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Gleich am Morgen trennten sich Vicious und Vetkin voneinander. Während der Schönling in Richtung des Ateliers verschwand, wanderte die Kopfgeldjägerin wieder allein durch die Straßen der Stadt. Als sie dabei durch den Garten eines erbosten Setarrifers hechtete und zügig über den nächsten Zaun verschwand, stolperte Vicious urplötzlich in die muskulöse Flanke eines großen Tieres.
Uff. Das Tier gab nicht nach, sondern blieb stur an Ort und Stelle, während es die Kopfgeldjägerin zu Boden gehen ließ.
»Pass gefälligst auf, myrtanisches Pack!«, drang eine aufgebrachte Stimme aus der Richtung des Tieres. Vicious wusste nicht wie ihr geschah, stand auf und rieb sich den Hintern.
»Einen Moment. Du bist kein Myrtaner.«, fuhr die Stimme fort und endlich sah die Kopfgeldjägerin, wer überhaupt sprach. Auf dem Rücken des Tieres, das sich als Pferd entpuppte, saß ein gut aussehender und in teure Gewänder gekleideter Mann. Stahlblaue Augen funkelten Vicious entgegen und musterten sie eingehend von Kopf bis Fuß.
»Eine Marmo!«, sagte er und Vicious staunte über seine Kenntnis, denn ihre Heimatinsel glänzte nicht durch besonders weitreichende Bekanntheit. Trotzdem ließ sie es sich nicht anmerken. Wer wusste schon, auf was der Kerl noch hinaus wollte.
»Bei Adanos. Als seien die Myrtaner nicht schlimm genug, kommt ihr ebenfalls in Scharen auf unsere Insel.«
»Hey, nicht frech werden.«
Der Reiter schnaufte verächtlich.
»Hüte deine Zunge, Marmo! Du sprichst mit Gethor dem Dritten, Ritter von Setarrif.«
Als wenn mich das interessiert, dachte Vicious bei sich.
»Weshalb kamst du auf unsere Insel? Sprich!«
»Um hier ein wenig Gold zu machen.«
»Das ist alles?«
»Joah?«, antwortete die Kopfgeldjägerin mit gespielter Verwirrung, »Warum sollte ich sonst hier sein?«
»Sei gefälligst nicht so vorlaut, Fremdländer! Solange es dir nur um Gold geht, sollst du in unserem Land geduldet sein. Was ist dein Handwerk?«
»Kopfgeldjagd.«
»Niedere Arbeit also. Wie dein Landsmann.«
»Welcher Landsmann?«
»Ein Marmo. Fett wie ein Bulle.«
Budo, schoss Vicious sofort durch den Kopf.
»Sein Name ist... Baba. Er arbeitet auf meiner Plantage und bewacht Orksklaven. Ich könnte noch einen weiteren Aufseher dort gebrauchen. Die richtige Arbeit für einen Fremdländer wie dich.«
»Wie viel zahlst du?«
»Fünfzig Goldmünzen jeden Tag. Unterkunft und Verpflegung obendrein.«
»Und nur darauf aufpassen, dass die Sklaven nicht weglaufen?«
»Und dass sie arbeiten.«
»Warum nicht.«, entgegnete Vicious. Zwar fiel die Bezahlung für ihren Geschmack zu gering aus, doch ewig konnte sie in der Taverne nicht wohnen. Abgesehen davon, wollte sie wissen, wo sich Budo herum trieb.
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"Wir sind Freunde?", Ronsen bekam das Bier überreicht, "Wir sind Freunde. Du kennst das Spiel wohl, was?"
"Natürlich, du nicht?"
"Dochdoch!", antwortete der breit gebaute Krieger empört, "Es sind nur ettliche Jahre vergangen, seit ich es zuletzt gespielt habe. Empfiehl mir doch mal, was ich tun sollte."
"Würfeln."
"Heißen Dank, das kann ich."
Ronsen nahm die Würfel in die Hand, pustete hinein, schüttelte sie theatralisch wie einen Getränkemischbecher und warf sie auf den Tisch. Zwei und vier.
"Aha!"
"Das bringt jetzt nicht sooo viel, mein Freund."
"Was solls..., einfach nicht dran denken", Ronsen genehmigte sich einen Schluck von seinem Bier, das ging runter wie Öl.
