Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 4 von 21 « Erste 123456781115 ... Letzte »
Ergebnis 61 bis 80 von 402
  1. Beiträge anzeigen #61
    Drachentöter Avatar von Deloryyan
    Registriert seit
    Oct 2006
    Beiträge
    4.077
     
    Deloryyan ist offline
    Den halben Tag lang hatte Deloryyan wieder mal die Enklave beobachtet. Sein besonderes Interesse erregten vor allem jene Leute, die dort ein - oder ausgingen und nicht zu den Wassermagiern gehörten. Viele waren dies allerdings nicht gerade, hauptsächlich Boten oder irgendwelche besser bekleideten Würdenträger. Er hatte nicht wirklich erwartet, dass das einfache Fußvolk, zu dem er ja eigentlich auch nicht gehörte, einfach so Zutritt erhielt, aber es hätte die Sache sicherlich ungemein vereinfacht. Ansonsten bliebe ihm noch die Möglichkeit, sich als Gefolgsmann Lees Zutritt zu verschaffen, allerdings wollte er diese Bindung nicht allzu sehr strapazieren. Erschwerend kam sowieso hinzu, dass er den Umgang mit diesen Kuttenträgern nicht gerade besonders gern pflegte, schließlich hatte er nicht vergessen, dass er nach seiner letzten Begegnung mit einem dieser beinahe erledigt gewesen wäre. Hier innerhalb der Stadt waren solche Vorkommnisse zu seiner Beruhigung aber eher unwahrscheinlich.

    Da es nun eh schon zu spät war, um einen ersten Anlauf zu wagen, verließ Deloryyan seine beobachtende Position. Immerhin hatte er nun genug Zeit, sich genau zu überlegen, wie vorzugehen war...

  2. Beiträge anzeigen #62
    Held Avatar von Ceron
    Registriert seit
    Jan 2003
    Beiträge
    5.593
     
    Ceron ist offline
    "Nun, es ist nicht gerade einfach zu erklären", begann Ceron, der deutlich angespannter war als bei anderen Erläuterungen. "Du magst Geschichten? Nun, stell dir einen Fluss vor, in den du Wein schüttest. Dann rennst du flussabwärts und versuchst, den Wein einige Meilen weiter unten wieder einzusammeln. Unmöglich, nicht? Für den Fischer und den Goldschürfer dürfte es ein Ding der Unmöglichkeit sein. Wer jedoch seine arkanen Kräfte entdeckt hat, muss nur anders denken, um eine Lösung zu finden. Wer den Fluss als Fluss erkennt, kann den Wein problemlos herauslesen. So musst du mit meinem Körper und dem Alraunenstaub verfahren. Es ist alles eine Frage des Ansatzes."

    Sein Haaransatz sträubte sich bei dem sich aufkochenden Verlangen, den Druiden an Ort und Stelle zu versengen. Ceron hatte keine Ahnung, woher dieser Gedanke gekommen war und schnaubte entrüstet, was ihm eine kleine, seltsam dunkel gefärbte Stichflamme aus der Nase heraus bescherte. "Beeil dich bitte... hier ist alles so hölzern."

  3. Beiträge anzeigen #63
    fmSiW! Avatar von Gwydion
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Mount Bam
    Beiträge
    4.418
     
    Gwydion ist offline
    „Oh, jetzt speit Ihr Feuer…“, Gwydion hatte für einen kurzen Moment die Augen geöffnet und die Stichflamme aus Cerons Nase bemerkt, „…interessant… Ihr solltet jetzt nur nicht niesen.“
    Er schloss die Augen wieder. Eine Art Netz oder Sieb aus Magie, mit dem er in Cerons Organismus fischen konnte. Aber wie stimmte er sie genau auf diese seltsame Mixtur ab? Konnte er sie vielleicht irgendwie anziehen wie ein Magnet Nägel anziehen konnte? Tief konzentriert verzog er das Gesicht.
    Alraunenstaub, natürlich. Die Alraune war eine Pflanze. Da dieses Zeug also Pflanzenanteile hatte, sollte es gerade auf seine Druidenmagie ansprechen. Er musste das Netz also mit naturmagischen Komponenten aufladen. Das sollte funktionieren.

    Glücklicherweise fischte er nicht im Trüben. Die Spur, die dieses seltsame Zeug in Ceron hinterließ, war nur schwerlich zu übersehen. Gwydion durchkämmte mit seinem Auffangnetz Cerons Atemwege und Blutbahnen, scheinbar mit Erfolg. Immer mehr dieser Substanz sammelte sich in dem astralen Netz.
    „So… das sollte es gewesen sein…“, murmelte Gwydion leise.
    Nur wohin nun damit? Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als es in seinen eigenen Körper aufzunehmen. So wie mit Giften. Der Druide zog das Netz zu und holte die Leinen ein. Er hatte die Potenz, die dieses Zeug noch hatte jedoch unterschätzt. Es schoss wie brennendes Metall in die Hand, die er Ceron aufgelegt hatte und seinen Arm hinauf. Dort blieb es jedoch nicht, sondern führte den Weg in Gwydions Bauch fort.

    Der Druide öffnete erschrocken die Augen und presste ruckartig beide Hände vor den Mund. Sein Magen fühlte sich an, als stünde er in Flammen. Energisch fuchtelnd winkte er schließlich der Schankmaid mit einer Hand und deutete mit der anderen pantomimisch an, dass er Wasser bräuchte… oder zumindest irgendetwas zu trinken. Die Schankmaid sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren, brachte ihm jedoch einen großen Humpen und zog dann kopfschüttelnd und heimlich den Vogel zeigend wieder davon.
    Der Druide hob den Humpen. Bier. Natürlich, was sonst, immerhin war Bier das Getränk, das in Tavernen am häufigsten bestellt wurde. Das war nun auch egal. Er setzte rasch den Humpen an und kippte seinen Inhalt, der übliche halbe Liter, ohne abzusetzen hinunter.

