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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Es war also wirklich Sral. Nun galt es schnell zu sprechen, denn sie durfte ihn nicht verlieren. Eine Chance, einmal Glück, auf mehr konnte sie nicht setzen, denn es gab keine Dinge die vorherbestimmt waren.

    "Er hat gerne Geschichten erzählt und seinen Enkel über alles geliebt. Aber seine Geschichten waren niemals Märchen sondern Berichte von alten Zeiten. Von all den Kriegen und wie er während dieser Zeit geschm... aehm Handel getrieben hatte. Dabei fuhr er immer wieder durch sein Haar, das trotz dem hohen alter noch dicht und struppig war."

    Sie lächelte, denn sie hatte den Mann gemocht, der keine Hand vor den Mund nahm, wenn er gesprochen hatte. Von ihm hatte sie das Meiste erfahren, dass sie über dieses Land wusste, obwohl sie nur eine kurze Zeit bei diesen Nomaden verbracht hatte.

    "Ich habe selten einen Menschen getroffen, der so viel wusste, so viel erlebt hatte."

    Dies auch weil er gerne die Dirnen in der Stadt ohne Namen besucht hatte. Sie hielten ihn immer informiert. Ob seine Frau und die Enkel davon wussten? Nun es war nicht an ihr das herauszufinden.

    "Ich hoffe du glaubst mir jetzt. Auch wenn ich dir sage, dass das was du bist jetzt weisst genug gewesen war bis jetzt. Allerdings werden sich einige Dinge ändern in nächster Zeit und da wirst du wissen müssen, wie man ein Schwert richtig schwingt."

    Sprach sie und bemerkte in dem Moment Troan und Viraya, die an sie herangetreten waren. Hoffentlich erschreckte die Frau mit den blauen Haaren Sral nicht zu sehr, doch wenn er ihnen schon eine Zeit gefolgt war, dann hatte er sich hoffentlich an ihre seltsame Erscheinung gewöhnen können.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Wie ein silbernes Band durchzog die Newa die weite, in noch verhaltenes blassgrün getauchte Ebene. Geruhsam trug sie die Wassermassen der hohen Gletscher irgendwo aus dem Westen heran, durch dieses hier nur von wenigen Hügelketten und Anhöhen durchzogene Land nach Osten – immer Innos’ großer Sonne entgegen, deren Licht sie so erstrahlen ließ.
    Es war ein schönes Land, doch das Bild, das sich den Männern auf einer dieser Anhöhen bot, wurde durch einen hässlichen Schönheitsfehler getrübt. An einer breiteren Stelle der Newa, der auf Karten so genannten roten Furt, lag eine befestigte Siedlung, von der sich dünne, schon im Vergehen begriffene Rauchsäulen gen Himmel schraubten.
    Kortis stellte sich in den Steigbügeln auf, auch wenn das die Sicht nicht verbesserte. Alles, was er von der Anhöhe, auf denen er seine fünf dutzend Männer gesammelt hatte, sehen konnte, waren Zeichen des Todes. In dem Ort, der ob seiner Lage an einer Furt über die Newa eine wichtige Zoll- und Handelsstation war, hatte es gebrannt. Und wenn ihn sein Auge nicht trübte, in dem am Rand der Siedlung gelegenen Kloster ganz besonders heftig. Aus ihm erwuchs die dickste der Rauchsäulen.
    „Hauptmann, da scheinen noch welche zu sein“, meinte ein Soldat zu seiner rechten und deutete auf kleine, sich zwischen den Häusern bewegende Punkte. Eines der Pferde schnaubte nervös.
    „Das ist nicht der Feind“, erwiderte Hauptmann Kortis. „Wahrscheinlich die, die es überlebt haben. Wir rücken ab!“ Den Befehl lauter rufend trieb er sein Pferd an und die übrigen Reiter taten es ihm gleich, während ein Großteil der Männer ihnen zu Fuß folgte.

    Als sie die Siedlung erreichten, bot sich ihnen das erwartete Bild. Einige Häuser waren komplett niedergebrannt, die meisten versengt, ein Teil der Palisade eingerissen. Tote waren kaum noch zu sehen, doch die Spuren von heftigen Kämpfen unübersehbar. Von der Garnison, die diesen Ort hatte schützen und die Furt halten sollen, zeigte sich niemand. Nur ein paar erschöpfte und verzweifelte Dorfbewohner blickten die Soldaten ängstlich an.
    Die Reiter um Kortis lenkten ihre Pferde zum Kloster. Schon am Eingang der Anlage sahen sie, dass es hier am schlimmsten gewesen sein musste. Das Tor war zerschmettert und auf dem Hof lagen noch einige Tote, um die sich niemand gekümmert hatte. Nur die Krähen nahmen sich ihrer an. Was den Männern aber zuerst auffiel, war die Kapelle im Zentrum des kleinen Hofes. Die Fenster waren von Ruß geschwärzt und zwischen den Fugen des Daches drang grauer Qualm hervor. Die Pforte war verschlossen und fest verrammelt – von außen.
    „Aufmachen!“, befahl Kortis und saß ab, während sich ein paar Soldaten daran machten, die schweren Balken zu entfernen. Sie alle wussten im Grunde, was sie erwartete, was es nicht unbedingt leichter machte. Als die Pforte schließlich geöffnet wurde, drang ihnen gemeinsam mit der Rauchwolke des noch schwelenden Brandes ein grausamer Gestank entgegen. Verbranntes Fleisch. Der Hauptmann trat zuerst durch den halb geöffneten Türflügel, sich dabei ein Tuch vor Mund und Nase haltend.
    „Bei Innos!“, stöhnte er in den Stoff, als der schwindende Rauch den tränenden Blick auf das Kapelleninnere freigab. Die meisten Leiber waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, von den Roben und Novizengewändern war kaum noch was übrig. Die teilweise verkrampfte Körperhaltung ließ die Verzweiflung ihrer letzten Minuten erahnen.
    „Möge Innos sich eurer annehmen“, murmelte er, bevor er sich abwandte und nach draußen ging.
    „Die Inquisition war hier“, verkündete er dort und schob damit den zweiten Verdacht, nämlich die Räuberstämme aus dem Westen, endgültig beiseite. Inzwischen waren auch die übrigen Soldaten dazu gestoßen. „Wir werden die den Märtyrertod gestorbenen Brüder und Schwestern heute Abend in unsere Gebete einschließen. Das hier wird nicht ungesühnt bleiben.“ Einige der Männer stimmten aufgebracht zu.
    „Sehr weit können sie noch nicht gekommen sein“, warf einer der Reiter ein. „Wenn wir sofort aufbrechen, kriegen wir sie.“
    „Wir haben unsere Befehle“, widersprach Kortis, zumal nichts von der Stärke des Feindes bekannt war. „Die rote Furt sichern. Horasio, Baen, nehmt euch je drei Reiter und patrouilliert das Südufer der Newa in beide Richtungen. Edwin, du brichst sofort auf und erstattest König Jorvik Bericht. Er dürfte das große Heerlager im Thyntal inzwischen erreicht haben. Sag ihm, dass die Inquisition die rote Furt gebrandschatzt und das Kloster ausgelöscht hat. Wir beziehen Verteidigungsstellung und warten auf neue Befehle.“ Während Edwin zu einem der Pferde eilte, wandte sich Kortis an die restlichen Männer. „Ruft die Überlebenden zusammen. Es gibt viel zu tun. Wir müssen die Palisaden zum Wasser hin verstärken. Wenn die Inquisition hier noch einmal über die Newa will, werden sie sich eine blutige Nase holen.“
    „Und was machen wir mit der Kapelle?“, fragte einer der Männer.
    „Holt sie da raus. Wir werden sie anständig begraben. Ihr Opfer soll nicht vergessen werden.“

