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    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    Josephine und Cullen warteten schon auf Elion und Leliana. Auch Cassandra hatte sich eingefunden, um das weitere Vorgehen zu besprechen, Sera war ihr gefolgt und zwickte ihrem Freund lachend in den Arm. „Florianne hat mit Dir die Tanzfläche aufgewischt.“
    Der Dalish rümpfte die Nase im Gedanken daran, dass ihm diese unangenehme Cousine Celenes so nahe gekommen war. „Schreckliche Frau.“ „Und leider waren ihre Bemerkungen alles andere als aufschlussreich.“ Leliana lehnte sich gegen das Geländer, welches den Wandelgang von der Tanzfläche trennte. „Wir haben den königlichen Flügel noch nicht durchsucht.“
    Cassandra seufzte. „Ich befürchte, da sieht es auch nicht besser aus, als im Rest des Palastes. Mir ist schleierhaft, wie Kaiserin Celene so ruhig bleiben kann.“ Auf der gegenüberliegenden Seite des Saales beobachtete sie Solas, Vestalus und Vivienne, die sich mit Delrin Barris und einem seiner Templer unterhielten. Überall standen scheinbar kleine Grüppchen der Inquisition zusammen. Varric und Harding ließen sich von einigen Adligen erzählen, wie schön es war, einmal leibhaftigen Zwergen zu begegnen. Die beiden bemühten sich um Höflichkeit, allerdings machte sich die quirlige Späherin wieder an die Arbeit, welche darin bestand, ihre Leute nach und nach im Palast zu verteilen.
    Irgendwo draußen im Gästeflügel suchten der Bulle, Nadira und Dorian nach weiteren Beweisen für Gaspards Pläne und Varric eilte wieder hinaus zu ihnen. Morrigan ließ sich kurz blicken, winkte Leliana verhalten zu, und versuchte in der Nähe des Balkons zu bleiben, auf dem sich die Kaiserin aufhielt.
    „Dann lasst uns mal gehen.“ Elion verspürte einen Hauch von Müdigkeit, nicht wegen des fortgeschrittenen Abends, eher wegen der ständigen Fragen, die er überall beantworten musste. Jeder wollte den Herold Andrastes persönlich kennenlernen. Wieder nahm er Cassandra und Sera mit, aber da Dorian nicht erreichbar war, schloss sich ihnen Vivienne an. Zu viert liefen sie durch das immer leerer werdende Vestibül und stahlen sich durch eine offene Tür, die zum königlichen Trakt führte.
    „Da haben unsere Spione ganze Arbeit geleistet“, murmelte Elion und versuchte, sich im Gewirr der vom Gang abgehenden Türen zu orientieren. Sie retteten einer völlig verängstigten Elfe das Leben und schlugen deren Angreifer in die Flucht. „Typen im Harlekinkostüm? Was soll das denn?“ Der Dalish verstand die Menschen an diesem Abend immer weniger. Masken, Kostüme … nichts war hier normal.
    „Willkommen in Orlais.“ Cassandra atmete schnaubend aus. Ihr war der königliche Hof verhasst.
    „Wenn Ihr das große Spiel überleben wollt, Herold, müsst Ihr die Regeln kennen.“ Vivienne verschränkte die Arme vor der Brust und machte sich auf einen Disput mit Sera gefasst, aber die Stadtelfe rollte bloß angenervt mit den Augen.
    „Ihr Aristos habt sie doch nicht mehr alle.“ Sie verstummte, wie ihre Begleiter auch, und alle lauschten dem Geschrei, welches hinter einer Tür zu hören war. Cassandra rannte zuerst in den kleinen Hof und blieb dann so abrupt stehen, sodass Elion gegen sie prallte. Vor ihnen waberte ein Riss und tauchte die Szenerie in grünes Licht. „Nun werden wir sehen, wie gut Ihr Euch wirklich schlagt, Inquisitor.“ Sie schauten sich irritiert um, bis sie Herzogin Florianne auf einem Balkon erblickten. „Ich wusste gleich, dass die Dreck am Stecken hat“, raunte Sera ihrem Freund zu.
    Eine Zornesfalte bildete sich über Elions Nasenwurzel und er rief verärgert: „Wollt Ihr etwa schon wieder tanzen?“
    Das raue Lachen hallte durch den Hof. „Diesmal nicht. Es reicht, dass ich Euch so lange aufhalte, bis ich Kaiserin Celene ermordet habe.“ Auf ihren Wink hin traten vier Venatori hinter Säulen hervor. „Tötet den Inquisitor und bringt mir die Hand mit dem Mal als Geschenk für Corypheus.“
    „Verdammt.“ Elion zog seine Dolche. Das Mal leuchtete wegen des Risses auf und er versuchte den ziehenden Schmerz zu ignorieren, der ihn stets aufs Neue durchfuhr. Die Herzogin verschwand und sie wussten, dass sie das Problem im Hof schleunigst in den Griff bekommen mussten. Der Riss spuckte drei Dämonen aus und Sera hatte keine Zeit, sich über Viviennes Fluch zu wundern. Die Magierin erschuf einen Kettenblitz, der mehrere Gegner traf und betäubte. Danach zauberte sie vor sich einige Glyphen auf den Boden, um sich die Dämonen vom Leib zu halten, während ihre drei Begleiter die Klingen ihrer Waffen sprechen ließen. Trotz der schnellen Gegenwehr schaffte es einer der Venatori noch seinen Bogen zu benutzen. Vivienne spürte einen brennenden Schmerz am linken Oberarm, griff sich an die Stelle und geriet ins Taumeln. Sie prallte mit der rechten Schulter gegen eine Säule, lehnte sich dagegen und riss erneut beide Arme hoch, um den nächsten Zauber zu wirken. Bis auf zwei Dämonen wurden sämtliche Gegner in eine Einswand eingehüllt, die Magierin fiel ächzend auf die Knie und hielt sich den Arm. Cassandra eilte ihr zur Hilfe und verteidigte sie gegen den letzten verbliebenen Angreifer, einen Dämonen, dessen Klauen einem die Gedärme aus dem Leib reißen konnten. Nun wurde Elion auch klar, wer da vorhin so laut geschrien hatte. In einer Ecke entdeckten sie einen gefesselten Söldner, den sie befreiten, während sich die Sucherin um Vivienne kümmerte. Der Kerl war sehr dankbar ob seiner unverhofften Rettung und bereit, gegen Gaspard auszusagen, welcher offensichtlich eine größere Gruppe Söldner in den Palast geschleust hatte.
    „Danke, Lady Pentaghast.“ Die verletzte Magierin saß nun am Boden, nachdem ihr die Uniformjacke ausgezogen worden war und begutachtete die Verletzung. Der Pfeil hatte eine tiefe Schnittwunde hinterlassen, die stark blutete, aber mit Hilfe von Elions Hemd, das er einfach zerriss, gut verbunden werden konnte. Ein zusätzlicher Heilzauber verschloss die Wunde zwar nicht, reduzierte aber die Blutung. „Die Magieschule der Wiederherstellung ist nicht gerade meine Stärke.“ Vivienne lächte den Dalish dankbar an und ließ sich von ihren beiden Begleiterinnen in die Höhe helfen.
    „Lasst uns keine weitere Zeit verlieren“, trieb Cassandra die anderen an. Sie rannten nun durch das Wirrwar der Gänge zurück. Kurz vor dem Ballsaal trennte sich Elion von ihnen und eilte in den Gästeflügel.
    „Kommt mit!“, rief er Dorian, dem Bullen und Varric zu, sprang auf das Rosenspalier im Garten und kletterte hinauf ins nächste Stockwerk. Nur der riesige Qunari blieb unten stehen und kratzte sich zweifelnd am Kopf, während der rothaarige Zwerg an ihm vorbei wieselte. „Mach‘ schon, Dicker!“
    „Was macht man als Anführer der Sturmbullen nicht alles“, brummte der Eiserne Bulle und schwang sich ebenfalls an das Spalier, welches nun bedrohlich unter seinem Gewicht zu knacken begann. Die anderen warteten nicht auf ihn, sondern liefen ins Gebäude. Ihr Ziel war die Bibliothek, von aus sie den Ballsaal gut überblicken konnten.
    „Interessant.“ Dorian stöberte in einigen Unterlagen, die auf einem der Tische lagen. „Leliana hätte daran ihre helle Freude.“ Er steckte die belastenden Dokumente in seine Jacke, durchwühlte einen kleinen Raum und kam mit weiteren Papieren zurück. Elion und die anderen spähten derweil über das Geländer, um sich einen Überblick zu verschaffen. „Jedenfalls scheint Florianne nicht hier oben entlang zu kommen.“ Der Elf nahm ein Dokument in die Hand, welches ihm Dorian hinhielt und las es sich durch.
    „Dabei hätte sie hier absolut freies Schussfeld.“ Varric bedauerte erneut, dass er auf seine Armbrust Bianca verzichten musste.
    Elion tippte ihm auf die Schulter. „Mit diesem Papier haben wir genug Beweise gegen Gaspard in der Hand.“ Er wedelte damit vor Varrics Nase herum, der seinen Arm unwirsch beiseite schubste, da Florianne gerade den Ballsaal betreten hatte. Das Dokument segelte davon und landete auf einem der beiden großen Kronleuchter. „Behaltet diese Kuh im Auge“, befahl der Dalish, kletterte über das Geländer, hielt sich mit einer Hand fest und versuchte mit der anderen an das Papier zu gelangen.
    „Die ist auch nicht die Schnellste, oder?“ Der Bulle beugte sich ebenfalls hinunter.
    „Hast Du mal versucht, in so einem Kleid zu rennen?“ Dorian packte Elion bei der Schärpe, damit dieser sich noch weiter hinauslehnen konnte. Endlich erreichten seine Finger das ersehnte Dokument, allerdings musste er sich auf die Zehenspitzen stellen.
    „Ihr seht äußerst akrobatisch aus“, kommentierte Varric die beiden und gab eine Sekunde später einen erschrockenen Laut von sich, als sich der Knoten der Schärpe löste und Elion nach vorne kippte. Er ruderte verzweifelt mit den Armen, bekam den Kronleuchter zu fassen und baumelte nun gute fünfzehn Meter über der Tanzfläche.
    Leliana blickte genau in jenem Moment hinauf, als zwei Verankerungen des Leuchters rissen. „Ich glaub‘, ich muss gleich kotzen.“ Josephine schaute ihre Gattin tadelnd an, denn solche Töne war sie von dieser so gar nicht gewohnt. Dann entdeckte sie ebenfalls den verzweifelt in der Luft zappelnden Inquisitor. „Soll ich eine Ohnmacht vortäuschen?“
    Auf der anderen Seite hatten Cullen, Delrin, Nadira und Solas die Herzogin ebenfalls entdeckt sowie Elion, der mittlerweile hin und her pendelte. „Beim Atem des Erbauers!“, entfuhr es Cullen entsetzt, dann schrie er: „Schützt die Kaiserin!“ Es dauerte noch zwei Sekunden, bis er sich vom Anblick des Oberhauptes der Inquisition gelöst hatte.
    Elion sah Florianne zwar ebenfalls auf die Kaiserin zueilen, die gerade Anstalten machte eine Rede zu halten, aber sein Hauptaugenmerk galt dem zweiten Kronleuchter, den er beim nächsten Schwung zu fassen bekam in der Hoffnung, dass die Pendelei nun aufhöre. Schnell war ihm klar, dass er den ersten loslassen musste und für einen kurzen Moment wog er sich in Sicherheit, dann rissen erneut zwei Bolzen aus der Verankerung an der Decke. Er sauste nun über die zweite Hälfte der Tanzfläche und sah bizarrweise Florianne neben sich herrennen. Sie blickte ihn für einige Augenblicke an, stolperte über den Saum ihres Kleides und entschloss sich nun, von ihrem Standpunkt aus den Pfeil auf Celene abzufeuern. Elion hatte durch seinen enormen Schwung fast das andere Ende des Raumes und die Balustrade zum Wandelgang erreicht. Unter ihm stand die Kaiserin und starrte ihn mit offenem Mund an. Er ließ los … und sauste in die Tiefe genau in jenem Moment, als Floriannes Pfeil von der Sehne schnellte. Zu einem weiteren Schuss kam sie nicht, weil Josephine sich mit dem ganzen Gewicht einer wohlgenährten antivanischen Botschafterin auf sie warf.
    Kaiserin Celene stand wie eine Salzsäule da, während Elions Füße immer größer wurden. Er kam im hohen Bogen angeflogen, spreizte die Beine, damit er sie nicht trat und drücke sie mit seinem ganzen Gewicht zu Boden. Der Pfeil flog über ihre Köpfe hinweg und traf einen Adligen in den Hintern, der feige unter einen Tisch gekrochen war. Elion hockte rittlings auf Celene und drückte ihr sein Gemächt ins Gesicht. Sie zappelte einige Sekunden, ihre Hände versuchten, sich in seine Hosenbeine zu krallen. Schließlich erlahmte ihr Widerstand und Briala zog ihn wütend hinunter von ihrer Geliebten, die nun mühsam nach Luft rang.
    Varric hatte sich mit Dorian und dem Bullen das Spektakel von der Bibliothek aus angesehen. „Wer hätte gedacht, dass die Eier unseres Herolds mal eine Kaiserin retten würden?“

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    Es dauerte eine Stunde, bis Kaiserin Celene sich so weit erholt hatte, dass sie ihre Rede halten konnte. Elion stand mit drei Metern Sicherheitsabstand neben ihr, erhob dann ebenfalls das Wort an den orlaisianischen Adel. Cassandra und Leliana wechselten einige bedeutungsvolle Blicke, mit welchen sie ihr Erstaunen darüber kundtaten, wie sehr der Herold Andrastes in seine Rolle hineingewachsen war. Elion redete mit Leidenschaft und einmal mehr befand sich der kaiserliche Hof in einem wahren Taumel des Entzückens, als der Dalish sich am Ende tief vor den Anwesenden und der Kaiserin verbeugte.
    „Er macht sich langsam“, stellte Josephine begeistert fest und spendete ihm ebenfalls Beifall.
    „Er ist etwas unkonventionell und tollpatschig, aber er ist eben unser Chaot.“ Die Sucherin lachte ausgelassen und wollte sich bei Nadira unterhaken, die ihr allerdings die Hand entgegenstreckte.
    „Du schuldest mir noch einen Tanz, Cass.“ Die Qunari grinste verschmitzt.
    „Willst Du das Deinen Füßen wirklich antun, Schatz?“ Cassandra betrachtete ihre Freundin misstrauisch, ließ sich dann aber lächelnd von ihr auf die Tanzfläche führen.
    „Die beiden sind so süß“, schwärmte Leliana ihrer Gattin vor und da sich Cullen mittlerweile zu ihnen gesellt hatte, zog ihn Josephine hinter sich her.
    „Amüsiert Euch wenigstens einmal an diesem Abend.“ Es klang fast wie ein Befehl, wenn die Botschafterin dabei nicht so hinreißend gelächelt hätte. Der Kommandant ergab sich widerstandslos in sein Schicksal und erwies sich als ausgezeichneter Tänzer.

    „Die in Antiva haben ganz schön viel Temperament, oder?“, fragte Sera die Meisterspionin neugierig.
    „Oh ja“, war die vielsagende Antwort gefolgt von einem nur mühsam unter Kontrolle gehaltenen Schmunzeln.
    Elion hatte endlich seinen Rundgang erledigt, dutzende Hände geschüttelt und einige Heiratsanträge dankend abgelehnt. Er stellte sich neben Sera, legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte ihr einen erleichterten Kuss auf die Wange. „Und, Ihr beiden, habt Ihr Euch amüsiert?“ Seine andere Hand wanderte den Bauch seiner Liebsten entlang, dann trat er hinter sie, nahm sie in die Arme und legte sein Kinn auf Seras Schulter.
    Diese streichelte sein Ohr. „Du bist müde, was?“
    Ein leises Seufzen antwortete ihr. „Ich könnte etwas Luft gebrauchen.“ Sein Grinsen sah sie nicht, aber Leliana schien es deuten zu können, denn sie nickte ihm zu. Als die beiden Elfen in Richtung Balkon gingen, winkte sie die anderen herbei. Aus allen Richtungen versammelten sich die Mitglieder der Inquisition und eilten dem Herold hinterher.
    „Kann mir mal einer sagen, was wir hier tun?“, schimpfte Vivienne, die dank Solas Heilkünsten fast vollständig genesen war.
    „Scht!“, zischte Cassandra ihr entgegen, einen Zeigefinger auf die Lippen gelegt.
    Kaiserin Celene war ganz vertieft in die Betrachtung der Inquisition, welche nun wie ein Traubenpergel an den Balkontüren hing und zu lauschen schien. Vorsichtig näherte sie sich, während sie weiterhin mit Briala sprach. Varric schob sich energisch zwischen den Beinen der Sucherin und ihrer Freundin durch, die beiden Qunari schauten derweil über die Köpfe der anderen hinweg.
    Elion stützte sich auf das Balkongeländer, sog die frische Luft ein und Sera strich zärtlich über seinen Rücken. Ihre Wange berührte sie seine und sie standen einige Minuten lang in völliger Ruhe versunken da. „Wenn Du bei mir bist, erscheint mir die große Aufgabe nicht mehr so furchteinflößend“, flüsterte er.
    „Und wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich mich in einen Kerl verlieben werde, hätte ich ihn mit Pfeilen gespickt.“ Sera küsste sein Ohr.
    „Bald sind wir eine richtig große Familie.“ Elion gluckste vor Glück, kicherte und nahm dann Seras Hand in die seine. „Ich bin so glücklich, dass Du Dich mit meinen Nichten gut verstehst.“
    Ihr Lachen tat ihm gut. „Oh, die beiden Mädels sind Klasse! Nyna bringe ich bald das Bogenschießen bei und wie man Jungs verprügelt.“
    „Armer Benjamin.“ Elion drehte sich zu Sera um und fingerte nervös ein Schächtelchen aus seiner Jackentasche, dann ging er vor ihr auf die Knie. „Willst Du meine Frau werden?“
    Auf dem Gesicht der Stadtelfe schienen die Emotionen sekündlich zu wechseln. Ihr Freund hielt ihr allen Ernstes einen wunderschönen Verlobungsring hin. Statt diesen zu nehmen, fiel sie ebenfalls auf die Knie und umarmte Elion so stürmisch, dass beide lachend nach hinten umfielen.
    „Ich seh‘ nichts“, murrte Dorian, schlüpfte zwischen dem Eisernen Bullen und Cullen hindurch und drängelte sich vor. „Wann steigt die Feier?“, rief er indiskret und breitete die Arme aus. Harding hechtete mit einer Flasche Wein und einigen Gläsern an ihm vorbei, dicht gefolgt von Delrins Templern, die ebenfalls einige Getränke abgestaubt hatten und nun alles auf einer steinernen Sitzbank drapierten. Die anderen begaben sich auch auf den Balkon und bald wurde die kleine Feier ausgelassener.
    Sera gab sich wohl oder übel mit Wasser zufrieden, aber Elion entdeckte dann diesen kleinen verführerischen Schokoladenbrunnen auf einem der Buffettische im Ballsaal und brachte ihr ein süßes Heißgetränk mit. Alsbald löste sich die Gruppe auf, die ersten Vögel begannen schon zu zwitschern und ein leichter Geruch von nassem Gras stieg von den Gärten auf. Immer wieder betrachtete Sera ihren silbernen Ring, welchen Elion in Val Royeaux nach genauen Vorgaben hatte anfertigen lassen. Eingraviert waren zwei Halla, die zusammen durch einen Wald liefen. Zum Glück konnte der Goldschmied die beiden Schmuckstücke rechtzeitig in den Palast liefern.
    Die beiden schlenderten zusammen mit Cassandra und Nadira ihrem Zimmer im Gästeflügel entgegen. Alle brachen ein letztes Mal in Gelächter aus, als Elion seine Verlobte über die Türschwelle trug und diese beinahe am Türrahmen bewusstlos schlug. „Wenn Du mich ins Bett kriegen willst, dann frag‘ einfach“, motzte Sera ihn an, angelte nach der Tür und schmiss diese zu.