    Er meinte ein Zischen zu hören, als würde Wasser auf einen heißen Stein tropfen. Mit einem ungebührlichen Laut drängte ein Schwall Dampf aus Gwydions Mund. Eine Rauchfahne stieg kurz aus seiner Nase.
    „Oha… verzeiht…“, entschuldigte er sich für den lautstarken Gasaustausch und klopfte sich mit der Faust kurz auf die Brust, „…hui…“

  4. Beiträge anzeigen #64
    Waldläuferin Avatar von Nivis
    Registriert seit
    Jun 2010
    Beiträge
    192
     
    Nivis ist offline
    Wie lange verweilte sie nun schon in dieser seltsamen Stadt? Einen Monat? Vielleicht auch länger und doch so richtig hatte sich Nivi noch nicht mit ihr anfreunden können. Sicherlich war diese Stadt auf ihre Art bemerkenswert, ebenso wie Al Shedim es gewesen war. Auch in dem Punkt der Herrschaftlichkeit konnte Setarrif mit der Ruinenstadt mithalten, trotzdem was der Nordmarerin fehlte, war das Gefühl des Zuhauseseins, dass sie in der Wüstenstadt so schnell gefunden hatte. Aber vielleicht würde es hier nur ein bisschen mehr Zeit brauchen sich einzuleben, immerhin waren alle Menschen die sie kannte und die an dieser Reise teilgenommen hatten auch nur als Gäste hierhergereist.
    Das wird schon, da bin ich mir sicher redete sich die junge Frau fröhlich zu während sie durch die nächtlichen Gassen von Setarrif schlenderte. Auf diese Weise versuchte Nivi die Stadt besser kennen zu lernen und vor allem mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen, die ganze Zeit im Haus der Magier zu sitzen wollte ihr nicht so recht zusagen.
    Hmm ich muss gestehen ich habe im Moment überhaupt keine Ahnung wo ich eigentlich bin., leise lachend blickte sich Nivi um und erkannt in der Ferne das Haus der Magier.
    Gut den Weg zurück werd ich schon finden, aber wo bin ich hier eigentlich gelandet?
    Neugierig überließ sie ihren Füßen das Kommando und wollte sich überraschen lassen, was man hier so finden konnte. Dem ersten Anschein nach eine Art Lagerstätte.
    Sieh an da ist ja noch jemand zu dieser Zeit unterwegs. Gut gelaunt lenkte Nivis ihre Schritte zu der Person hin. Offensichtlich ein Mann, viel mehr war bei diesen Lichtverhältnissen nicht zu erkennen, lediglich seine Haare ragten über den Rand eines Pergamentstücks in die Höhe und kleine Dampfwölckchen stiegen nahe seinem Gesicht in die Höhe.
    Ist es nicht etwas dunkel um zu lesen?, fragte die Frau vergnügt als sie in seiner Nähe angekommen war. Hoppla ich hoffe ich habe dich nicht erschreckt...hmm das riecht gut, ist das Tee?

  5. Beiträge anzeigen #65
    Burgherrin Avatar von Melaine
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    1.655
     
    Melaine ist offline
    Wie dumm sie doch gewesen war.

    Die Magierin des Wassers saß nackt mit überschlagenen Beinen auf der Kante des Bette, die Hände ruhten auf den Knien, der Rücken war gerade und ihr Blick auf die Dunkelheit außerhalb des Raumes gerichtet. Er war kalt und einsam.

    Sie beugte sich zu dem Krieger herab, berührte seine Wange und wünschte sich, obschon sie ein Abbild dessen an diesem Ort in seinem Geiste wahrnehmen konnte, dieses Verlangen zu verstehen, dass Band zu verstehen, welches er und der Ahne geteilt hatten. Warum war es so noch immer stark, obgleich es so lange schon zerrissen war?
    Doch als ihre Hand sein Gesicht berührte, sah sie, wie sich das seine veränderte. Seine Augen schienen zu glühen, wild und haltlos, unbeherrscht, als sei jeder Verstand aus ihm herausgerissen worden und ließ den bloßen Überlebensinstinkt zurück.
    Sie wollte zurückweichen, doch dazu war es zu spät. Die feinen Stränge der Gier, die in ihm ausgebrochen war, wandten sich bereits um ihre Arme und rissen an ihrem Geist. Für einen Herzschlag fragte sie sich, was passieren würde, wenn sie dies akzeptierte, ob das Band zwischen Ahne und Krieger durch ein neues, anderes ersetzt werden konnte. Doch was, wenn nicht?

    Ihr Blick wurde Eis, als die Kraft in ihr aufbegehrte und sich mit einem Schlag gegen Colodis wehrte. Der Kontakt riss ab und schleuderte die Magierin zurück in ihren Körper.


    Etwas in ihr zitterte vor der kalten Blasen, in der sich ihr Geist gehüllt hatte. Sie schien wie eine Blume, die den Beginn des Winters verpasst hatte, und nun zu Eis erstarrte auf den Frühling wartete.
    Nur langsam ließ Melaine von der Magie ab, von der Kälte, die jene in ihr wallen ließ. Es war seltsam, dass sie sich gerade in jene flüchtete, wissend, dass die Magie zu so viel mehr im Stande war. Das reine Leben widerspiegelte, wenn man es nur wollte. Und doch hatte sie die Kälte gewählt. Sie war ihr vertrauter und das ausgleichende Element zu der Hitze, die sie im Geist des Kriegers wahrgenommen hatte.

    Geschmeidig erhob sie sich und trat näher an den Mann heran, der wie ein scheues Reh an der gegenüberliegenden Wand gekauert hatte und nun auf dem Boden saß und mit seinen Augen ihren Bewegungen folgte. Er schien erschüttert und sie fühlte jenes mit, wenn auch schwächer und dumpfer.
    Langsam hockte sie sich neben Colodis. Ihre Augen wirkten neugierig, während sie ihn musterte. Sie verbat sich zu fragen. Beim letzten Mal hatte er sich auch gegen ihre Fragen gewehrt und auch, wenn viel Zeit vergangen war und er es trotz allem ein weiteres Mal erlaubt hatte… Wie viel vermochte sich wirklich zu ändern?

    „Wärst du ein Magier, wäre es einfacher.“, sagte sie stattdessen ohne ein Lächeln. „Du blutest.“, stellte sie lakonisch fest, als ein roter Tropfen aus seiner Nase floss. Es hätte sie schockieren sollen, stattdessen ließ sie, ohne sich umzublicken, mit einer knappen Geste ein Tuch von dem kleinen Waschtisch neben dem Fenster zur ihr herüber schweben und näherte ihre Hand, jenes tragend, seine Gesicht. Es schien, als wollte er zurückzucken. „Schon gut, ich erspar es dir ein weiteres Mal.“, versuchte sie ihn zu beruhigen und ein schwaches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Vorläufig.

