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  1. Beiträge anzeigen #321
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Nach huch. Was war das denn gewesen?
    Und dann dieses Grinsen.

    Ein Glück, dass das eintrat, was Nigel erwartet hatte, als er den letzten Schluck seines dritten Bieres durch seine Kehle jagte.

    » Jetzt entschuldigt Ihr bitte kurz. Ihr wisst vielleicht, wie es einem geht, der sein drittes Bier getrunken hat. Bin gleich wieder da. «

    Entschuldigend lächelnd stand Nigel auf, ging an seinem angsteinflößenden Tischnachbarn vorbei und verließ beinahe fluchtartig die Taverne.

    Die kühle Luft tat Wunder. Es war ihm zu stickig geworden, nicht zuletzt wegen der Reaktion des Kerls dort drinnen an seinem Tisch. Was hatte er sich denn jetzt angelächelt. Einen verrückten Irren? Oder einen irren Verrückten? Oder beides?

    Spaziergang oder wieder rein zu dem Irren?
    Ängstlich blickte Nigel zu der Taverne und ahnte den kahlen Kopf hinter einem der Fenster.
    Aber er hatte sich doch gesagt, dass er auf den Spaziergang verzicten wollte, weil er keine Lust auf spontane Überraschungen hatte. Und dabei saß diese schon an seinem Tisch.
    Achselzuckend, aber nach wie vor unsicher betrat er schließlich das Lokal wieder und setzte sich zu dem Irren.

    » Ihr ward gerade dabei zu erklären. Würdet Ihr euch fortsetzen? «

  2. Beiträge anzeigen #322
    Waldläufer Avatar von Bewohner Argaans
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    Bewohner Argaans ist offline
    "Ich wünschte auch unsere Begegnung hätte nicht damit begonnen, dass ich einen Stuhl über den Kopf gezogen bekomme.", ging es der jungen Diebin durch den Kopf, aber sie schwieg, sie verzog noch nicht einmal den Mund zu einem Schmunzeln, ob ihrer eigenen Gedanken, sie lächelte bloß leicht die andere Frau an.
    "Du bereitest mir keinen Kummer, jedem Menschen geht es im Leben mal schlecht und er fällt anderen zur Last, das ist der natürliche Laufe der Dinge, mach dir keine Sorgen.", beruhigte Vivi Abigail, wobei sie ihr Lächeln noch eine Spur intensivierte, bevor sie sich kurz zu ihrer Tasche beugte, um nach ihrem Trinkschlauch zu greifen.
    Als sie ihren Kopf jedoch wieder zurückdrehte, fiel ihr auf, dass die Geschwächte laut husten musste und zum einen der Klang, als auch zum anderen die Reaktion für die Braunhaarige darauf hindeuteten, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte das Blut zwar nicht direkt gesehen, doch der Versuch von Abigail es weg zu wischen, hatte die Jugendliche alarmiert, woraufhin sie die Hand der Frau ergriffen und das entdeckte, was sie bis dahin nur vermutet hatte.
    "Dir geht es wirklich schlecht, Abi, warst du schon bei einem Heiler. Ich weiß zwar nicht, ob die einen umsonst behandeln, aber so ein Wassermagier muss doch ein guter Mensch sein und wenn nicht wüsste ich, wie ich noch an ein paar Goldmünzen für deine Behandlung kommen könnte.", sprach Vivi sichtlich besorgt, wobei sie auch ein wenig ratlos wirkte, da sie selbst sich ja mit gesundheitlichen Dingen kaum aus kannte.

    Hyperius

  3. Beiträge anzeigen #323
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    Sturmkampfmöve Abends

    Manuele sass zur Abwechslung mal im Hintergrund. Auf einem knorrigen Stuhl sitzend lehnte er an einer Wand der Taverne. Im Halbdunkeln versteckt beobachtete er die Gäste.
    Einige diskutierten wie immer lauthals über die Garde, wehren andere ihren heimlichen Geschäften nachgingen.
    Genüsslich nippelte er an seinem Humpen Meet. Irgendwie hatte er an diesem Abend keine Lust auf Unterhaltung.

    Die Holztür am Eingang ging auf. In Nordmar wäre jetzt ein angenehm eisiger Luftzug hereingekommen, doch hier herrschte eine stetz anhaltende schwüle Wärme.
    Manuele wollte gerade den Blick abwenden, als er bemerkte wie Drakk das Lokal betrat. In seinen Händen hielt er einen ziemlich grossen Leinensack, was sich darin wohl befand?
    Die neugierde des Söldners war geweckt, mit einem Sprung war er wieder auf den Beinen und bahnte sich den Weg zum Clanlord frei.
    "Hey Drakk! Hast du da einen toten Gardisten drinne?" Rief ihm der Navigator lachend zu.

