DOMINION
Was für eine Welt
Kategorie: Kartenlegespiel
Spielfokus: Planungsgeschick
Erscheinungsjahr: 2008
Designer: Vaccarino, Donald X.
Auf Deutsch erhältlich: Ja
Sprach-Dependenz: Sehr niedrig
Spielerzahl: 2-4 (persönliche Empfehlung 2-open end)
Spieldauer: (Am Anfang deutlich mehr als) 30-40 minuten
Auch wenn ich befürchte, dass ich meine Spielbschreibung nicht ganz so ausführlich schreiben werde wie Count, möchte ich euch doch von meiner neusten Errungenschaft erzählen: Dominion - Was für eine Welt.
Das Setting ist, wie so oft, das wunderschöne Mittelalter. Dort seid ihr wie auch immer zu ein wenig Land und Geld gekommen, und wollt dies jetzt allerdings mehren. Und das ist auch schon Spielziel: Ihr wollt am Ende die meißten "Landkarten" besitzen.
Das Spiel als solches besteht ausschließlich aus Karten, und das Basisspiel alleine bringt schon mehr als genügend mit: 500 Karten sind (wenn mich nicht alles täuscht) in der Basis-Box enthalten. Diese beinhalten nicht nur die eben angesprochenen Landkarten, sondern auch noch viele andere. Wie z.B. das Sägewerk, den Markt oder das Dorf. Diese Aktionskarten, wie sie auch genannt werden, sollen euch in euren Spielzügen vorranbringen, was sie in Form von Attributen auch tun. So könnt ihr mit dem Markt einen Kauf mehr tätigen, oder ähnliches.
Allerdings ist das System, mit dem man Dominion spielt, ein grundlegend neues - zumindest für mich. So bildet das beste Beispiel das Geld: Das Geld das ihr ausgebt, ist nicht verloren, nein, es bleibt sozusagen in euerm Besitz und kommt im Lauf des Spiels immer wieder zu euch. Meine erste Reaktion darauf war erstmal:
Aber ich will jetzt nicht die Spielanleitung runterbeten, es sei nur gesagt: Es kommt tatsächlich alles wieder... irgendwann.
Die Karten sind wirklich sehr liebevoll gestaltet. Jede hat ihr eigenes Bildchen, das ein wenig das mittelalterliche Gefühl aufleben lassen soll - so vermute ich mal (als aktiver LARPer ^^). Der "Text" auf den Karten ist wirklich sehr kurz gehalten, und beschränkt sich nur auf das nötigste, so entfällt das lästige Lesen und möglicherweise das lästige Unverständnis was mir ein super langer Text nun eigentlich sagen soll.
Bei den ersten Spielen, so zeigt es die Erfahrung, dauert es noch sehr, sehr lange bis jemand seinen zug vollendet hat. Da man noch gar nicht richtig weiß, was einem eine bestimmte Karte bringt o.Ä.. Aber nach meinem 2. Spiel ging es sehr schnell von der Hand, und ich kann nur sagen, dass ich bereits eine Art Strategie entwickelt habe...
Aber um diesen "Gewohnheitsstrategien" entgegenzuwirken kann man die Karten vertauschen. Denn, man spielt Dominion eigentlich niemals mit allen Karten. Sondern nur mit einer Auswahl der Aktionskarten. in der Regel sind es 10 verschiedene Aktionskarten die pro Spiel aktiv sind, aber das ganze Spiel bietet suma sumarum 32. So kann man einfach mal 2 oder 3 Aktionskarten, die bisher vielleicht wichtig für die Taktik waren, austauschen gegen neue, und damit eine ganz andere Ausgangssituation schaffen. Und das ist es auch was Dominion für mich so interessant macht. Im Grunde kann man sagen, dass ich nach geschätzten 30 Spielrunden in den letzten 2 Wochen immernoch nicht alle Aktionskarten gesehen habe, und alle mal in ihren vollen Umfängen spielen konnte/durfte. Und das erhält für mich einen sehr langen Spielspaß. Auch die Tatsache, dass von den Entwicklern Vorschläge gemacht werden, welche Spielkartenkombination besondere Effekte erzielt. z.B.: Die Kombination "Großes Geld" - Der Name lässt vermuten worauf da das Hauptaugenmerk liegt: auf dem geld.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, und so ist es unerlässlich die Karten nach dem gespielten Spiel wieder sauber einzusortieren. Denn jede Kartenart hat ihren eigenen Steckplatz, sodass man beim nächsten Spiel einfach nur den passenden Stapel rauszieht und auslegt. Das dauert zwar etwas, aber da man ja noch Mitspieler hat, geht das im Teamwork eigentlich auch recht schnell von der Hand.
Meine Einzelwertung
Spielmechanik: 10/10... Klar, die Karten lügen nicht. Gerade dadurch, dass die Kartentexte sehr einfach gehalten sind, macht sie sehr verständlich und gut spielbar
Einsteigerfreundlichkeit: 08/10 ... Das Handbuch ansich würde ausreichen, aber der "hans-im-glück-verlag" hat sogar online ein Video, das das erste Spiel erleichtern soll *daumen hoch*
Qualität der Komponente: 09/10... Die Karten sind sehr schön bebildert und die Steckplätze sind genau auf die Dicke der kartenstapel angepasst
Spielspaß: 10/10... Aufgrund der Tatsache, dass bereits das Basisspiel eine Möglichkeit zur Variation lässt ist der Spielspaß gewiss
Wiederspielbarkeit: 10/10... Durch oben genanntes kann man dieses Spiel immer und immer wieder spielen... zumindest ich
Interaktion zwischen den Mitspielern: Vorhanden... Solche Sprüche wie "Verdammt, das war die letzte Herzogtumskarte.. du A****" sind allgegenwärtig. Aber ansonsten spricht man über dies und das...
Zufälligkeit: Nicht sonderlich hoch, da alle Karten offen ausliegen (auch die eigenen) und man sich im Laufe des Spiels eine Taktik überlegen kann. Nur die Zufälligkeit wann welche Karte im eigenen Stapel kommt ist gegeben.
Komplexität: Niedrig-Mittel... Wenn man erstmal das Spielkonzept verstanden hat geht es schnell und einfach von der Hand. Das Spiel ansich bietet auch Raum um Zusatzregeln einfließen zu lassen
Preis/Leistung: Sehr gut ... Amazon bietet Dominion im Moment für 19,99€ an, und auch die Erweiterungen liegen so ungefähr in dem preisrahmen.
Gesamteindruck: 10/10 ... Ja, ich würde mal 10 geben. Weil ich das Grundspiel alleine schon so oft gespielt habe, und jedesmal neu Spaß dran habe. Ob das nun die Variationen im Grundspiel alleine sind, oder die Tatsache, dass es ein völlig neues, aber cooles Spielkonzept ist ist egal Ich spreche hiermit eine klare Kaufempfehlung aus
So... ist doch mehr geworden als ich dachte. Ich hoffe ich hab nichts wichtiges vergessen... Anmerkungen sind natürlich gern gesehen - aber das ist meine Meinung übers Spiel Und vielleicht gibts ja auch bald die Berichte über eine der drei Erweiterungen