    Medin

  3. Beiträge anzeigen #23
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Vorsichtig beäugte Viraya die drei. Konnte sie so falsch gelegen haben? Sie wusste nichts von diesem Sral. Aber vielleicht wurde sie auch gegen Redsonja ausgespielt. Auf mehrere Möglichkeiten gesetzt. Das war kein Spiel und ein Auserwählter konnte schneller tot sein, als man glaubte. Besonders an Orten, wie diesem, zu Zeiten wie diesen. Dennoch würde sie in einem ruhigen Moment mit der rothaarigen Kriegerin reden müssen.

    Aber vorerst lächelte sie Sral an. Er gefiel ihr eigentlich ganz gut. So unverdorben, wie er schien. Nicht, wie alle anderen hier.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Immernoch misstrauisch blickte Sral die drei an, wobei er die rothaarige mit besonderer Aufmerksamkeit bedachte. Einerseits brannte er darauf, Geschichten über seinen Grossvater zu hören - Seine Grossmutter hatte nur wenig von ihm erzählt. Er war viel fort gewesen.

    Andererseits... hatten viele Leute erzählt, dass sie ihn gekannt oder getroffen hatten und am Ende doch nur gelogen... Und er nur wenig von dem, was die Frau erzählte, ergab in seinen Augen einen Sinn. Was würde sich ändern? Wieso würde er lernen müssen, mit dem Schwert zu kämpfen? Er ebsaß soetwas nichtmal. Und er kannte auch niemanden der eines besaß. Schwerter kosteten schließlich ein Vermögen.

    "Die anderen warten auf mich. Ich sollte was zu essen auftreiben.... und ein neues Fell für Lyanna. Sie kränkelt und friert immer so bei dem Wind..."

    sprach er und konnte nicht vermeiden, dass es beinahe wie eine Ausrede klang.

    "Also woauchimmer ihr hin wollt..."

    sprach er, wärend sein Blick auf die junge Frau mit den eigenartig blauen Haaren haften blieb und deren Blick ihn fast ein wenig selbstbewusster und trotziger auftreten ließ.

    "Ihr solltet aufpassen. Ein Gewitter zieht auf."

    endete er und machte Anstalten zu gehen.


    Taeris

  5. Beiträge anzeigen #25
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Bevor Sral entrinnen konnte, legte ihm Redsonja ihre Hand auf den Arm und blickte zum Himmel, er folgte ihrem Blick. Duestere Wolken zogen auf, liessen die rothaarige Kriegerin frösteln. In der Luft lag jene Anspannung, die sie nun auch spüren konnte. Die feinen Härchen auf ihrem Arm bewiesen es.

    "Du vergisst wohl die guten Sitten uns dein Zelt anzubieten, um vor dem Unwetter Unterschlupf zu finden."

    Sprach sie beinahe abwesend und froh darüber einige Zeit bei den Nomaden gelebt zu haben, denn sie würde ihn nicht gehen lassen, nicht bevor sie wusste, dass er alleine überleben konnte. Gleichzeitig liess sie ihre Hand sinken.

    "Keine Angst, ich nehme dir das nicht übel. Heute ist viel geschehen und ich verstehe deine Zweifel. Können wir dennoch von der Gastfreundschaft Gebrauch machen?"

    Fragte sie und er nickte, ohne ihr in die Augen zu schauen, sodass sie nicht ausmachen konnte, ob er beschämt darüber war die eigenen Sitten vergessen zu haben oder ob er einfach seinen Trotz verbarg. Allerdings spielte es vorerst keine Rolle. Wichtig war, dass sie Sral zu seinem Zelt folgten und das taten sie. Als sie jenes erreichten fielen bereits die ersten dicken Regentropfen. Sie waren allerdings nur die Vorboten. Einige Zeit später kam es zum Wolkenbruch, während sie dicht gedrängt in Srals Zelt sassen und dem Regen lauschten. Es war beruhigend. Sie lehnte sich zurück und ihr Gesicht entspannte sich definitiv. Sie lächelte und merkte erst spät, dass Lyanna, die Schwester von Sral sie beobachtete. Redsonja hätte bei dieser Gelegenheit gern gefragt, ob es in letzter Zeit vermehrt zu kleineren Kämpfen gekommen war, doch hielt sie es für zu früh, um weiter zu bohren. Stattdessen öffnete sie ihren Beutel und brachte einige Wurzeln, sowie zwei Karotten zum Vorschein.