"Und ihr hängt hier alle den ganzen Tag in der Kneipe herum und verspielt euer Geld oder wie ist das?"
Seine Frage war an alle, die am Tisch saßen, gerichtet.
"Oder kann man hier noch einer vernünftigen Arbeit anheuern? Ich bin neu hier und... oh, sagt, gibt es hier eine Arena, in der man sich messen kann?"Das war eine gute Idee. Die musste mit dem Bier gekommen sein. Ja, kämpfen konnte Ronsen gut, das könnte ein erster Schritt sein, an etwas Bargeld zu kommen. Und dann Fleisch. Alles andere konnte warten...
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Heute war er wie die letzten Tage durch die Stadt gelaufen, hatte die Menschen Setarrifs beobachtet und sich mit kleineren Aushilfsarbeiten ein wenig Gold verdient. Meistens waren es einfache Aufgaben gewesen, Kisten oder Säcke schleppen, gezinktes Glücksspiel oder Botendienste. Immerhin würde ihn dies wieder ein paar Tage über Wasser halten.
Nun saß er wieder, wie fast jeden Abend, an der Theke in der Taverne „Zur Sturzkampfmöwe“ und kippte einen Becher Wein nach dem anderen. Anders wusste er nicht sich die Zeit zu vertreiben, Männer des Lee sah er selten. Er meinte Taeris, einen Veteranen und Weggefährten des Generals gesehen zu haben, zusammen mit einer hübschen rothaarigen Frau, die er für Sonja gehalten hatte. So dachte er jedenfalls, doch eigentlich war es ihm egal. Seit der Krieg ausgebrochen war begegnete er seiner Umwelt mit einer gewissen Gleichgültigkeit, die ihn selbst überraschte.
Der Drachenjäger, wie er sich selbst noch immer nannte, bestellte sich einen weiteren Becher. Ohne dass er es groß bemerkt hatte, hatte sich ein Mann an der Theke neben ihn gesetzt und warf ihm immer wieder Blicke zu. Als er einmal zur Seite sah trafen sich ihre Augen und bemerkte den Mann schließlich. Er musterte ihn von oben bis unten. Klein, untersetzt, schütteres Haar. Eine Nase, die zu groß für das feiste Gesicht war. Dennoch war er gut gekleidet und schien einen Duft aufgetragen zu haben, der an den feiner Hofdamen erinnerte. So stellte er es sich jedenfalls vor, wie Hofdamen riechen mussten. Wahrscheinlich war er ein Herold oder ein Diplomat des Königs Ethorn.
Als es ihm irgendwann zu viel wurde angestarrt zu werden drehte er sich zu dem Mann hin und blickte ihn wütend an. „Was denn?“, raunte der Drachenjäger und wandte den Blick nicht ab. Der feiste Kerl räusperte sich und antwortete mit einer tiefen, rauschenden Stimme.
„Mein Herr, vor ein paar Tagen habe ich eine Unterhaltung zwischen Euch und einem hiesigen Soldaten des Königs, einer Klinge, wie man sie hier wohl nennt, mitbekommen. In diesem Gespräch habt Ihr erwähnt, Ihr wärt ein Drachenjäger!“
Hombre lächelte müde.
„Und jetzt? Willst du mich auch noch verspotten?“
„Nein, nein, werter Herr! Es geht darum, dass ich eure Dienste benötige!“
„Du?!“ fragte der Drachenjäger ungläubig und musterte ihn ein weiteres Mal, dieses Mal jedoch wesentlich auffälliger. „Warum solltest du meine Dienste benötigen!?“
Er lachte lauthals auf und sah wieder in seinen Weinbecher hinein.
„Ja, so ist es. Mein Herr schickt mich.“
„Und wer ist euer Herr?“
„Der große Graf Illaun von Seyron.“
„Noch nie gehört.“
„Nun, die kleine Grafschaft Seyron liegt weit südöstlich vom Herzogtum Gorthar. Die Grafschaft an sich ist nicht besonders groß oder von weltpolitischer Bedeutung, von daher wundert es mich nicht, dass Ihr noch nicht von ihr gehört habt. Dennoch leben dort gute Menschen, die Eure Hilfe benötigen.“
„Und weshalb ausgerechnet meine?“
„Es geht um Drachen.“
Wieder lachte Hombre auf.
