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  1. #21 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    Der Tag war vergangen, ohne dass Dan’el groß davon Notiz genommen hätte. Nachdem Meister Pallas mit einem jungen Novizen zu ihm zurückgekehrt war, hatte dieser ihm voller Begeisterung die uralte Festung der Magier gezeigt, und obwohl der junge Mann noch nicht viel über deren Geschichte oder Geheimnisse wusste, so hatten sie sich doch ausführlich über die Magier, die Festung, den Orden und auch Faranga an sich austauschen können. Dan’el hatte in ihrem Gespräch vieles erfahren, und meinte nun, die Insel schon um einiges besser verstehen zu können, als dies bei seiner Ankunft der Fall gewesen wäre, selbst besser als nach seinem wochenlangen Aufenthalt in der Hafenstadt. Doch dies war nicht der Grund dafür, dass die Stunden bis zum Abend wie im Fluge vergangen waren. Nachdem der Novize ihm ein kleines Zimmer gezeigt hatte, das offensichtlich für kurzzeitige Besucher gedacht war, hatte Dan’el ihn gebeten, den Magiern Bescheid zu geben, dass er sich in der Bibliothek aufhalten würde, sofern das erlaubt war. Der Junge hatte keine Einwände gehabt, und so hatte Dan’el die letzten Stunden damit verbracht, ein ums andere Buch aus den teils verstaubten Regalen hervorzuziehen, und nach und nach immer mehr wahre Schätze unter den alten Dokumenten zu entdecken.
    Dan’el bedauerte es sehr, dass vor einigen Minuten ein Ordenskrieger aufgetaucht war, und ihn darum gebeten hatte, ihm zu folgen, und nahm sich fest vor, die Magier bei Gelegenheit darum zu beten, mehr Zeit mit dem Studium ihrer Bücher verbringen zu dürfen. Glücklicherweise war sein neuer Führer um einiges gesprächiger als noch Leandro es gewesen war, und so erfuhr Dan’el immerhin nicht nur, dass er offenbar endlich erfahren sollte, was das alles hier überhaupt sollte, sondern auch, dass die Magier offenbar schon seit einigen Wochen sehr beunruhigt schienen, und dass es Gerüchte über Expeditionen gab, die in ihrem Auftrag unternommen wurden. Leider konnte auch der Krieger ihm nicht sagen, was genau die Magier in solche Besorgnis versetzte, doch immerhin sah Dan’el nun schon etwas klarer als noch zuvor.

    Mit einem Mal hielt der Krieger inne, und Dan’el hob fragend die Augenbrauen, sah er doch nichts als einen kleinen Innenhof vor sich. Doch schon im nächsten Moment riss er ungläubig die Augen auf, als der Krieger auf eine augenscheinlich solide Wand zuging, entschlossen dagegen klopfte, und die Wand wie von Geisterhand einen düsteren Gang freigab.
    „Bitteschön.“, sagte der Ordenskrieger. „Ihr müsst einfach nur den Gang entlang gehen, dann kommt ihr schon ans Ziel. Ich kann Euch leider nicht weiter begleiten, aber angeblich könnt ihr es nicht verfehlen.“
    „Vielen Dank“, erwiderte Dan’el, und nach einem aufmunternden Lächeln wandte der Krieger sich wieder um und verließ den Hof. Etwas unsicher wandte auch Dan’el den Blick wieder dem finsteren Gang zu, ignorierte das mulmige Gefühl in seiner Magengegend so gut es ging, und folgte dem Gang in einen kleinen Raum, der in dämmriges Licht getaucht war, so dass die hoch aufragenden Bücherregale an seinen Seiten nur noch zu erahnen waren. Zu seiner Überraschung und tiefen Beruhigung befand er sich nicht allein hier, zwei Personen waren außerdem noch anwesend, die er jedoch ebenfalls nur schwer erkennen konnte. Einer von ihnen war ein Novize, die andere Person offenbar eine junge Frau, die die Kleider eines Rekruten trug. Sie standen etwas entfernt voneinander und schwiegen sich an, und Dan’el gewann den Eindruck, dass auch sie sich nicht gerade wohl fühlten, und auf etwas zu warten schienen.
    Lächelnd trat er einen Schritt näher. „Hallo. Wartet Ihr auch hier?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und leicht gerunzelter Stirn.
    Cruxa ist offline Geändert von Cruxa (25.01.2011 um 21:31 Uhr)

  2. #22 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    Lucien war gerade bei der einhundertundzwanzigsten Liegestütze angelangt, als es an der Tür zu seinem Quartier klopfte. Ein wenig außer Atem rief er: »Herein, nur keine Scheu!«
    Die Tür öffnete sich, und ein junger Ordenskrieger trat ein und blickte sich neugierig um. Lucien richtete sich auf, blickte den Rekruten mit hochgezogenen Brauen an, und fragte, als dieser keine Anstalten machte, etwas zu sagen: »Also?«
    Der Krieger zuckte leicht zusammen und blickte Lucien an.
    »Ich bringe eine Nachricht von Inquisitor Mendoza«, sagte er. »Ihr habt Befehl, euch sofort bei ihm einzufinden.«
    »Der Inquisitor? Was will er von mir?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich schlage vor, Ihr lasst ihn nicht warten.«
    Grinsend verschwand der Ordenskrieger wieder.
    Lucien nahm ein Handtuch und wusch sich hastig den Schweiß vom Körper, streifte seine Rüstung über, griff zu seinem Kampfstab und verließ sein Quartier.
    Seine Schritte führten ihn vor die große Kathedrale, wo er den Inquisitor in ein Gespräch mit Meister Ignatius, dem obersten Magier, vertieft sah. Da er nicht stören wollte – und es sich auch nicht traute – blieb er einige Meter neben den beiden entfernt stehen und wartete. Doch er hatte Glück. Der Inquisitor bemerkte ihn und winkte ihn zu sich. Lucien trat heran und vollführte vor Mendoza und Ignatius jeweils eine tiefe Verbeugung.
    »Lucien«, sagte der Inquistor leise, »viel Gutes über dich ist mir zu Ohren gekommen. Du hältst dich hervorragend, besonders für einen so jungen Menschen wie dich.«
    »Ich danke Euch«, antwortete Lucien verlegen. Irgendwie war ihm unbehaglich zumute. Er wünschte, Mendoza würde ihm sagen, was er von ihm wollte.
    Als könnte er seine Gedanken lesen, fuhr der Inquisitor fort:
    »Ich habe einen Auftrag für dich, Lucien. Du wirst dich in den Geheimraum der Bibliothek begeben. Ich nehme an, du kennst ihn?«
    Lucien nickte.
    »Gut. Dort wirst du eine Person finden, die du kennst. Du wirst den Instruktionen, die man dir geben wird, getreulich folgen. Zusätzlich wirst du darauf achten, dass dir diese Person, von der ich sprach, während deiner Aufgabe nicht abhanden kommt. Klar?«
    »Ja, Inquistor.« Luciens Mund war staubtrocken.
    »Dann geh.«
    Mendoza drehte ihm den Rücken zu und nahm seine Konversation mit Ignatius wieder auf, während Lucien sich auf den Weg zur Bibliothek machte.