    „Was für eine Nacht.“ Cullen hatte zusammen mit Delrin ein letztes Mal nach seinen Leuten gesehen, die weiterhin überall im Palast ihren Dienst als Wachposten verrichteten. Der Kommandant gähnte und streckte verspannt das Kreuz durch. Sie setzten sich auf eine der reichlich verteilten Steinbänke im Hauptgarten des Palastes, wo Rosenspaliere sie vor neugierigen Blicken schützten. Ein betörender Rosenduft lag in der Luft und der Sonnenaufgang kündigte sich durch erste rote Wolkenstreifen an. Der Blonde streckte müde die Beine aus und lehnte sich gegen die harte Rückenlehne. Eine Weile saßen sie schweigend neben einander, aber dann holte Delrin tief Luft und nahm seinen ganzen Mut zusammen. „Ich kann unseren Kuss nicht vergessen.“ Leise fügte er hinzu: „Nein, ich will ihn nicht vergessen.“ Er starrte immer noch geradeaus ins Zwielicht des beginnenden Tages. Langsam schälten sich Schemen aus der Dunkelheit, formten sich die Statuen, Säulen und Pflanzen.
    Cullen schloss die Augen und jene Hand, die auf der Seitenstütze der Bank lag, ballte sich zur Faust. Er rang mit sich, führte einen unsichtbaren Kampf gegen seine Gefühle und seine Ausbildung als Templer. Die rechte Hand lag auf seinem Oberschenkel und als sich diese ebenfalls verkrampfte, strichen Delrins Finger sachte über den Handrücken und verschränkten sich mit den Fingern des anderen. Beide wagten es nicht sich zu bewegen aus Angst, diesen Moment damit zu zerstören.
    „Ich auch nicht“, murmelte Cullen und wandte sich Delrin zu, ohne seine Hand jedoch wegzuziehen. Er lächelte etwas unsicher, sein Herz schlug ihm bis zum Hals hoch, aber er sehnte sich nach der Nähe seines Freundes. Der junge Templerhauptmann beugte seinen Kopf vor und hauchte dem Kommandanten einen Kuss auf die Lippen. „Mir ist es ernst.“ Erneut küssten sie sich, diesmal nicht ganz so zaghaft, dann blieben sie eng aneinander gelehnt sitzen.
    „Mir auch“, flüsterte Cullen ihm ins Ohr, rieb seine Nasenspitze an Delrins Wange und bettete seinen Kopf auf dessen Schulter. Nach einer halben Stunde waren beide eingeschlafen. Harding musste sie aus ihren Träumen reißen und scheuchte die Männer in ihre Zimmer. Woher die Zwergin ihre Energie nahm, das wussten wohl nur ihre Vorfahren.

    Vestalus begleitete Vivienne zu ihren Gemächern, besorgt darum, dass ihre Verletzung ihr doch noch zu schaffen machen könnte. Vor der Tür angekommen, blieben beide unschlüssig stehen. „Ich danke Euch für das Geleit.“ Die Magierin lächelte freundlich und Cassandras Onkel verbeugte sich.
    „Es war mir eine Ehre, Madame.“ Er wollte sich gerade zum Gehen umdrehen, als sie rief: „Vestalus?“ Fragend blickte er sie an und sie zog ihn am Kragen der Uniform über ihre Türschwelle. Die Tür schloss sich hinter ihm mit einem achtlosen Fußtritt und die beiden fielen erst eng umschlungen auf das Bett und danach wie zwei ausgehungerte Raubtiere übereinander her.
    Einige Zeit später lagen sie verschwitzt nebeneinander und ihr Atem begann gerade erst, sich zu normalisieren. Vestalus Hand fuhr sanft über Viviennes Stirn. „Nun ist es an Dir, zu entscheiden. Ist dies nur eine Nacht, in der wir beide der Lust nachgaben oder mehr?“ Er musterte die Magierin genau und fragte dann: „Soll ich gehen, Vivienne?“
    Er hatte sich etwas auf dem Ellenbogen hochgestemmt, aber sie umschlang seine Taille, sodass er halb auf ihr zu liegen kam. „Bleib‘ bei mir.“

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    Der Eiserne Bulle saß einsam im Hofgarten und betrachtete nachdenklich eine Rose, die er gerade gepflückt hatte.
    „Offensichtlich bin ich nicht der Einzige, der keinen Schlaf finden kann.“ Dorians Stimme ließ den Qunari zusammenfahren und er schaute hoch. „Hm“, brummte er leicht verstimmt, zumal der andere nicht nur seine Gedanken unterbrochen hatte, sondern sich nun auch ungefragt neben ihn setzte. „Hast Du jemals über Deine Zukunft nachgedacht, Tevinteraner?“
    Der Magier blickte ihn überrascht an. „In letzter Zeit dauernd. Früher nie. Warum?“
    Der Bulle räusperte sich. „Ich bin schon lange mit Krem zusammen und es wird Zeit, dass wir diese Bindung vertiefen.“
    „Willst Du ihm einen Heiratsantrag machen, so wie Elion seiner Sera vorhin?“ Dorian musterte seinen Gesprächspartner neugierig.
    „Bevor ich Krem traf, kannte ich dieses Gefühl nicht. Zu jemandem zu gehören, für ihn da zu sein. Womöglich für immer.“ Der Bulle seufzte. „Für immer“, korrigierte er sich mit Nachdruck.
    „Das sagt sich so leicht.“ Dorian betrachtete den Sonnenaufgang. „Bis vor kurzem war ich mir sicher, dass Felix zu mir gehört. Aber jetzt zweifle ich daran.“
    „Warum, Funkensprüher?“ Der Qunari runzelte die Stirn.
    „Ich war mir so sicher, dass er für mich das Gleiche empfindet. So sicher, dass ich nichts anderes denken wollte. Ich freute mich auf seine Rückkehr in die Himmelsfeste, aber nun glaube ich … es wird ein schmerzhafter Abschied.“
    „Springst Du dann wieder von der Mauer?“ „Höre ich da einen leicht zynischen Unterton heraus, Bulle? Nein, ich würde nicht noch mal versuchen, meinem Leben ein Ende zu bereiten.“ Dorian zwirbelte nervös seinen Schnauzbart. „Ich habe eine Aufgabe, der ich mich stellen muss.“
    „Und die wäre?“
    Der Magier sah in die Ferne. „Die Blutmagie aus meinem Land zu verbannen und Maevaris dabei zu helfen, einen Widerstand aufzubauen.“
    „Mae ist sehr umtriebig.“ Varric trat aus dem langen Schatten einer Säule hervor ins goldene Licht des beginnenden Tages und setzte sich auf die Steinbank gegenüber seiner Freunde. „Und sie ist meine Schwägerin. Zumindest im weitesten Sinne.“
    „Ich weiß.“ Dorian grinste und wurde dann ernst. „Der Tod ihres Gatten, also Deines Cousins, hat sie tief getroffen.“
    „Du hast ihr beigestanden, nicht wahr?“ Der Zwerg lächelte fast liebevoll und Dorian zuckte mit den Schultern, als sei es für einen Freund selbstverständlich.
    „Ja. Ich blieb in ihrem Haus, solange sie mich brauchte.“
    „Danke.“ Varric schoss die Röte ins Gesicht. Nicht vor Verlegenheit, sondern vor Rührung.
    „Ich hatte Dich anfangs für einen oberflächlichen Arsch gehalten, dafür möchte ich mich entschuldigen.“ Der Bulle bot Dorian die Hand an und dieser ergriff sie lachend, was er nach einigen Sekunden bereute, denn der Händedruck des Qunari war wie eine Schraubzwinge.
    Wehleidig schüttelte der Magier seine Hand, damit diese wieder ordentlich durchblutet wurde. „Sei so gut, und winke den Leuten in Zukunft nur zu, sonst brichst Du noch jemandem die Finger.“
    Man sah Varric an, dass ihm etwas auf der Seele drückte. „Raus damit! Was geht Dir durch den Kopf?“, ermunterte ihn der Bulle.
    Der Zwerg schaute ihn traurig an. „Dein Platz ist an Krems Seite, so wie meiner an Marians. Ich würde gerne zu meiner Tochter Bethany in die Himmelsfeste zurückkehren, aber ich werde meiner Frau heute in die Westgrate nachreisen zusammen mit Harding und ihren Spähern. Wir holen die erste Gruppe sicher bald ein, weil wir weniger Gepäck dabei haben.“
    „Wir bringen Deinem kleinen Sonnenblümchen etwas Schönes aus Halamshiral mit“, versicherte ihm Dorian, woraufhin Varric ihn umarmte.
    „Danke, mein Freund. Ich muss jetzt los.“ Sehr zu seiner Überraschung warteten Elion und Sera vor dem Palast auf ihn. Die beiden wirkten zwar ein wenig verschlafen, aber ihre Gesichter hellten sich auf, als sie den Zwerg erblickten. Dankbar verabschiedete er sich herzlich von ihnen und schwang sich auf sein Pferd, Harding wartete schon auf ihn. Den beiden Elfen wurde etwas schwer ums Herz und sie gingen Arm in Arm zurück in den Palast in der Hoffnung, dass man dort schon das Frühstück vorbereitet hatte.

    Cassandra war ja eigentlich eine ausgemachte Frühaufsteherin, aber heute Morgen kam sie nur widerwillig zu sich. Es war einfach zu schön, neben Nadira zu liegen, deren Nähe zu spüren, den Arm um sie zu legen. „Schatz, wir müssen aufstehen“, nuschelte sie gegen die Schulter der Qunari.
    Eine große Hand berührte ihren Rücken, strich hinauf bis zum Hals und streichelte das Genick der Sucherin, die ein behaglich brummendes Geräusch von sich gab. „Wir hätten besser schlafen sollen.“
    Cassandras Kopf ruckte hoch und sie musterte Nadira, welche die Augen noch geschlossen hielt. „Haben wir doch! Miteinander.“ Sie kicherte und machte es sich wieder bequem. Sicherlich wären sie wieder eingeschlafen, wenn Leliana nicht unermüdlich gegen die Tür geklopft hätte. „Weckdienst! Aus den Betten mit Euch!“ Danach verschwand die Meisterspionin wieder, um ihre Ehefrau endlich aus dem eigenen Bett zu scheuchen. Josephine war ein Morgenmuffel, wie er im Buche stand. Leliana riss die Bettdecke erbarmungslos zurück und sah lachend zu, wie die Botschafterin versuchte, unters Kopfkissen zu kriechen. Mit der flachen Hand gab sie dem üppigen Hügel auf dem Bett einen Klaps auf den Hintern, was ihr einige derbe Flüche auf Antivanisch einbrachte.

    Nadira und Cassandra traten in den Flur, die Meisterspionin und Josephine warteten schon auf sie. Sie wollten gerade gemeinsam zum Frühstücksbankett gehen, als sich die Tür zu Viviennes Gemächern öffnete und Vestalus zuerst erschien, der sie genauso irritiert ansah, wie die Frauen ihn. „Oh, Onkel“, stöhnte die Sucherin.
    Eine Tür weiter kam Cullen zum Vorschein, der immer noch nicht ganz wach zu sein schien. Völlig verwirrt blickte er den Mortalitasi aus Nevarra an und dann Vivienne, die hinter ihm auftauchte und freundlich in die Runde lächelte. „Guten Morgen zusammen.“ Als wäre nichts gewesen, marschierte die Magierin neben Vestalus voran in den großen Saal, in welchem man ein üppiges Frühstücksbuffet aufgebaut hatte. Elion und Sera standen gerade davor und wussten nicht so recht, was sie von all den Köstlichkeiten zuerst probieren sollten. „Eigentlich hätte mir ein ganz profanes weich gekochtes Ei gereicht.“ Dem Dalish war diese Verschwendung von Nahrungsmitteln nicht geheuer, dazu hatte sein Clan zu oft hungern müssen. Er begnügte sich mit einem Brötchen und etwas Käse als Belag, aber Sera packte ihm noch ein mit Schokolade gefülltes Croissant auf den Teller. „Die sind der Hammer.“ Ihr eigener Teller war voll beladen und auf den pikierten Blick ihres Freundes antwortete sie: „He! Ich muss immerhin für zwei essen.“
    „Das hast Du vorher schon“, entgegnete Nadira lachend und angelte sich drei Scheiben eines luftgetrockneten Schinkens. Der Duft frisch gebackenen Brotes stieg ihr in die Nase. „Ich habe noch nie so viel Essen auf einmal gesehen.“
    „Wenn es Dich beruhigt, Schatz: ich auch nicht.“ Cassandra war kärglich Mahlzeiten gewöhnt. Eben Kasernenverpflegung. Etwas zögerlich setzte sie sich an den Tisch neben ihren Onkel, der sie fast entschuldigend anschaute. Neben ihm hatte Vivienne Platz genommen und ihnen gegenüber beäugte die Meisterspionin die Szenerie. Nicht, ohne ab und zu mit ihrer Ehefrau vielsagende Blicke zu wechseln.
    „Was machen wir danach?“ Sera verputzte gerade den letzten Bissen ihrer Erdbeeren und machte dazu genießerische Geräusche.
    „Heute Abend haben wir mit Kaiserin Celene und ihren Verbündeten eine letzte Besprechung. Ihr könnt also den Tag verbringen, wie es Euch beliebt.“ Josephine lächelte voll Vorfreude und Leliana sprach ihre Gedanken aus: „Wir gehen in Halamshiral ein wenig einkaufen. Benjamin bekommt wieder eine Laute. Er musste sie ja in Haven zurücklassen.“
    „Kann ich mich Euch anschließen?“ Rief Dorian begeistert und die Frauen nickten ihm zu.
    „Ich könnte auch einige neue Sachen brauchen“, murmelte Vivienne und dachte dabei an reizvolle Unterwäsche, um Vestalus zu erfreuen.
    „Wir wollen unseren beiden Süßen auch etwas mitbringen.“ Elion grinste und fragte sich, wo er einen großen Stoffdrachen für Elani finden konnte. Für Nyna käme sicherlich ein Kleid in Frage.
    „Ihr kommt doch mit, oder?“ Leliana spähte zu Cassandra über den Tisch, die leicht zusammenzuckte. „Einkaufen ist nicht wirklich eine meiner Leidenschaften“, stotterte die Sucherin.
    „Ach was! Wir nehmen Nadira unter unsere Fittiche und gehen mit ihr Kleidung kaufen.“ Josephine nickte zufrieden und die Qunari schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Meint Ihr wirklich?“, fragte sie misstrauisch.
    „Aber sicher, meine Liebe. Wir finden ein paar schöne Sachen für Dich.“ Dorian konnte es gar nicht mehr abwarten.
    „Muss ich da mit?“ Cassandras letzter Versuch, sich zu drücken, stieß auf taube Ohren und Cullen hatte den Moment zur Flucht auch verpasst. Die beiden schauten sich wehleidig an.

