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„Probleme sagst du. Ich bin Jäger und kann nicht mit Pfeil und Bogen umgehen.
Lando wollte es mir beibringen nur hat er zum ersten keine Werkstadt in der er mir einen Bogen Bauen kann und zum zweiten auch gerade keine Zeit.
Ich kann froh sein das ich bei Manu etwas mit anpacke sonst wäre ich noch ganze und gar gelangweilt.
Appropo wir können ja hin gehen und ihm Helfen. Was sagst du? fragte Berek den Gegenüber.
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"Troan, welch unerwartete Freude!"
Sprach die rothaarige Kriegerin und umarmten den Freund, dann rümpfte sie die Nase und stellte grinsend treffend fest.
"Allerdings hast du dich wohl geweigert von Darla geschrubbt zu werden. Nicht wie Taeris, damals."
Beide lachten und beobachteten die beiden Schüler Redsonjas, die unterschiedlicher kaum hätten sein können.
"Na, was hältst du von ihnen? Fross trainiert Tag und Nacht, wenn ich ihn nicht davon abhalte und Raad macht ordentliche Fortschritte. Die zwei fordern mich ziemlich, aber wenn ich mit ihnen durch bin, dann sollte ich mir dich vielleicht doch nochmals vorknöpfen. Allerdings steht heute noch etwas Wichtigeres an. Ein Duell, dem wohl alle beiwohnen werden. Taeris, Drakk, Colodis,... ich frage mich, ob Lee auch kommen wird, dann würde ich jedoch bereuen, dass ich Colodis den Kampf aufgebrummt habe."
Sie beobachteten die beiden noch einen Moment beim Training, dann testete die Lehrmeisterin einige der Gerätschaften noch selber, bis sie zu guter Letzt die Unruhe packte und sie ihre Schüler aufrief sie zur Arena zu begleiten.
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"Bogenschießen...das wäre natürlich auch interessant. Wenn du irgendetwas von diesem Lando hörst, gib mir bitte Bescheid! Vielleicht bekomme ich es so ausgehandelt, dass er mich ebenfalls unterrichtet!", sagte Damyen.
"Und Manuele helfen? Aber natürlich! Ich könnte ein bisschen Arbeit ganz gut vertragen", fügte er lachend hinzu.
"Aber warum,", fragte Damyen, "warum hast du mir nie erzählt das du Jäger bist? Dann weißt du doch sicherlich auch, wie man Wildtiere kürschnert, oder?". Freudige Erwartung lag in seiner Stimme.
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Colodis war um die Mittagszeit an der Arena erschienen. Es waren schon erstaunlich viele Leute da.
Das würde also kein Kampf mit 3 Zuschauern in irgend einer Gasse werden oder auf einem abgesteckten Platz wie im Hammerclan.
Es war dann doch etwas neueres und durchaus eine Ehre. Immerhin vertrat er alle "Fremden", wie sie genannt wurden.
War es jetzt tatsächlich so, dass mit der Entscheidung des Kampfes ihre Akzeptanz entschieden wurde?
Trotz dem ihn das eigentlich kalt liess in seinem Zustand, schob er den Gedanken besser bei Seite.
Anstatt zu warten und rumzusitzen, inspizierte er das Gebäude rundherum und machte sich ein Bild davon.
Wie die restlichen Gebäude auch war es selbst für ein Kampffeld prunkvoll. Das war die Arena von Setarrif, von König Ethorn VI.
Nach oben hin war die Arena offen und das Hauptfeld rund, flankiert von zwei kleineren runden Abschnitten. Da war eine Art Vorbereitungsraum für die Kämpfer oder wie man das nennen mochte.
Auf der anderen Seite lagerten noch allerhand Waffen.
Sein Gegner war noch nicht aufgetaucht, keine Spur. Hielt es vielleicht nicht für nötig oder wie auch immer.
Der musste die Nase ja ordentlich weit oben haben, oder traf seinerseits Vorbereitungen irgendwo anders.
