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  1. #41 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Xaverine
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    Der Abend hatte so einige Kuriositäten für Xaverine bereitgehalten. Sie hatte nicht alles in voller Klarheit erfasst, waren doch viel zu viele verschiedene Eindrücke und Informationen auf sie niedergeprasselt, eines ist ihr allerdings in Erinnerung geblieben. Mehr noch, eine Information brannte in ihrem Schädel wie aufblühendes Feuer: Ein altes Artefakt, das gefunden werden sollte.
    Xaverine hatte nicht ganz verstanden, was es eigentlich mit diesem Artefakt auf sich hatte. Die Aussicht auf eine baldige Schatzsuche und damit auf jene Tätigkeit, die ihr so viel bedeutete wie keine andere, hatte Xaverines Augen und Ohren verschlossen und sie in der Vergangenheit schwelgen lassen. Was waren das noch für freudige Zeiten gewesen, in denen sie durch Höhlen kriechen, Fallen entschärfen und sagenumwobene Schätze finden musste?!
    So bemerkte die Blonde kaum, dass Pallas und Dan'el in eine kleine Diskussion vertieft waren und erst, als der Magier die Frage nach jenen in den Raum stellte, die sich der Truppe anschließen wollen, horchte Xaverine wieder auf.
    Sie antwortete nicht sofort, wollte sie ihre Begeisterung doch nicht offen zur Schau stellen. Gemeinhin schienen die meisten derer, die sich mit ihr im Raum befanden, keine geübten Schatzjäger zu sein. Unter Umständen könnte es für Xaverine also schwierig werden, mit ihnen zusammenzuarbeiten, wie sie selbst glaubte.

    Und doch ... diese Chance würde sie nicht unbeachtet lassen können.

    Gerade wollte Xaverine verkünden, sich den Schatzsuchern ebenfalls anzuschließen, da hörte sie Schritte in den Raum eilen. Kurz darauf erschien eine schmale, hochgewachsene Gestalt mit langen Haaren. Noch eine Frau? Würde Xaverine ihre Position als Alpha-Weibchen des Rudels verlieren?
    Die unweigerlich männliche Stimme des Neuankömmlings erleichterte Xaverine ebenso, wie sie sie auch enttäuschte.
    "Lucien, du, alter Kampfpartner lass uns die Hände schütteln", sagte dieser an den unverschämten Ordenskrieger gewandt. Lucien ... Xaverine hatte sich also doch nicht verhört, als Meister Pallas dessen Namen einstmals erwähnt hatte. Und plötzlich verspürte sie den Drang, etwas Lustiges oder gar Anzügliches aus diesem Namen herauszulesen.
    Eine andere Stimme in ihrem Inneren befahl ihr jedoch, endlich aufzuhören, jenen Groll gegen den Ordenskrieger zu hegen. Es brachte ihr ja doch nichts.
    Meister Pallas schien ob dem Neuankömmling, der sich ihnen als Mirax vorstellte, ein wenig empört. Für Xaverine war es nicht ersichtlich, in welchem Verhältnis die beiden Männer zueinander standen und doch glaubte sie, dass Pallas keineswegs erfreut über die Ankunft des jungen Mannes war.
    Auch sonst schien keiner etwas sagen zu wollen, also ergriff Xaverine das Wort:
    "Freut mich Euch kennen zu lernen", erwiderte sie mit einem sanften Lächeln. "Mein Name ist Xaverine. Und um auf Meister Pallas' Frage zurückzukommen: Ja, auch ich möchte mich der Suche anschließen", sie warf dem Magier einen Blick zu, war sie sich doch nicht sicher, ob sie etwas Derartiges hätte sagen sollen. Andererseits, wen kümmerte es schon?
    Dann wanderte Xaverines Blick - und mit ihm ein verschmitztes Lächeln - in Richtung Lucien. "Seid Ihr mit dem Kämpfen bewandert, Mirax? Falls ja hätten wir sicherlich auch einen Platz für Euch als ... wie nannte Meister Pallas es noch? Beschützer? Ja, ich glaube das war das Wort, das er ungerechtfertigterweise für Lucien verwendet hatte."
    Ein letztes Mal noch, sagte die Blonde innerlich zu sich selbst. Dann lasse ich Lucien in Ruhe.
    Xaverine ist offline

  2. #42 Zitieren
    Ritter Avatar von Mirax
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    "Freut mich ebenfalls euch kennen zu lernen." Xaverine und Mirax schienen die jüngsten im Raum zu sein.
    "Nun Lucien ist ein großer Kämpfer, ohne Zweifel. Zumindest so, wie ich ihn in Erinnerung habe. Doch seid ihr denn des Schutzes bedürftig? Wenn es denn so ist, sollte Lucien doch hocherfreut sein, euch beschützen zu dürfen.", fügte Mirax, mit einem Blick in ihre wunderbaren Augen hinzu.
    "Doch ich kann mir auch gut vorstellen, wenn ihr ein wenig erbost seid. Lucien hat die Angewohnheit de Neuen zu zeigen wo der Hammer hängt. Meistens eher weniger sanft. Sicher nicht die netteste Lehrmethode, aber effektiv ist sie allemal... Ich vermute ihr habt sie schon erfahren."
    Er wandte sich zu Meister Pallas um. "Also, mir wurde dieses Unternehmen empfohlen. Und auch wenn ihr es selbst wisst, kann Lucien euch noch einmal meiner grundsätzlich guten Absichten versichern." Lucien nickte bedächtig.
    "Also möchte ich euch um eure Zustimmung an dem Unternehmen teilnehmen zu dürfen bitten."
    Der letzte Rest Skepsis wich nun auch aus Pallas Gesicht. "Junge, daran habe ich kein e Zweifel. Doch dein Abgang kommt einem Verrat an dem Orden und an deinem Meister, an mir, gleich. Doch aufgrund deiner Redlichkeit und weil du dir sonst nichts zu Schulden hast kommen lassen, möchte ich es dir verzeihen. Du bist hiermit in der Gruppe aufgenommen."
    "Danke, Meister Pallas. Freut mich willkommen zu sein." Und mit einer Spur von Ironie, aber nicht unsympatisch oder verletzend fügte er hinzu. Und wenn ich auf irgendwelche etwas vorlauten jungen Damen aufpassen muss, werde ich dieser Pflicht mit Freude nachkommen."
    Er stellte sich zwischen den anderen vor Meister Pallas auf, blickte nochmal zu Xaverine herüber und zog verschmitzt einen Mundwinkel hoch.
    "Schön dich wieder bei uns zu wissen.", raunte ihm Lucien noch von der Seite zu.
    Mirax ist offline