    Als er ankam, kam es ihm vor, als müsse sein Kopf vor Fragen platzen. Was war das für ein komischer Auftrag? Wer war diese ominöse Person? Und wieso sollte er sie bei sich behalten?
    Er nahm an, dass er die Antworten in Bälde erfahren würde. Entschlossenen Schrittes betrat Lucien die kleine Bibliothek, blickte sich kurz um und betätigte den Geheimschalter.
    Ein Teil der Wand verschwand im Boden, und Lucien trat über die Schwelle.
    Drinnen blieb er erst einmal stehen. Es schien, als sei er nicht der erste, der hier auf etwas wartete. Es waren nur zwei bekannte Gesichter und denen, die hier waren. Das eine gehörte zu einem Novizen, den Lucien flüchtig kannte. Das andere …
    »Ach du Scheiße«, murmelte Lucien, als er die blonde, hochnäsige Rekrutin erkannte.
    Nun war zumindest die Identität der Person, auf die er Acht geben sollte, klar. Doch er hätte sich niemanden vorstellen können, über den er weniger erfreut gewesen wäre.
    »Das kann ja heiter werden«, sagte er halblaut in den Raum hinein.
    MisterMeister ist offline Geändert von MisterMeister (25.01.2011 um 21:51 Uhr)

  3. #23 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Xaverine
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    Xaverine war erstaunt über die Offenheit und Forschheit des Fremden, der lächelnd auf sie und die beiden Männer zugekommen war, wenngleich die Blonde glaubte, er hätte kaum eine dümmere Frage stellen können. Wartet Ihr auch hier? Natürlich taten sie das! Oder sahen sie etwas so aus, als würde es ihnen Spaß machen, in einem staubigen Raum voller Bücher Wurzeln zu schlagen?
    Xaverine sah sich kurz davor, auf die Frage des Fremden zu antworten, da hörte sie neuerlich Schritte in ihre Richtung eilen. Augenblicklich verstummte die Blonde, während sie mit unweigerlich angehaltenem Atem gen Ausgang blickte. Nicht, dass es sie überrascht hätte, noch eine weitere Person hierher kommen zu hören, vielmehr war sie gespannt, welch skurrile Gestalt sich außer ihnen noch einfinden würde.
    Umso erstaunter war sie schließlich, als sie den jungen Kerl im fahlen Fackelschein erkannte, der als Fünfter zu ihnen stieß. Braune Haare, dunkle Augen und ein selbstüberschätzendes Grinsen – Xaverine erkannte jenen Ordenskrieger, gegen die sie vor gar nicht allzu vielen vergangenen Stunden angetreten war, auf anhieb wieder. Und sie stimmte ihm leise zu, als er seine Stimme erhob. Gewiss würde es heiter werden mit ihm.
    Xaverine überlegte einen Moment lang, ob sie ihn fragen sollte, was um alles in der Welt er hier suchte, glaubte ihre Frage allerdings ebenso dämlich, wie sie auch die des Fremden empfunden hatte. Zudem sah sie keinerlei Grund, dem Ordenskrieger auch nur einen Blick zu würdigen, gab es doch schönere Dinge, die ihr Sichtfeld bereichern könnten.
    Auch, wenn Xaverine sich eingestehen musste, dass zumindest dieser Raum keine schöneren Dinge beherbergte. Das liegt am Licht, mahnte sich die Rekrutin. Nur am Licht.
    Also wandte sich Xaverine zum Fremden um und zeigte dem Ordenskrieger damit buchstäblich die kalte Schulter. „Ganz recht, auch wir warten hier. Worauf, das ist mir allerdings noch unklar. Und, um ehrlich zu sein, auch ich würde es begrüßen, wenn ich mehr wüsste. Ihr kennt also nicht zufällig den Grund für unsere Zusammenkunft hier?“
    Xaverine ist offline

  4. #24 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    Eine weitere Person, ein Ordenskrieger, gesellte sich zu ihnen, und er schien nicht gerade erfreut über den Anblick der jungen Rekrutin. Was anscheinend auf Gegenseitigkeit beruhte, zumindest wenn Dan’el ihren nicht gerade begeisterten Blick richtig interpretierte. Ein kurzes, angespanntes Schweigen trat ein, während sich die beiden stumm musterten, doch ehe Dan’el versucht sein konnte, die Situation etwas aufzulockern oder auch nur zu fragen, woher sich die beiden denn kannten, wandte sich die junge Frau abrupt ihm selbst zu und ignorierte den Krieger vollkommen.
    Zwar schien sie ihm etwas genervt, aber dennoch setzte sie zu einer Antwort auf seine Frage an. Es überraschte ihn nicht sonderlich, dass auch sie nicht genau wusste, was sie hier taten, hatte er dies doch bereits vermutet gehabt, doch ein wenig enttäuscht fühlte er sich dennoch, da er insgeheim doch gehofft hatte, dass zumindest einer von ihnen etwas Genaueres wusste.
    Er lächelte entschuldigend, und erwiderte freundlich: „Leider nicht. Ich hatte gehofft, Ihr wüsstet etwas. Ehrlich gesagt glaube ich, jeder hier weiß mehr als ich.“ Er hielt kurz inne, um seinen Blick kurz über die anderen streifen zu lassen, bevor er fortfuhr: „Ich bin erst seit kurzem hier, auf Faranga, und hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich in nächster Zeit etwas anderes als die Hafenstadt zu Gesicht bekommen würde, bis dann irgendwelche Magier etwas von irgendwelchen Aufträgen geredet haben. Das ist leider alles, was ich weiß.“
    Ein kurzes Schweigen folgte auf seine Worte, das er nutzte, um noch kurz lächelnd hinzuzufügen: „Ich bin Dan’el.“
    Cruxa ist offline

  5. #25 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jim Hal Wilson
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    Es wurde voller. Ein weiterer Unbekannter hatte sich zu ihnen gesellt, fast gewöhnlich gekleidet, und hatte gegrüßt. Jim fragte sich, welche Rolle er wohl in der Gruppe übernehmen würde. Wirklich durchtrainiert sah er nicht aus. Vielleicht war er gut im Kartenlesen oder so was und zeigte ihnen den Weg zum Artefakt.
    Zusätzlich war Lucien hereingekommen und hatte die Runde komplettiert. Auch er schien nicht genau zu wissen, was er von den vielen neuen Gesichtern halten sollte. Zeit verstrich. Der Kartenleser stellte sich als Dan'el vor. Komischer Name. Musste vom Festland kommen. Jim verlagerte sein Gewicht ungeduldig von einem Bein auf das andere. Jetzt konnte es langsam wirklich mal losgehen. Andernfalls würde er einfach zu einem der Bücherregale gehen und ein wenig stöbern...
    Das erneute Schaben der beweglichen Wand war zu vernehmen, und kurze Zeit später betrat Pallas den Raum. Er schaute jedem der Anwesenden prüfend in die Augen, war scheinbar zufrieden mit dem, was er sah, und stellte sich hinter den grob behauenen Steintisch. Mit den Fingerspitzen stützte er sich auf dessen unebener Oberfläche ab, sodass er leicht vornübergebeugt dastand.
    »Ich bin hier im Auftrag Mendozas, der leider verhindert ist«, begann er. »Da ihr nicht alle auf dem gleichen Wissensstand seid, werde ich etwas weiter ausholen müssen.« Der Krieger ächzte. »Keine Bange«, lächelte Pallas, »es wird nicht langweilig. Versprochen! Aber zuerst möchte ich euch miteinander bekannt machen. Ihr stellt von nun an unsere gesamte Hoffnung dar, und ihr solltet gut zusammenhalten. Da kann es nicht schaden, wenn ich euch kurz vorstelle. Das da«, er deutete auf den Ordenskrieger, »ist Lucien, einer unserer besten und unser vertrauenswürdigster Streiter. Er ist für die Sicherheit der Gruppe zuständig. Der zweite im Bunde ist Dan'el, unser Archäologe. Ein Glücksfall, dass er genau zum richtigen Zeitpunkt hier aufgetaucht ist; ich halte ihn für unersetzlich. Weiter geht es mit Jim, einem eifrigen Novizen, ebenfalls bewandert in den alten Mythen und Geschichten. Er kennt mehr Zauber, als ich es tue, und wird euch daher sicher von Nutzen sein. Wenn ihr mal keinen Zunder findet, bittet ihn einfach um einen kleinen Feuerball.« Er lächelte, und bis auf Jim und den Krieger taten es ihm alle gleich. »Kommen wir nun zu Xaverine, einer echten Abenteurerin und Spezialistin, wenn es um Fallen und Schlösser geht. Daran könnt ihr schon erkennen, was euch erwartet.« Pallas machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: »Den Abschluss bildet Morgian, ebenfalls ein tapferer Krieger, und ebenfalls für den Schutz der Gruppe verantwortlich. Seine Manneskraft ist legendär.« Eine Prise harmloser Ironie. Pallas wusste, wie man auftrat. »Und jetzt will ich euch endlich erzählen, warum wir uns hier zusammengefunden haben.«
    Jim Hal Wilson ist offline