  6. Beiträge anzeigen #66
    Ehrengarde Avatar von Xorag
    Registriert seit
    Oct 2002
    Beiträge
    2.962
     
    Xorag ist offline
    Xorag saß abermals vor den Stadttoren und gähnte auch mal wieder. Langsam wurde es anstrengend ständig die halbe Nacht wach zu bleiben. aber zumindest hatte es auch den Vorteil, dass er seinen Luchs besser kennen lernte, beziehungsweise dieser hin. Ja, inzwischen nannte er ihn im Geiste bereits seinen Luchs. Und eigentlich war er nur ständig die halbe Nacht war, um genau das zu erreichen: Er wollte die Bindung zwischen dem Luchs und sich stärken. Zumal der Kerl scheinbar seit ihrer ersten richtigen Begegnung an der der Wegelagerer ihn gesehen hatte, schon ein kleines Stück gewachsen war. Also wirklich noch kein ausgewachsenes Tier.

    Manchmal war es doch von Nachteil, wenn der oder das an dem man interessiert war, nachtaktiv war. Aber zumindest konnte man Nachts gute beute machen, wie der Luchs ihm gestern gezeigt hatte. Plötzlich war das Tier aufgestanden und hatte sich auf den Weg in den Wald gemacht. Zusätzlich war er am Waldrand stehen geblieben und hatte zurück geschaut und den Varanter somit aufgefordert, ihm zu folgen. Dieser hatte nur seinen Speer genommen und war dem Tier - sichtlich verwirrt - gefolgt. Er musste sich einfach daran gewöhnen, dass Tiere wohl doch nicht so stumpfsinnig waren, wie er immer angenommen hatte. Sie waren dann auch nur wenige Minuten unterwegs gewesen, als er ein Fauchen gehört hatte und schließlich der Luchs mit einem toten Hasen in der Schnauze aus dem Gebüsch kam und das Tier vor seine Füße legte. Wie vom Donner gerührt war Xorag stehen geblieben, der offene Mund sorgte sicherlich dafür, dass er rüberkam wie der letzte Vollidiot. Aber das der Luchs ausnahmsweise einmal IHM etwas zu essen brachte und nicht anders herum war doch sehr unerwartet. Und wie schnell er das erledigt hatte...

    Schließlich waren sie ziemlich schnell wieder am Lagerfeuer angekommen und während der Wegelagerer seine Hälfte des Tiers kochte, kümmerte sein tierischer Gefährte sich bereits um seinen Anteil. Während er so da gesessen war, war ihm auch die Frage gekommen, was für einem Namen er dem Tier geben sollte. Das sie jetzt wohl dauerhafte Begleiter werden würden - was sie nach den unzähligen Nächten und Streifzügen im Wald eigentlich schon waren - stand außer Frage. Schließlich war es schon oft vorgekommen, nachdem Xorag mehrere Nächte im freien verbracht hatte und das Tier sich immer Näher an das Lagerfeuer gelegt hatte, das es irgendwann wie selbstverständlich dem Wegelagerer gefolgt war. Nicht immer sichtbar, aber doch irgendwie immer hör- und schon fast fühlbar.

    Heute Nacht war ihm auch der Gedanke gekommen, wie er ihn nennen sollte. Schlüssel dafür war das Erlebnis gestern gewesen, so wie die traumhafte Sicherheit wie dieser Sich Nachts bewegte. Er würde ihn Rakesh nennen - ein Wort aus der Sprache seines Dorfes, das "Herr der Nacht" bedeutete. Als Xorag scherzeshalber nachfragte was sein Gegenüber davon hielt, wurde er nur kurz angeschaut. Keine wirkliche Antwort, er deutete es aber einfach einmal als Zustimmung. Schließlich wurde es wirklich albern, immer nur "Luchs" zu sagen.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
    Registriert seit
    Jan 2008
    Ort
    Gießen
    Beiträge
    2.128
     
    Hyperius ist offline
    Es war Nacht geworden und Hyperius stand im Gebiet der Alten Lagerstätte, wo bald schon der Bau der Kaserne beginnen sollte. Die letzte Nacht und diesen Tag hatte der junge Kartenzeichner und Baumeister damit zugebracht die Grundrisse der beiden Stockwerke zu zeichnen und so einen Bauplan zu entwerfen. Natürlich hätte man auch alle gewünschten Teile der Kaserne in einem einzigen Stockwerk unterbringen können, aber die damit in Anspruch genommene Fläche wäre enorm gewesen. Betrachtete man dazu außerdem noch den Fakt, dass die Stadt von einer Mauer umgeben und der Bauplatz deswegen begrenzt war, drängte sich einem förmlich die Lösung des Diener Adanos' auf die Schlafräume und Kammern der Hauptmänner ins obere Stockwerk zu verlegen.
    Mit den Plänen in der Hand noch einmal den Bauplatz begutachtend, stand der Wassermagier nun also da und nickte zufrieden. Sonderlich viel konnte er zwar weder von dem Bauplatz noch von seinem Plan erkennen, dafür spendeten ihm die Sterne zu wenig Licht, aber dennoch war er irgendwie mit sich selbst zufrieden, weil er einfach darauf zählte, dass sich die lange Arbeit bezahlt gemacht hatte, woraufhin er noch einen Schluck seines köstlichen Tees zu sich nahm und mit der freien Hand die Baupläne nun wegsteckte.

    Apropos Licht trat just in diesem Moment eine Person in sein Leben oder besser gesagt hin, die den momentan so düsteren Abend zumindest mit der Anwesenheit von menschlicher Gesellschaft erhellen würde. Kurz den Worten der Dame und ihrer klaren Stimme lauschend, drehte sich der Magus mit einem freundlichen Lächeln um und nickte der Frau kurz zu. "Keine Sorge, ihr habt mich nicht erschreckt, ich bin nicht schreckhaft, aber ihr habt Recht lesen kann man bei dem Licht wohl kaum etwas und desweiteren liegt ihr auch richtig mit eurer Vermutung bezüglich des Tees, es ist nämlich welcher.", erhellte sich seine Miene noch ein wenig mehr, "Aber verzeiht meine Unhöflichkeit, mein Name ist Hyperius und ich bin Magier im Dienste Adanos, vom Beruf Kartograph und Baumeister, im Übrigen liebe ich Tee. Apropos Tee, darf ich euch eine Tasse anbieten, werte Lady, und dabei vielleicht auch nach eurem Namen fragen?", woraufhin er eine leichte Verbeugung andeutete und schon eine zweite Tasse Tee herausholte.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Ehrengarde Avatar von Colodis
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Gilde: das Königreich Argaan | Rang: Schwert Ethorns
    Beiträge
    2.600
     
    Colodis ist offline
    Colodis sass da und tupfte sich das Blut von der Nase.
    Aufhören?
    Ein Teil in ihm wollte genau das Gegenteil, mit aller Kraft.
    Jegliche Gefahren in den Wind schlagend, auf Teufel komm raus.
    Es gab kein Gefühl welches mehr Oberhand besass im Moment. Irgendwie hatte das gerade es nicht besser gemacht.
    Aber er konnte doch nicht so weitermachen, was war er für eine verkorkste Person?
    Gebrandmarkt seit Bakaresh, seit das Band zerrissen war.
    Nie hatte er sich vorstellen können etwas so zu brauchen. Welche nachhaltigen Konsequenzen es hatte zwei Seelen aneinander zu binden.
    Etwas begriff er doch noch nicht ganz.
    "Wieso glaubst du es wäre einfacher wenn ich ein Magier wäre?", fragte er ruhig.