„Mein Herr, dies ist mein Ernst. Ich würde wohl keine so lange Reise auf mich nehmen, nur um einen Spaß mit Euch zu treiben. Ich hoffe Ihr versteht dies.“
Tatsächlich fiel dem Drachenjäger auf, dass der Mann nicht aus der Gegend kam. Sein Dialekt war anders als alles, was er bis jetzt gehört hatte. Höchstens die Aussprache der Menschen in Gorthar kam dem nahe.
„Also, wirklich Drachen?“ hakte er nach und blickte den Mann interessiert an.
„Genau, es geht um einen Drachen. Seit Monaten nun wird unsere Grafschaft von einem Drachen heimgesucht, er frisst das Vieh und zerstört die Felder. Auch Menschen sind ihm bereits zum Opfer gefallen. Da wir selbst zugegebenermaßen nicht Herr der Lage werden, sandte der Graf mich auf die Suche nach fähigen Männern. Jedoch wollte er keine Krieger der Könige für diese Aufgabe denn, nun ja, er traut diesen nicht. Ich sollte freie Männer suchen. Söldner. Oder eben Drachenjäger. Mir war klar, dass es keine leichte Aufgabe sein würde, da die meisten Menschen nicht an Drachen glauben. Auch wir hielten sie für Fabelwesen aus längst vergangenen Zeiten, doch seit den Vorfällen der letzten Monate … wir haben keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Drachen handelt.“
Hombre dachte einen Moment darüber nach.
„Warum ich? Es gibt bessere Kämpfer unter den hiesigen Söldnern die du anheuern kannst.“
„Nun, nachdem ich von Euch gehört hatte habe ich mich informiert. Mir wurde zugetragen, Ihr hättet bereits einen Drachen zur Strecke gebracht. In einem Dorf, hoch im Norden Myrtaniens. Ich hoffe doch, ich bin diesbezüglich richtig informiert?“
„Ähm, ja, ich war daran beteiligt den Drachen zu erlegen, war jedoch nicht allein. Ich hatte einen ganzen Clan voll tapferer Krieger hinter mir, ohne die ich es nicht geschafft hätte. Und nun soll ich deinen Drachen allein erledigen?“
„Nein, mein Herr. Mir wurde angetragen eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Einige Männer konnte ich bereits rekrutieren. Ihr würdet die Schlacht also nicht alleine schlagen.“
„Aha, und wie soll das Ganze ablaufen?“
„Gut dass Ihr fragt! Solltet Ihr euch dafür entscheiden, an der Jagd teilzunehmen, so kommt nach Gorthar. Die dortige Hafentaverne ist unser Treffpunkt. Fragt nach Doyle oder Ranec, sie sind die dortigen Ansprechpartner. Sie werden dort noch eine Weile warten, denn ich werde mich noch nach Myrtanien aufmachen, um weitere Leute zu suchen. Überlegt es Euch. Ihr werdet es nicht bereuen, die Belohnung für jeden, der daran beteiligt war den Drachen zu erlegen erhält eintausend Goldstücke!“
Hombre dachte ernsthaft darüber nach. Was hielt ihn schon hier?
„Nun, mein Herr, ich muss mich wieder auf den Weg machen. Überlegt es euch, eure Klinge wird sicherlich eine Hilfe sein.“
Der Bote verabschiedete sich, jedoch nicht ohne ihm eine Zusammenfassung des Auftrags auf Pergament zu hinterlassen. Hombre bestellte sich einen neuen Becher Wein.
Was hielt ihn schon hier?
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"Seht ihr denn nicht, wie ihn das Spiel langweilt?", fragte Wendel den Blonden. "Mir scheint eurem Gegner sei es an ganz anderem gelegen als hier seine Münzen zu verspielen." Mit Blick auf das Spielfeld meinte der Ganove: "Natürlich gibt es eine Arena, doch mit den Kämpfern hier würde ich mich nur anlegen, wenn ich mir meiner Sache ganz sicher bin. Hat bereits vor Kurzem einer vom Festland probiert. Hat kläglich den Schwanz eingezogen. Sie sind einfach nicht aus demselben Eisen geschmiedet wie die Kerle von hier. Übrigens, es bietet sich eine Möglichkeit, hier einige Steine aus dem Weg zu räumen. Wie steht es noch gleich in Hendrikks Grosser Schlachtlehre? Im Krieg geht es darum, den Gegner schnell und mit aller Wucht zu treffen. Ihr wiegt euch in trügerischer Sicherheit. Wartet nicht zu, bis er euch gänzlich umstellt hat."