Colodis hatte das zwar seit dem Vorfall in Bakaresh nicht mehr gemacht, weil er es für unnötig gehalten hatte. Aber jetzt kniete er da ganz ruhig, wie ihm einst gezeigt wurde von seinem Lehrmeister. Schaden konnt es nicht, es gab ihm sogar eine innere Ruhe und Stärke.
So dämlich das aussehen mochte, er fand den Fokus so am Besten.
Dumpf nahm er die Geräusche von den Zuschauerrängen wahr, sie drangen an seine Ohren. Doch der "Barbar", wie man ihn nur nannte, blendete alles aus.
Als er sich bereit fühlte, begann er mit den Aufwärmübungen. Nicht wie gewohnt vor einem wichtigen Kampf, weil man meist keine Zeit hatte. Aber hier hielt er es durchaus für angebracht...
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"Du ziehst wohl schon wieder die Fäden...", bemerkte Troan und hob die Augenbrauen während Redsonja bereits wieder in einem Schwall von Worten erzählte, wie sie hier die Leute gegeneinander aufhetzte.
"Das Taeris nicht weit sein kann, dachte ich mir schon. Auch sonst meine ich das eine oder andere Gesicht hier flüchtig wieder zu erkennen. Das erinnert mich doch noch beinahe an die alten Zeiten auf dem Hof...", sagte Troan und es schwang ein etwas nostalischer Unterton mit seinen Worten mit.
"Und vor was bist du derzeit auf der Flucht? Seit du mich in dieser unzüchtigen Bude hast stehen lassen - und bewahre ja vor einem Bad mit Darla - scheinst du jedenfalls etwas gelassener zu wirken. Hängen zurzeit keine Steckbriefe mit deinem Gesicht?"
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Es dämmerte bereits ein wenig, als Deloryyan die schon ordentlich gefüllten Zuschauerränge der durchaus prachtvollen Arena Setarrifs betrat. Hier und da waren ein paar Wachen platziert, die ihn im Allgemeinen allerdings ignorierten. Der gemeine Pöbel, wie Herrscher gemein zu sagen pflegten, ließ ihn allerdings bei jeder Gelegenheit spüren, dass er hier nicht allzu willkommen war. Beleidungen, die ihn kaum interessierten, waren noch das Harmloseste, was ihm wiederfuhr, manch einer schreckte gar vor Handgreiflichkeiten nicht zurück. Nur mit Mühe konnte Deloryyan sich davon zurückhalten, mal ein paar Lektionen zu verteilen, anderenfalls ereilte ihn das Schicksal, vor welchem er Hombre in der letzten Nacht bewahrt hatte. Zu seiner Verwunderung erstickten die Wachen allerdings jeden noch so geringen Aufruhr unter den Anwesenden im Keim, selbst wenn sie die ungeliebten Fremden betrafen, sodass der Rastlose letztlich ohne größere Probleme einen Sitzplatz im großen Rund für sich beanspruchen konnte, von welchem aus er eine gute Sicht auf das bald kommende Geschehen hatte. Hoffentlich zeigte sich der Vertreter aus ihren Reihen bald, denn bisher hatte Deloryyan nicht in Erfahrung bringen können, wer der Auserwählte denn war, und warum man das hier eigentlich tat. Lee zufolge hatte der König ihnen eine Aufnahme zugesagt, sollte man hier allerdings unterlegen sein, flog man vielleicht schneller wieder aus der Stadt, als man Klinge sagen konnte...
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"Es wird dich überraschen, aber hier habe ich tatsächlich eine weisse Weste. Ich kann mich sozusagen frei bewegen. Unvorsichtig sollte man deswegen trotzdem nicht werden."
Entgegnete sie und zwinkerte. Dann musste sie jemanden nach dem Weg zur Arena fragen. Der Passant betrachtete sie überrascht. Anscheinend wusste hier jeder, wo sich das Gebäude befand, allerdings waren sie erst gestern hier angekommen, doch das erklärte sie ihm nicht, sondern bedankte sich für die Auskunft.