  6. #26 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    Schweigend lauschte Dan’el den Worten des Magiers, während die Aussage des Mannes zu ihm selbst noch immer in seinem Kopf nachhallte. ‚…ich halte ihn für unersetzlich.‘ Einen Archäologen? Unersetzlich wofür? Wozu diese merkwürdige Zusammenstellung der Gruppe? Während die anderen vorgestellt wurden, blickte er reihum in ihre Gesichter, und versuchte weiterhin sich einen Reim darauf zu machen. Ein Magier, oder zumindest ein Novize, dazu ein Ordenskrieger, und noch ein anderer merkwürdiger Krieger, der sich bisher so geschickt und unauffällig im Schatten verborgen hatte, dass Dan’el ihn nicht einmal bemerkt hatte. Insoweit war alles logisch, sie alle schienen fähig, die Gruppe zu beschützen. Aber der Magier hatte nicht erwähnt, dass sie noch zu einem anderen Zweck als diesem anwesend seien, und das musste bedeuten, dass nur er selbst und die geheimnisvolle junge Frau als zu Beschützende in Frage kamen. ‚Eine Spezialistin, wenn es um Fallen und Schlösser geht.‘ Was hatte man sich darunter denn vorzustellen? Eine Diebin? Aber wie passte sie dann in die merkwürdige Gruppe? Und wie genau er selbst? Zum ersten Mal seit Leandro ihn aufgesucht hatte, zweifelte er an seiner Entscheidung, die Stadt zu verlassen, und lauschte besorgt den weiteren Worten von Meister Pallas.
    „Vor einiger Zeit gelangten wir in Kenntnis eines uralten Geheimnisses, das viele von uns bis zu diesem Zeitpunkt für bloße Legenden hielten. Uns kamen Gerüchte zu Ohren, dass tief aus dem Inneren der Erde, zusammen mit den Ruinen, auch andere, lange vergessene Dinge wieder ans Tageslicht gekommen sind. Dinge, die besser nicht schutzlos in den Tiefen der Ruinen vor sich hin schlummern sollten. Und wie ihr euch sicher bereits gedacht habt, kommt ihr an dieser Stelle ins Spiel.“ Pallas legte eine kurze Pause ein, offenbar um ihnen Gelegenheit zu geben, über das Gehörte nachzudenken und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen, doch zumindest an Dan’el waren diese Augenblicke verschwendet. Er hatte immer noch nicht den blassesten Schimmer, worum es hier eigentlich ging, und als er sich umblickte, war er erleichtert zu sehen, dass er wenigstens nicht allein damit zu sein schien.
    Ehe er Gelegenheit dazu hatte, eine Frage zu stellen, fuhr Pallas mit seinen Erklärungen fort: „Der Auftrag, den wir euch anvertrauen wollen, lautet ganz einfach, euch in das Innere der Ruinen zu begeben, sämtlichen Gefahren in ihren Tiefen zu trotzen und letztendlich ein lang verloren geglaubtes Artefakt zu finden, welches ihr sicher zurück in diese Festung bringen sollt. Unterschätzt diese Aufgabe nicht, denn es ist von größter Wichtigkeit, für euer und unserer aller Sicherheit, dass ihr erfolgreich seid. Und dafür ist es von entscheidender Bedeutung, dass jeder von euch sich absolut auf den anderen verlassen kann.“, sagte der Magier, und blickte ihnen reihum tief in die Augen, während er weitersprach: „Lucien, der euch beschützen wird, Morgian, der wie kein zweiter die Wildnis Farangas kennt und einen sicheren Weg für euch finden kann, Jim, der bewandert in alten Mythen und den arkanen Künsten ist, Dan’el, der großes Wissen über historisch bedeutende Objekte besitzt, und schließlich Xaverine, die unschätzbare Erfahrungen im Umgehen von Fallen und Aufspüren verborgener Gegenstände hat.“, schloss Pallas und ein tiefes Schweigen folgte auf seine Worte.
    Dan’el für seinen Teil fühlte sich kaum schlauer als zuvor, zu unklar und vage waren die Erklärungen des Magiers. Zwar wusste er nun, dass es darum ging, ein altes Artefakt aufzuspüren, das in irgendeiner Hinsicht bedeutungsvoll für die Sicherheit der Insel war, und es unversehrt in die Vulkanfestung zu bringen, doch das beantwortete keine der tausend Fragen, die in seinem Kopf herumzuschwirren schienen. Woher hatten die Magier davon erfahren, wenn es doch angeblich so unbekannt und erst kürzlich aus den Tiefen der Ruinen wieder aufgetaucht war? Irgendjemand musste sie darüber informiert haben, doch das würde wiederum bedeuten, dass das Artefakt nicht so geheim sein konnte, wie der Magier hier behauptete. Doch dann wiederum war Dan’el sich relativ sicher, dass er von einem solchen Artefakt bereits etwas gehört hätte, doch zumindest auf Anhieb fiel ihm nichts ein, was auf die Beschreibung des Magiers passen könnte.
    Was bedeutete es überhaupt, dass das Artefakt unentbehrlich für die Sicherheit der Insel wäre? Hielt es die Insel im Gleichgewicht, und eine Beschädigung oder gar Zerstörung des Artefakts würde furchtbare Konsequenzen nach sich ziehen? Oder war es im Gegenteil sogar gefährlich? Musste es deshalb in die Obhut der Magier gebracht werden, um sicherzustellen, dass niemand es zufällig aktivieren würde? Aber warum dann all die Mühe, wenn das Artefakt ohnehin für nahezu jeden unerreichbar in den Ruinen vergraben lag? War es dann nicht in der Vulkanfestung sogar noch angreifbarer als gut geschützt in der Abgeschiedenheit der Ruinen? Und noch etwas störte Dan’el an der Sache, doch er konnte nicht genau sagen, was es war. So beschloss er, diesen Gedanken für den Moment zu verdrängen, und stattdessen wichtigere Fragen zu stellen.
    Ohne einen Augenblick zu zögern richtete er das Wort an Pallas, und ignorierte die Blicke, die nun auf ihn gerichtet waren. „Mir wäre da noch etwas unklar. Wenn das Artefakt, um welches auch immer es sich handeln mag, bis vor kurzem noch tief im Inneren der Erde verschollen war und erst mit dem Erscheinen der Ruinen wieder aufgetaucht ist, wie habt ihr dann davon erfahren? Und wenn das Artefakt wesentlich für die Sicherheit der Insel ist, inwiefern macht es dann Sinn, es von seinem derzeitigen Standort zu entfernen? Wäre es nicht um einiges sicherer, es dabei zu belassen, wie es jetzt ist?“ Es sei denn, es ginge von Anfang an primäar überhaupt nicht darum, dass Objekt in die Vulkanfestung zu bringen, sondern vielmehr…
    Dan’el dachte den Gedanken nicht zu Ende. Er wollte ihn nicht zu Ende denken, zu beunruhigend war er.
    Cruxa ist offline