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Während Redsonja ihre Frage stellte lehnte Taeris sich zurück und lehnte den Kopf in den Nacken. Einen Moment behielt er den Dunst in sich und atmete ihn schließlich langsam aus. Schweigen. Die Frage hing eigenartig in der Luft.
"Warum fragst du das?"
erwiderte Taeris, müde klingend. Sein Hinterkopf lag an der kühlen Hauswand und mit halb geschlossenen Augen beobachtete er die schemenhaften Silhouetten der Passanten.
"Natürlich habe ich dort gekämpft. Wie die anderen auch, die Lee dorthin gefolgt sind."
fuhr er schließlich fort. Er setzte sich wieder halbwegs gerade hin und sah sie an. Ob er sie fragen sollte wieso sie dort gewesen war? Besser nicht. Die Geschichte würde doch wieder ewig ausarten. Und so recht wissen wollte er es dann doch nicht.
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"Ganz sicher sein, meinst du? Ich mache generell keine halben Sachen...", er nahm also gezielt eine Reihe von Steinchen weg, nur um gleich zu bemerken, wie sein Gegner ihn weiter ausstock.
"Verdammt...", Ronsen schüttelte den Kopf, "Man darf halt nicht mit der Kopf durch die Wand rennen... aber gut, dass es im Zweikampf nicht so sehr auf Glück ankommt. Dummerweise bin ich so blank, ich kann mir nicht mal einen Ensatz in der Arena leisten... was ist nur aus mir geworden?"
Der ehemalige Paladin seufzte laut, als er sich doch tatsächlich in einer räudigen Kneipe erkannte, mit Fremden um ein Abendbrot Spiele spielend, die er nur verlieren konnte.
"Wer seid ihr Jungs überhaupt? Und... Mädchen. Ehe ich diesen Ort wieder sang- und klanglos verlassen muss, muss ich doch wissen, an wen ich mich wenden muss, wenn ich wieder ein paar Münzen mehr in der Tasche habe..."
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Ja, was hatte sie erwartet? Er war ein Söldner und würde für denjenigen Kämpfen, der ihn bezahlte.
"Hast du mal über Ideale und so nachgedacht? Darüber vielleicht nicht für jeden wahnsinnigen König die Klinge zu schwingen?"
Fragte sie ihn und überlegte gleichzeitig warum Lee das unterstützt hatte.
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Taeris seufzte und zog ein weiteres Mal an dem Krautstängel. Sonja hatte ins Schwarze getroffen. Zumindest fast. Ideale? Über Ideale hatte er sich schon lange keine Gedanken mehr gemacht. Seit Jahren schon nicht mehr.
"Was für Ideale?"
fragte Taeris mit abfälligem Unterton.
"Für das Gute in der Welt kämpfen? Kein Fleisch essen? In Nordmar konnte ich nicht bleiben. Habe ich nie hin gehört. Und auf ganz Myrthana war kein Platz mehr für Leute die mit dem König nichts zu tun haben wollen. Wir haben die Orks verjagt. Das reicht doch...."
Wenn da nicht die Kleinigkeit wäre, dass er nun seinem "Lebensinhalt" beraubt war. Der Hass und die Rachegelüste gegenüber den Orks, gegenüber dem Verräter Alrik waren es gewesen, die ihn hatten weiter kämpfen lassen. Und natürlich der Wille jene nicht zu enttäuschen, die sich auf ihn verließen. Doch war deren Zahl verschwindend gering.
"Und jetzt... braucht mich die Welt nicht mehr. Und so wird auch außer mir keinen mehr interessieren was ich für Ideale habe."
sprach er reichlich verdrießlich.
"...aber mir fallen ohnehin gerade keine ein."
