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Östliches Argaan #01
Er war der Erste. Er war wahnsinnig.
Warum traute sich keiner vor die Tür? Keiner wusste, was sie erwartete, alle blieben lieber in ihren Zimmer, aßen, lasen Bücher, trainierten mit Waffen oder mit der Magie. Nur Hurley war noch immer so neugierig. Er musste einfach sehen, wo sie hier gelandet waren, das war doch total spannend, vielleicht in einem ganz neuen Land zu sein. Er verstand die anderen nicht...
Vorsichtig öffnete er die große Eingangstür des Kastells, die sich eigentlich von selbst bewegte, aber noch wie erstarrt von dem langen Transfer zu sein schien. Draußen erwartete ihn weder strahlender Sonnenschein, noch Mond und Sterne. Eine tiefgraue Wolkendecke legte sich gähnend über den Himmel und den gesamten Horizont. Man konnte nicht weit sehen, aber was man sah, war schon aufregend genug. Schwarze Felsen. Und graue Felsen. Und hier und da auch ein brauner. Aber alles in allem erschien die Landschaft kalt und kahl. Kaum ein Baum auf diesem Berg, der eindeutig einer sein musste, denn es gingen ähnlich steile Klippen wie beim alten Kastellberg hinab. Nur waren diese hier noch unwegsamer und ein unangenehmer Wind pfiff dem Schwarzmagier um die Ohern.
"Wow...", brachte er überrascht heraus, doch das Heulen des Windes und das Rauschen der Wellen übertönten ihn beinahe. Rauschen, ja, das Kastell stand wohl auf einem riesigen Berg und an dessen Fuß schmetterten heftige Wellen gegen den Stein.
Hurley schluckte und bewegte sich ein paar Schritt vom Kastell fort, etwas näher an die Kante und warf dort einen Stein herab. Natürlich hörte er kein Plumpsen, aber der Stein flog trotzdem unglaublich lange. Der Dicke bekam eine Gänsehaut. Irgendwie fühlte er sich hier ziemlich unwohl. Und trotzdem zog es ihn noch weiter fort. Am Himmel versammelte sich eine Schar von Raben oder Geiern oder irgenwelchen anderen Aasfressern. Sie labten sich am Kadaver eines verhungerten Wesens. Es sah aus wie ein Reptil, wie ein Waran oder so etwas, Hurley hatte diesen Knochenbau aber noch nirgends so gesehen. Er scheuchte die Vögel fort und beugte sich über den Kadaver, streckte die Hände zur Magie aus, doch hielt schließlich inne. Was hatte er im Kastell flüstern hören? Beim letzten Teleport hatte sich die Magie verändert? Er wollte es lieber nicht auf's Spiel setzen, am Ende landete er noch auf einer Trage oder jenseits dieser Klippen irgendwo im Meer.
Er ließ den Kadaver also Kadaver sein und richtete seinen Blick geradeaus. Der Schatten eines gewaltigen Gebirges ragte in der Ferne auf. Er musste auf irgendeinem gewaltigen Fels gelandet sein, der seinerseits ein großes Festland oder eine Insel bildete. Und obgleich er diese Natur schrecklich und einsam empfand, spürte er doch schon etwas wie Geborgenheit, wie Abenteuerlust. Hier konnte man doch einen guten Neuanfang starten. Er hatte ja gar keine Wahl, Beliar leitete seine Wege. Und das konnte er entweder in Kauf nehmen oder sterben.
Mit gemischten Gefühlen der Aufregung und Begeisterung kehrte der Dicke schließlich in die kalten Gemäuer des Kastells zurück...
