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Mal wieder konnte Wertan Vareesa nicht finden und vertrieb sich die Zeit den Tag hinüber beim Barden. Dieser zeigte ihm das eine oder andere neue Lied und prägte ihm die Sinne seiner Lieder ein. Schließlich sollte Wertan die Lieder richtig verbreiten. Der Barde machte sich irgendwann auf zur Taverne und Wertan schlenderte ein wenig über die Stege Schwarzwassers, auf der Suche nach bekannten Gesichtern, jedoch erfolglos.
Also trieb ihn seine Langeweile in die Sumpflilie, dort war schließlich immer etwas los. Er sah das eine oder andere Gesicht vom Thing, mit einigen hatte er auch das eine oder andere Wort gewechselt. Nachdem er einige kurz gegrüßt hatte, fiel seine Aufmerksamkeit auf etwas blondes, das auf einem Tisch lag. Viel eher war es eine blonde Haarpracht, daneben eine Frau die er schonmal gesehen hatte. Er kramte in seinen Erinnerungen dannach und stellte nach einigen Minuten fest, dass er diese Person auf dem Thing gesehen hatte. Jedoch war er sich sicher, dass mehr dahinter war. Blitzartig schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und ließ ihn an den Abend denken, an dem er sich mit dem Barden gestritten hatte. Dannach hatte er sich zu ihr gesetzt. Da Vareesa und andere Leute nicht anwesend waren, schlenderte er auf sie zu.
Er setzte sich an ihren Tisch, ihr gegenüber und sprach: "Schöner Abend nicht wahr. Hast du oben auf dem Thing auch nur das Essen getestet? Oder ist hinter deiner Person mehr, als eine Essenstesterin? Frisurentesterin vielleicht?" gab er ironisch von sich.
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"Ja, ich kenne alle drei Templer, die ihr erwähntet. Eigentlich sogar einige mehr, wenn ich an meine Zeit damals in der Barriere oder auf Khorinis zurück denke. und das ihr vom Festland großteils kommt, das ist mir auch bekannt. ich war zwar nicht oft in Silden, aber zumindest ab und an. das letzte was ich hörte war irgendeine sonderbare Katastrophe in Silden. Glaub mit Spinnen oder so. Danach hörte ich nichts mehr von den Sildenern.
Ihr sagtet, ihr seid der Waldläuferführer? Seid ihr dann sowas wie der Leiter der gesamten kriegerischen Truppen eures Volkes? Oder worin bestehen eure Aufgaben bei diesem Posten?"
nun war es doch wieder soweit, dass der Hexer Wein bestellte. Zwar blieb er weiterhin beim Brot, aber anstelle des Tees sollte nun Wein und Wasser gebracht werden. Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass das hier noch ein sehr langes, aber interessantes Gespräch werden würde. Und er freute sich darauf...
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"Wow", stieß sie in gleichem ironischen Ton aus und starrte ihn an. Nichts besonderes war an diesem Kerl und sie kannte ihn, er war nervig gewesen und er hatte irgendwie damit recht, sie mit ihrer Bezeichnung als Essenstesterin aufzuziehen, aber das musste er ja nicht wissen.
"Ich bin begeistert ein Mann der Veränderung bemerkt? Das war doch geraten, das kann doch nicht sein, sowas ist nicht wahr...", murmelte sie schnippisch daher und sah zu dem schnarchenden Kerl, ehe sie ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gab. "Kauf dir Schnarchzapfen junger Mann!", grunzte sie ihm zu, während er sich verpennt und verwirrt umsah.
"Kennst du diesen Barden da? Es ist nicht der gleiche wie sonst, der da kann nicht singen...kannst du ihm das sagen? Dann nehm ich dir deinen Kommentar auch nicht übel..."
Sie mochte es nicht, wenn man durchlöcherte, so tief bohrte, wie in einem Nasenloch nur um aus den Menschen die fettesten Brocken herauszuziehen. Wenn sie erzählen wollte, dann tat sie es, aber an manchen Tagen hatte sie keine Lust ihre ganze Lebensgeschichte vor allen zu offenbaren und welcher normale Mensch tat dies auch?
"Würdest du die Mama für mich rufen?"