    Ihre Augen musterten ihn immernoch neugierig. Er kannte sie lange genug, wahrscheinlich hatte sie 1001 Frage in ihrem Kopf rumgeistern. Ziemlich sicher wäre sie in der Lage sein Hirn matschig zu quatschen, wenn sie wollte.
    Sie zögerte ehe sie antwortete, als ob sie nicht wusste ob es klug war näher auf das Thema einzugehen.
    Verdrängen konnte er es aber auch nicht länger, geschweige denn mit der Situation zu leben.
    "Die Gefahr wäre nur noch grösser wenn ich mächtiger wäre", vermutete er weiter.
    "So kann ich wenigstens weniger Schaden anrichten."

  9. Beiträge anzeigen #69
    Waldläuferin Avatar von Nivis
    Registriert seit
    Jun 2010
    Beiträge
    192
     
    Nivis ist offline
    Mit soviel Höflichkeit hätte Nivis gar nicht gerechnet nach ihr doch vorwitzigen Begrüßung, wenn man überhaupt von Grüßen reden konnte. Ziemlich perplex und das hieß bei der sonst so aufgedrehten Nivi schon etwas, verfiel sie ganz unbewusst ebenfalls in die Höflichkeitsform, obwohl sie diese sonst nicht allzu gern verwendete.
    Ähm wo waren wir?...Ach ja mein Name ist Nivis...Nivi reicht aber vollkommen..., ehr holprig gingen ihr diese Worte von den Lippen und nur langsam kehrte ihr Selbstsicherheit zurück. Und zu dem Tee werd ich sicher nicht nein sagen. Vergnügt lies sich die Nordmarerin eine Tasse mit dem heißen Getränk reichen. Heiß, heiß, heiß..., viel zu übermütig probierte sie den Tee und verbrannte sich prompt ...aber lecker. Doch jetzt muss ich meiner Neugier nachgeben. Ihr sagtet ihr wäret Magier? Ein Magier aus Al Shedim oder von hier? Und vor allem macht ein Magier zu dieser Zeit an einem solchem Ort und versucht ein Pergament zu lesen obwohl er selbst feststellt, dass es dazu zu dunkel ist?

  10. Beiträge anzeigen #70
    Burgherrin Avatar von Melaine
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    1.655
     
    Melaine ist offline
    Melaine neigte den Kopf und beobachtete ihn wie ein Vogel den Wurm. Ihre Augen waren zwar neugierig, doch gleichsam kalt. Das Mitgefühl in ihr blieb eine kleine Flamme, die zwar nicht erlosch, aber auch nicht zu mehr fähig, als dass es sie an diesem Ort hielt, an seiner Seite hielt.
    Und dann erkannte sie, dass das Zittern in ihrem Inneren Angst war, kalte Angst, die von ihr beherrscht wurde und doch da war. Sie wusste nicht, was stärker war. Ihre Neugier, der Drang, es zu verstehen und einen Weg zu finden, ihm vielleicht zu helfen, oder die Angst, dass sie beim nächsten Mal nicht schnell genug zurückkehren konnte.

    „Wenn du ein Magier wärst.“, begann sie mit belegter Stimme, „Hättest du dieses Problem nicht. Die Magie könnte ein Ersatz sein, vielleicht sogar weit mehr.“, ihre Augen senkten sich, „Vielleicht aber auch nicht.“ Immerhin musste auch sie sich eingestehen, dass sie nur sehen konnte, wie mächtig dieses Band gewesen war, wie wild nun sein Verlangen, nach etwas, welches den Verlust aufwog, aber beurteilen, was es sein könnte. Nein, dies vermochte sie nicht, wenn sie auch wusste, welche Kraft die Magie besaß.

  11. Beiträge anzeigen #71
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
    Registriert seit
    Jan 2008
    Ort
    Gießen
    Beiträge
    2.128
     
    Hyperius ist offline
    "Nun Lady Nivi", Hyperius wählte mal wieder seine ganze persönliche Form der Ehrerbietung gegenüber Damen, was sich in der Anrede niederschlug, "Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Und zunächst einmal mag ich auf eure letzte Frage eingehen, scheint sie mir doch die einfachste zu sein. Das Pergament, dass ich in meiner Hand trug und das ich, wie ihr ja mit ein wenig Amüsement schon fest gestellt habt, für mich kaum lesbar ist, war ein von mir selbst entwickelter Bauplan für die hiesige Kaserne, weshalb es wohl nicht ganz so schlimm war, dass ich ihn nicht lesen konnte, weiß ich ja eigentlich genau, was drauf steht.", führte er mit einem leichten Grinsen aus, bevor der Teeliebhaber einen großen Schluck seines Früchtetees nahm und kurz darauf mit seinen Ausführungen fort fuhr.
    "Ich komme aus Al Shedim, Lady Nivi, um genau zu sein stamme ich aus Lago und kam dann nach Al Shedim, wo ich mich dem Orden des Wassers anschloss. Ich bin der Wassermagier, der die Wüstenmaden anführte, eine Organisation, die Frieden mit den Orks in Lago schloss. Ich trete stets für Toleranz ein und handle im Sinne des Pazifismus', um die Welt ein Stück besser zu machen, auch wenn mir dies schon Verletzungen vielerlei Arten einbrachte unabhängig von Feinden oder Freunden, die nicht meine Meinung teilten. Aber ich will euch nicht langweilen, erzählt mir doch ein wenig von euch?", kam es über die Lippen des Magus, während er interessiert seine Gesprächspartnerin musterte und in seinem üblichen ruhigen Tonfall sprach.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Waldläuferin Avatar von Nivis
    Registriert seit
    Jun 2010
    Beiträge
    192
     