  7. #27 Zitieren
    Held Avatar von paladinmirko
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    Morgian hatte sich lange Zeit ruhig gehalten. Er war kein Meisterdieb, der sich im Schatten fast unsichtbar machen konnte, doch die Gründzüge des Tarnens beherrschte auch er. Jedoch war nichts einfacher, als sich in eine dunkle, verstaubte, kalte Ecke zu setzten und zu lauschen. Der nächste, der den Raum betrat, war ein junger Ordenskrieger, der leicht verschwitzt war. Muskulös war er ebenfalls, auch wenn er an einen Banditen nicht ranreichen würde. Das was Morgian aber überraschte, war, dass er anscheinend nicht mit der Blonden gerechnet hatte. Morgian grinste zufrieden, als er den Ordenskrieger murmeln hören und auch die junge Frau etwas murmelte. Na das kann heiter werden, dachte er sich. Ein weitere Mann, der etwas älter als Morgian zu sein schien, was man seinem blässlichen Gesicht aber nicht unbedingt anmerkte, erschien und vervollständigte die kleine Gemeinschaft. Morgian hatte ein wenig Respekt vor dem Neuankömmling, sah er doch gar nicht so mutig aus, bewies er, dass er doch nicht so schüchtern war, wie man ihn einschätzen mochte. Die hübsche Blonde antwortet auf dessen Frage, die er wohl gestellt hatte, um das Eis zu brechen, so dachte sich Morgian. Warum auch nicht? Immerhin kann es doch nicht so weiter gehen, wobei die gestellte Frage etwas dämlich klang. Morian ließ noch mal den Blick durch den Raum schweifen. Die meisten Gesichter waren in Schatten gehüllt oder flimmerten rötlich im Schein des Feuers. Ein Ordenskrieger, der seinen strengen Blick auf die junge Blonde gerichtete hatte, die Blonde, wohl eine geschnappte Diebin, so wie es den Annschein hatte, Ein Novize, der sich den verstaubten Büchern gewidmet hatte, und ein junger Mann, den Morgian nicht zuordnenden konnte. Ein Krieger war er nicht und auch sonst sah er nicht sehr Geschickt aus, wohl ein Stubenhocker!
    Die geheime Tür öffnete sich erneut und ein Magier trat ein. Es war der gleiche, der ihn in diesen düsteren Raum begleitet hatte. Er warf einen suchenden Blick in den Raum und in seinen dunklen Augen spiegelte sich das helle Feuer wie Goldschalen wieder. Er lächelte Morgian zu, als er ihn in der Ecke ausmachte, doch Morgian blieb steinern.
    Der Magier setzte mit einer Rede an und an einem Punkt, wo er erwähnt, dass er weiter Ausschweifen müsste, ächzte Morgian genervt auf. Nun schienen ihn auch die Anderen bemerkt zu haben, die später dazu gestoßen waren. Der Ordenskrieger warf ihm einen strengen Blick zu, als wäre Morgian einer seiner Rekruten. Der Magier fing an alle vorzustellen: Da war dieser Ordenskrieger, der irgendwas mit Lucie oder so ähnlich hieß, der junge Mann war ein Archäologe, sein Name war Dan’el, wenn Morgian richtig zu gehört hatte und die Blond hieß Xaverine, Fallenexpertin, was man Morgans Meinung nach sofort hätte erahnen können. Jim war der Bücherinteressierte Novize, bei dessen Erwähnung der Magier einen schlechten Witz machte. Auch er wurde vorgestellt und Morgian schnaubt verächtlich, als der Magier mit ihm fertig war. Was Morgian aber Sorgen machte, war die Tatsache, dass der Magier Morgian als Beschützer der Gruppe ansah, doch hatte er nie seine Zustimmung gegeben, das wollte er doch noch mal Hinterfragen. Der Magier jedoch sprach erst einmal weiter und irgendwann schien Dan’el zu grübeln und frage etwas nach. „Mir wäre da noch etwas unklar. Wenn das Artefakt, um welches auch immer es sich handeln mag, bis vor kurzem noch tief im Inneren der Erde verschollen war und erst mit dem Erscheinen der Ruinen wieder aufgetaucht ist, wie habt ihr dann davon erfahren? Und wenn das Artefakt wesentlich für die Sicherheit der Insel ist, inwiefern macht es dann Sinn, es von seinem derzeitigen Standort zu entfernen? Wäre es nicht um einiges sicherer, es dabei zu belassen, wie es jetzt ist?“ Morgian fand diese Frage berechtigt, doch er konnte sich die Antwort schon denken und das konnten die anderen wohl auch, wie er an ihren Ausrücken sah. Er hob ächzen die Stumme und sagte: “Einen Moment mal, ich denke, dass sich hier kaum jemand bereit erklärt hat, dieses Artefakt zu suchen, sonst wären sie nicht alle so überrascht gewesen, noch andere Vorzufinden!“ Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und hin und wieder bemerkte er zustimmendes Nicken. „So wie ich das sehe, würdet ihr nicht so einen Trupp losschicken, wenn es nicht wichtig wäre. Meiner Meinung nach, ist es da Draußen immer noch zu gefährlich, um eine Truppe loszuschicken, wenn ihr das aber wirklich tut, garantiere ich euch, wird nur die Hälfte wieder zurück kehren.“ Morgian sah bei diesen Worten den Novizen, Jim, ganz besonders tief in die Augen. Er bezweifelte, dass sich jeder hier ohne zu überlegen auf ein Monster werfen würde. Als er über Xaverines Blicke streifte, konnte er jedoch ihre Entschlossenheit zum Überleben erkennen, nur bei Dan’el war er sich nicht so sicher. Dieser biss sich auf die Unterlippe und sah sich etwas eingeschüchtert um.
    paladinmirko ist offline

  8. #28 Zitieren
    Lord of the First Order  Avatar von Nightcall
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    Ein Geruch von dreckiger Wäsche breitete sich in der Luft aus. "Hmpf! Mann, Brogar zieh dir mal frische Kleidung an, du stinkst wie ein Schwein." Zischte Sancho angewidert und suchte den Augenkontakt zu Brogar. Der aufgeschreckte Bandit, Brogar, hebte seinen Kopf und sah Sancho in die Augen, darauf brüllte er: "Was willst denn du? Du kleiner Wurm, dir werde ich gleich die Fresse polieren!" Sancho war gerade dabei aufzuspringen und einen Fuß nach vorn zu setzen um auf Brogar los zu stürmen, doch stoppte ihn diese Aktion durch das Erscheinen von Fincher. "Hey Sancho, Don Esteban will dich sprechen. Und was dich betrifft, Brogar, geh und wasch dir mal die Kleidung du riechst wirklich abartig!" Rief Fincher mit einem entsetzten Blick an Brogar gewandt. Sancho nickte und begab sich schon auf dem Weg, dabei hörte er hinter seinem Rücken, das armseelige Jammern Brogars.

    Mit schnellen Schritten lief der Blonde durch das Lager. Einige der Banditen sahen ihn bewundernswert an, da sie wussten wohin er lief, undzwar zum Don. Nicht jeder wurde zum Don gerufen, es konnte sich nur um etwas ehrenhaftes handeln oder aber Sancho hätte etwas fatales in letzter Zeit getan, was den Zorn des Dons auf sich zog. Aber, Sancho blieb in stolzer Haltung. Er wusste, dass er nichts dummes angestellt hatte, es konnte sich nur um einen Auftrag oder ähnlichem handeln.
    Als Sancho nun die Kammer betrat, in der sich der Don befand, verließ ihn der Mut. Er machte nur noch langsame Schritte und sein Herz pochte. Nun sah er ihn auch schon, den Don dessen Blick nicht sehr erfreut zu sein schien.

    "Da bist du ja endlich!" Grollte Esteban mit tiefer Stimme, er klang etwas gereizt. "Komm mal näher, Bandit!"
    Eiskalt lief es Sancho den Rücken hinunter, sein Herz mittlerweile am Rasen, und ging näher auf den Don zu.
    "Hier bin ich, Don!" Stotterte Sancho.
    "Immer mit der Ruhe, Kleiner! Du brauchst keinen Schiss zu haben, da du ja keinen Mist gebaut hast." Sprach Esteban in ruhigeren Worten auf Sancho zu. Darauf fuhr er fort: "Also, hör mir gut zu... Ich habe von einer Expedition erfahren, die ein Trupp der Typen von der Vulkanfestung machen will. Sie wollen ein Artefakt suchen, und ich muss wissen um was für ein Artefakt es sich handelt. Es könnte nämlich sein, das dieses Artefakt von großem Wert ist und du musst es dann in die Finger bekommen, hehe."
    "Wie? Ich verstehe nicht was sie mit mir vorhaben..." Erwiderte Sancho leicht verwirrt.
    "Sancho, ich weiß das du der beste Taschendieb hier unter uns Banditen bist. Du bist sehr begabt und auch nicht schwach. Ich weiß, dass du der Richtige für diese Aufgabe bist. Ich könnte keinen Anderen entsenden, da ich meine Leute hier brauche und die Meisten sind eh zu blöd für diese Mission. Junge, du hast Potenzial. Das steht auf jeden Fall fest."
    "Aber, ich weiß nicht ob ich das hinkriege, die Weißen werden mich doch umbringen?" Sagte Sancho mit einem Unterton aus Unsicherheit.
    "Das glaube ich wohl kaum, sie werden bestimmt jeden fähigen Mann für die Expedition brauchen. Schleim dich bei ihnen ein oder so... Das packst du. Also, du wirst so vorgehen: Laufe in die Nähe der Vulkanfestung und versuche irgendwie dem Trupp entgegen zu kommen... Was dann geschieht musst du unter Kontrolle halten, aber ich zähle auf dich!" Sprach der Don überzeugt.
    Sancho nickte vertraut, hob den Kopf in die Höhe, stellte sich gerade hin und rief: "Ich werde Sie nicht enttäuschen, Don! Dann mache ich mich wohl auf den Weg nicht wahr?"
    Esteban nickte mit einem leichten Schmunzeln und wandte sich ab.
    Selbstsicher verließ Sancho die Kammer und packte alles nötigste zusammen um sich auf den Weg zu machen. Er hoffte das ihn das Glück nicht verlassen würde und er irgendwie an diesen Trupp herankommen könnte.
    Nightcall ist offline Geändert von Nightcall (27.01.2011 um 13:07 Uhr)