Ha, da war es wieder, bist du wieder zu feige? Kannst sie nicht selbst rufen, kleines Mädchen Suzu, aber den jungen Mann kannst du anschnauzen, aber sonst bekommst du dein Maul nicht auf?, hämmerte ihre Stimme im Kopf, aber sie ignorierte sie, war doch nicht interessant was die erzählte.
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Mit Genugtuung beobachtete Jarvo, wie sich sein Gegenüber einen Wein bestellte. Kein Getränk, mit man ordentlich anstoßen konnte, doch zeigte es, dass Trilos Probleme für den Moment ein Stück weit in den Hintergrund gerückt waren. Jarvo bestellte im selben Zug ein kleines Körbchen mit gebuttertem Brot. Für den späten Hunger konnte er nichts, der tat sich ohne Vorwarnung auf und musste ohne wenn und aber gestillt werden.
„Ich bin der Oberste der Truppen, ja. Ich bekleide das Amt noch nicht lange und ersetze dadurch unseren auf dem Festland gebliebenen Waldläuferführer. Es ist in jedem Fall schön zu hören, dass Silden noch in den Erinnerungen der Menschen verweilt. Das mit der Spinne ist richtig, doch war sie nur ein kleiner Nebensatz in einer langen Geschichte. Doch das Endergebnis verändert sie nicht. Silden war einmal. Vielleicht ist Schwarzwasser wirklich der Ort, an den wir gehören.“ Er stockte kurz. „Auch wenn ungerne von Magie spreche, meintet ihr, dass von dem Baum eine Energie ausgeht. Ich selbst bin für solcherlei Dinge recht unempfänglich.“ Er lachte. „Könntet Ihr versuchen dieses Gefühl was ihr habt, zu erklären?“
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Der Blondschopf guckte sich noch immer um, während er neben sich Wertan erblickte. Wertan klopfte ihm gegen den Kopf, während er "Ist da drinne jemand? Wenn ja möge er aufwachen und reden" sagte. Er unterstrich das ganze mit einem gewissen sarkastischen Unterton, woraufhin der Unbekannte ihn zornig ansah.
"Möchtest du denn einer Dame ihre Bitte abschlagen? Sowas macht man aber nicht, schau sie dir an. Und dann zeig, dass du ehrenhafter Mann bist und gehe ihrer Bitte nach. Fang doch mit dem Barden an."
Der Unbekannte guckte Suzuran kurz an, lächelt ein wenig verlegen und machte sich schnurstracks auf den Weg zum Barden.
"Tja, unsere Triebe nicht wahr? Und sowas kommt heraus, wenn man Triebe hat und ein Idiot ist. Wo war ich stehen geblieben?" fragte er ein wenig träumerisch. Der Schlafende hatte ihn tatsächlich abgelenkt. Da die Dame, die ihm gegenüber saß, kein Stück von sich preisgab oder richtig antwortete, wollte Wertan wenigstens die eine oder andere Frage beantworten lassen.
"Da hier zwar zig Leute im Raum sind, aber du mir gegenübersitzt, würde ich dir gerne eine Frage stellen." sprach er langsam.
"Vielleicht bist du ja gewillt zu sprechen und deine Worte entsprechen der Wahrheit. Da du nicht über dich reden willst, können wir über andere reden, nicht wahr? Kennst du eine gewisse Vareesa? Ist eine Bognerin und man sollte sie schon hier und da gesehen haben. Ich brauch Pfeile oder gewisse Anweisungen wie ich die Pfeile benutzen kann, wenn du verstehst was ich meine." sagte er und unterstrich es mit seinem typischen Lächeln, vielleicht war sein Gegenüber ja wenigstens frei genug um diesmal richtig zu antworten.
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Fast schon Gedanken versunken nippte das Monster aus Varant an seinem edlen tropfen in dieser nach Moor stinkenden Taverne.
"Das kann ich gern versuchen. Für viele Magier ist es so, dass sie ihre Magie von den Göttern erbeten und als 'Geschenk' einen teil der macht ihrer Gottheit kanalisieren dürfen um sie in dieser Sphäre der gewünschten Wirkung zukommen zu lassen. Klingt furchtbar kompliziert, aber das ist auch das Geschwätz der wahren Gildenmagier. Ich selbst habe meine macht nicht dadurch erlangt, dass ich einen Gott zwecks Magie anbettel, nein ich habe... naja, was solls. Ich hab zusammen mit Gor na Jan einen Göttersohn getötet und einen teil seiner göttlichen macht mir einverleibt. das führt dazu, dass die Magie zu einem vollständigen teil von mir geworden ist. Magie durchfließt mich und ich kann sie aus mir selbst heraus einsetzen."