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Knarrend öffnete sich das schwere Eingangstor und helles Licht flutete die schummrige Eingangshalle. Ein paar Schritte weiter und sie hatte das Kastell verlassen. Viel weiter kamen beide aber erst einmal nicht, denn ein fantastischer Ausblick bot sich den beiden Zirkelmagiern. Wie sollte es auch anderes sein, stand das Kastell wieder auf einem erhöhten Punkt; betrachtete man einmal wie stark die felsigen Klippen zum Meer hin abfielen. Grau hing eine dichte Wolkendecke am Himmel, die Szenerie wurde vom Getöse des Meeres untermalt und um sie herum nichts als Felsen.
Guck mal, stehen da wie die Bescheuerten und glotzen auf Steine. - Die würden sich wunderbar als Statuen zur Landschaftsverzierung eignen. Klapperndes Lachen unterbrach die vermeintliche Ruhe. und beide Magier drehten sich um. Natürlich waren auch die zwei Nervensägen mit umgezogen, auch wenn sie derzeit noch seltsam schief am Eingangstor hingen.
Haltet eure vorlaute Klappe. entgegnete der Priester verärgert, schallendes Gelächter erntete er dafür. Seufzend wandte er sich wieder Vryce zu.
Die werden sich nie ändern. Aber um auf eure Frage zurück zukommen. Bevor das Kastell über Bakaresh thronte, stand es auf der Insel Khorinis. Zu Begin, vor meiner Zeit, in der magischen Barriere und später dann ein ganzes Stückchen entfernt von der Hafenstadt Khorinis, also außerhalb des berühmten Minentals. Erneut blickte sich der Priester um, vielleicht entdeckte er irgendeine markante Stelle um ihren jetzigen Standort zu bestimmen.
Wo wir uns jetzt befinden, das weiß ich nicht. Meine Heimat Nordmar kann ich ausschließen, ebenso Varant und die Insel Khorinis. Wenn wir uns also nicht in Myrtana befinde, dann ist mir dieser Ort gänzlich unbekannt. Was meint ihr?...
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»Die Südlichen Inseln!«, rief Vryce aus, wohl wissend, auf welchen Punkt seiner Heimat Argaan sie hinabschauten. Die Schwarzen Schluchten, das dunkle, felsige, lebensfeindliche Stück Ödland zwischen dem Setarrifer Dschungel und dem sagenumwobenen und dennoch ganz und gar realen Baum Tooshoo samt Halunkendorf Schwarzwasser. »Argaan, die größte der drei Inseln!«
Ungläubig fuhr er sich mit der gesunden Hand übers Gesicht, schüttelte grinsend und sich aufrichtig freuend den Kopf. Hatte er jemals gedacht, wieder in seine Heimat zurück zu kehren? War ihm jemals der Hauch eines Gedanken gekommen, wieder auf Argaan zu wandeln – ach was – zu leben?
»Ach was? Schwarze Schluchten … Und ich dachte, wir sind hier auf einer kunterbunten Blumenwiese, umgeben von wohlproportionierten« - »Knöchigen!«, rief sein Leidensgenosse ein - »und ja, auch knöchigen Nymphen. Da hab ich mich aber getäuscht, aber soll man machen, so ganz ohne Augen.«
Vryce ignorierte sie, wandte sich wieder Narzuhl zu. Der Priester wirkte immer noch etwas ratlos. »Argaan ist die größte Insel im Süden, Heimat des Setarrifischen Königreiches, unter der Herrschaft Ethorn VI. Ein Land, unberührt vom Orkkrieg und den anderen Plagen des Festlandes.« Er lächelte wieder. Heimat, dachte er, wunderbare Heimat.