    "Wie möchtest du sie geschnitten?"

    Fragte sie Lyanna, als wäre Essen das einzige, was sie in jenem Augenblick interessierte und fragte sie ihren Magen, so stimmte er ihr zu.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Meneuer stand lange reglos an einer Häuserwand gelehnt und beobachtete geschützt durch ein hevor stehendes Dach die dicken Regentropfen, die vom Himmel fielen. Genauer gesagt beobachtete er die Stellen, an denen sie auf den Boden trafen und dort das Gemisch aus Schutt und Dreck in eine fließende Masse verwandelten. Seine Augen folgten dem Mist, der dem Gefälle des Bodens folgte und sich seinen Weg hin bis zu dem nächsten Hindernis bahnte, wo er zum Erliegen kam.
    Ein Schuh – verkeilt in einer Anreihung aus kleinen Ästen, gesäumt von längst vermodertem Blätterwerk. Ein Schuh – ein nicht beachtetes Beweisstück einer Treibjagd, die vor Kurzem an diesem Ort statt gefunden hatte.

    Was aus dem anderem Schuh geworden oder besser gesagt, wie der Träger des Schuhpaares geendet war, spielte für den Mann mit dem seltsamen Namen (vergeben von einer fremdländischen Person) kaum eine Rolle, denn unter seiner Anordnung hatten schon Einige dieses verfluchten Abschaums ihr Ende gefunden. Und so waren in dem Hirn des Reglosen die Gefallenen nur der Teil einer noch größeren Masse missgebürtiger Wesen, die es galt wie Ameisen zu zertreten.

    „Heute kein Feuerchen“. Zu dem Reglosen gesellte sich eine weitere Gestalt, die unter dem hervor stehenden Dach Schutz vor dem Regen suchte. Doch den Reglosen interessierte diese Feststellung kaum. An seinem Schwert klebte immer noch das Blut der armen Seelen, die doch nichts weiter taten, als ihrem Glauben zu folgen. Sie gehörten nicht zu den Gefürchteten, zu denen, die es galt zu vernichten. Nicht zu Denen, die in der Lage gewesen wären, sich mittels von Gott gegebenen Kräften zur Wehr zu setzen. Doch sie waren Teil dieses Übels und hatten damit ihr Anrecht zum Fortbestehen verwirkt.
    „Feuer wäre hier Verschwendung“, brach der bis dato Stille sein Schweigen und seine Reglosigkeit. „Spürt die Verbrecher auf und...“, mit einer Handbewegung, bei der die Handkante am Kehlkopf entlang fuhr, erhielten die Männer ihren Befehl, wärend der Rädelsführer dazu überging, den vor Regen schützenden Flecken zu verlassen.

    Es war eine Hand voll Kinder, denen es gelungen war, dem Tode zu entkommen. Vermutlich hätte das Schicksal erledigt, was den Mördern verwehrt geblieben war, doch die Männer kannten selbst vor den Kleinsten kein Halten.

    Bardasch

  7. Beiträge anzeigen #27
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Das Gewitter war vorüber, ihr Magen gefüllt und das Verlangen nach Schlaf gestillt. Viraya hatte sich in der vergangenen Nacht lange mit Srals Schwester unterhalten. Eine neugierige, intelligente Frau, welche die richtigen Fragen zu stellen wusste und sie konnte ebenfalls nicht lesen. Das beruhigte die frisch gebackene Magierin irgendwie und spornte sie dennoch an, es schnell zu lernen, denn so viel Wissen lag in Büchern begraben. Aber nicht nur lesen, schreiben war ebenso wichtig, wie konnte man sonst der Nachwelt seine Spuren hinterlassen. Zumindest wenn man zu nichts Grösserem geboren war, sodass andere über einen berichteten.

    Die Frau mit den unnatürlich blauen Haaren stoppte ihr Gekritzel im Sand, lächelte vor sich hin und beobachtete, wie Redsonja mit Troan im Schwertkampf trainierte. Sral hielt sich fern davon. Dennoch lugte er immer wieder um die Ecke. Einmal ertappte ihn seine Schwester dabei und redete eindringlich auf ihn ein, doch leider nicht laut genug für Virayas gespitzte Ohren.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    An jenem Morgen - er unterschied sich vordergründig nicht von anderen - war ein Bote erschienen. Dies war allerdings ausserordentlich. Selten bis kaum kommunizierten die Nomadenstämme untereinander, indem sie Nachrichten übermittelten. Ihre Wege kreuzten sich oft genug, um Neuigkeiten im normalen Kommen und Gehen auszutauschen. Umso ungeduldiger erwarteten die Anwesenden die Worte.

    "Der Stamm der Beduner wurde überfallen. Alle tot." Der Bote schluckte und es wurde still. "Drei Körper werden allerdings vermisst. Wir wissen nicht sicher wer es gewesen ist, doch vieles spricht für jene, die sich als die rechtmässigen Herrscher Aschans bezeichnen. Was zwei Möglichkeiten lässt."

    Nun und das überraschte die rothaarige Kriegerin, entfachte eine wilde Diskussion. Die einen warfen ein, dass die Beduner schon immer zu gerne zu den Waffen gegriffen hatten, andere erinnerten daran, dass sie Brüder waren. Srals Schwester warf hingegen mit leiser Stimme ein, dass keiner mehr sicher war, wenn selbst die Beduner, ein grosser, kampferprobter Stamm mir nichts dir nichts ins Jenseits befördert werden konnte. Doch wurden die Worte nicht von allen gehört.

    "Bei den Göttern. Sind wir die nächsten?"

