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  1. Beiträge anzeigen #81
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    "Reiben wir uns doch nicht an einer Sache auf, bei der wir uns eigentlich einig sind."

    Warf Viraya ein und blickte dorthin, wo Sral verschwunden war. Er hatte sich verändert, ebenso wie es Redsonja einst getan hatte. Sie war härter geworden und er, doch mit ihr stimmte noch etwas anderes nicht. Sie wusste es, doch hatte sie bisher nicht herausgefunden, was. Sie werde es noch. Ganz bestimmt. Stellte sie fest und lächelte. Allerdings musste sie die rothaarige Kriegerin dazu erstmals alleine erwischen und das war sozusagen unmöglich. Immer schwirrte jemand um sie herum und sonst trainierte sie Sral, einen der vielversprechendsten Kämpfer, wie sie wiederholt betont hatte.

    Nun nickte sie allerdings nur. “Wir haben noch einige anderen Aufgaben. Sral wird der Anführer sein, aber es ist gut ihm weiterhin direkt die Meinung zu sagen. Nicht in der Öffentlichkeit, da braucht er unsere Deckung, doch was in diesem Zelt gesprochen wird, soll immer ehrlich sein, denn wir können es uns nicht leisten uns gegenseitig zu misstrauen. Ja, Anyi ich weiss, dass ich mich wiederhole.” Fügte sie mit einem Lächeln hinzu. "Aber es ist wichtig, sehr wichtig. Und nun gehe ich mit Sral trainieren, mal schauen was sich da noch ergibt."

    Sprach sie und liess Viraya alleine mit dem Händler zurück. Die Magierin schüttelte leicht den Kopf.

    "Na da haben sich zwei gefunden."

    Bemerkte sie und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    "Du siehst das so einfach.", stellte Anyi fest, nachdem auch die Rothaarige gegangen war.
    "Ich mache mir ernsthafte Sorgen um dieses Lager hier. Es steht nicht zum besten und naja... Für Sral, der eh absolut fertig ist und nicht mehr so wirklich kann, mag sich das so anhören, als würde ich seine Autorität in Frage stellen aber so ist das ja eigentlich gar nicht gemeint... Ich weiß, dass ich das, was er leistet, nicht kann. Punkt, so einfach ist das.
    Hoffentlich bekommt sie das wieder hingebogen...", meinte er und schaute noch einmal auf den Ausgang des Zeltes.
    Eine Weile saßen sie schweigend da und dann erhob sich der kleine Flüchtling schließlich: "Ich werde mal nach dem Essen schauen. Irgendein Fischertrupp kreuzt garantiert bald auf und eine Lösung für das Wasserproblem brauchen wir auch noch. Einen Kanal hatte ja schonmal jemand in den Raum gestellt, aber das wird schwer...
    Eigentlich hätten wir unsere Siedlung nicht so mitten in der Pampa bauen sollen, sondern lieber unten am Fluss, dann hätten wir jetzt Wasser, mehr Fische und eine leichtere Verteidigung...
    Aber naja, schauen wir mal."
    Gath
    Geändert von Irgend Jemand (02.06.2011 um 19:19 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #83
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Es war alles in einen Trott verfallen. Sie trainierte mit Sral, Troan trainierte andere und Sral wurde immer besser. Anyi kümmerte sich um die Versorgung , Viraya beobachtete und lernte lesen. Eine Sache war jedoch ganz anders. Ihr Bauch wölbte sich, sodass sie die eng anliegende Rüstung nicht mehr zu tragen vermochte und das obwohl sie kaum mehr gegessen hatte. Raya behauptete, dass sie schwanger war, doch das wollte sie nicht glauben. Keiner hatte sie hierher geführt, um eine Schlacht im Kindsbett zu führen und sie war hergeführt worden, hatte nicht aus komplett eigenem Antrieb diesen Ort aufgesucht. Zum Glück hatte ausser der Diebin noch keiner etwas bemerkt, denn noch konnte sie kämpfen, doch was war, wenn Raya tatsächlich Recht hatte?
    Sie erschrak sich, als sie Anyi im Zelteingang stehen sah.

    "Neuigkeiten?"

    Wollte sie müde wissen und er erstattete Bericht. Dann wurde die Zeltplane erneut zur Seite geschoben. Dieses Mal schnell. Dario, ein braun gebrannter Junge mit struppigem Haar strecke erst den Kopf hinein und folgte dann mit dem ganzen Körper. Er war ausser Atem.

    "Es herrscht Krieg."