Als Beispiel setzte er sein Glas ab und begann über seine Fingerspitzen die unsichtbaren magischen Fäden um das Weinglas zu spinnen. Mit leichten Fingerbewegungen hob er vorsichtig das Glas nun an und ließ es ein wenig umher schweben. Einige Sekunden später schütte er sich den restlichen Wein aus geringer Höhe in seinen Mund und setzte danach magisch das Gefäß wieder herab.
"Magie zu spüren ist schwer zu beschreiben. Oder könnt ihr beschreiben wie es ist ein Geräusch zu hören? Eine Farbe zu erkennen? Holz zu ertasten? das alles sind unsere Sinne und die Magie ist sowas wie mein siebter Sinn. Es ist häufig ein gewisses Kribbeln, welches meinen eigenen Magiefluss durcheinander bringt. So erfühle ich gewissermaßen andere Magien. Daher weiss ich zum Beispiel auch, dass euer Völkchen mit nicht gerade wenigen Magiewirkern gesegnet ist. Die meisten hocken in diesem Baum. Wieviele oder wie mächtig kann ich nicht sagen. Die Aura des Baumes überschattet alles viel zu sehr."
Er schwieg einen Moment, denn ihn überkam gerade eine Idee. Er könnte mit Jarvo dasselbe versuchen was er auch bei Azil vor einigen tagen machte.
"Wenn ihr wollt kann ich euch das Gefühl direkt zeigen wie es ist von Magie durchflutet zu werden und andere Magien zu spüren. es ist zwar für mich sehr anstrengend, aber nicht schwer an sich. Trefft mich dazu doch morgen Abend/Nacht wieder und ich bereite alles vor. Was meint ihr, Jarvo?"
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Ein interessantes Angebot. Zwar schien Jarvo die Sache noch nicht ganz geheuer, doch er hätte eine Möglichkeit etwas zu erleben, zu dem die wenigsten Krieger die Chance hatten. Er kniff ein Auge zusammen und nickte schief.
„Ich denke ich sage zu.“ Im selben Moment kam ihm in den Kopf, dass er einen der Druiden um Rat fragen sollte, ob er sich durch dieses Prozedere in Gefahr brachte. Denn immerhin lauerte der Einfluss der Naturgeistes in ihm, der zwar die letzten Wochen geschlummert hatte, doch jederzeit wieder herausbrechen könnte.
„Ist es gefährlich?“, fragte er.
„Ja natürlich. Was in dieser Welt ist schon ungefährlich?“, antwortete Trilo und grinste zurück. Na wenn das keine schlagfertige Antwort war. Jarvo würde es sich überlegen. Für einen Moment der Erleuchtung würde er sein Leben nicht aufs Spiel setzen wollen.
„Wir werden es morgen sehen.“ Er stand auf. „Ich denke es bietet sich an, unser Gespräch bis morgen Abend zu unterbrechen. Ihr brachtet mich ans Denken – sogar über eines meiner kleinen Probleme. Das Bier und der gefüllte Magen garantieren mir gerade einen herrlichen Schlaf, deswegen werde ich die Gelegenheit nutzen. Ich danke für das Gespräch, Trilo.“
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Erstaunt blickte sie dem Schnarcher hinterher, er war trotz allem noch fähig genug einen Fuß vor den anderen zu setzen und auch seiner Sprache schien er noch mächtig. Aber eigentlich wollte sie ja diesen, diesen wie hieß er doch gleich? Egal, sie wollte ihn mit der Aufforderung doch loswerden, um seinen Fragen zu entgegen. Als er jedoch Vareesa ansprach und plötzlich von Pfeilen sprach, war sie dem Gespräch nicht mehr so abgeneigt.
Lange hatte sie ihn nicht mehr benutzt, aber hier war nicht Silden, wo sollte sie hier auch zum Schießen kommen?
"Entschuldige, wie war nochmal dein Name?"
"Wertan."
"Achja Wertan. Du möchtest also eine Antwort? Vareesa ich kenne sie, du hast Glück...du meinst du willst wissen wie man sie abschießt? Also die Pfeile nicht Vareesa...", sagte sie und zog dabei die Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben.