Dem vorigen Gesprächsfaden folgend, sprach Vryce weiter. »Also auf Khorinis, ja? Unweit der Hafenstadt. Wahrscheinlich hat sich das Kastell dort verflüchtigt, als die Invasion der Orks im Gange war. Scheint, als liegt Beliar doch etwas an seinen Schützlingen. Aber bei der magischen Barriere … Herrgott, das ist fast zehn Jahre her, da war ich noch ein Jüngling! Unglaublich …«, murmelte er, sah wieder auf die Umgebung rundherum. Das Kastell lag auf einer kargen, leblosen Landspitze, hoch erhoben über den tosenden Fluten des Meeres. Das spärliche Tageslicht in der Gegend erlaubte einen Blick auf einen kleinen Wanderpfad, der sich aufteilte und gleichsam in Richtung Sumpf wie auch Dschungel bewegte. Wollte man jedoch zum Dschungel und nach Setarrif, musste man die Schwarzen Schluchten durchqueren, einen Ort, von dem schon Legenden seiner Kindheit gesagt hatten, dass die Toten dort wandeln sollten und das Land selbst von Raserei befallen ist, was wohl auf Geschöpfe namens Golems hinweist. Unbewaffnet war die Durchreise wohl ein Himmelfahrtskommando.
Was Vryce aber wirklich seufzen ließ, war der Anblick jenes Gebirges, welches ihn als Kind immer begleitet hatte. Das Weißaugengebirge, das Massiv Argaans, der Keil zwischen Ost und West. Pfade über die verschneiten Höhen gab es nur wenige, die meisten Reisenden nahmen den Umweg über Tooshoo in Kauf. Verständlicherweise.
»Endlich wieder zuhause …«, murmelte der Lehrling und lächelte erneut.
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Die südlichen Inseln also, in Büchern war Narzuhl das ein oder andere Mal auf dieses Abenteurerparadies getroffen. Wenn Vryce sich nicht täuschte und dem freudigen Ausruf nach zu urteilen war dieser sich schon sehr sicher, dann waren sie nun selbst da. Viel war dem Priester nicht bekannt, dafür gab es um so mehr zu entdecken.
Ja das Kastell existiert schon eine kleine Ewigkeit, über die Zeit vor der Barriere ist leider nur wenig bekannt, aber ich vermute, dass es auch damals schon existiert hat. Ich finde die Vorstellung seltsam, dass Beliar diese Mauern nur für verurteilte Verbrecher vorgesehen hatte. Aber gut, sieht so aus also ob hier ein neues Kapitel beginnt. Sagt Vryce, ihr scheint diese Gegend zu kennen, nennt ihr sie doch immer hin zuhause. Gibt es Dinge die man über die südlichen Inseln wissen sollte? Ich meine man könnte sich auch die gesamte Zeit im Kastell verkriechen, jedoch hatte Beliar dies wohl nicht im Sinne als er uns hierher schickte. Narzuhl ließ seinen Blick noch eine Weile in der Ferne umherschweifen.
Dieses riesige schneebedeckte Gebirge erinnert mich Nordmar, sagt ist es bewohnt? Die Lebensweise dürfte sich dann wohl kaum von denen der Nordmarer unterscheiden...
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Da war Vryces Heimatwissen gefragt, welches doch recht umfangreich war. Seinen Ursprung hatte das darin, dass er sich – damals noch als junger Schmiedelehrling – alles mögliche Wissen angeeignet hatte, und seien es nur Legenden und Sagen gewesen, aber auch fundierte Aussagen und Berichte von Abenteurern aus den Gasthöfen Setarrifs.
