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Faust, Weltliteratur?

  1. #1 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Xetrael
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    die Wüste | Rang: Wüstenräuber | Skills (5/6): Einhand 2 | Bogen 2
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    Goethes Faust kennen sich einige von euch.......und hier kommt meine Frage....

    Ist eurer Meinung nach Goethes Faust heutzutage noch immer unverzichtbarer Teil des Literaturunterrichts? Begründet bitte eure Meinung!

    Antwort pls möglichst schnell.....^^

    thx Xetrael
    Xetrael ist offline

  2. #2 Zitieren
    Auserwählter Avatar von regorn
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    Es ist einige Zeit her, dass ich Faust gelesen habe, deswegen kann ich nicht mehr ganz so viel dazu sagen.

    Aber auf jeden Fall ist Faust (zumindest Faust I) ein sehr bedeutendes Werk und imo auch noch gut im Literatur oder Deutschunterricht zu gebrauchen.
    Unverzichtbar ist es sicher nicht. Man kann auch ohne Faust zu kennen gut leben.
    Wer sich Literaturkenner nennen will, kommt um Faust allerdings nicht herum, weil es eben eines der bedeutensten Werke ist, die es gibt.

    Das Thema dieses Werks ist zeitlos. Das Dilemma, in dem Faust sich befindet, gibt es immer wieder und die Beziehung zu Gretchen kann mit vielen aktuellen Fällen verglichen werden und wird immer wieder als Vorbild für irgendwelche Wissenschaftlichen Arbeiten oder Geschichten verwendet. Der Packt mit dem Teufel, und in diesem Zusammenhang die Wette zwischen Mephistopheles und Gott und die Gegensätze Wissenschaft und Religion werden auch außerhalb des Faust aktuelle Themen bleiben.

    Also denke ich, dass Faust ein sehr wichtiges Werk in der Literatur ist, mit dem es sich lohnt auseinanderzusetzen.
    regorn ist offline

  3. #3 Zitieren
    Legende Avatar von Zerwas
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    Faust muss man IMO genauso gelesen haben, wie die Bibel. Zumindest, wenn man von sich behauptet, einem höheren Bildungsstand anzugehören. Dann liest man den aber so oder so, da er auf den meisten Lehrplänen (oberstufe) eh als Pflicht steht.
    Ich bin der Meinung, dass dieses Drama in sich allein schon so spannend (und auch spannend zu analysieren, wie ich bemerken muss!) und lesenswert ist, dass man es sich einfach mal zu Genüte geführt haben sollte.
    Außerdem ist das Werk insofern unverzichtbar, als dass es sich gut mit allen möglichen anderen Werken vergleichen lässt, d.h. Faust ist fast immer ein guter Aufhänger, egal, was der Lehrer jeweils verlangt. Hatten wir grad heute. Bei uns geht es so langsam aufs Abi zu und wir haben mal ein kleines Netzwerk gemacht mit den anderen Werken, die wir gelesen haben und haben sie mal in Verbindung gesetzt. Zum Beispiel kann man Faust einerseits (Gelehrtentragödie) mit Brechts Gelilei vergleichen, aber andererseits auch (Gretchentragödie) mit z.B. Hebbels Maria Magdalena.
    Wenn also Faust aus den Lehrplänen gestrichen würde, würde ein anderes Werk benötigt, dass sich ähnlich gut als Aufhänger für viele Sachverhalte verwenden ließe.
    Zerwas ist offline

  4. #4 Zitieren
    banned Avatar von Minatron
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    wer braucht heute noch Goethe´s Dr. Faustus oder die Bibel? Wenige eingefleischte Leute Aber ich konnte Goethe noch nie leiden, liebe aber Schiller um so mehr. Insbesondere Schillers Auffassungen von Ehre, Treue, Liebe u. Freundschaft halte ich für unverzichtbar! Aber leider hat weder Schiller noch habe ich je so eine Freundschaft gefunden, die diesen Idealen stand hält
    Minatron ist offline

  5. #5 Zitieren
    Auserwählter Avatar von El Pollo Diablo
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    Zumindest Faust sollte man imho schon gelesen haben. Das Werk ist so bedeutend, dass man es einfach gelesen haben sollte, wenn man etwas auf seine Bildung hält. Ich hab Faust bisher noch nicht gelesen (angefangen schon), ich denke mal dass wir das noch im Deutschunterricht tun werden.