    Meine er nur und die rothaarige Kriegerin schauderte, als sie ihn aufforderte detailliert zu berichten.
    Geändert von Redsonja (14.06.2011 um 16:28 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #84
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Seinen Helm an einem Riemen über der Schulter tragend stand Kortis gerüstet und gegürtet auf den Resten des Turms, der einst über der Kapelle an der roten Furt gethront hatte. Drei Tage, nachdem sie ausgebrannt war, hatte das Mauerwerk nachgegeben und war eingestürzt. Der höchste noch betretbare Punkt diente nun als Aussichtsplattform. Als Platz in der ersten Reihe für das Spektakel, das sich bot.
    Wie Lord Harrold richtig vermutet hatte, machte sich die Inquisition nicht die Mühe die rote Furt zu umgehen. Sie griff an, frontal, mit aller Macht. In Scharen strömten die Kämpfer von der anderen Flussseite heran, schnell, lose dabei eine Formation haltend. Doch die Verteidiger waren vorbereitet. Hinter notdürftig gebauten Standschilden und im Schutze der Häuser der Ortschaft standen Reihen von Bogenschützen, die die über offenes Gelände und zum Schluss durch das Wasser anstürmenden Männer mit Pfeilen eindeckten. Viele trafen, Gegner fielen. Kortis murmelte ein kleines Gebet vor sich hin. Es waren Menschen, die da starben. Möge sich Innos ihrer Seelen annehmen.
    „Hauptmann Kortis!“, hörte er von unten eine Stimme und erblickte daraufhin Lord Harrold, der sich über die behelfsmäßig aus Trümmern errichtete Treppe nach oben kämpfte. „Wie stehen wir da?“
    „Fast alle Schützen sind in Position und Feuern“, erwiderte er und schaute über einen angerußten Stein, an dem er sich festhielt, zur Newa hinüber. Vorhin waren die meisten Feinde noch am anderen Flussufer gefallen. Nun trug die Strömung schon mehr und mehr Leiber aus der Mitte flussabwärts.
    „Der Feind kommt aber näher“, schloss er folgerichtig. „Die Formationen brechen auf, sie sind ein schwereres Ziel für unsere Männer.“
    „Reiterei?“, fragte Harrold, der es nun endlich geschafft hatte.
    „Noch keine.“ Die angespitzten Pfähle, die sie fest in den Uferschlick ihrer Flussseite getrieben hatten, waren vor allem gegen eine anstürmende Kavallerie gedacht gewesen. Die Fußtruppen würden sie auch behindern – vor allem da die meisten Spitzen unter der Wasseroberfläche lagen – aber bei weitem nicht den gewünschten Effekt erzielen.
    „Gut. Wir werden sehen, was sie aufzubieten bereit sind.“
    „Im Moment schlachten wir sie ab, aber sobald sie das Ufer und unsere Bogenschützen erreichen, wird sich das Blatt wenden. Unseren vordersten Linien sind zu nah am Fluss.“
    „Hauptmann, die Strategie ist wohl bedacht“, erwiderte Harrold und schlug trotz der Nennung des Rangs einen belehrenden, fast väterlichen Ton an. „Wenn man einen wilden Hund zähmen will, dann muss man ihn ermüden. Soll er sich in seiner Beute festbeißen und daran reißen. Es wird ihn nur umso mehr Kraft kosten und dann wird er mit einem Hieb zurückgeschlagen.“
    „Hoffentlich ist das Stück Fleisch, in das er sich verbeißt, nicht zu groß.“ Die Spitzfindigkeit trug nicht gerade zu seiner Beliebtheit bei dem Lord bei, wie ihm ein Blick dessen gleich versicherte.
    „Wir alle haben einen Teil in diesem Plan – die ersten wie die letzten Reihen. Innos ist mit uns, seid Euch dessen versichert.“ Der Blick des Heerführers wanderte wieder über die Furt. Die Newa war gefüllt mit leblosen Körpern, die stromabwärts trieben. Wie kleine Schiffchen auf einer sehr hässlichen letzten Reise.
    „Ist eure Reserveeinheit bereit?“, fragte der Lord schließlich.
    „Zu allem“, entgegnete Kortis. „Ich werde gleich zu ihnen gehen.“
    „Eure Männer sind erfahren. Ihr müsst sie nicht selbst in den Kampf führen. Ich könnte hier eure Hilfe und Erfahrung gebrauchen.“ Kortis wusste, worauf Harrold hinaus wollte.
    „Nein, Innos führt meine Männer und ich werde bei ihnen sein.“
    Der Lord schwieg, während er das Geschehen weiter betrachtete. Vom Fluss drangen die Schreie der ersten Feinde, die das andere Ufer erreicht hatten, hinauf. Sie hatten keine Chance, aber hinter ihnen kamen mehr. Mehr, die sich ihren Weg durch den Pfeilhagel und an den Ertrinkenden und im Wasser Verblutenden, an den an Pfählen aufgespießten vorbei bahnten.
    „Dann möge Innos über euch wachen“, sagte er schließlich. Kortis erwiderte den Gruß, bevor er ohne einen weiteren Blick zu dem Lord vom Turm herabstieg.

    Medin

  5. Beiträge anzeigen #85
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    "Es herrscht Krieg.", mit diesen Worten war Anyi in das Zelt der Rothaarigen gestürmt, denn es gab wesentliche Neuigkeiten und - Zum Teufel, wer auch immer das war, mit Sral, ihrem hochgelobten Kommandanten, jetzt hieß es schnell reagieren, da brauchte man Krieger.
    Überhaupt war das Verhältniss zwischen den kleinen Flüchtling und dem Nomaden immernoch recht angespannt, auch wenn sie mittlerweile wieder zusammenarbeiteten - sofern sie Berührungspunkte hatten, denn versorgungstechnisch hatte Anyi die Regie und informierte die anderen nicht so wirklich, denn die hatten genug eigene Probleme und bei ihm lief alles - so mehr oder minder.
    Das letzte, worüber groß debattiert worden war, war ein kleiner Kanal vom Fluss hin zu ihrer Stadt, damit sie nicht dauernd Wasser hohlen gehen mussten. Eigentlich war der Flüchtling ja dagegen gewesen, so etwas zu bauen, aber jetzt hatte er feststellen müssen, dass sie wirklichen keine andere Wahl mehr hatten: Sie waren zu viele, zu viele Menschen um die Versorung noch über einen Brunnen hin zum nicht so besonders reichlich vorhandenen Grundwasser zu gewährleisten.
    Und genau auf einer Tour hin zum Fluss, um zu schauen, wie die Arbeiten so voran gingen, hatte er etwas schreckliches bemerkt: Leichen mit den Rüstungen der Inquisition trieben im Wasser, duzende, hunderte und der Fluss war in Schwaden richtig rot - blutrot. Sofort hatte er ein paar Späher abkommandiert und diese ein Stück weiter, auf eine Anhöhe geschickt und als diese zurück kamen, war er schockiert: Ein Stück weiter Flussaufwärts, ziemlich am Rand des Gebietes, das sie überblicken konnten, musste ein Schlacht toben, die gigantisch war - Inquisition gegen die Innosgläubigen, so wie eigentlich immer, wobei erstere den Fluss überqueren wollten, denn sonst wären auch noch ein paar andere Rüstungen dabei gewesen.
    Als Ergebniss war Anyi gerannt, gerannt wie erst ein einziges Mal zuvor, als er sein Dorf hinter sich lassen musste, um schnellstmöglich Meldung zu machen, von dem, was er entdeckt hatte.
    Und hier stand er nun, im Zelt der Rothaarigen - einen Kerl hatte er außerdem in Srals Zelt geschickt, um die Anführer zu hohlen, schließlich war der jetzt trotz aller sonst auftretenden Kommunikationsschwierigkeiten extrem wichtig - und berichtete ganz kurz und knapp:
    "Ein Stück weiter Flussaufwärts tobt eine große Schlacht, Inquisition gegen wahrscheinlich Innostreue. Unten am Fluss schwimmer haufenweise Leichen vorbei. Was sollen wir tun?"
    gath