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    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (15.05.2017 um 11:07 Uhr) Grund: Link eingefügt
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    „Wie konnte das nur passieren?“, ächzte Cullen unter der Last etlicher Einkaufstaschen hervor.
    „Wir waren zu langsam“, antwortete ihm Cassandra und versuchte, an einem großen Päckchen vorbei auf den Weg vor ihr zu schielen. Neben ihnen gingen Elion, Delrin, Solas, Vestalus und der Eiserne Bulle, allesamt ebenfalls zu Lasttieren degradiert.
    „Am besten, wir setzen uns irgendwo hin und warten.“ Der Dalish Elf blickte sich um und stieß mit der Nasenspitze gegen das gut eingepackte Geschenk für Elani, welches ihm Sera eilig auf den eh schon viel zu hohen Stapel ihrer Einkäufe bugsiert hatte.
    „Tja, meine Herren, so ist das halt, wenn man mit Frauen einkaufen geht.“ Vestalus seufzte und erhielt einen unsanften Rempler von seiner Nichte, woraufhin er sich schnell korrigierte. „Meine Damen und Herren ...“
    Noch immer sahen sie nichts von dem fröhlichen Grüppchen, welches sich vor zwei Stunden aufgemacht hatte, um die Geschäfte Halamshirals heimzusuchen. Als Josephine und Leliana die arme Nadira unter ihre Fittiche genommen und mit sich geschleift hatten, blickte Cassandra ihr mitleidig hinterher.
    „Solange ihr niemand Schleifchen ins Haar steckt, ist alles im Lot.“ Cullen grinste seine beste Freundin an und ihm antwortete ein wütendes Schnaufen.
    „Das ist kein Einkaufsbummel, sondern eine Invasion“, brummte die Sucherin verstimmt und ihre Miene verfinsterte sich noch, weil Vestalus schallend lachte.
    Sein Humor verging ihm allerdings, als ihm der Bulle seine Pakete in die Arme drückte und sich aufmachte, der kaufwütigen Truppe zu folgen, die von der ortskundigen Morrigan geführt wurde. „Ich möchte Krem einige Stoffballen mitbringen.“ Entschuldigend zuckte der Qunari mit den Schultern und eilte davon.
    „Zwei riesige Qunari, eine verrückte Elfe, ein Tevinteraner im Kaufrausch, eine Hexe der Wildnis, eine Antivanerin und eine Meisterspionin mit Schuhtick, nicht zu vergessen Vivienne, die einen ganzen Ochsenkarren für ihre Einkäufe bräuchte.“ Cassandra schüttelte den Kopf. „Die werden uns hier so schnell nicht vergessen.“ Ihren Onkel fragte sie scheinheilig und recht amüsiert: „Kommst Du zurecht mit ihren Sachen?“
    Vestalus strauchelte kurz und fluchte. „Wer braucht diesen ganzen Krempel?“
    „Ihr kommt nicht oft in den Genuss weiblicher Begleitung, oder?“ Solas merkte, dass seine Schultern sich langsam verspannten.
    „Wisst Ihr, in Nekropolen trifft man selten auf Lebendiges“, entschuldigte sich der Mortalitasi für sein Unwissen.
    „Und im Wald gibt es zum Glück keine Geschäfte.“ Elion taten langsam die Füße weh. Die ungewohnten Stiefel waren wohl doch etwas zu schmal geschnitten und er sehnte sich nach seinem alten Schuhwerk aus weichem Wildleder. An der nächsten Straßenecke fanden sie eine Taverne, die ihren Vorplatz in eine Oase der bequemen Sitzgelegenheiten verwandelt hatte. Korbstühle und -bänke luden um runde Tische zum Verweilen ein, überdachte von Segeln aus feinstem Tuch. Elion ließ sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck in die Kissen eines Stuhles nieder, auch die anderen streckten ihre strapazierten Beine aus und bestellten sich leichte Mahlzeiten, da es gegen Mittag zuging und sich der Hunger langsam meldete.
    „Unsere Ausflügler müssten eigentlich auch langsam ermüden, oder?“ Vestalus blickte seine Nichte hoffnungsvoll an.
    „Ich bin zweimal mit Leliana und Josephine einkaufen gewesen. Glaub‘ mir Onkel, die geben nicht auf, bevor die Sonne untergeht.“ Cassandra lachte lauthals los, als Elion ebenfalls erschrocken das Gesicht verzog.
    „Wenigstens haben wir einen Ort gefunden, an dem es sich gut warten lässt.“ Cullen rührte seinen Tee um und schüttete etwas Milch hinein. Eigentlich eine Angewohnheit aus seiner Jugend, denn auch wenn die Ausbildung zum Templer streng war, das Essen hatte sich sehen lassen können.
    Etwas irritiert blickte der Kommandant seinen Freund Delrin an, als sich dieser erhob. „Wenn wir schon in so einer großen Stadt sind, dann gehe ich mal los. Es gibt Dinge, die bekommt man auf einem Dorfplatz in Ferelden eben nicht.“
    Kopfschüttelnd schaute Cullen ihm hinterher und nicht weniger bedauernd. Die kurze Annäherung einige Stunden zuvor erschien ihm nur noch wie ein Traum zu sein. So wenig real und verschwommen. Offenbar hatte er Delrin länger nachgeschaut, denn Cassandra schubste ihn am Arm an und bedachte ihn mit besorgtem Blick, doch er lächelte sie glücklich an. Eine stille Frage und eine ebenso wortlose Antwort, auf die ein freundschaftliches Schulterklopfen folgte. Vestalus staunte über diese vertraute Art der Kommunikation. Er war Zeuge einer tiefen Freundschaft, die keiner Worte bedurfte.
    Elions Stimme klang dann in der Stille lauter als gewöhnlich. „Ich hoffe, Sera findet etwas Passendes für meine Nichte Nyna und für Bethany.“
    „Insofern Varrics und Hawkes Tochter dann noch in der Feste ist. Vor unserer Abreise hatten die beiden Aveline Hendyr gebeten, die Kleine abzuholen, weil sie wussten, dass sie länger weg sein würden. Daheim ist Bethany wenigstens in der vertrauten Umgebung.“ Cassandra pausierte kurz, um an ihrer Zitronenlimonade zu nippen. „Ich kenne Hauptmann Hendyr und ihren Mann Donnic.“ Sie verdrehte entnervt die Augen. „Und die Zwillinge.“ Avelines Söhne waren fast in Bethanys Altern und zwar recht ruppig, aber laut Varrics Aussage konnte sich seine Tochter sehr gut durchsetzen, nicht zuletzt, weil er ihr einige Tricks beigebracht hatte, wie man sich gegen Lausbuben zur Wehr setzt.
    „Schade. Dann ist Elani wieder alleine.“ Elion betrachtete traurig sein Glas, in welchem sich gerade eine Fliege zu ertränken suchte. Er fischte das Insekt heraus und platzierte es auf dem Blatt einer Zierpflanze. „Allerdings meinte der Koch, dass er seine Familie nachkommen lässt und er hat einen Sohn in ihrem Alter.“
    „Dafür hat Deine ältere Nichte Nyna jetzt zwei Jungs um sich herum.“ Die Sucherin grinste und stellte sich die resolute Elfe vor, wie sie Benjamin und Kieran durch die Gegend jagte.
    „Ja, die Ärmsten.“ Der Dalish fiel in das Lachen seiner Freundin ein.
    „Das bringt wenigstens Leben in die Feste und lockert die Stimmung auf“, meinte Vestalus schmunzelnd.
    „Solange die Kinder nicht wieder in den Kerker gehen, um Magister Alexius zu ärgern.“ Cullen verzog das Gesicht, um nicht ebenfalls loszulachen.
    „Wir können ihn nicht ewig dort aufbewahren. Er klagt schon über Rheuma.“ Cassandra runzelte nachdenklich die Stirn. Wohin mit einem Magister, der fast die Welt zerstört hat? „Ständig muss er von Templern bewacht werden, die wir anderswo dringend bräuchten.“
    „Ihr erwägt doch keine Besänftigung, oder?“, fragte Vestalus vorsichtig.
    „Nein, Onkel, aber wir müssen uns langsam etwas ausdenken.“
    Elion erschrak, als er seinen Gedanken laut aussprach: „Sein Sohn.“
    „Wie?“ Cullen schreckte genauso hoch.
    „Felix kommt doch in die Himmelsfeste. Nun ist er ein Grauer Wächter. Vielleicht kann er seinen Vater dahingehend beeinflussen, seine Gesinnung zu ändern?“ Der Dalish angelte mit dem Löffel nach einem Obststück, welches auf den Grund seines Glases gesunken war.
    „Er könnte wenigstens Fiona entlasten, die Alexius bei seinen Forschungen stets auf die Finger schaut. Die Frau ist keine Zwanzig mehr und überwacht ihn fast den ganzen Tag.“ Cassandra richtete sich in ihrem Sitz kerzengerade auf. „Beim Erbauer!“ Sie starrte auf die Straße und auf das immer näher kommende Grüppchen, in dessen Windschatten sich die Soldaten der Inquisition langsam Brüche an den Einkäufen hoben.
    Selbst Morrigan hatte sich zum Kauf von Kleidung hinreißen lassen, denn Kieran hatte kaum ausreichende Wintersachen, außerdem befanden sich einige Bücher in ihren Taschen, die ihrem wissbegierigen Sohn gefallen dürften. Mittlerweile waren Lelianas Späher so gewitzt gewesen, und hatten eine Kutsche organisiert, in welche man die Ausbeute des Tages hineinstopfen konnte. Die unternehmungslustige Gruppe setzte sich ebenfalls an die Tische rund um ihre ehemaligen Lastenträger und fielen über die Speisekarte her. Entzückt nahm der Besitzer der Taverne die Bestellungen entgegen und geriet in einen wahren Freudentaumel, als er von der Identität seiner Gäste erfuhr.
    Sera begrüßte ihren Freund mit einem überschwänglichen Kuss, setzte sich auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Hals. Elion streichelte zufrieden ihren linken Arm, auch wenn er vergeblich versuchte, an sein Getränk zu gelangen. Nadira stellte sich hinter Cassandra und dachte sich ebenfalls nicht dabei, diese mit einem Kuss auf die Stirn zu bedenken, aber dem glücklichen Gesichtsausdruck der Sucherin entnahm Vestalus, dass es dieser reichlich egal war, ob dabei Leute zusahen oder nicht. „Auf Deinen Schoß setze ich mich lieber nicht“, bemerkte die Qunari gut gelaunt und nahm neben der Sucherin Platz.
    Cullen konnte seine Neugier nicht länger zügeln. Mit zusammengekniffenen Augen wartete er auf jenen Moment, in welchem sich Delrin seinem Essen widmete, nach vorne beugte und seine Einkäufe aus den Augen verlor. Die Gelegenheit war günstig, in die zwei neben dem Stuhl abgestellten Taschen zu schielen. Unauffällig tastete sich die Hand des Kommandanten an seiner Stuhllehne nach unten wie eine Baumschlange, verharrte kurz, um dann eine der Taschen mit spitzen Fingern zu öffnen. Cullen spähte hinein, wobei ihn Cassandra fasziniert zuschaute, wenn auch nur aus den Augenwinkeln heraus. Neugierig neigte der Kommandant den Kopf etwas zur Seite, um besser sehen zu können. Offensichtlich hatte Delrin feinste Unterwäsche eingekauft, unglaublich gut duftende Seide und etwas … Cullen bekam fast Stielaugen … Gleitöl. Das Etikett der Flasche war eindeutig. Er lief hochrot an und für einige Sekunden stockte ihm der Atem. Delrin drehte sich zu ihm um und klopfte ihm heftig auf den Rücken, der irrigen Ansicht, dass sein Freund gleich an einem Stück Brot zu ersticken drohte.
    „Ist etwas nicht in Ordnung, Cullen?“, fragte Cassandra überflüssigerweise.
    „Oh, nein. Alles … ich meine …“ Er tupfte sich den Schweiß von der Stirn. „Beim Atem des Erbauers! Warum ist es in den Dales nur so heiß?!“

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    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (15.05.2017 um 11:10 Uhr) Grund: Link zu Kapitel 57 eingefügt
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    Schüsse ratterten und Blitze zuckten durch die anbrechende Dämmerung.
    Die Nacht war nicht mehr fern und das versammelte Heer der Menschen hatte Zweifel ob es für sie einen nächsten Morgen geben würde.
    Mit gezielten Schüssen erledigten die Soldaten die letzten der dämonischen Kreaturen. Mit sorgenvollen Blicken wurde die schwindende Reservemunition kontroliert.

    Ein magisch verstärktes "Achtung" erscholl, die Soldaten machten sich wieder bereit und die in Deckung stehenden und sitzenden Magier strafften sich um die von ihnen erschaffene Barriere wieder zu stabilisieren.

    Aus dem gewaltigen, rotglühenden Portal stürmte die nächste Welle Dämonen auf die Barriere ein. Wieder ratterten Schüsse und zuckten Blitze. Die ersten Magier kippten erschöpft zur Seite, wurden sofort weggetragen und von frischen Magiern ersetzt.


    --

    Auf einer Erhebung hinter der Front stand ein kräftig gebauter Mann mit langen, wehenden Haaren. Die Erschöpfung hatte tiefe Falten in sein Gesicht gegraben doch seine grün-blauen Augen blickten noch immer wach und scharf auf das vor ihm liegende Schlachtfeld.

    "Wir schaffen es nicht, oder?" Die Stimme der dunkelhäutigen Frau, die sich dem Mann näherte, klang trotz der drohenden Gefahr nicht ängstlich. Sie blieb neben dem Mann stehen.

    Der Mann ließ den Kopf sinken. "Nein. Die Magie ist zu schwach geworden in dieser Welt." Dann riss er den Kopf nach oben und blickte auf die ersten sich zeigenden Sterne.

    "NEIN! Es gibt noch eine Möglichkeit." Wolff wandte sich der Dunkelhäutigen zu.
    "Liebling, bring alle verfügbaren Magier zu mir aber lass genug Leute um die Bresche stabil zu halten."
    Dann sprach er in sein Headset "Iwan. Halt dich mit deinen Leuten bereit."
    In seinem Ohr grollte eine tiefe Stimme "Wir sind immer bereit, Towarischtsch. Aber das Portal ist noch offen".
    "Ich werde es schließen alter Freund." Dann blickte er die Frau an "Lauf endlich Mia". Die Frau stürmte davon.


    --

    Mianaa, kurz Mia genannt, hatte alle verfügbaren Magier versammelt.
    Wolff drehte sich der Gruppe zu "Macht euch bereit Brüder und Schwestern. Und wenn ich die Arme hebe übertragt mir alle verfügbare Magie. Seid aber vorsichtig und lasst euch genug übrig um am Leben zu bleiben"

    "Was hast du vor Wolff?"

    "Etwas Gefährliches. Aber wenn es gelingt wird das Portal geschlossen. Seid ihr bereit?"

    Ein einstimmiges "JA" war die Antwort.

    Mianaa warf sich Wolff an den Hals "Sei vorsichtig, Liebster."

    "Ich muss tun was getan werden muss. Für dich und unser Kind, für unsere Freunde, für die ganze Welt, Liebste" Die Beiden küssten sich lang und innig dann schob Wollf Mia sanft zurück und drehte sich wieder dem Schlachtfeld zu.

    Gerade stürmte eine neue Woge Dämonen aus dem Portal

    Wolff hob das Gesicht zum Himmel und blickte zu den funkelnden Sternen. Sofort spürte er das Raunen und Wispern der astralen Macht. Er riss die Arme nach oben und fühlte wie die Magie der Anderen ihn erfüllte.
    Jahrtausende alte Worte flossen von seinen Lippen zu den Sternen.

    Aus dem endlosen Weltall über ihm schoss eine gleißend helle Säule und hüllte ihn ein. Seine Gestalt schien anzuschwellen und die alten Worte wurden lauter und lauter. Aus dem Bereich hinter dem Portal erhob sich rasendes Gebrüll.

    Wolff riss mit einem wilden Schrei die Arme nach vorne und eine Woge goldenen Lichtes strömte auf das Portal zu. Menschen die mit diesem Licht in Berührung kamen schüttelten sofort Angst, Schmerz und Erschöpfung ab, Dämonen dagegen verpufften sofort.
    Als die Woge auf das Portal traf zersprang dieses mit unheimlicher Lautlosigkeit in Abermillionen funkelnde Scherben die sich nach kurzer Zeit in Nichts auflösten.

    Die Erde und die Menschheit waren gerettet

    Sein letzter Gedanke galt Mianaa und dem Kind das sie unter dem Herzen trug. Ein letztes "Leb wohl Geliebte" und das grelle Licht verzehrte ihn.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (09.05.2017 um 23:04 Uhr)
  6. #306 Zitieren
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    Nach den Vorfällen in Kirkwall und dem darauf folgenden Krieg zwischen Magiern und Templern berief die Göttliche Justinia Templer und Magier

    zum Konklave in den Tempel der Heiligen Asche nahe dem Dorf Haven. Doch anstatt Friedensgesprächen gab es eine gewaltige Detonation, die im Himmel eine gewaltige Bresche aufriss und den Schleier, der die Welt der Geister und die der Menschen Trennte, an vielen Orten durchlässig machte.


    ---


    Der Hilferuf einer Frau.

    Ein Mann der eine Tür aufriss.

    Männer und Frauen die eine schwebende alte Frau umstanden.

    Eine groteske, grauenvolle Gestalt die "Tötet ihn" rief

    Eine seltsame Kugel die aufgenommen wurde.

    Und wieder der Mann der im Weglaufen in eine plötzlich vor ihm auftauchenden Kugel grellweißem Lichts eintauchte während um ihn die Welt im Chaos versank.


    --


    Soldaten und Freiwillige durchstöberten die Trümmer dessen was einst der große Tempel Andrastes war. Doch sie fanden nichts als Schutt und bis zur Unkenntlichkeit entstellte Leichen.

    "Leutnant" einer der Soldaten rief nach seinem Vorgesetzten während er auf einen Punkt vor ihm wies. "Ein Überlebender"
    Auf einer kreisrunden Fläche sauberem Bodens lag ein Mann in seltsamer Kleidung.

    Der Leutnant beugte sich über ihn um ihn zu untersuchen. "Er lebt noch. Schnell bringen wir ihn nach Heaven. Dort soll ihn sich ein Heiler ansehen. Dann kann sich Lady Nachtigall mit ihm befassen."


    --


    Wolff erwachte langsam mit hämmernden Kopfschmerzen und einem Geschmack im Mund als hätte er Kuhdung gegurgelt.
    Er öffnete langsam die Augen und fand sich auf dem feuchten Boden eines Raumes.
    Der Boden sah aus als würde er aus alten Quadern bestehen.

    Er blickte hinunter und sah ein Paar Hände die mit einer primitiven Kettenvorrichtung gefesselt waren.
    Als er sich aufzurichten versuchte bemerkte er das das seine Hände waren. Er hebelte sich in kniende Haltung und sah sich um.
    Auch die Mauern um ihm bestanden aus Quadern und das wenige Licht kam von Fackeln hinter einer, natürlich, Gittertür.

    "Aaah Ja. Ein mittelalterlicher Kerker. Na Toll. Ich scheine eine Zeitreise gemacht zu haben. Na Gut"

    Wolff konzentrierte sich und versuchte seine Magie einzusetzen. Aber da war nichts außer dem Gefühl eines zweiten Bewusstseins. Er versuchte, sich mit diesem Bewusstsein in Verbindung zu setzten. Aber da war nicht außer einem Schwall von fremden Worten und Begriffen und Bilder einer fremden Welt.

    In seinem Geist setzten sich Worte und Begriffe zu einer Sprache zusammen die er, der alle Sprachen der Erde kennengelernt hatte, noch nie gehört hatte. Sprache und Bilder brachten ihm die Erkenntnis das er sich in Heaven, komischer Name übrigens, in einem Land namens Ferelden befand.

    Dies und die Erkenntnis das er kaum Magie in sich spürte ließen ein Gefühl in ihm aufsteigen das er vor Jahrtausenden zuletzt gespürt hatte.

    Panik.

    Und die verstärkte sich als die Tür scheppernd geöffnet wurde und zwei Frauen den Raum betraten und ihn böse ansahen.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (11.05.2017 um 18:00 Uhr)
  7. #307 Zitieren
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    Die beiden Frauen tiegerten um Wolff herum und betrachteten ihn lauernd.

    Wolff atmete tief ein und drängte seine Panik zurück. Dafür war jetzt keine Zeit. Wieder versuchte er Seine Magie aufzurufen und wieder fühlte er nur einen schwachen Funken.


    "Wie konntet ihr die Explosion überleben" bellte ihn eine der Frauen, eine Dunkelhaarige die eine Art Kürass trug, an.


    "Was für eine Explosion, verdammt wovon redest du? fauchte Wolff zurück und die fremde Sprache kam wie von selbst über seine Lippen "Das letzte was ich weiß ist, das ich versucht habe ein Dämonenportal zu verschließen. Dann unendliches Weiß und dann nichts mehr."


    Die Dunkelhaarige stieß ein bellendes, freudloses Lachen aus und riss an einem seiner Arm.


    "Erzählt keine Märchen. Ich will wissen was dort im Tempel Andrastes geschehen ist. Und was das ist." sie hielt ihm die linke Hand vor die Augen.

    Wolf bemerkte erst jetzt das unheimliche, grüne Flackern unter der Haut.

    "Und wagt es nicht mich zu Duzen ihr .. ihr .. "


    Die andere Frau legte der Dunkelhaarigen die Hand auf die Schulter worauf sich diese beruhigte.

    "Interessant" Wolff betrachtete das grüne Leuchten genauer "Befremdlich aber irgendwie hübsch"
    Er sandte seinen Geist in den linken Arm und sah letztendlich das das grüne Leuchten in seinen ganzen Körper ausstrahlte. In seiner Hand konzentrierte sich das Licht und er konnte keinerlei magische Energie dort spüren, so sehr er sich auch anstrengte.

    "Das blockiert also anscheinend meine Magie."
    Er sah zur Dunkelhaarigen und der anderen Frau, deren Gesicht unter einer Kapuze verborgen war, auf. "Aber ich weiß weder was das ist noch woher es kommt, Mädels"

    Die Dunkelhaarige schnappte hörbar nach Luft und griff nach ihrem Schwert während unter der Kapuze leises Kichern erscholl. Dieses Kichern ließ die Dunkelhaarige innehalten.

    Die Frau mit der Kapuze verschwand während die Dunkelhaarige Wolff vom Boden hoch zerrte.

    "Heyhey. Immer langsam. Meine Füße sind eingeschlafen, M..." Als Wolff wieder zu einem 'Mädel' ansetzte knurrte die Frau gefährlich und Wolff schluckte schnell das Wort hinunter.

    "Also wie soll ich dich nennen, hmm. Ich will ja meine Teile behalten?"