  3. #43 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    So langsam hatte Lucien von der aufmüpfigen Rekrutin die Nase gestrichen voll. Immerhin war die Tatsache, dass Mirax wieder aufgetaucht war und ihn begleiten würde, ein Trost. Dennoch, die Rekrutin war ein Problem.
    Mit einem falschen Lächeln auf den Lippen trat er auf sie zu, sodass sie unwillkürlich einen Schritt zurückwich, verschränkte die Arme und sagte:
    »Weißt du, es ist nie besonders klug, sich jemanden zum Feind zu machen, der in höherer Position als man selber ist. Und wenn man nicht in der Lage ist, demjenigen Respekt zu erweisen ...«
    Er sah ihr in die Augen.
    »Dann hält man wenigstens die Klappe. Zumal in deinem Fall ja sowieso nichts brauchbares herauskommt, will mir scheinen.«
    Er sah das rebellische Aufblitzen in ihren Augen und zog amüsiert eine Braue in die Höhe. Was mochte nun kommen? Stürme der Entrüstung?
    Lucien musste zugeben, dass diese furchtbare Frau immerhin einen gewissen Unterhaltungswert besaß.
    MisterMeister ist offline Geändert von MisterMeister (15.02.2011 um 20:49 Uhr)

  4. #44 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Xaverine
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    Xaverine war sichtlich überrascht, dass Meister Pallas den Neuankömmling - offenbar ein ehemaliger Ordenskrieger - trotz schwacher Widerworte in den Trupp aufgenommen hatte. Die Blonde hatte in der Vergangenheit nie sonderlich viel mit Pallas zu tun gehabt und doch hätte sie nicht geglaubt, dass er einem Verrat, wie er es doch selbst nannte, so wenig Bedeutung beipflichten würde.
    Dennoch war Xaverine irgendwie froh darüber. Mit Jim und Dan'el konnten sie in kämpferischer Hinsicht wohl wenig anfangen, vermutete die Schatzjägerin angesichts Pallas' Beschreibungen der beiden und den mürrischen Kerl, der etwas Abseits stand - Xaverine glaubte, Pallas hatte ihn Morgian genannt -, konnte die Blonde noch nicht einschätzen. Lucien dagegen mochte sie geschlagen haben und doch weigerte sie sich, ihn für einen kampferprobten und somit hilfreichen Krieger zu halten. Gewiss würde Xaverine ihn mit ein wenig Übung schlagen können. Irgendwann.

    Das Interesse der jungen Dame wurde wieder auf Lucien gelenkt, als dieser sie direkt ansprach.
    "Dann hält man wenigstens die Klappe. Zumal in deinem Fall ja sowieso nichts brauchbares herauskommt, will mir scheinen", sagte er, für Xaverines Empfinden reichlich schnippisch und so spürte sie zunächst leichte Wut in sich aufflammen, ehe ihr ein belustigtes Lächeln über die Lippen huschte.
    Mit gespielter Empörung erwiderte sie schließlich:
    "Na na, so spricht man aber nicht mit einer Dame. Ich dachte eigentlich, ein gepflegter Krieger des Ordens wüsste um genehme Umgangsformen bescheid."
    Xaverine zwinkerte ihm zu und versuchte dabei ihr spöttisches Grinsen nur kurz aufleben zu lassen, wandte sie sich kurz darauf doch wieder Meister Pallas zu. "Morgendämmerung, sagtet Ihr?", widerholte sie seine früheren Worte. "Und wie lange dauert es noch bis dorthin?"
    Xaverine ist offline

  5. #45 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    Nach und nach schlossen sich sämtliche Anwesenden der Expedition an, einige zögernd, manche entschlossener als andere, während wieder andere im ersten Affekt gleich ganz den Schauplatz verließen, und von Meister Pallas wieder zurückgeholt werden mussten. Dan’el selbst hielt sich im Hintergrund und beobachtete das Geschehen interessiert, aber schweigend, und beschränkte sich auf ein kurzes, begrüßendes Nicken für einen weiteren jungen Mann, der sich zu ihnen gesellt hatte. Er schien ein alter Bekannter des Ordenskriegers zu sein und grüßte ihn und den Rest der Anwesenden fröhlich, doch Dan’els positiver Eindruck von dem Jungen geriet etwas ins Wanken, als Pallas ihn quasi des Verrats bezichtigte. Umso mehr irritierte ihn dann, dass der Magier offensichtlich trotz dessen absolut keine Einwände dagegen hatte, dass der junge Mann sich ihnen anschloss, und Dan’el zog verwundert die Augenbrauen in die Höhe, während er sich fragte, ob die Magier in allen Fällen so nachlässig agierten. Ihnen zu Gute wollte er dies nicht annehmen, doch dies ließ wiederum nur den Schluss zu, dass entweder Mirax ein unschätzbar wertvoller Begleiter war, was Dan’el aufgrund des scheinbar noch recht jungen Alters des Mannes ein wenig bezweifelte, oder dass es etwas mit ihrer Mission zu tun hatte.
    Wie auch immer, das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen. Daran erinnerten ihn auch Lucien und Xaverine, die ein weiteres Mal ihre gegenseitige Abneigung zum Ausdruck brachten und um ein Haar aufgrund einiger schnippischer Bemerkungen in Streit geraten wären. Einen Moment lag erwog Dan’el, zu versuchen, die Situation zu entschärfen, doch glücklicherweise blieb es ihm dank Xaverines kluger und bedachter Reaktion erspart, sich vor allen anderen einzumischen. Statt weiterer Provokationen spielte sie die Situation herunter und wandte sich an Meister Pallas, der die Sache zwar ebenso schweigend, doch offenbar auch leicht missbilligend beobachtet hatte.
    Xaverines Frage lenkte seine Aufmerksamkeit jedoch offensichtlich schnell wieder auf wichtigere Dinge. „Ganz recht, ich sagte Morgendämmerung. Und bis dahin sind es noch etwa 13 Stunden, schätze ich.“, erwiderte er mit einem leichten Lächeln, ehe er wieder ernst wurde und ruhig antwortete: „Mit einer exakten Entfernungsangabe kann ich euch leider nicht dienen, doch wir gehen davon aus, dass der Weg zur Ruine etwa zwei oder drei Tagesmärsche in Anspruch nehmen wird. Genaueres wird euch sicherlich Morgian sagen können, er kennt die verschlungenen Wege des Dschungels um einiges besser, als es jemand aus der Festung vermögen würde. Bedauerlicherweise können wir ebenfalls nicht mit Bestimmtheit sagen, welche Ruine genau gemeint ist. Die Inschriften auf dem Obelisken lieferten nur vage Hinweise, die schwer zu entschlüsseln sind und auf mehrere Ruinen zutreffen könnten. Sicher sind wir uns allerdings in dem Punkt, dass die Ruine im Westen Farangas liegen muss, daher wird euch euer Weg vorrangig in diese Richtung führen.“ Der Magier wandte den Kopf leicht zur Seite und blickte bei den nächsten Worten Dan’el in die Augen. „Wir werden euch selbstverständlich all unsere derzeitigen Informationen zur Verfügung stellen, und mit hoher Wahrscheinlichkeit werdet ihr um einiges mehr Klarheit als wir erlangen, wenn ihr die Gegebenheiten erst einmal mit eigenen Augen erblickt.“
    Pallas wandte sich wieder der Gruppe zu und fuhr mit leicht erhobener Stimme fort: „Bis dahin schlage ich vor, dass ihr in der verbleibenden Zeit alle Vorkehrungen für die Reise trefft, die ihr für nötig erachtet, sollten keine weiteren Fragen mehr bestehen.“ Abwartend blickte Meister Pallas in die Runde, doch Dan’el schwieg weiterhin. Zwar waren ihm längst nicht alle Zusammenhänge klar geworden, und immer noch hatte er das Gefühl, dass ihnen irgendetwas verschwiegen wurde, doch dennoch war er der Meinung, dass für ihn alles Wichtige gesagt sei.
    Cruxa ist offline

