir sagt, ja?“ Ohne eine Antwort abzuwarten sauste sie die Treppen hinab, dem Elf ihres Herzens entgegen und ihr Sohn schüttelte genervt den Kopf.
    Eine wohltuende Ruhe breitete sich in Leliana aus, als sie sich zu ihrer Ehefrau auf das Sofa setzte und nach einigen vorgelesenen Seiten war sie genauso eingeschlafen, wie ihr Sohn. Josephine küsste lächelnd ihren Scheitel und nickte Elion zu, der zusammen mit der starken Aveline damit begann, die schlafenden Kinder in ihre Zimmer zu tragen. Fen, der riesige Mabari, erhob sich vom Bett, auf dem er die ganze Zeit gedöst hatte, streckte sich gähnend und trabte hinterher, denn schließlich war es seine Aufgabe, die Kinder nachts zu bewachen, wenn er nicht gerade mit Griffon durch die Feste streunte.

    Verärgert stapfte Delrin Barris die Steintreppen hinauf zu Cullens Turm. Der Abend war anders verlaufen, als gedacht, aber während seiner Abwesenheit hatte sich so viel Papierkram gesammelt, dass er bis kurz vor Mitternacht brauchte, um sich zähneknirschend durchzuarbeiten. Die Seitentür war nicht verschlossen, sodass Griffon jederzeit hinaus konnte und enttäuscht stellte Delrin fest, dass Cullen zwar die Beleuchtung angelassen hatte, sich wohl aber schon im Bett befand.
    Der Templerhauptmann entledigte sich seiner Rüstung und zog sich bequeme Schlafsachen an, da fiel ihm der dicke Hügel in unter seiner Bettdecke auf. Entnervt riss er die Decke zurück und starrte auf Cullens Mabari, der es sich der ganzen Länge und Breite nach auf seinem Bett gemütlich gemacht hatte. „Grif, verzieh‘ Dich!“ Der Hund öffnete ein Auge und knurrte leise. „Was sind das denn für neue Angewohnheiten?“, schimpfte der Templer und von oben ertönte die Stimme seines Kommandanten.
    „Könnt Ihr nicht leise sein?“
    So langsam platzte Delrin der Kragen und er schrie: „Dein Hund lässt mich nicht ins Bett!“ Von oben erklang ein herzhaftes Lachen, gewürzt mit einer Spur Gehässigkeit. „Na, warte“, brummte der um seinen Schlaf Gebrachte und zerrte vergebens an sein Kissen, indem er versuchte, Griffons dicken Hintern vorsichtig zur Seite zu schieben. Mittlerweile war die Müdigkeit verflogen. Delrin eilte die Treppe hinauf und stellte sich vor Cullens Bett. Auf dem Nachttisch brannte noch eine Kerze und sein Freund drohte schon wieder einzuschlafen, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
    Delrin riss kurzerhand die Bettdecke hoch, kroch in Cullens Richtung und schmiegte sich an seinen Rücken. „Gib‘s zu: Du hast Griffon bestochen“, flüsterte der Templerhauptmann dem Blonden ins Ohr und vernahm ein leises Kichern.
    „Erinnere mich daran, ihm morgen den versprochenen Kalbsknochen zu geben.“ Delrins Hand hinterließ auf Cullens Haut eine Gänsehaut. Sanft strichen die Finger über den Bauch des Kommandanten, schoben sich in den Bund seiner Hose und begannen damit ihn zu massieren, sodass er ein lautes Stöhnen von sich gab. Delrins weiche Lippen an seinem Hals arbeiteten sich bis zu seinem Mund voran. Cullen drehte sich auf den Rücken, seine Hände wussten zuerst nicht, was sie tun sollten, aber dann gingen sie unter Delrins Hemd auf Erkundung.

    Der nächste Morgen war für Dorian ein Erwachen mit pochenden Kopfschmerzen. Erst nach und nach spürte er seinen Körper wieder und bekam ein Gefühl für Arme und Beine. In seinem Mund schien der Geschmack des billigen fereldischen Landweines regelrecht gegoren zu sein und es roch nach Schweiß. Fast wäre ihm der Räucherschinken vom Vorabend wieder hochgekommen und er versuchte herauszufinden, wo er sich befand. In seinem Bett jedenfalls nicht, es sei denn, jemand hätte die Matratze aufgeschlitzt. Ein Strohhalm stach Dorian in die Nase und er versuchte, ein Auge zu öffnen. Sein rechter Arm hatte sich irgendwo verfangen. Er lag auf der linken Seite und vor ihm … schlief ein ziemlich behaarter Mann.
    Dorian ignorierte das Schwindelgefühl, als er den Kopf hastig erhob und sich dazu entschloss, auch das andere Auge zu öffnen. Unzweifelhaft schlummerte neben ihm ein männliches Wesen, das nun ebenfalls mehr schlecht als recht erwachte. Etwas panisch versuchte Dorian, von dem Unbekannten abzurücken, aber das hatte nur zur Folge, dass sein Hintern in der Luft hing und er aus dem Bett zu fallen drohte.
    Der Fremde drehte sich verschlafen um und er schaute Blackwall in die wässrigen Augen.
    Dawnbreaker ist offline
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Es war lustig mit den Anderen im Lager, aber sich ab und zu selbständig zu machen und alleine durch die Wälder zu streifen hatte auch so seine Vorteile. Feia war jetzt schon eine Weile unterwegs und die Baumkrone inzwischen lichter geworden. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, was ein weiteres Zeichen dafür war das sie schon mehrere Stunden spazierte, als sie aufgebrochen war gerade erst das Morgengrauen angebrochen. Ein paar Sonnenstrahlen brachen sich zwischen den Baumwipfeln ihren Weg und strahlten warm auf das rabenschwarze Haar und die bleiche Haut der Elfe. Ein Lächeln fuhr ihr bei der sanften Berührung der Sonne, über ihr Gesicht. Kurz betrachtete sie gutgelaunt das Schattenspiel welches die Blätter und Äste über ihr boten und lauschte dem entfernten Zwitschern eines Vogels. Vermutlich ein Sperling auch wenn sie sich da noch nicht so sicher war. Im Gesindeviertel lernte man nicht unbedingt verschiedene Vogellaute zu unterscheiden, wenn man überhaupt welche zu hören bekam. Stadttauben ja, die Ratten der Lüfte, aber die waren für Feia nur dann interessant gewesen, wenn sie deren Scheiße wegputzen musste, oder wenn es mal wieder irgendein hohes Tier in Val Royeaux für sinnig empfand die Lebensmittelversorgung des Gesindeviertels zu kürzen. Schließlich riss sie sich von der Idylle los und beschloss weiter zu spazieren. Vielleicht hatte sie Glück und würde ein paar hübsche Wildblumen finden.


    Während sie weiter durch den Wald streifte, vertrieb sie sich die Zeit und versuchte die verschiedenen Baumsorten zu erkennen. Buchen, Eichen, Kastanien irgendwann würde sie das schon alles auseinanderhalten können. Ein vorbeihuschendes Eichhörnchen, lenkte allerdings schon kurz darauf die Elfe von ihren Lernbemühungen ab, da sie es spannender fand dem buschigen Tierchen bei seiner Kletteraktion auf einen großen Laubbaum zuzuschauen. „Das kennt sich vermutlich besser aus mit Bäumen als ich.“, murmelte sie mit einem Grinsen vor sich hin. Ihr Blick entfernte sich von der Behausung des Nagetiers und entdeckte sie hinter dessen Baum etwas was für sie wie eine größere Lichtung aussah. Vorsichtig ging sie in die Richtung, bis sie schließlich tatsächlich am Rand einer Lichtung stand. Feia blickte hinauf in den Himmel, dessen Farbe inzwischen mit dem ihrer Iris übereinstimmte, ein klares Blau. Die Blauglöckchen, Schneeglöckchen und anderen Blumen welches sich vor ihr im Licht der Sonne präsentierte, zogen jedoch schnell ihre Aufmerksamkeit auf sich und sogleich schritt sie auf die Wiese und setzte sich bei der Blumenwiese auf ihre Knie. Gutgelaunt sog sie den Duft ein und begann ein paar besonders prächtige Exemplare zu pflücken. Vielleicht würde sie sich später daraus ein Band oder einen Reif flechten, oder sie Petite in den Bart stecken. Der Zwerg gab immer so grimmig, da würden ein paar fröhliche Farben ihm gut zu Gesicht stehen. Plötzlich unterbrach sie jedoch ein Laut in ihrer Sammelleidenschaft und die Elfe schreckte auf und sah sich um. War noch jemand auf der Lichtung? Durch die Blumen hatte sie ihre Vorsicht fallen lassen. Reflexartig ging ihre Hand zum Griff des schmalen Säbels wanderte aber dann doch zu ihrem Messer, dessen Heft sie fest umfasste und leicht aus der Scheide zog während ihre Augen über die Lichtung wanderten. Erneut hörte sie etwas, es hörte sich für sie nach einem leisen Gezeter und Gejammer an, dass aus der Richtung einer dicken Birke kam welche mitten auf der Lichtung stand. Langsam schlich sie an die Birke heran, wo sie allmählich den Umriss einer Gestalt erkennen konnte. Das Messer glitt aus der Scheide während sie still den Baum umrundete um einen besseren Blick auf die Gestalt zu haben. Vermutlich wäre es besser sich zum Waldrand zurückzuziehen wo mehr Schatten waren, aber auch wenn dort jemand war, er hörte sich nicht gefährlich an.