  4. Beiträge anzeigen #324
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Katan stieg aus dem Waschzuber und Tropfen nassen Wassers und Seife liefen seinen Körper hinab auf den Boden. Seine graue Haut, ein sonst so gewohnter Anblick störte ihn in diesem Augenblick – er hatte versucht, sie abzuwaschen, ohne Erfolg. In gleichbleibender Intensität verharrte sie auf seinem Körper und machte keine Anstalten, etwas rosiger zu werden.
    Nackt, wie seine Mutter ihn geschaffen hatte, stand er vor dem Spiegel und inspizierte sein Gesicht. Als es plötzlich mit ihm zu sprechen begann.
    „Wegzulaufen“, sagte sein Spiegelbild. „Ich hätte mir mehr von dir erwartet, mein liebster, wunderbarer Katan.“ Er wusste sofort, um wen es sich handelte. Um Duria. Steckte sie nun in ihm? Benutzte er diese Worte selbst. Er hörte definitiv seine eigene Stimme. Aber er konnte sich nicht erinnern, den Mund geöffnet zu haben.
    „Ich bin nicht dein liebster, wunderbarer Katan“, giftete er zurück. „Ich musste fort, das weißt du genau. Du wolltest mich in diese Kiste sperren, du –“
    „Das will ich immer noch“, fiel sein Spiegelbild ihm ins Wort und dann war es wieder sein Spiegelbild, bewegte sich, wie er sich bewegte, tat, was er tat, und das erste, was er machte, war, sich selbst eine reinzuhauen – nur, um sicherzugehen. Dann zog er sich an. Die gesamte Rüstung samt Beinschienen, komplett in schwarz, und stellte sich wieder vor den Spiegel. Er machte nicht den Eindruck von Verrauensseligkeit, und als er sich durch das Haar fuhr, war es stumpf wie eh und je. Obwohl er fort war von Duria, obwohl er geflüchtet war, hatte sich nichts geändert, weder in seinem Denken, noch in seinem Äußeren. Er war nicht reiner oder sauberer geworden, er war einfach nur gerannt. Und ob er sein Leben gerettet hatte, blieb abzuwarten.
    Was er sich fragte,war, warum der Wolf nicht angegriffen hatte. Er hatte sie nur angestarrt und war dann wieder gegangen. Warum? Er hätte sie zerfleischen können, die beiden, ohne mit der Wimper zu zucken. Er hatte ihn schon einmal kämpfen sehen, und das war kein schöner Anblick, kein fairer Kampf gewesen, jedenfalls nicht für seinen Gegner. Der Wolf war kein Wolf, er war ein Monster, und mit Monstern machte man keine Scherze.
    Er zog das Schwert an seiner Hüfte zurecht und kratzte sich am Kopf. Er fühlte sich besser, jetzt, wo er gewaschen war, aber seltsamerweise nicht sauberer. Er fühlte sich feige, denn er hatte Angst. Angst vor dem Tod, denn er wollte nicht sterben. Wie sollte er Duria das nur begreiflich machen? So, dass sie es auch verstand? Obendrein hatte er ihr gesamtes Gold geklaut und damit die Taverne bezahlt, in der er übernachtet hatte.
    Es klopfte an der Tür: „Herein.“ Und schon kamen zwei der Dienstmädchen und trugen den Bottich mit Wasser und die Seife davon, die nichts gebracht hatten, außer ihn rosiger riechen zu lassen. Er wollte Liana sehen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie jetzt für ihn verantwortlich war. Sie hatte ihn im Wald gefunden und ihn mitgenommen wie einen ausgesetzten Hund. Ob er da ein wenig Pflege erwarten konnte?

  5. Beiträge anzeigen #325
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    Kratos ist offline
    Die Aktion kam leider nicht unbedingt sinnvoll an. Sein Gegenüber war kein Dummer, dass ließ die Vorsicht erklären. Und erst recht keiner, der sich von solch' einerlei Einschüchterung beeindrucken ließ.

    "Entschuldigt, ich vergaß mich vorzustellen. Ich bin Kratos - Der Wahnsinnige.", als er die schmunzelnde Reaktion in den Augen seines Gegenüber erkennen konnte, fügte er schnell hinzu:
    "Mein Arenatitel. Ich war eine Zeit lang in der Wüste. Bakaresh, so hieß die Assassinenstadt, in der die Kämpfe stattfanden."

    Er ließ einen Moment Stille verharren, die Taverne schien beinahe eingeschlafen zu sein. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie sich plötzlich geleert, hoffentlich nahm seine Aktion keine allzu großen Konsequenzen an, sonst würde er vor den Stadttoren sitzen, bevor er überhaupt ein paar Handschuhe herstellen konnte.
    "Oder es gäbe ein blutiges Festmal", ergänzte er laut, blickte seinem Gegenüber und wartete auf seine Repräsentation seiner selbst.

  6. Beiträge anzeigen #326
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Ja, der sah schon so aus, als wenn er aus einer Arena kommen würde. Und den passenden Beinamen hatte er auch. Kratos war da weniger aussagekräftig. Aber auch der Beiname konnte nur Show sein, sowie sein ganzes Handeln. Wer sagte Nigel, dass da vor ihm kein ganz lieber, kleiner Schosshund saß?

    » Also gut, Kratos. Aber was sollte ich jetzt wissen? Bevor dich dieser Kerl angemacht hatte, wolltest du etwas sagen... « bemerkte Nigel, versucht unbeeindruckt zu klingen.

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    Kratos ist offline
    Er musste schmunzeln. Die Kontrolle über seinen Geist hatte der Kerl drauf, doch seine Augen schrieben Bücher, nur die Schrift, schien ein wenig zu klein gedruckt worden zu sein, so dass es eine Weile brauchte um diese zu entziffern.