    Warf jemand anderer ein und Redsonja drehte sich nach dem Sprecher um, konnte ihn jedoch nicht ausmachen. Allerdings rieselte ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Ihre Zeit hier schien tatsächlich angebrochen, eingeläutet durch ein Blutbad, wie so oft, wenn sie aufkreuzte. Aber sie schwieg und unterdrückte den Gedanken, dass Sral vielleicht jetzt bereit war sich von ihr ausbilden zu lassen.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Still wartete Sral ab und ließ die Eindrücke auf sich einwirken. Lauschte den Einwürfen der Anwesenden. Die Unruhe und allgemeine Besorgnis schwang in Angst und Panik um. Sral konnte nicht sagen, dass ihn das sonderlich mitnahm. Er war schon lange der Meinugn gewesen, dass etwas passieren musste. Dem Stamm fehlte es an Selbstbewusstsein und Tatendrang. Man schlug sich irgendwie durch, doch besaß man weder sonderlich fähige Jäger - außer ihm natürlich... und Rikon vieleicht - noch gute Kämpfer. Das nun aber ausgerechnet der Stamm, dessen Kämpfer sich zu den besten zählten verschwunden war... beunruhigte ihn wiederum. Dennoch wurde es Zeit, dass sich die anderen seines Stammes gewahr wurden, dass man etwas tun musste.

    ...Auch wenn es ihm merkwürdig erschien, dass solche Nachrichten die Runde machten, sobald Fremde auftauchten und ihre Hilfe anboten. Misstrauisch blickte er zu Redsonja hinüber, musterte erst sie und dann ihre Begleiter.

    "Wir werden Leute brauchen, die diesen Stamm verteidigen können."

    murmelte Sral.

    "Ich möchte von euch lernen."

    sprach er schließlich - etwas selbstbewusster und schwor sich herauszufinden, was das Auftauchen der Fremden mit dem Verschwinden der Beduner zu tun hatte.


    Taeris

  10. Beiträge anzeigen #30
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Meneur. Das war nicht nur ein Name. Meneuer war eine Bezeichnung für einen Mann, der eine Gruppe von Kämpfern anführte. Wichtig, so lange er das Spielfeld alleine beherrschte, doch in dem Moment, in dem er sich inmitten des Heerlagers wieder fand, war er nur noch einer von Vielen, die die Befehle eines Ranghöheren ausführten.
    Hier – nicht in weiter Entfernung zu der so genannten roten Furt und am Rande eines Tals mit dem Namen Laats, welches Raum für den Rückzug bot.

    Schwere Stiefel hinterließen ein knackendes Geräusch auf dem gefrorenem Grund. Man konnte ihre Sohlen nicht sehen, da wabernder Nebel immer noch den Boden bedeckte und alles versteckte, was sich dort befand. Sprießende kleine grüne Knöspchen, die den Versuch zu leben bereits aushauchten, noch bevor ihre kleinen Blättchen dazu in der Lage gewesen wären, sich auszurollen.
    Es waren Partikel von neuem Leben, die nicht die Chance besaßen, in dieser Welt Einzug zu halten. Nicht in dieser Zeit, in der der Fluch wiedrigem Klimas jedes kleinste Aufbegehren im Keim erstickte.
    Vielleicht zu einer späteren Zeit, doch in Dieser waren es die schweren Stiefel, die nieder machten, was der Frost noch nicht ergriffen hatte.
    Schließlich endeten die schweren Schritte am Eingang eines Zeltes, in das Meneur trat, um dem Heerführer von einem weit im Westen gelegenem, sehr sehr schmalem Gebirgspass zu berichten, bei dem – sollten Geneigte ihn überqueren wollen – man sich mindestens nasse Füße holte.

    „Aber Sir. Die Brücke ist unpassierbar. Und die Schleife, die man durch einen Gang über den Gebirgsweg ziehen müsste, um die rote Furt zu erreichen viel zu groß“.
    „Das weiß ich selber“, brummte Gobbart, „... die rote Furt ist aber nicht das Ziel. Mir schwebt da eher vor, dem Verlauf des Weges zu folgen. Gibt es eine Möglichkeit, von dort aus sich der Stadt im Nordwesten vom Norden her zu nähern?“, wollte Gobbart wissen, doch Meneur zuckte nur mit den Schultern.
    „Was hast Du die ganze Zeit getrieben“, brummte der Sir und es war nicht zu überhören, das ihm die mangelnde Antwort seines Untergebenem nicht gefiel.
    Aus blauem Dunst heraus einen derart – doch eigentlich toll erdachten Angriff wie aus dem Nichts zu planen, kam nicht in Frage. Wohl aber die Überlegung, das der Feind es tat.
    „Sir. Vielleicht beantworten die Gefangenen Eure Frage“.
    „Was bitte?!“.
    Mit einem Handwink scheuchte der Heerführer seinen Untergebenem aus dem Zelt, nur um dem Verscheuchten ebenfalls aus dem Zelt heraus zu folgen.

    Gefangene waren nichts Außergewöhnliches, wenn sie dem Zweck dienten, sie vor den Augen Vieler auf einem belebtem Marktplatz zu verbrennen. Doch hier, weit ab der Stadt ohne Namen war es doch eher ungewöhnlich. Da kam der Gedanke auf, das es sich um politisch Wertvolle handelte, aber... dieser Anblick... dieser Anblick... Er führte dazu, daß dem Heerführer die Kinnlade herunter klappte.
    Kinder.
    „Sir...“, störte Meneur die Nachdenklichkeit des Heerführers, „Bisher waren Erwähnungen über Randgruppen wie Banditen, Diebe und Händler reine Mutmaßungen und sie es nicht einmal wert, daß man sie in die Überlegungen des Kriegsgeschehens mit einbezieht. Aber der letzte Kontakt mit den Nomaden belehrt uns eines Besseren“.
    Wie wahr, wie wahr. Dieses Aschan war eben keine Welt, die nur diese verhassten Innos-Spinner beherbergte, die man einfach überrollte und damit diese Welt wieder reinigte. Sie beherbergte außerdem diesen Abschaum, der sich nebenbei auch noch vermehrte,... hinderte man ihn nicht daran.
    „Man sollte sie töten“, war daher der laut gedachte Gedanke, mit denen Gobbart die Gefangenen lieber auf der Stelle tot sah, doch Meneur hatte recht. Sie konnten tatsächlich vor ihrem Ableben noch einmal von Nutzen sein. „Aber zuvor sollte man sie befragen“. Notfalls auch mit Folter.
    Die Vorsicht wie mahnende Worte einer alten Schrulle im Hirn erteilte der Heerführer schließlich den Befehl, die Wachen nordwestlich des Heerlagers zusätzlich zu verstärken.