  9. #29 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jim Hal Wilson
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    Pallas zögerte, als wüsste er nicht genau, auf welche der Fragen Dan'els er als Erstes eingehen sollte. »Die Magier wissen von dem Aufbewahrungsort des Artefakts, der in einem der kürzlich aus dem Boden geschossenen Tempel liegt. Jahrhundertelang war es verschüttet, aber nun sollte es wieder erreichbar sein, wenn auch tief unter der Erde gelegen. Das Artefakt hat aber nicht nur einen beträchtlichen Goldwert, sondern ist ein wichtiger Zeuge einer längst vergessenen Kultur. Es heißt, für seine Erschaffung flossen die neuesten Technologien, die reinsten Materialien und die größtmögliche Anstrengung des alten Volkes zusammen: Schmiede fertigten eiserne Verzierungen, Diamantenschleifer wählten nur die größten Edelsteine, und Priester belegten das fertige Artefakt mit Schutzsprüchen, auf dass es niemandem Unbefugtes in die Hände fallen möge. Ihr werdet mir zustimmen, dass dieses Objekt vor den Händen der gierigen Banditen gerettet werden muss, und zwar so schnell wie möglich.«
    Dan'el nickte zwar, schien aber weiterhin nachdenklich. Jim dagegen war Feuer und Flamme. Was standen sie alle noch hier herum? Es galt, dieses Artefakt zu finden! Ihn befiel der gleiche Entdeckerdrang wie beim Aufschlagen eines uralten Buches.
    Als Dan'el seine nächste Frage stellte, lag etwas Lauerndes in seiner Stimme: »In welcher Form liegt die ... Quelle vor, aus der die Magier ihr Wissen beziehen? Ich frage, weil ich sie mir gern selbst einmal ansehen würde. Möglicherweise gibt es Details, die ihr übersehen habt.«
    Eine gute Frage, fand Jim. In der offiziellen Bibliothek zumindest waren diese Informationen nicht zu finden - er kannte dort alle Bücher, auch die des alten Volkes. Entweder befand sich die Quelle in einem der Regale dieses Raums, im Privatbesitz eines der Magier, oder sie lag nicht in Buchform vor.
    Pallas brauchte wieder eine Weile, bis er antwortete. »Nicht hier. Wir fanden sie ... vor einiger Zeit zufällig. Es handelte sich um Einmeißelungen in einem Obelisken. Der Raum, in dem er sich befand, war luftdicht abgeschlossen. Es befanden sich die Gerippe einer Vielzahl von Handwerkern dort. Wir vermuten, dass sie nach getaner Arbeit dort eingeschlossen wurden, damit sie ihre Kenntnis des Artefakts nicht weitergeben oder missbrauchen konnten. Während die Luft knapp wurde, müssen sie es geschafft haben, eine letzte Botschaft in den Stein zu hauen.«
    Jim lief ein Kribbeln über den Rücken.
    Jim Hal Wilson ist offline

  10. #30 Zitieren
    Lord of the First Order  Avatar von Nightcall
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    Der Himmel war von dunklen Wolken bedeckt und starker Regen peitschte gegen Sanchos Körper. Völlig durchnässt lief er durch die Wildnis, es war ein sehr unangenehmes Gefühl eine nasse Rüstung zu tragen, die fest seinen Körper umschlang und Kälte übermittelte. "Boah, jetzt muss es auch noch die ganze Zeit pissen! Verdammtes Dreckswetter!" Fluchte Sancho genervt, er führte ein Selbstgespräch, so wie es bei ihm üblich ist, wenn er alleine war.

    Er schlenderte durch einen Wald, der zu diesem Wetter ziemlich dunkel erschien, obwohl es erst Mittag war.
    Sancho zuckte zusammen, als er ein Geräusch warnahm. Etwas in seiner Nähe bewegte sich durch die Büsche. Er war sich nicht sicher, wer oder was ihn erwarten würde; also suchte er das Weite. Mit erhöhtem Tempo lief er weiter, und versuchte die Gerräusche im Hintergrund nicht zu beachten.
    Plötzlich, so unerwartet es auch war, sprang ein pechschwarzer Wolf, aus einem Dickicht direkt vor ihm, auf ihn zu und knurrte dabei. Die Bestie hatte so viel Wucht in dem Sprung, dass sie Sancho zu Boden stürtzte. Sancho war wie benommen, alles ging so schnell... Was würde er jetzt nur tuen können, der Wolf drückte mit seinem Gewicht den Mann gegen den matschigen Boden und nagte wild an seiner Lederrüstung.
    Nightcall ist offline Geändert von Nightcall (28.01.2011 um 21:39 Uhr)

  11. #31 Zitieren
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    Eine anstrengende Fahrt war endlich beendet. Viel Trauer hatte Mustervir gehabt, als seine Eltern gestorben waren. Doch umso leichter war es ihm gefallen, sich nach Faranga aufzumachen, dieser großen, vulkanischen Insel, neben der seine kleine Heimatinsel wie ein Saubkörnchen wirkte. Das Faranga, über das die reisenden Händler immer wieder erzählt hatten. Das Faranga, das ihm völlig neu und unbekannt war. Er musste sein Überleben sichern und hatte schon bewiesen, wie er den Willen aufbringen konnte, solche Mühen zu unternehmen.
    Als Mustervir dem Ufer nahekam, wurde sein Boot von einer der größeren Wellen über die letzten Meter zu der Küste herangetrieben. Er steigte aus und spürte erstmals wieder Land unter seinen Füßen. Weicher Sand, aber dennoch fest. Es regnete in Strömen, was den Sand zusäzlich aufweichte, aber er war endlich angekommen. Ein herrliches Gefühl. Mustervir schob sein Boot auf sicheren Boden, bevor es noch wegtrieb. Dann überlegte er.
    Er musste erst einmal einen sicheren Unterschlupf finden. Dazu konnte er sein Boot benutzen und die Segel als Dach benutzen. Nahrungsmittel und Wassr hatte er auch noch mitgebracht, er wollte ja nicht unvorbereitet sein. Also machte er sich auf, um sein Boot zu einem kleinen Lager umzubauen.
    mustervir ist offline

  12. #32 Zitieren
    Heldin Avatar von Cruxa
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    ‚…wenn ihr das aber wirklich tut, garantiere ich euch, wird nur die Hälfte wieder zurück kehren.‘ Bei den Worten des Mannes lief Dan’el ein eisiger Schauer über den Rücken. Wo war er hier nur hineingeraten? Wenn bereits ein Mann, der ausdrücklich für den Schutz der Gruppe vorgesehen war, die Sache als zu gefährlich einstufte, um tatsächlich für ihre Sicherheit garantieren zu können…
    Zweifellos zählte der Krieger sich selbst zu der Hälfte, die die Sache unversehrt überstehen würde, und Dan’el konnte sich lebhaft vorstellen, wozu der Mann ihn zählen würde. Und damit läge er auch vollkommen richtig.
    Verunsichert lauschte er weiter den Ausführungen Pallas, und mit jedem seiner Worte über längst vergangene Kulturen und uraltes Wissen und Kunstfertigkeit schwanden seine Bedenken und Zweifel mehr und mehr, und wichen stattdessen einer tiefen Begeisterung. Und ja, er stimmte dem Magier vollkommen zu: Es musste verhindert werden, dass das Artefakt in die Hände von Leuten geriet, die nur seinen materiellen Wert zu schätzen wussten, und die wahre Kostbarkeit, den kulturellen und historischen Wert, völlig verkannten.
    Dennoch vergaß er bei aller Begeisterung über das Artefakt an sich seine vorherigen Gedanken nicht, und rief sich wieder in Erinnerung, was ihn an den Motiven und der Aufrichtigkeit des Magiers hatte zweifeln lassen. „In welcher Form liegt die ... Quelle vor, aus der die Magier ihr Wissen beziehen? Ich frage, weil ich sie mir gern selbst einmal ansehen würde. Möglicherweise gibt es Details, die ihr übersehen habt.“ Die Antwort des Magiers ließ einige Zeit auf sich warten, und auch, als er sie schließlich gab, klang er zögerlich, als würde er jedes seiner Worte genau abwägen. Düster berichtete er von der letzten Botschaft der unglückseligen Zeugen des Aufbewahrungsortes des Artefakts, und mehr und mehr gewann Dan’el den Eindruck, dass der Mann ihnen irgendetwas verschwieg. Seine Informationen waren einfach zu ungenau, seine Worte zu zögerlich, um wirklich offen und vertrauensvoll zu klingen. Aber vielleicht war das auch einfach nur ein generelles Problem der Magier, die sicherlich nicht ständig Fremde in ihre Angelegenheiten einzuweihen pflegten. Doch dieser Gedanke warf wiederum die Frage auf, was in dieser Sache nun so anders war, dass sie andere als Ihresgleichen um Hilfe baten. Ging es nur darum, den Banditen keinen Anlass zum Misstrauen zu geben, oder steckte noch mehr hinter der Sache?