    Dann sah Feia ihn, an den Baum gelehnt saß ein junger Mann, mittlere Statur, recht rundlich aber nicht gerade fett. Er hatte ein rundliches Gesicht, welches auf den Boden starrte, wodurch ihr Blick auf seine strohblonden Haare fiel welche er in einer Art Pagenschnitt trug. Wie ein Adliger sah er jedoch nicht aus, sein Wams war verschlissen und seine Stiefel abgetragen. Neben ihm lag ein Rucksack und ein Weidenkorb in dem sich einige Waldpilze zu befinden schienen. Obwohl Feia jetzt in seinem Blickfeld war schien er sie nicht bemerkt zu haben, ganz offensichtlich schien er mit sich selbst beschäftigt. „Ich verdammter Trottel. Wieso passieren solche Sachen ausgerechnet mir?“, hörte sie ihn murmeln, dazwischen rief er leise Flüche. Die Elfe war zu einer Entscheidung gekommen, sie steckte ihr Messer weg und richtete sich komplett auf. Dieser Trauerkloß schien keine Bedrohung zu sein und falls doch war sie vermutlich schneller als er.
    Da er sie immer noch nicht bemerkt hatte beschloss sie ihn anzusprechen: „Hallo mein Freund. Ist bei euch alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich höflich. Der Mann schreckte auf, sah sich perplex um bis er schließlich die Elfe vor sich wahrnahm. „Was? Wie? Wo kommt ihr auf einmal her “, fragte er verwirrt. Sein Blick fiel auf die Waffen der Elfe. „Wollt ihr mich ausrauben? Oh Erbauer, mein Tag wird immer schlimmer.“ Feia war ein bisschen beleidigt, allerdings konnte ihn sie ihn auch verstehen. Mit ihrer schwarzen Lederrüstung, dem Schwert und ihrem Messer sah sie vermutlich nicht unbedingt wie eine harmlosere Wandrerin aus. Zum Glück hatte sie das Kurzschwert und ihren Gurt mit den Sprengsätzen im Lager gelassen, sonst hätte der Bursche sich noch versehentlich eingenässt. „Richtig ich will euch ausrauben, deswegen habe ich mich auch über euerem Wohlbefinden erkundigt. Normalerweise backe ich meinen Opfern noch Plätzchen, aber heute habe ich sie vergessen.“, antwortete sie mit ernstem Gesicht. Die Angst verschwand aus seinen Augen, jetzt sah er empört aus. „Wollt ihr mich etwa verschaukeln? Macht ihr euch lustig über mich?“ Feia grinste entwaffnend. „Ein wenig vielleicht. Aber ich war auch noch sauer, weil ihr dachtet ich würde euch ausrauben. Ich war zufällig in der Gegend und aufgrund eures Gejammers nahm ich an ihr würdet Hilfe brauchen. Falls ich falsch lag und ich euch gestört habe, werde ich natürlich wieder gehen und weiter Blumen sammeln.“, antwortete Feia freundlich und verwies auf den kleinen Strauß den sie an ihrem Gürtel gehängt hatte. Der Blick ihres Gegenübers wurde milder. „Nein, bitte bleibt. Vielleicht könnt ihr mir helfen.“ Ein Funken Optimismus war in seinem Gesicht erkennbar und er stand auf.
    Er war wohl etwa einen Meter und fünfundsiebzig groß und damit ein Stück größer als Feia, massiger war er auf jeden Fall. Sie schätzte ihn knapp unter zwanzig, aber dennoch erinnerte er sie eher an einen dicken Jungen, als an einen Mann. Vielleicht lag es an dem mangelnden Bartwuchs. „Vielleicht. Wo liegt denn das Problem? Habt ihr nicht genügend Pilze fürs Abendbrot gefunden?“ Er guckte kurz auf den Korb, dann schüttelte entschieden den Kopf. „Was? Nein, denkt ihr dann würde ich hier sitzen und jammern anstatt einfach weiter zu suchen?“ „Nun, ich kenne euch jetzt nicht so gut, aber ich nehme mal an das die Antwort Nein lautet?“ „Nein. Äh, ich meine ja. Puh, verwirrt ihr alle Leute so mit denen ihr sprecht?“ „Aber nein, manche verwirren auch mich.“, erwiderte die Elfe und grinste. „Wenn ihr mir jedoch von eurer Bredouille erzählt, werde ich versuchen euch dabei nicht zu verwirren.“ Der Blondschopf seufzte kurz. „Also gut. Mein Name ist Gaston und ich war im Wald unterwegs, um Pilze zu sammeln wie ihr schon richtig erkannt. Meine Eltern haben einen Hof in der Nähe und neben dem was wir dort anbauen sammeln wir noch Pilze, die sind in der Stadt begehrt, besonders natürlich Trüffel aber wie ihr euch denken könnt sammelte ich den gerade nicht.“ Er schaute kurz in das ahnungslose Gesicht der Elfe und beschloss dann wieder fortzufahren: „Na vielleicht könnt ihr es auch nicht. Auf jeden Fall habe ich den ganzen Morgen gesammelt und gegen Mittag kam ich hier an und beschloss kurz eine Pause zu machen. Dabei habe ich mich an diese Birke gesetzt und bin wohl kurz eingeschlafen. Als ich aufwachte und wieder loswollte, nun es ist wohl besser, wenn ich es euch zeige.“

    Feia schaute ihn fragend an, während er langsam auf sie zuging. Beim vierten Schritt, etwa zwei Schritte von der Elfe entfernt, wurde er auf einmal langsamer. Sein Gesicht wurde purpurrot, er sah angestrengt aus und Schweiß floss ihm über das Gesicht. Obwohl er sich größte Mühe zu geben schien, er kam keinen Schritt weiter voran. Schließlich fiel er zurück und setzte sich erschöpft auf den Boden. Feia hatte den ganzen Vorgang mit immer größer werdenden Augen staunend betrachtet, jetzt fand sie ihre Sprache wieder. „Was bei Andrastes mächtigen Titten, war denn bitte das für eine Vorstellung?“, fragte sie ihn entgeistert. „Genau den Gedanken hatte ich auch als es das erste Mal passiert ist. Sobald ich mehr als vier Schritt von dem Baum weggehe, komme ich nicht mehr voran. Als würde mich irgendetwas festhalten, eine unsichtbare Kraft. Egal in welche Richtung ich komme nicht weg von dem Baum.“, erklärte er verzweifelt. „Das klingt…unglaublich. Ich meine wie kann so etwas passieren?“ „Keine Ahnung, wenn ich es wüsste würde ich es euch sagen. Irgendeine Art Magie.“

    Feia schaute die Birke an. Sie sah nichts Besonderes eine ganz normale weiße Birke. „Magie? Ja, aber was soll das sein. Denkt ihr irgendein Zauberer hat euch hier schlafend gefunden und eine Art Bann über euch gesprochen?“ „Und ist dann einfach wieder gegangen? Oder sitzt jetzt kichernd im Busch? Macht ihr euch wieder über mich lustig?“, antwortete er gereizt. „Ich denke nur nach, kenne ich mich mit Magie aus? Vielleicht gibt es ja auch kindische Magier.“, antwortete sie schnippisch. Verdammt, sie wollte doch nur helfen. Ihr Wissen über die Magie war begrenzt, das meiste hatten sie damals von der Schwester der Kirche und dem Ältesten erfahren. „Wartet, damals hat Schwester Jeanne von den Dämonen erzählt welche versuchen in unsere Welt zu gelangen und Alpträume verursachen. Hattet ihr einen Alptraum?“, erkundigte sie sich nachdenklich. „Äh, keine Ahnung ich erinnere mich selten an meine Träume. Ihr denkt es könnte ein Dämon sein? Ich dachte die sind jenseits dieses Schleiers gefangen.“ Feia hob entwaffnend die Hände. „Keine Ahnung. Wofür gibt es Templer? Vielleicht hat es einer in diese Welt geschafft und wohnt in diesem Baum? Ich bin keine Magierin, wie ihr unschwer sehen könnt. Ich denke es ist wohl wichtiger wie ihr hier wegkommt, oder wollt ihr ewig hierbleiben?“ „Nein, natürlich nicht.“, erwiderte Gaston kleinlaut. „Habt ihr vielleicht eine Idee, entschuldigt wie war euer Name?“ „Feia. Wenn ich ehrlich bin….Nein.“ Gaston seufzte hörbar.
    „Aber, vielleicht können wir zusammen eine Lösung finden. Vermutlich wäre es am einfachsten wenn ich eure Familie informiere und diese dann zum Zirkel der Magi gehen.“ „Das würde ewig dauern und solange müssten meine Mutter und Schwester alleine den Hof führen. Und ich hier sitzen bleiben, bei Wind und Wetter.“, erwiderte Gaston mit verzweifelter Miene. „Ihr könntet euch eine Hütte bauen. Aber ich sehe schon das gefällt euch nicht. Vielleicht könnt ihr euch nicht mit eigener Kraft befreien aber mit fremder Kraft. Ich könnte versuchen euch herauszuziehen.“ „Nun wir können es versuchen.“ Er ging wieder an Rand der scheinbar unsichtbaren Sphäre, mit den Armen voraus. Feia ergriff seine Hände und begann zu ziehen. Jedoch er bewegte sich kein Stück, auch Feia begann zu schwitzen sie fühlte sich als ob sie an einem Berg ziehen würde. „Hört auf, hört auf ihr reißt mir noch die Arme aus.“, rief Gaston schmerzerfüllt, worauf beide erschöpft zu Boden sanken. „Dann wären die schonmal drüben, würde nur noch der Rest fehlen.“, scherzte Feia keuchend und lächelte, aber ein Blick in Gastons Gesicht ließ ihr Lächeln verschwinden. „Tschuldigung. Aber das hat wohl nicht funktioniert.“ „Ach was?“, antwortete Gaston wütend und massierte seine Schultern. „Vielleicht sollten wir es mit Schieben versuchen, oder vielleicht hilft es wenn ich mir den Baum mal ansehe. Aber..“ „Was aber?“ „Ich gebe zu, ich habe ein wenig die Sorge das ich dann auch nicht mehr herauskomme. Wenn wir beide drinnen stecken, ist wohl keinem geholfen.“ Der Mann ließ resigniert die Schultern sinke. „Ich verstehe.“

    Als Feia einen Schritt nach vorne machte, schaute er sie nur verdutzt an. „Zu eurem Glück, denke ich nicht alle meine Schritte sorgfältig durch. Also ich fühle mich nicht anders. Moment.“ Sie machte einen Schritt zurück. Es funktionierte. Sie probierte es noch mal, vor und zurück. „Seht nur, es funktioniert.“, sprach sie erleichtert und hüpfte mehrmals über die Demarkationslinie. Gaston anfangs ebenfalls erleichtert sah diesem Treiben mit zusehend finsteren Blick zu. „Könntet ihr das bitte lassen, dass macht meine Situation nicht unbedingt leichter.“ Feia erstarrte und sah ihn schuldbewusst an. „Pardon, ich war wohl gerade zu überschwänglich. Aber wenn ich raus kann und ihr nicht, vielleicht kommen wir dann zusammen raus.“ Gaston sah sie skeptisch an. „Wir haken uns gegenseitig unter und versuchen schnell diese Grenze zu überschreiten. Vielleicht kommt diese Magie oder Dämon mit dieser Gemengelange nicht klar.“ „Ihr meint es kann nicht zwischen Personen unterscheiden? Das klingt nicht vielversprechend, aber probieren wir es.“ „D’accord.“, sagte Feia, immer noch gutgelaunt und klatschte in die Hände. Beide hakten sich mit den Armen gegenseitig unter. Die Elfe nickte ihm entschlossen zu, was Gaston zaghaft erwiderte. Dann rannten beide los. Feia kam ohne Probleme über die Grenze, dann jedoch spürte sie einen gewaltigen Ruck als Gaston abrupt stehen blieb. Der abrupte Stopp war so stark das er sie von den Füßen holte und sie unsanft auf dem Hintern landete. Während sich ihr Arm von dem des Pilzsammlers trennte, taumelte dieser zurück und fiel ebenfalls rittlings hinüber. Während Feia nur ein lautes „Merde!“, entfuhr war Gaston etwas ausführlicher. „Verdammt nochmal ihr dämliches Spitzohr! Wieso habe ich nur auf euch gehört, ich wusste doch das es klappt.Rombière!“ Feia stand langsam auf, ging auf ihn zu und beugte sich zu ihm runter. „Ich verstehe das ihr wütend seid und auch frustriert, aber ihr habt der Idee zugestimmt.“, sagte sie verständnisvoll, während Gaston sie nur wütend anfunkelte. „Aber achtet auf euren Tonfall und lasst diese Spitzohr- Sache, ansonsten greife ich die Stück für Stück- Idee wieder auf.“, fügte sie frostig hinzu und warf ihm einen drohenden Blick zu. Schlagartig verschwand Gastons Wut und er wurde leicht bleich. „Außerdem habt ihr um Hilfe gefragt, ich kann auch gerne wieder gehen und euch alleine mit der Birke lassen.“ Gaston sah furchtsam und beschämt zu ihr herauf. „Verzeiht meine Worte Feia, es tut mir leid. Ich wollte euch sicher nicht beleidigen und bin sehr dankbar für eure Hilfe.“ „Na dann. Sehen wir mal das wir euch hier herausbekommen.“, antwortete sie versöhnlich und half ihm auf.