    Nivis ist offline
    Ein wirklich angenehmes Gespräch mit einem wirklich höflichen und zuvorkommenden Gesprächspartner und dazu noch gut schmeckenden Tee, was wollte man mehr? Baumeister und Magier? Das stell ich mir interessant vor. Ob man wohl Magie in einem Gebäude verbauen könnte?... Nivi legte den Kopf leicht schief und verschwand für einen kurzen Moment in ihre Gedankenwelt. Grinsend tauchte sie aus selbiger wieder hervor.
    Verzeiht, aber meine Phantasie ist manchmal nicht zu bremsen. Habt ihr schon einmal daran gedacht ein Gebäude mit magischer Hilfe zu bauen oder sogar Magie in das Gebäude einfließen zu lassen? Ach egal, nur so ein Gedanke von mir... mit einem Lächeln verwarf sie diesen Gesprächsansatz und bat zugleich um eine weitere Tasse Tee, sofern noch welcher vorhanden war.
    Nun meinem Namen kennt ihr ja schon. Meine Heimat liegt in Nordmar, der eisigen Gebirgsregion des Festlandes. Die Sehnsucht nach dem Schnee, den bizarren Eisformationen konnte man deutlich in ihrem Blick erkennen.
    Ich schätze vor einem halben Jahr, führte mich mein Weg nach Varant, besser gesagt stolperte ich in die Ruinenstadt Al Shedim und ich fand dort so etwas wie ein zu Hause. Gleichzeitig hab ich dort meine Neugier für Magie entdeckt, leider habe ich bisher noch niemanden gefunden, der mich in dieser Kunst unterweisen kann. Nun vor etwa einem Monat dann bin ich wie viele andere aus Al Shedim hierher nach Setarrif gereist.
    Wieder ging ihr für einen kurzen Moment der Gedanke nichts als ein Fremder hier zu sein durch den Kopf. Zwar unterhielt sie sich seit einer Weile zum ersten Mal wieder weitestgehend unbeschwert, doch Hyperius kam ebenfalls aus Al Shedim, was sie nur noch mehr in dem Glauben bestärkte, das man in der Ruinenstadt ein freundlichere Lebenseinstellung pflegte. Ihr habt viel erlebt Hyperius, dabei seht ihr noch gar nicht so alt aus..., schelmisch zwinkerte sie ihrem Gegenüber zu ehe sie fortfuhr ...niemals im Leben scheint es langweilig zu werden, nicht wahr? Doch sagt, warum seid ihr nach Setarrif gekommen?

  13. Beiträge anzeigen #73
    Ehrengarde Avatar von Colodis
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Gilde: das Königreich Argaan | Rang: Schwert Ethorns
    Beiträge
    2.600
     
    Colodis ist offline
    Colodis hatte seinen Blick gesenkt.
    "Ich weiss nicht ob es die Magie ist oder ob sie so etwas bewirken könnte.
    Tatsache ist... ich bin keiner", stellte er treffend fest.
    Das machte diese Frage tatsächlich ziemlich überflüssig.
    Wie konnte er sich jemals beherrschen, wie war das nur möglich?
    Er war zu schwach, musste sich in jedem Moment auf höchstem Niveau beherrschen. Nicht wanken oder nachlassen.
    Einen Augenblick der Unachtsamkeit und es konnte zu spät sein.
    Was wenn er tatsächlich mehr mentale Kraft besass.
    Aber wie war das möglich, er war nicht magisch begabt.
    Seine Optionen begrenzt, wahrscheinlich bewegte er sich schon am Limit des Möglichen.
    Wie also?
    Er suchte wieder den Blick der Rothaarigen, ihre Augen spiegelten eine interessante Mischung aus Faszination, Neugierde und Angst.
    Colodis fröstelte leicht, immerhin trug er auch nur sehr wenig am Leib.
    Träge erhob er sich und setzte sich wieder aufs Bett.

    "Wie geht es dir eigentlich? Ist dir nichts passiert?"
    Nach der Trennung der Verbindung war er zu beschäftigt mit eigenen Fragen gewesen.
    Vorwürfe über die Schwäche und seine Unkontrolliertheit.
    Nach kurzer Zeit setzte die Rothaarige sich wieder neben ihn ehe sie zu einer Antwort anspielte.
    Er wusste, dass sie immernoch neugierig war.
    Der Krieger war unentschieden, auf der einen Seite verlangte es ihm nach einem erneuten Versuch. Wobei der Drang eine nicht unwesentliche Rolle spielte.
    Auf der anderen wollte er nicht noch eine Niederlage akzeptieren. Die eigene Unfähigkeit in Frage stellend berührte er seine Tätowierung im Gesicht.
    Ihm wurde bewusst wofür sie stand, auch was er geschworen hatte. Und mehrmals hatte er dagegen verstossen.
    Natürlich wusste er unter welchen Umstände sie entstanden war, aber die Vergangenheit wollte er nicht leugnen, sondern akzeptieren.
    Das geschehene war unwichtig und der Eid geschworen.
    Die Wurzeln lagen dort unmissverständlich.
    Worauf baute dieser Neuanfang auf?
    Leere und Kälte, haltlosen Versprechungen und Worten.
    Was hatte er San Daran vorgetragen?
    Und selber glaubte er nicht daran...sondern zweifelte?
    Nein, nicht länger. Der Wille war entscheidend.
    Seine Miene verhärtete sich, nicht kalt auch nicht reserviert... nur entschlossen.
    Seine Augen funkelten, so endete es nicht... nicht schon wieder.
    "Ich würde es noch einmal probieren, dieses Mal weiss ich was auf mich zukommt. Ich kann es kontrollieren." In seiner Stimme lag eine Kraft die er selber nicht erwartet hätte.
    Melaine musterte ihn verwirrt. Er war es selber, aber die Dinge mussten jetzt verändert werden.

  14. Beiträge anzeigen #74
    Burgherrin Avatar von Melaine
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    1.655
     
    Melaine ist offline
    Das bezweifel ich., dachte die Magierin des Wassers bitter, doch biss sich auf die Lippen, ehe es über ihre Mund dringen konnte. Ihre Augen zeigte die Verwirrung, die in ihrem Inneren spukte und Neugier und Angst den Rang abliefen. Sie wusste sich zwischen den beiden nicht zu entscheiden, wählte den Mittelweg, jener, der mit Verwirrung gekennzeichnet war, und landete in einer Sackgasse, in der sie zu Boden ging.

    Melaine senkte den Kopf und versuchte angestrengt nachzudenken. Das Bluten seiner Nase war ihre Schuld, dass wusste sie, oder vielmehr vermutete sie es und gab sich trotzdem dafür die Schuld. Die einzige Möglichkeit, ihn nicht ein weiteres Mal zu verletzten, nicht nur physisch sondern auch psychisch – sein Gesicht zeigte schwach den Schmerz, den er verspürte – wäre, sich solange in seinem Geist zu halten, bis er es gelernt hatte, bis er sich gegen die eigene Gier zur Wehr setzte, bis er es vermochte, sie nicht nur zu bekämpfen, sondern auch niederzuringen.