    Und dann, nachdem Gobbart in sein Zelt zurück kehrte, ließ Dieser sich nachdenklich über der skizzierten Landkarte nieder. Viele Wege führten möglicherweise tiefer in das feindliche Gebiet. Wärend im Westen der Weg wohl beschwerlich über das Gebirge ging, bildete dieses Gebirge gleichzeitig einen Talkessel, der Jeden Trupp, der ihn betrat, ins Verderben führte.
    Im Osten verschwand die Newa im tiefen Schlund der östlichen Berge und wurde dort, wo sie wieder austrat, ins Meer geführt. Gobbart kannte niemanden, der bis dato versucht hatte, dem unterirdischem Verlauf des Flusses zu folgen und es war ihm auch nicht bekannt, ob es weitere Höhlensysteme gab, die den Osten mit dem Norden verbanden. Aber er wußte um die Pässe und Plateaus der Berge, die sich vom Osten her gen Norden zogen und damit eine Verbinung zum feindlichen Gebiet schufen.
    Es gab Zeiten, in denen Mensch und Tier von dieser Route Gebrauch machten, doch sie endeten mit dem Augenblick, in dem ein riesiger Drache sich dort seinen Hort schuf. Hexenwerk!
    „Ich habe ihn selber gesehen“, murmelte Gobbart, als sein Finger regelrecht auf der Stelle der Karte bohrte. Eine Stelle, die nicht nur verblasst, sondern auch schon ziemlich ausgedünnt war.

    Bardasch

  11. Beiträge anzeigen #31
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja streckte Sral ihre Hand entgegen, die er nach kurzem Zoegern ergriff. Er laechelte nicht und sie unterliess es ebenfalls, denn dies war eine ernsthafte Angelegenheit, ernster als er wohl jemals gedacht haette. Aber das brauchte er nicht zu wissen, nicht jetzt, wo es vielleicht noch ein Zurueck fuer ihn gegeben haette.

    "Dann lass uns beginnen."

    Sprach sie also ohne zu zoegern und schritt voran, weg von den aufgeschreckten Nomaden. Viraya folgte ihnen dabei und schuettelte immer wieder den Kopf. Sie glaubte also noch immer, dass Sral nicht der Richtige war, nicht jener, den sie suchten. Aber Redsonja laechelte nur.

    "Wenn er nicht der Richtige ist, dann mache ich ihn dazu."

    Dachte sie sich und musterte ihn von der Seite. Seine Muskeln wirkten straff, sein Gesicht war entschlossen. Dann tat sie etwas, was sie noch nie zuvor gemacht hatte. Sie zog ihre beiden Schwerter und gab ihm eines davon.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Müde blickte Anyi sich um.
    Der Himmel war grau, die Landschaft war grau, der Boden unter seinen Füßen war grau...
    Es sah aus, als hätte jemand der Welt die Farbe entzogen und alles so einheitlich, so trostlos gemacht.
    Warum war er nur hier, in dieser Einöde?
    War das Innos Willen? War es der Willen eines Menschen, der sich gegen Innos und alle anderen Götter aufgeleht hatte?
    Wahrscheinlich nicht. Diesen beiden dürfte es ziemlich egal sein, wo er war, was er tat, wie es ihm ging. Diese beiden interessierte nur der Krieg, der Krieg, der vor Jahren seine Heimat zerstört hatte und der ihn jetzt in diese verlassene Gegend gebracht hatte.
    Doch eigentlich war sie ja gar nicht so verlassen, es gab überall verstreut kleine Siedlungen, meist aus Zelten bestehend, man musste nur wissen wo.
    Und man sollte, wenn man das Gefühl von Leuten um einen herum mochte, nicht irgendwo mitten in der Gegend herumirren, sondern sich in einer solchen Siedlung aufhalten.
    Doch Anyi hatte sich keineswegs verlaufen oder war irgendwie ein Einzelgänger, der lieber alleine irgendwo lebte. Vielmehr war er einer, der versuchte, durch ein bischen, oft sehr gefährlichen Handel - hier draußen gab es Räuber, wilde Tiere und so allerlei andere Gefahren - seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
    Und gerade befand er sich auf dem weiten Weg in eine Normadensiedlung, wo es hoffentlich Felle zu kaufen gab, die in der Siedlung ebenfalls vertriebener, in der er sich niedergelassen hatte, niemand wirklich vernünftig preparieren konnte. Dafür hatte einige Werkzeuge und die ein oder andere relativ hochwertige Waffe dabei, die ein paar Bewohner seines Zuhauses bei Streifzügen durch diese trostlose Wildniss Leuten wie ihm abgenommen hatte.
    Jetzt musste er nur noch irgendwie ankommen...
    Gath

  13. Beiträge anzeigen #33
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Sral schwang die Klinge andächtig hin und her, prüfte den Schwerpunkt wie er das einmal bei fremden Kriegern gesehen hatte, die sich eine Weile in ihrem Lager aufgehalten hatten. Doch das war schon Jahre her. Das Schwert fühlte sich leicht in seiner Hand an. Und er war überzeugt, dass es wertvoller war als alles was er jemals besessen hatte.

    Dennoch war er nicht sonderlich überzeugt von der Sache. Wieso ausgerechnet er? Was machte es für einen Unterschied für seinen Stamm oder die am Abgrund stehende Welt um sie herum, wenn er nun in der Lage war ein Schwert zu führen oder nicht? Er bemühte sich der hübschen Kriegerin zuzuhören und ihren Anweisungen zu folgen. Hielt das Schwert wie sie es ihm vormachte und schnitt feine unsichtbare Streifen in die Luft, wie sie ihm auftrug. Er spürte die Blicke der anderen, die sich bemühten ihrem Tagwerk nachzugehen und dabei nicht zu wirken, als würden sie ihn die ganze Zeit neugierig beobachten. Es war ihm unangenehm so aufzufallen. Und dennoch ein wenig stolz. Doch das verbarg er.