»Nun, Narzuhl, Ihr habt Recht damit, dass die Berge an Nordmar erinnern. Beim hiesigen Volk hat es den Namen Weißaugengebirge, wohl der immer verschneiten Spitze des höchsten Berges wegen, sei es nun Sommer oder Winter. Leben … tut dort wahrscheinlich niemand, zumindest keiner, der nicht etwas gesunden Menschenverstand. Vielleicht der eine oder andere Einsiedler in einer Höhle oder einer Hütte, aber wirklich große Ansammlungen gibt es dort nicht. Dafür soll es aber allerlei Katakomben, Minen, Höhlen und gar unterirdische – wie soll man’s ausdrücken – Gräber, Grüfte und Nekropolen geben. Für jemanden, der Schätze und anderes sucht sicher ein Paradies. Dafür aber verdammt gefährlich, da niemand weiß, was da außer Untoten sonst noch herumläuft.«
Der Lehrling fuhr sich übers Kinn und lächelte. Konnte es eines seiner Ziele werden? Die Geheimnisse Argaas lüften? Vielleicht …
»Ansonsten bleibt zu sagen, dass es auf dieser Insel im groben zwei große Parteien gibt. Einmal die Königstreuen in Thorniara, einer Hafenstadt im Norden, unter Lord Tronter, dem Statthalter des alten Rhobars des Zweiten. Und dort« - der Akolyth des Zirkels deutete die Schlucht entlang, zum Dschungel hin, hinter dem – schwer zu sehen – die goldenen Kuppeln Setarrifs leuchteten - »Setarrif. Es untersteht König Ethorn VI. von Argaan, dem rechtmäßigen Herrscher der Inseln, was die rhobar’sche Dynastie aber schon seit Jahrzehnten nicht einen Deut zu interessieren scheint. Zu meiner Zeit war es ruhiger, ich weiß nicht, wie’s jetzt aussieht. Hab das blöde Gefühl, wenn … Beliars uns – den Zirkel – hier haben möchte, muss etwas im Gange sein. Was glaubst du, könnte das sein? Ob der Hüter eine Ahnung hat? Oder werden wir uns selber schlau machen müssen?«
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Während der Priester den Ausführungen des Lehrlings lauschte, bekam Narzuhl den Eindruck, das obwohl Argaan, die größte Insel sein sollte, doch alles auf einem deutlich engerem Raum lag, als es am Festland der Fall gewesen war. Nun ich denke, dass wohl ein Umbruch auf Argaan bevorsteht. Warum sonst sollte Beliar uns hier her gebracht haben? Oder sollte er uns in Sicherheit gebracht haben, vor etwas, dass wir nicht kommen sahen? Da wähle ich für mich doch lieber die erste Variante. Die Frage ist eben nur wann und was soll passieren? Die normale Machtpolitik der Herrscher ist mir zuwider, deshalb weiß ich nicht einmal wie es politisch auf dem Festland zuging. Ebenso denke ich, dass wenn Beliar gewollt hätte, dass wir in die hiesige Politik eingreifen, dann hätte er das Kastell nicht an diesen abgelegenen Ort verfrachtet. Nein, ich für meinen Teil werde beobachten, abwarten und dann Einfluss nehmen, wenn ich es für richtig erhalte. Interessant wäre es diesbezüglich natürlich zu wissen ob es noch andere Magier auf dieser Insel gibt.
Narzuhl blickte weiterhin in die Ferne während er mit Vryce sprach. Machtbestrebungen waren nun wirklich nicht sein Ziel, dafür waren die Herrscher zu häufig mit Innos im Bunde, aber die Präsenz Beliars zu zeigen und sich über die Heimat im Bilde zu sein, dass erachtete der Priester doch schon als Pflicht...
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Entrückt war sein Traum der letzten Nacht gewesen. Immer noch geschwächt, stemmte er sich vom Boden der Bibothek auf um mal wieder an das Tageslicht zu treten. Dort drehte sich ein scheinbar großer Tumult, doch als Kratos nun im Schatten des Kastells eine neue Welt betrachtete musste er schmunzeln.
Dieses riesige schneebedeckte Gebirge erinnert mich Nordmar, sagt ist es bewohnt? Die Lebensweise dürfte sich dann wohl kaum von denen der Nordmarer unterscheiden...
Ein Magier vor dem Wahnsinnigen hatte das Wort ergriffen und richte es entgegen Vryce, der lächelnd die Landschaft betrachtete.
"War wohl doch kein Traum...", fuhr es ihm durch den Kopf, in Gedanken an den letzten Tag.