    "Wenn ihr mich ansprecht dann sagt Sucherin Cassandra zu mir. Und jetzt folgt mir."

    "Jawohl Herrin ... äähhh Sucherin"

    Cassandras Schnauben klang keine Spur belustigt.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (11.05.2017 um 17:58 Uhr)
  8. #308 Zitieren
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    Wolff folgte Cassandra. Sie schritten hastig durch etwas was wie ein Kirchenschiff aussah. Durch eine große, zweiflügelige Tür traten sie in's Freie.


    Wolff schloss geblendet die Augen.
    Als er sie langsam wieder öffnete stand Cassandra vor ihm und nahm ihn die Handfesseln ab. Als er sich umsah fand er sich in einem kleinen Dorf das aus einigen primitiv wirkenden Hütten und noch mehr Zelten bestand. Überall lag Schnee. Als er den Blick etwas weiter hob entdeckte er ein Gebirgsmassiv.
    "Kein Wunder das es hier so kalt ist. Wir sind mitten im Gebirge. Hast du ... habt ihr, Cassandra, etwas anzuziehen oder wollt ihr mich erfrieren lassen. Mein Mantel ist nämlich weg. Zusammen mit meinen anderen Sachen. Nur mit einem Shirt bekleidet friere ich zu Tode."


    Cassandra winkte einen Soldaten zu sich und schickte ihn um ein warmes Kleidungsstück. Der Soldat lief los und kam wenig später mit einer gesteppten Jacke zurück. Wolff warf die Jacke, die ihm ausgezeichnet passte über und schnüffelte kurz daran. In Ordnung, sauber war sie auch.

    "Also was jetzt?" fragte er die Sucherin.


    Die zeigte mit dem Arm in den Himmel.


    Wolf hob den Kopf und sah das sich im blauen Himmel ein gewaltiger grüner Riss gebildet hatte. In diesem Moment flammte der Himmel auf und Wolff brach mit einem Schmerzensschrei auf die Knie. Seine linke Hand schien in grünen Flammen zu stehen.


    Cassandra eilte zu ihm und half ihm wieder auf die Beine.
    "Dieser Riss, wir nennen ihn 'Die Bresche'. Habt ihr so etwas schon gesehen?"


    Wolff schüttelte den Kopf.


    "Wir müssen ihn schließen, es kommen immer mehr Dämonen durch."

    "Womit sollen wir ihn schließen?"


    "Damit!" Cassandra griff nach seiner Hand.


    Dann liefen sie los zum Tempel.


    --


    Cassandra führte Wolff mit schnellen Schritt immer weiter in die Berge. Jedes mal wenn der Riss aufflammte schmerzte auch seine Hand. Cassandra drängte zu immer größerer Eile.
    Irgendwo am Wegrand fand Wolff ein Schwert und trotz Cassandras Ablehnung nahm er es an sich.

    Irgendwann trafen sie auf zwei Männer? die sich gegen einige groteske Gestalten zur Wehr setzten. Nach kurzem Kampf waren die Kreaturen besiegt und die Beiden schlossen sich ihm und Cassandra nach kurzem Streit an.

    Auf dem Weg zum Tempel erfuhr Wolff das der etwas Größere mit dem kahl rasiertem Schädel und den spitzen Ohren ein Elf war der Solas hieß, ein Magier war und das er das grüne Leuchten in seiner Hand eingehend untersucht hatte.
    Der Andere, klein und gedrungen nannte sich Varic Thetras und war ein Zwerg. Die seltsame Armbrust die er bei sich trug nannte er zärtlich 'Bianca'.

    Wolff fühlte sich unwillkürlich wie in einem Tolkien Roman. Fehlten nur noch Orks und Nazguhls.

    Als sie endlich die Tempelruinen erreichten herrschte Totenstille.

    Kurz nach ihnen traf ein Trupp Soldaten unter der Führung der kapuzetragenden Frau ein. Wolff sah jetzt das sie rotes Haar und ein hübsches Gesicht hatte. Nur in ihren Augen war etwas Seltsames.


    Gemeinsam betraten sie die Ruine und schon nach kurzer Zeit war grünes Leuchten zu sehen. Sie gingen weiter und kamen an einen Ort der früher mal eine gewaltige Halle gewesen sein musste. Jetzt war der Raum nach oben offen und vor ihnen flackerte der gewaltige Riss.
    Leliana, so hatte sich die Frau mit Kapuze vorgestellt, stellte Bogenschützen entlang einer Balustrade auf und Solas gab Wolff Anweisungen, wie er den Riss schließen sollte.

    Ein erneutes Flackern und der Riss spuckte eine riesige, furchterregende Gestalt und einige der grotesken Figuren aus.


    Nachdem auch dieser Gegner geschlagen war riss Wolff den linken Arm hoch. Eine zischende und züngelnde Verbindung baute sich zwischen seiner Hand und dem Riss auf. Dann gab es eine gewaltige Explosion. Wolff wurde zurückgeschleudert und schlug heftig auf.

    Dann verlor er das Bewusstsein.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (11.05.2017 um 17:56 Uhr)
  9. #309 Zitieren
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    Wolff dämmerte langsam aus der Bewusstlosigkeit zurück in's Wachsein. Zwischen seinen Ohren wummerte der Schmerz wie ein ausgeleiertes Räderwerk.

    "Ach du Schei... Hat sich jemand die Nummer von dem Bulldozer gemerkt?" fragte er in die Stille um sich herum.

    Seine Hände fühlten eine weiche Decke die jemand über ihn gebreitet hatte. Langsam öffnete er die Augen, hob vorsichtig den Kopf und sah sich langsam um. Er lag auf einem Bett und dieses stand in einem einfach eingerichtetem Zimmer. Durch das Fenster sah er Schnee auf hölzernen Palisaden. Er erinnerte sich das er in dem seltsamen Dorf auch solche Palisaden gesehen hatte.
    Waren sie wieder zurück in ... in ... ah ja Heaven hieß das Dorf.

    Er erhob sich jetzt vollständig, schwenkte die Beine aus dem Bett und stellte die Füße auf den Boden. Sofort huschte kalter Wind um seine nackten Beine. Er schnüffelte an sich und rümpfte angewidert die Nase.
    "Na toll. Ich stinke wie ein Iltis, das Fenster ist undicht und es ist arschkalt. Ich sollte mich besser wieder einmümmeln."
    Sein Magen knurrte laut auf.
    "Jaaaaa klar das musste ja dazukommen. Halt's Maul da unten." knurrte er seinen Bauch an.


    Er hörte das Öffnen einer Tür und dann stand plötzlich ein zart gebautes Mädchen im Raum. Als sie sah das er, nur in Shorts, vor ihr stand fiel sie mit gesenktem Kopf auf die Knie und stammelte "E ..e ..entschuldigung Mylord. I ..i ii ich wusste nicht das ihr schon wach seid. Ich sollte euch wecken und sagen das ihr Lady Pentagast in der Kirche aufsuchen sollt. Außerdem bringe ich euch diese Kleider. Ich werde jetzt gehen."
    Das Mädchen sprang behende auf die Beine und wollte fluchtartig den Raum verlassen.

    Wolff machte einen schnellen Schritt vor und faste sie am Arm.
    "Nicht so schnell Kleines. Erstens. Wer ist Lady Pentagast? Und Zweitens. Von welcher Kirche sprichst du?"


    Das Mädchen drehte sich wieder um und Wolff bemerkte ein spitzes Ohr.


    "Du bist eine Elfin?"


    Das Mädchen musterte mit schnellem Blick seinen kräftigen Körper und errötete heftig.
    "Ja Herr. Ist euch meine Anwesenheit nicht Recht? Wollt ihr das ich nach einer menschlichen ..."


    "Nein nein Kleines, alles in Ordnung. Nur dort wo ich herkomme gibt es keine Elfen. Und ich komme von seeehr weit her. Also was ist mit meinen Fragen?"


    "Ihr kennt Lady Pentagast nicht? Aber ihr habt vor ein paar Tagen zusammen mit ihr Haven verlassen. Und in der Kirche wart ihr auch schon."


    Wolff stöhnte auf und die Elfin fragte rasch "Ist euch nicht Wohl? Braucht ihr den Heiler?"


    "Nein nein Kleines, alles in Ordnung. Nur da Oben ...." er klopfte mit dem Finger an die Stirn "... herrscht noch Durcheinander. Lady Pentagast ist also die Sucherin?"


    "Ja Mylord. Braucht ihr noch etwas?"


    "Hol mir bitte etwas zu Essen und warmes Wasser. Ich will mich nicht stinkend in ihre Klauen begeben."
    Das Mädchen kicherte leise und verschwand mit einem schnellen "Wird erledigt"


    Wolff stapfte zu dem Kleiderbündel. Er fand seine schwarze Jeans, den Pullover den er zuletzt in Russland getragen hatte und seinen langen schwarzen Ledermantel. Alles war frisch gereinigt und roch nach unbekannten Kräutern. Ein Paar lange wollene Strümpfe waren auch dabei.
    Und da waren auch seine schwarzen Bikerstiefel und sogar die Scheide für sein Schwert. Hastig schlüpfte er in die langen Strümpfe die überraschend weich und bequem waren, stieg in seine Jeans und schnallte die Stiefel an die Füße. Dann warf er den Mantel über. Sofort wurde ihm warm.
    Diese Magie wirkte also noch.


    Die Türe öffnete sich wieder und das Mädchen reichte ihm ein Paket. "Verzeiht Mylord, mehr zu essen habe ich auf die Schnelle nicht auftreiben können."


    "Macht nichts Kleines für den Anfang ist das ausreichend. Und hör bitte auf mit diesem Mylord Getue und dem Geihre und Geeuchse. Nenn mich bitte Wolff, ich bestehe darauf."


    "Ich werde es versuchen My ... Wolff."


    "Braves Mädchen"


    Zwei weitere Frauen stellten eine kleine Wanne mit, dem Rauch nach zu urteilen, warmen Wasser auf einen Tisch und legten Seife und Tücher bereit bevor sie sich wieder entfernten.
    Wolff rief ihnen noch ein "Danke Mädels" hinterher das mit leiser werdendem Kichern beantwortet wurde.
    Dann wusch er sich in dem warmen Wasser Gesicht, Oberkörper und die Haare, rubbelte sich mit den bereitgelegten Tüchern trocken und schlüpfte in den Pullover. Anschließend öffnete er das Paket und verschlang Fleisch, Brot und ein paar Äpfel.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (11.05.2017 um 17:55 Uhr)
  10. #310 Zitieren
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    Halbwegs gesättigt legte er die leere Schwertscheide an und schlüpfte in seinen Mantel. Auf diese Weise gestärkt trat er nun durch die Tür, nur um erschrocken stehenzubleiben.
    Vor der Hütte hatten sich eine Menge Leute versammelt und murmelten aufgeregt durcheinander. Wolff gab sich einen Ruck und ging von der Hütte weg.
    Die Soldaten unter den Leuten nahmen Haltung an und salutierten bei seinem Vorbeigehen, alle anderen verneigten sich vor ihm.


    "Aber hallo die Waldfee" murmelt er als er eine breite Treppe hinaufstieg und den Weg zu dem großen steinernen Gebäude einschlug.


    Zwei Soldaten stießen die Tür für ihn auf und Wolff trat in das schummrige Innere.
    Er drehte sich noch einmal um und fragte die Soldaten "Wo finde ich Sucherin Cassandra?"
    Einer der Soldaten wies auf eine Tür im Hintergrund und Wolff ging mit einem gemurmelten "Danke" darauf zu. Vor der Türe angekommen vernahm er einen heftigen Streit zwischen mehreren Personen.


    Eine Tür an der Seite öffnete sich und eine Frau winkte ihm einzutreten. Wolff trat in den hell erleuchteten Raum und musterte die Frau die sich jetzt hinter dem wuchtigen Schreibtisch aufstellte.


    "Mylord .. " Wolff knurrte leise ".. ich bin Josephine Montilyet zu euren Diensten. Ich wollte euch begrüßen bevor ihr euch .." sie deutete auf die Wand durch die man gedämpft das Streiten hörte " .. von den Wölfen auffressen lasst."

    Die Frau sagte das mit einem schelmischen Schmunzeln im Gesicht. Wolff betrachtete sie eingehender. Aufwendige, edle Kleidung die einen, für seinen Geschmack zu weiblichen Körper bedeckte, rabenschwarzes Haar zu einem komplizierten Knoten auf dem Kopf geflochten, die Haut dunkler als bei den Leuten die er bisher gesehen hatte und ihre dunklen Augen sahen ihn freundlich an.

    "Freut mich eure Bekanntschaft zu machen Lady ..." Wolff quetschte dieses Wort über die Zunge ".. Montilyet. War das Richtig?"

    Die Frau nickte freundlich "Perfekt sogar, Mylord."


    Wolffs knurren war jetzt deutlicher und Josephine riss erschrocken die Augen auf
    "Entschuldigt bitte Myl ... Nein ich will das nicht ... entschuldige Josephine .. " Er legte über ihren Namen einen leichten französischen Ton der die Wangen Josephines leicht zum Erröten brachte " ..aber ich verabscheue dieses höfische Geschwafel auf's Tiefste. Wenn du erlaubst nenne ich dich Josephine und du lässt dieses Mylord bitte bleiben und sagst einfach Wolff oder du zu mir. Einverstanden?" Er reichte die Hand über den Schreibtisch und Josephine schlug überraschend kräftig ein.


    "Einverstanden Wolff" Die beiden grinsten sich an.


    Wolff deutete über die Schulter "Ich begebe mich dann mal in den Bau des Wolfsrudels. Bis später Josephine." Er winkte zum Abschied.


    Wolff riss die Türe, hinter der so heftig gestritten wurde, auf.

    Zwei der Stimmen gehörten zu Cassandra und Leliana die ihn, wie er erfreut feststellte, vor einem Mann in lächerlicher Robe verteidigten.

    Dieser jedoch wollte ihn auf der Stelle nach Val Royeaux zerren um ihn Hinrichten zu lassen.


    Wolffs Faust krachte auf den Tisch.
    "Jetzt reicht's, Kirchenbüttel."
    Er stieß den Zeigefinger in Richtung des Kirchenmannes und seine Stimme wurde laut. "Eiferer wie du haben mich schon öfter auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ohne Erfolg wie du siehst. Und jetzt halt's Maul."
    Die letzten Worte brüllte er dem Mann, der jetzt bleich und mit zitternden Knien an der Wand lehnte entgegen.


    In gemütlichem Ton fuhr er fort "So da das jetzt geklärt ist, warum sollte ich hier erscheinen?"


    Cassandra und Leliana sahen sich mit weit aufgerissenen Augen an und schüttelten die Köpfe ob dieser unerwarteten Wendung des Streites.

    Cassandra wandte sich an den Kirchenmann "Ihr solltet jetzt gehen Kanzler Roderic."


    Der Mann verließ fluchtartig den Raum und rannte dabei beinahe zwei Personen um die eben diesen betreten wollten.


    Josephines Lippen zuckten vor verhaltenem Lachen. Die zweite Person, ein blonder kräftiger Mann mit einer hässlichen Narbe im Gesicht stellte sich als Cullen Rutherford und ehemaliger Templer vor.


    "Da wir jetzt vollständig sind ..." Cassandra erhob ihre Stimme " .. erkläre ich hiermit im Namen der Göttlichen Justinia die Heilige Inquisition für wieder eingesetzt."
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  11. #311 Zitieren
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    Die Fünf verließen den Besprechungsraum. Josephine verschwand wieder in ihrem Büro, Leliana und Cullen eilten wieder ihren jeweiligen Aufgaben zu und auch Cassandra wollte schnell die Kirche verlassen.

    Wolff hielt sie am Arm zurück. "Sucherin, ich habe eine Frage an dich. Wo ist meine Ausrüstung? Vor allem mein Schwert ist mir wichtig."


    "Alle die kleineren Sachen habe ich in Verwahrung und werde sie noch heute in eure Hütte bringen lassen. Euer Schwert ist beim Schmiedemeister, dort könnt ihr es abholen." Cassandra sah ihn immer noch ein wenig verunsichert an wegen seines Ausbruchs mit dem Kirchenkanzler.


    "Beim Schmiedemeister?" in Wolffs Stimme schlich sich ein bedrohliches Knurren "Ich erinnere mich, die Schmiede ist Links neben dem Haupttor. Falls die Klinge beschädigt ist haben wir beide ein Problem." Cassandra zog sich vor dem ausgestreckten Zeigefinger zurück.


    Wolff eilte zur Schmiede und tippte einem glatzköpfigen Mann mit mächtigem Schnurrbart an. "Entschuldige bitte mein Freund, wo finde ich den Schmiedemeister?"

    Der Mann drehte sich zu ihm und riss die Augen auf "Ihr seid das. Ihr habt die Bresche geschlossen. Ihr habt uns alle gerettet." Der Mann griff seine Hand und schüttelte sie kräftig "Ich Danke euch im Namen Aller hier. Und ihr habt euren Schmiedemeister gefunden. Sagt was ihr braucht und ich fetige es euch persönlich an wenn ihr mir die Materialien bringt."


    "Ich bin nur wegen meinem Schwert hier. Eine Klinge aus dunklem, mattem Stahl. Ihr erinnert euch?"


    "Jap!" der Mann wirbelte herum und ging zu einer Truhe. Aus ihr holte er ein langes, in weiches Leder eingeschlagenes Bündel. Er ging zu Wolff schlug das Leder zurück und präsentierte ihm das Schwert.


    "Sternenglanz" Wolff legte die Hand um das Griffstück und hob die schwere Klinge an als wöge sie nichts. Kritisch betrachtete er die lange, leicht gekrümmte Schneide wärend er mit den Finger sanft darüber glitt.

    "Du hast mein Schwert gut behandelt und dafür danke ich dir."


    "So eine wunderbare Klinge muss man gut behandeln" meinte der Schmied trocken "Ich habe noch nie so ein Material oder so eine wunderbare Arbeit gesehen. Aber warum der Name Sternenglanz. Würde Düsterklinge nicht besser passen?"


    "Komm mit, ich zeig's dir."
    Wolff schob das Schwert in die Scheide und verließ, den Schmied im Gefolge die Schmiede.
    Auf einem freien Platz stellte er sich auf und sammelte sich.

    "Sieh her aber halt Abstand."
    Wärend Wolff das Schwert zog wirbelte er herum und hob die Klinge über seinen Kopf. Wie bei einem langsamen Abwärtsschlag senkte er das Schwert. Die Klinge war jetzt glänzend schwarz wie die dunkelst Nacht und Lichter funkelten in ihr sanft wie Sterne.
    "Sternenglanz ist meine Seelenklinge und nur ich kann sie erwecken." Wolff wirbelte die Klinge ein paar mal mit komplizierten Schwüngen herum bevor er sie wieder in die Scheide schob.


    Der Schmied sah ihn mit gossen feuchten Augen an "Danke das ihr mir das gezeigt habt, Herr."


    "Am besten dankst du mir wenn du mich nur Wolff nennst."


    "Ich werd's mir merken."
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (11.05.2017 um 17:51 Uhr)
  12. #312 Zitieren
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    Jetzt, mit Sternenglnz an seiner Seite, fühlte Wolf sich gleich viel besser und so beschloss er ein wenig die Umgebung zu Erforschen Seine Schritte führten ihn vorbei am Übungsgelände wo der Extempler Cullen gerade Rekruten trainierte.