    Sehr bedeutend ist natürlich auch Schiller, aber imo nicht so gut zu lesen wie Goethe.

    Kleine Frage am Rand: Wieso liest man eigentlich überall nur "Friedrich Schiller" und nicht "Friedrich von Schiller"? Goethe wird eigentlich nie ohne "von" geschrieben, wenn man den Vornamen dazu nimmt.
    El Pollo Diablo ist offline

  6. #6 Zitieren
    Legende Avatar von Zerwas
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    wer braucht heute noch Goethe´s Dr. Faustus oder die Bibel?
    In der 8. habe ich mal meine Lehrerin gefragt, wer heute noch Wilhelm Tell braucht, da hat sie mir eine Standpauke gehalten, die sich gewaschen hat. Und mittlerweile vertrete ich selbst die Meinung, dass eine gewisse literarische Bildung zu einem höheren Bildungsstand gehört, selbst, wenn man sich nur für Physik interessiert oder so. Und die Bibel, hör mal. Findest du nicht, dass das zur Allgemeinbildung gehört, selbst, wenn man kein Christ ist?
    Zerwas ist offline

  7. #7 Zitieren
    Orbital Knight  Avatar von Winyett Grayanus
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    Bedeutende Werke, unbedeutende Werke, ähm...bla.
    Wer entscheidet, welches Buch es wert, ist gelesen zu werden; wer entscheidet es nicht, und was sind überhaupt die Kriterien für ein lesenswertes Buch?

    Ich halte so eine Unterteilung für Bücher für ziemlich sinnlos, vor allem, da ich einiges von dieser "klassischen Literatur" für ziemlich "unwertvoll" (literarisch gesehen) halte und eher auf den Unterhaltungsfaktor eines Buches achte (was hat man von einem Buch, das stinkelangweilig ist?), und mich vor allem gerne von dieser "nur klassische Literatur ist wirklich wertvoll"- Sache distanziere.

    "Faust" hat einen gewissen Unterhaltungswert, aber ich sehe nichts daran, was es quasi über andere Bücher erheben würde. Und gebildet kann man auch sein, wenn man es nicht gelesen hat, alles andere wären voreingenommene Unterstellungen.

    Wie auch immer; ich verstehe es nicht, wenn Lehrer nur klassiche Literatur durchnehmen wollen, ist doch ein wenig engstirnig. *schulterzuck*

    Zitat Zitat von Abi08
    Kleine Frage am Rand: Wieso liest man eigentlich überall nur "Friedrich Schiller" und nicht "Friedrich von Schiller"?
    Was sollte er mit einem Pseudo-Adelskürzel wollen?
    "Jedes Metier hat so seine Vorlieben...gehst du zum Apotheker, verschreibt man dir eine Salbe. Gehst du mit dem gleichen Leiden zum Chirurgen, kommt man dir mit 'nem Skalpell."
    Winyett Grayanus ist offline