Und dann waren sie bei der Arena, drängten sich durch die Reihen und mussten schlussendlich die Mauer hinunter springen, um Colodis zu erreichen. Beinahe war Redsonja versucht Raad für dieses Unterfangen die Hand anzubieten, doch nur beinahe. Sie wollte Colodis nicht neuen Zündstoff liefern. Fross zögerte. Er schien sich hier nicht sonderlich wohl zu fühlen, doch die Lehrmeisterin forderte ihn mit einer Kopfbewegung dazu auf zu springen.
"Und bereit?"
Fragte sie. Statt einer Antwort deutete der Nordmann jedoch zum Eingang zur Kampffläche. Dort marschierten Taeris und Drakk gerade an der Seite von Lee ein. Hinter ihnen folgten einige Männer. Sie trugen alle ungefähr dieselbe Rüstung in den Farben Setariffs. Sie wirkten alle samt durchtrainiert bis auf die Knochen.
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„Ja kann ich. Wieso fragst du?“ fragte er den Wandersmann.
Auf einmal rannte ein Kerl in die Taverne und schrie rum.
„Das der Kampf bei der Arena bald beginne. Los Leute.“
„Ja da wollte ich hin kommst du mit fragte er Damyen.“
Der mit einem Kopfnicken aufstand und seien Becher mit dem widerlichen Grog leerte. Als die beiden nun auf den Weg in die Arena waren gingen sie durch eine Straße die Berek noch nicht kannte. In der waren Handwerker untergebracht. Ein Schmiede war auch da.
„Macht es dir was aus schon vorzugehen ich will noch mal hier schauen oder willst du mit kommen wegen deinem Dolch?“ fragte Berek Damyen.
„Ja ich komme mit mal schauen ob er meine wünsche machen kann.“ sagte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Als sie bei der Schmiede ankamen war jemand am Arbeiten. Berek klopfte an den Holz Pfeiler der vor der Schmiede war.
„Ich grüße dich. Sag mal bist du hier der Schmied? Wenn ja kannst du mir und ihm hier Helfen.“
Berek ging auf den Mann zu und reichte ihm seine Hand.
„Ich bin Berek und das da ist Damyen. Ich Such einen Schmied der mir ein gutes Schwert Schmieden kann. Ich habe auch schon eine Skitzze da bei. Hier, ist so was möglich?“
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Die Zeit verging in der Schmiede wie im Fluge. San wusste also im Moment nicht, wie lange er schon hier drinnen war.
Die Fenster waren im Laufe der Zeit schon dunkel vor Ruß, aber Licht brauchte er sowieso nicht. Die Esse verbreitete schon so genug Lich, außerdem hing eine Fackel in der Nähe.
Er war gerade alleine, was ziemlich selten der Fall war. Doch die beiden Gesellen holten eine Eisenlieferung ab und Meister Eder war gerade auf dem Plumpsklo.
San steckte gerade ein rohes Stück Eisen in die Esse, als er ein Klopfen vernahm.
Er drehte sich um und sah zwei Leute in die Schmiede kommen. Einer davon hielt ihm eine Zeichung hin. San Daran wischte sich die Hände mit einem Tuch ab, dann nahm er die Zeichnung entgegen.
Es war ein Einhandschwert, das ganz aus Stahl war, sogar der Griff. Dieser war nur von Leder umwickelt. Es wäre zwar etwas schwieriger, als die Klinge zu machen mit einem Griff aus Holz, doch es war machbar. Die Scheide bestand aus einem festen Streifen Leder auf der einen Seite und auf der anderen Seite waren nur eine Lederstütze bei der Parierstange und eine in Form eines Wolfkopes an der Spitze. Dazu gehörten dünne Lederstreifen am Ende, um sie an einem Gürtel festzuzurren.