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Setarrif war gut fürs Gemüt - oder war es die Präsenz der Wassermagierin, welche ihn glücklich machte? Jedenfalls war der Hohepriester gut gelaunt, als sie Abends den Gasthof betraten. Angelina verschwand mit der bereits halb schlafenden Tochter sogleich in den oberen Stock während Ceron sich in den Schankraum begab, wo Gwydion der Druide alleine an einem Tisch sass. "Habt ihr die grosse Pinie gesehen? Ein prächtiger Baum", sprach Ceron und setzte sich gegenüber des Druiden. "So... was denkt ihr? Seid ihr noch immer bereit und willig, mehr über die Heilung zu lernen? Denkt ihr, dass ich euch etwas beibringen könnte? Tinquilius mag mich für einen fähigen Mann halten. Doch tut ihr das auch? Ihr hattet Zeit, euch eine Meinung zu bilden."
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Langsam führte der Nordmann den Humpen an seinen Mund und nahm einen Kräftigen Schluck Bier zu sich ehe er den Humpen zurück auf den von Kratzern übersäten Tisch stellte. „Der Unterschied ist kleiner als man denkt. Natürlich, jede Armbrust schießt sich anders, daher solltest du nach Möglichkeit immer mit deiner Schießen.“begann der Rotschopf und lehnte sich ein Stück zurück.
„Die größten Unterschiede bestehen in der Kraft die eine Armbrust aufbaut. Mit einer kleinen musst du ein wenig im Bogen schießen um über höhere Entfernungen ein Ziel zu treffen, bei größeren und Kräftigeren Armbrüsten brauchst du das nicht.“ führte der Clanlord weiter.
„Erzbolzen haben den Vorteil dass das Material extrem Widerstandsfähig ist man daher weniger davon braucht um einen Bolzen zu fertigen der selbst eine Paladinrüstung knackt wie eine Nuss. Durch das geringere Gewicht kann die Armbrust die Bolzen mit einer höheren Geschwindigkeit abschießen, das ist auch schon der ganze Zauber dahinter, mit Ausnahme der richtigen Spitze. Allerdings kosten Erzbolzen auch einiges Mehr, ich weiß ja nicht mal ob man auf dieser verdammten Insel hier Erz bekommt.“ sprach Drakk weiter und nahm einen weiteren Schluck Bier zu sich. Myra hingegen nippte an ihrem Kräutertee herum. Der Veteran fragte sich noch immer warum eine Person wie Myra sich Freiwillig unter Kriegern aufhielt, ganz zu schweigen davon das sie sich in einigen Kampfarten Ausbilden ließ.
„Im Kampf brauchst du eigentlich nur die Spitz zulaufenden Bolzen, egal ob aus Stahl oder Erz. Die Durchschlagen am besten die meisten Rüstungen. Wenn dein Ziel eine Rüstung aus Erz trägt musst du auf den Hals oder die Achseln zielen, dort sind die Rüstungen am Schwächsten.“ begann Drakk weiter sprechen und hob seinen Linken Arm über seinen Kopf und deutete auf das Stück Kettengepflecht das dort den Übergang von Torso zu Arm bedeckte. „Die breiteren Spitzen eignen sich eher für die Jagd als für den Kampf, von der Verwendung her gibt’s da nur kleine Unterschiede. Du solltest dir nur zwei dinge merken. Zum einen ist das Gewicht des Bolzen wichtig. Umso schwerer der ist, umso höher musst du Zielen um dein Ziel auch zu Treffen. Zum anderen musst du bei Leichten Bolzen mehr auf den Wind achten.“ setzte der Veteran nach und überlegte kurz ob er etwas vergessen hatte.
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Redsonja schaute Taeris lange an, ehe sie auflachte.
"Ich glaube es wird langsam Zeit, dass du zumindest eine neue Aufgabe findest."
Meinte sie fast schon spöttisch und verkniff sich den Kommentar, dass er langsam alt wurde. Stattdessen nahm sie einen weiteren Zug von ihrem Traumruf. Sie lehnte sich gegen die Wand und blies den Rauch in einem dünnen Strahl aus.
"Ernsthaft, die Alkoholfahne begleitet dich wohin auch immer du gehst. Das ist mir schon bei unserer letzten Begegnung aufgefallen. Zudem hinterfragst du nicht einmal mehr für wen du kämpfst. Ich hätte auf der anderen Seite gestanden. Was dann?"