  8. #8 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Frank
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    Zitat Zitat von Winyett Grayanus
    [...]und was sind überhaupt die Kriterien für ein lesenswertes Buch?
    Das habe ich mich schon oft gefragt und auch schon überlegt, ob man nicht einen entsprechenden Threat starten sollte.
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus
    Ich halte so eine Unterteilung für Bücher für ziemlich sinnlos, vor allem, da ich einiges von dieser "klassischen Literatur" für ziemlich "unwertvoll" (literarisch gesehen) halte und eher auf den Unterhaltungsfaktor eines Buches achte (was hat man von einem Buch, das stinkelangweilig ist?), und mich vor allem gerne von dieser "nur klassische Literatur ist wirklich wertvoll"- Sache distanziere.
    Ich halte es mit Büchern genauso wie mit Musik und anderen Künsten:
    Sie sollen zwar unterhalten, aber eben auch einen tief(er)greifenden Inhalt haben. Alle Künste sind eine ausgezeichnete Kommunikationsform und wenn man sie "nur" benutzt, um zu unterhalten lässt man den wichtigsten Bereich außer Acht.
    Ein gutes Buch ist in meinen Augen kurzweilig, spannend und unerhaltend, hat aber gleichzeitig Substanz und damit unter anderem eine Botschaft, die es wert ist, gehört zu werden. Faust dürfte mehr oder weniger in diese Kategorie passen und ist demzufolge "Weltliteratur". (Ganz abgesehen von den weiteren guten Punkten, die hier erwähnt wurden.)
    Mein Weg ist kein besserer, er ist nur ein anderer...Wer das Lesen kann ist nicht blind und hat nicht den Standart-Skin.
    Frank ist offline

  9. #9 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Mr. Boon
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    Faust ist auf jeden Fall ein unverzichtbarer Teil des Deutschunterrichts in der 12. Klasse.
    Allerdings legen die lehrer mal weniger mal mehr Wert auf ihn, das ist vom Lehrer abhängig.

    Aber beüglich auf die moderne Literatur bin ich der Meinung, dass Goethe out ist......
    Wissen ist Macht!
    Ich weiss nichts........ Macht nix.
    Mr. Boon ist offline

  10. #10 Zitieren
    banned Avatar von Minatron
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    Literatur stellt immer einen gewissen Spiegel der Zeit dar, in der der Auto lebt (-e). Sie gibt Bericht über Moral u. Ethik einer Gesellschaft. Der Unterhaltungswert wird daher immer vom Leser selbst bestimmt, inwieweit er sich gerade für diese Zeit interessiert.
    Schiller z.B. schreibt in seinen Balladen gerade sehr viel über seine Moralvorstellungen (so in "Die Bürgschaft") u. der tatsächlichen Welt ("Der Handschuh"). Er tut dies, bzw. kann dies machen, weil er arm und seine Sicht der Realität durch seine Armut unverstellt ist. Goethe war zeitlebens reich u. konnte sich so ziemlich alles leisten. Selbst Frauen liefen ihm trotz chauvinistischster Einstellung hinterher...warum wohl? Seine Werke sind häufig billigste "Boulevardpresse" u. dienten oft "lediglich" der Unterhaltung (so z.B. "Osterpaziergang") Meines Erachtens nach hat er nur in Dr. Faustus vieles verarbeitet, was Mensch u. Gesellschaft wirklich berührten u. vielleicht ist Faust daher noch lesenswert. Größeren Tiefgang kann ich jedoch auch diesem Werk nicht zubilligen.
    Doch wer gerade "Die Bürgschaft" liest, erkennt die absolute Tiefe u. Echtheit von Schillers Idealen u. Gefühlen..
    Zum Thema Bibel: wer hat den wirklich sich mal die Mühe gemacht, dieses Märchenbuch vollständig zu lesen? Doch wohl nicht mahl 90% der vermeindlcihen Christen. Und ich schreibe absichtlich vermeindlich, weil die meisten von den ach so heiligen Kirchgängern am Sonntag dem lieben Gott die Füße abbeten u. kurze Zeit später in Wort u. Werk über ihre Mitmenschen herfallen... Daher brauche ich keine Bibel sondern wirkliche Christen...
    Minatron ist offline