  6. Beiträge anzeigen #86
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    „Vor...wääääärts!“.

    Ein Kampfschrei aus dem Munde Spartus, dem Mann, der schon Zeiten zuvor an der Mission große Zweifel hegte und die auch äußerte. Jetzt allerdings war alles weg... jeder Gedanke an das Wohl der Männer, jeder Gedanke an Recht und Ordnung, an Moral und auch die Abscheu, die er für Quintus empfand. Denn es war zu spät, die Flutwelle an Kämpfern den Wellen der Newa gleich und damit der Gedanke nur noch auf Eines gelenkt. Folgen. Nicht behindern. Den Feind mit aller Macht danieder walzen und alles, was sich zwischen den Fronten in den Weg stellte. Auch die eigenen Männer, die von dem Pferd des Soldaten mindestens die aufgewirbelten Wassermassen zu spüren bekamen.
    Frische hätte die Newa dem Manne spenden können, doch Spartus spürte das Wasser auf seinen Armen und im Gesicht wie rotes Blut, mit dem es schließlich auch getränkt war.

    Die Rufe Fallender vermischten sich mit dem Tosen der schreienden Nachfolger, von denen Einer – Spartus – das andere Ufer erreichte. Unter der Last seines Pferdes brachen Knochen, durch die hindurch Speerspitzen und Pfeile ragten. Das Pferd eines weiteren Soldaten trug eine Verletzung davon, die das Tier nicht daran hinderte, über die gefallenen Soldaten hinweg zu stolpern, doch nach dem Hindernis knickten auch die Beine des Pferdes ein und ließen das Tier unter Qualen auf die Seite fallen. Und obwohl Kampfgeist die Gedanken Spartus beherrschte, blieb die Zeit für einen Moment stehen.

    Die Augen des Soldaten wanderten die Oberfläche der Newa entlang und versuchten diese zu durchbrechen und er verstand, obwohl die Oberfläche der Newa nur einen kleinen Teil des im Wasser verborgenen frei gab. Weitere von ihnen würden der List des Feindes und der Strömung zum Opfer fallen. Und taten sie es nicht, fielen sie durch Quintus Männer.

    „Hier lang!“, zu brüllen war da nur ein kleiner Beitrag des Soldaten, mit dem er wenigstens einem Teil seiner Kampfesbrüder einen Weg raus aus dieser brenzlichen Situation zeigen konnte.
    „Weiter!“, ein Schrei, mit dem er sich mit Quintus auf eine Stufe stellte. Und doch besaß Spartus selbst in diesem Augenblick Achtung vor den Menschen unter ihnen, die trotz des Wissens, das es ihre letzte Schlacht sein würde, es nicht an Willen mangeln ließen, für die gemeinsame Sache zu kämpfen. Selbst wenn sie nicht mehr zu kämpfen im Stande waren.

    Da durchbrach die Inquisition die Hürde des Gegners. Unter ihnen die Reiter Spartus und Gobbart, die mit blank gezogenen Schwertern auf die vorderste Linie des Feindes zupreschte. Kaum Gelegenheit sich auf das zu konzentrieren, was hinter der provisorisch verstärkten Palisade lag, über die hinweg schließlich die Pfeile der Inquisition rauschten.

    Zeit verging. Stunden wurden gefühlt zu Minuten. Ein ganzer Tag gefühlt zu einem Moment, in dem sich die Ereignisse der begonnenen Schlacht im Hirn des Soldaten wie in Zeitlupe wiederholten, in Zeitlupe fortsetzten, daß Spartus den Eindruck gewann, als könne er mit der Hand die Zeit schließlich zum Stillstand bringen.
    Und so war es, daß der Soldat das Schwert weit in die Höhe hob, das Licht des Tages sich in dem Metall wieder spiegelte und er die Luft für den Augenblick anhielt, in dem er in die Augen seines Gegners blickte. Kampfeslärm verstummte in den Ohren des Soldaten, der einen Moment später nur noch seinen eigenen Schrei vernahm, mit dem begleitet er seinen ganzen Körper einsetzte, um das Schwert mit aller Wucht gegen den Gegner zu führen.

    Und Weitere fielen, als die Welle der Inquisition durch die Standschilde brach und die Bogenschützen der Gegner schließlich gezwungen waren, einen neuen Ort zu suchen, oder nach anderen Waffen zu greifen.

    Und während auf dem Schlachtfeld die Kämpfe weiter ihren Lauf nahmen, bekamen die verbarikadierten Innosler eine neue Aufgabe.
    „FEUER!“, gebrüllt aus Quintus Munde bedeutete nicht nur eine neue Salve an Geschossen, sondern bezeichnete auch die Art des Geschosses.