Vryce, der den Wahnsinnigen nicht bemerkt hatte, begann im groben die Landschaft zu beschreiben. Als Kratos die Worte "Untote", "Minen" und "Höhlen" heraushörte fiel ihm sofort das Minental in den Kopf. Die verbrannte Erde um die verfluchte Paladinburg. Die wilden Tiere, die mit fletschenden Zähnen nach allem schnuffelten, getrieben von grausigem Hunger. Die vielen verschütteten Minen, die mit ihrem Pfeiffen die Schreie der Toten wiedergaben.
Vielleicht sollte er dieser Gegend einen Besuch erstatten, um schöne Erinnerungen zu wecken?
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»Natürlich gibt’s noch andere Magier auf der Insel. Setarrif beispielsweise ist der Ort auf der Insel und einer der wenigen auf der Welt, wo Adanos offen verehrt wird und gar einen höheren Stellenwert hat als Innos. Die Wassermagier gehören zu den Beratern und Gelehrten der Stadt, mitsamt Tempel, Bibliothek und dergleichen. In Thorniara … finden sich sicherlich einige Feuermagier und Novizen des Ordens, wenn ich mich nicht täusche. Obwohl ich hier aufgewachsen bin, war ich nie auch nur in der Nähe des Thorniarischen Umlandes. Ansonsten … war der Baum – Tooshoo – immer wieder ein heiß begehrtes Ziel für Gelehrte. Zumindest haben die Halunken im Dorf Schwarzwasser – welches um den Baum herum gebaut ist – immer wieder Gold aus diesen Wissenssuchenden geschlagen. Wie’s jetzt aussieht, kann ich nicht sagen.«
Narzuhl schien zu überlegen, sicherlich, welcher Baum gemeint war. Vryce grinste, marschierte los, bis sie sich ungefähr fünfzig Meter vom Eingang des Kastells entfernt hatten. Dann blickte er Richtung Südwesten, genau auf den Sumpf. Mangrovenbäume standen hier neben verwachsenen Eichen und anderen Baumarten, die jedoch älter als der Sumpf waren, der um sie herum lag. Und in der Mitte – um ihn schlicht mit einem Wort zu beschreiben: gewaltig – lag Tooshoo. Mehrere Dutzend Meter ragte er hinauf in die Luft, über das Blätterdach der Sumpfbäume, sogar über die Nebelschwaden, die hier Tag und Nacht genauere Einblicke verwehrten.
»Tooshoo. Ich habe als kleiner Junge mal einen Wassermagier gefragt, der meine kranke Mutter besuchte, warum er so gewaltig ist. Die Gelehrten sind sich darüber einig, dass er wohl auf einer magischen Quelle liegen muss, die so mächtig ist, dass der Baum derart … mutiert ist. Deswegen war es immer ein begehrtes Ziel. Wie wär’s, Narzuhl, wollen wir dort hin? Es ist nicht weit, ein bis zwei Stunden und wir sind da.«
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Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn die Insel von Innos unberührt gewesen wäre. Der Umstand, dass in der Stadt namens Setarrif Adanos den höchsten Stellenwert inne hatte, stimmte Narzuhl etwas wohl gesonnener und er musste unweigerlich an Tinquilius den obersten Wassermagier aus Al Shedim denken. Ob er diesen wohl jemals wieder sehen würde, hier auf den südlichen Inseln?
Tooshoo, klingt als würde man einen Tierlaut imitieren, trotzdem eure Erzählungen darüber klingen interessant. Eine kleine Reise könnte wohl nicht schaden, vielleicht finden wir das Kastell dann wieder in einem bewohnbareren Zustand wieder als jetzt. Benötigt ihr noch etwas für den Weg dorthin? Ansonsten könnten wir von mir aus auch direkt aufbrechen.
Viel benötigte ein Schwarzmagier nicht, die Magie auf dieser Welt schien intakt, seine Ledertasche legte er so oder so fast nie ab, da sich darin die zwei Obsidianstein befanden und etwas zu schreiben hatte er damit auch dabei. Proviant würden sie wohl kaum benötigen...