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Eine neue Aufgabe.... Taeris lachte innerlich auf.
"Diesen Moryn fragen ob er mich bei seinen Schwertern mitmachen lässt?"
Er schüttelte den Kopf.
"Dann kämpfe ich doch wieder für einen wahnsinnigen König. Du hast selbst gesagt ich soll das lassen..."
Seufzend erhob er sich und trat den Rest des Glimmstängels auf dem Boden aus.
"Und was ich gemacht hätte wenn wir uns begegnet wären? Naja... warscheinlich wäre ich auch im Kastell gelandet..."
Taeris grinste hämisch und sie beide wussten, dass er es nicht ernst meinte. Aber sie hatte Recht. Vielleicht hatte er die letzten Tage etwas zu viel dem Alkohol zu gesprochen...
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Jerowen nickte bedächtig, als müsste er über die Worte des fremden Mannes erst einmal nachdenken, ehe er zu einer Entscheidung gelangte. Die Entscheidung hingegen war längst gefallen. Er würde diesem Mann keinen Zutritt zu seiner Akademie gewähren, solange dieser ihm nicht bewies, dass er aus einem anderen Holz geschnitzt war, als all die Stümper und Leisetreter, die dieser General mit sich nach Setarrif geführt hatte. Im Namen Rhobars war er gekommen und für ein paar Münzen, für Brot, Wasser und eine Unterkunft hatte er seine Gesinnung gewechselt. Entweder war er wirklich so leichtlebig oder er stand noch immer im Namen Rhobars in dieser Stadt und vollführte seinen Befehl, indem er sich gab, als tue er es nicht. Oder es gab einen anderen, vielschichtigen Grund, der nicht so leicht zu erkennen war.
Der Leiter der Akademie strich sich über seinen nicht vorhandenen Bart, nachdem ihn seine Füße an das große Fenster hinter seinem Schreibtisch getragen hatten. Er blickte hinaus. Hinunter zu den Gassen und Straßen, die jetzt, da es dunkel geworden war, nur noch wenig belebt schienen.
„Was versprecht ihr euch von eurer Anwesenheit hier, Nigel Ascan?“, fragte Jerowen gleichmütig, ohne sich umzuwenden. Eine Frage, die Ehrlichkeit verlangte und versprach, diese auch zu prüfen.
Melaine
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"Ich bin ebenso wenig ein sesshafter Geist wie ihr hier", erklärte Wendel. "Wendel Thoke, ehemaliger Leutnant des stehenden Heers von Gorthar. Mein Regiment wurde aufgelöst und der Gutshof, den man mir zusprach, hielt mich nicht allzu lange." Er schaute einen Moment auf den Siegelring an seiner Hand nieder. "Hart erkämpftes Land, doch die ländliche Ruhe lag mir nicht", schob er hinterher. Gerade noch rechtzeitig erkannte er einen kapitalen Fehlzug des Dicken. Er schob dessen Hand weg vom Stein, den dieser gerade bewegen wollte. "Du siehst, was du haben willst, doch ein Hindernis steht noch dazwischen. Du erkennst das Hindernis, wieso also umkehren? Es gibt immer einen Weg rund herum. Zwing ihn dazu, diese Position aufzugeben und dann schreite vor." Beim letzten Wort berührte das Knie des Ganoven jenes der Piratin und machte keinen Anstalten, der Berührung auszuweichen.
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Zweifelnd hob Gwydion kurz eine Augenbraue. Hatte Ceron da eben was von 'prächtigem Baum' gesagt? Als ob er den nicht auch umnieten würde, wenn er im Weg stand. Vielleicht versuchte er aber mit diesem Kommentar seinen guten Willen zu zeigen. Er räusperte sich schließlich, um zu antworten.
„Ich will mehr über die Heilung lernen. Nach wie vor. Ich habe entschieden, dass der Weg eines Kriegers nicht der Meine ist. Und ich weiß wie viel Schaden die Menschheit sich selbst und der Natur antun kann. Ich will versuchen meinen Teil dazu beizutragen wenigstens einen kleinen Ausgleich dazu zu schaffen.“, erklärte er ruhig und blickte auf das Brot, das er vor sich liegen hatte und das er mit nichts anderem als Käse garnierte, während der den Schinken links liegen ließ.