    Bardasch

  7. Beiträge anzeigen #87
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Manchmal war Redsonja so einfach zu durchschauen. Viraya brauchte bloss ihren Gesichtsausdruck zu betrachten, damit sie wusste, dass die rothaarige Kriegerin selber nachschauen wollte, was vor sich ging.

    "Dario, ich will heute Nacht die verlässlichsten Männer als Wachen sehen und hole mir bitte Sral. Wir brechen auf."

    "Wir?"
    Wollte die Diebin wissen, die sich aus Redsonjas knappen Befehlen dann doch nicht alles zusammenreimen konnte.

    "Ja, wir. Du, Sral, Anyi und ich. Alle auf einem silbernen Tablett serviert. Wenn sie uns erwischen, dann ist der Führungsstab dieser Stadt dahin. Allerdings werden wir uns nicht erwischen lassen. Aber wir müssen wissen, was vor sich geht. Einwände? Sonst holt eure Sachen, wir brechen in einer halben Stunde auf."

  8. Beiträge anzeigen #88
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Einst hatte es hier graue Asche geregnet, doch dieser Fluss war rot. Rot, wie die Rosen in jenem Garten in Gorthar. Die Morgensonne machte ihn dazu. Zumindest hoffte sie, dass es die Sonne war. Dennoch versuchte sie nicht aufs Wasser zu blicken.
    „Wir sind gleich da.“
    Sagte Sral indessen und Anyi nicke, während Viraya fasziniert etwas zu mustern schien. Redsonja hingegen wusste nicht, ob sie da sein wollte. Sie hatte zu viele Schlachten gesehen und zu viele Kämpfe überlebt. Überleben hiess unweigerlich töten in gewissen Situationen. Das hatte sie gebrandmarkt für alle Ewigkeit.

    Dann erreichten sie die Anhöhe und jeder schien den Atem anzuhalten. Rauch stieg gegen den Himmel, vereinzelt züngelten noch Flammen. Die Erde war bedeckt von verbrannten Körpern, der Fluss gesäumt von einer grotesken Palisade aus aufgespiessten Körpern und über dieses Szenario stiegen Menschen. Sie strömten aufeinander zu und fielen. Einer nach dem Anderen. Gebannt starrte Redsonja auf das Geschehen.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Bei Beliar.
    Flüsterte Viraya und blickte auf das unfassbare Bild. Grau und rot waren die dominierenden Farben, grell die Schreie und dennoch lag ein unglaublicher Friede darin. Zumindest aus der Ferne war es schön. Diese Gestalten würden für immer dem dunklen Gott dienen. Selbst jene, die sich Streiter des Lichtes nannten. Welch wunderbare Ironie.
    Nur Redsonja schien da eine andere Auffassung zu haben. Sie zitterte leicht, hatte aber ihre beiden dunklen Klingen gezogen und vervollständigte damit das Bild in seiner wilden Schönheit, statt dagegen anzukämpfen. Sie wirkte trotz dem Zittern unantastbar, wie sie langsam, beinahe ehrfürchtig auf die Anhöhe zu schritt, sodass selbst der Schwarzmagierin der Atem stockte.

    Sral und Anyi waren neben ihr stehen geblieben. Sie folgten der rothaarigen Kriegerin ebenfalls nur mit ihren Blicken. Keiner der drei hatte Angst, denn eine unglaubliche Ruhe umgab die Schwertmeisterin. Dann erschien jedoch eine weitere Gestalt auf der Bildfläche. Wie ein Schatten huschte sie über die sandige Erde, verschmolz mit dem Grau. Es war nicht auszumachen, ob es ein Mann oder eine Frau war, doch blieb dazu auch keine Zeit, denn ein Schwert blitzte in seiner Hand auf und schnellte in Richtung des Halses der Kriegerin.
    Viraya wollte aufschreiben, doch erstickte der Laut in ihrer Kehle. Ein dicker Kloss verstopfte alles. Sie war unfähig sich zu rühren, verdammt zuzusehen bei was auch immer geschah, doch sie waren sowieso zu weit weg. Alle drei. Doch wie durch ein Wunder wirbelte Redsonja herum. Sie parierte die Attacke mit derselben Ruhe, führte ein paar weitere gezielte Schläge aus, welche die Assassine blockte, um sie dann mit einem gezielten Fusstritt zu Boden zu werfen. Dann endlich wurde sie aus ihrer Starre befreit und konnte Sral und Anyi hinterher eilen. Allerdings nur um zu sehen, wie die Assassine verächtlich hervorstiess.

    Stirb, Dienerin des Bösen, denn du trägst den Balg in dir, der einst die Welt zerstören ...