Er bekam schon ein paar Ideen, wie er das machen würde. Selbst die Scheide würde er herstellen können.
"Ja, ich könnte das und die Scheide machen, Berek. Ich bin San Daran."
Dann wandte er sich an Damyen.
"Soll ich für dich auch etwas erledigen?"
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Niemand schien Notiz davon zu nehmen, daß yinnesell die meiste Zeit geistig abwesend war und in ihrer eigenen Gedankenwelt lebte. Niemand schien einmal Notiz davon zu nehmen, daß die Frau sich zeitweise inmitten der Versammelten befand. Doch das war in Ordnung. Es war genau das, was die Musik spürende Frau brauchte, um sich ungestört von den Anderen mit den Dingen zu beschäftigen, die sie beschäftigten. Da waren die Begleiter doch nichts Anderes, als Menschen, die yinnesell auf ihrem Wege in die unbestimmte Zukunft Schutz boten.
Sogar Redsonja, die als Einzige der Gruppe eine Verbindung zu der Tänzerin besaß, wurde im Bezug auf Zwischenmenschliches vernachlässigt. Eine Frau mit dem Prädikat Freundin und im Moment doch nichts weiter, als ein menschlicher Fußabtreter. Nämlich in dem Sinne, daß yinnesell die rothaarige Frau für ihre tänzerischen Anwandlungen missbrauchte und sie sonst nicht mehr war, als Luft.
Aber so war es nun einmal im Leben. Jeder diente irgendwann irgendwo als menschlicher Fußabtreter. Für Menschen, die hin und wieder auftretenden Egoismus an einem Anderen auslebten. Aus welchen Gründen auch immer.
Die Lippen der Tänzerin öffneten sich und schlossen sich doch wieder. Bereit sich zum geeigneten Zeitpunkt wieder zu öffnen und dann zu verkünden, was sie so sehr beschäftigte.
Niemand hatte bemerkt, daß die Frau sich von den Anderen abgesondert hatte und sich irgendwo, auf der Zuschauertribühne befand. Ihre Haltung, mit der sie einen der Plätze eingenommen hatte, glich sehr der einer Dirne, aber niemand schien Notiz davon zu nehmen, daß sie eine Solche war.
Vielleicht, weil sie sich gerade tief in ihrem Innersten nicht als eine Solche fühlte, obwohl es hier an diesem Ort wohl viele Kerle gab, denen man seinen Schoß bieten konnte. Sogar wärend der kommenden Vorstellung.
Doch yinne wollte nicht zwischen die Hände von irgendwem, sondern in die Hände des Einen.
Und so flackerte in dem Hirn das Anlitz Juns, gepaart mit dem Anblick Sarpedons, bei dem yinne sich nicht sicher war, in wie fern er einmal zu den Freiern der Tänzerin gehörte. Entweder war der Mann zu unwichtig um sich an so etwas zu erinnern, oder aber die Erinnerungen der Dunkelhaarigen waren noch nicht weit genug wieder her gestellt, um sich an etwas Derartiges erinnern zu können.
Daher verblasste im Schädel der Frau das Anlitz des Blondhaarigen und ließ nichts weiter zurück, als das Abbild eines groß gewachsenen Kriegers, an dessen Schultern die Frau sich nun wünschte.
Wie so oft folgte auf dem sich Absondern der Drang, in der Menge der Unbekannten erneuten Anschluss zu den Bekannten zu finden, die aufkeimende Einsamkeit und das furchtbare Vibrieren in ihrem Innersten los zu werden. Als würde die Tänzerin spüren, daß etwas in der Luft lag, was ihr jeden Moment den Atem rauben würde. Und so erhob das Weibsstück sich von seinem Platze...
Nur um einen Augenblick später wie zu einer Salzsäule zu erstarren.