  6. #46 Zitieren
    Ritter Avatar von Mirax
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    Mirax amüsierte sich immer noch über die Blonde, die vor Selbstbewusstsein wohl zu platzen schien, als sie den Raum bereits verließen. Hochmütig war sie, nein das traf es nicht, hochgemut, genau! Und so übermütig wie er selbst. Mirax merkte, dass er völlig abgeschweift war, denn er kriegte gar nicht mit, dass die Gruppe schon über den Aufbruch nachdachte.
    Lucien und Mirax gingen nochmal kurz auf den Kampfplatz und übten ein Paar Schläge. Und Lucien runzelte wie damals die Stirn, als Mirax plötzlich Stöße einbaute oder dann Stab in der Mitte fasste und mit beiden Enden von links und rechts zuschlug. "Du wärst nie ein ranghoher Krieger geworden, benimm dich Junge", brummte Lucien, halb freundschaftlich, halb mahnend. "Wollte ich nie und du musst zugeben, dass es effektiv ist." - "Ja", räumte der Rekrutenausbilder ein. "Aber gut, dass keiner zuschaut."
    Mirax ist offline Geändert von Mirax (16.02.2011 um 19:53 Uhr)

  7. #47 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jim Hal Wilson
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    Welche Bücher brauchte man bei einer derart gefährlichen Unternehmung?
    »Die alte Schrift«, das Standardwerk über die Zeichen des alten Volkes, gehörte sicherlich dazu. Jim kannte es zwar beinahe auswendig, aber er stellte sich nichts grausamer vor, als vor einer Einmeißelung zu stehen und eines der Zeichen vergessen zu haben.
    Bei »Höhlen und Grotten Farangas« war die Entscheidung ebenso einfach - der Autor hatte in diesem Fragment eine Vielzahl der Eigenarten, Bewohner und Mythen der unterirdischen Gewölbe Farangas gesammelt und durch eigene Expeditionen belegt. Fragmentarisch, da er von der letzten Forschungsreise nie zurückgekehrt und für immer im Dunklen verschollen geblieben war.
    Aber konnte man in den Tiefen des Tempels auch etwas mit »Alchemie für Fortgeschrittene« anfangen, mit den »Ursegor-Chroniken«? Na ja, auf das eine oder andere Buch mehr kam es dann auch nicht an.
    Als Jim seinen verstaubten Rucksack aus einer Ecke zerrte und neben den Bücherstapel stellte, dämmerte ihm, dass er wohl doch noch mal aussortieren musste. Er seufzte.
    Die Tür wurde aufgerissen, und abermals stand Enzo im Raum. Statt seiner üblichen guten Laune sprühte er vor Wut fast Funken, und Jim ahnte, wer und was dafür verantwortlich war.
    »Danke, dass du mir einen Platz bei der Expedition beschafft hast!«, fauchte er.
    »Hör mal, ich hab's einfach vergessen«, versuchte Jim zu beschwichtigen. Vielleicht waren das nicht die klügsten Worte, die er hätte wählen können.
    »Kapierst du eigentlich, dass du mich betrogen hast?«, schrie Enzo und schluckte schwer. »Ich war es, der es als Erster wusste, der dir vertraut hat. Und jetzt bin ich der Einzige, der nicht dabei ist!« Seine Stimme klang belegt. Jim fürchtete, er würde gleich anfangen zu heulen.
    »Es war keine Absicht von mir...«, begann er, wurde aber unterbrochen.
    »Scheiße«, fluchte Enzo, »hör auf zu reden. Verpiss dich einfach! Verpiss dich und vermoder in diesem Scheiß-Tempel!« Mit zwei Bächen aus Tränen im Gesicht trat er vor und warf den Stapel dicker Schwarten um. Dann rannte er hinaus.
    Jim packte äußerlich unbeeindruckt weiter seine Sachen. Erst spät am Abend legte er sich nieder. In dieser Nacht schlief er zum ersten Mal, seit er sich erinnern konnte, unruhig. Als die ersten Hahnschreie erklangen, hatte er Kopfschmerzen und fühlte sich absolut nicht bereit zum Aufbruch.
    Jim Hal Wilson ist offline

  8. #48 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    Nach und nach hatten die einzelnen Gruppenmitglieder den düsteren Raum verlassen, um sich auf den immer näher rückenden Aufbruch vorzubereiten. Dan’el war geblieben, zum einen in der Hoffnung, doch noch etwas Genaueres erfahren zu können, und zum anderen aus dem Grund, dass er Meister Pallas Blick derart interpretiert hatte, dass der Meister ihm möglicherweise noch etwas mitzuteilen hätte. Zu seiner größten Freude hatte er sich nicht getäuscht, und als schließlich keiner mehr anwesend war, der die Aufmerksamkeit des Magiers in Anspruch nahm, wandte dieser sich unvermittelt zu den hohen, staubigen Bücherregalen um und begann, bedächtig an ihnen entlang zu schreiten. Interessiert beobachtete Dan’el den Magier, der sich nicht lange damit aufhielt, scheinbar ziellos in der Gegend umher zu irren, sondern sich stattdessen zielstrebig auf eine der im Schatten verborgenen Ecken zubewegte und ein unscheinbares, etwas mitgenommen wirkendes Buch daraus hervorzog. Als der Magier wieder in den Lichtkreis der Fackeln zurücktrat, erhaschte Dan’el einen kurzen Blick auf den Einband des Buches, bevor Pallas es aufschlug. Es handelte sich offenbar um ein Exemplar von „Die alte Schrift“, eines der Standardwerke, das sich mit Sprache und Schrift des alten Volkes beschäftigte, in dessen Inneren einige ordentlich gefaltete Blätter neuen Pergaments lagen, die in einem solchen Kontrast zu den teilweise bereits vergilbten Seiten des Buches standen, dass sie fast schon zu glänzen schienen.
    Neugierig trat Dan’el näher, während Pallas das Buch achtlos zur Seite legte, die Pergamentblätter an sich nahm und sie sorgfältig entfaltete, um sie auf dem Tisch vor sich ausbreiten zu können.
    „Das sind die Aufzeichnungen der Inschrift des Obelisken.“, fügte er erklärend hinzu, und Dan’el beugte sich gespannt darüber, um einen Blick darauf werfen zu können. Es handelte sich dabei sowohl um sorgsam protokollierte Runen und Schriftzeichen, als auch bereits einige Übersetzungen, die teils über, teils neben die Symbole geschrieben waren. Dan’el beschränkte sich darauf, nur kurz die Symbole zu überfliegen, doch selbst mit solch oberflächlicher Betrachtung fiel ihm etwas Merkwürdiges daran auf. Zwar existierten keinerlei Absätze oder Lücken in den Texten, und doch schien ihm, als fehlten an einigen Stellen immer wieder ganze Abschnitte. Die syntaktische Konstruktion ließ einfach nicht darauf schließen, dass der Text durchgehend geschlossen zusammen hing, doch Dan’el war sich nicht ganz sicher, inwieweit diese Tatsache für jemanden ersichtlich wäre, der sich nicht besonders eingehend mit solchen Thematiken beschäftigte.
    „Ist das alles, was auf dem Obelisken stand?“, wandte er sich daher fragend an Meister Pallas und zog bei der Antwort des Magiers überrascht die Augenbrauen in die Höhe.
    „Nein, wie Ihr sicherlich vermutet. Bedauerlicherweise waren die meisten Teile der Inschrift bereits stark verwittert und dementsprechend schwer zu entziffern. Daher reichte die Zeit leider noch nicht aus, alle Symbole einigermaßen ordentlich schriftlich festzuhalten. Doch seid unbesorgt, wir haben uns wohlweislich auf die wichtigsten Abschnitte konzentriert, so dass alles Wesentliche enthalten sein sollte.“
    Dan’el nickte bedächtig, und runzelte dabei dennoch leicht zweifelnd die Stirn. Ehe er jedoch weitere Fragen stellen konnte, fuhr Meister Pallas mit erhobener Stimme fort: „Es ist bereits spät, und bevor ihr alle morgen aufbrecht, gibt es noch einige Dinge, die ich erledigen muss. Wenn es Euch also nichts ausmacht, würde ich Euch bitten, mich zu entschuldigen.“
    „Natürlich.“, antwortete Dan’el leicht aus dem Konzept gebracht, und Meister Pallas schickte sich an, den Raum zu verlassen. Ehe er in die Dunkelheit des Ganges hinaustreten konnte, hielt er jedoch noch einen Moment inne und wandte sich mit einem leichten Lächeln nochmals Dan’el zu.
    „Ich weiß nicht, ob wir uns vor eurer Abreise noch einmal begegnen werden, doch sollte dies nicht der Fall sein, möchte ich euch noch einmal alles Gute wünschen. Viel Glück, und ehe ihr die ganze restliche Nacht in der Bibliothek verbringt, würde ich Euch bitten daran zu denken, dass Schlaf nicht überbewertet wird.“ Immer noch lächelnd wandte er sich schließlich zur Gänze um, verschwand in den Schatten des Ganges und ließ einen verwirrten Dan’el zurück.
    Cruxa ist offline