    Dann zog er seinen Dolch in unglaublicher Geschwindigkeit, doch die rothaarige Kriegerin war schneller. Sie hatte seine Kehle durchtrennt, bevor das letzte Worte gesprochen war. Ob sie es gewusst hatte oder die Worte dadurch ungeschehen machen wollte, wusste keiner.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Sie hatten sich also auf den Weg gemacht, hoch, auf eine Anhöhe über etwas, dass wirklich grauenhafte Erinnerungen in Anyi weckte. Die Schlacht, mit ihrem Chaos, ihrem Leid, ihren verstummten Schreien... All das erinnerte ihn schmerzlich an den Tag, als er sein Dorf hatte verlassen müssen, als er einer der vielen, vielen Heimatlosen Flüchtlinge wurde. Er war schon außerhalb gewesen, als die Truppen kamen, um zu plündern, zu brandschatzen, um die Frauen zu missbrauchen und um zu morden, aber er hatte es gesehen, von der Ferne, versteckt hinter einigen Bäumen und den Hügel hinauf. Auch damals hatten sie wenig gehört, der Wind war in eine andere Richtung geweht und bei ihnen oben hatte man nur Vögel zwitscher hören. Welch eine Ironie.
    Doch das damals war nichts gegen das, was sich jetzt unter ihnen abspielte: Heere, zigmal so groß wie die Abordung, die sein Dorf geplündert hatten, prallten aufeinander und schlachten sich ab - und alles nur, weil es hier zwei Gruppen gab, deren Weltbild nicht so ganz zusammenpasste!
    Anyi wannte mühsam den Blick von dem Geschehen unter ihm ab und blickt hinüber zu Sral, der entsetzt aussah, zu der Blauhaarigen, der es nicht besser erging, und zu der Rothaarigen, die irgendwie - Ruhe ausstrahlte. Ruhe und eine irgendwie anders majestetische Ausstrahlung, die so gar nicht zu dem Geschehen vor ihrer Nase passen wollte. Ganz alleine hatte sie noch ein paar Schritte nach vorne gemacht und stand jetzt oben, auf der Kuppe eines Hügels, vor dem das Schlachtfeld lag, die Schwerter gezogen...
    Plötzlich hörte er ein Klang, den er hier oben irgendwie nicht erwartet hatte, das Geräusch, wenn Metal auf Metal schlug. Anyi blinselte und fixierte die Kriegerin erneut. Was er sah verschlug ihm den Atem: Sie befand sich im Kampf mit einem Mann, der sich scheinbar angeschlichen hatte!
    "Stirb, Dienerin des Bösen, denn du trägst den Balg in dir, der einst die Welt zerstören ...", stieß dieser hervor, doch weiter kam er nicht, denn dann spritzte Blut und der Mann viel seitlich zur Erde - mit einem gezogenen Dolch in der Hand.
    Wie als wäre eine urplötzliche Starre von ihm abgefallen, sprintete Anyi hoch, und keuchte mit besorgter Stimme: "Wer... oder was... war das?"
    Gath

  11. Beiträge anzeigen #91
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Wenn ich das wüsste."

    Antwortete Redsonja und wich dem Blick der Diebin aus, denn er hatte etwas Gefährliches an sich, als würde sie überlegen, ob sie die rothaarige Kriegerin besser hätte sterben lassen nach Win'Dars Tod. Gleichzeitig wusste sie, dass diese Worte sich in ihr tiefstes Inneres gebrannt hatten. Sie wollte sie nicht glauben und dennoch fragte sie sich, ob sie das Ungeborene zu den Toten senden sollte. Plötzlich zitterte sie, für jeden sichtbar und sie versuchte es nicht einmal zu unterdrücken, denn dies hätte die Sache nur noch schlimmer gemacht. Sie glaubte nicht an Vorhersagen, hielt nichts von Prophezeiungen und dennoch war sie in das Land gereist, in dem es einst Asche geregnet hatte. Sie war einem fremden Ruf gefolgt.

    Am liebsten hätte sie geschrien und geweint. Ihr Schicksal verflucht und bedauert. Gleichzeitig verneinte sie es. Sie weigerte zu akzeptieren, dass ihr Kind die Welt zerstören soll. Sie war sich noch nicht einmal sicher, ob sie überhaupt schwanger war.

    "Lasst uns herausfinden, was hier genau vorgefallen ist."

    Schlug sie also vor und hoffte, dass damit das Thema erstmals abgeschlossen war.

  12. Beiträge anzeigen #92
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    »Stirb, Dienerin des Bösen, denn du trägst den Balg in dir, der einst die Welt zerstören ...«, das waren die letzten Worte einer ... ja, was war sie wohl, eine Meuchelmörderin? Eine Assassine? Was auch immer sie war, sie war tot, gefällt durch die schnellen Klingen Redsonjas. Also war sie wohl schwanger, das würde ein paar Auffälligkeiten erklären ... und es war das Letzte, dass er jetzt brauchen konnte, erst begann Anyi ihn in Frage zu stellen und jetzt begann die stärkste Kriegerin der ganzen Stadt zu schwächeln. Die Worte der Assassine hingegen ließen ihn kalt, er glaubte nicht an derartige Prophezeiungen. Andererseits hatte er auch nicht geglaubt, was Redsonja ihm vorhergesagt hatte und jetzt stand er da und musste eine Stadt am Laufen halten.

    »Lasst uns herausfinden, was hier genau vorgefallen ist.« sprach Redsonja.

    »Was hier vorgefallen ist? Eine bezahlte Meuchelmörderin, eine Assassine oder vielleicht nur eine Verrückte hat dich angegriffen, oder sprichst du von dem?« erwiderte Sral und zeigte in die Richtung in der die Schlacht tobte. Wieder hörte er Schreie aus der Ferne und sie weckten Bilder an den Angriff auf seinen Stamm, kurz nachdem er Redsonja kennen gelernt hatte, kurz nachdem sein Leben begann komplett aus dem Ruder zu geraten. »Die Inquisition hat die Innosler angegriffen, das einzige was mich daran interessiert, ist dass sich unsere potentiellen Feinde hoffentlich möglichst stark gegenseitig dezimieren.«

    Marvin

  13. Beiträge anzeigen #93
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    Irgend Jemand ist offline
    „Tot tot tot sind alle meine Feinde. Tot tot tot sind alle die ich traf.
    Darum wirst Du auch bald tot sein, weil ich Feuer mag“.


    Niemand hörte dieses Lied, welches wohl auch Niemand im Stande gewesen wäre zu verstehen. Denn es war das Ergebnis einer Hirntätigkeit, eines Mannes, der dem Zeitpunkt immer näher rückte dem Wahn zu erliegen.
    Krieg bedeutete Verderben, für Jeden auf diesem Schlachtfeld,... für jeden Krieger, von denen es nicht mehr viele Lebende gab. Und keiner von ihnen machte den Anschein überhaupt noch zu wissen, wofür gekämpft wurde. Warum dieser Kampf, der doch eigentlich schon zu Ende war, immer noch andauerte.
    Nur Einer schien in diesem Moment noch ein klares Ziel vor Augen zu haben und dieses Ziel lag außerhalb des zentralen Geschehens.