    Was konnte er schon ausrichten?


    Taeris

  14. Beiträge anzeigen #34
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Ein Laut. Eindeutig, ein Gurgeln. Viraya hörte es weil sie noch geübt hatte die Schattenflamme zu wirken. Heimlich natürlich, denn wer wusste, wie Redsonja reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass die Diebin mit Magie spielte. Wobei spielen nicht das richtige Wort war. Nicht exakt. Sie trainierte und war jedes Mal zu Tode erschöpft, vollkommen ausgelaugt, denn obwohl Sinistro ihr beigebracht hatte ihre Energien zu dosieren, so war das nicht ihre Art. Es brauchte so viel Zeit und Geduld und diese hatte sie nicht. Daneben war es deprimierend zuzusehen wie rasch Sral Fortschritte machte. Die rothaarige Kriegerin hatte es ihr gegenüber bereits erwähnt. Natürlich im Geheimen, dennoch schien sie fasziniert zu sein. Fasziniert und leicht ängstlich, dass er ihr eines Tages das Wasser reichen könnte.

    Ein dumpfes Geräusch hohle ihre Aufmerksamkeit ins hier und jetzt zurück. Ein Händler war angekommen, er hielt direkt auf Lehrmeisterin und Schüler zu. Doch daher war das Geräusch nicht gekommen. Sie schaute sich hektisch um und fluchte innerlich. Sie hatte sich wieder verbrannt und merkte es erst jetzt. Nur spielte das keine Rolle. Denn etwas stimmte nicht. Sie nahm also ihre Stiefel, die sie neben sich auf den kargen Boden gelegt hatte in die Hände - ohne den Staub davon abzuschütteln - und rannte so schnell ihre Füsse sie trugen hinunter zu den beiden anderen, die eben den Neuankömmling grüssten.

  15. Beiträge anzeigen #35
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    „Woah!... Hört das mal auf zu pissen?!... Meine Füße schwimmen regelrecht“, sprach der Kerl, den sie Meneur nannten. Regen getränkte Haare nahmen dem Mann die Sicht und wirbelten wie die eines Köters, als Meneuer seinen Kopf schüttelte. Und schließlich fanden sie ihre Lage an dem Schädel gepresst, über den Meneur sich mit einer Hand nun strich.
    „Haben die Gefangenen schon etwas von sich gegeben?“.
    „Bis jetzt noch nicht“.
    Meneuer stutzte, runzelte die Stirn. Schweigen begleitete das Gleiten einzelner Haarsträhnen, die dem Mann ins Gesicht fielen.
    „Ihr seid zu weich, Spartus“, brummte Meneur, „... bei mir hätten die schon längst gesungen“, brummte er weiter und griff zu seiner Rechten. Dort befand sich ein Tisch und auf diesem ein Messer, dessen Klinge vor nicht allzu langer Zeit durch den Brotleib glitt.
    Und sie tat es ein weiteres Mal, als Meneuer sich eine unförmige Scheibe von dem Leib schnitt.
    Die Füße nacheinander in die Höhe gehoben, verstand Spartus die Aufforderung und half Meneur aus den Stiefeln. Wasser triefte aus ihnen und bedeckte den sonst staubigen Boden zusätzlich. Mittlerweile war auch der von Zelten verdeckte Grund durchzogen von der Nässe, die scheinbar endlos lange vom Himmel kam.

    Mit und mit füllte sich das Zelt, in dem die Männer zusammen kamen, um über die derzeitige Lage zu sprechen.

    „Männer!... Wir sitzen fest“.
    Unruhiges Gemurmel kam auf und versickerte in den folgenden Worten Gobbarts.
    „Der Nachschub ist kaum in der Lage dazu, bis zu uns vorzustoßen“.
    „Habt Ihr mittlerweile Nachricht?“.
    „Nein“, erwiederte Gobbart auf den Zwischenruf, „... es liegt auf der Hand. Schaut Euch um!... Das Land versinkt im Regen. Der Grund überall um uns herum gleicht Sümpfen. Die Karren und alles, was schwerer ist als ein Kind, versinkt in ihm“.
    „Richtig, Sir“, meldete sich Meneur zu Wort und stieß dabei das bis eben benutzte Messer in das Holz des Tisches, „... und es wird noch schlimmer. Der andauernde Regen lässt die Newa über die Ufer steigen und schon bald werden wir es mit noch schlimmeren Zuständen zu tun haben, wenn uns der Mist aus dem Gebirge erreicht. Und das wird er“.
    „Wie wahr, wie wahr“, der Kommentar eines weiteren Anwesenden und darauf folgend eine Unruhe, die Gobbart mit einem laut gesprochenem „Ruhe!“ zerschlug.
    „Was tun wir?!“, lehnte sich eine weitere Stimme gegen die gezwungene Ruhe auf und erneut ertönten weitere Zurufe, bis ein weiteres „Ruhe!“ wieder für Selbige herrschte.
    Gobbart hatte eine Entscheidung zu treffen. Er musste das Leben seiner Männer schützen und sie aus der Gefahrenlage führen.
    „Eine überschwemmte Ebene, die nicht nur das Vorrankommen erschwert, ist nicht nur ein Rückschlag, sondern auch ein gefundenes Fressen für den Feind. Wir geben ein wunderbares Ziel ab“.
    Erneute Unruhe.
    „Ruhe Ru-he!...“, das laute Gemurmel verstummte. „Männer!... bereitet alles auf den Rückzug vor“. Das war wohl nicht das, was die Männer erwartet hatten, obwohl die schwierige Lage nichts Anderes zuließ, als genau diese Entscheidung.
    Und so schienen sie uneins, als die Versammlung sich auflöste.