"Ja sie ist Bognerin und wenn...naja das ist noch nicht recht fest, wenn alles klappt, werde ich sie vielleicht bald unterstützen. Wir haben früher zusammen mit dem Bogenschießen angefangen. Du willst es also lernen?"
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Und schon saß er wieder allein in der Kaschemme von Taverne. Immernoch roch es nach ekligem Sumpf, aber er hatte ja noch den Wein. erst jetzt stellte er fest, dass Jarvo einfach so gegangen war. Die Rechnung blieb wohl an ihm hängen. Naja was solls, als Herzog hatte man es ja dicke. Zumindest sollte man das eigentlich, doch auch Trilos Geldbeutel wurde langsam knapp.
Ich sollte mir langsam wieder etwas Gewinnbringendes einfallen lassen. Kann ja nicht sein, dass ich bald am Hungertuch nage. Diebstahl ist nicht meine Art, und Arbeit hält fit. Naja, erst einmal weiter bisschen die Ruhe vor dem Sturm genießen.
Und erneut begann er seine Umgebung zu mustern und zu analysieren. Da war Mama Hooqua, oder wie auch immer diese robuste Frau hinter der Theke hieß, der Barde, welcher sich gerade mit einem scheinbar angetrunkenen Idiotin darüber stritt ob der Barde denn mehr Bier bräuchte um besser singen zu können und dann war da noch dieser kurzhaarige Typ, der einen dunklenhaarigen Lockenkopf vollquasselte. Worum es genau ging konnte der Hexer nicht in Erfahrung bringen, aber er musste dem Typen zugestehen, dass er Geschmack hatte. Appetitlich war die Kleine ja schon irgendwie.
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"Aus diesem Grund frage ich sie ja. Eigentlich dürfte sie längst bei Ryu gewesen sein, der hat mich zu ihr geschickt. Sie wollte sich vergewissern, ob das stimmt, die gute." antwortete Wertan.
Bogenschießen, das sollte es sein. Der Umgang mit dem Schwert schien Wertan zwar recht interessant, aber was wäre, wenn er auf einen Fernkämpfer trifft. Pfeile parieren wird eher weniger, und ein Schild? Das wäre nicht sein Ding. Außerdem konnte man so etwas bei anderen Aktionen gebrauchen.
"Du kannst Bogen schießen? Ich dachte du kannst nur essen." fügte er ironisch hinzu.
"Unterstützen heißt also, unterstützen im Bognergeschäft. Interessant, wie kommst du zum Bogenschießen? Bist du nicht doch bereit, das eine oder andere zu verraten?" fragte er.
Er war verwundert, was für Menschen man an den interessantesten Orten trifft. Interessiert schaute er Suzuran an und fragte sich, was wohl hinter diesen Augen steckten.
Währenddessen kam der verschlafene zurück, mit einem einem Faustabdruck auf seiner Wange. Es schien, als hätte er etwas falsches gesagt.
"Ach herrje! Weißt du, ich bin professioneller, ehm, Heiler. Und man hat dich an einer verwundbaren Stelle getroffen, du solltest schnell jemanden aufsuchen der dir helfen kann!" log er ein wenig dramatisch.
Der Typ fragte, wieso Wertan ihm nicht helfen könne. "Ich habe meine Ausrüstung nicht hier, geh raus aus der Taverne und lauf auf die andere Seite von Schwarzwasser, da hilft dir jemand! Eine alte Frau die in einer heruntergekommenen Hütte wohnt, nun aber schnell!!" antwortete er.
Der Mann schien nicht mehr schlaftrunken zu sein und lief in windeseile aus der Taverne hinaus.
Wertan konnte sich sein Lachen nicht mehr unterdrücken und brachte im Gelächter, an Suzuran gewandt, noch ein "Ich bin selbstverständlich kein Heiler.." hinaus.
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"Wenn das ein Witz sein sollte oder eine Anspielung, dann fand ich das nicht lustig...ich bin wirklich Essenstesterin, wenn du es mir nicht glaubst kannst du Ornlu fragen.", erklärte sie sachlich und schielte ein wenig in der Umgebung herum. Jarvo war gegangen, der Barde sang einfach noch schlimmer weiter und Blondie schien sie ein wenig anzustarren. Merkwürdig war dieser Kerl, woher er kam und wer er überhaupt war? Sie wusste es nicht, im Moment war es ihr auch egal.