    So lenkte Quintus seine Schritte durch still liegene Körper, hielt inne, wo er glaubte noch ein letztes Röcheln zu vernehmen. Und unabhängig davon, ob es sich bei den still liegenden Körpern um die eigenen Brüder oder den Feind handelte, rammte er die Spitze seines Schwertes noch einmal in regloses Fleisch. Traf er dabei jedoch auf einen Rest von Leben, legte sich auf seine Lippen ein zufriedenes Lächeln. Trotzdem galt sein Blick nicht den fremden Augen, die sich aufgrund seines Bohrens noch ein letztes Mal drehten, bevor die Augelider des Gefallenen sich für immer schlossen.
    Nein... Quintus Bewegte sich weiter, einem innerem Befehl folgend einer Siluette entgegen.
    Und es war ihm, als hoben sich die von der Fremden gehaltenen Schwerter einem Gruß entgegen,... einer Umarmung, der er einfach nicht wiederstehen konnte.

    Und so träumte er für einen Augenblick davon die Augen zu schließen und mit der Fremden zu verschmelzen.

    „Heute wirds nicht nur ein großer Tag für mich und unserm Herrn, sondern auch ein großer Tag für Euch sein!“, hob Quintus die Stimme und hielt ein paar Schritte Sicherheitsabstand zu der rothaarigen Schönheit.
    „Denn Ihr seid dem Ruf unseres Herrn gefolgt...“, und mit sich langsam hebender Klinge bedeutete der Lord die Bereitschaft zum Kampf.
    „Eure Bestimmung durch meine Hand zu fallen, zu erlangen, was Ihr einst schon verdientet...“, das die Frau wohl nicht alleine war, spielte in diesem Moment, in dem Quintus die Magie des Weibes spürte, keine Rolle.
    „Bereit zu brennen?!“.

    Statt mit diesen Worten anzugreifen, träumte der Lord erneut, träumte von einem hellhäutigen, fleischigem Leib, der die Nacht mit rot leuchtender Farbe erfüllte.

    Bardasch

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    Redsonja ist offline
    Hätte sie an Gott geglaubt, hätte sie es vielleicht für ein Gottesurteil gehalten. So allerdings war es ein normaler Kampf. Ein normaler Kampf mit gewissen Hindernissen für sie. Wobei es auch ein Vorteil sein konnte keine Rüstung zu tragen. Nur riskanter war es zweifelsohne. Sie hielt Sral also zurück, der für sie einspringen wollte und nickte Viraya zu, die eine seltsame Geste mit den Händen machte. Es war, als würde sie in der Fläche etwas sammeln.

    "Nein."

    Sprach sie, als sie erkannte, was die Magierin beabsichtigte und ihr lief ein Schauer über den Rücken. Ein wunder, dass sich der Inquisitor nicht gleich auf sie stürzte. Aber er schien wohl beschäftigt genug mit Redsonja zu sein.

    "Doch verratet mir eines davor. Warum hasst Ihr mich so sehr? Warum wollt ihr mich brennen sehen? Fürchtet ihr das Feuer nicht selbst? Man kann sich auch an den selber entfachten Flammen verbrennen."

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    Irgend Jemand ist offline
    Schwer atmend sank Kortis auf den feuchten Boden und riss sich sogleich den eingedellten Helm vom Kopf. Achtlos fiel das Rüststück auf die matschige Erde des kleinen Auenwäldchens, während sich sein Träger auf den Rücken drehte und sich im Schutz der niedrigen, buschigen Bäume einen Moment des Verschnaufens gönnte. Seine Augen schlossen sich, aber die Bilder der letzten Stunden verschwanden ebenso wenig wie die Geräusche in seinen Ohren.

    In einer engen, zur Reihe geschlossenen Formation hatte sich Kortis’ Abteilung in Bewegung gesetzt. Gerüstet, die Waffen gezogen, waren sie auf den Gegner geprallt und hatten seinen verheerenden Zug durch die Reihen der ersten Verteidigungslinie und der Schützen zum Stillstand gebracht. Zwischen den Häusern und Barrikaden hatte sich das Geschehen festgefahren und der Kampf war zu einem Abschlachten auf engstem Raum ausgeartet. Doch damit war es nicht genug gewesen.
    Zuerst regnete es Brandgeschosse, die kleine Lücken in die Reihen rissen. Die Inquisition hatte sie gefeuert, um das Vorankommen ihrer zahlenmäßig überlegenen Truppen zu erleichtern und dabei eigene Opfer in Kauf genommen. Dann aber hatte die Gegenseite gezeigt, warum Innos der Gott des Feuers genannt wurde. Kortis hatte nicht gewusst, dass Lord Harrold einige Kampfmagier zur roten Furt beordert und sie an taktisch wichtigen Positionen hinter der Schlachtformation positioniert hatte. Das Inferno, das sie nach einer Stunde des Kampfes plötzlich entfachten, ließ den vorherigen Brandangriff der Inquisition verblassen. Es verwandelte das Zentrum der Siedlung in einen – so mochte man meinen – großen, schwarzen, von Schreien hallenden und nach verbrannten Fleisch und Holz riechenden Klumpen. Nach fünf Minuten war alles wieder vorbei und drei Viertel von Kortis’ Männern gefallen.
    Dennoch ging der ebensoviel Opferbereitschaft fordernde Plan Harrolds nicht auf, denn als seine Panzerreiter auf das Schlachtfeld stürmten, um den Feind endgültig in die Newa zurückzutreiben, entstieg dieser gerade die zweite oder dritte Angriffswelle der Inquisition. Die Reiter wüteten unter ihren Feinden, verstrickten sich schließlich aber doch im Handgemenge und konnten nicht den entscheidenden Ausschlag herbeiführen. Ein sterbendes Pferd begrub zum Beginn der Attacke Kortis unter sich, sodass er zur Untätigkeit verdammt war. Als schließlich zwei von Harrolds Gepanzerten ihn erkannten und befreiten, war der Kampf in seinen letzten Zügen. Einige Offiziere versuchten ihre Truppen zu einem geordneten Rückzug zu sammeln, doch viele Soldaten auf beiden Seiten verließen das Schlachtfeld Hals über Kopf in alle Richtungen. Auch Kortis versuchte allein zu entkommen, als er erkannt hatte, dass die Schlacht geschlagen war und kämpfte sich über schwelende Trümmer und Leichen hinweg flussabwärts aus der Siedlung heraus in Richtung des Auenwaldes.