Ein Stück weit vor ihr erblickten die weit aufgerissenen Augen der Dunkelhaarigen die Siluette eines breitschultrigen Mannes. Ihr Blick wanderte über den Hinterschädel des Kerles den Rücken hinab, den er der Frau zugewand hielt und schließlich hielt sie die Luft an, als der Zuschauer seinen Kopf zur Seite wandte und yinnesell die linke Hälfte seines Anlitzes erblickte.
„Khaled“, flüsterte es aus dem Munde der Frau, in deren Innersten jede Melodie erstarb und pure Angst sich breit machte.
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Damyen war überglücklich das er doch durch Zufall - und durch Berek - einen Schmied gefunden hatte. Er hatte ein breites Grinsen im Gesicht als er sprach.
"Ich suche ebenfalls einen Schmied für ein Einhandschwert. Allerdings bräuchte ich auch einen Dolch und ein Kürschnermesser. Hier sind die Skizzen. Sie sind noch veränderbar, falls es Probleme geben sollte. Und wegen dem Edelstein in dem Einhandschwert...beachte den nicht weiter, bloß eine dämliche Kritzelei. Falls du also Interesse an den Aufträgen hast, sag es nur, Geld spielt keine Rolle!". Den letzten Satz sagte er mit einem flauen Gefühl im Magen. Er hoffte, das der Schmied ihm einen guten Preis für die gewünschten Klingen machen würde.
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Wendel Thoke begann die Stadt zu verstehen. Setarrif funkionierte nicht wie Vengard, ebensowenig wie Bakaresh, Khorinis, Gorthar oder irgend eine andere Stadt, die er bereits kannte. Das Zusammenspiel von Königtum und einem Adanos geweihten Tempel war einzigartig. So stand er nun zwischen dem Mann, der ihn für seinen Berufskollegen hielt, und zwei jungen Novizinnen Adanos' recht weit vorne in den Rängen der Arena. Der Nahkampflehrer der Akademie erzählte dem ehemaligen Infanteristen die Geschichte der stadteigenen Arena. Wendel hätte zwar gerne gefragt, wie es um die Gelübde der Wassernovizinnen stand, doch der Lehrer zählte mit solchem Stolz die grössten Kämpfe auf, welche in diesem Sand ausgetragen wurden, dass er ihn reden liess, bis man ihn in den Rufen der Menge nicht mehr verstehen konnte.
"Womit kämpft der Krieger der Akademie?", wollte Wendel von seinem ortsansässigen Begleiter wissen. "Die Frage ist eher: Welche Waffe wählt er. Ich denke er wählt den Zweihänder." Die Klingen der Akademie schienen ja mächtig stolz auf ihr Waffenarsenal zu sein. Vielleicht konnte sogar der Ganove dort noch etwas lernen. Erst ein sanfter Stoss in seine Seite riss ihn aus seinen Gedanken. "Ihr seid nicht von hier, was?", fragte die junge Novizin direkt neben ihm. "Nein", antwortete Wendel ehrlich. "Dann seid ihr sicher für den Barbaren", hoffte sie. "Was, wenn es so wäre?" - "Wir sollten nicht... ihr wisst schon." Sie deutete auf ihre Geldbörse. "Aber es gehört zur Arena dazu. Steigt ihr ein?" - "Natürlich...", antwortete der Ganove grinsend und senkte den Kopf, um die Konditionen mit den beiden aushandeln zu können.
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Eigentlich fand Taeris solche Arenakämpfe ja eher unspannend. Aber auch er wollte zu gerne den Obereinfaltspinsel dieser Akademie im Staub sehen. Der Gedanke einen respektvollen Umgang in Setarrif zu erfahren war recht verlockend. Wobei Taeris sich seinen Respekt lieber selbst erarbeitete, statt ihn durch andere erstreiten zu lassen. Und Colodis hatte – wie es schien – bereits genug gelitten. Aber das passierte eben, wenn man sich mit der rothaarigen Wahnsinnigen einließ. Taeris´ Mitleid hielt sich aus eigener schmerzlicher Erfahrung stark in Grenzen.
