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    Deus Avatar von Rodeon
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    „Ich hab dir schon gesagt, das Paladinsein bringt einige Freiheiten mit sich“, erläuterte er. „Und bei Innos, wo wären wir, wenn wir die größte Freude des Lebens dafür eintauschten müssten? Ich will gar nicht dran denken. Mein Leben würde seinen Sinn verlieren. Lass uns los und diesen fürchterlichen Gedanken aus unserem Gedächtnis saufen!“
    Irgendwie wich auf einmal das Gefühl, dass er jeden Moment einen Angriff zu erwarten hatte. Es war im unerklärlich wieso, wahrscheinlich war es männliche Intuition, aber er hatte wohl tatsächlich nichts mehr von den Nordmarern zu erwarten. Stattdessen amüsierten die sich wohl über seine Reaktion. Völlig zu Recht wie er fand.
    „Mit den Orks kann ich dir nur zustimmen“, fügte er hinzu. „Ich hab so ziemlich mein ganzes Leben nur gegen diese stinkenden Grünfelle gekämpft. Jetzt hätten wir die Chance den Spieß umzudrehen, aber schon ist die nächste Front offen.“
    Er fing schon wieder mit diesem leidigen Thema an. Dabei hatte er sich doch vorgenommen damit aufzuhören.
    „Was wäre eigentlich, wenn Myrtana endgültig gegen die Orks marschieren würde?“, fuhr er fort, um den Fokus wieder auf den gemeinsamen Lieblingsfeind zu legen. Weg von all den Rebellenkönigen und Inseln, die nur am anderen Ende der Welt wirklich interessieren. „Ich weiß, dass Nordmar und Myrtana immer wieder Differenzen hatten, aber wenn wir zusammenarbeiten, können wir hier im Norden wirklich mal für Ruhe sorgen. Nicht nur indem die königstreuen Truppen Nordmar weitestgehend meiden. Vielleicht läutet das ja auch eine neue Ära ein. Zu irgendwas müssen die Orks ja nütze sein. Warum nicht also dazu?“

  2. Beiträge anzeigen #242
    Ritter Avatar von Stylios
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    " Wahrscheinlich wäre ich beschäftigungslos, denn wer braucht schon Orkjäger, wenn es keine Orks mehr gibt? Aber dieser Gedanke hat auch etwas sehr verlockendes." Sinnierte Stylios und stapfte den Pfad entlang, der die Berge hinauf in Richtung Feuerclan führte. Im Grunde war es schon immer das Ziel des wahren Kriegers gewesen, irgendwann einmal die Axt beiseite legen zu können. Denn egal ob Clankrieger, Paladin oder Ruinenwächter, jeder Mann wollte irgendwann einmal die Früchte des Friedens genießen.

    " Eine gemeinsame Front gegen die Orks! Ja, das nenne ich innosgewollt! Dank den pflichtvergessenen Söldnerseelen, die dem Gold folgten und Nordmar im Stich ließen, haben wir bei weitem nicht genug Krieger, um alle Lücken zu stopfen, durch die weitere Orkströme ins Land eindringen könnten." Gab Stylios offen zu und ließ es nun zum ersten Mal bleiben, große Stärke vorzuheucheln. Es war wahr, dass die Kriegerkaste der Clans arg zusammengeschmolzen war. Vor wenigen Tagen noch hatte Stylios zu denen gehört, die dies wortlos hingenommen hatten, aber vielleicht brachte das schon oft verfluchte Bündnis mit dem König von Vengard ja doch ein paar Vorteile mit sich. Wenn der neue König nicht darauf aus war, die Mine des Hammerclans zu besetzen und den Clankriegern ihre Äxte wegzunehmen, konnte man gerne mit ihm reden.
    Plötzlich brach Stylios aus heiterem Himmel in schallendes Gelächter aus. Dieses Treffen mit dem Paladin hatte seine Ansichten wirklich verändert! Innos musste Rods Füße geleitet haben, da war sich der Orkjäger mittlerweile sicher. Warum sonst hätte Stylios ihn mitten in der Wildnis in einem Grab angetroffen?
    " Wenn wir erst einmal im Feuerclan sind, werde ich dir die Gastfreundschaft der Clans zeigen. Auch wenn wir oft gegenüber Fremden misstrauisch und vielleicht sogar etwas brüsk sind, sind wir unseren Gästen gegenüber die besten Wirte! Wenn der Trank dann irgendwann aus unseren Köpfen verschwunden ist, werde ich dich den alten Weisen und dem ein oder anderem Ahnenkrieger vorstellen. Vielleicht wird einer von denen dir bei deiner Suche helfen können, denn nicht nur im nahen Kloster werden Geschichten und Weisheiten des Herrn Innos über Generationen hinweg bewahrt!" Während er sprach war die Gruppe lange genug dem sich immer wieder um Felsen und Erdspalten windenden Pfad gefolgt, um in der Dunkelheit die ersten Lichter auf den Bergflanken erkennen zu können.
    " Dort hinten, Paladin, siehst du bereits die Fackeln der Wächter des Feuerclans!"

  3. Beiträge anzeigen #243
    Lehrling Avatar von Talos
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    Silden

    Fast einen Monat schon war er hier in Silden und erforschte zusammen Gaius die Krankheit, die Pest die hier wütete. Sie machten schon erstaunliche fortschritte Dokumentierten das ganze in einem Buch das schon gut 200 Seiten faste, Wobei auch einige Skizzen und Bilder enthalten waren. Langsam gewannen sie auch das vertrauen der Bewohner, indem der junge Barbier auch immer wieder mal Aufgaben für sie erledigte und sich so nebenbei ein paar Goldstücke dazu verdiente. Desweiteren wurden sie auch Stammkunde bei Aidar den sie brauchte auch ein Zimmer zum schlafen.

    Gaius war auch ziemlich stolz auf seinem jungen Lehrling, immerhin machte er große fortschritte und laß fleißig alle möglichen Bücher, neben seiner Arbeit. Talos gefiehl zwar die Arbeit und er hatte auch die Bewohner dießes kleinen Fischerdorfes ins Herz geschlossen doch wollte er weiter hinaus in die Welt neue Städte und Orte, neue Krankheiten und Heilmittel finden, Abenteuer erleben und ähnliches. Nachdem er sein Heimweh überwunden hatte fand er tatsächlich Geschmack an dem Reisen. Doch sein Meister hatte anscheinend noch etwas anderes vor den Heute Morgen war er nicht im Dorf und lediglich ein Brief war auf seinem Bett:

    Mein lieber Schüler ich gehe gerade ein paar Nachforschungen nach, wo und was ist nicht wichtig. Während meiner Abwesendheit kannst du Kräuter sammeln oder weiter forschen, doch versuche mir nicht zu folgen.