    Ein Knacken ließ den Hauptmann aufschrecken. Obwohl er erschöpft war, sprang er mit beeindruckender Schnelligkeit auf und zog sein Schwert. Aus dem Dickicht kamen ein paar Männer hervor.
    „Hauptmann Kortis? Ihr lebt?“, sprach einer und Kortis erkannte ihn. Ein Soldat seines Trupps. Sein Name war Harald, wenn er sich nicht täuschte. Ihm folgten noch weitere fünf Männer, die er nicht kannte.
    „Dank Innos“, entgegnete er und nahm Haltung an, obwohl das bei diesen Männern nicht viel änderte. Sie sahen hundsmiserabel aus. Die Haut verdreckt, die Haare mit Blut verschmiert, die Augen voll mit Müdigkeit und stummen Schrecken. „Was tut ihr hier?“
    „Wir versuchen Überlebende zu sammeln“, beeilte sich Harald mit der Antwort. „Harrolds Truppen haben sich zurückgezogen und auch das Feldlager verlassen. Der Feind hat die Furt genommen. Wir wollten schauen, ob … ob es noch ein paar geschafft haben und uns dann heute Nacht zum Rest der Armee ins Hinterland absetzen.“
    Kortis nickte, obwohl er nicht davon überzeugt war, dass diese Männer wirklich noch vorhatten zu Harrolds Armee zurückzukehren.
    „Gut“, antwortete er trotzdem. „Wir durchkämmen das Unterholz und halten uns bedeckt. Die Inquisition hat einen Pyrrhussieg errungen. Ich glaube kaum, dass sie die Kraft haben weiter vorzurücken oder nach Versprengten zu suchen. Wie sind eure Namen?“
    Die Männer antworteten einer nach dem anderen. Zögerlich, müde und Kortis hatte Mitleid mit ihnen. Aber er wusste, dass Soldaten ein paar Stunden später desertierten, wenn ihr Vorgesetzter ihre Namen kannte. Zudem musste er sowieso auf ihre Fähigkeiten vertrauen und sie zu kennen war da von Vorteil.
    „Sir, schaut!“, meldete sich auf einmal Harald und deutete durch das Buschwerk auf die freie Ebene unweit ihres Versteckes. Kortis folgte seinem Blick und dann sah er es. Einige hundert Fuß von ihnen entfernt auf einer kleinen Anhöhe sah er fünf Gestalten. Der Hauptmann machte ein paar Schritte nach vorn, um besser durch das Geäst blicken zu können. Es waren drei Männer und zwei Frauen – eine von ihnen hatte rote, schimmernde Haare. Aber viel wichtiger waren Rüstung und Umhang eines der Männer.
    „Ein Inquisitor“, teilte er den anderen mit und fügte sofort an einen der Männer gewandt, der sich als Varik vorgestellt hatte, hinzu: „Armbrust.“
    Dieser händigte ihm die abgespannte Waffe samt dem Gurt mit einigen Bolzen aus. Kortis prüfte Verschluss und Sehne und blickte dann wieder zu der Szenerie auf dem Hügel. Für einen gezielten Schuss war das definitiv zu weit.
    „Ist ziemlich weit, Sir“, meinte Varik ebenfalls.
    „Wollt ihr es riskieren?“, fragte Harald.
    Der Hauptmann schwieg eine Weile. Wenn sie den Inquisitor kriegen wollten, mussten sie die Deckung verlassen und damit riskieren, von feindlichen Versprengten entdeckt zu werden. Bei ihrem derzeitigen Zustand rechnete sich Kortis für eine Konfrontation mit mehreren Gegnern kaum Chancen aus.
    „Wir warten ab, was er tut“, entschied er schließlich. „Harald und Leif, ihr sichert unsere Position nach hinten ab, damit sich niemand unbemerkt nährt. Die anderen auch die Augen auf nach feindlichen Truppen.“ So hatten sie alle etwas zu tun und Kortis konnte sich ganz auf das Geschehen auf dem Hügel konzentrieren. Er spürte die Erschöpfung in seinen Knochen und wie sich alles in ihm sträubte, noch einmal einen Kampf zu suchen. Doch wenn sich ihm die Gelegenheit bieten würde, einen Inquisitor zur Strecke zu bringen, würde er sie nutzen.