    "Nun, ihr solltet wissen, dass das Minental ein gefährlich Ort sein kann und ohne jegliche finanzielle Unterstützung bzw. ordentlichen Proviant, könnte der Hunger mein Tod sein. Das wäre unannehmbar.
    Zurück zum Geschäft, wärt ihr denn an Rüstungen interessiert? Ich spezialisiere mich besonders auf exotische Materialien sowie Muster - Seid ihr denn ein Mann der Interesse an Ornamenten pflegt?", das Lächeln, dass ein jeder erfahrene Geschäftsmann nun gesetzt hätte, ließ er aus. Solche Arten von "Schleimerei" hatte er weder nötig noch war er gewillt zu solch einer Demütigung.
    "Natürlich verstehe ich mich auch auf Leder und weiche Felle, falls ihr Interesse habt, so folgt mir bitte nach draußen. Die Hitze tötet mich."
    Die Eigenschaft nicht Schwitzen zu können, ließ seinem Körper auch keinerlei Abkühlung, er fühlte sich wie in der Wüste. Trotzdem nahm seine Hautfarbe keinen rötlichen Ton an, was ihn halbwegs ruhig stimmte.

    Als die frische Luft seinen Körper umfing, fiel ihm ein weiteres Indiz für den Intellekt des Mannes auf: Er hatte ihm nicht seinen Namen genannt. Scheinbar ein Mann der Erfahrung und Vorsicht.

  8. Beiträge anzeigen #328
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Gut, nun waren sie also draußen. Wenn der Herr es denn wünschte.
    Nigel hatte nichts dagegen einzuwenden. Allerdings fand er das Anpreisen irgendwie störend, auch wenn er wusste, dass man oft keine andere Wahl hatte.
    Obwohl Nigel sich keine Gedanken um eine ordentliche Rüstung gemacht hatte, fand er die Idee gar nicht mal so schlecht. Aber bitte keine Ornamente oder so'n Zeug.

    » Klingt nicht uninteressant. Wie Ihr richtig festgestellt habt, bin ich in der Vergangenheit viel gereist. Und damit möchte ich eigentlich nicht aufhören, zumal ich hier auf einer mir unbekannten Insel sitze. Das ist eigentlich nicht meine Art. Einer schön schlichte, beständige Lederrüstung wäre ich in der Tat nicht abgeneigt. So macht mir ruhig ein Angebot. « sprach Nigel, der neben Kratos herlief und ihn kein einziges Mal ansah.

    Über die Frage des Goldes hatte sich Nigel noch keine Gedanken gemacht, aber da würde man sich schon einig werden...

  9. Beiträge anzeigen #329
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    Kratos ist offline
    "Nun, eine Ganzkörperlederrüstung? Das heißt Stiefel, Beinschienen, Hosen sowie Ober- und Schulterpanzer? Die Handschuhe sind hierbei natürlich exklusive. Des Preises wegen... Nun, ich beginne erst mit meinem Geschäft und als Siedler in einer leeren Kolonie, die nicht unbedingt anlockend für einen Reisenden ist, wäre ein wenig Fürsprache sowie Werbung unter den... Menschen sicherlich nicht verkehrt. Wenn ihr versteht was ich meine."

    Für kurze Zeit herrschte Stille, sein Gegenüber würdigte ihn keines Blickes. Verschwiegen. Verschlossen... Langsam konnte er den Kerl leiden, so hatten die "Menschen" zu sein. Zu schade, dass es von seiner Sorte nur wenige gab... Oder war er sogar einzigartig?

    Als ein Regentropfen, der scheinbar in einer Rinne seinen Platz verlassen hatte, auf weiteres Wasser tropfte, blieb Kratos für kurze Zeit stehen. Seine Nase füllte sich mit einem bekannten Duft, seine Zunge spürte das weiche Fleisch. Sie sollten sich beeilen...

  10. Beiträge anzeigen #330
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Uff. Damit hatte Nigel nicht gerechnet. Oder kam da noch Gold hinzu?

    » Nun. Schaut mich doch an. Sieht wohl ganz nach dem aus, was Ihr gesagt habt.... « erklärte Nigel.

    Das war ein schöner Gedanke, endlich wieder in einer ordentlichen Rüstung zu stecken. Alles schön elastisch, aber schutzbietend und für die Wildnis zu gebrauchen.
    Da fiel ihm noch ein Zusatz ein.

    » Achja. Und einen stabilen Gürtel hätte ich auch gern dazu. Mit Ösen und Schlaufen, wo ich viel anhängen kann. « fügte er hinzu.

    Dann wandte er sich zu seinem Gesprächspartner um:
    » Und Ihr könnt Euch auf mich verlassen. Ich werde jedem sagen, wer mich eingekleidet hat und jedem, der mich fragt, euren Namen sagen. Wenn es weiter nichts ist... Aber wo gehen wir hin? Habt ihr hier eine Werkstatt? «

    Es schien so, als ob es anfangen wollte zu regnen. Oder war der Tropfen in seinem nur Einbildung?

  11. Beiträge anzeigen #331
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    Kratos ist offline
    "Nun... Nicht direkt. Ich wollte diese vom Gold finanzieren, dass ich hier zu verdienen versuche. Doch einige Werkzeuge und Erfahrung werden mir sicherlich eine Hilfe dabei sein. Ich habe eine äußerst rege Fantasie..." - Von wo, behielt er für sich.
    "Zurzeit verweile ich in der Nähe des Leuchtturmes, doch erwartet keinen Komfort."

    Er zeigte ihm auf zu folgen und machte sich auf den Weg Richtung Anlegestelle von Setariff.

    Er sah die Teile der Rüstung bereits vor sich, konnte das Leder in seinen Händen fühlen...
    Das Tropfen wiederholte sich nicht mehr. Er konnte nur hoffen, dass er Daymen finden konnte. Ohne Fell und Leder konnte er keine Rüstungen erstellen.