    „Ich frage mich ob dieser Bann nur auf euch beschränkt ist.“, sprach die Elfe und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Dann hob sie den Rucksack und den Weidenkorb auf und ging von dem Baum weg. Ohne Probleme ging sie bis zu der Blumenwiese. „Halt, wartet kommt wieder zurück.“, rief ihr Gaston hinterher. Feia legte die Sachen ab und stiefelte zu ihm zurück. „Angst das ich mit euren Sachen weglaufe?“, fragte sie leicht vorwurfsvoll. „Vielleicht ein wenig.“, gab Gaston zu. „Aber ich sehe auch nicht wie mir das weiterhilft. Ich denke nicht das ihr mich in meinem Rucksack rausschmuggeln könnt.“ „Wohl kaum, dafür bin ich wirklich nicht kräftig genug.“, scherzte die Schwarzhaarige. „Immerhin können wir uns wohl darauf festlegen, dass dieser Bann nur auf eure Person beschränkt ist. Was immer hier verantwortlich ist, es hält nur euch hier fest.“
    „Helfen tut euch das aber nichts, wenden wir uns besser der vermeintlichen Wurzel des Problems zu. Habt ihr versucht die Birke zu fällen?“ „Mit meinem Pilzmesser? Nein, darauf bin ich nicht gekommen. Denkt ihr wir sollten es versuchen?“ „Nun ich habe auch keine Axt dabei und mein Schwert ist vermutlich nicht das Beste für so eine Arbeit.“ „Könntet ihr es nicht dennoch versuchen? Was immer es gekostet hat, ich werde versuchen es euch zu vergelten.“ „Es ist eine Schande meine Klinge gegen einen Baum einzusetzen. Aber gut ich tue es, aber wenn ich sehe das es Schaden nimmt oder schartig wird, höre ich auf. Dann müsst ihr warten bis ich eine Axt geholt habe.“ Gaston nickte ihr dankbar zu. Feia zog ihren Säbel und trat vor den Baum. Sie suchte den Baum nach Schimmel oder Moder ab, der Baum sah jedoch gesund aus. „Na dann ran ans Werk.“

    Sie holte Schwung und ließ dann die Klinge mit Wucht gegen die Rinde fahren. Der Säbel schnitt in die Rinde, wobei ein lautes Stöhnen ertönte. Feia hielt kurz inne. „Habt ihr gerade gestöhnt?“, fragte sie Gaston, welcher nur den Kopf schüttelte und sie verwirrt anschaute. „Aber ihr habt das gehört?“ Wieder ein Kopfschütteln. Feia zuckte mit den Schultern setzte dann aber, mit einem mulmigen Gefühl wieder zum Schlag an. Der zweite Schlag schlug etwas Holz aus dem Baum und erneut ertönte ein Stöhnen, dieses Mal klang es lauter und zorniger. Sie schaute wieder zu Gaston, dieses Mal konnte sie an einem Gesicht sehen das er es auch gehört hatte. Beide schauten sich gegenseitig an, dann schlug Feia ein drittes Mal zu. Erneut flog Holz herum, dieses Mal ein ordentliches Stück. Harz floss aus dem Baum, doch er sah merkwürdig aus. Wie normaler Harz war er dickflüssig, aber tiefschwarz und stank. Feia konnte mit dem Geruch nichts anfangen, aber er reizte aggressiv ihre Nase. Erneut vernahmen die beiden ein Geräusch, dieses Mal klang es aber wie ein Brüllen und Feia glaubte kurz, dass die Äste sich bewegt hatten.
    Feia trat einen Schritt vom Baum weg. „Tut mir leid, aber ich denke nicht das wir damit weitermachen sollten. Diese ganze Sache gefällt mir ganz und gar nicht. Hier ist nichts wie es sein sollte und das ist sicherlich kein einfacher Baum.“, argwöhnisch beäugte sie den Baum, so als ob gleich ein Monster aus der Rinde steigen würde. „Ja, ja ich stimme euch zu, aber beim Erbauer ich will keine Minute mehr in seiner Nähe bleiben.“, sprach er panisch und Tränen liefen ihm die Wange hinab. Feia sah ihn mitleidig an, sie wollte ihm ja helfen, aber dieser Baum machte ihr jetzt Angst. Ihre Klinge war für Feinde aus Fleisch und Blut da, nicht aus Harz und Borke. Ihr Blick fiel auf das größere Stück Holz das sie herausgeschlagen hatte und welches jetzt neben Gastons Rucksack lag. Ihr Blick wanderte zwischen dem Holzstück und dem beschädigten Baum hin und her. Eine Idee keimte in ihr auf, nicht besonders vielversprechend aber was hatten sie schon zu verlieren. „Hört auf zu heulen Gaston und seid ein Mann. Ich lasse euch nicht einfach so stehen, einen letzten Einfall habe ich noch.“ Gaston hörte auf zu Weinen und sah sie hoffnungsvoll an.
    Die Elfe hob das Holzstück auf und wischte den stinkenden Harz am Gras ab. Dann gab sie es Gaston. „Hier haltet das und dann gehen wir nochmal zusammen hier raus.“ „Aber..“ „Geht einfach!“, befahl sie ihm. Beide gingen los, erst einen Schritt, dann zwei, drei und schließlich Schritt Nummer vier. Schließlich tat Feia den fünften Schritt und als sie zur Seite schaute, war Gaston immer noch neben ihm. Plötzlich schien er zu begreifen, sein Blick hellte sich auf, aber Feia zog ihn weiter Abstand zum Baum gewinnend. Ihr war als ob der Baum fauchen würde während sie sich bewegten, aber vielleicht bildete sie sich, dass nur ein. An der Blumenwiese blieben beide stehen. Gaston begann zu jubeln: „Wir haben es geschafft, ihr habt es geschafft. Ich bin frei. Dem Erbauer sei Dank.“ Spontan begann er einen kleinen Tanz aufzuführen, während er Freudenschreie von sich gab. Auch Feia lächelte freudenstrahlend vollführte eine obszöne Geste ich Richtung Baum und ließ sich zufrieden in die Blumen sinken. Was immer darin wohnte scheinbar hatte sie es ausgetrickst. Gaston hatte seinen Tanz eingestellt und sah nachdenklich auf das Stück Holz welches immer noch in seiner Hand ruhte. „Verfluchtes Dämonenholz. Nur weg damit.“, schimpfte er und schleuderte es weg. Feia sah es zu spät und bevor sie noch „Nicht!“ rufen konnte, flog Gaston dem Stück Holz hinterher, als wäre er von einem Riesen geschleudert worden.
    Unsanft landete er im Unterholz. Feia sprang auf und lief zu dem vor Schmerzen stöhnenden Mann. „Das hättet ihr euch vielleicht denken sollen.“, tadelte sie ihn und half ihm auf. Als sie seinen Arm berührte schrie er auf. „Alles in Ordnung?“ „Nur den Arm verstaucht, denke ich.“, antwortete er schwer atmend. Feia hob das Holzstück auf und drückte es ihm in die Hand. „Hier und schmeißt es besser nicht noch einmal weg, sonst brecht ihr euch noch das Genick.“ „Was war das, ich dachte ich wäre diesen Bann los?“ „Nun ihr seid wohl immer noch daran gebunden, wie mir scheint aber nur an das Holz des Baumes, nicht an ihn selbst. Es war nur eine Idee meinerseits, aber zum Glück hat sie funktioniert.“, erklärte ihm Feia ihren Gedankengang. „Heißt das ich muss jetzt ständig dieses Holz herumschleppen?“ „Nun wohl besser als ein fest verwurzelter unheimlicher Baum, oder nicht? Ich denke ihr könnt aus diesem unheimlichen Stück Holz vielleicht einen Anhänger oder so schnitzen den ihr um den Hals tragt. Und wenn ihr nochmal mit eurer Familie in eine Stadt fahrt um eure Waren zu verkaufen, könnt ihr den Zirkel der Magi informieren.“ Gaston schien nachzudenken, dann nickte er zustimmend. „Ihr habt wohl recht, das klingt klug. Ich hoffe ich kann bald in die Stadt, mir ist nicht wohl dabei ein Stück von diesem Baum herumzuschleppen.“ Gaston begann seine Sachen aufzunehmen. „Ich denke ich sollte mich nun aufmachen. Meine Familie macht sich vermutlich Sorgen.“ „Das ist anzunehmen, ich hoffe ihr kommt unbeschadet nach Hause.“, antwortete die Elfe und lächelte ihm zu.


    „Moment, ihr wollt doch nicht etwa gehen?“, fragte sie Gaston empört. „Nun..“ „Das könnt ihr nicht, ich bin euch für die Hilfe mehr als nur Dank schuldig. Begleitet mich, meine Familie wird euch ebenfalls danken wollen und ich werde schauen was ich finde um euch zu belohnen.“, redete er entschlossen auf sie ein. Feia war diese Dankbarkeit ein wenig peinlich. „Ich brauche keine Belohnung von euch, ich habe euch nicht wegen Geld oder sowas geholfen.“, erklärte sie bescheiden. „Und das ehrt euren Charakter, aber ich kann nicht nach Hause kommen, meiner Familie hiervon erzählen und dann sagen das ich euch nicht belohnt habe. Lasst euch wenigstens von mir einladen, meine Familie macht eine hervorragende Pilzpfanne und euch werden wir einen besonderen Luxus zuteilwerden lassen.“ Feia druckste kurz herum, dann nickte sie schließlich. Gaston schien wild entschlossen und eine gute Mahlzeit schien vielversprechend, immerhin war schon Nachmittag.

    Die beiden gingen durch den Wald und erreichten schon bald einen kleinen Waldweg, den sie Richtung Westen folgten. Gaston war gutgelaunt und pfiff ein fröhliches Lied und Feia ließ sich davon anstecken und summte mit. Schließlich ergriff sie das Wort. „Darf ich fragen was der Luxus ist den ihr erwähnt habt? Oder ist es eine Überraschung?“, fragte sie neugierig. Gaston lächelte geheimnisvoll. „Nein ihr dürft es ruhig wissen. Wisst ihr was Trüffel ist?“ Feia schaute ihn nachdenklich an, das Wort kam ihr bekannt vor und ihr fiel ein das ihre Mutter einmal davon gesprochen hatte. „Ein Pilz oder?“ „Korrekt, aber nicht irgendein Pilz, eine Zutat der Gourmetküche. Sein Gewicht wird mit Gold aufgewogen.“ Feia sah ihn erstaunt an. „Wieso? Schmeckt er so gut?“ „Sein Geschmack ist unter den Adligen sehr beliebt, aber was ihn ebenfalls wertvoll macht ist seine Seltenheit. Ich selbst kann ihn nicht finden, er wächst unter der Erde. Dafür muss ich Auguste mitnehmen.“ „Wer ist Auguste, ich dachte ihr habt nur eine Schwester?“ Gaston lachte laut. „Sie würde sich über diesen Vergleich sicher freuen. Auguste ist ein Schwein, kein Mensch. Seine Nase ist darauf trainiert den Trüffel aufzuspüren.“ „Ihr habt ein Schwein namens Auguste, was für euch Pilze sucht?“ „Irritiert euch der Name oder seine Profession? Wie ihr würdet denn ein Trüffelschwein nennen?“, fragte er lachend. „Nun wenn es eine Sau ist, vermutlich Celene und bei einem Schwein, nun wohl Gaspard.“, erklärte sie trocken. Gastons Lächeln wurde zögerlich. „Ihr scherzt oder? Ich meine es ist Majestätsbeleidigung Tiere nach der kaiserlichen Familie zu benennen.“ „Wieso? Weil die Tiere was für die einfachen Leute tun? Ihr habt Recht das wäre einem Schwein nicht angemessen.“, erwiderte Feia forsch. „Aber genug davon, erzählt mir lieber mehr von Auguste.“, fügte sie an um von dem für Gaston unangenehmen Thema wegzukommen.