    Bardasch
    Geändert von Irgend Jemand (03.04.2011 um 22:32 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #36
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    „Ich sage Euch... Es ist nicht genug Blut geflossen. Das Übel nicht dem Erdboden gleich gemacht, die Macht nicht in ihre Schranken gewiesen. Wie sonst sollte es möglich sein, daß uns etwas Derartiges wiederfährt?“. Zorn lag in der Stimme Gobbarts und Zorn in seiner Faust, die mit Wucht auf den Tisch knallte. Exakt auf die Stelle der Landkarte, wo sich das Kloster am Rande der Newa befand. Seine zu Schlitzen geformten Augen fixierten die weiß gefärbten Knöchel dieser Hand, die geneigt war, ungehalten nach der Karte zu greifen, sie zu zerknüllen und in tausend Fetzen zu zerreißen.
    „Sir!... Die Arbeiten gehen vorran. Wir wären bald bereit für den großen Aufbruch“, durchbrach Meneur die verärgerten Worte des Heerführers. Aber der reagierte kaum mehr, als mit einem kurzen Zucken seiner Mundwinkel und einem kurzem Aufblicken. „Sir!... Sir!... Was soll mit den vielen Verletzen geschehen? Ihre Genesung ist kaum weit genug vorran geschritten, als das sie in der Lage wären tranzportiert zu werden. Außerdem gibt es Auffällige unter ihnen“.
    „Ich sagte doch... Es ist nicht genug Blut geflossen. Und nun erlangt das Übel die Kontrolle über uns. Wieso habt ihr den Ort nicht dem Erdboden gleich gemacht?... Wie ich es Euch befohlen habe... Wie ich es Euch in Eure verdammte Fratze schrie!?“, jetzt erlangte Meneur die Aufmerksamkeit des Heerführers und das in geballter Form, „... Ich sagte, lasst sie brennen... alle!“.
    „Aber Sir...“.
    „Kinder... Ihr habt Kinder in unser Lager gebracht. Habt Ihr sie Euch mal angesehen?“.
    „Sir...“.
    „SIR...SIR!... Habt Ihr sie Euch mal näher angesehen? Wie sie reden...“.
    „Ein wenig zu Wortgewand, um aus einer Bauersfamilie zu stammen“.
    „Sie reden wie Hexen!“.
    „Sir. Sie stammen vermutlich aus besserem Hause“.
    „Sie reden wie Hexen!“.
    „Sir. Es sind Jungen“.
    „Woraus schlließt Ihr das?... Aus ihren nicht vorhandenen Haaren. Ich wette, sie wachsen rot, wenn sie wachsen. Uns sie gelangten nicht ohne Grund in die Gefangenschaft“, Gobbart vermutete eine List, einen Schachzug seitens der Hexenbrut. „Reißt Ihnen die Kleider vom Leib und Ihr werdet sehen, das sie weibliche Anlagen besitzen.
    Ihr Meneur tragt die Schuld an den unzähligen Opfern, die wir auf diesem Schlachtfeld sich ihrer selbst überlassen werden und Ihr werdet Euch dafür verantworten. RAUS!“.

    Von Gobbarts Worten geschlagen verlies Meneur das Zelt des Obersten und blickte in die vom Regen gepeitschten Gesichter der Männer, die außerhalb der provisorischen Bleibe verweilt und der Auseinandersetzung gelauscht hatten. Meneur blickte auf die stummen Münder und deutete in den Linien der Lippen die unterschiedlichen Auffassungen, die die Männer wohl vertraten. Und schließlich suchten seine Augen nach dem Ziel, an dem er die ihm auferlegte Schuld abladen konnte.

    Bardasch

  17. Beiträge anzeigen #37
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Ani?"
    Fragte Redsonja den Mann mit dem fremdländischen Akzent zurück, nachdem er ihr seinen Namen genannt hatte.
    '"Anyi."
    Antwortete dieser und sie konnte beim besten Willen keinen Unterschied ausmachen. Dennoch versuchte sie es erneut, was er wiederum mit einem Lächeln quittierte. Danach stellte Redsonja Sral, Troan und die gerade herbeieilende Viraya vor. Sie wirkte seltsam gehetzt. Nicht wie sie die Diebin kennen gelernt hatte. Aber damals waren ihre Haare auch noch dunkel und nicht blau gewesen. Damals hatte sie sich in Rätsel gehüllt. Redsonja lächelte, während Sral sich mit dem Fremden über etwas, wie Felle unterhielt.

    "Er ist es."
    Warf die Diebin plötzlich leise ein, während die Waffenmeisterin einen Moment brauchte, bevor sie verstand, was Viraya damit meinte.
    "Dann nehmen wir ihn ebenfalls mit. Zwei sind besser, als einer."
    "Nur schon für den Fall, dass ein Unglück passiert."
    Sprach die Diebin die Worte aus, die Redsonja für sich behalten hatte. Dennoch nickte sie bestätigend.
    "Auch das."
    "In Zeiten wie diesen, muss man nehmen, was man bekommt und hoffen, dass man nicht selber den Preis dafür bezahlen muss."
    Geändert von Redsonja (08.04.2011 um 21:08 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #38
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Fremde Leute waren im Lager der Normaden aufgetaucht, etwas, was eigentlich nie der Fall gewesen war.
    Vor allem, wie diese Fremden aussahen! Drei Leute waren es insgesammt, die eindeutig keine Normaden waren, wobei zwei der drei - und sie waren die auffälligeren - Frauen waren.
    Der Kerl der Fremden war sah ungefähr so aus, wie sich Anyi einen Krieger vorstellte, der von fernen Landen her gekommen war: Ein Mann, der deutlich größer war als er selbst, mit einem Bart im Gesicht und langen, schwarzen Haaren. Dazu war er ziemlich muskulös aufgebaut.
    Die eine der Damen, die beide ungefähr seine größe hatten, war unnatürlich blass und hatte rote Haare! Anyi konnte sich absolut keinen Reim darauf machen, wo sie herkam - wahrscheinlich auch aus den fernen Landen - denn die Innosleute schauten anders aus und die Inquisition hätte so eine Person sofort als Hexe verbrannt - genau so wie die letzte der dreien, denn diese hatte zwar kein rotes Haar, das an sich schon außergewöhnlich war, dafür aber blaues! Der Flüchtlich hatte wirklich mehrere male hinschauen müssen, um sich zu vergewissern, dass ich Haar wirklich blau war, ungefähr so, wie ein dunkler Seegrund, aber eindeutig nicht schwarz, bevor er gegelaubt hatte, dass es so etwas wirklich gab.
    Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen und genau deshalb versuchte er größt möglichen Abstand zu diesen Leuten zu halten und wannte sich lieber an die Personen, die er schon kannte - er machte so eine Reise nicht zum ersten Mal und gerade bei diesen Normaden hier, war er schon öfters gewesen - wie beispielsweise Sral, den Sohn des Ältesten des Stammes, der ihm hier garantiert weiterhelfen konnte.
    "Grüß dich, Sral!", begrüßte er den jungen Mann, welcher sich scheinbar im Schwertkampf zu üben schien, komplett ungewöhnlich für einen Normaden. Aber der Händler wollte Geschäfte machen, weshalb er nicht weiter darauf einging und einfach versuchte, das wesentlichste herauszuhohlen: "Ich hoffe mal, ihr habt Felle da, ich könnte nämlich wirklich gut welche gebrauchen, und könnt im Gegenzug auch mit dem was anfangen, was ich noch so dabei habe."
    Und das war dann doch einiges, Dinge, die irgendwelchen Leuten, die nicht so vorsichtig wie er selbst du die Wildniss streiften und dann von seinen Mitstreitern - oder eher Mitflüchtlingen - ihrer wertvollen dinge entledigt wurden.
    Gath