  12. Beiträge anzeigen #332
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Oh, die Strecke, die er neben Kratos entlang schritt, kannte er nur zu gut. Erst war da die Brücke, dann die Treppe und dann konnte man die Anlegestelle samt Leuchtturm sehen.
    Und ein paar Baracken. Eine davon war wohl die, die der seltsame Rüstungsbauer behauste.

    » Also, wie gehen wir nun vor? Ihr braucht doch sicherlich die Maße und meine genauen Vorstellungen, oder? « fragte Nigel ins Blaue hinein, als sie angekommen waren.

  13. Beiträge anzeigen #333
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    Kratos ist offline
    "Natürlich."

    Sofort machte er sich an die Arbeit, roch den intensiven Geruch von Alkohol und verbranntem Holz. Wahrscheinlich noch immer der Geruch der Taverne, der an seinen Klamotten haftete. Kratos hoffte seinen eigenen Geruch, besonders den, der seinem Mund entfloh, nicht preisgeben zu müssen. Blut und Fleisch waren keinerlei einladende Kostproben.

    "Hüftumfang... 5. Beinlänge... 17...", so fuhr er mit dem Messen seiner rostigen Ketten fort. Diese Methode half nicht unbedingt dem Kunden zu Gemüt zu führen, was er denn maß, doch genau das gefiel Kratos.

    "Stramme Beinchen, der Kerl...", fuhrt es ihm durch den Kopf, beim Messen deren Umfanges. Das sollte ab jetzt lieber jemand anders übernehmen. Keiner von beiden schien sich wirklich wohl zu fühlen.

    "Das wäre es soweit, eure Größe ist mental notiert, ich werde mich je nach Möglichkeit an die Arbeit machen - Des Leders wegen.
    Besucht mich ein weiteres Mal in zwei Tagen, dann sollte sie fertig sein - Oder wollen wir uns wo anders treffen?"

    Der Wahnsinnige dachte erst gar nicht daran, die Rüstung hier zu bauen, der salzige Geruch sollte sich keinesfalls in das Leder einfangen.

  14. Beiträge anzeigen #334
    Burgherrin Avatar von Liana
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    Liana ist offline
    Da es am gestrigen Abend sehr spät gewesen war als sie den Fremden, der ihr immernoch nicht seinen Namen verraten hatte, im Wald fand hatte sie sich ebenfalls ein Zimmer in der Taverne genommen und empfand die Betten dort als äußerst bequem. Sie hatte geschlafen wie auf einer Wolke und dementsprechend gut gelaunt war sie des Morgens aufgestanden und hatte etwas Brot, Käse und Schinken auf dem Markt besorgt. Irgendwie hatte sie Mitleid mit der grauen Gestalt von gestern, doch konnte sie sich bei Leibe nicht erklären wieso. Er hatte etwas seltsames an sich, was sie irgendwie anzog.
    Gemächlich schritt sie durch die gut bevölkerte und schön anzuschauende Stadt über das fast weiße Kopfsteinpflaster in Richtung der Taverne.
    Sie wollte gestern Carras nichtmehr wecken und auch wenn sie es gewollt hätte, wüsste sie garnicht wo sie nach ihm suchen musste, denn er hatte ihr schließlich nicht gezeigt wo er wohnte. Eigentlich waren sie die meiste Zeit nur durch die Stadt spaziert und hatten ihr Wiedersehen gefeiert.
    Cain, der ihr wie ein großer Bruder war schien auch nichtmehr in der Stadt zu verweilen, doch war er schonimmer ein Mensch gewesen der nicht lange an einem Ort außer in seinem Turm im Minental bleiben konnte.
    Sicherlich war er auf der Suche nach der nächstgrößeren Bibliothek und durchstreifte die Insel. Die junge Kriegerin musste grinsen bei dem Gedanken, den grau gekleideten Magier beim durchstreifen der Insel zu sehen auf der Suche nach jedem Buch das er noch nicht kannte.
    Die Sonne schien gelegentlich durch die Wolkendecke und zeigte allmählig, dass es in Richtung Sommer ging.

    Schließlich erreichte die ehemalige Amazone das Gasthaus und öffnete die schwere Holztür um in den gut beleuchteten, sauber wirkenden Innenraum zu gelangen in dem hier und dort ein paar Menschen beisammen saßen und sich ein kühles Bier oder einen Humpen Met gönnten. Eine freundlich dreinblickende, ältere Bardame stand im hinteren Teil des großen, niedrigen Zimmers und zwinkerte Liana lächelnd zu als sie sie erkannte.
    Die junge Kriegerin nickte ihr freundlich zu und nahm schließlich die breiten Stufen ins zweite Stockwerk, wo sie an eine der Türen klopfte, in der sich der Fremde aufhielt.
    Kurze Zeit später trat sie ein und lächelte ihm vorsichtig zu. Er wirkte nun sauberer als an dem Abend an dem sie ihn gefunden hatte, doch seine graue Haut und die stumpfen schwarzen Haare waren geblieben. Er schien wirklich schon lange nichtmehr unter Menschen gewesen zu sein. Seine dunklen Augen blickten immernoch einwenig verwirrt.
    "Ich habe euch etwas zu Essen mitgebracht.." sagte sie schließlich und stellte das frische Brot, den Käse und den Schinken auf den Nachttisch.
    "Hier seit ihr in Sicherheit, hier wird euch sicherlich kein Wolf hin folgen und auch sonst nichts so schnell.." sie hatte die ganze Zeit schon die Vermutung, dass der Mann nicht nur vor einem Tier davongelaufen war.
    "Ihr habt mir übrigens noch nicht euren Namen genannt..." sagte sie schließlich etwas keck und lächelte wärend sie sich an einen Stützbalken nahe der Tür lehnte und ihn weiterhin betrachtete.