    Schließlich erreichten sie den Hof der Familie Dulac, den Namen hatte ihr Gaston auf dem Weg erzählt, wo schon dessen Familie auf ihn wartete und ihn erleichtert in Empfang nahm. Sein Vater ein ebenfalls beleibter Mann mit prächtigen Schnäuzer begrüßte die Elfe freundlich nachdem Gaston sie vorgestellt hatte und lud sie sogleich ein zum Essen zu bleiben. Im Haus selbst, welches aus solidem Stein gebaut war, wurde der Sohn stürmisch von Mutter und Schwester begrüßt. Die Mutter eine robuste Frau mit braunem Haar umarmte ihren Sohn während dessen Schwester ein zierliches Mädchen von vierzehn Jahren die fremde Elfe neugierig beäugte. Nachdem Gaston den drei erzählt hatte was ihm passiert war, dauerte es eine Weile bis sie es verdaut hatten, stimmten aber zu sobald wie möglich in die nächste Stadt zu gehen und das Holz den Templern zu zeigen. Feia selbst bekam aufgrund ihrer Hilfe einen ganzen Reigen von Danksagungen, sowie eine kräftige Umarmung des Vaters und zwei leichtere aber ebenso herzliche von den beiden Damen des Hauses. Schließlich machten sich die beiden Frauen daran das Essen vorzubereiten, während der Vater dem Ehrengast etwas von seinem Wein für besondere Gelegenheiten, wie er es nannte, einschenkte.

    Nach einiger Zeit wurde der Tisch gedeckt und eine große Pilzpfanne aufgetischt, welche hervorragend roch. Feia erkannte einige der Sorten, wenn auch nicht alle traute sich aber nicht zu fragen welche davon der Trüffel war. Wie sich herausstellte keine, denn die Mutter sagte das sich die Elfe nicht zu sehr den Bauch vollschlagen sollte, da sie noch einen besonderen zweiten Gang erhalten würde. So hielt sich Feia zurück, auch wenn es ihr schwerfiel, denn Gaston hatte Recht als er die Pilzpfanne als wohlschmeckend bezeichnet hatte. So aß sie aber nur zwei Portionen, was für sie tatsächlich wenig war, bei den Dulacs aber zu Nachfragen führte ob sie überhaupt noch Hunger hätte. „Keine Sorge, dass ist so eine Stadtelfen- Geschichte, man isst so viel wie man kann, denn man weiß ja nie ob man morgen wieder was auf den Teller vorfindet.“, erklärte sie beschwichtigend.
    Kurz darauf verschwanden Monsieur und Madame Dulac kurz in der Küche und kamen zurück die Dame des Hauses mit einem appetitlichen Spiegelei und der Hausherr mit einem Hobel und einer kleinen etwa apfelgroßen, blassgelben Knolle wiederkehrte. Diese hatte einen starken Geruch, der aber nicht unangenehm war, ganz im Gegenteil. Mit dem Hobel, raspelte der Mann etwas von der Knolle über das Ei und stellte dieses dann vor der Elfe ab. Feia schaute sich diesen Trüffel genauer an. Besonders sahen die kleinen, von innen weißen Stücke ja nicht aus. Die erwartungsvollen Blicke auf sich spürend, beschloss sie zu probieren. Sie nahm ein Stück Ei in den Mund und ließ es sich auf den Gaumen zergehen. Ein warmer Schauer überkam sie während sich das Aroma, welches sie an eine Mischung aus Knoblauch, Schalotten und Weichkäse erinnerte, allerdings in einer vollkommen ungewohnten Komposition, sich wohlig auf ihren Geschmacksnerven ausbreitete. Die Elfe schloss die Augen um den Geschmack intensiver wahrzunehmen und kaute zufrieden das Ei. Die Familie um sie herum, sagte nichts, sondern schien sich an dem Anblick der Elfe zu erfreuen die mit einem breiten Lächeln und geschlossenen Augen ihr Mahl verspeiste. Als Feia den letzten Bissen verputzt hatte und mit einer leichten Wehmut auf den leeren Teller starrte, lächelte sie die Familie an. „Besser als alles Gold was ihr mir hättet bieten können Gaston.“, sagte sie dankbar während sie aufstand. „Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich denke ich muss in den Schweinestall und Auguste einen fetten Kuss geben.“, erklärte sie sich grinsend, woraufhin unter den Anwesenden ein lautes Gelächter losbrach.
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    Das Licht der Dämmerung brach durch die Baumwipfel hervor und veranlasste die müde Elfe zu einem schlaftrunkenen Blinzeln. Eine ihrer rabenschwarzen Strähnen fiel ihr unordentlich vor das linke Auge, als sie sich erhob und zu dem kleinen Teich in der Nähe trottete um sich zu waschen. Die klare Oberfläche des Teiches zeigte ihr eine verschlafene blasse Elfe mit zerzausten Haaren und leichten Augenringen. Während sie ihre Lebensgeister mit dem kühlen Nass wiederbelebte, überlegte sie ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, das Angebot der Familie Dulac zur Übernachtung ausgeschlagen zu haben und sich in der Dunkelheit auf den Rückweg zu machen. Der Weg war schon am Tage aus gutem Grunde schwer zu finden, aber in der Dunkelheit und recht angetrunken hatte sie sich mehrmals verfranzt und umkehren müssen. Sie war versucht sich wieder hinzulegen, aber sie hatte Jaques um das Schwertkampftraining gebeten und die Tatsache das er sich trotz seiner zahlreichen Aufgaben dazu bereit erklärt hatte, war so nett, dass sie dieses Privileg sicher nicht verspielen wollte. Außerdem freute sie sich darauf zu trainieren.


    „Du bist zu spät Raven.“, tadelte sie Jaques als sie mit den beiden Schwertern unter dem Arm auf der kleinen Lichtung kauend angerannt kam, den Mund voll mit Brot. „Parwon.“, sprach sie undeutlich mit vollem Mund und kaute schnell um dann den Inhalt ihres Mundes geräuschvoll runterzuschlucken. „Ich meine verzeiht meine Verspätung Capitaine.“ Jaques wurde innerhalb der Gruppe eigentlich nur mit Capitaine angesprochen, größtenteils aus Respekt, manchmal aber auch ironisch. Letztendlich hatten sie alle ihre Tarnnamen, Jaques meinte es wäre besser so. Feia hatte es hingenommen, auch wenn sie sich immer noch an Raven gewöhnen musste, die fereldische Bezeichnung für Rabe den man ihr kreativerweise wegen ihrer Haarfarbe verpasst hatte. Vermutlich musste sie schon froh sein nicht einfach Klingenohr genannt zu werden, aber da sie nicht der einzige mit spitzen Ohren war, hätte das wohl auch nur zu Verwechslungen geführt. „Ich hatte etwas wenig Schlaf, bin vom Weg abgekommen.“, erklärte Feia ohne ins Detail zu gehen. „Ja ich habe schon gehört das du erst spät in der Nacht wiedergekommen bist. Die Geschichte würde ich mir gerne bei Gelegenheit anhören. Aber dafür sind wir ja jetzt nicht hier, wie ich sehe hast du immerhin deine Schwerter mitgebracht.“ Feia nickte und steckte den Säbel und das Kurzschwert in ihren Gürtel.


    „Wie ich sehe hast du dir immer noch in den Kopf gesetzt mit zwei Waffen zu kämpfen anstatt dich erstmal auf eine zu beschränken. Mehr ist übrigens nicht immer besser.“, sprach Jaques beim Anblick der beiden Waffen. Feia zog beide Klingen gleichzeitig, behände aber es war immer noch eine kleine Unbeholfenheit erkennbar. „Ich denke halt das es den Gegner mehr verwirrt, als nur eine Waffe.“, erwiderte sie trotzig. Jaques schüttelte den Kopf. Mit seinen 183 Zentimetern war er ein gutes Stück größer als Feia und durchtrainiert, wobei er weit davon entfernt war als Musekelberg bezeichnet zu werden. Sein Gesicht zeigte häufig Anspannung und Strenge, wenn er aber gutgelaunt war wirkte er auf Feia immer sehr sympathisch. Vor allem seine Augen faszinierten sie, wenn ihm etwas wichtig war brannte ein Feuer in ihnen das sie nur schwer fassen konnte. Jetzt jedoch wirkte er eher amüsiert. „Wenn man es beherrscht, ansonsten verwirrt es nur dich selbst, weil du deine Aufmerksamkeit teilen musst. Aber immerhin hast du das ziehen deiner Waffen schon geübt.“, verkündete er mit einem leichten Lächeln. Sein Blick wanderte zum Säbel und verhärtete sich. „Ganz schön viele Scharten, wenn man bedenkt das du mit ihm noch nicht gefochten hast. Wenn ich dich nicht für klüger halten würde, würde ich sagen du hast auf einen Baum eingeprügelt.“, sprach er tadelnd und sah sie durchdringend an. Feia fühlte sich mehr als ertappt und spürte wie sie leicht rot anlief, beschloss aber lieber erstmal zu schweigen. Ein kehliges Lachen ertönte vom Rande der Lichtung und die Elfe entdeckte den Zwerg, welcher vermutlich schon eine ganze Weile dort saß. Er war muskulös wie ein Stier und hatte seine langen roten Barthaare geflochten, ebenso wie sein Haupthaar zu einem langen Zopf geflochten war. Eine schwarze Tätowierung die an einen Hammer erinnerte und seine linke Gesichtspartie bedeckte, zeigte jedem das er ein Oberflächenzwerg war, in Orzammar nicht mehr willkommen. Er wurde Géant genannt, vermutlich weil er es lustig fand. Feia nannte ihn gerne Petit, weil sie es lustig fand. In dieser Sache waren ihre Ansichten wohl als diametral entgegengesetzt zu betrachten. In anderen Dingen allerdings auch, dennoch mochte sie den Zwerg. Meistens. „Ach Elfen, sie wissen eine Axt selbst nicht dann zu schätzen, wenn es angebracht ist.“, tönte er mit seiner tiefen Stimme und lachte erneut. Feias Scham wandelte sich zu leichten Ärger um. „Auch einen wunderschönen Morgen, mein lieber Petit.“, erwiderte sie mit einem künstlichen Lächeln in seine Richtung. Dann wandte sie sich wieder Jaques zu. „Wollen wir anfangen?“ Ja aber steck die Schwerter wieder weg. Wir nutzen erstmal Übungsschwerter, sonst kommt es noch zu Verletzungen. Und Raven.“ „Ja?“, fragte sie während sie die Schwerter ablegte. „Geh pfleglich mit deinen Klingen um sie sind zwar nicht besonders, aber im Ernstfall sollen sie dir dein Leben retten.“ „Verstanden.“, entgegnete sie ernst und nahm zwei Holzschwerter entgegen die ihr Jaques reichte. Sie waren schwerer als sie vermutet hatte. „In ihnen ist Blei eingefasst, damit sich deine Handgelenke an das Gewicht gewöhnen. Außerdem erscheint dir eine echte Klinge dann leichter. Jetzt nimm deine Grundstellung ein.“ Feia tat wie ihr geheißen und wurde von Jaques kritisch begutachtet. „Gut, aber verbesserungswürdig, vor allem wenn du mit zwei Schwertern kämpfen möchtest.“ Er verschob ihren linken Fuß und korrigierte die Höhe ihrer Arme. „Der Vorteil an einem zweiten Schwert ist das du eine zusätzliche Waffe zum Parieren und Attackieren hast, der Nachteil wie schon erwähnt, geteilte Aufmerksamkeit und normalerweise ist eine Hand schwächer.“ Feia machte eine simultane Bewegung mit beiden Händen, welche zwar unbeholfen aber synchron war. „Nun deine Beidhändigkeit könnte sich natürlich als Vorteil erweisen, so etwas kommt nur sehr selten vor. Aber gut trotz deiner Bestrebung machen wir erstmal nur Übungen mit einem Schwert, das andere nimmst du später dazu.“ Mit leichtem Widerwillen befolgte sie seine Anweisung. Jaques band nun sein schulterlanges braunes Haar zu einem Zopf zusammen und ergriff ebenfalls ein Schwert. Dann nahm er Grundstellung ein. „Greif mich an.“ Feia schlug blitzschnell seine vermeintlich ungedeckte Seite an, aber er wich mit einem leichten Seitenschritt aus und schlug der verfehlenden Elfe auf den Hintern. „Schnell. Aber ungelenk.“, merkte er trocken an während sich die Elfe die betroffene Stelle rieb. Das würde sicher einen Fleck geben. „Du darfst nicht die Deckung aufgeben. Versuchen wir es nochmal.“