  9. #49 Zitieren
    Held Avatar von paladinmirko
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    Morgian war bereits seit ein paar Stunden wach und hatte sich überlegt was er wohl bräuchte. Wahrscheinlich haben die anderen schon direkt alles gepackt. Sämtliche Schriften und anderes Zeug, was in seinen Augen nur Ballast war. Morgian hatte den Entschluss gefasst, nur seine Waffen und etwas Proviant mit zu nehmen, sowie ein, zwei Fackel. Er ging hinüber zu einem Eimer Wasser, der in seiner Rekrutenkammer auf dem Boden stand. Er ließ sich auf die Knie nieder und eine alte Schürfwunde, die er sich noch vor der Versammlung geholt hatte, brannte vom Staub auf dem Boden. Er formte mit den Händen eine Kelle und tauchte sie ins Wasser, kurz darauf warf er sich das kühle Nass ins Gesicht. Als er wieder hoch kam, überlegte er, ob er nicht doch etwas trainieren sollte, denn die bevorstehende Reise würde sein altes Kampfgeschick doch noch fordern. Er ließ sich erneut nieder und begann mit den Liegestütz.
    Total verschwitz und dreckig kam er hoch, worauf er sich erneut das Gesicht, und den Körper diesmal noch dazu, wusch. Leicht erschöpft trat er ins warme, helle Sonnenlicht. Er sah zwei Gestallten aus dem Schatten treten, als er Meister Pallas erkante. Die zweite Person musste auch ein Magier sein, denn sie trug die selben Kleider, wie Pallas es tat. „Ah, Morgian, dich suchten wir gerade“, sprach Meister Pallas ihn an. Morgian zog eine Augenbrauen skeptisch hoch, wirkte dann jedoch interessierter. „Es geht um die Reise, wir sagten ja bereits, das es nach Westen geht, und ich wollte mit dir besprechen wohin genau.“ Morgian sah ihn an und nickte. Er wandte sich zur Seite, als würde er wem ausweichen, und deutete mit der Hand und einer ausholenden Geste in sein Kämmerchen. Pallas nickte erfreut und lächelte als er eintrat. Der andere Magier jedoch, hatte eine eiserne Miene aufgesetzt und folgte einfach nur, ohne jegliche Gefühlsregung.
    „Also, wir glauben, das es bereits Menschen gab, die dieses Artefakt besaßen. Und zwar der Burgherr Patrosco. Er gab es einem seiner Fürsten mit nach Westen, der dort seine Burg hatte. Dort müsstet ihr suche.“ Morgian seufzte. Er kannte diese Gegend. Voll von Untoten, das sollte nicht einfach werden, dennoch war er überzeugt, das sie es schaffen würden. „Gut“, sprach er und beendete damit Meister Pallas warten, „ich werde mich darauf gut vorbereiten, ich kann mir denken, das es so einige verzweigte Keller geben wird, da unten.“ Der Magier nickte bedächtig und war scheinbar erfreut das zu hören. „Sehr schön“, sagte er und erhob sich von seinem Hocker. Morgian nickte ihm noch einmal zu, als dieser hinaus ging. Nun war er wieder alleine und war sich im klaren darüber, das er ab sofort dafür zu sorgen hatte, das die Gruppe ihren Zielort erreicht. Er würde die anderen gleich informieren, denn die Sonne war bereits aufgegangen.
    paladinmirko ist offline

  10. #50 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Xaverine
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    Allmählich wurde Xaverine ungeduldig. Sie fieberte der endgültigen Abreise förmlich entgegen, schon in der vergangenen Nacht hatte sie es kaum vermocht, ein Auge zuzudrücken oder wenigstens still liegen zu bleiben. So war sie bereits zum großen Tor der Vulkanfestung geschlendert, als die Sonne noch kaum zu sehen gewesen war und der Himmel eine hellrote Farbe angenommen hatte.
    Auch Mirax und Lucien waren bereits eingetroffen, gemeinsam standen sie einige Schritte von der Blonden entfernt und Xaverine selbst ereilte der Eindruck, dass keiner von ihnen ihr oder den anderen sonderlich viel Beachtung schenkte. Denn auch Dan'el und Jim befanden sich bereits in Sichtweite. Insgesamt hing daran jedoch nichts, was Xaverine empörte oder missbilligte, wenngleich sie sich in jenem Moment fragte, wie um alles in der Welt sie diese Reise überstehen sollte.
    Die andere Frage war, ob sie diese überhaupt überstehen sollte. Sicherlich, Xaverine würde sich keineswegs die Möglichkeit entgehen lassen, die Vulkanfestung zu verlassen und doch hatte sie bereits mehrmals mit dem Gedanken gespielt, sich bereits kurz nach Aufbruch vom Rest der Reisegruppe zu entfernen. Doch wo sollte sie dann hin?

    Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen, als sie eine herannahende Gestalt am Horizont erblickte. Morgian. Mit ihm würden sie vollzählig sein.
    Xaverine ist offline Geändert von Xaverine (19.02.2011 um 23:51 Uhr)

  11. #51 Zitieren
    Lord of the First Order  Avatar von Nightcall
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    There's been an awakening. Have you felt it? The Dark side, and the Light.
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    Eine Baumwurzel übersah Sancho und stolperte über ihr, darauf fiel er einen steilen Abhang hinunter. Er ließ sich rollen, und konnte es nicht verhindern. Es war einfach nicht möglich sich irgendwo festzuhalten. Dann prallte er gegen den Boden, der zwar matschig war, jedoch fest genug um ihm einen festen Widerstand zu geben. Sancho landete mit dem Rücken gegen den Boden, es schmerzte. Er stand klagend auf und versuchte wieder zu begreifen was gerade passiert war. Ihm war etwas schwindelig, jedoch war das nur halb so wild. Sancho lief verwirrt weiter, er wusste jetzt nicht wo er genau war, also lief er weiter um zu schauen wo genau er sich befand. Vor ihm erstreckte sich ein Strand. "Was, ich bin schon am Meer?" Murmelte Sancho. Er sah weiter hinten ein Lager an dem ein Feuer brannte. "Wer zum Geier sitzt da vorne" Überlegte er unsicher und zog seine Klinge aus der Scheide. Sancho schleichte sich an das Lager ran und kam immer näher an diese Person ran. Nun stand er direkt hinter ihr, das war seine Möglichkeit, da die Person ihn noch nicht bemerkt hatte. Sancho griff mit einem Arm um den Hals dieser Person und zog sie zu sich. Der Mann zuckte zusammen. "Wer bist du Fremder?" Sprach Sancho in ruhigen Worten, und wartete auf die Antwort. Eine falsche Antwort würde dem Bandit nicht gefallen, so würde dieser Fremde vielleicht nicht mehr lange leben!
    Nightcall ist offline

  12. #52 Zitieren
    Ritter Avatar von Mirax
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    Mirax wartete ungeduldig auf den Aufbruch und trat von einem Fuß auf den anderen. Auch Xaverine schien von der Ungeduld gepackt zu sein. Mirax lächelte zaghaft zu ihr herüber, als sich im plötzlich eine Hand fest auf die Schulter legte. Er fuhr herum und sah Ignatus, Meister Ignatus, der ihn streng anblickte. "Mirax, ich muss mit dir reden." und etwas lauter: "Also müssen dich deine Gefährten kurz entschuldigen. Nun komm. Ignatus ging mit Mirax in Richtung der Kapelle, im oberen Bereich der Festung.
    "Dein Abgang hat Misstrauen unter einigen Angehörigen des Ordens und der Inquisition gesät, sogar Mendoza ist sich deiner nicht ganz sicher. Auch wenn ich dir keine bösen Absichten zutraue, sage mir, warum du gegangen bist. Und sei ehrlich!"
    "Meister, es muss jugendlicher Übermut gewesen sein.", murmelte Mirax. "Ich habe die Enge und aus meiner damaligen Sicht, die Unfreiheit, die hier herrscht nicht akzeptieren wollen. Doch bin ich bereits vom Gegenteil überzeugt, denn allein die Tatsache, dass ihr mich habt gehen lassen, beweist es." - "Nun, wenn das alles ist, bin ich geneigt dir zu verzeihen. Doch ob auch der Inqusitor das tut..." - "Mendoza, aber ich..." - "Schweig", herrschte Ignatus den jungen Mann an, denn sie warten bereits in der Halle und schritten auf den Obersten Kommandanten zu.
    "Hier ist der abtrünnige Ordenskrieger."
    "Mirax, du hast den Orden verraten, obwohl ich, der Inquisitor, dich aufgenommen und dir getraut habe", grollte der Mann.
    "Schweig, ich will nichts hören. Die Tatsache, dass dich Ignatus doch her gebracht hat, spricht dafür, dass er dir noch traut und auch, dass du freiwillig zurückgekehrt bist, spricht für dich. Doch du musst dich beweisen und dieser Beweis ist auch als Straft zu sehen. Wenn auch nur ein Mitglied der Gruppe nicht zurück kehrt, mache ich dich dafür verantwortlich. Bis auf Lucien, ich weiß, dass ihr befreundet seid, ist jeder wohl manchmal deines Schutzes bedürftig. Wenn du versagst, werde ich dich nicht ein zweites Mal gehen lassen, oder dir Gnade gewähren. Doch wenn ihr mit dem Artefakt und vollzählig zurückkehrt, bin ich geneigt, mein Vertrauen, das ich dir nun entgegen bringe, in eine Ehrung meinerseits zu wandeln und dich eventuell als Respektsperson des Ordens anzusehen und als solche bekannt zu machen.
    Und nein, du hast nicht die Wahl. Geh nun und Ignatus, kümmere dich darum, dass er die Aufgabe erfüllen kann."

    Etwas eingeschüchtert und mit Unbehagen, verließ Mirax die Halle, Ignatus auf dem Fuße. "Meister, ich werde mein bestes Tun, das verspreche ich."
    "Davon gehe ich aus, und hier ich habe noch etwas für dich. Da du so früh gegangen bist, konnten wir, bedauerlicherweise, nur Lucien in der Magie ausbilden, doch du musst ihm aushelfen können. Also habe ich hier zwei Spruchrollen für dich. Nutze sie weise und nur wenn es keine andere Möglichkeit gibt." - "Ja, Meister, vielen Dank, Meister." So 'höflich' war Mirax seit langem nicht gewesen, doch in seiner aktuellen Verfassung konnte er nicht anders. Sie waren nun zur Gruppe zurückgekehrt, und die anderen schienen etwas neugierig zu sein, was der Magier mit Mirax beredet hatte.
    Mirax ist offline