    „Wirklich?“, fragte die Zauberin und sah alsbald, was sie erwartet hatte. Er nickte, es zu bekräftigen und zwang ihr ein schwaches Seufzen ab, „Also gut.“, sprach sie mit klopfendem Herzen und lächelte, wie um sich selbst zu ermutigen. Sie wollte der Angst nicht den Platz überlassen. Sie konnte stark sein und letzten Endes… es gab immer einen Ausweg.
    Wenn sie dies nur glauben konnte.

    Melaine ergriff die Magie, ließ sie seicht in sich hineinströmen, nachdem ihre Hand ihn mit sanfter Gewalt zum Hinlegen gezwungen hatte. Er rutschte auf dem Bett hin und her, ehe er eine bequeme Position fand. Die Rothaarige hingegen setzte sich im Schneidersitz daneben, legte eine Hand auf seine Stirn und die anderen auf seine Brust, ehe sie die in ihr wallende Magie freigab.

    Ihr Geist schien durch einen Tunnel aus strahlendem, weißen Licht zu rauschen und fand sich alsbald in der kargen Felslandschaft wieder, die Colodis sein eigen nannte. Keine Barriere, keine Tür, an der es zu klopfen galt, welche sie aufhielt, als wusste er, was kommen würde, als gäbe es keine Barrieren mehr, die er ihr in den Weg stellen wollte… Als erwartete er es., der Gedanke rauschte am Rande ihres Bewusstsein vorbei und sie wusste, dass er wahr war, wider der negativen Konnotation, die sie ihm beimaß.

    Melaine folgte dem schmalen Pfad, der sich vor ihr auftat, tiefer in die Einöde hinein und suchte den Krieger, wagte es nicht, ihn zu rufen. Er wusste, dass sie da war. Sie wusste, dass sich etwas in ihm nach ihr verzehrte. Er würde von alleine kommen, wenn er sich bereit fühlte.

    Am Rande ihres Bewusstseins rauschte ein weiterer, trauriger Gedanke vorbei, dem die Frage inne wohnte, welches Verlangen es gewesen war, dass ihn bewogen hatte, bei ihr zu bleiben.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Ehrengarde Avatar von Colodis
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Gilde: das Königreich Argaan | Rang: Schwert Ethorns
    Beiträge
    2.600
     
    Colodis ist offline
    Zweifel zeichneten ihr Gesicht, nach allem was geschehen war auch nicht verwunderlich.
    Es war als hätten sie die Rollen getauscht, nun zögerte die Magierin leicht.
    Widerwillig... so schien es gab sie nach.
    Nicht mehr ganz so schwer fiel ihm das eintreten in seine eigene Welt. Das betreten einer Landschaft die das Innere seines Bewusstseins formte.
    Colodis war wieder in der felsigen Gegend. Oben auf einem Berg fand er sich.
    Er musste sich vorbereiten, für die kommende Begegnung. Er wusste, dass sie hier war und ihn suchte, er fühlte es.
    Aber noch war die Zeit nicht gekommen.
    Der nordische Krieger kniete sich hin, den Rücken aufrecht die Hände auf den Oberschenkeln.
    Konzentration, das flüchtige Bild verschwamm, die Landschaft schien sich vor seinen Augen aufzulösen. Er fiel in ein dunkles Schwarz, eher er in einer anderen kalten Landschaft aufwachte.
    War er nicht mehr in seinem Inneren?
    Was war geschehen?
    Dieses Mal hatte sich der Zustand nicht im Zeitraffer verändert, das war anders, noch tiefer eine weitere Ebene.
    Hinter ihm knurrte es bedrohlich...
    Sogleich drehte er sich um und blickte auf eine Bestie, ein Säbelzahntiger.
    Speichel tropfte von langen spitzen Zähnen die sich nur zu gern in sein Fleisch graben würden.
    Mit wildem Blick umkreiste sie ihn, bereit zum Angriff.
    Es dauerte kurz bis er Begriff was sie darstellte. Natürlich...
    Selbstsicher und entschlossen griff er nach seinem Schwert, er trug es auf dem Rücken. Es war keine Zeit darüber nachzudenken wie er da ran gekommen war und genauso wenig von Belang.
    Ein Sprung tödlicher wie er nicht sein konnte an seine Kehle...
    Geübt rollte er zur Seite, setzte dem Tier nach. Dann griff er an, mit einem ausladenden Streich der Klinge.
    Das Zweihandschwert liess sich führen als wäre es tatsächlich ein Teil seines Armes. Ein Gefühl das unbeschreiblich war und ihm seltsame Stärke verlieh.
    Der Kampf war hart und unbändig sein merkwürdiger Gegner.
    Der tödliche Tanz mit dem Verlangen, der Sucht.
    Ein wilder Kampfesschrei gefolgt von einem brachialen Streich enthauptete die Bestie. Schwer atmend erhob der Krieger sich in eine Aufrechte Position.
    In einer flüssigen Bewegung führte er das Schwert zurück in die Scheide.

    Im nächsten Augenblick schlug er die Augen auf, da war die felsige Landschaft wieder. Jetzt verstand er...
    Vor ihm auf dem Pfad trat rotes wallendes Haar in sein Blickfeld.
    Sie war gekommen, auf dem Weg der sich ihr aufgetan haben musste. Unmissverständlich zu ihm führend, er war bereit.
    Langsam, als genoss er die Bewegung selbst, erhob er sich. Streckte den Rücken durch, während er mit geschlossenen Augen durchatmete.
    Dann öffnete er sie, kontrolliert legte er die Distanz zu ihr zurück.
    Bis er genau vor ihr Stand, misstrauisch beäugte sie ihn. Als konnte sie es nicht begreifen.
    In ihm pulsierte es, doch das war nur sein Herzschlag.
    Der das Blut in atemberaubenden Tempo durch die Adern schiessen liess.
    Colodis griff nach ihrer Hand, nicht von Gier erfüllt. Sondern geprägt von einfühlsamer Wärme.
    Es bedurfte keiner Worte, sein Blick in die grünen Augen... ein stiller Austausch, das reichte vollkommen aus.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Burgherrin Avatar von Melaine
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    1.655
     
    Melaine ist offline
    Kurzzeitig bebte die Erde, als wollte die Landschaft aus grauem Fels in Zwei brechen, als tobte unter ihrer Oberfläche ein Kampf, die ihren Fortbestand entscheiden würde. Die Entscheidung war getroffen. Entweder er trug im Kampf den Sieg davon oder alles, was er darstellte und war, verglomm in der Hitze der Gier, des Verlangens, welches sein Herzschlag bestimmte.