    Nach einer Weile mit zahlreichen weiteren Versuchen, kommentiert von Géant welche zu weiteren blauen Flecken führen würden, hatte sich die Deckung der verschwitzten und schnaufenden Elfe tatsächlich verbessert. „Nun es ist ein Anfang, aber auch noch ein weiter Weg. Ich denke es reicht für heute.“, kommentierte Jaques ihre Leistung mit einem aufmunternden Lächeln. „Vermutlich.“, erklärte die Schwarzhaarige schwer atmend. Jaques Lächeln wurde auf einmal verschmitzt. „Ich meinte mich, weil ich noch etwas zu erledigen habe. Du solltest aber vielleicht nach einer Pause noch weiter trainieren. Vor allem das Ausweichen, denn es gibt Gegner die wirst du niemals parieren können, weil sie dir körperlich überlegen sind. Aber das wird dir Géant beibringen.“, erklärte er und ging dann von der Lichtung weg, während der Zwerg aufgesprungen war und jetzt angestapft kam. In der Hand wiegte er einen dicken Stock. „Au Secours.“, schoss es ihr bei seinem Anblick durch den Kopf, wohingegen er bester Laune zu sein schien. „Zwerge gelten nicht umsonst als die besten Krieger der Welt. Du bist also in besten Händen Butterblümchen.“, sprach er, den Knüppel schwingend und sich mit der anderen Hand durch den Bart streichend.



    Mit einer Schale Eintopf humpelte Feia von der Feuerstelle weg. Ihr brummte noch immer leicht der Schädel, da sie der Zwerg bei einem misslungenen Ausweichmanöver ausgeknockt hatte. Fairerweise musste sie sagen, dass es ihre Schuld gewesen war und sich der Zwerg dafür bei ihr entschuldigt hatte, bei den anderen Körpertreffern hatte er das nicht getan, sondern sie ermahnt schneller zu sein. Mit leichten Zittern in der Hand führte sie den Löffel mit heißer Brühe zum Mund. Sie hoffte das dieses Zittern nach dem Essen wieder weg war, dass konnte sie dann nämlich gar nicht gebrauchen.

    „Du bist zu spät Raven.“, schalt sie Harald Krautfuß, auch der Doktor genannt und sah sie streng mit seinen stechenden Augen an, welche unter buschigen, aber unvollständigen Augenbrauen hervorschauten. Der Gelehrte trug wie immer ein abgetragenes Gewand, welches diverse Löcher und Brandflecken aufwies. An seinen Händen konnte man verschiedene gelbe und schwarze Einfärbungen erkennen, manche so hieß es waren auch noch aus der Zeit als er noch an der Universität von Val Royeaux gelehrt hatte. Um das Wieso nicht mehr rankten sich hingegen die verschiedensten Gerüchte. Nicht das Feia nicht neugierig gewesen wäre, aber man hatte ihr geraten besser nicht zu fragen. „Das höre ich heute nicht zum ersten Mal.“, antwortete Feia zerknirscht, woraufhin ihr Gegenüber eine seiner berühmten Tiraden begann. „So und damit es zu so einer Art Tradition wird dachtest du dir, lass ich den alten Zausel doch warten, der hat ja eh nichts Besseres zu tun. Dabei hast du mich gebeten dir mehr über die Möglichkeiten der Kräuter und Alchemie beizubringen, fast gebettelt hast du. Bitte Meister Krautscheid, weiht mich ein in die Geheimnisse des Wissens, ich will von euch lernen.“ Feia war sich sicher, dass sie es anders formuliert hatte, beschloss ihn aber lieber nicht zu korrigieren. „Es tut mir leid, Meister Krautfuß. Es kommt nicht wieder vor.“, entschuldigte sie sich artig und senkte beschämt ihr Haupt, woraufhin sich der Gelehrte beruhigte. „Nun gut, das will ich hoffen. Von meinen Studenten erwarte ich Pünktlichkeit und Fleiß, ansonsten unterrichte ich nicht. Immerhin bist du die erste elfische Studentin die ich je hatte, auch wenn ich gehört habe das man inzwischen darüber nachdenkt diese an den Universitäten zuzulassen.“, antwortete er wobei er von der Belehrung ins Grübeln überging. „Aber egal, komm herein."

    Feia folgte dem Alchemisten in die Höhle die er sich als Unterkunft und Labor auserkoren hatte, vor allem, weil er hier nach eigener Aussage Dinge trocken lagern konnte. Feia vermutete aber auch, dass er wohl seine Ruhe hier hatte. Im Innern der Höhle hingen verschiedenste Pflanzen zum Trocknen und auf einem stabilen Holztisch standen allerlei Geräte die Feia nicht kannte, aber sehr teuer aussahen. Gläserne Gefäße, Kupferne Kessel und spiralförmige Röhren und zwischendrin der Geruch von Alkohol. „He, so ein Gerät kenne ich, der alte Edarnal hat damit immer heimlich Schnaps im Keller gebrannt, er nannte es eine Destille.“ Der Alchemist hob seine unvollständige Augenbraue. „Richtig junge Schülerin, dies ist eine Destille, aber sie erfüllt mehr Zwecke als für irgendwelche Gelage Hochprozentigen zu brennen, auch wenn dieser Zwerg das anders sieht.“ Feia nickte und schaute sich dann interessiert um. So viele Pflanzen die sie noch nie gesehen hatte. „Es gibt so viel was ich lernen möchte. Was ist das hier zum Beispiel?“, sagte sie motiviert, die Schmerzen vergessend und zeigte auf eine Pflanze. „Finger weg.“, rief er und machte einen Satz auf sie zu, woraufhin sie erschrocken zurückwich. „Das ist Nachtwispern, extrem giftig und kann schon durch die Berührung ins Blut kommen. Ich weiß du bist wissbegierig und ich unterstütze dies, aber alles zu seiner Zeit. Zieh dir zunächst diese Handschuhe an, bevor du versehentlich noch etwas streifst.“, erklärte er ruhig und zeigte auf abgewetzte Handschuhe in ihrer Größe. Feia streifte die Handschuhe über, wobei sie der Pflanze einen skeptischen Blick zuwarf. „So die erste Regel hier in meinem Labor. Merk sie dir gut.“, fing Krautfuß an und sah sie eindringlich an worauf sich die Elfe Mühe gab möglichst konzentriert zu auszusehen. „Niemals. Etwas. Ungefragt. Anfassen.“, sagte er lauter Stimme und ausladender Geste. Beim letzten Wort, atmete Feia entsetzt aus und schlug die Hände vor den Mund. „Was ist los?“ Die Elfe zeigte auf seine Hand, er hatte beim schwungvollen Gestikulieren in die Nachtwispern gegriffen. Er schaute ruhig auf seine ungeschützte Hand und zog sie weg. „Hm? Ach das. Keine Sorge, ich bin Mithridatisiert.“ „Mithri-was?“ „Mithridatisation ist ein Vorgang in dem man kleinere nichttödliche Dosen von Giften und Gegengiften zu sich nimmt, wobei man mit der Zeit eine hohe Resistenz bis hin zur Immunisierung gegen die meisten Gifte erhält.“ Feia blieb kurz der Mund offenstehen, dann lächelte sie und ihre Augen funkelten vor Interesse. „Das ist ja unglaublich. Kann ich das auch lernen?“, fragte sie sofort und sah ihn erwartungsvoll an. „Theoretisch ja. Es ist allerdings riskant und kann zu Nebenwirkungen führen. Nicht jeder Körper reagiert gleich darauf, Hemmschwellen sind unterschiedlich. Du würdest ein Risiko eingehen und es geht nicht über Nacht, sondern dauert lange. Und es ersetzt nicht den achtsamen Umgang mit Giften.“ Feias Begeisterung tat das keinen Abbruch. „Wenn es möglich ist möchte ich es versuchen, falls es schlecht läuft brechen wir es ab, immerhin bin ich hier ja in fähigen Händen. Und meine werden natürlich erstmal Handschuhe tragen.“, erklärte sie hochmotiviert. „Aber bitte redet weiter, was wolltet ihr mir als nächstes zeigen?“



    Der Alchemist folgte der Aufforderung und überschwemmte, die schon bald überforderte Elfe, mit allerlei Begriffen und Bezeichnungen hinsichtlich Pflanzen und Gerätschaften. Retorten, Kolben, Kühler all das war neu, für das Mädchen aus dem Gesindeviertel aus Val Royeaux. Auch Krautfuß sah ein das er seine Studentin leicht überforderte und beschloss etwas Praktisches zu machen, eine Reagenz herzustellen die man für viele verschiedene Rezepte brauchte. So machte sich die Elfe an Mörser und Stößel und begann benannte Zutaten zu Stößeln und anschließend in kochendes Wasser zu geben. Dabei machten ihr jedoch auch die ermüdeten Muskeln zu schaffen, vor allem als sie beim umschütten von Flüssigkeiten wieder anfing zu zittern. Dennoch schaffte sie es ohne etwas zu verschütten und schließlich sagte ihr der Gelehrte das sie für heute fertig wären und morgen fortfahren würden. Gleichzeitig empfahl er ihr ihn vielleicht besser morgens zu besuchen und sich nachmittags verprügeln zu lassen, da ein erschöpfter Schüler ein schlechter Schüler wäre. Neben diesem Ratschlag gab er der Elfe noch ein dickes Buch voller Abbildungen zu Pflanzen mit und fügte an das es vorteilhaft wäre es bis Ende der Woche auswendig zu können. Feia sah auf den schweren Wälzer hinab und überlegte wie er wohl reagieren würde, wenn sie ihm sagte das sie nicht lesen könnte. Zum Schluss kommend das der Scherz den Ärger nicht wert war, bedankte sie sich stattdessen artig und verließ mit dem Buch die Höhle.