    Dan’el bemerkte langsam, dass seine Gedanken sich im Kreis zu drehen schienen, und noch dazu alles andere als hilfreich waren. Letztendlich lautete doch die einzig wirklich wichtige Frage: Wie sehr interessierte ihn dieses Artefakt? Und war er bereit, dafür auch die mögliche Gefahr und die Schweigsamkeit der Magier zu akzeptieren?
    Dan’el wusste die Antwort auf diese Fragen, und so klangen seine nächsten Worte halbherziger, als er es ursprünglich beabsichtigt hatte: „Könnte ich den entsprechenden Obelisken denn einmal sehen? Möglicherweise… habt Ihr einige Hinweise übersehen, oder falsch gedeutet. Es existieren doch Aufzeichnungen davon, nicht wahr?“, fragte er mit gerunzelter Stirn. Wieder zögerte Pallas einen Augenblick, bevor er antwortete, doch Dan’el hätte sie nach dem ernsten Blick des Magiers gar nicht mehr benötigt. „Bedauerlicherweise haben wir bisher nicht die Zeit dazu gefunden, mehr als einige fragmentarische Notizen festzuhalten, und alle Personen, die Euch helfen könnten, halten sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt außerhalb der Vulkanfestung auf. Leider würde es zu lange dauern, Boten zu ihnen zu entsenden; die Zeit drängt.“ Der Magier schien Dan’els ratloses Zögern zu bemerken, und fügte hinzu: „Selbstverständlich werden wir uns dennoch bemühen, Euch alle Informationen zur Verfügung zu stellen, die Ihr benötigt, solltet ihr uns helfen wollen.“ Pallas blickte ihm bei diesen Worten eindringlich in die Augen, und fragte ernst: „Können wir mit Eurer Hilfe rechnen?“
    Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte Dan’el mit seiner Antwort, als ihm alle Gedanken über drohende Gefahr und auch Zweifel an den Motiven der Magier in den Sinn kamen, doch es genügte ein einziger Gedanke an den unermesslichen Gewinn an Wissen, den das Artefakt darstellen würde, sämtliche Bedenken in den Hintergrund treten zu lassen. Er erwiderte den Blick des Magiers, und sagte mit einem entschlossenen Nicken: „Das könnt Ihr.“ Manche Dinge waren es einfach wert, dass man für sie jedwedes Risiko auf sich nahm.
    Cruxa ist offline

  13. #33 Zitieren
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    Langsam und ruhig aß Mustervir seinen Eintopf. Er wusste, dass seine Lebensmittelreserven begrenzt waren, deshalb ließ er sich Zeit, um sein Essen effektiver auszunutzen. Währenddessen machte er sich Gedanken.
    War es nicht doch eine voreileige Idee gewesen, wegzugehen? Nein, dann würde ich immer noch auf einer kleinen und bedeutungslosen Insel leben, ohne Eltern oder irgendetwas anderem, was mir am Herzen liegt. Doch was soll ich nun machen? Hier kann ich nicht bleiben, es wäre sinnlos. Die Händler haben immer von einer Stadt gesprochen, außerdem von Wäldern und Bauernhöfen. Wie soll ich mich orientieren, wenn ich nur einen kleinen Teil der Insel kenne?
    Dann beobachtete Mustervir die Umgebung. Es war ein großer, weiter Strand, mit einigen Klippen in der Nähe. Das einzige Leben hier bestand aus kleinen Krebsen mit einem Panzer und geierartigen Vögeln, die er auch schon auf seiner Insel gesehen hatte, deren Namen er aber nicht wusste. Weiter entfernt begann ein Pfad in einen Wald hinein, ein Anzeichen, dass es hier in der Nähe intelligentes Leben geben musste. Bei einer Klippe in der Nähe sah er außerdem einen Höhleneingang. Da es sinnlos war, hier weiter herumzusitzen, nam er seine Armbrust und ging langsam an den Wald heran...
    mustervir ist offline

  14. #34 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jim Hal Wilson
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    Pallas lächelte erfreut und blickte in die Gesichter der restlichen Zweifelnden. »Ich kann euer Zögern nachvollziehen. Aber bedenkt, welcher Ruhm euch erwartet, welche Erkenntnis, welcher Reichtum.« Nachdem ihm nur Schweigen antwortete, sprach er den Novizen direkt an. »Jim, ich hoffe, ich kann auf dich vertrauen.«
    Der Angesprochene erwachte aus seinen Tagträumen, die von riesigen Schatz- und Grabkammern dominiert gewesen waren. Worüber hatte Pallas in den letzten Sekunden geredet? »Äh, sicher, Meister«, sagte er. Das konnte ja so falsch nicht sein, doch irgendwie reagierte keiner darauf. Jim hatte das Gefühl, alle würden ihn anstarren und erwarten, dass er noch etwas hinzufügte. »Wann geht's denn los?«, fragte er.
    Jetzt zeigte Pallas ein ehrliches Grinsen. »Sobald die Morgendämmerung anbricht. Noch jemand, der sich uns anschließen will?«
    Jim Hal Wilson ist offline Geändert von Jim Hal Wilson (31.01.2011 um 08:43 Uhr)

  15. #35 Zitieren
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    Mustervir schaute sich gründlich um. Sollte ein Tier im Dunkeln lauern, so war er nicht sehr scharf darauf, überrascht zu werden. Der Regen hatte aufgehört und die Abenddämmerung setzte langsam ein. Mustervir hatte zwar keine solche Angst vor der Dunkelheit wie andere Menschen, aber nachts ist es immer gefährlicher, wenn man sich nicht auskennt. Er stand schon am Rand, doch bevor er sich tiefer hineinwagte, suchte er sich einen soliden Ast vom Boden und steckte ihn sich in seinen Gürtel. Im Nahkampf gibt es bessere Waffen als Armbrüste.
    Mustervir schleichte sich durch das Gestrüpp. Er besaß nicht viel Talent im Schleichen, doch er trampelte nicht wie ein Barbar herum. Da hörte er weiter rechts ein leises Rascheln, welches ihm andeutete, dass dort ein Tier war. Überstürzt packte er die Armbrust, schoss und troff ein Büschel Gras, das vorher vom Wind gestreift worden war und daher so geraschelt hatte. Beruhigt packte Mustervir die Armbrust weg. Wenn man weg von seiner Heimat ist, so wird man leicht nervös. Mustervir war jetzt vollkommen in Schweiß gebadet. Auf einmal, als er sich schon fast vom Schock erholt hatte, spürte er einen leichten Biss in der Hand. Mehr aus Erschreckung denn aus Schmerz stürzte er zu Boden. Er konnte sehen, wie ein kleiner Wolf sich auf ihn stürzte, ein junges, nicht sehr kräftig gebautes Tier.
    Weil ihn der Wolfsbiss nicht allzu sehr verletzt hatte, konnte er noch aufspringen, seinen Ast ziehen und den Wolf auf Abstand halten. In einem Zustand von solcher Aufregung konnte sich Mustervir kaum dazu konzentrieren, um das Tier zu beruhigen. Dabei hatte er gar nicht die Absicht, ein so junges Wesen zu töten. Ein alter Wolf hatte längst zum Fortstand seiner Spezies beigetragen und es würde keinen Unausgleich schaffen, wenn man ihn zum eigenen Überleben töten würde. Doch Mustervir besaß keine Wahl, das Tier war ungewöhnlich aggressiv und ließ sich nicht beruhigen. Da es deutlich schwächer war als Mustervir, konnte er nach einiger Zeit das Tier zum Stolpern bringen und mit einem kräftigen Hieb seines Stockes das Leben des Wolfes aushauchen. Darauf spürte er Trauer. Allerdings war er sich bewusst, dass er keine andere Wahl gehabt hatte. Er schleppte den toten Wolf zum Strand, schürfte sein Fell mit einigen Steinen, die verteilt am Strand lagen, auf, machte ein Lagerfeuer mit Brennholz, das er mitgenommen hatte und briet das Fleisch. Nach diesem nötigen, aber immer noch sehr unangenehmen Essen legte sich Mustervir schlafen.
    mustervir ist offline Geändert von mustervir (04.02.2011 um 13:54 Uhr)