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»Was zu essen werden wir dort schon finden. Wie gesagt, um den Baum befindet sich eine Ansammlung von Hütten, darunter sicherlich auch eine halbwegs passable Taverne. Ansonsten … schaut Euch meine schöne Hand an« - der Lehrling hob die zerschlagene Hand - »mit dem Ding kann ich kein Schwert halten, scheue demnach den Kampf und brauche dahingehend nichts. Brechen wir auf«
Und so marschierten sie los, dem Pass entgegen. Dieser führte am schwarzen, scharfkantigen Fels herab zu einem kleinen Plateau. Zumindest ließ sich das erahnen. Zahlreiche Biegungen machten den Abstieg doch zeitaufwendig und einigermaßen anstrengend, vor allem wenn man längere Zeit als Gestrafter auf einem Altar gelegen hatte. An einer Biegung eröffnete sich ihnen das Bild einer schönen wie schrecklichen Meerenge, die Tooshoo und die Schwarzen Schluchten trennte. Gut hundertfünfzig Meter ging es hier hinab in die tosenden Tiefen, und als Vryce sich über den Rand beugte, staunte er nicht schlecht, als er ein wirklich mächtiges Gerippe sah. Keine Frage, selbst ein Laie wusste, was für ein Geschöpf es im Leben mal gewesen sein musste: Ein Drache. Nun lagen seine Knochen – die selbst aus der Entfernung noch riesig wirkten – am Fuße der schwarzen Felsen, umschäumt von Gischt, sicherlich schon seit Jahrhunderten. Sein Blick ging weiter, suchte den Weg Richtung Tooshoo ab und erblickte einen Übergang zum Sumpf, der zwar noch ein gutes Stück vor ihnen lag, jedoch nun schon zu betrachten war: Eine natürliche Bogenbrücke, die Reste einer Felswand, die von einer gewaltigen Flut und den Jahrtausenden des Seeganges derart zerfallen sein musste, dass nur noch dieses brückenähnliche Gebilde blieb, welches jedoch sicher begehbar schien.
Den Vryces Interesse, diese tosenden Untiefen am Fuße der Klippe kennen zulernen, hielt sich mächtig in Grenzen.
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Da waren sie nun.
In kleinen Booten schipperten sie mittels Manneskraft und kleinen Paddeln in Küstennähe. Calidor war mit Vic in einem Boot, Rekhyt mit seinen Freunden in einem weiter hinten. Sein verliebter Dieb hatte sich nicht gewundert oder aufgeregt darüber, sondern hatte sich einfach zu den anderen Dieben begeben, nachdem er sah, dass Calidor bei Vic einstieg. Genau das wollte er doch. Zeit, um sich über Dinge klar zu werden. Denn die Zweifel, ob er nicht einen Fehler gemacht hatte, sich von Innos zu entfernen, bestanden noch immer.
Aber er war stattdessen böse auf Rekhyt, warum er nicht mal darum gekämpft hat, dass sie beide zusammen sein würden. Hatte er ihn schon abgeschrieben? Schon wieder? Jetzt wurde Calidor richtig wütend. Er hatte Innos verlassen, um seinem Herzen zu folgen, und kaum, dass er es getan hatte, trennte sich Rekhyt von ihm. Das konnte doch nicht wahr sein! Das durfte nicht passieren, denn sein Opfer war so gewaltig ... hatte Rekhyt denn überhaupt den leisesten Schimmer davon, was Calidor für ihn aufgegeben hatte?
Sie hatten den Strand erreicht, zogen die Beiboote an Land, und während er Vic half, auszusteigen, suchte sein Blick Kontakt mit dem Bott, in dem sein Dieb angeschippert kam. Und in dem Moment, als sich ihre Augenpaare trafen, machte sein Herz einen Sprung und es ging ihm besser. Und es machte ihn wieder ärgerlich.