    Das es zu Abend die Reste vom Mittag gab, erheiterte Feia nicht sonderlich auch weil das dazugehörige Brot ziemlich trocken war. So aß sie etwas lustlos, während sie dabei in dem Buch blätterte. Ihr gefielen die großen und detaillierten Zeichnungen von den Pflanzen, der Text hingegen war sehr schwer geschrieben und voller Wörter die ihr nichts sagten. Gelehrtensprache hatte ihre Mutter ihr nicht beigebracht und auch sonst niemand im Gesindeviertel. „Atropa belladonna, klingt schön aber sagt mir gar nichts. Auf den Namen in der Gemeinsprache verzichtet man wohl an Universitäten.“, murmelte sie grummelig. Nachdenklich studierte sie die Abbildung und erkannte die Pflanze schließlich. „Ha, das ist eine Tollkirsche.“, rief sie gutgelaunt und schrieb es mit einem Kohlestift ins Buch, ohne darüber nachzudenken ob das den Verleiher freuen würde. „Ich denke ich werde noch ein wenig darin schmökern und dann schlafen gehen. Ein wenig Ruhe tut mir gut.“, sinnierte Feia während sie ihre Schale leerte. „Ah, da bist du ja Raven.“, riss sie auf einmal eine weibliche Stimme aus den Gedanken. Sie drehte sich um und erblickte eine dürre Frau mit roten Haaren und einem Bogen auf dem Rücken. „Renarde. Hast du mich gesucht?“, fragte sie verwundert die Wilderin. „Indirekt. Gattamelata ist wieder im Lager und meinte sie hat Zeit für dich und erwartet dich beim Anbruch der Nacht, bei der eingestürzten Blockhütte.“ Feia fluchte innerlich, sie hatte lange gebraucht die Antivanerin zu überzeugen ihr etwas beizubringen und gerade jetzt wo sie so erschöpft war, beschloss diese ihre Zustimmung. „Danke Renarde, ich mach mich gleich auf dem Weg.“ „Kein Problem, wenn du dir das freiwillig antun willst.“ Feia sah zum Himmel, es dämmerte schon und es war ein kleines Stück bis zur Hütte. Eilig packte sie ihre Sachen. Sie hatte keine Lust ein drittes Mal….



    „Raven, sei arrivato troppo tardi.“, sprach Gattamelata herablassend auf antivanisch, aber Feia wusste leider genau was es hieß. „Tut. Mir. Leid.“, entschuldigte sie sich während sie versuchte nach ihrem Lauf wieder zu Atem zu kommen. Die Antivanerin schüttelte den Kopf. Sie war hochgewachsen, ziemlich schlank und obwohl sie sich im Wald befanden, geschminkt. Ihre dunkelbraunen Haare hatte sie kunstvoll hochgesteckt, sodass die Schminke auf ihrer, durch die Sonne von Antiva gebräunten Haut, besonders hervorstach. Sie trug verschiedenen Goldschmuck und ihre Bluse war in einem auffälligen Weinrot gefärbt. Wenn man sie so sah, konnte man leicht vergessen, dass man es mit einer der besten Einbrecherinnen von ganz Antiva zu tun hatte. Eine Einbrecherin mit einem gewaltigen Geltungsbedürfnis, welche wenn sie sich aufregte, was häufiger vorkam, gerne in Schimpftiraden in ihrer Muttersprache verfiel. Ihr Name war ebenfalls aus dem Antivanischen, bedeutete „gefleckte Katze“ und war für Feia nicht leicht auszusprechen. Die Brünette sah auf die keuchende Elfe und seufzte bewusst hörbar. „Schon gut. Komm erstmal zu Atem.“, sprach sie gönnerhaft und begutachtete ihre Nägel, auch wenn Feia bezweifelte das sie jetzt am Abend da viel erkennen konnte. Prinzipiell wirkte sie häufig genervt, vermutlich weil sie als Stadtkind nicht gerne im Wald hockte. Häufig ging sie in die Städte um „Informationen zu sammeln“, wie sie es nannte. Nebenbei räumte sie dabei immer ein paar Häuser aus. Wie man Feia erzählt hatte war ihr damals in Antiva die Stimmung ein wenig zu heiß gewesen, weswegen sie beschlossen hatte nach Orlais zu gehen, bis man sie in Antiva ein wenig vergessen hatte. Die Geschichte wie sie in die Bande gekommen war, wussten nur Jaques und sie und während er schwieg, wurde sie auf Nachfrage sehr schnell beleidigend, offensichtlich war es ihr peinlich.


    „Nun denn, bist du soweit?“, fragte sie desinteressiert. Feia nickte entschlossen. „Gut, ich denke du bist dir bewusst was es für ein Glück ist von mir zu lernen, der besten ihres Faches. Du darfst dich also schon geschmeichelt fühlen, dass ich deinem Wunsch entspreche.“ Feia, erschlagen von so viel Selbstbewusstsein beschloss einfach erneut zu nicken. „Ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht und dich solange beobachtet, natürlich ohne, dass du es bemerkt hast. Du bist leichtfüßig, beweglich und schnell hast also die richtigen Anlagen. Was fehlt sind Erfahrung und Technik, das eine besitze ich das andere kann ich dir beibringen. Dafür erwarte ich nur eines, absoluten Gehorsam. Ansonsten brechen wir das ab. Einverstanden?“ Feia stutzte kurz, der Gedanke jeden von Ihren Befehlen zu befolgen, klang wenig verlockend. Aber sie beschloss die Kröte zu schlucken und nickte schließlich entschlossen. Die Brünette klatschte zufrieden in die Hände. „Ausgezeichnet, eine gute Entscheidung, gattino.“


    „Fangen wir an, was siehst du gerade vor dir?“, fragte die Antivanerin und zeigte vor sich in den Wald. Feia schaute vor sich in den schattigen Wald. Das einzige was sie vor sich sah waren Bäume und die verlassene Hütte, welche schon zum Teil eingestürzt war. „Äh, eine modernde und halbverfallene Hütte?“ „Für dich sollte es das nicht sein, sondern eine Herausforderung zum Besteigen sein.“, antwortete sie belehrend, machte zwei schnelle Schritte nach vorne und kletterte in Windeseile an der Wand auf das Dach der Hütte. Wartend stand sie auf dem Dachbalken und strich sich gelangweilt eine Strähne aus dem Gesicht. „Na los, gattino. Das klettern übt sich nicht von selbst.“ Feia trat entschlossen an die Wand heran, es gab genügend Möglichkeiten um Fuß zu fassen, so schwer konnte das ja nicht sein. Die ersten beiden Male rutschte ihr Fuß ab, denn die Holzbalken waren moosbewachsen und äußerst glitschig. Wie zum Henker war sie so schnell da hochgekommen? „Schneller, die Stadtwachen kommen schon um die Ecke und wundern sich was die Elfe da an der Wand treibt.“, rief die Antivanerin ermahnen von oben herab. Feia sah sich um, an einer Stelle war die Wand eingebrochen, wodurch die Balken fast schon eine Art Sprossen bildeten. Beherzt kletterte sie an den Balkenenden hoch, bis sie schließlich auf dem morschen Dach stand, welches ebenfalls ein paar Löcher im Gebälk aufwies. Vorsichtig richtete sie sich auf dem Dach auf und ging zu Gattamelata, welche sie mit dem Finger zu sich heranwinkte. Der First war ebenfalls glitschig, weswegen sie vorsichtig ging um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Nun du bist nicht heruntergefallen, das ist ein guter Anfang.“, sagte die Antivanerin gutgelaunt als die Elfe vor ihr stand und gab ihr dann einen leichten Stoß, der sie kurz ins Wanken brachte. Mit rudernden Armen stellte sie ihr Gleichgewicht wieder her. „Pas touche! Was sollte das denn?“, fluchte sie entrüstet. „Gut dein Gleichgewichtssinn ist also auch in Ordnung. Du bist einen anderen Weg als ich gegangen?“ „Die Wand war glitschig, ich habe keinen Halt gehabt.“, rechtfertigte Feia sich immer noch ein wenig sauer. „Das sind Häuserwände bei Regen auch.“, antwortete die Brünette trocken, „Aber das wirst du alles noch lernen. Und tatsächlich ist beim klettern eine genaue Beobachtung sehr wichtig um den besten Weg nach oben zu finden. Das wirst du in den nächsten Tagen schon feststellen, ich habe in der Umgegend ein paar Felswände zu diesen Zwecken ausfindig gemacht. Aber für den Anfang reicht diese Hütte. Gut klettere wieder herunter.“ „Okay und dann?“, fragte Feia neugierig. „Dann kletterst du wieder hoch, aber einen anderen Weg. Und stelle nicht so viele Fragen, sondern mach lieber was ich sage. Hopp, sei ein artiges Kätzchen.“



    Komplett erschöpft und müde vom Tag, schleppte sich Feia ins Lager zurück. Sie war noch mehr als ein Dutzendmal die Hütte hoch und wieder runtergeklettert und hatte Balanceübungen machen müssen während sie von Gattamelata mit Kastanien beworfen worden war. Jetzt wollte sie sich nur noch schlafen legen, damit sie sich das morgen wieder antun konnte. Vielleicht war das ja doch nicht die beste Idee gewesen. Am Lagerfeuer saß Renarde und schien sie schon zu erwarten. Da bist du ja, ich weiß das du mit Gatta geübt hast, aber du könntest trotzdem darauf achten nicht zu spät zu sein.“, ermahnte sie die Rothaarige milde. „Zu spät? Zu spät zu was, vielleicht um endlich im Bett zu liegen? Ich habe die Schnauze voll davon das jeder mir das heute sagt.“, entfuhr es Feia wütend. „Nein für die Feuerwache, du hast es wohl vergessen aber du bist jetzt dran.“, entgegnete ihr Renard stoisch und übergab ihr ein kleines Signalhorn. Dann ging sie an der mit offenen Mund und eingefrorenen Gesicht stehenden Elfe vorbei, klopfte ihr kurz aufmunternd auf die Schulter und verschwand zu den Schlafplätzen.
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Der Mond leuchtete hell am dunklen Nachthimmel, während sich die Kutsche ihren Weg über die provisorisch ausgebaute Straße suchte. Wie in vielen Straßen abseits der Hauptstraßen, war diese auch nicht mehr als festgetretene Erde mit vereinzelten Kopfsteinpflaster, die sich noch keiner für andere Zwecke rausgerissen hatte. Vor und hinter der Kutsche ritten jeweils vier bewaffnete Reiter, auf dem Kutschbock saß neben dem Kutscher, einen vierschrötigen alten Mann mit finsterer Miene, noch ein weiterer Wächter, welcher eine Armbrust auf seinem Schoß abgelegt hatte und in die Finsternis starrte die sie durcheilten. Die Kutsche selbst war schon ein wenig älter und die einstige Lackierung schon teilweise abgeblättert. In die hölzerne Tür war ein Wappen eingeschnitzt, ein aufbäumendes Schlachtross und darüber der Wahlspruch: „Honeur et Devoir.“