  13. #53 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jim Hal Wilson
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    Bevor jedoch jemand Mirax wegen seines Einzelgesprächs befragen konnte, räusperte sich Morgian. »Alle da? Dann sage ich euch jetzt, wie es weitergeht.«
    Jim wünschte sich, dass er schnell auf den Punkt kommen würde. Er konnte sich vor Müdigkeit kaum auf den Beinen halten.
    »Ich werde der Gruppe wegen der Landschaftskenntnis vorangehen. Unser Ziel ist eine Ruine, die früher dem Burgherrn Patrosco gehörte. Der Weg dorthin wird einige Tage in Anspruch nehmen und teilweise durch unwirtliche Gegenden führen, aber nicht zu ernsthaften Schwierigkeiten führen. Die beginnen erst, wenn wir da sind.« Morgian machte eine bedeutungsvolle Pause, bevor er sich wieder auf das eigentliche Thema besann. »Du«, sprach er Lucien an, »bildest den Abschluss, damit wir nicht anfällig für einen Hinterhalt werden. Davor läuft der Magier, der im Notfall genügend Abstand nach vorn und hinten hat, um seine Zaubersprüche zu wirken. Ihr drei«, er musterte Mirax, Dan'el und Xaverine nacheinander, »bleibt direkt hinter mir. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir uns verlaufen sollten, macht einer von euch den Späher.« Er hob die Stimme. »Alles klar oder meint jemand, eine bessere Idee zu haben?«
    Jim hatte keine Ahnung von militärischer Taktik und hielt deshalb den Mund. Dan'el hatte aber noch eine andere Frage. »In welcher Verbindung steht Patrosco mit unserem Auftrag? Hieß es nicht, das Artefakt befinde sich tief unter der Erde?«
    Morgian antwortete mit einem Schulterzucken. »Pallas zufolge besaß Patrosco das Artefakt eine Zeitlang. Ich denke, in seiner ehemaligen Burg sollen wir die Fährte aufnehmen. Wenn das Ding wirklich so besonders ist, wird es dort sicher seine Spur hinterlassen haben.«
    Dies schien Dan'el vorerst zufriedenzustellen, und so richtete Morgian seine Worte wieder an die gesamte Truppe. »Die Magier stellen uns Verpflegung zur Verfügung. Ich hoffe, ihr habt keine Ausrüstung vergessen und nichts Unnötiges eingepackt.« Er warf einen verächtlichen Seitenblick auf Jim, aus dessen Tasche die Bücher nur so quollen. Morgian drohte: »Ich versichere euch, für ungeübte Wanderer wird der Weg mit zu viel Gewicht nach kurzer Zeit zur Qual.«
    »Kein Problem«, entgegnete Jim, »ich kenne einige Levitationszauber.« Er hörte Kichern von der Seite.
    Sie teilten den Proviant untereinander, und so brachen sie auf: Voran ging Morgian mit weit ausgreifenden Schritten und einem melodischen Brummen, und nach ihm folgte der Rest der Gruppe im Gänsemarsch und in gelöster Stimmung. Die Konservativen hatten darauf beharrt, ihren Rucksack selbst zu tragen, aber es gab auch einige, die den ihren neben sich her schweben ließen.
    Jim Hal Wilson ist offline Geändert von Jim Hal Wilson (02.03.2011 um 12:09 Uhr) Grund: Levitationszauber statt -spruchrollen