    Mit meinen besten Grüßen Gaius

    Talos verstand nicht ganz, warum er nicht mitgehen sollte aber er fand sich damit ab, und machte das was sein Lehrer ihm Aufgetragen hatte.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Ritter Avatar von Stylios
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    Stylios ist offline

    Nordmar - Feuerclan

    Pfeifend blies der Wind durch die Schluchten. Vereinzelnd war Wolfsgeheul zu hören oder das Geräusch, wenn die Äste einer nahen Tanne unter dem Gewicht ihrer Last einknickten und der Schnee dumpf zu Boden fiel. In den Bergzügen um den Feuerclan hörte der Winter nie auf. Zu jeder Jahreszeit lag hier Schnee und die den Himmel stützenden Berghänge verloren ihr weißes Kleid nie.
    Eine Böe blies Stylios ins Gesicht und ließ seinen Umhang wie eine Flagge in seinem Rücken wehen. Das Knistern der am Rand der Klippe aufgestellten Fackeln und der nahen Lagerfeuer in der Nähe lagen dem Orkjäger in den Ohren. Ab und an drangen gedämpfte Stimmen oder der Abklang eines entfernten Lachens an seine Ohren. Ansonsten wurde Stylios nicht gestört. Er hatte in dieser klaren Nacht die Einsamkeit gesucht und sie am Rande des Plateaus gefunden. Vor ihm, nicht einmal von einem Zaun versperrt, klaffte der dunkle Abgrund, der den Clan umgab. Schaute der Nordmann zu seinen Füßen und ließ seinen Blick ein Stück weiter nach vorn wandern, konnte er nichts mehr erkennen als die Dunkelheit der Nacht. Die Schnee bedeckten Bergflanken dagegen schienen im Licht der strahlenden Sterne und des hellen Mondes zu scheinen.

    Stylios stand vor einer schwierigen Entscheidung. Vor fünf Jahren hatte er den Ort seiner Jugend verlassen und hatte vor vier Jahren sein zu Hause, die Heimat seines Vaters und dessen Vorfahren gefunden. In diesen vier Jahren hatte Stylios Nordmar nur selten verlassen, hatte sein nordisches Blut aufleben lassen und seine Familie in den Menschen dieses Landes wiedergefunden. Er war ein Nordmann durch und durch. Für die Sicherheit der Frauen und Kinder, der Greise und seiner Waffenbrüder hatte er sein Blut vergossen und zahlreiche Schädel gespalten. Nun war vorerst der lang ersehnte und hart erkämpfte Frieden in den Tälern und Bergen Nordmars eingekehrt, doch war Stylios immer noch besorgt.

    " Hier bist du. Renwick meinte, du würdest mich suchen, Freund." Die Stimme Okats riss Stylios aus seinen Gedanken. Wie aus einem Traum gerissen musste der Orkjäger eine Zeit lang blinzeln und mit dem Kopf schütteln, um seinen Geist wieder ins Hier und Jetzt zu befördern. Derweil war der Schürfer Okat neben ihn getreten und ließ ebenfalls den wundervollen Anblick ihrer nächtlichen Heimat auf sich wirken. Beide legten den Kopf etwas in den Nacken und betrachteten eine Weile stumm die Gestirne, zu denen selbst die Väter ihrer Vätersväter und deren Vorfahren aufgeblickt hatten.
    " Satras hat mir erzählt, du würdest bald zum Hammerclan aufbrechen." Sprach Stylios und wandte seinen Blick von den Sternen ab.
    " Das ist richtig. Es hört sich seltsam an, aber ich vermisse mein Weib. Zu lange ziehen wir nun schon durch die Wildnis ohne das Krieg herrscht. Ich möchte nicht, dass Freia unnötig Angst um mich hat. Auch möchte ich meinen Sohn endlich wieder in die Arme schließen. Danach folge ich wieder den Hörnern." Erwiderte Okat mit einem glücklichen Lächeln. Wären die beiden Clankrieger in einer Schenke gewesen und hätten bei einem Horn Met über solch ein Thema gesprochen, Stylios hätte seinen Freund wegen seiner Rührseligkeit augenblicklich auf den Arm genommen. An so einem Ort jedoch, in so einer wundervollen Nacht, lag Stylios jedoch nichts ferner.
    " Das klingt gut." Meinte der Orkjäger nur ernst und klopfte seinem Freund auf die Schulter. " Ich habe vor vielen Monden, noch bevor unsere Clanlords uns betrogen und die Orks endgültig besiegt worden waren, etwas bei den Schmieden im Hammerclan in Auftrag gegeben. Thorald und Silmacil, begabte Erzschmelzer, mit denen ich gekämpft und getrunken habe, werden es sicherlich schon vor einiger Zeit in der großen Mine fertig gestellt haben. Wenn du in unseren Clan zurückkehrst, bring mir bitte das, was mir gehört." Fuhr Stylios fort und dachte an die mächtige Waffe, die er bald schon in seinen Besitz haben wollte. Die Zeit war reif.

    Okat versicherte Stylios schließlich, dass er ihm sein Hab mitbringen würde und ließ den ehemaligen Schürferboss daraufhin wieder allein. Erneut in stiller Zweisamkeit mit seinen Gedanken begann Stylios sich wieder den Kopf zu zerbrechen, wie er seinen geliebten Nordmar am besten dienen und die Einwohner der Nordlande mit größer Macht beschützen konnte.

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    Mythos Avatar von Ferox
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    Im Herzen des Feuers
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    Im Heiligtum

    Ferox‘ Erinnerung enthielt einen dunklen Schemen, wenn er an die vergangenen Wochen und die blutige Prozedur dachte, die eine Seelenverbindung mit einem weltlichen Gegenstand erforderte. Kraft und Magie kostete es den Großmeister, sich im Anschluss an die Selbstverletzung den göttlichen Segen der Heilung zu erbitten. Wenn er sein Blut im Öl auf dem Nebelspalter verbrannte, das Gemisch verrußte Spuren, die sich immer weiter in die Klinge einbrannten, hinterließ und sein müder Geist den fortschreitenden Übergang von Teilen seines Selbst in den matten Stahl wahrnahm. Beunruhigt sah der Streiter seiner geistigen Entwicklung entgegen. Hatte es beim ersten Mal noch Überwindung gekostet, sich nur in die Handfläche zu schneiden und den feinen Lebenssaft über der Klinge auszupressen, war dieses Gefühl nun ins völlige Gegenteil verkehrt. Die Überwindung war fort und einer erwartenden Erregung, fast Vorfreude, gewichen, einem regelrechten Drängen, das jeden Muskel im Körper des Mannes spannte, wenn er daran dachte, dass er dem Höhepunkt des Rituals gegenüberstand.
    Er beunruhigte Ferox, dass es ihm so gar nichts ausmachte. Aber nur für einen Moment.
    Sein Herz schlug schneller, als er sich auf ein Knie niederließ. Der letzte Schritt konnte nicht im Meditationssitz ausgeführt werden. Zu viel Energie lag in dieser Ruhe. Ferox brauchte die Spannung, musste fühlen, wie das Fleisch mit Blut durchpumpt wurde und seine Muskeln sich spannten.
    Sein Herz schlug schneller, als er das Schwert ansetzte. Der Blick hinauf zum Antlitz seines Gottes bestärkte den Krieger in seinem Handeln. Das Gefühl des Schwertgriffs in seiner Hand gab ihm Sicherheit. Er fühlte bereits die Verbundenheit zu seiner Waffe, deren Spitze gegen seinen Brustkorb gerichtet war.
    Sein Herz schlug schneller, als der Augenblick immer näher rückte. Ferox schloss die Augen, um leise die korrekten Gebete zu murmeln und sich auf den schwierigen Prozess der Heilung vorzubereiten. Außerdem musste er genau treffen.
    Sein Herz schlug schneller, als er fertig war.
    Keine Überwindung.
    Er stach zu.
    Urgh.
    Der kalte Stahl durchdrang ihn wie ein glühendes Schmiedeeisen. Fast sanft durchstach die Spitze seinen Rücken, bis das Parier seine nackte Brust erreichte. Fein rann Blut aus der sauberen Wunde. Ferox‘ Blick verschwamm in einem starren Gesicht. Angst überschwemmte ihn mit der Kälte der Ungewissheit. Etwas gluggerte. Flacher Atem. Getroffen.
    Sein Herz gab den Dienst auf, das spürte er, als seine Konzentration nachließ, zog er die Klinge langsam aus sich hinaus und genoss jede schmerzende Sekunde mit einem Lächeln, das von Wahnsinn zeugte. Irrer Glanz haftete an seinen Augen. Er sah die Flamme vor sich, sie blickte ihn an, sah auf ihn herab, aus direkter Nähe.
    Tu es. forderte sie.
    Ferox hörte.
    Letzte Kraft benetzte die Klinge mit der roten Unmenge, die seiner Brust entwich und die er im Mund schmeckte und seiner Seele entgegen spie, als wäre sie Wein, und mischte sie mit dem geweihten Öl. Fast unbewusst entflammte er das Gemisch auf der Klinge.
    Klirrend fiel sie aus seiner Hand auf den uralten Steinboden.
    Dann kippte er langsam zu Seite.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Ritter Avatar von Elendium
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    Kloster in Nordmar