    Die Rothaarige wagte sich weiter den schmalen Pfad entlang, sich fragend, ob sie richtig entschieden hatte, als sie an diesem Ort verweilte, während er drohte, zu vergehen. Was geschah mit einer Seele, wenn sich die andere, mit der sie in Verbindung stand, verschlang?

    Die Frage leckte am Geist der Magierin, zwang sie, stehen zu bleiben, darüber nachzudenken, sich der Frucht, was geschehen mochte, hinzugeben, ehe sie bereit war, jene niederzuzwingen. Die Magie rauschte durch ihre Venen, erfüllte ihren Geist und schien ihre Präsenz an diesem Ort zu stärken. Wie auch immer Colodis ihr begegnen würde…

    Das Beben der Erde endete so abrupt, dass die Rothaarige beinahe gestolpert wäre. Der Pfad, der zuvor noch ewig schien, führte auf einen kleinen Platz, auf dem der Krieger kniete und sich schließlich mit ruhigen Bewegungen erhob.

    Er blickte ihr in die Augen, sicher und fest, als sei das, was ihn zuvor hatte Wanken lassen, verschwunden. Und vielleicht, so begriff die Magierin, war dem tatsächlich so. Das Beben, sein Enden, das Erscheinen des Kriegers. Ja, es konnte so sein.

    Melaine lächelte Colodis zu, als seine Hand die ihre berührte und er sie langsam hob, den Blick nicht von ihren Augen abwendend. Sie verstand, dass er gewonnen hatte und den Sieg genoss wie Balsam, der den Schmerz seiner Seele linderte und dem kargen Fels einen Hauch Frühling gab, die ersten, umtriebigen Keime sprießen ließ, die im satten Grün widernatürlich aus dem tiefen Grau des Felsen stießen.

    Die Hand der Rothaarigen wanderte zu der Wange des Kriegers, strich zärtlich über jene und fand Gefallen daran. Ihre Finger strichen über die Linien der Tätowierung, als hätten sie jene zuvor noch nicht gekannt, tanzten über die Haut zu seinem Mund und verharrten dort.

    Ein weiterer Gedanke rauschte über den schmalen Grat, der ihren Geist innerhalb und außerhalb des Kriegers trennte, wehmütig und wissend, dass das, was er erreicht hatte, nicht ausreichen würde. Er hatte eine Schlacht gewonnen, doch hier wusste ein Krieg zu toben. Die Magierin hingegen behielt ihre Eingebung für sich.

    Stattdessen schlang sie die Arme um seinen Körper und legte den Kopf an seine Brust und glaubte das sanfte Schlagen seines Herzens zu vernehmen, welches noch immer etwas schneller schlug, als es normal gewesen war. Sie genoss seine Wärme, die Zuneigung, die er empfand, die sie spüren konnte und… Ein breites Grinsen legte sich auf die Lippen der Zauberin und sie hob den Kopf, um in seine Augen zu schauen. Ja, vielleicht bedurfte es keiner Worte.

    Melaine zog sich aus dem Geist des Kriegers zurück. Seine Hand löste sich nur langsam von der ihren, doch aus einem anderen Grunde, als noch zuvor. Ungehindert entschwand sie durch den strahlenden Tunnel und wand sich alsbald in sich selbst wieder. Zaghaft löste sich ihre Hand von seiner Stirn, während ihre andere auf seiner Brust verweilte und langsam über sie strich, während sie ihre Beine streckte und ihr Gesicht sich dem seinen näherte. Ihre Lippen berührten einander und zerflossen in einer zärtlichen Liebkosung…

  17. Beiträge anzeigen #77
    Waldläufer Avatar von Damyen
    Registriert seit
    Nov 2010
    Beiträge
    118
     
    Damyen ist offline
    Eine Hütte finden in der ich eine Gerberei unterbringen kann...schwieriger als ich gedacht hätte! Und Berek ist auch verschollen....Mist!

    In Gedanken und mit einem mehr oder weniger achtsamen Blick, um zu sehen ob denn irgendwo in dieser verdammten Stadt ein leeres Gebäude stand, spazierte der Jüngling durch die Straßen Setarrifs.
    Als frisch rekrutierter Söldner des Königreiches Argaans - wie es manche nannten, obwohl dieses Königreich bei weitem nicht ganz Argaan ausfüllte - und nun ausgebildeter Kürschner und Gerber, brauchte er natürlich eine passende Immobilie in welcher er sich niederlassen und sein Geld mit der Herstellung von Leder verdienen konnte. Um das Anlocken von Kunden würde er sich dann erst kümmern.
    Die Suche schien zur Zeit jedoch aussichtslos, da die Häuser und Hütten, welche er fand, entweder zu groß oder zu klein waren, keinen Hof besaßen oder schlichtweg der Preis zu hoch war.

    Als er um eine Ecke bog, an der Taverne "Zur Sturzkampfmöwe" vorbei, fiel ihm plötzlich eine Person ins Auge. Er sah nicht aus wie ein Bewohner Setarrifs. Oder ein Bewohner Argaans. Eigentlich sah er nicht einmal wie ein Bewohner dieser Welt aus. Alles was dieser seltsame Kerl am Leibe trug war ein Lederrock. Um seine Unterarme waren lange Ketten gewickelt, was ihn fast wie einen flüchtigen Gefangenen wirken ließ. Auf seinem muskulösen Körper prangten blutrote Tättowierungen, die zu seinen außergewöhnlichen, ebenfalls blutroten Augen passten. Dazu stand im Kontrast ein schwarzer, spitzer Kinnbart, der seinem ohnehin schon markanten Gesicht einen noch markanteren Touch verlieh.
    Im vorbeigehen traf Damyens Blick den des Fremden und für einen kurzen Moment konnte er das wahnsinnige Funkeln in diesen unnatürlichen Augen erkennen.
    Doch die Augen des Fremden wanderten weiter am Körper des Wandersmanns herunter und er schien das Kürschnermesser in der Scheide an dessen Gürtel zu bemerken.
    Als hätte er etwas gefunden wonach er gesucht hätte, riss der Unbekannte die Augen weiter auf, wobei auch ein kurzes lächeln über sein Gesicht huschte, was die markanten Züge kurz glättete. Jedoch wurde sein Blick sofort wieder so zielgerichtet - und doch irgendwie auch ziellos - wie er es war, bevor er Damyens Kürschnermesser bemerkt hatte. Nun bewegte er sich allerdings nichtmehr vorwärts, sondern direkt auf den Wandersmann zu.
    Dieser wandte sich in die Richtung des Ankömmlings und legte, nur für alle Fälle, seine Hand um den Dolch in am hinteren Teil des Gürtels.