  15. Beiträge anzeigen #335
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Ihm war wahrlich unwohl. Der Typ, der Geruch, die Umgebung, einfach die ganze Situation war keine angenehme. Aber Nigel riss sich zusammen. Schließlich hatte er ein Angebot bekommen, welches er nicht verlieren wollte.
    Außerdem war zu merken, dass auch Kratos nicht ganz wohl dabei war.

    » Mir ist es gleich. Sagt mir wo ich euch finde, und ich werde euch dann schon aufsuchen. «

    Bloß schnell wieder raus da. ...

  16. Beiträge anzeigen #336
    Ritter Avatar von Jengar
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    Jengar ist offline
    Sie beobachteten nun schon zwei Abende lang den Knecht, wie er versuchte jedem, der an seinem Stand vorbeikam, Eier, ganze Hühner, halbe Hühner oder auch ein Schwein anzudrehen. Nun, genau genommen konnte man nicht nicht von dem Knecht sprechen, weil der Bauer, dem die Tiere gehörten, mehrere für diese Arbeit hatte. Zumindest war es bis jetzt jeden Tag ein anderer gewesen.
    Der Schiffbrüchige und seine neuen Gefährten hatten mehrmals am Tag bei dem Stand vorbeigeschaut und versucht möglichst viele Informationen zu sammeln. Da es immer noch ihr vorhaben war, Bartimäus ein eigenes Pferd zu besorgen, ging es jetzt seit den erwähnten zwei Tagen darum, dies irgendwie zu bewerkstelligen. Da die Knechte des Bauern als einzige in dieser Stadt Pferde feilboten, schien die Erfolgsaussicht hier am höchsten zu sein.
    Adrastos, Bartimäus und Jengar liefen also abwechselnd an dem Stand vorbei, interessierten sich vermeintlich mal für diese, mal für jene Ware, beobachteten von weitem und am gestrigen Abend waren sie dem Knecht sogar, nachdem dieser alles zusammengepackt und eines der Pferde vor seinen Wagen gespannt hatte, bis zum Bauernhof, der doch etwas weiter von der Stadt weg lag, als sie vermutet hatten, gefolgt.
    Adrastos, der scheinbar Ahnung von Pferden hatte, meinte dass das Pferd welches den Wagen zog, nicht geeignet sei um darauf zu reiten. Das andere vermutlich schon eher, wobei er meinte dass es vermutlich noch nicht zugeritten war. Was auch immer das jetzt konkret bedeuten sollte… Die andere gewonnene – teils erfreuliche, teils unerfreuliche - Erkenntnis war, dass die Tiere wo es nur ging von den Knechten kleingehalten wurden. Sie wurden oft geschlagen, wenn sie nicht taten was von ihnen erwartet wurde und das traf die Pferde besonders hart. Denn was wollte man von Hühnern auch groß erwarten… Wobei die einfach geschlachtet wurden. Naja… Jedenfalls war es das primäre Ziel von Bartimäus und Adrastos gewesen, dies herauszufinden.
    Jengar, mit seiner Vergangenheit als weniger Gesetzestreuer, hatte es jedenfalls mehr interessiert, einen Plan zu erarbeiten der ihnen letztendlich den Besitz des Pferdes sichern sollte. Der ehemalige Pirat war der Meinung, dass sie die wenigsten Scherereien haben würden, wenn sie den Knecht im Dunkeln auf seinem Rückweg zum Hof überfielen. Nur der eine Knecht. Keine Wachen. Noch dazu wären sie schnell im Wald verschwunden.

    Nachdem die drei sich heute Mittag nocheinmal in der Kneipe abgesprochen hatten, waren sie nun also wieder auf ihrer Jagd. Sie saßen auf einer Treppe an der Stadtmauer und hatten bereits alles für die Abreise klargemacht.
    “Hoffentlich geht das alles so über die Bühne, wie wir’s uns vorstellen…“, murmelte der Blonde den beiden Jägern zu seiner Linken zu.