    Es schneite mal wieder in Nordmar. Und das, obwohl schon der Frühling Einzug gehalten hatte. Doch das war hier oben im eisigen Norden ja fast schon normal. Schnee gab es die meiste Zeit des Jahres und Elendium war es mittlerweile egal. Ein wenig erinnerte es ihn an seine Zeit bei Tinquilius in der Wüste. Egal wo er sich bewegte herrschte der Sand, und hier war es halt der Schnee.
    In der Biblitothek war er heute alleine. Der Paladin übte entweder wo anders oder hatte was anderes zu erledigen. Dem Heiler war es egal und so konnte er sich wieder in die Suche nach der Teleportation vertiefen. Viel Neues fand er aber leider nicht. Es wurde Zeit das Milten Zeit für ihn erübrigen konnte. Doch derzeit war der Magier ständig beschäftigt. Irgendetwas wichtiges musste das sein, denn normalerweise hatte Milten immer ein Ohr für seine Brüdern und Schwestern. Der Hüter des Klosters im ewigen Eis war ein sehr ruhiger und besonnener Mann, der hier oben viel Zeit hatte.
    Ein Novize brachte dem Heiler einen Tee und Elendium lehnte sich entspannt im Ohrensessel zurück. Morgen wollte er es versuchen. Die Teleportation von hier zum Feuerclan. Entweder es funktionierte oder er musste noch weiter suchen. Müde drehte der Heiler den Kopf und sah wie Milten in die Bibliothek kam. Er sah ebenfalls müde aus, doch gesellte er sich zu Elendium und hörte ihm gespannt zu. Ob Milten ihm helfen konnte wusste Elendium noch nicht, doch vielleicht kannte er ja eine Lösung.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Knight Avatar von Morlon
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    Morlon ist offline

    Abseits von Bakaresh

    Morlon konnte und wollte die Tage schon nicht mehr zählen, die er sich inzwischen an diesem seelenzerschmetternden Ort befand. Man konnte ihm deutlich ansehen wie er abgemagert war. Denn Nahrung kam von Seiten der Entführer immer seltener. Scheinbar musste irgendwas geschehen sein. Doch sicher war er sich dabei nicht. Vielleicht verging ihnen auch langsam die Lust Morlon immer weiter und weiter erfolglos zu verhören und sie würden sie hier nun einsam oder zweisam verrecken und verschimmeln lassen.
    Erfolglos war das Stichwort. Denn die Entführer hatten keinen beim Verhör, Morlon hatte kaum welchen beim Studium, und Kyran erst recht nicht. Der schien immer weiter vor sich hin zu vegetieren. Die gesamte Situation war einfach zermürbend. Dennoch war der Wille Morlon ungebrochen. Er wollte da raus, koste es was es wolle. Könnte er sich nicht an dieser Hoffnung festhalten, wäre er schon längst freiwillig zugrunde gegangen. Sein Vertrauen auf Innos, besonders in solchen Zeiten der Not, ließen den Feuermagier immer noch aufrecht gehen. Eines war jedoch sicher. Sobald er von hier flüchten konnte, würde er diesen Ort so schnell nicht wieder besuchen.
    Die Erfolge seinen Körper von seinem Geist zu trennen und diesen unabhängig kontrollieren zu können hielten sich in Grenzen. Wenigstens hatte er schon ein Gefühl für seinen Geist bekommen. Die stundenlangen Meditationen waren nicht umsonst, und es gelang ihm sogar schon eine partielle Abspaltung. Es war ein seltsames Gefühl. Als ob seine Hand einfach nicht mehr kontrolliert werden konnte fiel sie hinab. Zuerst hatte ein leichtes Panikgefühlsich in Morlon breit gemacht. Doch er gewöhnte sich einigermaßen schnell an den neuen Zustand. Es war ein seltsames Gefühl den Arm so hängen zu sehen und trotzdem noch mit der Hand etwas fühlen zu können. Beinahe gruselig. Doch schon nach kurzer Zeit konnte Morlon den Zustand nicht länger beibehalten. Für die geistigen Kräfte war das energieraubender als erwartet. Jetzt musste er erstmal durchschnaufen und er beschloss später nochmal einen Versuch zu wagen.

  8. Beiträge anzeigen #248
    Ritter Avatar von Elendium
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    Elendium ist offline

    Kloster in Nordmar

    Tagelang brütete der Feuermagier schon im Kloster und suchte ein Lösung für sein Problem. Heute vormittag traf er sich dann mit Milten in der Bibliothek und sie gingen gemeinsam die Punkte durch, die der Heiler schon zusammen getragen hatte. Milten war begeistert mit welcher Inbrunst sich der hohe Feuermagier an die Arbeit machte. "Mit der Einstellung solltest du bald die Weihen zum Priester erhalten" grinste Milten.
    "So eilig hab ich es damit gar nicht. Du weist doch Priester entfernen sich immer mehr vom einfachen Volk. Und ich bin lieber ein einfacher hoher Feuermagier und kann helfen." grinste Elendium.
    Heute Vormittag hatte er nämlich einen Novizen den Arm zurecht gemacht. Der Novize war auf einer Eisfläche ausgerutscht und sich dabei den Arm gebrochen. Lächelnd hatte der Heiler sich den jungen Mann angesehen und anschliessend den Arm versorgt. Wenn alles gut ging, würde er in 3 bis 4 Wochen ohne Gibs klar kommen. Magie ist zwar gut, doch sie kann den Heilungsprozess nicht gänzlich ausschalten.
    Milten las sich einige Passagen in den alten Büchern noch mal durch und meinte dann. "Eigentlich sollte es möglich sein, sich an jeden bekannten Ort zu teleportieren. Die Magie erlegt uns da keine Einschränkungen. Vielleicht funktioniert es nicht in geschlossene Räume oder da heraus, doch grundsätzlich solltest du dich von hier zum Feuerclan und zurück teleportieren können, ohne das du in der Wüste, im Meer oder gar bei Beliar landest." spöttete der Feuermagier. "Doch eine Garantie dafür erhälst du von keinem. Nicht von mir oder gar von anderen Magiern. Auch nicht von den Wassermagiern in der Wüste. Hier heisst es wohl, probieren geht über studieren. Egal was passiert, ich werde anschliessend jemanden finden, der dich wieder Heilt." Milten schien sehr zuversichtlich und das gab den Heiler grossen Mut. Nun braucht er nur noch Innos seinen Beistand und dann würde er sich morgen an den Selbstversuch wagen. Was anderes blieb ihm nicht mehr übrig. Milten versprach dabei zu sein. Mit mulmigen Gefühl begab sich Elendium in die Kapelle zum Gebet.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline

    Küste von Varrant.

    Erschöpft wischte Andrim sich mit dem Ärmel seiner verdreckten Robe den kalten Schweiß von der Stirn. Sein Haaransatz war komplett Schweiß durchdrängt. Er spähte noch einmal herüber zu seiner ehemaligen Heimat, welche dort, am Horizont zu erblicken war und ging dann in die Höhle. Schlagartig wurde es stockdunkel. Das Brennen der Sonne auf seiner Haut ließ nach und das Rauschen des Meeres wurde dumpfer und leiser, je weiter er in die Steilwände hinein ging, unter welchen er sich gerade befand.

    Der junge Novize beschwor sich das Licht Innos, welches ihn selbst in solchen Momenten noch Hoffnung gab und schaute sich etwas getröstet um. Roter fester Sand, Sandstein, so wie jede Höhle und Einbuchtung am Strand Varants, sah auch diese hier aus. Die Meisten gingen nicht einmal sehr weit hinein oder tief und so schielte der Braungebrannte nur flüchtig in die noch dunklen Ecken der Höhle, welche das Licht Innos nicht erreichte und verließ den Schatten der Höhle dann wieder. Die Sonne traf ihn, wie jedes Mal wie ein Schlag und der Blick auf die grünen Mischwälder Myrtanas am Horizont brachte ihn, wie jedes Mal, erneut zum Seufzten. Er ließ sein Licht wieder verschwinden, indem er die Magiezufuhr stoppte und setzte sich dann unter eine Palme, welche nicht weit entfernt wuchs und Schatten spendete.

    Er lehnte sich an den dünnen Stamm der einsam stehenden Palme und kramte in seinen gefüllten Taschen nach dem großen Wasserschlauch, welchen er erst heute Morgen hatte sich auffüllen lassen. Er fand ihn schließlich und trank ihn gierig leer.

    Wieder fuhr er sich mit dem Ärmel seiner Robe über die Stirn. Er schwitzt wie ein Tier. Da half selbst das ständige Trinken nichts mehr. Er würde nun noch kurz hier rasten und dann wieder nach Largo aufbrechen, welches nicht weit entfernt an der Küste lag, dort wo die Steilküste des Inneren Meeresbusens abflachte und die Küste begehbarer wurde, dort, wo der Meeresbusen sich langsam öffnete und das große Meer schon zu sehen war... gegenüber von Kap Dun, dem Nachbardorf von Ardea... Ardea. Ob seine Eltern wohl noch lebten...

    "Innos", stöhnte er und kauerte sich in bittender Haltung vor die Palme. Vermutlich sah es von weiten sehr witzig aus, ein Novize, welcher mehr oder weniger eine Palme anbetete. Doch Andrim dachte nicht daran, wie er wohl von weiten aussah, er war am Ende mit den Nerven! Seit Tagen, ja seit Wochen, seit zu vielen Wochen nun schon ging er Tag für Tag die Steilküste entlang, so weit er eben kam und durchsuchte alle Höhlen nach dem Golem, welcher ihn dann zerreisen würde.

    "Innos... warum lässt du mich nur ständig daran denken, an Ardea. An meine Familie. Innos... lass mich vergessen und nur an deine Prüfung denken... hast du mich denn schon verlassen? Hab ich deine Prüfung so falsch gedeutet?", führte er seinen Dialog und blieb noch eine ganze Weile niedergekauert liegen, bis er schließlich die Kraft wieder fand und die Steilküste entlang Richtung Largo zurück marschierte.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Andrim ließ seine Magie enttäuscht wieder verschwinden, das heilige Licht erlosch und er schritt nach außen. Durch das viele ungewollte Training in den Höhlen, was den Licht-Zauber anging, brauchte er sich überhaupt nicht mehr konzentrieren, um diesen zu lenken und zu benutzen, fiel ihm auf.
    Das war aber auch schon alles, alles positive, was mit dem Durchsuchen der Höhlen einherging.

    Der junge Novize ließ den Kopf hängen. Er stand kurz vor den Tränen.

    Er schleppte sich, ausgepowert, wie jeden Abend, verschwitzt und verbrannt, zurück zum Dorf, dort wo er in der Taverne ein Zimmer hatte, dort wo ihn ein jeder mit Mitleid überhäufte und Mitleid war wirklich das letzte, was er wollte, doch das wollten die Wüstenbewohner nicht verstehen. Die Steilküste, welche auf Beiden Seiten des Meerbusens eine natürliche Mauer zwischen Meer und Innenland darstellte, flachte langsam ab, je näher er Largo kam, bis sie schließlich ganz verschwand und er den Trampelpfad von der Anlegestelle zum Dorf hinauf gehen konnte.

    Die Straßen des kleinen Dorfes waren leer. Die Arbeiten an den beschädigten Häuser waren schon vor Tagen aufgegeben worden, da es kaum noch Nachfragen gab. Die provisorisch aufgestellten Zelte genügten den Menschen, denn Geld hatte niemand um die Häuser wieder herzurichten. Der Handel war seit dem Krieg beinahe zum erliegen gekommen, sagte man ihm, kaum noch Händler kamen hier her, kamen überhaupt noch durch die Städte, denn durch die Hungersnot, welche immer schlimmer zu werden drohte, fürchtete ein jeder um sein Hab und Gut. Diebesbanden, Banditen, Rebellen sammelten sich überall im Land und kämpften für Freiheit, Essen oder Beides. Es waren gefährliche Zeiten und so traute sich kaum noch jemand nach Sonnenuntergang auf die Straßen. Largo, welches an der Küste lag, schon seit Jahren nicht mehr unter der Herrschaft der Assassinen oder Nomadenstämme stand, hatte das Glück, dass sich niemand um es zu interessieren schien und es somit doch noch vergleichsweise ruhig war. Bakaresh, die Stadt an welcher er von Bord gegangen war, sah da ganz anders aus, dagegen waren die paar Ruinen hier kaum zu bemängeln, musste Andrim sich eingestehen.

    Endlich erreichte er die Taverne und trat ein. Viele Leute waren es nicht, die diese Gaststube zurzeit besuchte und somit hatte der angehende Magier keinen Stress damit sich einen Tisch zu finden.

  11. Beiträge anzeigen #251
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    "Warum noch hier?", fragte der alte Wirt freundlich und musterte Andrim skeptisch, welcher sonst immer bei Sonnenaufgang loszog um weiter die Höhlen an der Steilküste zu untersuchen.

    "Ich kann nicht mehr, Wallhid, ich bin müde und mein ganzer Körper tut mir weh", der junge Novize war den Tränen schon wieder nahe und das obwohl er nicht müde, oder erschöpft war.

    "Aber... aber ich dachte, du willst kämpfen, für Innos, du wolltest doch nicht aufgeben", hakte der alte Varanter mit dem langen grauen Bart und der Halbglatze nach und stich sich langsam durch ersteres.

    "Ja, ich habe gesagt, ich werde nicht aufgeben, aber, was soll ich denn tun? Ich habe das Rätsel falsch gedeutet, bin völlig woanders, vermutlich sind die ersten schon am eigentlichen Zielort, den ich gar nicht kenne.... oder gar schon wieder zurück und schon Feuermagier", jetzt schaffte es wirklich eine Träne über sein verdrecktes Gesicht zu fließen und hinterließ eine feuchte Spur auf seiner Wange, bis sie schließlich an seinem Kinn hängen blieb, unentschlossen ob sie fallen oder dort hängen bleiben sollte.

    Als der alte Wüstenbewohner die Träne bemerkte, lächelte er einfühlsam und rief nach Tee.
    "Weißt du, Sohn der Inseln, als du hier angekommen bist, so voller Tatendrang, so voller Glaube, dass du richtig liegst, als du hier angekommen bist und uns von deiner Prüfung des Feuers erzählt hast, als du uns mehr über Innos erzählt hast, da haben wir dir geglaubt. Wir haben dir geglaubt, dass du alles schaffen könntest, wenn es nur im Namen Innos getan wird, im Namen und im Sinn von deinem Gott", meinte der alte Varanter nachdenklich und stoppte, seine Tochter, Alisia, mit dem Tee kam.
    Alisia sah ihrem Vater, natürlich bis auf die grauen Haare, sehr ähnlich, und auch ihr Charakter war der Selbe. Sie war um die 40 Jahre und leitete mit ihrem Vater diese Taverne, denn ihr Mann, so hatte man Andrim erzählt, war gegen Rhobar in Bakaresh gefallen.

    "Andrim, was ist los?", wollte nun auch Alisia wissen und setzte den Tee auf den Tisch vor ihm ab und setzte sich dann neben ihn.
    "Er will aufgeben, meint wohl, dass er hier falsch liegt", erklärte Wallhid, als wäre der junge Novize gar nicht anwesend.
    "Aber Andrim, willst du dann tot gearbeitet und geschunden in dein Kloster zurückkehren, ohne dass du was erreicht hast?", fragte sie erschrocken.

    "Ich werde nicht mehr zurück kehren. Ihr habt Recht, geschunden, wie ein Hund, das will ich nicht...", meinte der Novize und begann nun wirklich zu weinen.

  12. Beiträge anzeigen #252
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline

    Richtung Bakaresh.

    Gesagt getan.

    Er hatte aufgegeben. Innos schien ihn verlassen zu haben. Er hatte versagt und nun würde er, ohne Ziel, aufbrechen... was für Aussichten.

    Schon wieder kamen ihm die Tränen. Mütterlich streichelte Alisia seinen Rücken. "Du wirst dich durchkämpfen und irgendwie wieder zu deinem Glauben finden, da bin ich mir sicher", versuchte sie ihn zu trösten, doch sie schien nicht zu verstehen. Er hatte seinen Glauben nicht verloren, wie konnte er auch. Innos war der Wahre Gott, das war so, er glaubte an ihn, wie er an Tag und Nacht glaubte, an den Wechsel der Gezeiten, an das Leben und wie an seine Existenz glaubte er, so glaubte er an Innos, weswegen er weinte war, dass er nicht der wahre Auserwählte zu seien schien. Innos hatte ihm die Chance gegeben und er hatte sie vermasselt, er war nicht würdig Magier zu werden, das war der Grund, weswegen er eigentlich weinte, doch wollte er nicht mehr darüber reden und berichtigte Alisia nicht.

    "Danke für die gute Unterkunft, ich habe bezahlt und werde euch nicht vergessen", meinte er nur und wischte sich die Tränen hinfort.

    Wallhid nickte bedacht.
    "So geh in Frieden, wir hatten lange nicht mehr solch nette und außergewöhnliche Kundschaft, du bist jederzeit willkommen, Diener des Innos", er nickte noch einmal, unterstrich so seine Worte und ging zusammen mit seiner Tochter zurück in das Wirtshaus.

    Andrim war froh, solch eine herzliche Verabschiedung erhalten zu haben und verließ langsam das für die Wüste sehr grüne Dorf, Largo...

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    Elendium ist offline

    Kloster in Nordmar

    Es war schon erstaunlich. Eigentlich wollte der Heiler den Selbstversuch starten und sich zum Feuerclan zu teleportieren, doch ein aufmerksamer Novize reichte ihm eine recht neue Schriftrolle. Diese Schriftrolle enthielt Teleportationspunkte die Elendium erreichen konnte, wenn er sie besucht hatte. Folgende Punkte wurden dort aufgeführt:

    Kastell: Pentagramm in der Eingangshalle.
    Thorniara: Vor dem Tempel
    Setarrif: Königsplatz
    Toshoo: Schwarzwsser
    Gespaltene Jungfrau: An der Wegkreuzung
    Orkwald: kein bekannter Ort
    Stewark: kein bekannter Ort, aber erreichbar von der Gespaltenen Jungfrau

    Festland: Vengard, Silden, Al Shedim, Bakaresh, Kloster in Nordmar
    Für Khorinis: Pyramidental, Onars Hof, Khorinis, Jharkendar, Drakia, Burg im Minental
    Auf Gorthar auch kein Punkt bekannt (sicherlich einer vorhanden)

    Bei näherem Studium erkannte der hohe Feuermagier die Punkte die er in Stufe eins schon erlernt hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Magiers. Aber trotzdem dankte er dem aufmerksamen Novizen und dadurch das dieser ein wohlwollendes Lächeln gesehen hatte, war er produktiver in seiner Arbeit. Manchmal war ein Lächeln mehr wert, als tausend Worte.

    Neugierig machte sich der Heiler nun auf den Weg in den Klosterhof. Hier angekommen konzentrierte er sich auf seine bevorstehende Aufgabe. Milten beobachtete den hohen Feuermagier vom Fenster aus. Elendium konzentrierte sich und sammelte seine Magie. Nun stellte er sich die Innosstatuette im Feuerclan vor und lenkte seine Magie auf diesen Ort. Doch das kribbelnde Gefühl der Teleportation blieb aus und irgendwie stand der Heiler immer noch im kalten Klosterhof.
    Irgendwas hatte die Konzentration gestört. Erneute sammelte der Heiler seine Energie und konzentrierte sich auf die Innosfigur im Feuerclan, ein ganz leichtes kribbeln zeigte ihn das er auf dem richtigen Weg war. Doch wieder passierte gar nichts.
    Frustriert schüttelte Elendium den Kopf. Er machte nichts anderes als bei normalen Teleportation auch. Doch irgendwas musste wohl falsch sein.
    Erneut konzentrierte er sich auf den Innosschrein und sammelte seine Energie, zusätzlich stellte er sich noch die Gerüche des Clans vor und nun bemerkte er, das sich was veränderte. Nach einigen Augenblicken erschien vor ihm der Innosschrein und er hörte erschrockene Ausrufe von Bewohnern.
    Als der Heiler die Augen öffnete stand er vor Innos im Feuerclan. Um ihn herum waren aufgeregte Stimmen zu hören und einige Soldaten hatten sogar ihre Waffen gezogen. Doch sehr schnell legte sich die Aufregung und man steckte die Waffen wieder weg. Elendium hatte es geschaft und stand im Feuerclan vor dem Innosschrein. Lächelnd dreht er sich um und begrüsste das Clanoberhaupt. Dieser war neugierig erschienen und stellte fest, das es nun möglich war, das ein Magier sich auch an andere Orte teleportieren konnte. Als der Heiler vor einigen Tagen hier war, hatte er dem Oberhaupt seine Vision erzählt gehabt und konnte ihm nun berichten, das er Erfolg hatte. Doch eine Teleportation konnte auch Zufall gewesen sein und so beförderte sich der Heiler zurück in das Kloster und versuchte es noch einmal.
    Wieder stand er vor dem Innosschrein und um ihn herum standen immer noch die Clanbewohner. Nun wusste der Heiler worauf er achten musste und teleportierte sich zurück ins Kloster.
    Hier traf er sich mit Milten und erzählte ihm das es Geglückt war. Nun wollte Elendium herausfinden ob es möglich war in Gruppen zu reisen. Das hieß das ein Magier in der Lage war, mehrere Personen mit zu nehmen. Doch heute wollte er sich erst einmal ausruhen. Das Gruppenteleportieren musste noch etwas warten.
    Geändert von Elendium (29.05.2011 um 23:22 Uhr)

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Kap Dun. Thorwyns Herz pochte heftig gegen seine Brust, als er noch einmal den Blick schweifen ließ, um sicherzugehen, dass er nichts vergessen hatte, und dann als erster das Schiff verließ, sobald es im Hafen angelegt hatte. Eiligen Schrittes durchquerte er sodann die Stadt, das Dorf, wie auch immer man diese Küstensiedlung nennen wollte. Der Jäger selbst wusste gar nicht genau, wo er sie einordnen würde. Einerseits hatte er den größten Teil seines Lebens auf einem kleinen Hof verbracht und die letzten Monate hauptsächlich in der Wildnis, andererseits hatte er schon einige große Städte gesehen, Vengard, Setarrif und Thorniara. Und so erschien ihm Kap Dun groß und klein zugleich, während er die Straßen hinter sich ließ und am Ende hinaustrat auf das Land vor den Mauern.
    Weiter trugen ihn seine Füße, über unebene Feldwege, die früher oder später, das wusste er, zu einem bestimmten Hof führen würden. Bitte. Bitte. Bitte, dachte Thorwyn dabei immer wieder, kam an einer Häuserruine vorbei, die von einem Feuer zurückgelassen worden war. Sein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr, er stieg den letzten Hügel hinauf, schloss für einige Momente die Augen … und öffnete sie.
    Dort stand das Bauernhaus, unbeschadet und von einladendem Aussehen. Und dort arbeiteten Menschen auf den Feldern, und als der Jäger genauer hinsah, erkannte er sie. „Adanos sei Dank“, flüsterte er unwillkürlich und stockte. Kurz sah er sich um, als fürchtete er, im nächsten Moment von Innos’ Blitzstrahl getroffen zu werden, doch nichts geschah. Dennoch kam dieser Ausspruch Thorwyn ein wenig seltsam vor, war es doch bisher immer nur Leyla gewesen, die Adanos’ Namen in den Mund genommen hatte, eine Eigenart, die der Jäger jetzt einmal unbewusst übernommen hatte.
    Schließlich zuckte er die Schultern. Es war ein Name, und nicht unbedingt ein schlechterer. Und so machte er sich daran, den letzten Rest Weges hinter sich zu bringen, um seine Eltern zu begrüßen.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    „Ja, es geht uns wirklich gut inzwischen“, bestätigte Thorwyns Vater noch einmal und nahm einen weiteren Löffel von der Suppe, in der einige Fleischstücke eines frisch erlegten Hasen schwammen. Dem Jäger war ein Stein vom Herzen gefallen, als er den elterlichen Hof und seine Bewohner unbeschadet vorgefunden hatte, und offensichtlich gab es zurzeit auch keine Probleme mehr. „Es hat ein paar Banditen hier gegeben, aber die haben sich schon seit Wochen nicht mehr blicken lassen, seit die Stadtwachen auch mal vor die Mauern schauen. Keine Sorge …“
    Thorwyn nickte stumm. Seit er den Hof vor etwa fünf Monaten das letzte Mal gesehen hatte, war dieser noch größer geworden, es gab Arbeiter, Vieh und genug Ackerland. Der Wiederaufbau des vom Krieg verheerten Landes schien zumindest in diesem Gebiet einigermaßen voranzukommen. Natürlich hatten seine Eltern auch wissen wollen, was ihm widerfahren war, so dass er ihnen das Wichtigste erzählt hatte, teilweise vielleicht ein klein wenig ausgeschmückt, damit sie sich keine Sorgen machten – aber alles in allem war das Leben auf Argaan bisher ja tatsächlich schön gewesen.
    „Du wirst dann sicher bald wieder fahren, hm?“, fragte der Vater weiter, und wieder nickte Thorwyn stumm, ein bisschen überrascht über die Unbekümmertheit, mit der der Bauer das aussprach. Aber anscheinend hatte der sich schon damit abgefunden, dass der Jäger bereits einen anderen Weg eingeschlagen hatte als ebenfalls den des Bauern. Eine wegwerfende Handbewegung schien das zu bestätigen. „Der Krieg hat vieles durcheinandergeworfen … wir leben auch nicht mehr am selben Ort wie früher“, brummte Thorwyns Vater. „Also tu, was du für richtig hältst, wir kommen zurecht. Solange du uns ab und zu eine Nachricht zukommen lässt … ja, wir kommen zurecht …“

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    Knight Avatar von Morlon
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    Abseits von Bakaresh

    Die sengende Hitze der Mittagssonne, staubtrockene Luft und eiskalte Nächte. Das war es was Bakaresh und ganz Varant ausmachte. Dem Feuermagier kam die Zeit in der er sich diesen lebensfeindlichen Bedingungen hingeben musste schier endlos vor. Trotz der Tatsache, dass er ein Feuermagier war und mittels seiner Magie resistenter gegen äußere Einflüsse wie Kälte und Hitze geschützt war, nagten diese Einflüsse an ihm wie das Wasser, das den Felsen an einer Küste aushöhlt.
    Das Morgengrauen und die Abenddämmerung waren die Zeiten die Morlon am angenehmsten fand. Aus diesem Grund hatte er an diesem Morgen eine weitere Trainingssession für die außerkörperliche Erfahrung eingelegt und pflegte generell dazu diese auf eben solche Zeiten zu legen. Die Fortschritte die Morlon machte, seit ihm die partielle Abspaltung seines Geistes von einem Körperteil gelungen war, waren erstaunlich. Mit welchem Gefühl er diesen Zustand vergleichen sollte, vermochte Morlon nicht zu sagen. Es war etwas völlig neues, ein nie dagewesenes Gefühl. Als würde er einen Blick in eine andere Welt werfen. Ein Schleier der Dunkelheit machte es Morlon schwer in dieser anderen Welt etwas zu sehen. Doch man konnte es auch nicht wirklich als Dunkelheit beschreiben. Mehr als würde eine Art wabernder Rauch ständig vor den Augen des Feuermagiers umherschweben und ihn die Dinge nur schemenhaft wahrnehmen lassen.
    Morlon ließ diesen Moment einige Sekunden auf sich wirken bevor er beschloss etwas anderes zu tun. Den Zustand aufrecht zu erhalten war furchtbar anstrengend. Die Bewegungen seiner Arme waren unbeholfen und träge, als wären sein ganzer Körper in Ketten gelegt, die jedoch nicht fest anliegen sondern mehr oder weniger nachgeben. Auf einen Versuch aufzustehen wollte Morlon es auch noch anlegen. Doch dieser lag nur seinem monumentalen Scheitern zugrunde. Kaum befand sich der Feuermagier in der Senkrechte erfasste ihn ein Sog der seinen spirituellen Körper wieder in seine irdische Hülle zurückbeförderte.
    Nach diesem Versuch den er am Morgen des Tages durchgeführt hatte wollte er es später nach Sonnenuntergang wieder drauf ankommen lassen. Voller Elan durch diesen Erfolg wollte er nicht weiter ruhen.

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    Mythos Avatar von Ferox
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    Im Heiligtum

    Ferox erwachte in einer Lache kalten Blutes, das er als sein eigenes erkannte. Wie ein Schatten schwebte die Erinnerung an die letzten Ereignisse, als wäre sie gar nicht geschehen, vor den Augen des Mannes und drückte gegen die Innenwand seines Schädels. Er brummte wie nach drei durchzechten Nächten.
    Was hast du dir dabei gedacht? wollte eine innere Stimme wissen. Sie mahnte den am Boden Liegenden, den Schwachen, der nicht des Aufstehens fähig war. Seine Muskeln schmerzten und eisiger Blutgeschmack lag auf seiner Zunge. Blinzelnd schob er wie schwere Tore die Augenlider nach oben. Die Wahrnehmung setzte einige Momente später ein. Die kolossale Innosstatue sah auffordernd auf ihn herab. Eine schmerzende obwohl winzige Kopfbewegung rückte bestätigend einen der Kelchsockel in sein Blickfeld. Er befand sich Heiligtum.
    Ächzend wagte er einen Versuch, sich aufzurichten, doch die aufgestützten Arme klappten unter dem fremden Gewicht sofort zusammen. Seine linke Hand tastete im Blut, griffelte nach einem klebrigen Etwas. Warmes Entzücken ging von ihm aus, das, sobald Ferox' Fingerkuppen es auch nur streiften, ihn wohltuend durchdrang und seine Glieder mit neuer Kraft beseelte. Er streifte es noch einige Male, nur um den Hauch der neuen Energie zu spüren, bevor er es schließlich mit seiner Hand umschlossen.
    Der Puls des Objekts ging sogleich auf den Paladin über, als er, es an sich herangezogen, seiner Nähe gewahr wurde. Und es war, als wären sie eins. Die Wärme seiner Hand und die Wärme des Objekts wurden eins. Ihre Seelen wurden eins.
    Gerade in dem Moment, da sich der Streiter fragte, was es war, das er in seiner Hand hielt, öffneten sich seine Augen und erkannten die Klinge eines Schwertes, seines Schwertes. Das fühlte er, als wäre es das erste Schwert gewesen, das er jemals in der Hand gehalten hatte.
    Ohne Gedanken saß er auf und betrachtete seine Waffe, wischte dunkle Blut- und Rußflecken mit dem Daumen fort, um auf glänzend-matten, kalten Stahl zu blicken.
    Ferox fühlte seinen gewohnten Herzschlag. Er war kräftiger. Und nichts als erregte Freude kletterte seinen Nacken empor. Als er den Blick abwandte, erkannte er das Leuchte, wo vorher kein Leuchten gewesen war. Obwohl es nur ein warmes, flammenfarbenes Licht war und nicht einmal groß, fühlte Ferox, dass es ihn aus nicht vorhandenen Augen ansah. Und es sprach zu ihm ohne Mund und ohne Worte. Und Ferox verstand, dass er diesen Ort verlassen musste.
    Er fühlte an seiner Brust keine Wunde, nur noch die Rückstände eines vergangenen Schmerzes.
    Ferox erhob sich, der Krieger, der Streiter, der Großmeister, warf einen letzten Blick durch das riesige Gewölbe des Heiligtums. Mit zur Seite gestrecktem Schwert, dem ersten und dem letzten, das er Seines nennen durfte, denn es gehörte nun einzig zu ihm. Ohne es wegzustecken und ohne einen weiteren Gedanken machte er kehrt.
    Und er verließ diesen Ort.

  18. Beiträge anzeigen #258
    Deus Avatar von Rodeon
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    An einem dunklen Ort, Nordmar

    Er wusste nicht, wie viele Tage er schon in der Dunkelheit verbracht hatte – und es interessierte ihn auch nicht wirklich. Wichtig für den Paladin war das Ergebnis, das er sich davon versprach. Der nächste Schritt, der ersehnte Durchbruch. Vielleicht würde es diesmal was werden.
    Den Winterspeck, den er sich angefressen hatte, war er wohl schon vor langer Zeit losgeworden. Konsequentes Fasten während seiner selbst gewählten Prüfung gehörte genauso dazu wie die Finsternis, die ihn umgab.
    Ein weiterer Bestandteil war das Meditieren. Innos würde erst im Gebet einen hören und zu einem sprechen, so die allgemeine Auffassung, also betete er und hoffte gehört zu werden. Das lag aber auch zum großen Teil daran, dass ihm mittlerweile die Ideen ausgingen, wie er es sonst angehen sollte.

    Stunden vergingen. Oder wahrscheinlich waren es nur ein paar Minuten, allein und ohne Unterhaltung verging die Zeit immer langsamer als man dachte.
    Irgendwann ging es tatsächlich los, unglaublich aber wahr. Er befand sich auf einmal woanders, weit weg von dem Ort, wo sich seine physische Hülle befand.
    Die Umgebung kam ihm direkt bekannt vor, auch wenn sie wie aus einem anderen Leben wirkte. Es war der Hof im Bluttal, den er einst aufgebaut hatte. Er bot zwei Reisenden Unterkunft an, helfende Hände konnte er hier immer gebrauchen. Eine der Reisenden war eine Hexe, so viel wusste er noch, aber ihr Gefährte wirkte so unscheinbar, das er ihn schon wieder fast vergessen hatte. Ein Wurm, mehr war er nicht in Rods Augen gewesen, wo das größere Übel ihr Hexenwerk anging. Und doch, wo er die Szene noch einmal vor seinem inneren Auge vorgespielt sah, wurde er misstrauisch.
    Statt sie einfach ziehen zu lassen, wie er es damals getan hatte, stellte er sie diesmal zur Rede. Erkenntnis überkam ihm. Statt die Frau niederzustrecken, wie es alle Hexen zweifellos verdient hatten, galt seine ganze Aufmerksamkeit ihrem Gefährten. Er wusste, dass es getan werden musste. Das Übel musste beseitigt werden, was für ein Übel das auch immer sein mag. Und er beseitigte es.
    Schließlich war es vorbei. Er befand sich wieder in seinem Zufluchtsort, umgeben von der Dunkelheit.

    Rod versuchte das eben Erlebte zu verarbeiten. War er mal wieder mitten im Gebet eingenickt und war alles nur ein wirrer Traum gewesen? Trieben ihm Hunger und Müdigkeit zu Wahnvorstellungen? Oder war es tatsächlich die Vision gewesen, auf die er so lange hingearbeitet hatte?
    Er konnte keine Möglichkeit ausschließen. Nicht bei seinem Vorhaben.
    Wenn Innos tatsächlich den Tod des Mannes wollte, so sollte Innos diesen bekommen. Wenn nicht, würde es auch nicht auffallen. Einen Wurm, der unter der Erde lag und aus dieser nicht mehr hervor kroch, würde niemanden interessieren.
    Aber der Teil mit Innos Willen gefiel ihm besser. Viel besser.