“Von hier aus haben wir einen guten Blick aufs Geschehen.“
Stellte Lee fest und ließ sich auf der Steinstufe nahe der Loge nieder. Taeris zuckte mit den Schultern und setzte sich ebenfalls hin. Sein Blick schweifte durch die Ränge. Es hatten sich bereits einige Zuschauer eingefunden. Die Arena quoll förmlich über vor „Klingen“. Was etwas eigenartig klang, aber das Bild dennoch treffend beschrieb. Auch die anderen fanden sich allmählich bei ihnen ein und so stand Colodis schließlich allein mit Redsonja dort unten, die ihm scheinbar noch die letzten wenigen geordneten Gedanken wirr reden wollte. Der „Einmarsch“ des Akademieleiters stand kurz bevor. Taeris fragte sich ohnehin, wieso sich sojemand zu so einem Kampf herabließ. Aber womöglich hatte solch ein Arenakampf hier ja einen anderen Stellenwert als auf Myrthana.
Plötzlich landete ein kleines in Blätter gehülltes Bündel auf seinem Schoß.
“HEY! DU DA! Gib das mal dem da rüber!“
Schrie plötzlich ein Mann, der einige Ränge entfernt mit einem seltsamen Holzkasten vor dem Bauch stand, der offenbar mit noch mehr Bündeln gefüllt war.
“He man! Taub oder so?!“
Maulte ihn plötzlich jemand von weiter vorne an. Erst jetzt verstand Taeris und warf ihm das Bündel zu.
“DATTELN…..FRISCHE DATTELN…..!“
Hallte es schließlich wieder von weiter hinter ihm und verschwand schließlich im immer lauter werdenden Sprechchor der anwesenden Klingen, die ihren einlaufenden Anführer begrüßten.
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"Schaut euch die beiden PRACHTSKERLE an. Wer wird es machen? Die MEISTER der KLINGEN oder der BARBAR aus dem fernen Norden?"
Rief Sarpedon aus voller Kehle und zwinkerte zwischendurch Anne zu, die sich einen Sitzplatz in der Nähe ergattert hatte und froh darüber zu sein schien, dass nicht er da unten antrat. Er teilte ihre Erleichterung absolut.
"WETTEN!"
Schrie er erneut, um kurz darauf geschäftig mit ein paar Zuschauern zu verhandeln. Plötzlich fiel der Blick des Schurken allerdings auf die Dirne aus der Goldmünze und er zuckte zusammen, denn sie hatte ihn zum selben Zeitpunkt gemustert. Ausdruckslos. Beinahe Mitleid erregend. Er zwang seinen Blick in eine andere Richtung und setzte wieder ein Lächeln auf.
"Die Klinge, gerne doch."
"Wer wagt es auf den Barbaren zu setzen?"
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"Ooh, so viele Aufträge an einem Tag!", lachte San Daran. "Zum Glück habe ich sonst keine Aufträge, die sind schon erledigt."
Nun schaute der ehemalige Pirat sich die Skizzen nacheinander an.
Das Schwert besaß eine recht kleine Parierstange. Die Klinge war am Anfang dünn, danach gleichmäßig breiter und nah an der Spitze verängte es sich wieder.
Der Dolch würde eine helle Klinge sein, die in einen Griff aus dunklem Eisen gesteckt wird. Der Griff wird mit schwarzen Leder umschlungen. Kurz unter dem Griff war ein kleiner Ring aus etwas hellerem Eisen. Vielleicht zur Befestigung,zur Stabilisierung oder einfach als Verzierung. Am Ende wurde der Griff etwas dicker und darin war ein Loch. Das sah nicht nur schön aus, man könnte sogar eine Schnur dadurch wickeln und am Gürtel befestigen. Dieses ließ sich bestimmt ausstanzen.
Das Kürschnermesser besaß eine einseitige, gebogene Klinge. Auf dem Holzgriff waren einige Verzierungen, die ließen sich auch machen.