  17. Beiträge anzeigen #337
    Lehrling Avatar von Sionnach
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    Sionnach ist offline
    "Du da, Junge - hilf mir mal!"
    Langsam nervte es Sionnach, ständig als "Junge" oder "Grünschnabel" bezeichnet zu werden, doch wirklich etwas dagegen unternehmen konnte er nicht. Es war mehr als offensichtlich, dass er mit Abstand der Jüngste auf dieser Baustelle war, und mittlerweile hatte fast jeder Gefallen daran gefunden, ihn damit aufzuziehen. Andererseits erfüllte ihn der herablassende Umgang der anderen Arbeiter auch mit Eifer, denn so wollte er ihnen erst recht zeigen, was er zu leisten imstande war.
    Dummerweise hatte er sich dabei wohl selbst überschätzt, denn bereits am Nachmittag hatten seine Muskeln gebrannt wie flüssiges Feuer. Seine Arme waren mittlerweile lahm und fühlten sich ausgeleiert an, und seine Beine schienen eine Tonne zu wiegen. Nichts desto trotz gab er sich allergrößte Mühe, seine körperliche Erschöpftheit nicht offen zu zeigen, als er sich zum x-ten Mal nach einem der massiven Holzbalken bückte, die zur Wandverkleidung im ersten Stock der Kaserne gehörten. Sionnach bereute es, erst so spät auf den Bau aufmerksam geworden zu sein, denn das Erdgeschoss war beinahe vollendet, sodass er nun immer und immer wieder die Rohbautreppen in den ersten Stück bezwingen musste. Zwar waren es kaum ein dutzend Stufen, doch der Ballast in seinen Händen zog seine schwächelden Arme bei jedem Anstieg ein Stückchen nach unten. Schweißperlen tropften von seiner Stirn, sein langes, blondes Haar klebte überall in seinem Gesicht und fiel ihm immer wieder störend in die Augen.
    "Komm schon Grünschnabel, nicht schlapp machen!", rief ihm der Mann vom anderen Ende des Balkens entgegen. Es war einer der beiden, mit denen Sion sich am vergangenen Tag zur freiwilligen Arbeit auf dem Kasernenbau gemeldet hatte. Er hieß Bert und war, zumindest seinem Aussehen nach, etwa Mitte dreißig. Anfangs hatte er Sion mit unverhohlenem Spott behandelt, ihn gern ausgelacht, wenn dem jungen Mann etwas runtergefallen oder sonst ein Fehler unterlaufen war. Als er jedoch nach der Mittagspause festgestellt hatte, dass Sionnach sich trotz mangelnder Körperkraft größte Mühe gab, mit den anderen Arbeitern mitzuhalten, hatte sich seine Abneigung etwas gelegt, und mittlerweile belächelte er Sion eher mit den Augen eines Aufpassers, obgleich sie sich immernoch Sticheleien und Gröberes an den Kopf warfen. So auch diesmal, denn Sion wollte den Seitenhieb Berts nicht auf sich sitzen lassen. "Wenn du das Ding etwas höher halten würdest, könnte ich es auch besser greifen, du Kamelkopf!", fauchte er zurück, und schlagartig war ein grimmiges Funkeln in den Augen seines Kollegen zu sehen. "Ganz schön große Klappe hast du", knurrte Bert in bedrohlichem Ton, und für einen Moment lief Sion ein Schauer über den Rücken, als er ein eigenartiges Blitzen in den dunklen Augen des Mannes sah. Dieser jedoch schien sich sofort zu besinnen, denn sein Ärger verflog ebenso schnell, wie er gekommen war, und er beendete das Wortgefecht mit einem einfachen "Mit Kindern diskutiere ich nicht". Auch dies nahm Sion ihm übel, doch stand ihm nicht der Sinn danach, Bert weiter zu provozieren. Der kurze Augenblick, in dem sich im Kopf des Städters sichtbar ein Hebel umgelegt hatte, hatte sich in Sionnachs Gedächtnis gebrannt, und von diesem Augenblick an empfand er merkwürdigerweise eine gewisse Angst vor Bert, denn er hatte gemerkt, dass dieser Mann zum unberechenbaren Tier werden konnte, wenn man ihn zu sehr reizte.
    Stattdessen stemmte er sich mit seinem Körper gegen den Balken und bewältigte so die letzten Stufen zum oberen Geschoss, wo sie das lange Holzteil zu der Stelle trugen, an dem es in die Fassade eingesetzt werden sollte. Sionnach keuchte hörbar, und auch Berts Schulterklopfer im Vorbeigehen als Zeichen der Versöhnung konnten ihn keinen neuen Mut zur Weiterarbeit schöpfen lassen. "Tut mir leid", schnaufte er, als er sah, dass Bert im Begriff war, den nächsten Balken zu holen, "Ich brauche eine Verschnaufpause". Jetzt lachte der Mann, doch diesmal fühlte es sich nicht an, als würde er Sion direkt auslachen. Viel mehr klang es befreit. "Du hast recht. Bist zwar 'ne Memme, aber ein Päuschen sollte uns keiner verübeln.". Eigentlich wäre Sionnach lieber für ein paar Minuten alleine gewesen, doch er wagte es in diesem Moment nicht, Bert dies ins Gesicht zu sagen. Stattdessen wankte er in eine Ecke des unfertigen Raumes und ließ sich gegen einen der Stützpfeiler sinken. Bert setzte sich ihm gegenüber, griff in seine lederne Umhängetasche und zog eine verkorkte Flasche hervor. Er löste den Korken, und sofort schlug Sion ein starker Alkoholgeruch ins Gesicht. Er verkniff sich ein Husten und deutete auf die Flasche. "Was'n das?"
    Bert nahm einen Schluck, keinen großen, aber trotzdem bekam Sionnach beim Zusehen Gänsehaut. Er hatte noch nie in seinem Leben Alkohol getrunken, und irgendwie ekelte es ihn auf eine merkwürdige Art und Weise davor, denn er hatte oft Betrunkene in seiner Heimatstadt durch die Straßen wandern sehen, und irgendwie verstand er nicht so recht, weswegen Leute ihr Geld aus dem Fenster warfen, um sich in so einen bemitleidenswerten Zustand zu versetzen. "Bester Wacholder aus Khorinis", entgegnete Bert, "Hat mir mein Vetter mal geschickt. Leider hab' ich gehört, dass es auf der Insel nicht mehr so ist wie früher.". "Was meinst du damit?", entgegnete Sion. Seine Neugier war geweckt. Er hatte ein, zwei Mal von Khorinis gelesen. Eine Insel, irgendwo im Meer östlich Myrthanas, um die sich viele Mythen und Sagen rankten. Gern wäre er einmal dort hin gereist, doch seine Mutter hatte es ihm, wie sollte es auch anders sein, stets untersagt.
    "Nun ja", begann Bert und stellte die Flasche, nachdem er den Pfropfen wieder hineingestopft hatte, vor sich auf den Holzboden, "soll ziemlich heruntergekommen sein dort. Menschen und Orks teilen sich die Insel, überall Kriminelle, die Stadt ist zugemüllt... nur im Minental treiben sich noch ehrbare Menschen herum, die versuchen, eine alte Burg des Königs wieder auf Vordermann zu bringen... so zumindest wurd's mir erzählt...". Sion neigte den Kopf und blickte ins Leere, wie er es immer tat, wenn er nachdachte. Plötzlich hob er ruckartig den Kopf und sah Bert mit seinen funkelnden, klaren Augen an. "Erzähl mir mehr über diesen Ort."