    Sein Weg führte ihn weiter wobei er in tiefen Zügen die saubere Luft einsog.


    Eine kleine Baumgruppe schien ihm der geeignete Ort zum Verweilen zu sein. Hier war der Schnee weniger als knöcheltief.


    Kurzentschlossen zog er den Mantel aus und hängte ihn über einen Ast. Der Pullover folgte. So, mit nacktem Oberkörper, kniete er sich im Fersensitz in den Schnee. Mit einigen konzentrierten Atemzügen beruhigte er seinen Geist. Dann suchte er nach seiner Mitte.


    Als er sie gefunden hatte schloss er die Augen, ließ er sein Chi fließen und mit langsamen, präzisen Bewegungen führte er die 12 Formen des „Seitei-Iai“ aus.


    Mit Abschluss der letzten Form kniete er wieder im Schnee und begann zu Meditieren bis vor seinem geistigen Auge das Abbild seines alten Sensei entstand der ihm gütig zulächelte und sich verneigte.


    Wolff hob die Hände und klatschte laut um die Geister auf sich aufmerksam zu machen. Dann verneigte er sich langsam und hielt diese Position lange um die fremden Geister dieser Welt zu ehren.


    Dann erhob er sich und öffnete endlich wieder die Augen. Er schlüpfte in den Pullover und lauschte in sich hinein.


    Erfreut hob er die Hand und sah kleine Funken fliegen. Entschlossen streckte er den Arm aus und ein schwacher Blitz schlug in einen der Bäume.


    Seine Magie war also doch nicht verloren, er musste sie nur wieder zurückholen.


    Vergnügt warf er sich den Mantel um die Schultern und schlenderte fröhlich vor sich hin pfeifend zurück.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (11.05.2017 um 17:49 Uhr)
  13. #313 Zitieren
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    Mit beschwingtem Schritt trat Wolff durch das Tor und marschierte stracks zu seiner Hütte um zu sehen ob die Sucherin ihr Wort gehalten hatte.
    Auf seinem Bett lag ein kleines Bündel und Wolff schlug es auf. Da waren sie seine restlichen Sachen.


    Er kontrollierte sein Smartphone. Tot. Naja nichts mit ET nach Hause telefonieren. Er legte es zur Seite und das Headset gleich dazu.


    Die Autoschlüssel. Wolff kicherte leise. Was würden wohl die Leute denken wenn er mit seinem Porsche durch das Dorf heizen würde?


    Ein Päckchen Kaugummi. Er würde Double Mint vermissen.


    Seine Brieftasche. Reisepass und Führerschein würden ihm hier auch nichts bringen.


    Die Geldbörse. Die Händler würden ihn nur komisch ansehen wenn er mit Rubel oder Euro zu zahlen versuchte. Aber da war etwas Wichtiges.
    Er zog das Photo einer wunderschönen dunkelhäutigen Frau und das Ultraschallbild eines Fötus heraus und betrachtete beide Bilder traurig.
    "Mianaa, ich hoffe ich konnte das Dämonenportal schließen. Ich vermisse dich furchtbar. Und noch mehr vermisse ich, das ich bei der Geburt unseres kleinen Bushi nicht dabei sein kann." Tränen flossen über seine Wangen. "Ich werde einen Weg suchen um zu Euch zurück zukommen!" Aber Wolff hatte kaum Hoffnung einen solchen zu finden.


    Noch lange betrachtete er die beiden Bilder, dann schob er sie in die Innentasche seines Mantels. Dann überprüft er weiter seine Sachen.


    Das schwere Klappmesser. Sofort wanderte es an seinen Gürtel.

    Die beiden Wurfdolche, die ordentlich in ihrer Unterarmscheide steckte legte er sofort an.


    Die Geisterrute. Wolff musste unwillkürlich grinsen. Man konnte sie auch als Schlagstock verwenden deshalb kam sie in die Manteltasche.


    Und oh ja. Seine Glücksmünze. Eine alte Münze die noch in Ninive geprägt worden war. Die einzige Erinnerung an seine Geburtsstadt. Er küsste die Münze und schob sie in die Hosentasche.


    Alles was er nicht mehr gebrauchen konnte packte er zu einem Bündel zusammen und da er nicht wusste wohin damit wanderte das Bündel ebenfalls in eine Manteltasche. Dann richtete er sich auf und verließ die Hütte wieder.


    Ziellos schlenderte er durch das Dorf bis ihm dieser Zwerg, Varic, über den Weg lief und ihn in die Taverne einlud. Dort hockten sie sich an einen Tisch und erzählten sich Einzelheiten über ihre Heimat während sie Wein tranken und ein gut hergerichtetes Essen genossen.
    Wolff erhob sich, klopfte auf den Tisch und verabschiedete sich mit einem "Man sieht sich Varic" was mit einem gemurrte "Wir sich nicht vermeiden lassen" beantwortet wurde.


    Wolff kam an dem Elf Solas vorbei der gedankenverloren in die Ferne blickte. Mit ihm führte er ein Gespräch über Magie in dieser Welt. Als er sich von ihm verabschiedete gab ihm Solas noch den Rat es mit einem Lyriumtrank zu versuchen um seine Magie wieder zu erwecken. Wolff dankte und ging weiter.


    In einem Zelt vor der Kirche sah er Leliana stehen und ging zu ihr.


    "Leliana, ich darf doch Leliana sagen hoffentlich, kannst du mir vielleicht ein paar Fragen beantworten?"


    Leliana drehte sich zu ihm um. "Josie sagte schon das du Probleme mit gehobener Sprache hast. Du kannst mich gerne Leliana oder Schwester Nachtigall nennen. Ja und ich sage dann einfach Wolff zu dir" grinste sie.


    "Lady Nachtigall hmm. Hübscher Name. Josie ist dann wohl Josephine rate ich mal. Und Probleme habe ich mit gehobener Sprache keine, ich hasse es nur gestelzt zu reden" grinste Wolff zurück. "Kannst du mir sagen wo ich einen Lyriumtrank herbekomme?"


    "Dann hab ich mich unten im Kerker doch nicht verhört. Du bist ein Magier?"


    "Ja. Gibt es damit ein Problem. Zu Hause war ich ziemlich mächtig aber hier ist meine Magie sehr schwach.


    "Problem habe ich damit keines aber du solltest es nicht überall herum erzählen. Viele Leute haben Angst vor Magie. Deinen Lyriumtrank bekommst du bei Thrall dort drüben. Ebenso alles andere was mit Nachschub zu tun hat."


    "Das mit der Angst kann ich verstehen. Magie kann gefährlich sein. Wenn mich jemand darauf anspricht stell ich mich einfach dumm. Und wenn ich die wirklichen Unterschiede herausgefunden habe lass ich es dich wissen, dann können wir unser Gespräch führen. Man sieht sich."


    Von Thrall erhielt er ein kleines Fläschchen mit einer blauen Flüssigkeit und die Zusage das ihm eine Kiste für seine persönlichen Sachen an's Bett gestellt würde.
    Da der Abend schon anbrach schlenderte Wolff zurück zu seiner Hütte. Vor der Tür wartete die zierliche Elfe auf ihn.


    "Na Kleines, Wartest du auf jemanden?"


    "J .. j .. ja a ..a ..auf eu .. euch ... D .. Dich, W .. w .. Wolf" sagte sie zähneklappernd.


    "Auf mich? Dann komm rein. Du scheinst ja total durchgefroren. " Wolff schob die zitternde Elfe durch die geöffnete Tür und schloss diese hinter sich.


    "Also du hast auf mich gewartet, warum?"


    Die Elfe, die jetzt am Kamin stand und sich die Kälte aus den Armen rieb antwortete "Ich weiß nicht ob es unverschämt von mir ist aber ich wollte nur mit dir reden. Du warst freundlich und nett zu mir und das ist selten für einen Menschen:"


    Wolff deutete der Elfe sich auf das Bett zu setzen, er selbst lehnte sich an die Wand.


    Bis tief in die Nacht unterhielten sie sich. Darüber das sie eine Stadtelfin war, das Verhältnis zwischen Menschen und Elfe, Darüber das sie Searin hieß von ihrer Herrschaft allerdings nur Sini genannt wurde, und über viele andere Dinge. Bis Searin im Sitzen einschlief und auf's Bett kippte.
    Wolff lächelte still und rückte die zierliche Elfe in eine bequeme Lage. Dann deckte er sie noch zu. Ein leise gemurmeltes "Danke" war seine Belohnung. Er setzte sich auf den einzigen Stuhl in der Hütte.

    *kleine Bemerkung am Rande Searin findet ihr hier*
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  14. #314 Zitieren
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    Wolff saß im Lotossitz auf dem Boden. Nachdem Searin eingeschlafen war hatte er den Lyriumtrank zu sich genommen, jedoch war keinerlei Wirkung eingetreten. Dann hatte er begonnen die Strömungen in seinem Körper zu untersuchen. Und tatsächlich. Die Magie dieser Welt, dieser grün leuchtende Energieknoten der seine Ausläufer durch den ganzen Körper schickte, störte und blockierte den größten Teil seiner magischen Fähigkeiten. Und die Magie welche er noch anwenden konnte hatte sich verändert.


    So wurde er also vom Großmeister des Weißen Ordens und letztem der Ewigen Wächter zu einem Schüler und war gezwungen die Magie die ihm noch verblieb neu zu erkunden und zu erlernen.


    Ein leiser Schreckensruf und Wolff öffnete die Augen.


    Searin war aufgewacht und sah sich mit zerwuschelten Haaren und verwirrtem Blick um. Als sie ihn am Boden sitzen sah sprang sie aus dem Bett, warf sich auf die Knie und verbeugte sich tief.


    "Vergebt mit Lord Wolff. Ich hatte nicht vor ..."


    Wolff lachte schallend und erhob sich. Dann griff er nach den Schultern der Elfin und zog sie auf die Beine.
    "Ist schon in Ordnung kleine Searin. Es war mir ein Vergnügen dir beim Schlafen zuzusehen."


    "Es macht dir wirklich nichts aus?"


    "Aber nein. Ich bin gut ausgeruht und du hattest den Schlaf anscheinend nötig."


    "Ah .. Ja" Searin richtete sich hastig ihre Haare und blickte nervös zur Tür "Ich sollte jetzt gehen. Es wartet sicher viel Arbeit auf mich" Sie sah Wolff an "Es war schön sich mit dir zu unterhalten."


    Wolff griff ihr ans Kinn und hob ihren Kopf ein wenig. Dann gab er ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn "Jederzeit wieder. Komm einfach vorbei wenn du dich unterhalten willst." Er lächelte sie an.


    Searin huschte aus der Tür und Wolffs Lächeln verschwand "Was ist los mit dir. Wer bist du wirklich. Nach allem was du mir erzählt hast bist du zu sehr bemüht meine Nähe zu suchen" Wolff beschloss vorsichtig zu sein wenn Searin in seiner Nähe war.


    Die Tür öffnete sich und zwei Leute trugen eine Truhe in den Raum "Eure Truhe, Herr. Wie ihr gewünscht habt. Wo soll sie hin?"


    "Stellt sie bitte an das Fußende des Bettes."


    Die beiden stellten die Kiste ab und einer der beiden sagte noch "Ich soll euch von Lady Nachtigall ausrichten ihr sollt in den Besprechungsraum kommen." Dann verabschiedeten sich die Beiden und verließen die Hütte.


    Wolff warf sich den Mantel über und trat ebenfalls aus der Hütte. Sein erster Weg führte ihn zur Taverne wo er noch ein kleines Frühstück zu sich nahm. Während er sein Frühstück verspeiste hörte er immer wieder den Ausdruck 'Herold Andrastes' verbunden mit scheuen Blicken in seine Richtung.


    Als er fertig gegessen hatte machte er sich auf zur Kirche. Auf dem Weg dort hin begegnete er Leliana.


    "Leliana, warte bitte."


    Leliana drehte sich zu ihm "Guten Morgen Wolff."


    Wolff hielt an und betrachtete sie scharf.


    Sie wich ein Stück zurück und fragte besorgt "Stimmt etwas nicht?"


    "Ich wusste es" Wolff legte ihr die Hand auf den Arm "Gehen wir ein Stück."


    Die Beiden gingen Seite an Seite und Wolff begann zu sprechen "Du bist eine Spionin, richtig?"


    Leliana zuckte ein wenig zusammen.


    "Du bist zuständig dafür, Informationen zu sammeln und feindliche Agenten aufzuspüren?"


    "Woher weißt du das" Lelianas Stimme klang ein wenig erschrocken.


    Wolff lachte freudlos "In den Jahrtausenden meines Lebens habe ich gelernt solche Dinge zu erkennen."


    Leliana stolperte und wäre beinahe gestürzt hätte Wolff sie nicht noch aufgefangen "Jahrtausende?" Ihre Stimme klang jetzt ein wenig panisch.


    Wolff grinst schief "Wenn einmal Zeit ist werde ich dir aus meinem Leben erzählen. Oder wir berufen eine Versammlung ein und ich erzähle es Allen. Aber darum geht es jetzt nicht. Kennst du vielleicht eine Elfe namens Searin oder Sini?"


    "Sini. Ja. Sie ist Näherin im Tross von Quartiermeisterin Thrall. Ich wusste nicht das sie Searin heißt. Warum?"


    "Ich möchte das du sie ein wenig unter die Lupe nimmst. Sie sucht meine Nähe und ich möchte wissen warum.


    "Hmm. Ich verstehe. Ich werde meine Leute anweisen sie im Auge zu behalten. Gibt es sonst noch was?


    "Ja da wäre noch was. Ich habe Leute von einem 'Herold Andrastes' reden gehört. Und dabei haben sie in meine Richtung gesehen."


    "Oh das" Leliana lächelte "Die Leute glauben DU wärst der Herold Andrastes und sie hätte dich geschickt um und vor dem Riss und den Dämonen zu beschützen. Das du den Riss geschlossen Hast verstärkt nur ihr Meinung."


    Wolff stöhnte auf "Vom Massenmörder zum Weltenretter innerhalb von ein paar Tagen. Und wer bitte IST Andraste."


    Leliana tätschelte seinen Arm "Wir werden uns einmal bei Gelegenheit über Religion unterhalte."


    Wolff knurrt laut "Bitte nicht, ich WEISS das es keine Götter gibt."


    Leliana riss die Augen auf "Was soll das heißen es gibt keine Götter?"


    "Ich habe in meinem Leben einige Wesen kennengelernt die man als Götter verehrt hat. Aber darüber sprechen wir später. Du hast mich ja zur Versammlung rufen lassen."
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    Wolff und Leliana betraten gemeinsam den Versammlungsraum. Cassandra und Cullen waren schon da und unterhielten sich angeregt.
    Als letzte betrat Josephine den Raum und alle sahen Wolff an.


    "Was? Was ist? Hab ich was am Mund? Wolff wischte sich hastig über die Lippen.


    Josephine begann zu kichern "Wir warten alle das du die Besprechung eröffnest Wolff."


    "Ich? Wieso ich? Kommt schon Leute, laßt mich nicht wie einen blöden Hammel hier herumstehen!"


    Jetzt begann auch Leliana zu kichern "Weil du der Herold Andrastes bist und zugleich der Einzige der Risse verschließen kann."


    Wolff hob theatralisch die Arme, sah nach oben und stöhnte "Massenmörder, Weltenretter, Risseverschließer und Andrasteherold. Was kommt noch alles!"


    Leliana und Josephine kicherten jetzt lauter, Cassandra und Cullen rissen erstaunt die Augen auf.


    Wolff wurde wieder ernst "In Ordnung. Fangen wir an. Erst du Josephine, dann du Leliana, dann die Sucherin und am Schluss Meister Cullen dessen Funktion ich noch nicht kenne."


    Josephine begann "Es gibt Anfragen von Adeligen die die Inquisition kennenlernen möchten."


    Wolff zuckte mit den Schultern "Sollen sie doch. Aber halt sie mir bitte vom Leib. Und wenn sie uns was da lassen wollen ist das willkommen. Naja nicht alles" Wolff grinste leicht.


    Josephine nickte bestätigend "Außerdem klagt Quartiermeisterin Thrall über Nachschubprobleme."


    "Können wir da etwas tun?"


    "Ich laß mir etwas einfallen aber die meisten Händler sehen die Inquisition nicht als lohnenden Handelspartner. Ausserdem ist da noch der Krieg zwischen Magiern und Templern und Banditen und Streuner. Das Alles macht die Straßen unsicher."


    "Können wir wegen dieses Krieges oder der Banditen etwas tun?"


    "Das solltest du mit Hauptmann Cullen besprechen. Er ist der Kommandant der Inquisitionstruppen."


    "Schön, Leliana."


    "Solas sagte mir das die Bresche nicht wirklich verschlossen ist. Zwar kommt dort momentan nichts durch aber um sie richtig zu verschließen musst du sie zuerst wieder öffnen. Und dazu brauchen wir unbedingt Hilfe."


    "Hmm ich verstehe. Die Klebestelle aufreißen und richtig vernähen."


    Leliana nickte und wies zu Cassandra.


    "Sucherin?"


    "Um die Bresche zu schließen haben wir zwei Optionen. Entweder die Magier oder die Templer. Erstere haben sich in Schloss Redcliffe versammelt, ausgenommen derer die herum streifen und alles angreifen was sie sehen. Von diesen Wahnsinnigen distanzieren sich die Magier auf Schloss Redcliffe. Ihre Anführerin ist Großverzauberin Fiona."


    Sofort begann Hauptmann Cullen zu protestieren und über die Magier herzuziehen.


    Wolff stoppte seine Tirade jedoch mit einem Scharfen "Stopp. Wenn ihr ein Problem mit Magiern habt dann habt ihr auch eines mit mir. ICH bin ebenfalls ein Magier." Er hob die Hand und Funken sprühten.


    Cullen und Cassandra zuckten zurück und ihre Hände näherten sich den Schwertgriffen.


    "So und jetzt beruhigen wir uns wieder" Die Funken verschwanden. "Weiter Sucherin."


    "Wegen der Templer sollten wir nach Val Royeaux gehen."


    "Gehen? Wie weit ist das?"


    "Gehen? Ich meinte reisen. Zu Pferd dauert es einige Tage aber da wir nur wenige Pferde haben kann immer nur eine kleine Gruppe so eine Reise unternehmen."


    "Hrmpf Pferde. Ich bin seid über hundert Jahren nicht mehr im Sattel gesessen. Mein armer Hintern. Was?"


    Er sah erstaunte Blicke.


    "Ja ich bin viiiiel älter als ich aussehe aber darüber reden wir ein anderes Mal. Cassandra, wo könnten wir Pferde herbekommen."



    "Nun, in der Nähe von Redcliffe lebt Meister Dennet. Vielleicht kann er uns weiterhelfen. Er war früher für die Pferde des Arl von Redcliffe verantwortlich und ist angeblich der Beste Pferdezüchter Weit und Breit. Aber ihr solltet euch besser selbst mit ihm unterhalten, er ist da sehr eigen."


    "Gut , sonst noch was?"


    "Im Moment nicht Wolff." Dieses 'Wolff' ging Cassandra nur zögerlich über die Lippen.