Insgesamt waren das anspruchsvolle, aber durchführbare Aufgaben. Es kitzelte San schon in den Fingern, mit der Arbeit loszulegen. Er freute sich, so klare Aufträge zu haben, die ihn auch fordern würden.
Dann fiel ihm noch etwas ein.
"Soll ich dazu noch Scheiden anfertigen?"
"Nur für das Schwert und das Kürschnermesser bitte.", antwortete Damyen.
"Leder oder Holz?"
"Leder."
San Daran nickte. Das ware machbar.
"Ist heute etwas besonderes?", fragte dann San plötzlich. "Alle Leute scheinen auf den Beinen zu sein."
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"ICH!", schrie Dennik über die Menge hinweg.
Wie er es vorgehabt hatte, hatte er sich heute Abend Richtung Arena aufgemacht, nach welcher er sich erst beim Wirt erkundigen musste, bevor er den Weg gefunden hatte um dort den Kampf dieser zwei Meister zu beobachten. Guten Kämpfern beim Kämpfen zu beobachten konnte auf jeden Fall nicht schaden, wenn man neue Tricks lernen wollte und außerdem wollte er schauen, ob die Kämpfer hier besser oder eher schlechter waren, als die in Bakaresh. Damals, als er in der Arena gekämpft hatte...
"Ich setzte auf den Barbaren vom Norden!", wiederholte Dennik noch einmal und musterte den Mann, welcher lauthals umher rief, dass es hier wetten zu platzieren gab. Er hatte gelbes Haar und hatte einfache Kleidung an. Er sah nicht aus, wie ein Krieger, also sah sich Dennik nach den beiden wahren Kämpfern um, welche von diesen Wetten-Mann hier so gepriesen wurden. Sie sahen beide wirklich eindrucksvoll aus, doch da er Scorp den Nordmarer schlecht hin kannte, war seine Wahl schnell getroffen und Dennik versuchte sich noch einmal gehört zu verschaffen, denn er war nicht der einzige, welcher gerade versuchte seine Stimme ab zu geben. "Ich wette auf den Nordmarer da! 100Goldstücke!", meinte Dennik gönnerhaft und legte einen Beutel auf den Tisch.
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Damyen nickte mit einem breiten Lächeln im Gesicht Ja, dieser Schmied nimmt seine Aufgabe ernst. Ich bin mir sicher, das werden tolle Klingen!
"Mein etwas wortkarger Freund hier", der junge Wandersmann deutete auf Berek, "hat mir eben erzählt das heute Abend ein Kampf in der Arena stattfinden soll. Colodis, Ahnenkrieger der ehemaligen Clans des Nordens, will gegen einen hochrangigen Kämpfer der Akademie Setarrif's antreten, wenn ich es richtig verstanden habe."
Berek nickte.
"Wir werden uns das Spektakel anschauen gehen, Colodis wird diesen Schnösel in der Luft zerreißen!", sagte Damyen und lachte lauthals.
"Und was ist mit dir? Ich denke nicht, dass du heute Abend noch damit anfangen musst die Waffen zu schmieden. Komm doch mit uns und schau dir den Kampf an, wird sicherlich interessant!"
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Auf dem Weg zur Arena unterhielten sich die drei über die Aufträge und über die alten Tage in den Clans. Berek ging nun die Treppen der Arena nach oben.
„Man ist das voll hier. Such mal noch freie Plätze.“ sagte er u den beiden.
San ging in die ein und Damyen in die andere Richtung. Berek suchte und suchte bei seiner Such sah er Taeris vom weiten, der mit Lee neben einer der Logen saß.
„Hey Taeris hier drüben.“
Der Ahnenkrieger schaute zu ihm und nickte mit dem Kopf.
„Ich hoffe Colodis bekommt das hin.“ dachte Berek und suchte weiter nach freien Plätzen.
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Die Sonne war bereits untergegangen, doch unmengen an Lampen und Fackeln erhellten die Arena.