    Medin

  16. Beiträge anzeigen #96
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    „Der Kluge nutzt das Feuer, um sich an ihm zu erwärmen, sich an ihm zu erfreuen,... aus ihm neue Kraft zu schöpfen. Er greift nicht hinein“, erwiederte Quintus. Die Hand des Mannes, die das Schwert hielt, begann Dieses zu drehen – der Arm das Schwert ein wenig zu führen und doch blieb der Angriff des Lords immer noch aus.
    Anders als vorher fingen die Augen des Mannes jedoch die Begleiter der Rothaarigen ein, klebten für einen Augenblick an blauer Farbe und blinzelten. Plötzliche Unruhe machte sich in Quintus breit und lies den Mann nicht nur einen Satz zur Seite machen, sondern lenkten den schmaläugigen Blick ruckhaft nach hinten... und wieder nach vorne... im Wechselspiel zwischen den beiden Weibern.
    „Ihr wisst nicht, wer ich bin, nicht wahr?...“, sprach Quintus und zog die Nase hoch. Spucken tat er. Grinsen tat er in schiefen Zügen, die schließlich begleitet wurden von einem Nicken.
    „Obwohl es damals meine Augen waren, in die ihr starrtet. In einer Nacht, in der Funken in den Himmel stoben.
    Und jetzt werdet Ihr Eure Macht opfern und mich zum Siege führen!“, spie Quintus und setzte mit seinem Schwert zu einem Stich an, der auf den Unterleib der Rothaarigen abzielte.

    Bardasch

  17. Beiträge anzeigen #97
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Sie parierte. Seit ihrer letzten Begegnung waren die Karten neu gemischt worden. Ihre beiden dunklen Klingen schnitten geschmeidig durch die Luft und setzten gleich zum Gegenangriff an, doch er wich ebenfalls aus.

    "Ich wusste schon damals nicht, was ihr gegen mich habt und von welcher Macht sprecht Ihr?"

    Forderte sie zu erfahren, bevor sie einen weiteren Angriff beantwortete. Sie umkreisten sich einen Moment. Und ihr wurde bewusst, dass ihr Bauch sie tatsächlich behinderte. Sie vermochte noch zu kämpfen. Ihre Arme waren schnell, wie eh und je, doch ihr Körper schien ein kleines bisschen träger. Dennoch spielte sie die Provokation zurück.

    "Oder wollt Ihr das mit ins Grab nehmen?"

  18. Beiträge anzeigen #98
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Kortis blinzelte. Er hatte sich nicht getäuscht. Stahl blitzte auf.
    „Harald, Leif!“, zischte er nach hinten und sogleich kamen die beiden wieder.
    „Der Inquisitor ist in einen Kampf verwickelt“, richtete er seine Worte wohl gewählt an die völlig erschöpften Männer. „So eine Chance bekommen wir nur einmal.“
    „Ihr wollt, dass wir da raus gehen?“
    „Die Gegner des Inquisitors sind offensichtlich unsere Verbündeten. Wir haben denselben Feind und wenn wir ihnen helfen, helfen wir auch uns.“
    „Innos ist nach wie vor mit uns“, bestätigte Harald.
    „Wir setzen uns in Bewegung“, ordnete Kortis an und spannte die Armbrust. „Bleibt solange wie möglich in Deckung, nutzt Buschwerk und dann zügig. Es sind einige hundert Fuß bis auf die Anhöhe. Harald, Leif, ihr sichert wieder nach hinten. Waffen ziehen!“
    Die Männer taten es und folgten Kortis aus dem Auenwald hinaus. Der Hauptmann spürte die Anspannung, den Nervenkitzel. War es richtig, was sie wagten, oder rannten sie gerade in ihr Verderben? Aber wie hatte Harald gewusst: Innos war mit ihnen.

    Medin

  19. Beiträge anzeigen #99
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    „Vorher zeige ich Euch das Eure“, keuchte Quintus und räusperte sich, bevor er erneut auf den Boden spie. „Ein hölzernes Grab bestehend aus Latten, die einen Käfig formen. Gerade groß genug, um Euren Leib in ihm aufzunehmen“, meinte der Lord und umkreiste die Rothaarige ein weiteres Mal.

    WAS für ein Glück, das ich Eure Vorgängerin in ihrem Erbrochenem einfach verrecken lies.

    „Wollt Ihr Euren Platz nun freiwillig einnehmen, oder muss ich Euch zwingen?“.
    Jedes auch nur ansatzweise vorhandene Lächeln schwand, als auch ein Quintus akzeptierte, das die Schlacht geschlagen war und er nur noch eine Chance sah so etwas wie Ruhm zu erlangen.

    Sicherheit hätte Quintus empfinden können, wo er spürte, das Gestalten sich der kleinen Menschenrunde näherten. Aber er wußte auch, das sein Ansehen bei seinen Gefolgsleuten arg gelitten hatte.

    „Ergreift sie!“, brüllte er seinen Männern zu. Ein Versuch Befehlsgewalt auszuüben.
    Doch... da war Niemand... oder?

    Bardasch

  20. Beiträge anzeigen #100
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Sie hätten niemals hierher kommen sollen. Das wusste Viraya in diesem Moment nur zu deutlich. Allerdings hatte sie nie etwas bereut in ihrem Leben. Stattdessen sammelte sie all ihre Konzentration, schloss die Augen gar einen Herzschlag lang dafür, sog die Dunkelheit in sich auf, während sie langsam die Handfläche ausstreckte. Dann öffnete sie die Lider wieder und beobachtete den Strudel, der sich langsam auf ihrer Handfläche bildete, wie ein kleiner Sturm um sich selbst drehte und der Umgebung alles Licht zu entreissen schien.
    Dahinter kämpfte Redsonja, wie eh und je. Sie glaubte an die rothaarige Kriegerin, dennoch war sie in anderen Umständen. Daher hatte sich die Schwarzmagierin noch nicht entschieden, ob sie den Neuankömmlingen die Schattenflamme entgegen werfen würde oder es riskieren sollte die Waffenmeisterin dabei ebenfalls zu treffen.

    Inzwischen waren auch Sral und Anyi hervorgetreten, beide Stahl in den Händen.

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