  18. Beiträge anzeigen #78
    banned
    Registriert seit
    Aug 2009
    Beiträge
    4.156
     
    Kratos ist offline
    Ein weiteres Schmunzeln überfuhr sein Gesicht, als er die Reaktion seines Gegenübers wahrnehmen konnte. Das der schlanke Herr so agierte, verwunderte ihn eigentlich nicht im Geringsten, doch um keine weitere Narbe, neben der, die seinen Bauch verzierte, zu riskieren, begann er mit Worten seinen Opponenten zu sanktionieren.
    „Seid Gegrüßt. Macht euch meiner Ausstrahlung wegen keinerlei Sorgen, ich töte nicht für Gold. Doch baue ich Rüstungen und mich verlangt es an Leder, um diese herzustellen. Eure Ausrüstung“, sein Blick fuhr kurz an den Gürtel des jungen Mannes,“ erwies mir den Gefallen eure Berufung zu verraten. Ihr seid Gerber, nicht wahr?“
    Seine Worte verließen seinen Rachen unglaublich sauber und ordentlich, ohne jegliches Stottern oder Stoppen. Das üppige Bier, dass er seiner Zunge zu kosten gegeben hatte, schien doch seine Wirkung entfalten zu haben und sie vom Tagelangen schweigen aufzulockern. Wenn er nun den schwarz-silbrigen Kürschner davon überzeugen konnte, ein Geschäft mit ihm zu treiben, sei er nun das wofür er ihn hielt, dann wäre das ein äußerst erfolgreicher Tag. Falls nicht, würde er zum Ausgleich einen Bettler erwürgen.

  19. Beiträge anzeigen #79
    Waldläufer Avatar von Damyen
    Registriert seit
    Nov 2010
    Beiträge
    118
     
    Damyen ist offline
    "Und was sagt mir," begann der Jüngling, "dass ihr nicht einfach nur ein hinterlistiger Dieb seid und mich bei der nächstbesten Gelegenheit abstechen wollt, Rüstungsbauer?"
    Damyen schloss die Hand fester um den Dolch, um sich im Notfall verteidigen zu können. Jedoch machte der Fremde keine Anstalten, ihn irgendwie anzugreifen. Stattdessen entspannte dieser seinen Körper, streckte sich, und blickte seinem Gegenüber mit einem Lächeln auf den Lippen direkt in die Augen.

    Seine Augen...Auch wenn sie Wahnsinn versprühen, machen sie nicht den Anschein, als ob er etwas im Schilde führt...Aber ich sollte trotzdem vorsichtig sein...
    Die Hand, welche den Griff des Dolches umschloss, löste sich nun von jenem.

    "Nichts an euch sieht irgendwie danach aus, als ob ihr wirklich ein Rüstungsbauer seid. Geschweige denn, dass ihr überhaupt einen Beruf ausübt," sagte Damyen immernoch misstrauisch, "aber man sollte jedem Menschen zuhören, bevor man ihn verurteilt. Also nehmen wir einfach mal an, dass ich Gerber bin. Warum fragt ihr?"

  20. Beiträge anzeigen #80
    banned
    Registriert seit
    Aug 2009
    Beiträge
    4.156
     
    Kratos ist offline
    „Nun, auch wenn ich ein recht passabler Jäger bin“, begann der Wahnsinnige mit einer Lüge, “ so habe ich leider nicht die Zeit zum Jagen von… Wölfen. Meine Jagd bezieht sich wohl mehr auf den Affen.“, gestikulierte er erstmals, normalerweise war sein Gesicht vollkommen emotionslos, doch heute schien ihm das Bier wohl zu Kopfe steigen. Vielleicht stand es schon länger im Keller der miefenden Taverne?

    Dem Gesichtsausdruck seines Gegenüber zufolge, schien ihm der Begriff „Affe“ nicht geläufig zu sein oder ihn vielmehr zu verwirren. Um das Rätsel zu lösen ergänzte er nun:
    „Affen sind Menschen. Und Menschen sind… Mist. Ich… Meine Neigung zur Misanthropie bricht wieder einmal durch…“, schmerzverzehrt hielt er sich den kahlen Schädel, dass Gift breitete sich langsam in seinen Venen aus und verursachte grauenvolle Schmerzen. Die gute Laune war nun verflogen, die Hand des Gerbers hob sich wieder zum Dolch, als er den Gesichtsausdruck des Kriegers erkannte. Der Schmerz erinnerte ihn wieder an den Hass, derer manövrierte nun seine Mimik und Haltung zu dem, wer er eigentlich war. Ein vollkommen Wahnsinniger, der beim Handeln beinahe einen Zusammenbruch erlitt. Wieder einmal bedauerte er es zutiefst nicht mehr Schwitzen zu können. Eine kühle Brise würde wohl nicht schaden.

    „Wie wäre es, wenn wir uns an den passenden Ort begeben? Zum Leuchtturm zum Beispiel.“, meinte Kratos, der sich als dessen vorstellte. Daymen, der anfangs misstrauisch zögerte, schloss sich nun an und erläuterte auch seinen Namen.

    „Ich komme aus dem Minental in Khorinis, um genau zu sein. An diesem Fleckchen Erde will ich auch weiterhin fristen, doch ohne jegliche Betätigung wird das Leben fade. So träumte ich ein Rüstungsbauer zu sein. Doch kein normaler, wie ihr ihn vielleicht kennt. Meine Vorliebe zur Exotik ließ mich eine Idee erschaffen, deren Ausmaß noch unfassbar sein wird. Hier, “ ein weiteres Mal holte er die Fleischwanzenschale aus dem Beutel, die nun glücklicherweise den grauenvollen Gestank verloren hatte, der vorher in ihr wohnte. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, holte er nun einen Feuerstein heraus und begann zu erklären:
    „Ein einfacher Stein könnte eine Rüstung dessen sofort zerschmettern. Doch das Geheimnis, das nun gelüftete, das in diesen mysteriösen Schalen inne wohnt, ist das Feuer. Diese Schalen ermöglichen eine vollkommene Feuerresistenz, die in dieser Leichtigkeit noch nie dagewesen ist. Natürlich unterlaufen meinem Wahn noch einige andere Ideen und für eine solche Herstellung benötige ich deutlich mehr Material, als nur deren Schale. Unter anderem verlangt es mich, wie wohin bereits erwähnt, an Leder. Ihr wisst nun mein Geheimnis, seid ihr denn nun wer ihr vorgebt zu sein?“

Seite 4 von 21 « Erste 123456781115 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide