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Für einen stillen Augenblick, in dem die Geräusche innerhalb der Taverne in den Hintergrund rückten und sich die Blicke der Magierin und des Fremden begegneten, schienen alle Spannungen innerhalb der jungen Frau auf einen Schlag vergessen zu sein.
Die Krähen, die dunklen Gedanken ihres Ichs mimend, kehrte zurück in ihr Heim, versteckten sich vor dem gleißenden Licht, dass für einen kurzen Moment ihr Innerstes erfüllte und die Geschichte, die sich abzuspielen hatte, zu diktieren schien.
Das, was der Fremde war und darstellte, war ihr wohl bekannte, doch ihr Bewusstsein weigerte sich, diese Tatsache zu akzeptieren. Ihr Innerstes probte die Revolution gegen den Instinkt und verbannte alles, was von ihm ausging, sie zu beeinflussen.
Der Augenblick verstrich und der Fremde wandte den Blick wieder ab, seinem Bier zu, mittlerweile das vierte, seitdem Colodis ihm eines spendiert hatte, starrte es an und griff danach, um von ihm einen kräftigen Schluck zu nehmen.
Er war ein seltsamer Mann. Nicht auf diese Art seltsam, wie sie eines Colodis verurteilt hatte. Der Krieger war in dieser Hinsicht anders, etwas Besonderes. Er war eine Sorte Mann, den es nur sehr selten zu finden und zu gewinnen gab.
Der Fremde war auf der einfachsten Art seltsam. Er war verschlossen, eigen, unkontrolliert und frönte dem Alkohol wie einer Geliebten, als hätte er die besten Jahre seines Lebens bereits hinter sich, als wäre es ihm egal, was er noch alles wegzuwerfen hatte, ehe er endgültig am Boden lag.
Melaine neigte den Kopf zu einer Haltung der Hinterlistigkeit und grinste entsprechend, als sie sich ein weiteres Mal vorbeugte und dem Krieger in die Augen sah. „Ich weiß nicht.“, gab sie zu, „Aber irgendetwas an ihm ist merkwürdig und reizt mich. Nicht auf eine begierige Art, eher erregend wie die Entspannung nach einem langen Lauf. Er ist nur ein Fremder, trotzdem ließ er mich hier sitzen und auch, wenn er protestierte, als du dich hinzugeselltest, so ließ er sich beruhigen. Was immer ihn bewegt, er will nicht vollkommen alleine sein.“, das Grinsen der Rothaarigen wurde breiter, „Außerdem… Gerade Du hast doch nicht wirklich Angst, in seine Schusslinie zu geraten!“
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