    Im Innern der Kutsche saßen drei Personen sich auf zwei Bänken gegenüber. Auf der einen Bank saß ein Mann, schon in den späten Vierzigern, sein Haaransatz hatte zu schwinden begonnen und das braune Haar war schon an den Schläfen ergraut. Auch wenn inzwischen ein deutlicher Bauchansatz erkennbar war, zeigte sein breites Kreuz und seine starken Arme, dass er in seine Jugend ein athletischer Mann gewesen war. Er trug ein Gewand in einem leuchtenden Rot, welches mit Goldfäden und kleinen Brillanten durchwirkt war. Auf dem Kopf trug er ein Barett in derselben Farbe, welches eine Pfauenfeder zierte. An einem staatlichen Wehrgehenk, trug er sein Schwert als deutliches Zeichens seines Standes klar erkennbar. Ihm gegenüber saß eine Frau welche erst Anfang 40 war. Auch an ihr konnte man allmählich die Zeichen des Alters erkennen, denn auch wenn sie ihr Gesicht unter reichlich Schminke verbarg, so waren beim näheren Schauen leichte Krähenfüße sichtbar. Auch ihr Körper hatte nach zwei Geburten nicht mehr die Form auf die sie einst so stolz gewesen war, auch wenn sie sich bemühte dies durch Korsette und geschickt geschnittene Kleider zu kaschieren. Ihr braunes Haar war über dem bleichen Gesicht aufwendig frisiert worden und gab so den Blick auf ihren weiß geschminkten schmalen Hals frei. Neben einem teuren Collier, trug sie zudem ein grünes Kleid nach der neuesten Mode in Val Royeaux, auch wenn diese sich wohl wieder in zwei Monaten verändert haben würde. Dann würden wohl neue Kleider gekauft werden müssen, ein leichtes Lächeln umspielte Ihren Mund, wenn Sie daran dachte. Im Moment arbeitete sie an einem Stickmustertuch, wobei die dritte Person im Wagen die Fäden festhielt. Ansonsten hätte die Elfe auch Luft sein können, ihre Klamotten waren abgetragen und teilweise geflickt, die blonden Haare nicht kunstvoll frisiert, sondern zu einem einfachen Knoten gebunden. Ihr Blick war gesenkt und sie schien konzentriert auf die Fäden zu starren die sie über die Hände gespannt hatte.
    Der Mann ließ seinen Blick gelangweilt zwischen den beiden Frauen wandern, wobei seine Ehefrau ab und zu aufschaute und ihn anlächelte, woraufhin er ihr Lächeln erwiderte. Er zog die Fenstergardine beiseite, es war dunkel keine Zeit zu der man unterwegs sein sollte. Aber die Einladung von Comte de Noailles war spät bei ihm angekommen und man ließ diesen Mann besser nicht warten oder versäumte seine Feste, ansonsten sank man sehr schnell im Ansehen, etwas was sich im System des orlaisianischen Adels schlechtmachte. Nun kein Bandit würde wohl einfach so eine eskortierte Kutsche angreifen. Ein heftiger Ruck ging durch die Kutsche, als diese eines der zahlreichen Schlaglöcher querte. Alle drei Passagiere wurden durchgeschüttelt und von draußen vernahm man das Fluchen des Kutschers. Der Elfe glitt das Garn aus den Fingern, wobei das Sticktuch der adligen Dame aus den Fingern glitt. Erbost raffte Sie es wieder zusammen und gab der Elfe eine Ohrfeige. „Pass doch auf du Tölpel“, schalt sie die Dienerin, woraufhin diese hektisch das Garn zusammensuchte und sich entschuldigte. Der Mann sagte nichts, der hochfahrende Charakter seiner Frau war ihm nicht fremd, zum Glück war er nur Untergebenen vorbehalten. Mit einem wenig Glück würden Sie das Anwesen gegen Mittag erreichen, genügend Zeit um sich für den Empfang vorzubereiten. Sofern es die Straße zuließ, auch wenn er zugeben musste das die Straßen in seinen Ländereien auch nicht unbedingt mehr die besten waren. Nun die Bauern hatten ja eh nichts zu tun, das würde er in Angriff nehmen, wenn er zurück war.


    Ein erneutes Rumpeln war plötzlich zu vernehmen, aber viel lauter und gefolgt von einem Aufprall und einem lauten Pferdewiehern. Lautes Geschrei war zu hören und die Kutsche wurde abrupt gestoppt. „Schnell dreh das Ding, mach voran Hugo.“, hörte er den Beifahrer des Kutschers brüllen, als hinter Ihnen plötzlich wieder ein lautes Krachen zu hören war. Ein Surren durchschnitt die Nacht und ein Schmerzensschrei gefolgt von einem erneuten Wiehern folgte, dann das laute Fluchen der Männer der Eskorte. Irritiert steckte der Mann den Kopf aus dem Fenster. „Was ist los Adrien?“, brüllte er zum Kutschbock, wo der Mann mit seiner Armbrust ins Dunkel starrte. „Zurück in die Kutsche, Sire. Wir kümmern uns..“ Ein Pfeil kam aus dem Dunkel der Nacht geflogen und drang in seinen Hals ein, woraufhin der Mann tot vom Kutschbock glitt. „Bring uns hier weg Hugo!“ brüllte er zum Kutscher und zog dann seinen Kopf wieder aus der Schussbahn in die Kutsche zurück. „Was ist los Emile?“, fragte die Frau panisch und zuckte bei jedem Geräusch von draußen zusammen. Auch die Elfe schaute ängstlich aus dem Fenster. „Keine Sorge, wir sind gleich hier weg.“, sprach er beruhigend, darauf hoffend, dass er recht hatte. Das Geräusch von surrenden Pfeilen war weiter von draußen zu hören, dann laute Kampfschreie und der Klang, wenn Metall auf Metall traf. Und danach das bekannte Geräusch, wenn es in Fleisch drang. Der Kampflärm wurde lauter und kam näher und Emile, Baron der Launcet griff zu seinem Schwert. Er würde nicht warten bis ihn irgendwelche Banditen aus der Kutsche zerren würde. „Nein Emile, geh nicht raus.“, beschwor ihn seine Frau, aber stieß entschlossen die Tür auf und zog blank.
    Im selben Moment traf ihn ein Knüppel in den Nacken worauf er mit einem dumpfen Laut zu Boden fiel und sein Schwert im Dreck landete. Benommen versuchte er sich aufzurappeln, woraufhin ihn ein Fuß in die Seite trat. Er hörte die andere Tür aufgehen und seine Frau schreien und stützte sich auf seine Hände ab. Um die Kutsche herum lagen die Leichen seiner Eskorte, mit Pfeilen gespickt, einem der Männer wurde gerade von einer vermummten Gestalt die Kehle durchgeschnitten. Neben sich sah er einen schweren Stiefel, der zu einer kleinen aber breiten vermummten Person gehörte. Vermutlich ein Zwerg. Mehr vermummte Gestalten tauchten aus dem Dunkel der Nacht aus, zwei führten seine Frau und die Dienerin mit sich. Während die Elfe apathisch wirkte, schrie und weinte seine Frau, woraufhin einer der Banditen ihr eine Ohrfeige gab und ihr Schreien zu einem wimmern wurde. „Lasst sie los, ihr Schweine!“, keuchte er und versuchte sich erneut aufzurichten. Der Zwerg holte erneut zum Schlag aus, als eine Stimme ihm Einhalt gebot. „Lass ihn aufstehen.“, sprach die Stimme, ruhig aber keine Widerrede duldend. Der Zwerg knurrte, trat das Schwert des Adligen weg und dann einen Schritt zurück.


    Der Baron sah wie der Sprecher vortrat und seine Kapuze herunterzog. Es war ein hochgewachsener Mann mit braunen Haar, er steckte sein Schwert weg als er nach vorne trat. „Emile Decois, Baron de Launcet?“, fragte er den Adligen, ohne das es sehr nach einer Frage klang. „Derselbige. Und jetzt seid so klug und lasst mich und meine Frau gehen, dann werden die Gerichte euch vielleicht Gnade walten lassen und euch einen schnellen Tod gewähren, Canaille.“, fluchte der Baron. Ein Lächeln umspielte das Gesicht seines Gegenübers. „Wie unhöflich, ich dachte Leute eures Standes wären höflicher. Aber wohl nicht zu einem Paysan?“ „Leute wie ihr haben keine Schwerter zu tragen, höchsten eine Mistforke. Und jetzt beendet besser diese Posse. Lasst meine Frau gehen und verschont sie von diesem Gemetzel. Falls ihr ein Ehrenmann seid.“ „Was ist mit der Elfe?“ „Was soll mit der sein?“, sprach der Baron und schüttelte verächtlich den Kopf. Wen interessierte schon eine Elfe. „Ehre? Bauern haben doch keine Ehre, nicht wahr? Sie sind gut genug um Schnecken zu sammeln, während sie eigentlich die Ernte einbringen müssen. Eine Idee eurer Frau wie ich gehört habe. Und all die anderen lustigen Geschichten..“, sprach der Mann und schüttelte den Kopf. „Ihr habt keine Chance verdient, aber ich gebe sie euch. Ihr tretet gegen einer meiner Leute im Zweikampf an, wenn ihr gewinnt könnt ihr und eure Frau diesen Wald lebend verlassen.“ „Und was hindert euch einfach mich trotzdem zu töten, wenn ich einen eurer Männer erschlage?“ „Nichts als mein Wort, aber habt ihr eine bessere Chance? Ihr müsst allerdings damit leben, dass keiner meiner Leute satisfaktionsfähig ist.“, sprach der Braunhaarige und lächelte erneut. Ein schmutziges Lächeln wie der Baron fand. „Nun was habe ich für eine Wahl, wenn gehe ich kämpfend unter. Bekomme ich mein Schwert?“ „Hebt es euch auf.“, knurrte der Zwerg, welcher auch seine Kapuze heruntergenommen hatte. Der Adlige hob sein Schwert auf. „Seid ihr mein Gegner, kleiner Mann oder seid ihr es selbst als Anführer dieses Abschaums?“, fragte Emile mit dem Schwert in der Hand den Blick zwischen den beiden wechselnd. Der Anführer schüttelte den Kopf. „Nein, ich überlasse ihr die Ehre sich mit euch messen zu dürfen, Sire.“, sprach er und machte eine spöttische Verbeugung.

    Eine weitere Gestalt trat aus dem Kreis der Banditen, vom fahlen Mondlicht angeleuchtet. Der Baron traute seinen Augen nicht als er seinen Gegner sah. Eine dünne schwarzhaarige Elfe, welche im Mondlicht noch bleicher wirkte als sie ohnehin schon zu sein schien. Ihre Rüstung schien aus verschiedenen Lederrüstungsteilen zu bestehen und sie trug zwei Schwerter von unterschiedlicher Größe, beide hatten vermutlich schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Er schüttelte verächtlich den Kopf, er war aus der Übung aber er hatte in Ferelden gekämpft, von klein auf war er trainiert worden. Irgendein rappiges Mädel aus dem Gesindeviertel würde kein Problem sein. „Könnt ihr eure Kameradin nicht leiden, oder warum soll ich sie erschlagen?“, sprach er spöttisch und nahm eine Kampfhaltung ein. „Nun denn komm her Mädel, oder wenn du klug bist lauf lieber zurück in dein lumpiges Viertel wo du herkommst.“ Die Elfe zog ihre beiden Schwerter, einen Säbel und ein Kurzschwert. In ihren Augen schien ein himmelblaues Feuer zu lodern. „Ich bin genau dort wo ich sein sollte.“, sprach die schwarzhaarige Elfe leise und ging auf Ihn zu. „Es ist eure Beerdigung, der Erbauer sei euch gnädig.“, sprach der Baron und zuckte mit den Schultern. Er würde diesen Pack zeigen weswegen er das Recht hatte ein Schwert zu tragen. Mit einem kraftvollen Hieb begann er seine Attacke, welche von der Elfe mit dem Säbel pariert wurde. Ein metallisches Klingen durcheilte die Nacht, während die Klingen im fahlen Mondlicht vibrierten.