  18. Beiträge anzeigen #338
    Abenteurer Avatar von Valion
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    Valion ist offline
    Als Valion aufwachte war er zwar nicht topfit, aber er konnte sich bewegen. Offensichtlich hat das Bad geholfen. Mit noch geschlossenen Augen erinnerte er sich an den Gestrigen Tag.

    Geweckt wurde er von einer Bediensteten. Valion träumte gerade von einer großen Wüste und einem eigenartigen Tempel als... *Knock*, *Knock*, *Knock*
    Valion entlief ein Schmerzensschrei als er aufschreckte und sich schlagartig im Bett gerade aufrichtete. Das war zu viel für seinen Körper und Valion fiel schlaff wieder ins Bett. All diese Schmerzen kamen vom Tragen des Bootes am Vortag. Höllische Schmerzen waren das! Der ganze Körper fühlte sich maltretiert an.
    Die Bedienstete, vom Schrei angespornt, betrat sofort Valions Zimmer, sah den Bettlägrigen und - musste grinsen.
    "Soll ich euch etwas zu Essen bringen?" Valion bejahte es mit schwacher Stimme.

    Nach kurzem war sie, zusammen mit einem Mann, wieder zurück. Sie trug ein Tablett mit allem möglichem Nahrhaften, der Kerl, einen riesigen Zuber mit Wasser. "Warmes Wasser ist sehr erholend für einen schmerzenden Körper!", sagte die junge Frau und holte, zusammen mit dem Mann, noch ein paar Kübel Wasser. Daraufhin verließen sie das Zimmer und Valion stand mühsam auf, entkleidete sich schwerfällig und ließ sich ins warme Wasser gleiten. Es war eine Wohltat!

    Nach dem Bad aß er etwas, nur, um nicht wieder mit einem leeren Magen schlafen gehen zu müssen, denn er legte sich alsbald wieder ins Bett, obwohl draußen noch die Sonne schien, und...


    Valion erinnerte sich nicht mehr was passiert war, aber er konnte es sich zusammenreimen: Er ist eingeschlafen.


    Doch heute hatte er nicht auf der faulen Haut herumliegen wollen, denn da er gestern nicht auf dem Bau gewesen war, hatte er sich verpflichtet gesehen, heute hinzugehen.

    Am Bau angekommen, hatte er gesehen, dass sich der Bereich der Arbeiten auf das Dach verschoben hatte, das nun zu errichten begonnen worden war. Aber für Valion hatte sich nicht viel geändert: Schleppen, halten, aushelfen - seine drei bisherigen Aufgaben waren weiterhin stets fortgeführt worden.