Er sah ein wenig gruselig aus, also blickte sie schnell wieder zu Wertan.
"Ich bin nicht mürrisch wenn du das denkst und ich lüge auch nicht. Man wird vorsichtig mit der Zeit, schüttest du wildfremden Menschen sofort dein Herz aus? Bindest du jedem Hinz und Kunz alles auf die Nase? Vielleicht ist es ein wenig extrem, aber man muss vorsichtig sein, kann es nie genug sein, aber deine Frage kann ich dir wohl beantworten.
Ich habe es gelernt, ein bisschen Zeit ist seither vergangen. Wie ich dazu kam? Eine Frau alleine auf Reisen, die nichts kann außer Schreien, da kommt man dann irgendwann auf die Idee, das es sinnvoll wäre, wenn man sich im Notfall selbst helfen kann, verstehst du? Es war eine sinnvolle Entscheidung und sie hat mir mehr als einmal das Leben gerettet und nicht nur meines... Wer bist du Wertan und warum hast du so viele Fragen? Was weißt du über die Menschen hier?"
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Es war zwar nur für einen kurzen Augenblick, aber er hatte es bemerkt. Sie hatte ihn angeschaut. Zwar schien sie gleichfalls nicht wirklich von ihm angetan, aber wer konnte ihr das schon verübeln? Wirklich freundlich, sympathisch wirkte er für Fremde sicherlich nicht in seinem Outfit. Eher wie einer dieser Schwarzmagier oder Assassinen, und nicht wie ein ehemaliger Ritter des Paladinordens und Hochadliger, welcher er nunmal war. Und doch störte es ihn, dass sie ihn so abschätzte angeglotzt hatte, wenn man es denn so nennen konnte bei der kurzen Zeit des Ansehens ihrerseits.
Wär doch gelacht,w enn das nicht die entsprechende nachhaltige Wirkung erzielt...
Da er eh gerade fertig war, und es schon ein gutes Stück spät in der Nacht war, machte er sich bereit nun zu gehen. So nahm er seine waffen wieder auf dem Rücken auf und schritt dann zur Bardame hinüber.
"Hier sind 60 Goldmünzen. Das sollte für mich und meinen gesprächspartner von vorhin reichen, oder?"
"Klar."
"Gut, dann sind hier noch einmal 30 weitere Goldmünzen für alles von der Dame dort vorn bestellte. Der Rest ist für euch, werte Frau."
Die Mama schaute ihn nun zwar an wie ein Pferd welches gerade beinahe von einer Feuerlanze der Innosleute gegrillt worden wäre, aber naja das Resultat zählte. So ging er dann also an den letzten beiden nennenswerten Leuten vorbei, den Barden konnte man nicht als menschliches Individuum zählen bei dieser Schrecksstimme, und schaute mit einem Lächeln zu dem aus der Nähe noch hübscher wirkenden Lockenkopf herüber.
"Speiß und Trank gehen auf mich für euch, holde Dame."
Er verbeugte sich knapp vor ihr. Des Anstandes und der Etikette einfach wegen. danach musterte er den Typen, der sie die ganze zeit zutextete.
"Das gilt für euch im Übrigen nicht, Bursche."
Mit einem fast schon abfälligen Blick lies er den Mann stehen und verließ mit einem kurzen an die Hübschere der beiden Damen gerichtetem Lächeln die Taverne.
Guter Tag doch noch geworden. Auf zum Schlafen!
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Glänzend rot lag er in der magischen Hand, freudig gemustert von Lina, die ihn hielt, den Apfel. Auf dem Weg zum Eingang des stämmigen Waldriesen Tooshoo, war der Heilerin ein Markt aufgefallen, den sie zuvor nie betreten hatte. Dort konnte sie tatsächlich diesen schönen Apfel bekommen und ein paar weitere essbare Dinge, im Tausch gegen einen Teil der Wundsalbe, die sie aus Leylas Kräutern gewinnen konnte. Nicht viel, aber für einen Tag dürfte es reichen. Linas beschränkte Erfahrung mit längeren Reisen rief Zweifel in ihr hervor. Aber die vergingen schon beim Anblick der vielen Stufen, die hinauf zur Baumkrone führten und mit dem schweren Rucksack bestimmt nicht einfacher zu erklimmen waren.