    Wolff grinste sie kurz an dann wandte er sich an Hauptmann Cullen "Hauptmann?"


    "Als .. Ich .. " Cullen war nach dem Ausbruch Wolffs immer noch verunsichert.


    "Redet schon Hauptmann"


    "Cullen straffte sich" Ich bin Hauptmann Cullen und Befehlshaber der Truppen der Inquisition. Unsere Truppenstärke ist gering und die meisten Leute brauchen erst eine gründliche Ausbildung um überhaupt eingesetzt werden zu können."


    "Haben wir genug Leute um Außenposten errichten zu können?


    "Einen höchstens zwei. Ich würde empfehlen hier .. " Cullen beugte sich über eine Karte " .. einen ersten Außenposten einzurichten. Hier sammeln sich Flüchtlinge die durch den Krieg ihre Heimat verloren haben aber es kommt immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen von Magiern und zu meinem Bedauern auch von Templern. Den Weg bis dort hin können einstweilen Späher überwachen die uns benachrichtigen falls eine größere Einheit gebraucht wird."


    "Gut! Erklärt mir die Gegend."


    Cullen erklärte Wolff die Umgebung um den Platz wo er den ersten Außenposten einzurichten gedachte. Wolff überlegte "Der Pferdezüchter, noch einige andere Höfe .. hmm .. könnte Nachschub bedeuten, hier die Wegkreuzung, hier der Weg nach Redcliffe, dort das Schloss. Ja! Der Platz ist für einen Außenposten hervorragend gewählt Hauptmann."


    Cullen sah Wolff mit zusammen gekniffenen Augen an.


    Der lachte kurz auf "Hauptmann, ich habe schon Armeen in die Schlacht geführt. Glaubt mir, ich erkenne gute Arbeit."


    Cullen straffte sich merklich zufrieden.


    Wolff klatschte in die Hände "Also ich sehe das so.
    Unser erstes Anliegen wird der Nachschub sein. Ohne Mampf kein Kampf hat man in meiner Welt einmal gesagt. Dazu werden wir hier diesen Aussenposten einrichten und den Weg zu diesen Höfen und dem Pferdezüchter sicher machen. Außerdem möchte ich das dieses gesamte Land hier nach und nach durch Patrolien aufgeklärt und gesichert wird.Zudem müssen wir die Stärke unserer Truppen anheben.
    Unser zweites Anliegen wird sein, Verbündete zu finden. Ich tendiere hierbei dazu, zuerst einen Besuch in Val Royeaux zu machen. Sollten wir dort scheitern versuchen wir es in Redcliffe.
    Und unser drittes Anliegen ist das endgültige Schließen der Bresche. Bis dahin soll Solas die Bresche genau im Auge behalten.
    Soweit alles klar? Einwände?"


    Die Anderen sahen ihn an "Alles Klar." Nur Cassandra fügte hinzu "Jemand der weiß wie es gemacht wird. Ich bin froh das wir ..." Sie zögerte kurz ".. dich haben Wolff."


    Alle verließen die Kammer und beeilten sich ihren Aufgaben nachzugehen. Als Wolff die Kirche verließ stand dort ein junger Mann in schwerer Rüstung und sprach ihn an "Verzeiht bitte Mylord. Auf ein Wort."


    "Junger Mann?"


    "Ich bin Cremisius Aclassi, Leutnant bei den Sturmbullen des eisernen Bullen. Mein Hauptmann schickt mich um der Inquisition die Dienste der Sturmbullen anzubieten. Wir sind Söldner und zwar die Besten und jede Münze wert. Falls Interesse besteht findet ihr uns an der Sturmküste."


    "Die Inquisition braucht gute Leute und das Angebot klingt interessant. Ich glaube wir sehen uns an der Sturmküste wieder, junger .. Mann."

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    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
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    „Zum Glück hat wenigstens Varric sich den langweiligen Teil unserer Mission erspart.“ Elion rutschte in eine bequemere Sitzposition und legte seine Beine auf einen Schemel, der schon von Seras Füßen belagert wurde. Nach einem kurzen Gerangel um die Anordnung der Gliedmaßen gewann die Stadtelfe die Oberhand und Elion gab sich grinsend damit zufrieden. Die Friedensverhandlungen hatten sich in die Länge gezogen, genauso wie der Abend.
    „Ich hätte dem Geplänkel der Kaiserin und ihrer Generale keine Sekunde länger mehr zuhören können“, ächzte Cassandra müde und bettete ihren Kopf an Nadiras Schulter, welche daraufhin den Arm um die Sucherin legte. Wieder beobachtete Cullen neidvoll die Selbstverständlichkeit, mit der die Paare Zärtlichkeiten austauschten. Man hatte ihm ein Leben lang eingebläut, sich aller Gefühle zu entledigen und diese nun zuzulassen, glich einem Verrat an all seinen Prinzipien. Er stand auf, nickte den anderen entschuldigend zu und betrat einen der großen Balkons, von welchen das gesamte Gebäude umrahmt wurde. Fast gierig sog er die Abendluft ein und stützte sich mit den Ellenbogen auf das steinerne Geländer. Hinter ihm hörte er leise Schritte, die er an Rhythmus und Klang erkannte, kurz darauf stellte sich Delrin neben ihn und schaute ebenfalls in die Ferne. Halamshiral erstrahlte in der Dunkelheit wie ein funkelndes Juwel.
    Der besorgte Blick seines Freundes rührte Cullen. „Es ist alles in Ordnung“, beschwichtigte er den anderen, aber sein Lächeln geriet in leichte Schieflage.
    „Was bedrückt Dich?“ Delrin wandte sich dem Kommandanten zu und lehnte sich gegen das Geländer. Im Licht der Fackeln und Laternen leuchtete seine dunkle Haut fast golden und die wachsamen großen Augen kamen noch mehr zur Geltung.
    Ganz versunken in der Betrachtung des Freundes fühlte sich Cullen ertappt, als sein Gegenüber ein Räuspern vernehmen ließ. Er streckte das Kreuz durch. „Ich ...“, er suchte verzweifelt nach Worten, doch was wollte er sagen? Dass Delrin sich vergebens Mühe mit ihm machte? Alleine der Gedanke bereitete ihm Angst. Ihn zu verlieren, bevor … Cullen setzte sich, beugte den Oberkörper vor und verbarg sein Gesicht in den Händen. „Warum ist immer alles so kompliziert?“
    Delrins Atem schlug ihm gegen das Ohr, als dieser neben ihm Platz nahm und schließlich seine Wange vorsichtig küsste. „Weil wir selbst die einfachsten Dinge immer verkomplizieren müssen.“
    Cullen erstarrte, hoffte aber unbewusst auf ein weiteres Zeichen der Zuneigung, während sein Verstand ihm riet, schleunigst das Weite zu suchen. „Zu spät“, sagte er mehr zu sich selbst.
    „Was ist zu spät?“ Delrin neigte den Kopf etwas zur Seite und lauschte.
    „Ich hätte meine Gefühle niemals zulassen dürfen.“ Ein tiefer Stoßseufzer folgte.
    „Was ist so schlimm daran?“ Der Templerhauptmann erschrak, als sein Kommandant aufsprang und wild gestikulierend vor ihm auf und ab ging. „Ich habe einen Eid geschworen und mich ganz meiner Aufgabe gewidmet. Ich darf mich nicht ablenken lassen. Ich muss ...“ Weiter kam Cullen nicht, weil ihm Delrins volle und weiche Lippen sanft den Mund verschlossen. Er erwiderte den Kuss stürmischer als geplant, zu lange hatte er sich dagegen gewehrt, doch nun wollte er nichts sehnlicher als in diesen Kuss eintauchen wie ein Ertrinkender. Nur widerwillig lösten die beiden sich voneinander, ihre Herzen schlugen schnell. Als einige Adlige auf den Balkon traten, sahen die beiden Männer so aus, als hätte man sie lediglich beim Plausch gestört.

    Am frühen Morgen des nächsten Tages verließ die Inquisition Halamshiral, darauf vertrauend, dass die am Vorabend geschmiedeten Bündnisse keine reinen Lippenbekenntnisse waren. Celene wusste allerdings ihre Beraterin und Liebhaberin Briala hinter sich und diese kam in ihrer Macht Leliana gleich. Zwei Schatten hinter dem Thron. Ausgeruht und bestens gelaunt ritten Elion und seine Freunde in einem großen Tross voran, der sich alsbald in kleinere Grüppchen aufteilte. Ihnen folgten die Soldaten, Späher und Templer, welche sich auf etlichen Ochsenkarren verteilten. Das Schlusslicht bildete ein Wagen mit Gitterstäben, in welchem Herzogin Florianne de Chalons hockte und zeterte, dass sich ihre Wächter die Ohren mit Taschentüchern verstopften. Dabei konnte die Intrigantin froh sein, noch zu leben, denn ihr Bruder war am Tag zuvor dem Henkersbeil übergeben worden. „Ich verlange, standesgemäß behandelt zu werden!“, schrie die Uneinsichtige.
    Leliana, die mit Josephine und Morrigan in einer Kutsche saß, welche dem Gefängniskäfig vorweg fuhr, stöhnt entnervt auf. „Gleich stopfe ich ihr das Maul.“
    „Ich könnte sie in eine Kröte verwandeln, das würde zu ihr passen.“ Die Hexe der Wildnis grinste zwar, aber Floriannes Gezeter ging ihr ebenfalls gewaltig auf die Nerven. Botschafterin Montilyet wählte wie immer den sanften Weg und bat den Kutscher einfach, etwas zu beschleunigen, sodass sie alsbald neben jenem Ochsenkarren fuhren, der mit Dorian, dem Bullen und Sera noch mehr Lautstärke verursachte, als eine einzelne hochnäsige orlaisianische Adlige in Ketten.
    „Ich glaube, ich steige gleich aus, werde zur Krähe und fliege voraus“, Morrigan massierte sich die Schläfen.
    „Du Glückliche.“ Leliana hoffte, dass der Tumult gegen Abend nachlassen würde. Sie sehnte die Ankunft in der Himmelsfeste herbei. Endlich wieder ihren Sohn in die Arme schließen und diesem Lärm entrinnen. Ja, das war etwas, auf das man sich freuen konnte.

    Eine Woche später, auf dem Weg in die Westgrate ...

    „Was denn? Schon wieder Bohnen?!“ Varric stocherte in der Glut des Lagerfeuers herum, als hoffte er, dass der Kochtopf gleich in Flammen aufgehen würde und mit ihm der scheußliche Inhalt. „Hat Euch mal jemand gesagt, dass Bohnen ihre fürchterliche Wirkung erst dann entfalten, wenn man sie mehrmals aufkocht? Bohnen zum Frühstück, zum Mittag und ich kotze gleich auf meinen Teller, wenn mir jetzt wieder einer von Euch das Zeug unter die Nase hält!“ Der Zwerg lief hochrot an und schmiss seinen Löffel auf den Boden.
    „Schatz, hier konnte keiner mit Deinem empfindlichen Magen rechnen“, versuchte Hawke, ihren aufgebrachten Gatten zu beruhigen. Vergebens. Varric geriet noch mehr in Fahrt. „Mein Sodbrennen würde jeden feuerspeienden Drachen erblassen lassen.“ Zur Unterstützung seiner Worte entwich ihm ein lauter Rülpser und seine Ehefrau boxte ihm erbost in den Oberarm.
    „Morgen jagen wir Euch einen Hasen“, versprach Harding ihm und reichte Varric ein Stück trockenes Brot.
    Merrill warf Marian Hawke einen vielsagenden Blick zu. Es hatte keinen Sinn, dieses Thema noch weiter zu diskutieren, denn das hatten sie schon damals in den Tiefen Wegen bereut. Varrics Gaumen war hoffnungslos verwöhnt, hatte er doch immer feinstes Essen bekommen und als gern gesehener Gast in den Tavernen Kirkwalls überschlug man sich regelrecht mit seiner Bewirtung. Es lag also weniger an einem gesundheitlichen Problem, sondern eher daran, dass der Zwerg in Sachen Küche zu sehr verhätschelt worden war.
    Alistair streckte die Beine aus, wobei seine Fersen sich in den sandigen Boden gruben. Schon hier machte sich langsam die Wüste breit, die Erde wurde rötlich und porös, der Waldbewuchs war Büschen und Gräsern gewichen. „Bis wir am Ziel angekommen sind, kann alles Mögliche passiert sein.“ Er hielt einen trocknen Ast ins Feuer und betrachtete die gierige Flamme, welche sich durch das Holz fraß.
    „Ihr seid nicht oft aus Ferelden rausgekommen, oder?“ Hawke reichte ihm einen Becher mit Tee, welchen er in beide Hände nahm und vorsichtig hinein blies.
    „Nein, wir sind damals mit dem Helden von Ferelden durch ein sehr begrenztes Gebiet gereist, aber wir haben Orzammar gesehen“, schwärmte Alistair. Harding wurde hellhörig und löcherte ihn mit Fragen, während die anderen schweigend ihre Mahlzeiten aßen. Auch Varric. Zumindest so lange, bis neben ihm eine Art Rauchwolke entstand und sich Coles Umrisse aus derselben schälten. „Andraste! Kleiner! Musst Du einen immer so erschrecken?“, stieß der Zwerg hervor und fasste sich zur Unterstützung seiner Worte an die Brust.
    Der blonde junge Mann, dessen Gesicht von einem Hut mit breiter Krempe verdeckt wurde, setzte sich ans Feuer. „Ich dachte mir, dass ich hier nützlicher bin, als auf der Feste oder im Palast.“
    „Du warst im Palast?“ Varrics Augen wurden groß.
    „Ja sicher, aber dort ist es unangenehm. Zu viele Lügen, zu laut und grausam.“
    „Ihr reist durch das Nichts?“ Merrills Interesse war geweckt und Hawke verdrehte die Augen. „Was seid Ihr? Ein Dämon?“
    „Oh nein! Fang‘ jetzt nicht damit an, Gänseblümchen“, stöhnte Varric. Merrill hatte ein fatales Interesse an Dämonen und fast ihren Clan auf dem Gewissen, wenn Hawke und ihre Freunde nicht eingeschritten wären. Aber da setzte sich die Dalish Elfe auch schon neben Cole, machte es sich gemütlich und die beiden unterhielten sich geschlagenen drei Stunden miteinander.
    „Geht jetzt endlich schlafen!“, rief Hawke ihnen von ihrem Nachtlager aus zu und brummte Varric ins Genick: „Oder was Dämonen sonst so nachts machen.“

    nächstes Kapitel
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (03.06.2017 um 17:46 Uhr) Grund: Link zu Kapitel 58 eingefügt
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    In den nächsten Tagen und Wochen wurde der Außenposten eingerichtet und die nähere Umgebung von Banditen und sich bekämpfenden Magiern und Templern gesäubert. Unter den Flüchtlingen, die von der Inquisition bestmöglich versorgt wurden, konnten einige Leute gewonnen werden die sofort von Cullen in sein Ausbildungsprogramm übernommen wurden.

    Auf dem Weg zu den Höfen und zu Meister Dennet waren einige kleinere Risse zu schließen und Dämonen zu bekämpfen. Cassandra staunte immer wieder wenn Wolff zu seinem Schwert griff und mit schnellen, geschmeidigen Bewegungen seine Gegner der Reihe nach bezwang ohne dabei einmal selbst in Bedrängnis zu kommen. Besonders gegen Dämonen ragten die Eigenschaften von Sternenglanz hervor. Cassandra fühlte sich neben diesem hervorragendem Schwertkämpfer wertlos.
    Als sie ihn eines Tages darauf ansprach lachte er nur und verwies auf seine Jahrtausende lange Erfahrung. Dann begann er sie zu trainieren was sie schnell besser und geschickter machte. Zudem schmiedeten er und Meister Harritt ein Schwert das exakt für sie ausgelegt war. Meister Harritt erkannte dabei das Wolff ihm noch ein paar Kniffe beibringen konnte.

    Als sie endlich die Höfe und Meister Dennet erreichten wurden auf Wunsch des Pferdezüchters einige Wachtürme errichtet. Danach war er bereit die Inquisition mit Pferden zu versorgen und von den Höfen gelangte ein steter Strom Nahrungsmittel in ihren Besitz. Sogar Meister Dennet selbst konnte überzeugt werden sich der Inquisition anzuschließen.

    So wie sich die Inquisition weiter und weiter ausbreitete traf sie eines Tages auf einen Mann der sich Blackwall nannte und ein grauer Wächter zu sein behauptete.
    Nachdem Wolff einige Informationen von Leliana bekommen hatte reiste er zu ihm um ein langes Gespräch mit diesem zu führen. Nach diesem Gespräch schloss sich Blackwall ebenfalls der Inquisition an, in der Hoffnung mit ihrer Hilfe andere Wächter, die anscheinend alle verschwunden waren, ausfindig zu machen.

    Ein Abstecher zur Sturmküste erwies sich als sehr ergiebig. Nach ihrer Ankunft wurden sie von einer Späherin namens Harding, einer Zwergin mit Sommersprossen in ihren heiteren Gesicht, darauf aufmerksam gemacht das einige ihrer Späher vermisst wurden. Wolff sagte sofort zu sich darum zu kümmern. Als er sich zusammen mit Blackwall, Cassandra und Varric auf den Weg zum Strand machte konnten sie schon von weiten erkennen das hier ein erbitterter Kampf stattfand. Auf der einen Seite kämpfte, einen gewaltigen zweihändigen Hammer schwingend, ein grauer Riese mit mächtigen Hörnern mitten in seiner Schar. An seiner Seite entdeckte er Leutnant Aclassi der ihn in Heaven angesprochen hatte. Obwohl die andere Seite in der Überzahl war war der Kampf doch mehr als ausgeglichen und als Wolff und die anderen eingriffen schnell vorüber.

    Als der Kampf vorbei war trafen sich der Riese der sich als 'der eiserne Bulle' und Kunari vorstellte und Wolff auf dem Schlachtfeld. Der Bulle befahl seinen Leuten noch dieses zu säubern dann setzte er sich mit Wolff zu einem langen Gespräch, in dem auch zur Sprache kam Wer oder Was ein Kunari ist, das der Bulle als Spion der Ben Hassrad ins Land geschickt wurde und auch das Krem, so nannte der Bulle Cremisius Aclassi, ein Mann war der in einem Frauenkörper gefangen war. Nach dem man sich geeinigt hatte schüttelten sich der Bulle und Wolff die Hände.

    Der Händedruck des Kunari hätte härter nicht sein können und das lässige Grinsen war eine Herausforderung die Wolff gerne annahm. Er sammelte seine Kräfte und bündelte sie im Arm. Dann drückte er seinerseits zu und dem Bullen fielen beinahe die Augen aus dem Kopf denn er konnte diesem Druck nicht standhalten. Mit einem bewunderndem "Wir sehen uns in Heaven, Boss" verabschiedete sich der Bulle, sammelte seine Leute und zog von dannen.

    Wolff und seine Begleiter zogen weiter, das Rätsel um die verschwundenen Späher zu lösen. In einer halb verfallenen Hütte fanden sie dann auch die Leichen der Vermissten und Hinweise das sich in der Gegend eine Gruppe namens 'Hessarians Klingen' breitgemacht hatte. Nach weiterer Suche entdeckten sie das mit Palisaden befestigtes Lager dieser Gruppe. Wolff forderte den Anführer heraus und besiegte ihn nach kurzem Kampf. Der Rest der Gruppe konnte ebenfalls für die Inquisition gewonnen werden und Wolff befahl den Klingen diesen Abschnitt zu beobachten und, wenn möglich, zu sichern.