  11. #11 Zitieren
    Lehrling
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    Ich mach Zentalabi 2007 und bin inner 12.
    Unser Kurs nimmt den Faust durch (unser Musik-Doktor meint den Fasut MUSS man Auswendig können <-- der kanns wirklich) aber der ist nicht im Zentralabi vorgesehen.
    ich finds schon dreist das wichtigste Buch der Deutschen Geschichte einfach da raus zu nehmen.
    Ich selbst mach mir aber weniger Gedanken drüber. Ich bin mit Physik und Mathe-LK schon ausgelastet.
    Jimmy*Eat*World ist offline

  12. #12 Zitieren
    Held Avatar von Furion
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    ich habe faust erhlich gesagt in der schule noch nicht gelesen. aber ich denke man sollte es gelesen haben, denn es gehört zur allgemeinbildung.
    das sieht man ja auch daran, dass obwohl ich das werk nicht gelesen habe, mir der name en begriff ist und ich denke es geht jedem so.
    Furion ist offline

  13. #13 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Hagelnacht
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    Ja, ich habe Faust auch noch nicht in der Schule gelesen, bin ja auch erst in der zehnten, muss aber sagen, dass Faust 1 und Faust 2 meines Erachtens zwar gute, aber dennoch nicht so gute Werke sind, wie sie oftmals dargestellt werden. Faust 1 ist noch nicht mal ne richtige Tragödie, und Faust 2 auch nicht. Und zusammen sowieso nicht. Es ist ein gutes Buch, was jeder Literaturfreak mal gelesen und interpretiert haben sollte. Es gibt aber besseres. Ich finde es gut, dass man Faust I. verbindlich in der 13 behandelt, weil es einfach ein deutsches Kulturgut ist. Bei Faust II. kommen so viele griechische Elemente hinzu und allgemein ist die Handlung für einen ungeübten Leser so wirr und merkwürdig (sind ja praktisch 5 voneinander unabhängige Dramen), dass es sich meines Erachtens für eine AUSREICHENDE schulische betrachtung nicht eignet. und das nicht besonders gute drama faust I. ist leicht verständlich, leicht auslegbar und für dreizehner gerade richtig.

    EDIT:
    NATÜRLICH kennt man faust auswendig! Angefangen von der Zueignung bis hin zum Kerker. "Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten, die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt..." ICH kann faust fast auswendig. ich hab das buch auch schon 12 mal gelesen und einmal probiert, es auswendig zu lernen. aber nur faust I. faust zwei werde ich wohl nie auswendig können. da verstehe ich die handlung und kann sie interpretieren, das reicht mir mindestens bis zum studium.

    EDIT2:
    Faust(I und II) lohnt sich allein wegen der vielen Zitate, Redewendungen und Charaktere, die in das Allgemeinwissen eingegangen sind. Was wären wir ohne "das also war des Pudels Kern" oder "das ewig-weibliche zieht uns hintan" oder ohne Homunculus? Oder, oder, oder...
    Hagelnacht ist offline Geändert von Hagelnacht (30.01.2006 um 22:32 Uhr)

  14. #14 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Periculum
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    Ahem, also als ich in der Schule Goethes "Faust" in die Hand gedrückt bekommen hab wusste ich "Das is ein Stück Weltliteratur!". Hab auch recht aufgeregt angefangen zu lesen. Aber schon nach den ersten Seiten hab ich die Schwarte dann weggepackt, weil ich den Inhalt weder richtig lesen noch verstehen konnte. Es mag sein, dass "Faust" etwas aussergewöhnliches ist - allerdings nur wenn der Lesende auch mitkriegt was da eigentlich passiert.

    Ich hab also Goethes "Faust" nicht gelesen, und ich würds auch niemandem weiterempfehlen, allerdings würd ich dann auch sagen dass ichs eigentlich nicht gelesen hab (bis auf die ersten Seiten). Weil vielleicht fängt ja ein anderer mehr mit dem Buch an als ich. ^^
    ~~ "There's no such thing as innocence - only degrees of guilt." ~~
    Periculum ist offline

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