Es war sehr voll, überall saßen anscheinend Einwohner Setarrifs, doch auch einige schienen so auszusehen, als ob sie gerade von Myrtana hier her gekommen waren.
Jedenfalls waren beinahe alle Plätze besetzt, manche hatten sogar Kinder auf den Schößen und einige Jugendlich ihre Freundinnen. Manche standen auch einfach oder zwängten sich zu zweit auf einen Platz.
San Daran schob sich durch plappernde Menschen, immer auf der Suche nach einigen Plätzen. Zuerst schien alles voll zu sein, doch allmählich gab es immer mehr Platz zwischen den Zuschauern, bis er einmal einen kleinen Platz fand, an dem locker 3-5 Leute sich setzen konnten.
Froh bahnte er sich wieder rasch einen Weg zurück zu Berek und Damyen. Doch er sah nurnoch Berek.
"Dort hinten sind noch einige Plätze.", berichtete San.
"Geh du schon einmal vor, ich suche Damyen."
Nun bahnte sich San weiter einen Weg, dort, wohin er Damyen hin gehen sah.
Hoffentlich fand er ihn noch rechtseitig, damit die Plätze nicht so schnell weg waren.
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Ein Fremder fordert einen Meister der Klingen heraus.
Strömt heute Abend in die Arena und werdet Zeugen eines epischen Kampfes.
Jeder kann teilnehmen, denn Wetten sind willkommen.
Ein Arenakampf? Ja, das hört sich doch mal interessant an. Lächelnd gingen ihm die selben Worte durch den Kopf, wie schoneinmal zuvor. Jedoch stand er gerade nicht an einer Hauswand und las vom Plakat sondern er war in der Arena Setarrifs in der es also bald losgehen sollte. Ein Nordmann also! Vielleicht war es einer von denen, die schoneinmal Al Shedim besucht hatten? Jary kannte sie zwar nicht, doch es war schon fast etwas wie Verbundenheit die er empfand, schließlich waren die Nordmarer nun auch hier. Ist das Zufall? Der Novize empfand es jedenfalls als höchst merkwürdig, jetzt auch die Clansmänner hier zu wissen.
Sollte ich vielleicht mal mein Glück beim Wetten versuchen? Eine Weile verharrte sein Blick auf der Meute, die sich etwas entfernt dicht an dicht drängte um so bald wie möglich ihre Wetten zu platzieren. Achselzuckend erhob sich Jary und machte sich ebenfalls auf den Weg um sein Gold zu vermehren oder zu verschenken. Wieviel will ich überhaupt setzen? Ja, die Frage kam wohl etwas zu spät, denn nun schien er an der Reihe. Etwas perplex durch die Leute um ihn herum und den fragenden Blick des Mannes vor ihm nahm er einfach seinen gesamten Lederbeutel und übergab ihn dem Mann. "1030 Goldmünzen.." Er wollte sich schon wegdrehen als ihm einfiel, dass er ja auch noch sagen musste, auf wen er setzte. "ÄÄh, auf den Nordmann." Einige Meter entfernt blieb er plötzlich stehen, starrte gerade aus und erst da war ihm bewusst, was er so eben getan hatte. Ich hab' doch jetzt nicht etwa...Bei Adanos.. doch ich habe... Ein harter Schlag gegen seine Stirn war eigentlich nicht genug, doch man würde ihn für vollkommen verrückt halten, würde er sich selbst verprügeln.
Zitternd und bangend setzte er sich auf einen freien Platz mit guter Aussicht... Bitte! Der Nordmarer MUSS gewinnen! ... Sonst geht der größte Teil meines Vermögens nun drauf... Einzig vielleicht 100 bis 150 Münzen lagerten noch in der Truhe des Hauses der Magier und das war im Vergleich zu dem, was er soeben verwettet hatte, nicht viel. Na los, der macht das schon.. Ob ein Gebet an Adanos nachhelfen könnte?
Geändert von Jaryvil (17.01.2011 um 20:23 Uhr)
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