    In dem Lager trieb sich auch ein grosser schwarzer Hund herum der nach dem Kampf zu Wolff kam und ihn anstuppste. Wolff ging in die Hocke und die Blicke von Mann und Hund trafen sich. Wolff streckte die Hand aus, der Hund schnupperte daran und leckte über den Handrücken. "Na Junge, willst du mit mir kommen?" fragte Wolff. Der Hund blaffte zustimmend und Cassandra beglückwünschte Wolff das sich jetzt ein Mabari auf ihn geprägt habe. Wolff fragte den Hund "Was hältst du von dem Namen Wraff?" Der Hund blaffte erneut zustimmend und als Wolff und seine Gruppe das Lager verließen schloss er sich ihnen ohne zu zögern an.
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (16.05.2017 um 05:26 Uhr)
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    Wärend der ganzen Zeit hatte Searin immer öfter seine Nähe gesucht und eines Tages ging er zu Leliana um sie über ihre Nachforschungen bezüglich der Elfe zu befragen. Doch anscheinend war diese nur eine stille, zurückhaltende junge Frau, eine fleißige Arbeiterin und hervorragende Näherin. Nicht ganz zufrieden mit dieser Auskunft schwor sich Wolff das Rätsel Searin zu lüften und marschierte zurück zu seiner Hütte.
    Auf dem Weg dorthin begegnete er Josephine die ihn anhielt und fragte "Wann hast du vor nach Val Royeaux zu reisen Wolff?"


    "Wieso? Willst du mitkommen?"


    "Auf jeden Fall. Ich möchte ein paar Einkäufe machen."


    "Dann sollten wir uns in den nächsten Tagen aufmachen."


    "Hervorragend"Josephine rieb sich vor Vorfreude die Hände "Sagen wir in zwei Tagen?"


    "Ist mir Recht Josephine. Sag du den anderen Bescheid."


    Josephine stieß einen kleinen Jauchzer aus und eilte davon. Wolff ging weiter zu seiner Hütte. Drinnen wartete schon Searin auf ihn und sah ihn mit großen Augen an.


    "Searin? Was ist los?"


    "Ich habe mitbekommen das du Lady Nachtigall hast mich beobachten lassen." Sie trat auf Wolff zu, schob die Hände unter seinen Mantel und legte sie ihm auf die Brust. "Ich will dir die Wahrheit über Searin Hilrahn erzählen. Ich bin eine Meuchelmörderin." Sie hielt den Atem an und wartete auf seine Reaktion.


    Wolff zuckte nur mit den Schultern. "Ja? Und?"


    "Hast du nicht verstanden?"


    "Schon. Jeder hat so seine Seiten die er nicht offen legen will. Du hattest einige Male die Möglichkeit mich zu töten wenn es das gewesen wäre was du gewollt hättest. Aber du hast es nicht. Warum?"


    "Weil du uns alle retten wirst. Und weil ich dir dabei helfen will. Und weil ich .. ich .. ich mich in dich verliebt habe." Searin ließ die Hände um ihn gleiten und kuschelte sich fest an ihn. Dann erzählte sie ihm die traurige Geschichte von Searin, dem Mädchen aus Highever. Als sie fertig war weinte sie haltlos und Wolff legte sanft seine Arme um sie. "Nie hätte ich gedacht das ich mich jemals wieder von einem Mann berühren lassen würde aber deine Berührung will ich. Ich habe erst einmal geliebt. Tinuviel, eine Elfe aus dem Volk der Dalish. Als sie gestorben ist dachte ich, auch gestorben zu sein. Bis ich dich zum ersten Mal gesehen habe."


    "Und der Mann?" fragte Wolff wütend


    "Ich habe ihn getötet. Vergiftet. Und er ist langsam und qualvoll gestorben."


    "Gut" Wolff hob die Elfe auf die Arme. Leicht und zart lag sie dort, die Arme um seinen Hals gelegt. Er trug sie zum Bett und legte sie sanft hinein. Dann zog er den Mantel aus und legte ihn über die Stuhllehne. Dann setzte er sich neben sie und nahm ihre schmalen Hände in seine. "Searin, ich muss dir etwas sagen. Dort wo ich herkomme gibt es eine Frau die dir sehr ähnlich ist. Diese Frau liebe ich von ganzem Herzen. Und sie trägt unser Kind, unseren Sohn. Doch meine Heimat ist weit weit weg von hier und ich habe keine Hoffnung jemals dorthin zurück zu kommen. Ich mag dich kleine Searin aber sie wird immer den ersten Platz in meinem Herz einnehmen. Wenn du damit zurecht kommst will ich dir all die Zärtlichkeit und Liebe geben die du verdienst."


    Searin hob den Oberkörper und fasste um seinen Hals "Und wenn auch nur eine kleine Nische für mich bleibt, das würde mir schon reichen." Sie zog sich hoch und ihre weichen Lippen trafen die seinen.


    Wolff ließ sich nach vorne sinken und legte sich zu ihr.
    ---
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Sanft strich Wolffs Hand über ihren Körper. Langsam öffnete er die Schnallen und Schlaufen ihrer Kleidung. Dann richtete er sich auf den Knien auf und streifte die Kleidung langsam von ihrem Körper. Als sie in ihrer Nacktheit vor ihm lag musste er feststellen das er sich in einer Hinsicht geirrt hatte. Nein, sie war nicht zierlich und zerbrechlich sondern sehr schlank. Und unter der Haut ihres Bauches zeichneten sich deutlich Muskeln ab. Er stieg kurz aus dem Bett und legte seine restliche Kleidung ab. Langsam ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern. Von ihren großen wunderschönen Augen über das Zentrum ihrer Weiblichkeit bis hinunter zu den schlanken und doch kräftigen Beinen und den zierlichen Füßen.
    Langsam legte er sich wieder zu ihr und seine Lippen trafen wieder die ihren. Sanft knabberte er an ihrer Unterlippe, küsste die Narbe an ihrer Lippe, die Narbe an ihrem Kinn und wieder sanft ihren Mund.
    Wärendessen streichelten die Finger seiner freien Hand federsanft ihre makellose Haut, fuhren über die sanften Hügel ihrer Brüste über den flachen, festen Bauch bis hinunter zu dem kleinen Fleck zarten Flaums. Weiter ging es hinunter wo ihr Zentrum war. Leise stöhnte Searin auf und öffnete ihm die Beine. Seine Hand legte sich jetzt sanft und warm auf die Pforte zu ihrem Inneren. Mit einem Finger drang er langsam in sie ein und als er begann sanft den zarten Knoten zu massieren fühlte er ihre Feuchtigkeit kommen.
    Wolff schob sich jetzt über sie und stützte sich auf seine kräftigen Arme und seine Knie hob er zwischen ihr Schenkel. Searin öffnete die Beine noch weiter um ihm Platz zu machen. Wolff schaute ihr in die Augen und sah ihr leises Flehen. Er senkte den Kopf und wo vorher seine Finger waren küssten sich nun seine Lippen ihren Weg.

    Als diese eine ihrer Brustwarzen trafen schlossen sich seine Lippen darum und Wolff begann sanft zu saugen und zu knabbern. Dann spielte er mit seiner Zunge damit um schließlich sanft darüber zu hauchen. Sofort richtete sich ihre Brustwarze auf und wurde hart. Das selbe Spiel führte er bei der anderen Brustwarze aus zu der er sich sanft hinüber küsste.
    Searin begann leise zu keuchen.
    Wolff schob sich weiter hinunter, küsste sich seinen Weg über ihren flachen Bauch zum Nabel. Dort verhielt er kurz um mit seiner Zunge die flache Nabelgrube zu erforschen. Dann küsste er sich weiter über ihren zarten Flaum bis hin zu ihrer Pforte. Langsam drang er mit der Zunge ein, leckte saugte und knabberte an dem zarten Knoten bis die Feuchtigkeit zu wahrer Nässe wurde Searin den Rücken durchbog und ihr Keuchen lauter wurde.
    Wolff kostete ihren Geschmack. Sie schmeckte nach Meer und wilden Kräutern. Searin griff in seine Haare und zog ihn zu sich nach oben um ihn wild und leidenschaftlich zu küssen.
    Als sein harte Schaft auf ihre Pforte traf saugte sie die Luft ein und flüsterte heiser "Bitte komm zu mir" Langsam drang er in sie ein, immer darauf achtend ob er ihr Schmerzen bereitete. Doch er sah nur wilde Freude in ihren Augen. Als er ganz in sie eingedrungen war warf Searin ihre Beine um seine Hüften um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen. Wolff spürte wie sich die Muskeln in ihrem Inneren um seinen Schaft schlossen und begann langsam sich zu bewegen. Searins Keuchen wurde jetzt laut.
    ---
    Am nächsten Morgen erwachte Wolff als die Sonne gerade begann aufzugehen. Searin hatte sich an ihn geschmiegt und ihr Arm lag auf seine Brust. Ihr leiser Atem wurde nur durch gelegentliche zärtliche Geräusche unterbrochen. Als Wolff sie so schlummern sah schwörte er sich, niemals zuzulassen das jemand ihr noch einmal weh tat.
    Sie hatten sich in dieser Nacht mehrmals geliebt und so tat es Wolff leid sie wecken zu müssen aber vor der Hütte hörte er schon die Leute bei der Arbeit. Sanft bließ er ihr ins Ohr und Searin erwachte murrend. Kurz sah sie sich erschrocken um bis sie Wolff erkannt. Sie lächelte ihn warm an und küsste ihn leidenschaftlich. Dann stützte sie ihr Kinn auf seiner Brust auf und sah liebevoll zu ihm hoch "Guten Morgen Ma Vhenan."
    "Ma vhenan ? Klingt hübsch. Was heißt das?"


    "Mein Herz. Tinuviel hat mir ein paar Worte aus der Sprache der Dalish beigebracht" Ihr Blick wurde traurig.


    "Was würde sie jetzt wohl denken?"


    "Sie würde sich freuen denke ich. Ihre letzten Worte an mich waren 'Lebe weiter und werde glücklich'"

    "Und ich hoffe ich konnte dabei ein wenig behilflich sein."


    "Sehr sogar Lethallin. Lethallin bedeutet das du jemand bist der mir wichtig ist. Wenn ich dir wichtig bin sag bitte Lethallan zu mir."


    "Lethallan ma Vhenan" Wolff zog sie zu sich und küsste sie sanft. "Aber so gerne ich die nächsten Jahrhunderte so mit dir verbringen möchte, wir müssen leider aufstehen Liebes."


    Trotz ihres gemurrten Protestes schwang sich Wolff aus dem Bett. Mit einem zärtlichen Klaps auf ihr kleines festes Hinterteil brachte er auch Searin dazu endlich aufzustehen. Er sah sich um "Wraff wo bist du?"
    Der Mabari trabte vom Vorraum herein. Searin, die den großen Hund an Vortag nicht bemerkt hatte, blickte ein wenig ängstlich. "Wraff, das hier ist Searin. Sie gehört zu mir und ist mir wichtig. Pass gut auf sie auf." Wraff blaffte zustimmend. Searin näherte sich dem Hund, ging in die Hocke und streckte die Hand aus. Wraff schnüffelte daran, blaffte kurz und schob seinen mächtigen Schädel unter ihre Hand . Searin begann ihn zu kraulen und Wraff ließ ein zufriedenes Geräusch hören.