    Feias Säbel zitterte beim Aufschlag, denn ihr Gegenüber war ziemlich stark. Wie es schien konnte ein Bauchansatz und ergraute Schläfen doch täuschen. Sofort setzte ihr Gegner mit einer zweiten Attacke nach, die sie dieses Mal mit dem Kurzschwert ablenkte. Die Schläge des Barons kamen routiniert und ließen keine Lücken in der Deckung erkennen, während er dabei war die Initiative zu halten und sie weiter unter Druck zu setzen. Feia war schnell genug um die ankommenden Schläge zu blocken, aber merkte langsam, dass sie das schneller erschöpfen würde als ihr gegenüber. Sie kam gar nicht dazu ihr zweites Schwert außer zum Blocken zu verwenden, sie brauchte möglichst beide Hände um die Schläge ordentlich zu parieren. Plötzlich jedoch sah sie eine Lücke in der rechten Flanke des Gegners und führte eine schnelle Attacke mit der linken Hand. Gerade noch rechtzeitig sah sie die Klinge herankommen als sich der Adlige drehte und ihr versuchte das Schwert im Zuge der Riposte in die Seite zu stoßen. „Eine Finte!“, verfluchte sich die Elfe selbst und wurde im selben Moment aus ihrer schlechten Position wieder mit Schlägen eingedeckt und nach hinten getrieben. Ein Aufblitzen im Mondlicht und dann das Klirren von Stahl auf Stahl und dies wieder und wieder. Ihr Gegner war ein erfahrener Schwertkämpfer und wie lange trainierte sie bisher? Ein paar Wochen? Jaques hatte ihr einen Tanz der Klingen versprochen, aber im Moment war sie es eindeutig nicht die führte. Der Baron, stieß eine zu schwach ausgeführte Parade beiseite und gab der Elfe einen harten Schulterstoß, der sie zurücktaumeln ließ. Sofort setzte er nach, worauf sich die Elfe fallen lassen musste um zu verhindern, dass die gegnerische Klinge sie einen Kopf kürzer machte. Mit einer schnellen Seitrolle brachte sie sich außer Reichweite. Um sie herum hatte die Bande einen Kreis gebildet, in dem auch die Baronin kniete, scheinbar irgendetwas betend, die Hand von Renarde auf der Schulter. Géant sah Jaques fragend an, aber dieser schüttelte daraufhin ablehnend den Kopf. Feia bekam davon nicht viel mit, sondern sprang auf und nahm eine halbwegs solide Position an, bevor sie wieder von dem Baron attackiert wurde. Sie brauchte beide Schwerter um seinen Attacken Herr zu werden, aber ihr Gegner spürte das die Paraden schwächer wurden. „Lass ihn nicht das Gefecht bestimmen Raven!“, ermahnte sie Jaques von der Seite. Feia wusste was er meinte, sie hatten beim Training darüber gesprochen.


    „Eine Sache ist wichtig, wenn du gegen einen Chevalier antreten willst.“, hatte Jaques damals gesagt. „Welche?“ „In einem offenen und fairen Zweikampf ist er dir immer überlegen. Er hat sein ganzes Leben mit dem Training damit verbracht, nur deswegen hat er seine Stellung. Im Zweifel ist er dir also immer im Können mit dem Schwert überlegen.“ „Und was machen wir dagegen?“ „Wir geben ihm nicht die Gelegenheit, wir bestimmen das Schlachtfeld, nutzen das Gelände zu unseren Gunsten und vor allem wir kämpfen niemals fair. Vergiss diesen Schwachsinn vom ritterlichen Kampf, dass ist etwas was sie sich ausgedacht haben, es gilt nicht für uns. Alles was sie als unritterliche Waffe bezeichnen ist gut für uns. Nutz jede Gelegenheit, nimm was du als Vorteil dahast, denn am Ende ist es nur wichtig wer lebend aus dem Kampf hervorgeht!“


    Nun das Schlachtfeld war schon bestimmt und momentan spielte sie viel zu sehr nach den Regeln des Baron. Ein harter Schlag, ließ sie in die Knie gehen und schleuderte das Kurzschwert aus der Hand. Ihre Finger suchten es im Dunkeln, während ihr Blick auf den Gegner gerichtet blieb. Die Finger krallten nur in Erde und so ergriff die Elfe diese und schleuderte sie in Richtung des Gegners. Kurz geblendet, gab dieser der Elfe einen Tritt mit, unterbrach aber kurz seinen Angriff, was Feia die Gelegenheit gab etwas aus ihrem Gürtel zu fingern. Eine kleine Flasche deren Inhalt dunkel im Mondlicht schimmerte kam zum Vorschein. Sie schmiss sie vor sich, wo sie zersprang und eine wabernde schwarze Wolke zum Vorschein kam, welche selbst das Mondlicht verschluckte. Der Inhalt hieß Nocturne eine Eigenkreation des alten Alchemisten, die er verworfen hatte aber Feia weiter mit experimentiert hatte. „Verdammtes Miststück, was treibst du hier für ein Spiel?“, fluchte der Baron, während er in der wabernden Dunkelheit um sich die Elfe zu entdecken suchte. Auch Feia war jetzt in der Wolke und sah auch nicht unbedingt mehr, aber anstatt still zu stehen, bewegte sich der Baron wodurch sich die Wolken ebenfalls bewegten. Sie spürte die Bewegung der Wolken und den Standort Ihres Gegners. Den verbliebenen Säbel fester gepackt, bewegte sich die Elfe langsam und bedächtig ohne einen Laut von sich zu geben. Sie hatte noch viel zu lernen, aber genügend Übung um sich nachts in einer schwarzen Wolke anschleichen zu können. Ein Umriss war zu erkennen und sie führte einen blitzschnellen Stoß nach vorne aus. Die Klinge drang von hinten durch die Schulter des Barons, worauf dieser erschrocken und vor Schmerzen schrie. Schnell trat sie ihm noch in die Kniekehlen, wodurch er in die Knie sank. Dem schlecht geführten Hieb nach hinten konnte sie leicht ausweichen, wobei sie den Säbel von der Schulter hinab zum Brustkorb zog, was einen gellenden Schrei nach sich zog und sich ein Strom von Blut ergoss. Der Baron ließ das Schwert fallen und Feia zog mit der freien Linken ein Messer aus dem Gürtel, was sie mit der Klinge mehrmals von links nach rechts über den Hals des Barons führte, als spielte sie eine Fidel. Sie spürte wie das warme Blut über ihre linke Hand spritzte und der Körper leicht nach vorne sackte, nur noch von ihrem Säbel gehalten. Mit einem Tritt in den Rücken zog sie die Waffe aus dem Körper des Feindes und stieß ihn vollends vor sich in den Dreck. Langsam verflüchtigte sich das Nocturne, an der Dauer würde sie noch arbeiten müssen. Vor ihr offenbarten sich die anderen, die bei Ihrem Anblick in ein freudiges Gebrüll verfielen. Jaques blieb zwar ruhig, nickte ihr aber wohlwollend zu.


    Ein spitzer Schrei gefolgt vom anhaltenden Kreischen unterbrach die Freude, als die Baronin den bluttriefenden Leichnam ihres Gatten vor sich erblickte. Feia steckte den Säbel vor sich in den Boden und ging mit der tropfenden Messerklinge in der linken auf sie zu. Aus dem Entsetzen in den Augen der Adligen wurde blanke Panik als die Mörderin Ihres Gatten auf sie zu kam. „Neinnein, bitte nicht. Lasst mich leben bitte verschont mich. Ich gebe euch alles Gold, Juwelen. Alles!“, sie riss das Collier von ihrem Hals und reichte es Feia. „Hier gefällt es euch? Ihr könnt es haben.“, sprach sie Rotz und Wasser heulend. Feia nahm es ihr aus der Hand. „Merci.“, sprach sie kalt und ließ es achtlos in den Dreck fallen. Die Adlige drehte sich zu der Elfendienerin um, die bisher recht teilnahmslos in die Nacht starrte. „Bitte Merla, sag Ihr das ich ein guter Mensch bin und Leute wie sie und dich gut behandle. Sag es ihr!“ Merla schwieg und sah stattdessen zu Feia hinauf. Diese lächelte ihr freundlich zu und drehte das Messer und hielt der blonden Elfe das Heft entgegen. „Wenn du möchtest.“, bot sie es der Dienerin an. Diese schaute kurz auf die Klinge dann auf ihre Herrin. Entschlossen griff sie nach der Klinge und stand auf. „Nein Merla, was hast du vor? Du wirst doch nicht? Das darfst du nicht!“, flehte sie die Elfe an. Langsam ging diese auf die Adlige zu sah ihr in die Augen und legte ihr die linke Hand auf die Schulter. Dann stach sie das Messer in die Brust der Frau, einmal, zweimal und dann noch ein drittes Mal. Der Todesschrei verklang schnell und der leblose Körper der Frau sank zu Boden. „Das hat gutgetan.“, sprach Merla leise. Feia legte ihr sanft die Hand auf die Schulter und nickte ihr nur stumm zu.


    Die anderen begannen die Leichen nach nützlichen Gegenständen zu durchsuchen und schleiften die beiden Körper der Adligen in die Kutsche. Feia stand mit Merla und Jaques zusammen. „Du bist also unsere Informantin, Merla? Ohne dich hätten wir wohl kaum die richtige Route gewusst. Wir danken dir.“, sprach Jaques zu Merla und Feia nickte unterstützend. „Ja, ohne sie sind alle besser dran. Ich bin nicht die Erste aus meiner Familie die für sie angestellt war. Mein Vater wurde von einem seiner Pferde totgetreten ohne Behandlung zu bekommen und meine Mutter, nun als sie einen Bastard von ihm hatte, verunglückte sie mysteriöserweise tödlich auf der Treppe. Und wenn ich an die Bauern denke.. Ach lasst uns gar nicht damit anfangen. Es ist vorbei.“, erzählte die Elfe wütend, brach dann aber ab. Feia trat vor sie und gab ihr einen kleinen Beutel. „Hier das sollte dir helfen ein neues Leben aufzubauen, irgendwo anders vielleicht in Antiva oder Rivain. Oder nach Ferelden du kannst gehen wohin du möchtest. Halt es nur immer versteckt.“ Die Blondine nickte. „Ich kenne die Welt der Menschen gut genug. Und ich weiß das es kein zurück mehr gibt. Wenn sie es je herausfinden werden sie mich jagen.“, antwortete sie und schaute auf die Kutsche. Auch Feia schaute zu der Kutsche, die lebenden Pferde waren ausgespannt worden. „Niemand wird dich jagen, falls sie überhaupt an deine Existenz denken, werden sie annehmen das du mit in der Kutsche verbrannt bist. Es wird dauern bis sie nach der Kutsche suchen und dann haben wir dich schon längst weggebracht.“ Géant kam auf Feia zu, eine Fackel in der Hand haltend. „Hier du hast zwar noch ein paar Tanzstunden nötig, aber ich denke du hast es dir verdient. Gute Arbeit Mädchen.“, sprach der Zwerg anerkennend, schien kurz lächeln zu wollen nickte aber dann nur forsch.

    Feia ergriff zögerlich die Fackel, schritt dann beherzt auf die Kutsche zu und schleuderte sie in das Innere. Von Innen stieg zunächst Rauch auf, dann schlugen die Flammen aus dem Fenster und breiteten sich über den ganzen Wagen aus. Die Elfe betrachtete den brennenden Wagen und die flackernden und züngelnden Flammen, während im Hintergrund immer noch der Mond hell leuchtete. Ein Lächeln breitete sich beim Anblick auf dem Gesicht der Elfe aus, dass hier war ein Anfang. Ein Anfang für sie, auch wenn es noch zu tun gab. Sehr viel zu tun. Sie betrachtete es eine Weile, dann drehte sie sich von dem Wagen weg und ging lächelnd zu den anderen zurück. Bei ihrem Gang wischte sie das vermeintlich blaue Blut von ihrem Messer, während hinter ihr mit einem Krachen das Dach der Kutsche zusammenbrach.
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