„Und da ich es für sinnvoll erachte mehr als nur eine Art der Lehre in dieser Sache in Betracht zu ziehen, um ein etwas breiteres Spektrum an Blickwinkeln auf die Heilkunst zu haben, habe ich nach Abschluss der Grundausbildung Tinquilius verlassen. Und da er mir riet zu Euch zu gehen, bin ich zu Euch gegangen.“, fuhr er fort, „Ich gebe zu es war auch ein wenig Neugier mit im Spiel, wie böse die schwarz-gewandeten Männer im Kastell wirklich sind. Und wie sehr sie sich wirklich unterscheiden von uns.“
Gwydion lächelte, als er an die kleine Jil dachte und an das Gespräch mit Ardescion... oder wenigstens der guten Seite von ihm? Und Viraya, die für Schabernack zu haben war und sich auch der dunklen Gemeinschaft anschließen wollte.
„Am Ende des Tages, wenn wir unsere Roben ablegen und unsere vom Tagewerk und der Welt müden Häupter betten auf ein Kissen, auf Moos, allein, neben einem geliebten Menschen... wir sind alle Menschen, schätze ich.“, er hielt kurz inne, „Verzeiht ich schweifte ab. Von Euren Fähigkeiten habe ich bisher auf beeindruckende Weise feststellen dürfen, wie schnell ihr ein paar wehrlose Bäume aus dem Weg schaffen könnt... und dass Ihr ein fundamentales Wissen über die Heilkunst haben müsst. Was Eure Fähigkeiten in der Heilkunst angehen...“
Er zuckte etwas mit den Schultern.
„Da werde ich mich auf Meister Tinquilius als Leumund verlassen.“
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Drakk hatte ziemlich ausführlich über die Verwendung der verschiedenen Bolzenarten gesprochen. Nie hätte die junge Schneiderin damit gerechnet, dass ein solch grober Mensch mit soviel theoretischen Wissen glänzen konnte. Vielleicht hatte sie den Nordmann doch die Zeit über doch etwas zu negativ eingeschätzt. Zwar glaubte die Blonde nicht daran, dass er und sie jemals irgendwie beste Freude werden würden, aber immerhin war er ihr nicht mehr so suspekt wie noch am Anfang.
"Also ist die Wahl der Munition nicht so wichtig wie das geübte Schießen.", schlussfolgerte die junge Schönheit aus dem Gesagten, "Wäre auch noch schöner, wenn jemand meine Künste allein durch die Wahl der Bolzen übertreffen würde. Aber ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen, die Erzbolzen klingen auf jeden Fall sehr interessant, würde mich wirklich interessieren, ob sie hier auf Argaan irgendwo vorrätig sind. Wenn nicht müsste ich dafür extra aufs Festland zurückreisen. Aber was würde ich nicht alles tun, um im Ernstfall als Siegerin hervorgehen zu können."
Myra wusste, dass sie wirklich nur im Notfall von ihren Waffen Gebrauch machen würde. Die letzten Monate hatten jedoch gezeigt, dass ein solcher Ernstfall schneller eintreten konnte, als es der Adligen lieb war.
"Nachdem du mich nun so sorgfältig über die Theorie aufgeklärt hast, hab ich wieder Geschmack an der Praxis gefunden."
Myra leerte ihre Tasse mit einem großen Zug und schaute auffordernd zu Drakk hinüber.
"Lass uns schießen gehen.", sagte die Blonde mit einem Lächeln auf den Lippen.
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Nun sollte er versuchen, aus der Verteidigung direkt in den Angriff zu gehen. Erst den Defensiven mimen, dann den Offensiven spielen. Das sollte doch kein Problem sein. Er wusste, wie er anzugreifen hatte und er kannte die Art der Verteidigung. Das, was Del nun sehen wollte, war der fließende Übergang zwischen beiden Kampfarten.
Der Lehrmeister griff an. Schnell, wieder ohne dem Hünen einen Moment zu lassen. Mehrmals kam der Angriff, mehrmals schaffte er es, sie abzuwehren, nicht aber, in einer sauberen Bewegung von der Verteidigung in den Angriff über zu gehen.