  16. #36 Zitieren
    Held Avatar von paladinmirko
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    Noch jemand, der sich uns anschließen will? Morgian konnte es nicht fassen. Entschlossen stand er auf und schüttelte den Kopf. Pallas warf ihm einen bedauernden Blick zu und im Schein der einen Fackel glitzerten seine Augen weise und intelligent. „Ich sehe immer noch keinen Grund mich euch anzuschließen, deshalb sage ich an dieser Stelle ´tschüss´.“ Morgian wollte gerade einen Schritt zum geheimen Ausgangsmechanismus machen, als der Ordenskrieger sich erhob, als würde er Morgian hinaus begleiten wollen. Morgian warf ihm einen missbilligenden Blick zu und sah dann zu Pallas. Dieser schien Morgian immer noch mit seinen durchdringenden Augen zu mustern, nickte unmerklich und entlass Morgian aus der Versammlung. Der Ordenskrieger rührte sich jedoch ohne Befehl nicht und blieb standhaft an Ort und Stelle stehen. Der Einzelgänger warf ihm einen triumphierenden Blick zu und verschwand im Schatten, hinaus auf den Novizenhof.
    Pallas Blick wurde glasig und leer. Plötzlich weiteten sich seine kastanienbraunen Augen und er lief dem Krieger hinterher, anscheinend, hatte er die richtigen Wort gefunden, um ihn doch noch überzeugen zu können. Mit schnellem Schritt hastete er über den kalten Steinboden, der seine Schritt laut wieder gab. „Morgian, Morgian!“
    Morgian wandte sich um, gerade hatte er den Ausgang erreicht und stand nun ihm Torrahmen, der mit prunkvollem Holz verkleidet war. Als er den Magier erkannte seufzte er und ließ die angespannten Schultern hängen. Geduldig wartet er bis der Magier zu ihm aufgeschlossen hatte. Mit genervter Erwartung sah er Pallas schief an, der außer Atem stehen blieb und die Hände auf die Knie stütze um tief Luft zu hohlen. Hechelnd sprach er:“ Morgian... ich weiß warum... du dieser Missio... n begehörst....“ Morgian sah ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen an, als dieser wieder das Wort ergriff, diesmal sprach er fließender. „Du hast schwere Verluste erlitten, viele Männer starben damals wegen deinen Fehlern, dies kannst du wieder gut machen.“ Erbost sah ihn Morgian an und in seiner Magengrube breitet sich das altbekannte Schuldgefühl aus, als er sich an jene vergangenen und leider nicht vergessene Schlacht zurück erinnerte. „Helfe diesen Menschen ihr Ziel zu erreichen und du wirst deine Schuld abtragen. Durch diese Aufgabe wirst du mehr Leben retten, als du in einem Krieg verloren könntest!“ die Stimme des Meisters wurde kälter mit jedem Wort und immer mehr hörte er sich an wie ein alter weiser Eroberer, der schon so viel Leid gesehen hatte, und der nur in ruhe sterben konnte, wenn er wusste, das er in seinem Leben etwas getan hatte, was Menschen wirklich geholfne hatte. Pallas sah ihm fest in die schwarzen Augen und Morgian erkannte seinen Willen und seine eigene Überzeugung darin, die Überzeugung, das dieser Mission nicht aussichtslos war. Der Magier griff nach Morgians Hand und strich den Schmutz von der Handfläche. Da drunter kam eine Narbe zum Vorschein, die, die Lebenslinie Morgians kreuzte. „Ich weiß, was dieser Narbe zu bedeuten hat, sie steht für das Leben, das du dem König gabst, um in seiner Armee zu dienen, immer noch bist du ihr verpflichtet. Sie ist nun ein Teil deiner Lebenslinie, ein Teil deines Lebens!“
    Lange sah Morgian dem Mager in die alten, weisen Augen, bis er seine eigenen Schloss und die Tränen unterdrückte. Fast unmerklich nickte er und seine Hand wanderte zum griff seines Schwertes...
    paladinmirko ist offline

  17. #37 Zitieren
    Ritter Avatar von The Castle
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    Saldrin erwachte durch das laute Klopfen eines Novizen an der Tür seiner Kammer, als er verschlafen aufstand um die Türe zu öffnen flog diese Plötzlich auf und Gaísse kam reingestürmt und schmiss ihn dabei mit den Worten: “Wach auf du Schlafmütze du wurdest von Cyrus zu dir zitiert“ fast um, als Saldrin sich wieder gefasst hatte fragte er direkt: „wozu hat mich Cyrus gerufen?“, woraus Gaísse direkt antwortete: „hast du denn noch nicht davon gehört das der Expeditionstrupp zurück gekehrt ist?“. Von da an war Saldrin hellwach und schmiss sich in seine Roben und eilte zu dem älteren Magier, der als er ankam direkt fragte warum er den so spät erst komme, worauf Saldrin verlegen zugab das er zu spät aufgewacht war. So erzählte Cyrus im alles was die Magier an Informationen aus der Expedition gewonnen hatten und das Saldrins weitere aufgabe war sich mit dem Anführer des Expedition Trupps in der Hafenstadt zu treffen…
    The Castle ist offline Geändert von The Castle (09.02.2011 um 17:21 Uhr)

  18. #38 Zitieren
    bester boi Avatar von MisterMeister
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    Lucien dachte nach. Anders als so manch anderer hatte er keine Wahl, seinem Befehl Folge zu leisten und die anderen auf diese Mission zu begleiten. Doch er hatte auch keine großen Schwierigkeiten, sich damit abzufinden. Insgeheim war ihm das Leben auf der Vulkanfeste nach Abschluss seiner Ausbildung schon länger ein wenig zahm, geradezu langweilig erschienen. Dieses Abenteuer war die perfekte Möglichkeit, diese Langeweile zu vertreiben.
    Das Problem war nur, dass er auf dieser Mission niemanden kannte, Jim und die junge, aufmüpfige Rekrutin ausgenommen. Doch mit Jim hatte er nur flüchtig zu tun gehabt, und die Rekrutin, die ihm aus den Augenwinkeln verstohlene Blicke zuwarf, wollte er gar nicht näher kennen lernen.
    »Ich möchte jemanden dabei haben, den ich kenne. Jemand, auf den ich mich verlassen kann«, sagte Lucien zu niemand bestimmten.
    Alle blickten ihn an, doch seit gerade Meister Pallas dem fremden Banditen gefolgt war, hatten sie niemanden, der die Befehlsgewalt besaß.
    Also versuchte Lucien, sich an alle Rekruten zu erinnern, mit denen er die Ausbildung absolviert hatte, und die mutig und tüchtig genug waren, ihn zu begleiten. Er hatte da schon jemanden im Sinn – blöd nur, dass dieser jemand sich schon vor längerer Zeit aus dem Staub gemacht hatte.
    »Verflucht, Mirax«, murmelte er, »habe ich nicht immer gesagt, dass uns dein Abgang eines Tages allen Schwierigkeiten machen würde?«
    MisterMeister ist offline