  19. Beiträge anzeigen #39
    Waldläufer Avatar von Irgend Jemand
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    Irgend Jemand ist offline
    Das Grau des Himmels wurde löchrig und ließ hoffen. Der starke Regen hatte geendet, doch die Spuren waren mit dem Nachlassen des Regens nicht verschwunden. Im Gegenteil. Die Newa war wie befürchtet tatsächlich über die natürliche Begrenzung gestiegen und flutete nicht nur weite Teile des angrenzenden Landes. Die reißende Strömung hatte die Brücke, welche über die Newa führte in Mitleidenschaft gezogen und ließ damit Zweifel über den Fortbestand ihrer Sicherheit aufkommen.
    Aber das war nicht alles. Nicht nur der Weg hin zu den Innosspinnern lag voller gefährlicher Hürden, sondern auch der Weg zurück durch das Tal. Schlammiger Boden hatte ziemlich deutlich gemacht, daß sämtliche Ausrüstung die von Menschenhand und Tierrücken kaum getragen werden konnte, nun auch mittels der Karren nicht mehr in die Stadt ohne Namen zu befördern war. Die Karren steckten mit teils gebrochenen Speichen tief im Morast. Damit schwand auch die Chance, seitens der Stadt Unterstützung erhalten zu können.
    Damit aber nicht genug. Die Laune der Männer innerhalb des Lagers verschärfte sich zunehmend. Dadurch, daß die Anzahl der Kranken auf ein bedenkliches Maß anstieg.

    Die für die Kranken bereit gestellten Zelte füllten sich immer mehr mit Personen, die nicht nur einer einfachen Hilfe bedurften. Es waren Menschen, die sich zwar ihrer eigenen Kraft noch bedienen konnten, aber Auffälligkeiten aufwiesen die es nötig machten, sie von Anderen zu isolieren. Und mit der Ungewissheit stieg auch die Angst. Denn es wurden immer mehr, die kaum in den bereit gestellten, noch intakten Zelten unterzubringen waren.
    Einsatz von Gewalt war von Nöten, um die kranke Bande in den Griff zu bekommen. Aussätzige, die sich wie Aussätzige fühlten und nicht gedachten, sich ihrem Schicksal zu ergeben.

    „Findet Ihr nicht auch etwas Belustigendes an dieser Situation? Nicht der Feind wird es sein, der uns alle zu Grunde richtet. Die eigenen Männer werden es tun“, sprach Gobbart zu Spartus, dem Mann an seiner Seite. „Tötet Jene, die dem Tode bereits schon geweiht sind. Ihr werdet wissen wie das von statten zu gehen hat, ohne das auch nur einer von ihnen ahnt, welche Art der Hilfe er erfährt“.
    „Sir. Darf ich sprechen?“.
    „Ein 'Ja, Sir' reicht... oder meint Ihr nicht?“.
    „Ja.......... Sir“.
    „Und bereitet alles für eine Rechtssprechung vor“.
    „Wie Ihr wünscht“.
    „Wie ich befehle“.
    „Natürlich, Sir“.

    Bardasch

  20. Beiträge anzeigen #40
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    "Wir werden alle bezahlen."

    Entgegnete Viraya mit einem heiseren Lachen, während sie sich eine nasse, blaue Strähne aus dem Gesicht wischte und weder Sral noch Anyi aus den Augen liess.

    "Und ich fürchte bald, sehr bald."

    Entgegnete sie und deutete in die Richtung des Horizonts, wo eine Gestalt auszumachen war. Sie hatte Angst. Keine kopflose Panik, aber ein eisiger Schauer, der durch Mark und Bein ging. Allerdings war sie dieses Mal nicht vollkommen wehrlos, nur würde Redsonja es nicht sehen dürfen, wie sie Magie wirkte. Unter keinen Umständen. Noch besser wäre allerdings eine Flucht. Nur war es fraglich, ob Sral und Anyi sie begleiten würden.

    "Lass die Felle Anyi. Dort." Sie deutete zu dem Punkt, an dem der Mensch aufgetaucht war. "Werden bald ein paar Fremde her kommen. Sie sind hungrig und werden alles nehmen, was ihnen zwischen die Finger kommt. Wir sollten uns aus dem Staub machen."

    Sprach die Frau mit den blauen Haaren eindringlich und hoffte inständig, dass Sral nicht zum Helden geboren war, denn dann würde er bei seiner Familie bleiben und keiner wusste was in einem solchen Fall geschah.
    Geändert von Viraya (09.04.2011 um 19:50 Uhr)

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