Verdammt, ich muss mich besser konzentrieren. Der Übergang geht nicht einfach so von der Hand, dachte Gedyon fieberhaft und spuckte aus, als er ein weiteres Mal angegriffen wurde.
Irgendetwas mach ich doch falsch.
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Darauf brauchte sie erstmals ein Bier, wie sie ironisch feststellte. Aber die Zwickmühle, die Taeris beschrieben hatte war gross. Wem konnte man schon dienen und dass man jemandem dienen musste war irgendwie gegeben.
"Lass uns mal hinein gehen. Es wird langsam kühl hier draussen. Wobei du diesen Moryn vielleicht wirklich fragen solltest. Immerhin setzt sich Ethorn gegen diese verrückten Innosfanatiker zur Wehr und Lee scheint sich mit ihm einlassen zu wollen. Kein Wunder, wenn dem König noch nicht mal das ganze Festland genug ist."
Sprach sie voller Abscheu noch bevor sie den Schankraum betraten. Dort angekommen machte sie erstamals diesen Sarpedon aus, der mit Anne Bonny, einem fetten Kerl und einem durchaus ansehnlichen blonden Mann am Tisch sass. Sie spielten Tables, soweit die rothaarige Kriegerin erkennen konnte.
"Sollen wir uns dazu gesellen oder lieber ins Separee?"
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Wie lange Angelina ihrer Tochter schon beim schlafen zusah wusste sie nicht. Kaum hatte sie Jil ins Bett gelegt war sie eingeschlafen. Sie war so groß geworden, so vernünftig und sie hatte sich verändert. Ceron hatte sich wunderbar um sie gekümmert und Melaine, die wohl auch fast die ganze Zeit an seiner Seite gewesen war, ebenso. Angelina war ihr sehr dankbar dafür.
Trotz alledem wusste die die Priesterin nicht wie ihr Leben weiter gehen sollte. Natürlich war sie glücklich in diesem Moment. Sogar unbeschreiblich glücklich, aber wo sollten sie gemeinsam leben. Sie fühlte sich im Kastell immer wie ein nur geduldeter Gast und Ceron ging es im Tempel von Al Shedim auch nicht anders. Warum sollte das hier in Setarrif anders sein? Sie seufzte und streichelte der Tochter noch einmal über ihr Haar und gab ihr einen Kuss. Dann stand sie auf und verließ das Zimmer. Es gab nur diesen einen Aufgang in die obere Etage und wenn sie die Treppe im Auge behielt konnte eigentlich nichts passieren. Noch immer hatte Angelina Angst sie könnte noch einmal entführt werden. Dieses Mal würde derjenige nicht nur ein Bein verlieren, sondern sein verdammtes Leben.
Als Angelina den Gastraum wieder betrat hatte sich nicht viel verändert. Ceron schien sich gerade mit dem Vegetarier zu unterhalten. Sie befürchtete das er der nächste Schüler in der endlosen Schlange war... „Jil ist gleich eingeschlafen.“, verkündete sie und setzte sich neben Ceron. Vielleicht etwas näher als es sich schickte, aber vielleicht würde das Gespräch an diesem Abend nicht all zu lange dauern.
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"Wenn man den Kerl denn mal erwischen würde... vorher bekomme ich warscheinlich sogar ´ne Audienz beim verdammten König..."
knurrte Taeris, wärend er hinter der Kriegerin her die Tür der Taverne durchschritt. Als er schließlich wieder zu ihr aufgeschlossen hatte und ihre Frage vernahm, sah er ebenfalls zu dem Tisch hinüber.
"Gesellen wir uns. Für´n Abend im Separee gibt´s warscheinlich momentan bessre Gesellschaft als mich...hehe"
bemerkte Taeris zynisch und ließ der "Dame" den Vortritt. Erst jetzt erkannte er die hübsche Piratin wieder, der er in Nordmar bei ihrer Suche nach einem Säbel geholfen und mir ihr auf der Suche nach der Lösung seines Feuerzeugproblems zum Kloster gereist war...und komischerweise neben diesem Sarpedon saß... Leise seufzte er in sich hinein. Irgendwie war ihm garnicht so sehr zum Spielen zu mute.
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Setarrif #02