Seufzend sah Lina das Innere des Stammes hinauf, während sie zur Treppe schritt. Es war fast wie die ewige Decke der Eingangshalle im Kastell. Nur, dass man oben nicht glaubte, den Himmel zu erahnen, sondern bloß unendliche Schwärze ausmachte. Wehmütig dachte sie an die früheren Priesterinnentage zurück, wie oft es sie durch die Halle brachte, allein um das Refektorium zu besuchen. Ein Hauch von Ehrfurcht ließ sie erschauern, ihre Nackenhaare stellen sich auf. Manchmal war es doch ganz schön gewesen. Vielleicht sollte sie dem Kastell einen Besuch abstatten; allein der Bäder wegen. Oh, die Bäder, wie vermisste Lina die Bäder.
Nach Atem ringend, erreichte sie schließlich das Plateau der Baumkrone und sah sich um. Es war schon fast normal, hier oben zu sein. Die letzten Schritte trugen sie zu Corax‘ Pforte und darüber hinaus.
„Bewahret!“, grüßte sie, freundlich lächelnd trotz der Anstrengung. Winzige Perlen warteten auf ihrer Stirn darauf, weggewischt zu werden. Ihre Wangen ein wenig gerötet, überreichte Lina feierlich den Apfel. Sie strahlte den Druiden an. „In der Schule damals haben wir manchmal einem Lehrer einen Apfel mitgebracht, nur wir Mädchen natürlich“, verriet sie immer noch lächelnd, aber weniger strahlend. Ihr Herz schien die Treppe noch einmal hoch zu rennen. Was manche Mädchen sonst so mit manchen Lehrern angestellt hatten, verschwieg sie lieber in einer Erinnerung, von der Lina nicht genau wusste, ob sie Stolz oder Scham in ihr hervorrief.
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Apprentice
Am nächsten Tag erwachte der junge Schmiedegeselle in seinem "Bett". Glücklicherweise war all sein Habe noch da und so machte er sich alsbald auf den Weg zurück in den Schankraum. Er setzte sich an die Theke und bestellte wieder das Getränk, das er letztens getrunken hatte. Neugierig, aber doch mit einem flauen Gefühl im Magen besah er die Gestalten, die hier ihr Geld verprassten - vielleicht gäbe es einen Auftrag für ihn? Einen kleinen Bonus konnte er wohl gebrauchen - immerhin war er mit dem Gedanken eingeschlafen, vielleicht noch Setarrif zu besuchen - wenn er schon unterwegs war.
Zuerst wollte er aber das Gesöff leeren und noch den Markt besuchen. Angeblich gab es preiswerte, wenn auch nicht legal beschafte Gegenstände - aber sollte es ihn stören?
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"Habt ihr das? Ich habe ehrlich gesagt nie eine Schule oder dergleichen besucht. Ein Lehrer hat mir in meinem Heim das Lesen und Schreiben beigebracht, den Rest hat mein Vater übernommen, nunja zumindest bis ... aber ich will dich nicht mit alten Kamellen langweilen. Hast du alles für den Aufbruch vorbereitet? Ach und vielen Dank für den hier." Er hielt demonstrativ den Apfel hoch, drehte ihn dann kurz in der Hand um ihn von allen Seiten zu betrachten und biss letztenendes mit einem saftigen Knacken in ihn hinein. Der leicht säuerliche Geschmack des Fruchtsaftes erfüllte seinen Mund. Schwarzwasser war nicht unbedingt berühmt für seine besonders schmackhaften Äpfel, aber der Druide wusste die freundliche Geste trotzdem zu schätzen. Er biss erneut ab, dann legte er den Apfel kurz auf den Tisch um an ein Schränkchen zu öffnen, einen unscheinbaren Beutel hinauszuholen und ihn in seinem Rucksack aus Knochengerüstu und Fellummantelung zu verstauen. Das meiste seiner Besitztümer konnte er hierlassen, doch neben Proviant und einiger anderer nützlicher Gerätschaft für die Reise gab es einige Kleinode die er lieber in greifbarer Nähe behielt. "Hast du noch etwas über den sonderbaren Duft herausfinden können?", fragte er schließlich während er ein Messer mit lederner Scheide im Rucksack verpackte. Er pflegte von jenen lieber zuviele als zuwenige einzustecken.