  19. #39 Zitieren
    Ritter Avatar von Mirax
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    Der ehemalige Ordenskrieger streifte allein in knapper Sichtweite der Vulkanfeste herum. Er überlegte mal wieder in die Stadt zu gehen, diese Einsamkeit und Langeweile, nicht dass nichts passierte, es passierte aber immer das gleiche, machten ihm zu schaffen. Mirax blickte die Mauern der Festung hinauf. Dort hatte er seine Ausbildung am Stab absolviert und dort waren seine Freunde und teilweise auch seine Mitgefangenen gewesen. Der Wind stand günstig und die Kampfschreie der trainierenden Rekruten wehten über ihn hinweg.
    Da fiehl ihm auf, dass sich die Tore öffneten und ein Rekrut herausgehetzt kam. Den schnapp ich mir, dachte sich Mirax mit einem Grinsen, zog den Langbogen vom Rücken und schlich an den Wegesrand, an dem der Mann vorbeihasten musste. Mirax erkannte ihn nun genauer, er war wohl zum ersten Mal aus der Feste gelassen worden und sollte sich wohl außerhalb bewähren. Ein Grünschnabel, er trug noch den leichten Trainingsstab der Novizen. Mirax nahm sich einen Pfeil, spannte den Bogen, legte an und schoss. Knapp vor dem jungen Mann blieb der Pfeil in einem breiten Baum zitternd stecken. Jener wünschte sich gerade niemals auch nur einen Fuß vor die schützenden Pforten gesetzt zu haben. Mirax deponierte den Bogen wieder auf seinem Rücken, lief gedeckt in Richtung des vor Schreck Gelähmten und sprang mit dem starken Kampfsstab des Ordens in der Hand direkt vor ihm aus den Büschen auf den Weg hinunter.
    "Halt, wohin des Weges?", Mirax konnte sich nicht verkneifen den Mann auf die Schippe zu nehmen. "Ich muss, äh, Ich muss einen Brief in die Hafenstadt bringen." sagte der Rekrut und bemühte sich um Fassung. "Entschuldige den Schreck den ich dir eingejagt habe, ich konnte nicht wiederstehen. Ich möchte dich lediglich einiges über die Vulkanfestung fragen." Der Mann hob den Blick und riss dann die Augen auf. "Mirax? Oh verdammt, immer noch so übermütig wie damals." Jetzt erkannte Mirax ihn auch, es war einer der Männer, die mit einer größeren Gruppe, etwa ein halbes Jahr nach ihm, in der Feste ankamen. "Nun ich möchte dich fragen, ob in der Festung etwas besonderes los ist und wie man so über mich denkt."
    "Och, die meisten Rekruten halten immer noch einiges auf dich. Schließlich warst du ein guter Kumpan. Einige der älteren Ordenskrieger wollen dir deinen Abgang nicht verzeichen, aber Hass hegen sie auch nicht, du hast dich ja einigermaßen ordentlich verabschiedet. Naja und einer der Magier, ich weiß nicht mehr wer, hätte dich wohl noch gerne in der Kristallmagie unterwiesen." - "Ja ich hatte sie auch noch gerne gelernt", brummte Mirax. Freut mich ja zu hören, dass ich nicht geächtet bin. Ich habe überlegt die Leute mal zu besuchen, gibt es noch einen Anlass mit dem ich das Verknüpfen könnte."
    "Sicher kannst du dort mal aufkreuzen", meinte der Rekrut, "eventuell kämst du sogar gelegen. Pallas hat gerade vor meinem Aufbruch einige gute Leute zu sich kommen lassen. Abenteurer, oder was unter Rekruten als Abenteurer gilt und einen Ordenskrieger. Vielleicht gibt es irgendeine interessante und sicher auch lukrative Unternehmung. Für einen Haudegen wie dich doch kein Problem..."
    "Warum nicht", antwortete Mirax. "Gut, du hast mich überzeugt, ich werde die Feste aufsuchen. Dir viel Glück für deine Aufgabe und lass dich nicht nochmal überfallen."
    Vergnügt lachend ging Mirax den Pfad zur Feste hinauf. Santiago verstellte ihm den Weg. "Was willst du hier? Egal, es ist verboten sich in der Wildnis aufzuhalten." - "Entspann dich Santiago, erstens kannst du mich nicht einfach niederkloppen und zweitens bin ich dazu nicht gekommen." - "Mirax, was machst du hier. Du hast den Orden verraten du bist der erste Krieger, der sich davon gemacht hat und den Ordenskriegern Schande gemacht hat." - "Santiago ganz ruhig, ich habe weder wen umgebracht noch hättet ihr mich ernsthaft gebraucht und außerdem bin ich gekommen um mich nützlich zu machen und die alten Meister zu grüßen. Also willst du mir nun den Weg versperren?" - "Nein nein, geh nur, verdammt ich freue mich sogar ein wenig dich wieder zu sehen" - "Joar, ich auch ein wenig"

    Mirax schritt in den großen Raum hinter dem Tor und fragte sich dann zu Meister Pallas durch, doch die Rekruten die er fragte, wussten es alle nicht wo er war und so ging er auf dem Kampfplatz. Er sah aus, wie er ihn verlassen hatte. Bronco noch immer neben dem Wasserfass und die Rekruten trainierten fleißig. Einige erkannten ihn wieder, die die schon langer dabei waren und Mirax ging zu ihnen und sie redeten über das was ihnen so passiert war. Bronco wurde ärgerlich und wollte die Gruppe zerstreuen doch Mirax stellte sich ihm in den Weg, grüßte auch ihn auf seine nette, lockere Weise, doch keine Handbreit rückte er zur Seite. Die Rekruten kicherten, als Bronco ärgerlich zurück zum Fass schlurfte. "Gut, ich gehe nun Pallas suchen. Wir sehen uns."
    Mirax ging in den oberen Teil der Feste und sofort trat ihm einer der Magier in den Weg, sein Name war Mirax seltsamerweise entfallen. "Mirax, was suchst du hier? Nett dich mal wieder zu sehen, doch es muss einen Grund haben, dass du hier aufkreuzt." - "Nun, ich habe von einem Rekruten vor den Toren erfahren, dass Pallas einige tüchtige Leute sucht und ich dachte, wenn eine große Unternehmung geplant ist, muss ich mir das mal anschauen." - "Vielleicht bist du wirklich der richtige dafür", senierte der Magier. "Also gut, Pallas unterredet sich gerade in dem Geheimraum mit den anderen. Du kennst ihn nehme ich an." - "Ja. Ich werde sie aufsuchen"
    Als Mirax den Raum am Ende des Ganges betrat, waren schon einige Leute dort versammelt. "Hallo zusammen", grüßte Mirax freundlich und locker, er konnte wohl gar nicht anders, in den Raum.
    Neben Pallas, fiel Mirax sofort eine schlanke hochgewachsene junge Frau mit schönen Gesichtszügen auf. Er löste den Blick von ihr und schaute sich den Ordenskrieger im Raum an. Das Gesicht kannte er. "Lucien, du, alter Kampfpartner lass uns die Hände schütteln. Du bist immer noch bei diesem Haufen, wie ich sehe. Der Besuch hat sich dann wohl jetzt schon gelohnt." Die anderen im Raum kannte er nicht. "Entschuldigung, die Höflichkeit gebietet wohl, das ich mich auch vorstelle. Ich bin Mirax und war hier einmal Ordenskrieger. Lucien und Meister Pallas werden mich noch kennen." Er wandte sich an Pallas. "Tut mir Leid, das ich in die Besprechung platze, doch nachdem ich von einem Unternehmen gehört hab und mir ein Magier empfahl mich bei dieser Gruppe einzufinden bin nun auch ich hier."
    Auch tat das gut wieder in Gesellschaft zu sein... Dabei hatte noch keiner etwas gesagt ...
    Mirax ist offline

  20. #40 Zitieren
    Lord of the First Order  Avatar von Nightcall
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    Sancho fiel auf, dass der Wolf an seinem linken hinteren Bein eine Verletzung hatte, so wusste er was zu tun war. Seinen rechten, noch frei bewegbaren, Arm, in dessen Hand er die Klinge trug, hob er und schlug mit einer geringen, jedoch ausreichender Wucht gegen das Bein des Tiers. Der Wolf heulte auf und kippte zur Seite. Sancho rollte durch den Schlamm und sprang auf. Das war das Ende der Bestie und so bohrte Sancho mit ganzer Kraft, mit seinem Schwert in den Körper des Wolfes. Es war eine ungeheure Qual für das Tier, jedoch musste es sterben, damit Sancho überleben konnte. "So, das wars mit dir du Mistviech!" Fluchte Sancho gereizt und klopfte sich den Dreck, sowie den Schlamm von der Rüstung ab. Nun begab er sich weiter auf dem Weg durch den dunklen Wald. Er hoffte er würde bald auf Menschen treffen.
    Nightcall ist offline

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