  14. #54 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    Allmählich entfernte sich die kleine Gruppe weiter von der Vulkanfestung, bis jetzt noch auf den üblichen Wegen durch die Wildnis. Dank ihres leicht verspäteten Aufbruch war die Sonne bereits aufgegangen, auch wenn sie noch nicht sonderlich hoch am Himmel stand, und in dem matten Licht des anbrechenden Tages lag die unmittelbare Umgebung der Festung ruhig und noch etwas verschlafen vor ihnen. Abgesehen von leisem Vogelgezwitscher und gelegentlichen, undefinierbaren Schreien in etwas weiterer Entfernung schien der Wald noch relativ friedlich zu sein, auch wenn sich dies im Laufe des Tages sicherlich noch ändern würde.
    Auch Morgian schien der Meinung zu sein, dass es besser war, je schneller sie vorankamen, oder wollte einfach sein verspätetes Erscheinen wieder etwas ausgleichen. In jedem Fall jedoch ging er zügig an der Spitze der Gruppe, während die anderen ihm halbwegs geordnet folgten. Dan’el selbst war nicht einmal der Gedanke gekommen, dem Mann bezüglich der vorgeschlagenen Reihenfolge zu widersprechen, und er hatte sich folgsam an den ihm zugewiesenen Platz begeben, auch wenn ihm nicht ganz klar war, was Morgian mit „Spitzel“ genau gemeint hatte. Aber im Zweifelsfalle würde er es wohl ohnehin noch früh genug erfahren. Im Moment beschäftigte ihn mehr der Anblick seiner eigenen Tasche, die frei in der Luft neben ihm schwebte, und er folgte ihr fasziniert mit seinem Blick. Zwar war er schon früher hin und wieder Magiern begegnet und hatte auch mehrmals bereits Magie beobachten dürfen, aber er hatte noch nie die Gelegenheit gehabt, sozusagen selbst Magie anzuwenden.
    Unwillkürlich warf er einen fragenden Blick über seine Schulter zurück zu Jim, der sich direkt hinter ihm befand, und verlangsamte sein Tempo für einen Moment, um neben dem Magier herlaufen zu können. Leicht lächelnd sprach er ihn an: „Sehr praktisch, solche Zauber; oder besser gesagt wohl Schriftrollen. Wie lange hält die Wirkung denn in etwa an? Und wie funktioniert das überhaupt?“, fragte er und hoffte, dass seine Fragen sich nicht allzu unwissend oder aufdringlich anhören würden.
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  15. #55 Zitieren
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    Der Abstieg von der Festung, von der Flanke des Vulkans, war angenehm zu laufen. Das Schlimmste, mit dem sie zu kämpfen hatten, waren auf den Weg hängende Zweige und Gestrüpp. Aufgrund der morgendlichen Ruhe besserte sich Jims Laune zusehends, auch wenn er sich anstrengen musste, mit dem strammen Schritt Morgians mithalten zu können. Die Formation der Gruppe löste sich schon bald auf: hier drohte noch kein Unheil, und Morgian und die beiden Ordenskrieger ließen ihre Blicke mehr sich an der Natur ergötzend als argwöhnisch durch die Gegend streifen.
    Jim war etwas überrascht, als er von Dan'el angesprochen wurde, weil er schon wieder in Gedanken abgedriftet war, aber momentan - und das war fast eine neue Erfahrung für ihn - hatte er durchaus Lust auf eine Konversation. Und über das Zaubern konnte er lange erzählen.
    »Es handelt sich hierbei um einen besonders wirkungsvollen Levitationszauber. Ich habe ihn aus Sophystos' „Traktat über das schwebende Verfahren“, wo er nur verborgen in einer Fußnote auftaucht. Er ist komplizierter als ein herkömmlicher Spruch, verliert seine Wirkung aber erst nach ein paar Stunden.«
    Dan'el nickte. »Und was hat es mit den Spruchrollen auf sich? Wofür sind die gut?«
    »Spruchrollen dienen als Projektionsfläche für die Gedankenkraft, mit der der Zauber gewirkt wird«, dozierte Jim. »Für eine erfolgreiche Ausführung eines Zaubers ist eine hohe Konzentration nötig. Die Erfahrung hat uns Magier gelehrt, dass ein Zauber viel schneller ausführbar ist, wenn der Zaubernde direkt auf den Zauberspruch schaut statt seinen Blick an irgendeinem zufälligen Punkt in seiner Umgebung zu fixieren. Wer während des Zauberns abgelenkt wird, kann böse Überraschungen überleben.« Er stolperte über Wurzel, fing sich aber rechtzeitig. »Nebenbei dienen die Schriftrollen als Erinnerungsstütze, da einige Texte sehr schwierig auswändig zu lernen sind.«
    Dan'el war offensichtlich überrascht angesichts dieses Aufwands des Zauberns. »Das bedeutet dann wohl, dass Kampfmagier die beste Ausbildung haben müssen? Ich stelle es mir schwierig vor, sich in einer Schlacht angemessen konzentrieren zu können.«
    Jim winkte ab. »Die elementaren Kampfzauber sind die einfachsten Sprüche, die es gibt. Die kann jeder Novize im Schlaf sprechen.«
    Schweigend liefen sie einige Sekunden nebeneinander her, bis Jim wieder das Wort ergriff. »Es wundert mich etwas, dass du ein Archäologe bist, aber mit dem Zaubern nichts am Hut hast. Warum hast du dann diesen Beruf gewählt?«
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  16. #56 Zitieren
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    Etwas überrascht blickte Dan’el auf, als Jim erneut das Wort an ihn richtete, und erwiderte mit hochgezogenen Augenbrauen: „Muss man denn ein Magier sein, um Interesse an historischen Gegebenheiten oder altertümlichen Kulturen zu haben?“
    Jim antwortete ihm: „Nein, natürlich nicht. Aber die Geschichte unserer Welt und die Entwicklung der Magie sind untrennbar miteinander verknüpft, und ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich mit dem einen befassen kann, ohne sich gleichzeitig mit dem anderen auseinanderzusetzen. Nach meiner Erfahrung liegt die Hauptmotivation für das Studium der Geschichte darin, mehr über Magie und ihre Herkunft und Eigenarten zu erfahren.“
    Nach dieser Erklärung warf Dan’el dem jungen Magier einen nachdenklichen Blick zu. Jim wirkte nicht so, als hätte er bereits viel von der Welt gesehen oder eine Vielzahl unterschiedlicher Leute angetroffen. Wahrscheinlich hing seine Einschätzung schlicht und einfach damit zusammen, dass er sich bisher hauptsächlich unter Magiern aufgehalten hatte, und demzufolge auch nur Historiker kannte, die bei ihren Forschungen das Augenmerk nahezu ausschließlich auf den magischen Aspekt legten. Allerdings hielt Dan’el es nicht für angemessen, dem jungen Mann Unerfahrenheit oder gar eine einsichtige Sicht der Dinge zu unterstellen, und versuchte, es etwas diplomatischer zu formulieren: „Vielleicht hast du einfach noch nicht die richtigen Leute getroffen. Ich kenne viele, die sich ebenfalls mit Archäologie befassen, ohne dabei Magie in den Vordergrund zu stellen. Für die Entwicklung unserer Gesellschaft in dieser Form war mehr als nur Magie wesentlich, auch wenn diese sicherlich eng mit unserer Geschichte verknüpft ist. Es ist einfach faszinierend, etwas über die Ansichten, Moralvorstellungen, Sprachen oder gesellschaftlichen Strukturen früherer Kulturen zu erfahren. Um zu verstehen, weshalb die Dinge so sind wie sie sind, muss man erst einmal verstehen, weshalb und woraus sie sich entwickelt haben. Um zu verstehen wer wir sind, müssen wir unsere Herkunft und Vergangenheit kennen, und dabei gibt es viele Aspekte, mit denen man sich beschäftigen kann, nicht nur den Einfluss von Magie.“ Und außerdem waren meine Eltern ebenfalls Archäologen, dachte er bei sich, sprach die Worte jedoch nicht laut aus. Er wollte nicht, dass es sich so anhörte, als hätte er sich aus Bequemlichkeit, mangels eigener Meinung oder gar Beeinflussung heraus dafür entschieden. Sicherlich hatte die Tatsache, dass er von klein auf mit Archäologie in Berührung gekommen war, ebenfalls einen Teil dazu beigesteuert, doch allein davon rührte seine Begeisterung ganz gewiss nicht her.
    Etwas gedankenverloren warf er Jim, der immer noch neben ihm herging, einen kurzen Blick zu, und brach nun seinerseits das Schweigen zwischen ihnen. „Was ist mit dir? Warum wird man Magier?“, fragte Dan’el ehrlich interessiert. „Was für eine Motivation steht dahinter? Macht? Oder Wissen?“, fügte er mit einem Seitenblick auf die zahlreichen Bücher hinzu, die Jim mit auf den Weg genommen hatte. Ein wenig ärgerte er sich jetzt darüber, dass er selbst nur das allerwichtigste eingepackt hatte. Wenn er gewusst hätte, dass er sein Gepäck höchstwahrscheinlich den gesamten Weg über nicht selbst tragen musste, wären ihm so einige Bücher aus der Bibliothek eingefallen, die ihn noch sehr interessiert hätten.
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  17. #57 Zitieren
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    Warum er Novize geworden war? Jim musste nachdenken. »Die Frage hat sich mir nie gestellt. Ich habe den ganzen Tag nichts anderes getan als zu lesen, mir die kindgerechten Zaubersprüche aus den Büchern zu notieren und sie im Haushalt zu erproben. Ich bin hauptsächlich ins Kloster gegangen, um dort weiterlesen zu können - erstens, weil ich kein Geld mehr hatte, um neue Bücher zu kaufen, und zweitens, da mich meine Eltern gedrängt haben, eine Ausbildung zu beginnen. Es erschien mir wie der nächste unabwendbare Schritt, Novize zu werden, nicht als eine Wahl. Als ich dann in der Bergfestung angekommen war, habe ich mein Studium der Bücher fortgesetzt, aber dort waren alle zufrieden mit mir und überhäuften mich mit Lob und guten Noten.«