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An den Tisch gelehnt, genoss Lina diesen Moment der Ruhe und Schutzes, mit den Augen ihrem Meister beim letzten Vorreisestress folgend. Sie schloss die Lider für einige friedliche Atemzüge, sog tief die bekannte Luft der Umgebung ein.
„Es würde mich nicht langweilen“, lächelte die junge Frau still, ohne zu wissen, ob Corax es bemerkte, „Ich hoffe, ich hab alles Wichtige dabei…“
Nachdenklich hob sie den Kopf in die Höhe, um noch einmal alles zu überdenken, was sich (hoffentlich) im Rucksack befand. Sein Gewicht war auf jedenfall groß genug.
„Habt ihr jetzt auch alles?“
Es klang fast drängend. Lina wusste nicht, wieso ihr Herz dieses freudige Gefühl umfasste. Alles fühlte sich so leicht an, jede Bewegung, jeder Schritt, der keine Stufe bedeutete, ja, selbst Lina Gedanken schwebten frei wie die Magie.
„Der Duft“, wiederholte sie und gestand überlegend: „ich konnte ihn nicht wieder bemerken“
Doch das konnte sie nicht bedrücken. Nicht mehr als die einsamen Tage und Nächte, die sie auf den Stegen oft erlebt hatte, und das in so kurzer Zeit. Frustrierend war es schon, dass Lina so wenig mit anderen Leuten machte. Ihr fehlten Freunde… Lina wusste nicht, ob sie je welche gehabt hatte. Das Resümee ihres Lebens erschien farblos in ihren Gedanken, gar so leblos, dass es für einige schreckliche Augenblicke ihr Gesicht bleich färbte.
„Sollen wir?“
Zurück in der Gegenwart, stieß Lina sich von der Tischkante ab. Streifend zog ihr Blick von dem angebissenen Apfel hinüber zu dem Druiden. Hüpfend wartete Linas Herz eine Antwort ab, obwohl es seinerseits schon längst auf dem Weg zu sein schien.
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Corax war sich den Reiseumhang um und befestigte den Rucksack mit den ledernen Riemen. "Ja wir können.", sagte er und griff sich erneut den Apfel. Gemeinsam verließen sie seine Behausung, welche in einem der Äste des großen Baumes lag und machten sich an den Abstieg. Der heutige Tag war weniger kühl als die vorigen gewesen, dennoch herrschte draußen eine kalte Briese. Zum Glück war zumindest Corax nicht sonderlich kälteempfindlich. Lina hatte indirekt angedeutet das sie seine Vergangenheit interessierte, doch je mehr Corax darüber nachdachte, desto weniger war ihm dannach darüber zu reden. Sein Vater, seine Geschwister, seine Mutter und was vielleicht aus ihnen geworden sein mochte waren Kapitel mit denen er lange abgeschlossen hatte. Er hatte ein halbes Leben ohne sie verbracht und es zog ihn nichts mehr zu ihnen. Es war besser für einen Druiden keine Familie zu haben. Es war etwas was Lina noch nicht wusste und vielleicht noch nicht verstehen konnte, doch der Pfad eines Druiden führte oft zu einer seltsamen Einsamkeit, die in annähernd jeder Beziehung eine gewisse Distanz einbrachte. Doch dies war eine Sache die ihr früher oder später von alleine über den Weg laufen würde und dann würde sie selbst entscheiden müssen. "Nun wenn der Duft nicht mehr anwesend ist war es vielleicht nur ein Zufall. Wenn nicht dann wird er dir sicher wieder erscheinen und du wirst früh genug herausfinden was es mit ihm auf sich hat. Viele Dinge neigen dazu sich von alleine zu lösen."
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Apprentice
Nach kurzem Stöbern hatte er einen Waffengurt und einen leichten Lederhelm erstanden. So gerüstet würde er zwar sicher nicht todesmutig in die nächste Gruppe wilder Scavenger rennen, aber doch etwas mehr Aufmerksamkeit erregen - und seine Eitelkeit befriedigen.
Da es nun nichtsmehr für ihn zu tun gab, reiste er weiter gen Norden. Er wollte nurnoch raus aus diesem Sumpfloch...