    Es war nicht das, was er sich erhofft hatte, aber es war ein Anfang. Ein guter sogar, denn er gab ihm Hoffnung.
    Der einzige, dem alle Hoffnung verlassen hatte, war wohl das arme Geschöpf, das dafür leiden musste. Aber wer war er den göttlichen Willen infrage zu stellen? Es musste getan werden. Irgendwann würde sich sicher eine Gelegenheit ergeben.
    Er nickte, so als ob er zufrieden war, bevor er mit seiner Meditation fortfuhr.
    Geändert von Rodeon (04.06.2011 um 22:28 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #259
    Ritter Avatar von Stylios
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    Feuerclan

    Der Paladin war immer noch verschwunden.
    Stylios hatte sich mit einigen Bewohnern des Dorfes unterhalten und nach dem überraschend aufgeschlossenen Flachländer kurz gesucht, doch schien Rod für seine ganz spezielle Suche seine Ruhe haben zu wollen. Vielleicht war er wieder in Akaschas Grab zurück gekehrt, oder aber er hatte sich einfach im kleinen Fremdenhaus des Clans eingeschlossen und suchte Zwiesprache mit Innos. Sorgen machte sich Stylios jedenfalls nicht. Paladine waren noch nie leicht zu töten gewesen und aus der Art, wie Rod gesprochen hatte, hatte der Clankrieger bereits einiges an Kampferfahrungen heraus hören können. Weit herum gekommen war er auf jeden Fall schon und große Bedenken hatte er angesichts des neuen Krieges im Süden ebenfalls nicht.

    " Hey, Styl!" Der Orkjäger wurde während seines Ganges durch den Clan aus seinen Gedanken gerissen. Über den von zahlreichen Fackeln und Lagerfeuern angeleuchteten Schnee stapfte der Orktöter Kotar auf ihn zu. Hinter dem stämmigen Krieger des Feuerclans ragte das steile Dach des Haupthauses in den dunklen Himmel.
    " Ich komme gerade von einer Versammlung der Ahnenkrieger. Das Thema warst du und der Flachländer." Erklärte Kotar und setzte sich auf eine nahe Bank. Stylios, der etwas verwundert war, tat es seinem Freund gleich.
    " Was hatten die hohen Herren denn zu bereden?" Fragte Stylios schelmig grinsend.
    " Seit geraumer Zeit schon beschäftigt die Clanlords und die Ahnenkrieger das Verhältnis zu Vengard. Mittlerweile sind die Gespräche so weit, dass wir einen der Unseren als unseren Gesandten zu den Paladinen schicken wollen." Führte Kotar aus, während die Verwunderung von Stylios nur noch weiter anstieg. Und was hatten die Sitzungen innerhalb der Hütten der Clanlords nun mit ihm und seinem Treffen mit Rod zu tun?
    " Bei unseren Gesprächen wurdest du von mehreren Ahnenkriegern genannt. Du scheinst die alten Leute beeindruckt zu haben."
    " Ah, und wie habe ich das nun schon wieder verdient? Ich soll nach Vengard gehen?" Mit immer lauter werdender Stimme war Stylios aufgesprungen und starrte seinen Freund erbost an. Warum sollte ausgerechnet er zu den Paladinen gehen?
    Kotar saß weiterhin ruhig auf der Bank und hatte die Hände im Schoß verschränkt.
    " Zum einen hast du schon mal kürzlich einen von ihnen getroffen, ohne ihm den Schädel einzuschlagen. Manche der Krieger sehen dies bereits als ein gutes Zeichen, da sich viele von ihnen immer noch Zähne knirschend an die myrtanische Besatzung erinnern. Zum anderen bist du ein Freund aller drei Siedlungen, warst bei sämtlichen großen Scharmützeln und Kriegszügen während der Kämpfe mit den Orks dabei und hast viel für Nordmar getan. Du hast damals die Ahnensteine zurück gebracht und warst lange Schürferboss im Hammerclan. Denk doch einfach daran, wie du die letzten Monate ruhelos durch die Wildnis gestreift bist! Denk darüber nach."

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    Knight Avatar von Morlon
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    Morlon ist offline
    Die Tage zogen ins Land. Und sie zogen sich vor allem hin in dieser beinahe Einöde. Morlon hatte weniges mit dem er sich beschäftigen konnte. Sein "Zellengenosse" Kyran lag auch nur noch lethargisch und angekettet in der Ecke und sagte nur dann ein Wort wenn es sich nicht vermeiden ließ, was in dieser Situation nicht gerade bedeutete, dass dies oft vorkäme.
    Aber es hatte auch was gutes wenn ihm nicht ständig jemand dazwischen quatschte. Morlon konnte sich nun ganz auf seine außerkörperlichen Erfahrungen konzentrieren. Die Zielstrebigkeit des Magiers war ungebrochen. Die Entwicklung war mehr als positiv.
    Viele weitere Versuche später war Morlon sogar schon in der Lage sich problemlos einige Minuten in der Paralleldimension aufzuhalten ohne große Erschöpfung bei seinem leiblichen Körper feststellen zu müssen. Sich frei zu bewegen ohne sich dabei total zu verausgaben ging dem Feuermagier immer leichter von der Hand. Doch die Barriere wollte er noch nicht versuchen zu überwinden. Was passieren konnte, vermochte er nicht abzusehen. Und so wollte er während den Trainingsphasen kein zu hohes Risiko eingehen.
    Heute stand etwas ganz anderes auf dem Plan. Morlon wollte testen wie sich der Gebrauch von Magie in dieser Welt auswirkt und ob es überhaupt möglich wäre diese hier anzuwenden. Sollte er tatsächlich schaffen Magie hier anzuwenden würde ihm das völlig neue Erkenntnisse über diese Einbringen. Er müsste es irgendwie schaffen die Magie komplett ohne seine körperlichen Kräfte zu wirken. Eine schwierige Angelegenheit. Denn bisher hat der Feuermagier die Magie stets durch irgendwelche Körperteile kanalisiert. Doch jetzt sind diese schlicht und einfach transzendent.
    Jetzt musste er quasi wieder von vorne anfangen die Magie zu lernen. Er erinnerte sich daran wie er bei seinem ehemaligen Lehrmeister in Magie, Nibbler, das erste mal eine Flamme in seiner Hand beschwor.
    Der Arm war ausgestreckt, die Hand wie zu einer Kralle oder Klaue geformt nach oben gereckt. Morlon stellte sich vor wie eine warme Flamme in seiner Hand loderte und versuchte gleichzeitig die Magie in die richtigen Bahnen zu lenken. Doch nichts geschah. Es kostete ihn nur Energie, doch es wollte sich einfach nichts tun. Keine Flamme, kein Fünkchen nicht mal der kleinste Hauch eines Wärmegefühls machte sich in seiner geistigen Hand breit.
    Der Feuermagier beschloss den Versuch für diese Nacht ersteinmal abzubrechen. Sobald der Tag angebrochen war und er sich erholt hat, sollte ein weiterer Versuch stattfinden die Flamme in der anderen Dimension zum Brennen zu bringen.

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