    Es war ein seltsames Gefühl, so viel von sich preiszugeben. Jim reflektierte selten die Vergangenheit oder die Gründe, die zu Entscheidungen führten. Welchen Eindruck er wohl auf Dan'el machte? Von seinen Altersgenossen war Jim häufig verspottet worden, ja selbst in der Bergfestung hielt man ihn für weltfremd. Dan'el begegnete ihm anders - weder auf die herablassende oder bewundernde Art der Novizen, noch freudestrahlend wie die Magier, noch grimmig wie die Kampfausbilder. Jim kannte es nicht, dass ein Gesprächspartner Interesse an seiner Person zeigte. Üblich war es, dass jemand eine Leistung von ihm erwartete, ob das nun seine Eltern oder Enzo waren. Deshalb tat es ihm gut, ungezwungen mit Dan'el zu plaudern.
    Mittlerweile hatte die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, und die Gruppe sah in der Ferne ihr erstes Etappenziel in der mittäglichen Glut flimmern, den von Novizen geführten Bauernhof am Saum des Berges. Dort erwartete sie eine erste Rast und kühles, klares Brunnenwasser.
    »Ich bin eindeutig zu dick angezogen«, ächzte Dan'el, und Jim in seiner dunklen Robe versicherte ihm, dass ihn das gleiche Gefühl plage.
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  18. #58 Zitieren
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    Es war ein angenehmer Morgen, als Mustervir erwachte. Still brausten die Wellen, und die Sonne stand schon kurz über dem Horizont. Es war so friedlich, dass er ein kleines Rascheln in der Umgebung nicht bemerkte. Ohne, dass Mustervir es sah, schlich sich eine Gestalt von hinten an ihn heran, griff um seinen Hals und zog ihn zu sich. Mit langsamen, betonten Worten und einer definitiv mänlichen Stimme sagte der Mann: "Wer bist du, Fremder?"
    Mustervir war kurz erschreckt, doch dann spürte er eine gewisse Freude darüber, dass er endlich einen Menschen auf der Insel traf. Doch überwiegend hatte er Angst, sodass er ein wenig Zeit brauchte, um sich zu beruhigen und eine Antwort zu geben. "Ich bin ein ehemaliger Bewohner einer Insel in der Nähe, der aus bestimmten Gründen hierher gesegelt ist, um mein Leben fortzuführen" Der Fremde schien beruhigt zu sein und sprach: "Dann gehörst du ja nicht zu den Leuten, denen ich am liebsten einen Dolch in den Rücken rammen würde. Sag mir noch, wie du heißt und warum du von dieser Insel weggegangen bist, dann kann ich dich wieder loslassen." Mustervir dachte sorgfältig nach und kam zum Entschluss, dass es das beste sei, jemanden zu finden, der in ihn Vertrauen hatte und in welchen man dadurch auch Vertrauen haben konnte. "Mein Name ist Mustervir, und ich bin zur Insel gesegelt, weil meine Eltern gestorben sind und es auf der Insel nichts mehr zu verlieren gegeben hat" Der Mann ließ Mustervir los, setzte sich neben ihn und blickte ihn an.
    Jetzt konnte Mustervir endlich sein Aussehen begutachten. Er hatte eine schlanke Gestalt, war geprägt von Muskeln und hatte ausdrucksstarke Augen. Mustervir wandte kurz seinen Blick ab, da ihm Augenkontskt schwer fiel. Dann aber überwältigte er seine Schüchternheit wieder und betrachtete die Kleidung des Fremden. Es war eine Lederrüstung, bei der man aber kaum Einzelheiten erkennen konnte, da sie voller Schlamm war. Wahrscheinlich war das nicht ihr gewöhnlicher Zustand. Nach einiger Zeit stellte Mustervir selber Fragen: "Wie ist dein Name? Und weshalb bist du in der Wildnis?" "Ich heiße Sancho Ricardo Sánches, aber nenne mich einfach Sancho. Warum ich hier bin, ist eine lange Geschichte. Das Wesentliche fasse ich mal zusammen, auch wenn es etwas komplizierter ist: Mir wurde von einer Expedition nach einem betimmten Artefakt berichtet, und ich soll an der Expedition auf irgendeine Weise teilnehmen. Daher eile ich nun zur Vulkanfestung." "Vulkanfestung?" "Ja. Dort muss ich hin. Erzählen kann ich dir jetzt aber nichts, da ich recht bald ankommen will. Eine Frage noch: Was möchtest du machen? Ich kann dir vielleicht helfen." Mustervir fand, dass er alleine zurechtkommen konnte. "Ach, lass nur. Ich komme gut zu recht." "Wirklich? Na gut, wie du meinst. Vielleicht treffen wir uns irgendwann mal wieder." Und ohne ein weiteres Wort eilte Sancho weiter und ließ einen nun etwas besser über die Geschehnisse auf der Insel wissenden Mustervir zurück.
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  19. #59 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    Dan’el war froh zu hören, dass er nicht der einzige war, dem die gnadenlos brennende Sonne langsam aber sicher etwas zuzusetzen begann. In der Hafenstadt hatte er sich hauptsächlich in den etwas kühleren, schattigen Häusern aufgehalten, und nicht bedacht gehabt, dass das etwas gänzlich anderes als stundenlange Wege in sengender Hitze war. Dementsprechend froh war er über die kurze Rast auf dem Bauernhof, dem er bereits auf seinem Weg zur Vulkanfestung begegnet war, und beschleunigte seine Schritte bei dem Gedanken an frisches, kühles Wasser und einen schattigen Platz zum Ausruhen. Morgian, der dies zu bemerken schien, warf ihm finsteren Blick zu, und sagte leise, fast zu sich selbst: „Das wird wohl nicht nur an der Kleidung liegen.“
    Dan’el blickte dem Mann etwas irritiert hinterher, doch Morgian hatte seinen Blick schon längst wieder nach vorn gewandt. Was sollte das denn heißen? Sicher, Dan’el war nicht unbedingt jemand, der sein Leben damit verbracht hätte, in der Wildnis herumzulaufen oder von morgens bis abends seine Kondition zu trainieren, doch ein kleines Wegstück, das auch noch ausschließlich bergab führte, bewältigte selbst er noch ohne große Probleme. Was nicht heißen sollte, dass sich das nicht im Laufe der Zeit noch ändern würde, was Morgian wohl bereits befürchtete. Er schien auch nicht ganz zufrieden damit, dass sie jetzt bereits eine Rast einlegen wollten, und wirkte so, als wolle er am liebsten gleich wieder aufbrechen. So sagte er, während sie sich langsam immer weiter dem Hof näherten: „Macht es euch gar nicht erst bequem, wir bleiben hier nicht lange. Bis Sonnenuntergang möchte ich gern einen sicheren Rastplatz erreichen, und dazu müssen wir bald wieder aufbrechen.“
    Dan’el war das ganz recht, solange er nur ein paar Minuten Ruhe bekommen würde, bevor sie weiter durch die mittägliche Hitze laufen würden. Mit einem kurzen Blick zu seiner Tasche überzeugte er sich davon, dass sie immer noch folgsam neben ihm her schwebte, und fragte sich dabei interessiert, was sie wohl an Proviant eingepackt hatten. Vor ihrem Aufbruch war er viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen als an so etwas denken zu können, und so nahm er sich vor, dass bei ihrer kurzen Rast ein guter Zeitpunkt wäre, das zu ändern.
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  20. #60 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Drew
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    Drew hatte sich nicht lange im Haus aufgehalten, sondern hatte sich beim Bauern nützlich gemacht, obwohl dies nicht der Standarsarbeit eines Söldners entsprach. Der Bauer entlohnte ihn gut, obwohl er eben nur ein Bauer war. nun war es an der Zeit den Hof zu beschützen. Er wusste egal ob Wolf, Keiler oder aber Bandit er würde sie alle töten und ihr Blut würde den Acker zieren. Dann dachte er etwas über sein altes Leben nach. Er flüsterte ein paar Worte in der Barbarensprache. Eine kühle Brise wehte, was durchaus angenehm für Drew war, schließlich war es heiß. Dann schoss ihm eine Träne in sein Gesicht, er konnte es einfach nicht zurückhalten, als er an seine Eltern dachte. Das waren wohl die einzigsten Personen, neben Oskar die sich für ihn interessiert haben. Er sah hoch in den Himmel und sah, dass der Sonnenuntergang nahte und damit kamen die wirklich gefährlichen Monster raus. Nur für kurz war er in seinen Gedanken vertieft und dann sah er auch schon eine Gruppen Reisender, welche aus ziemlich zwielichten Gestalten zusammengewürfelt worden war. Wahrscheinlich sind es Irgendwelche Schatzjäger, wehe sie kommen dem Bauern einen Schritt zu Nahe, obwohl der Tag dann wenigstings etwas an Action bekommen würde. Er legte einer seiner Hände an den Schaft seines Schwertes und er war bereit es zu nutzen. Doch scheinbar wollten sie nur eine kurze Rast machen . Zu schade dachte sich Drew, doch vielleicht kannten sie einen Weg in die Hafenstadt zu kommen, ohne die Ordenskrieger umzulegen.. Daraufhin ging er zu der Gruppe, nachdem er seinen Lohn erhalten hat.
    Drew ist offline

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