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Obwohl der Abstieg viel leichter war, fühlte Lina ihren Herzschlag bis in die Handflächen. Wieder und wieder verschloss sie fest die Augen. Sie sammelte sich, um nicht von dem Gedankenüberfluss erschlagen zu werden, nur geleitetet vom Geländer und dem dumpfen Geräusch der Schritte ihres Lehrers. Leicht hinter ihm, konnte Lina gut folgen, auch wenn sein Gang schneller als ihrer war. Erst draußen öffnete Lina die Augen, als starker Wind ihr ins Gesicht pustete, und schloss sie wieder, um sich vorsichtig blinzelnd daran zu gewöhnen.
Die Tränen wischte sie fort. Ihr Umhang flatterte wild. Dann ließ der Wind nach. Und obwohl sie Corax‘ verstehen konnte, schwieg Lina. Auf die Schritte konzentriert, sah sie die dunklen Bretter der Stege an. Um nicht jetzt hineinzufallen. Wolken verwischten den Übergang zwischen Tag und Nacht. Lina sah nicht mehr alles, doch bemerkte sie einige Blicke aus den Augenwinkeln. Was mochten sie denken? Lina fühlte sich als das, was sie war: eine Schülerin, stets demütig im Rücken ihres Herrn, wenn man sie erblickte. Sie hoffte, dieses Bild zu bestätigen.
„Ich werde darauf achtgeben“, fand sie schließlich doch das Wort und schloss auf, um verstanden zu werden. Und sie verstummte wieder. Es klang alles einfacher, wenn er es sagte. Jetzt, da es wirklich fort ging, verlor sich die erste Freude in ängstliche Betrübtheit, die ihren Herzschlag unangenehm werden ließ.
Wenigstens blieb ihr nur wenig Zeit. Die Wege in Schwarzwasser waren kurz. Ryu hatte sie auch nichts gesagt. Oder sonstwem. Nur Leyla. Aber…
„Wollt ihr mir eigentlich sagen, wohin wir gehen?“
Tristheit überfiel plötzlich ihre Stimme. Nun war Corax der einzige, an dem sie sich festhalten konnte.
„Muss ich auf was achten?“
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"Hmm, ich denke, dass ich ebenfalls ein weilchen hier bleiben werde." war die Antwort Scorps auf die Frage, was sie nun tun würden. "Mir gefällt der Ort hier unter dem Blätterdach, erinnert mich ein wenig an damals im Sumpflager." erklährte er seine Entscheidung, auch wenn er nicht annahm, dass auch nur einer von seinen Begleitern wusste, was das Sumpflager gewesen war. Aber es war schön in Erinnerungen zu schwelgen, wie er damals bei Uher gelernt hatte wie man mit einem Bogen umging... für einen Moment nahm es den Hünen wunder wie er sich wohl heute mit einem Bogen anstellen würde, verwarf den Gedanken dann aber wieder, nein er hatte sich inzwischen dem Nahkampf verschrieben und dabei würde es auch bleiben.
Genüsslich nahm er einen Schluck von seinem Schnaps... auch der erinnerte ihn an irgendetwas... ja genau Reisschnaps aus dem Neuen Lager. Scorp grinste, das waren ja wohl noch Zeiten damals, als er mit Taeris, Fisk und Bradwyn auf den Feldern gearbeitet hatte... und Linky der Reislord... haha ja das waren noch Zeiten.
"Ich denke wir schauen uns am besten etwas um, ich denke hier wird es bestimmt einen geeigneten Ort fürs Training geben, dann kann ich Mirax mal ein paar kniffe zeigen." und dann an den angesprochenen direkt gerichtet meinte er "Hast ja gesagt, dass die Klinge nun gut in der Hand liegt, dann sollten wir dem ein wenig nachhelfen. Dann fühlt sie sich nicht nur gut an, sodnern ist auch zu was nützlichem zu gebrauchen." dann wandte er sein Blick zu Mani "Wie stehts eigentlich bei dir? Was du für einen Kampfstil vor Augen hast weiss ich ja jetzt, das werden wir schon irgendwie hinbekommen. Wie stehts mit meinen anderen Fragen?" hakte er nach, ehe er sich wieder seinem Schnaps widmete.
Schnaps... wie er ihn vermisst hatte, die ganze Zeit durch den Dschungel und über die Berge.
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