    *Anmerkung am Rand. Ich hab einen Teil dieses Posts in einen Spoiler gelegt, weil die Szene nicht gerade jugendfrei ist. Ich weiß ja nicht WIE tolerant man hier ist*
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (17.05.2017 um 01:56 Uhr)
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    Die Pferde von Meister Dennet waren endlich angekommen und so konnte eine größere Gruppe die Reise nach Val Royeaux antreten. Wolff entschied sich zusätzlich zu Blackwall, Cassandra und Varric für eine handvoll Soldaten. Dazu kamen Leliana, Josephine und, nach einem großen, bettelnden Blick, Searin. Als die anderen ihn deshalb fragend ansahen grinste er nur breit und sagte sonst nichts. Nach dem ersten Nachtlager wussten sie dann bescheid deshalb ritt am nächsten Tag Leliana an seine Seite. "Wolff kann ich mit dir reden?" "Was gibts denn Leliana?" "Es geht um Searin. Ist es klug sie mitzunehmen? "Wie meinst du das?" "Nun seid gestern wissen wir alle was zwischen euch los ist aber ist es nicht schlecht für die Moral wenn ein Anführer seine Geliebte mitnimmt?" Wolff sah sie groß an "Bist du etwa Eifersüchtig?" "WAS? NEIN! Das will ich damit nicht sagen. Ich ... "sie suchte nach Worten bis sie Wolffs breites Grinsen sah. Ihre Augen begannen wütend zu funkeln. Als sie zu sprechen ansetzte winkte Wolff nur ab. Dann drehte er sich im Sattel um und winkte Searin die ein Stück weiter hinten in der kurzen Kolonne ritt. Diese trieb ihr Pferd an bis sie zu Wolff und Leliana aufgeschlossen hatte. "Weißt du Leliana. Nicht nur das ich sie liebe, sie hat auch andere Qualitäten die sie hervorragend vor deinen Leuten verborgen gehalten hat." Er schenkte Searin ein liebevolles Lächeln das genau so liebevoll erwidert wurde. "Lethallan, würdest du Leliana bitte in dein Geheimnis einweihen. Searin überlegte kurz dann sah sie hinüber zu Leliana "Wenn du es wünscht, Lethallin." Wolff trieb sein Pferd an damit sich die Beiden ungestört unterhalten konnten.
    ---
    Als sie Val Royeaux erreicht hatten schlugen sie ein Lager auf und betraten die Stadt zu Fuß. Die Pferde ließen sie unter Schutz der Soldaten zurück. Auf ihrem Weg durch die Stadt staunten alle außer Wolff über die Pracht. Darauf angesprochen zuckte er nur mit den Schultern und meinte "Überladen, protzig und dekadent."Auf einem Platz angekommen sahen sie ein großes Podest auf dem eine Gruppe Kirchenschwestern stand. Eine von ihnen hielt gerade eine Hetzrede gegen die Inquisition.Sie kämpften sich durch die versammelten Bürger und als sie vor dem Podest angekommen waren rief Wolff wütend
    "Euch Betschwestern wäre es wohl lieber wenn das Loch dort oben immer noch offen wäre und die Dämonen sich kugelrund an den Menschen fressen würden. Oder warum bekämpft ihr diejenigen, die sich dem Verderben in den Weg stellen." Die Sprecherin sah ihn entsetzt an dann schrie sie "Falscher Herold! Der Erbauer wird die Gläubigen beschützen und die ketzerische Inquisition zermalmen!" Eine Gruppe Soldaten betrat den Platz und begab sich aufs Podium. Leliana zischte Wolff ins Ohr "Templer." Einer der Templer schlug die Sprecherin mit einem wuchtigen Schlag nieder und der Anfürer der Soldaten rief "Ihr seid unserer Dienste nicht länger würdig. Die Templer sagen sich von der Kirche los!" Dann verließen die Soldaten das Podium wieder. "Lordsucher! Lordsucher Lucius!" Cassandra rief dem Anführer der Soldaten hinterher. Der drehte sich zu ihr um, kanzelte die Sucherin mit wenigen beleidigenden Worten ab und zog mit seinen Männern von dannen. Wolff enterte derweil das Podium und kniete sich neben die Niedergeschlagene die langsam wieder zu Bewusstsein kam und ihn entsetzt anblickte. "War es das was ihr wolltet. War das besser? Die Inquisition ist NICHT euer Feind!" Die Frau murmelte nur "Wer weiß heutzutage noch wer Freund und wer Feind ist? Ich bin dazu zu niedrig. Größere müssen entscheiden."
    ---
    Überall auf dem Platz standen Guppen von Bürgern und unterhielten sich teils panisch teils wütend über das Geschehene. Die Gruppe versammelte sich etwas abseits und plötzlich war ein sirrender Laut zu hören. Schnell wie eine zustoßende Schlange griff Wolff in die Luft und fing einen Pfeil an dem eine Nachricht angebunden war. Den Anweisungen in dieser Nachricht folgend fanden sie eine Aufforderung des Nachts ein abgelegenes Palais aufzusuchen um sich mit einer gewissen roten Jenny zu treffen. Als sie den Platz wieder verlassen wollten hielt sie ein Bote an der Wolff eine Einladung zu einem Empfang einer gewissen Madame de Fer überreichte. Als sie weiter gingen sprach sie eine Stimme aus den Schatten an. Sie hielten an und eine Elfin in Bodenlanger Robe trat vor sie. Es stellte sich heraus das dies Großverzauberin Fiona war, die Anführerrin der 'Freien Magier' wie sie es nannte. Sie lud die Inquisition zu Gesprächen auf Schloss Redcliffe ein.
    Sie fanden ein ruhiges Lokal das Tische im Freien aufgestellt hatte. Als sich die Gruppe an einen Tisch gesetzt hatte kam eilig eine Bedienung heran. Es wurden eine reichliche Mahlzeit und Wein bestellt und die Bedienung eilte freudedstrahlend in die Küche. Searin hatte sich neben Wolff gesetzt und lehnte sich an ihn. Er legte seinen Arm um sie und flüsterte ihr ins Ohr "Was hältst du von dem Ganzen mon Amour?" Searin sah ihn fragend an."Das heißt meine Liebe"sagte Wolff und küsste sie sanft auf die Schläfe. "Oh! Schön!" Sie kuschelte sich noch enger an ihn "Chaos und Uneinigkeit. Gefahr!" Sie sah ihm ernst in die Augen "Große Gefahr. Du .. wir alle müssen Vorsichtig sein." "Das werden wir ma Chéri, mein Liebling. Und was hältst du von Leliana? "Sie ist nett aber sie hat eine schwere Aufgabe. Sie hat versucht mich für ihren Spionagedienst zu rekrutieren aber ich habe abgelehnt weil ich so oft und so nah wie möglich bei dir sein will. Ich werd ihr jedoch helfen falls sie einmal meine Hilfe braucht." "Wir werden jede Hilfe brauchen ma Belle, meine Schöne."
    ---
    Als alle satt waren wollte sich Josephine zu ihrer Einkaufstour aufmachen. Wollf hielt sie zurück "Kennst du dich in dieser Stadt denn aus?" "Oh sehr gut sogar" grinste Josephine zurück. "Warum?" "Ich würde auch einiges benötigen. Immerhin habe ich nur diese eine Hose, diesen Pullover in dem ich mich langsam zu Tode schwitze und meinen Mantel der auch für kaltes Klima ausgelegt ist. Und ja, natürlich Unterwäsche." "Oh ja, da kenne ich ein paar Läden wo wir bestimmt etwas für dich finden werden. Warum begleitest du mich nicht?" "Gute Idee. Kommst du auch mit Lethallan?" "Zu Dritt begaben sie sich auf Einkaufstour wärend Leliana sich ein wenig in der Stadt 'umsehen' wollte. Varric, Cassandra und Blackwall marschierten zurück zum Lager. Wärend sie so durch die Läden schlenderten fragte Wolff Josephine über die hiesigen Zahlungsgewohnheiten aus. Josephine sah ihn groß an und fragte "Heißt das du hast kein Geld?" "Oh in meiner Welt würde ich sogar zu den Superreichen zählen. Aber hier? Ich glaube nicht das die hiesigen Kaufleute mein Geld überhaupt erkennen würden. Und Visa oder PlatinCard fallen hier wohl auch weg?" Wolff grinste breit. Josephine klopfte sich an die Stirn "Weißt du, daran habe ich noch nie gedacht. Natürlich wirst du auch Geld brauchen. Weißt du was, ich verwalte die Kasse der Inquisation und werde dir Geld vorstrecken. Und wenn wir wieder in Heaven sind überlegen wir uns etwas wegen einer Entlohnung für deine Dienste. Einverstanden?" "Hab ich eine andere Wahl?" "Nötigenfalls kann ich dir ein wenig Geld leihen und du arbeitest es dann ab, Lethallin" sagte Searin mit falscher Freundlichkeit. Wolff schlug die Hände über den Kopf zusammen und rief in gespielter Verzweiflung "So beginne ich also mein neues Leben. Als Schuldner bei der Inquisition und Lustknabe meiner Liebsten. Oh Weh mir armen Tropf." Searin und Josephine begannen schallend zu lachen.
    Wolff konnte zwei stabile Hosen aus hoch hochwertigem Stoff und einige passende Hemden ergattern. Am Schluß fanden sie noch einen Händler der Unterwäsche für Männer und Frauen sowie zarte Lingeriewaren verkaufte. Wolff suchte sich noch einige Unterhosen zusammen wärend Searin mit grossen Augen die zarten Fähnchen betrachtete und mit Josephine die Vor- und Nachteile der einzelnen Stücke diskutierte. Wolff tuschelte leise mit einer der Angestellten die ihm verschwörerisch zuzwinkerte, Searin genau taxierte und heimlich einige wunderschöne Stücke zur Auswahl zeigte. Bei zwei Stücken nickte Wolff leicht, die Angestellte verpackte die beiden Stücke und versteckte sie zwischen seinen Sachen.
    Da sich Josephine nicht sehr bei ihren Einkäufen zurückgehalten hatte und auch Searin das eine oder andere praktische Stück für sich entdeckt hatte waren es am Schluß einige Packete mit denen Wolff beladen wurde. Und wärend sich Josephine und Searin eingehakt fröhlich unterhielten dackelte Wolff schnaufend hinterher. Lelianas sich 'umsehen' förderte ebenfalls einige große Packen zu Tage und so war es nötig, für die Rückreise einen Ochsenkarren zu mieten.
    ---
    Das nächtliche Treffen in dem abgelegenen Palais führte zu einer Begegnung mit einem unwichtigen Adeligen und seiner Wache der die Inquisition sofort feuerballschleudernd angriff. Doch ein Blitz von Wolff sorgte dafür das der Adelige tot auf dem Boden aufschlug wonach seine Wache fluchtartig das Weite suchte. Danach zeigte sich eine blonde Elfe deren Ausdrucksweise hauptsächlich aus zusammenhangslosen Satzfetzen und unflätigen Beschimpfungen bestand. Die anderen zogen sich angewidert von der Elfe zurück, Wolff jedoch erkannte in ihr großes Potential und so bejate er ihre Bitte sich der Inquisition anschließen zu dürfen.
    Madame de Fer, so stellte sich heraus, war die ehemalige erste Verzauberin Vivienne von Montsimard. Eine hochnäsige, arrogante Person deren Wissen über den Hof von Orlais und ihr Können als Magierin für die Inquisition von Nutzen sein konnten. So wurde ihr Angebot, sich der Inquisition anzuschließen angenommen.
    Als die Gruppe sich für die Rückreise nach Heaven bereitmachte stellte sich heraus das die Anschaffung des Ochsenkarrens einen weiteren, positiven Aspekt hatte denn Viviennes 'leichtes' Gepäck, so zeigte sich, bestand aus mehreren Koffern die von ihrer Dienerschaft ins Lager geschleppt wurden.
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    Bevor sie sich mit den Magiern in Redcliffe auseinandersetzen würden beschloss Wolff, sich erst seiner Magie zu widmen um bei anfallenden Auseinandersetzungen besser gerüstet zu sein
    Er bat Searin sich mit der Elfe, Sera war ihr Name, auseinanderzusetzen weil er hoffte das sie als Stadtelfe schneller Zugang zu der Anderen finden würde.
    Leliana und Cassandra bat er, ihn die nächste Zeit in Ruhe zu lassen und als er ihnen erklärte warum erkannten die beiden die Wichtigkeit seiner Bitte und versprachen, ihm auch die anderen vom Hals zu halten.
    Dann traf er sich mit Vivienne und Solas zu einem langen Gespräch über die verschiedenen Facetten der Magie um sich schließlich in den jetzt leeren Kerker zurückzuziehen. Dort begann er seine Arbeit indem er sich in tiefe Trance versetzte und seinen Geist auf Reisen schickte.
    ---
    Beinahe eine Woche war vergangen als man Wolff zuletzt gesehen hatte. Cassandra hatte vor der Tür zum Kerker eine Wache postieren lassen um Wolffs Ruhe zu garantieren. Als sich jetzt die Kerkertür plötzlich öffnete stolperte der Wachposten mit einem erschrockenen Aufschrei nach vorne und fiel der Länge nach hin.. Wolff, der sich durch die Tür schob, bückte sich mit einem "Uups, entschuldige" reichte dem Gestürzten die Hand und zog ihn wieder auf die Beine. "Ihr habt mich erschreckt eure Lordschaft." Wolff sah ihn entsetzt an, schüttelte ihn bei den Schultern und sagte "das heißt Wolff, Mann. Wolff verstanden?" Der Wachposten schaute verwundert und meinte "Jawohl Lo ... Wolff." Wolff boxte ihn gegen den Arm "Guter Junge" und drehte sich weg. Einige Anwesende darunter Cassandra hatten den Vorgang beobachtet und die Sucherin kam jetzt auf ihn zu. "Immer noch der alte Wolff wie es scheint?"
    "Nicht ganz, Cassandra. Ich hab jetzt einen Teil meiner Magie zurück. Bei weitem nicht alles aber es muss reichen. Und ich habe auch erkannt das es für mich nie einen Weg zurück in meine Welt geben wird." Wolff ließ traurig den Kopf hängen. Cassandra legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter "Ist das wirklich so schlimm? Du kannst dir hier ein neues Leben aufbauen. Du hast Freunde gefunden, eine Liebe ... " "Aber ich werde nie erfahren ob es mir gelungen ist meine Welt zu retten. Ich werde nicht sehen wie mein Sohn zur Welt kommt und aufwächst. Nie ..." Wolff straffte sich und wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Du hast Recht! Die Erinnerungen im Herzen bewahren und vor den Augen ein neuer Weg! Es hilft nicht zu verzweifeln. Und ich habe Hunger!"
    Cassandra war von dem plötzlichen Themenwechsel zu verwirrt um Wolff zu folgen. Der marschierte schnurstracks zu seiner Hütte. Vor der Hütte saß Wraff und als er Wolff sah stürmte er mit freudigem Gebell auf ihn zu. Wolff kraulte ihn fest "Na mein Junge. Hast du mich vermisst? Die Tür der Hütte öffnete sich und Searin kam heraus. Mit einem lauten "ma vhenan" lief sie zu ihm. Wolff riss sie in seine Arme und wirbelt sie herum. Wraff sprang wie verrückt um die beiden. Wolff ließ Searin zu Boden gleiten und die Beiden küssten sich innig. "Ich habe Hunger wie ein Wolf, Liebste. Lass uns bitte etwas essen gehen bevor ich mich über die Nachspeise, ich meine dich, hermache. Einverstanden?" "Natürlich ma vhenan. Ein paar Minuten kann ich noch auf dich warten." Wolff hob eine Augenbraue und Searin kicherte leicht verrucht. Die beiden marschierten Arm in Arm zusammen mit Wraff zur Taverne und setzten sich an einen freien Tisch. Wärend Wolff genüsslich eine gewaltige Mahlzeit zu sich nahm, betrat Vivienne die Taverne und setzte sich ohne zu fragen zu ihnen.
    "Wart ihr erfolgreich Monsieur Wolff?" Der sah Vivienne mitleidig und mit vollem Mund kauen an. Nachdem er seinen Bissen geschluckt hatte sagte er tadelnd "Wisst ihr den nicht das es unhöflich ist, einen Essenden so rüde zu stören, Madame de Fer?" Die erkannte ihr Fehlverhalten und senkte den Kopf "Verzeiht bitte Monsieur. Ich werde mit meinen Fragen warten bis ihr fertig gespeist habt." "Nein Madame. Ihr werdet bis Morgen warten müssen. Genau wie alle anderen." Vivienne erhob sich und verschwand mit gesenktem Kopf. Plötzlich saß Sera an ihrem Tisch, stieß ihr gackerndes Lachen aus und meinte "Der hochnäsigen Kuh habt ihr es ordentlich gegeben euer Herrlichkeit." Wolff knurrte genervt und Searin legte der anderen Elfe die Hand auf den Unterarm "Lässt du uns bitte in Ruhe, Sera?" "Klar doch, kein Problem." Sera verschwand genau so schnell wie sie aufgetaucht war.
    Jetzt betraten Varric und Cassandra die Taverne und setzten sich zu ihnen. Noch bevor Cassandra den Mund öffnen konnte legte ihr Varric die Hand auf den Arm und schüttelte den Kopf. Dann bestellte er für sich und die Sucherin ebenfalls etwas zu essen. Wolff warf ihm einen dankbaren Blick zu und aß ungestört weiter. Als er fertig gegessen hatte legte er seinen Arm um Searins Schultern, zog sie an sich und lehnte sich zufrieden zurück. Auch Varric und Cassandra waren fertig und sahen ihn erwartungsvoll an
    "Leute, ich weiß das ihr Fragen habt aber ich bitte euch noch um ein wenig Geduld. Ich werde mich jetzt mit meiner Nachspeise .. " er sah Searin liebevoll an " in meine Hütte verziehen und anschließend brauche ich ein wenig Schlaf. Wraff hier wird jeden zerfetzen der es wagt uns zu stören." Wraff knurrte zustimmend "Morgen halten wir eine große Besprechung ab und alle wichtigen Leute werden dabei sein. So und jetzt. Bis Morgen dann!" Wolff, Searin und Wraff verließen die Taverne und marschierten zurück zu ihrer Hütte. Wolff und Searin liebten sich lange und zärtlich, dann fiel er in einen traumlosen Schlaf.
    ---
    Am nächsten Morgen stand Wolff mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt hinter dem Tisch im Besprechungsraum. Der kleine Raum platzte beinahe aus allen Nähten. Sera war heimlich auf ein Regal geklettert, saß dort oben und schnitt Grimassen auf die Leute unter ihr. Der eiserne Bulle hatte sich einfach Varric geschnappt der nun auf seiner Schulter saß und sich an einem Horn festhielt. Wolff stieß sich von der Wand ab und stützte sich auf den Tisch.
    "Wie ihr alle inzwischen wissen dürftet habe ich mich ein paar Tage zurückgezogen und versucht, meine Magie zurück zu erlangen. Das war leider nicht so erfolgreich wie ich erhofft hatte. Vivienne, Solas und Cassandra. Ich benötige später eure Hilfe um noch ein paar Tests durchzuführen, wenn ihr so freundlich wärt." Die drei Angesprochenen nickten.
    "Bulle. Lelianas Späher berichten von einer Art Banditenfestung in den Hinterlanden. Könntest du dich mit deinen Bullen der Sache annehmen?" "Schon so gut wie erledigt, Boss" kam die dröhnende Antwort.
    "Josephine?" "Unsere Besucher bisher waren vorsichtig zufrieden mit dem was sie gesehen haben. Wir haben einige Hilfsangebote erhalten und einige davon sogar angenommen. Der Nachschub an Waren und Lebensmittel ist stetig, könnte aber noch besser werden."
    "Cullen?" Wir haben zur Zeit etwa zwei Kompanien an Soldaten wovon eine Kompanie einsatzbereit ist. Die zweite Kompanie dient der Ausbildung. Es gibt einen ständig tröpfelnden Zugang neuer Rekruten aber wir bräuchten mehr. Dazu Uniformen, Rüstungen und Waffen. Das Ganze läuft noch zu zäh."
    "Sera? "Ja euer Hochwohlgebohren?" Wolf sah erst jetzt die auf dem Regal sitzende Elfe und verdrehte die Augen. "Sera, die Inquisition braucht Informationen. Searin hat mir erklärt was es mit der Roten Jenny auf sich hat. Würdest du uns dabei helfen an Informationen zu gelangen?" "Puuh. Natürlich! Aber viel Sinnvolles werden die Leute mit denen ich zu tun habe nicht herausbringen, das sag ich dir gleich." "Das macht nichts. Viele kleine Fetzen ergeben ein ganz schön großes Stück. Sprich dich mit Leliana ab. Ist das für euch beide in Ordnung. Leliana und Sera sahen sich an und nickten sich zu "In Ordnung."
    "So. Hab ich was vergessen?" "Falls wir Informationen über die grauen Wächter finden ... " kam es von Blackwall. "Wirst du sie bekommen beziehungsweise wirst du sogar dabei sein. Das Verschwinden der Wächter ist von großem Interesse. Also" Wolff klatschte in die Hände "machen wir uns an die Arbeit!"
    ---
    Wolff, Cassandra, Vivienne und Solas standen auf einer freien Fläche, ein gutes Stück von Heaven entfernt. Wärend Solas die Kälte kaum zu spüren schien zitterte Vivienne ständig und murrte schlecht gelaunt vor sich hin bis es Wolff zu bunt wurde. Er zog den Mantel aus und legte ihn der Verzauberin um die Schulter. "Na besser?" Vivienne schaute ihn verwirrt an. "Tatsächlich! Unter eurem Mantel ist es .. warm. Wieso?" Wolff zuckte die Schultern "Tja Magie eben."
    Cassandra sah ihn fragend an "Wieso sind wir so weit von Heaven weg?" "Damit herumgeschleuderte Blitze und Feuerbälle keinen Schaden anrichten." Cassandra nickte zustimmend "Aber von mir kommt keine Magie." "Aber du kannst sie spüren." Wieder nickte Cassandra. "Dann versuch mich zu spüren. Solas, Vivienne. Stellt euch bitte dort und dort .." Wolff wies auf zwei Punkte ".. auf und greift mich an. Cassandra zur Seite bitte."
    Wärend Cassandra zur Seite ging schossen Vivienne und Solas je einen Blitz auf Wolff ab. Der wedelte nur nachlässig einmal mit der Hand und die Blitze verpufften. "Los strengt euch an Leute!" Vivienne und Solas schossen Zauber um Zauber auf Wolff ab bis sie vor Anstrengung zu Schwitzen begannen. Wolff hielt nur die Handfläche locker vor sich und die Angriffe verpufften alle wirkungslos. "Jeder einen Feuerball, volle Kraft."
    Von zwei Punkten aus rollte je eine Feuerkugel durch die Luft auf Wolff zu die mit zunehmender Nähe immer größer wurde. Wolff schlug mit einer Hand einen Bogen über sich. Als die Kugeln bei Wolff angekommen waren explodierten sie in so enormer Gewalt das Cassandra zu Boden geschleudert wurde. Hastig rappelte die Sucherin wieder auf und blickte sich um. Solas stützte sich schwer auf seinen Stab und Vivienne war vor Anstrengung auf die Knie gesunken. Nur Wolff stand mit in die Seiten gestützten Armen da und grinste breit. Wärend in einem großen Umkreis der Boden schneefrei und halb geschmolzen war, war ein kleiner Bereich um ihn nicht einmal angetaut. Solas holte ein paar mal tief Luft und machte sich bereit für eine neue Runde während Vivienne verzweifelt versuchte auf die Beine zu kommen.
    Wolff rief ihr zu "Bleib auf den Knien Vivienne." Dann ging er zu ihr und hielt die flachen Hände über sie. Aus seinen Handflächen regnete goldenes Licht über die Magierin die sich leicht wie nach einem langen erholsamen Schlaf erhob. Dann ging er zu Solas und legte ihm die Hand auf die Brust. Wieder das goldene Licht und der kahlköpfige Elf sah ebenfalls wieder frisch und munter aus.
    "Jetzt ich" sagte Wolff, machte mit jeder Hand eine wegwerfende Handbewegung und zwei riesige Felsen explodierten zu feinem Staub. Eine zugreifende Handbewegung und ein dritter Felsen wurde zermalmt. Wolff ging auf ein Knie und legte die flache Hand auf den Boden der sofort zu beben begann. Schnell zog er die Hand zurück. Dann hielt er die Hand über den Boden und durch den Schnee schoben sich Blumen an die Sonne und begannen zu wachsen bis sie wunderschöne Blüten zeigten die sich sanft im leichten Wind wiegten. Wolff pflückte die Blumen vorsichtig und erhob sich wieder. "Für Searin" grinste er die Anderen an die ihn erstaunt und beinah ehrfürchtig ansahen.
    "Also Cassandra, was hast du gespürt?" "Vivienne und Solas habe ich deutlich gespürt aber von dir kam nichts bis du die Blumen hast wachsen lassen. Und da war nur ein wunderschönes Geräusch in meinem Geist." Cassandra schüttelte den Kopf "Warum?" "Weil meine Magie anders ist Cassandra. Oder siehst du einen Magierstab in meiner Hand?" Cassandra schüttelte den Kopf. "Eure Magier brauchen etwas das ihr Mana nennt. Spürst du so etwas an mir?" Cassandra konzentrierte sich und schüttelte erneut den Kopf
    "Für mich ist Magie überall. Sie umspült uns, durchdringt uns. Kommt aus der Erde herauf und von den Sternen herunter. Zuerst muss man sie fühlen um Magie überhaupt erlernen zu können. Und dann muss man lernen sie zu formen, mit ihr zu arbeiten. Und wenn ich sage mit ihr dann meine ich auch mit ihr, nicht gegen sie wenn du verstehst was ich meine. Gegen die Strömung zu schwimmen ist schwer, mit ihr zu schwimmen leicht.Die Magie schwingt. Auf meiner Welt konnte ich mich ihrer Schwingung vollständig angleichen. Auf dieser Welt hier nicht, weil da etwas ist das das verhindert. Das hier!" Wolff hob die linke Hand. "Gehen wir zurück. Ihr beide .. " er deutete auf Solas und Vivienne ".. solltet euch ausruhen.
    Als sie Heaven wieder erreicht hatten zogen sich Solas in seine Hütte und Vivienne in die Taverne, wo sie ihre Schlafstelle hatte, zurück. Cassandra sah ihn fragend an "Wo liegen deine Grenzen wenn du Magie wirkst Wolff." "Zum einen in meiner Vorstellungskraft zum anderen in meiner körperlichen Verfassung. Aber wir können uns gerne ein Anderes mal über Magie weiter unterhalten. Du solltest deinen Erfahrungsbericht über mich bei Leliana abliefern. Wolff grinste sie an." Cassandra zuckte zurück und ... zeigt ihm die Zunge als sie wegging. Wolff lachte laut.
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