    Jetzt am Abend, nach Dienstende, war er jedoch seltsamerweise nicht so müde wie die letzen Tage und so gesellte er sich in die städtische Taverne um sich dort am gesellschaftlichen Leben einzubringen. Er begab sich an den Tresen bestellte ein Bier, und begann die Menschen in der Taverne zu beobachten: Zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht was für seltsame Gestalten er hier beobachten wird.
    Geändert von Valion (01.03.2011 um 21:14 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #339
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Katan hatte sich an den Rand des Bettes gesetzt und darauf gewartet, dass etwas geschah. Irgendetwas. Was auch immer. Er rechnte schon damit, dass Duria hereinplatzen und ihn mit sich nehmen würde, oder das der Wolf plötzlich, wie aus dem Nichts, vor ihm erschien, aber nichts dergleichen geschah. Dabei wartete er nur darauf, dass die Verwirrung, die Anspannung, endlich vorbei waren.
    Da hatte er es. Das war es, was ihn erst in die Arme der Hexe getrieben hatten: der Wunsch, nicht mehr gejagt zu werden. Der Wunsch, endlich in Frieden gelassen zu werden. Der Wunsch, endlich frei zu sein. Und wenn Freiheit bedeutete, in Durias Armen zu sterben, dann sollte es so sein, und wenn das der letzte Ort war, an dem er sich aufhalten wollte.
    Er stand auf, pirschte durch den Raum. Sah aus dem Fenster auf die weiße Stadt mit den goldenen Dächern und grummelte etwas in seinen Stoppelbart, das nicht einmal er verstand. Er schlug sich noch einmal mit der Faust gegen den Kopf. Es wurde Zeit, dass er wieder runter kam und seine Situation ordentlich überdachte, bevor er irgendwelche wilden Schlüsse zog. Die Frau von gestern war definitiv nicht Duria, dass sie also in derselben Taverne abgestiegen war, hatte nichts zu bedeuten. Sie war einfach nur freundlich, passte auf ihn auf, bat ihm den Dienst, den er von ihr erhofft hatte: Sie behandelte ihn wie die gebrochene Gestalt, die er im Grunde war.
    Er nahm sich eines der Bücher aus dem Regal, doch offenbar galten sie nur der Zierde: alle waren leer. Katan zuckte mit den Schultern und steckte ein dünnes Buch mit blauem Deckel ein, dazu eine Feder und die Tinte, die auf dem schlanken Schreibtisch standen. Man konnte ja nie wissen, wann man eine Nachricht zu hinterlassen hatte. Oder in schriftstellerische Sphären aufstieg.
    Als Liana eintrat, war Katan absolut nicht vorbereitet. Sie lächelte ihn an und sofort fragte er sich, was sie von ihm wollte – und schalt sich, weil er sich am Riemen reißen musste. Sie war nicht Duria. Sie wollte gar nichts von ihm. Liana sah Duria nicht einmal entfernt ähnlich, mit ihrem schwarzen Haar und den blau funkelnden Augen. Und sie brachte ihm Essen. Das hatte Duria auch bei ihm versucht; er hatte die Bedienung als angenehm empfunden, dann als etwas, dass er sowieso immer bekam. Heute spürte er, dass er wieder dankbar dafür war. Er wusste nicht, ob er in seinem Zustand etwas zu Essen bestellen konnte.
    „Danke“, sagte er und zog einen Stuhl heran, um zu essen. Er klopfte auf den Stuhl neben sich, um ihr zu symbolisieren, dass sie sich auch setzen sollte, und dann begann er zu essen. Es fühlte sich an, als hatte er die letzten Jahre nur Staub gegessen, was, wenn er an Duria dachte, auch der Wahrheit entsprechen konnte. So gut, so frisch.
    „Das hättest du nicht tun müssen“, sagte er und schob ein paar Goldstücke aus Durias Gepäck auf den Tisch. Als er die Tasche durchsucht hatte, hatte er nicht nur Geld gefunden, sondern auch ein Kleid, einen Stein mit seltsamen roten Zeichen darauf sowie einen toten Vogel; den hatte er inzwischen aus dem Fenster geworfen.
    „Ach ja“, sagte er dann und sah ihr direkt in die Augen, „ich bin Katan. Und wenn sie mich finden will, dann findet sie mich.“ Er lehnte sich zurück und atmete einmal tief ein. „Aber ich denke, Ihr habt Recht. Das wird erstmal nicht passieren.“

  20. Beiträge anzeigen #340
    Lehrling Avatar von Sionnach
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    Sionnach ist offline
    Es war ein Abenteuer, Berts Erzählungen über Khorinis zuzuhören. Sion zumindest konnte seinen Blick die ganze Zeit über nicht von dem, ihm eigentlich relativ unsympathischen, Mann abwenden und malte sich vor seinem inneren Auge die Insel aus, von der sein Gegenüber berichtete. Nach etwa einer Stunde allerdings wusste Bert nichts mehr zu berichten, und so trugen sie noch gemeinsam einen der höllisch schweren Holzbalken hinauf in den ersten Stock, ehe es ganz dunkel war und man von unten zum Feierabend rief.

    Nachdem er sich von zwei, drei Leuten, die er an diesem Tag flüchtig kennengelernt hatte, verabschiedet hatte, blieb Sionnach allein vor dem Eingang des Kasernengebäudes zurück. Manche verschwanden diskutierend in Richtung Setarrif, während andere sich müde in ihre behilfsmäßigen Schlafgemächer schleppten, aus denen bald nur noch lautes Schnarchen zu hören war. Sion hätte es ihnen gern gleich getan, doch trotz seiner körperlichen Erschöpfung war sein Geist nach den aufregenden Geschichten des Städters klar und hellwach. Als er sich gerade dennoch in das weiche Moosbett nahe der Baustelle begeben wollte, in dem er bereits letzte Nacht vergleichsweise angenehm geschlafen hatte, kam noch ein letztes Duo von Arbeitern vorbei, die, ganz zu dessen Verwunderung, vor Sion zum Stehen kamen und ihn durch die Dunkelheit hindurch ansahen.
    "Hey, Grünschnabel"
    Sionnach erkannte die Stimme und konnte sie einem bärtigen, mittelgroßen Mann zuordnen, mit dem er am Vormittag einige Bretter am Fußboden befestigt hatte. "N'abend die Herren" erwiderte er, innerlich unsicher, was die beiden von ihm wollten. Er fürchtete sich nicht, und die Situation kam ihm auch nicht so vor, als wollten sie ihm Leid zufügen oder ihn gar ausrauben. Dennoch war es merkwürdig, dass ihm den ganzen Tag über kaum Beachtung geschenkt wurde und ihn nun jemand ansprach. "Du siehst nicht so aus, als würdest du schon ins Bett gehen wollen.", sprach sein Gegenüber weiter, und seine Stimme klang tief, aber freundlich, "Dieser Freund hier und ich wollen noch in die Taverne am großen Platz. Hast du Lust mitzukommen?". Dieses Angebot versprach Sion für einen Moment glatt die Sprache. Seit er auf dieser Insel angekommen war, hatten die allermeisten Menschen ihn wie Madendreck behandelt, und nun wurde er zu einem Tavernenbesuch eingeladen? Durch seine kurze Verblüfftheit klang die Antwort zögerlicher, als Sionnach es sich gewünscht hätte. "Klar, gern.". Und so brachen die drei Männer auf in Richtung Taverne, und es tat gut, sich mit anderen über die Anstrengungen des Tages zu unterhalten und ihnen erzählen zu können, was man alles geleistet hatte.

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