Rekhyt hatte nicht darum gekämpft, hatte den einfachen Weg gewählt. Calidor musste es genau wissen. Die Gruppe sammelte sich und war gerade dabei, sich weiter ins Landesinnere zu wagen, da ließ sich der Ex-Adlat zurückfallen, fort von Vic, der sich nur irritiert umsah, jedoch nichts dazu sagte, und kaum das er auf Laufhöhe seines Diebes war, hakte er sich in dessen Armbeuge ein und zog ihn von den anderen fort.
Allen Protesten zum Trotz, die Calidor nicht weiter beachtete, zog er ihn in die Nähe einer Baumgruppe, die umringt von Farnen bewachsen stand. Es kitzelte an den Beinen, trotz der Hose, die er trug. Da sie so dünn gewebt war, drangen die Blätter bis zur Haut durch.
"Kannst du mir mal sagen, warum du das machst? Ich habe Innos für dich aufgegeben, mich von meinem Orden entsagt und du wendest dich ab von mir, kämpfst nicht um mich? Hast du das zwischen uns schon aufgegeben? Ich versteh es nicht. Bin ich dir zu langsam? Versteh doch, in habe immer noch meine Zweifel, ob ich der Richtige für dich bin. Glaubst du wirklich, in kann dich glücklich machen?"
Calidor sah ihn traurig an und seufzte.
Geändert von Calidor (05.01.2011 um 19:11 Uhr)
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Probleme. Streit. Diskussionen.
Das war alles, was sie zu haben schienen, ob in Bakaresh, auf dem Schiff oder jetzt hier auf einem fremden Land, dass sie nicht kannten, doch diesmal fand Rekhyt den Grund wirklich unnötig.
Wer war es denn der 'etwas zu besprechen' hatte? Und wer hatte am Tag davor die drei Worte gesprochen? Und wem wurden jetzt die Vorwürfe gemacht, er würde sich abwenden?
"Sag mir was du willst und ich gebe es dir! Du gehst den ganzen Tag auf Abstand, also wollte ich dich nicht bedrängen. Erinnere dich, was ich gestern gesagt habe, ich meine es so! Ich weiß was du getan hast und ich weiß es zu schätzen, ich will dir nur die Zeit lassen die du brauchst und wenn die jetzt vorbei sein sollte, bleibe ich bei dir!"
Was gab es darüber zu streiten? Rekhyt versuchte gar nicht erst zu einem Versöhnungskuss anzusetzen, er rechnete damit, dass Calidor ihn wieder ablehnen würde. Aber wenn er es so wollte, würde er ihm den Wunsch nur zu gerne erfüllen!
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Calidor sah ihn still und schweigend an. Was wollte sein Dieb, dass er jetzt tat? Etwas erwidern? Nichts sagen? Etwas Bestimmtes tun? Er zweifelte wieder, rang mit sich, horchte in sich hinein, doch es war nichts zu hören, außer dem Pochen seines aufgeregten Herzens. Er brauchte Hinweise, Hilfestellungen. Verdammt, er brauchte Callindor. Er würde wissen, was Rekhyt jetzt von ihm erwartete.
"Mir ist bewusst, was du mir gesagt hast. Und es freut mich ... und verunsichert mich gleichzeitig. Es hat dich viel Überwindung gekostet, es zu sagen, nehme ich an, du warst dir sicher, denn sonst hättest du es nicht gesagt. Diese Sicherheit habe ich noch nicht. Das war so nicht geplant, alles scheint anders zu laufen, als erwartet."
Callindor ging auf Rekhyt zu, strich ihm über seine Haare, ließ die Kapuze sinken und verstrubbelte das Blond, sodass der Dieb ganz verkommen aussah. Irgendwie wild.
"Ich mag deine Haare. Würdest du sie offen tragen, wen ich dich darum bitte?"
Zur Bekräftigung seines Wunsch bekam der Dieb noch einen innigen Kuss, in dem Calidor alles legte, was er an Wissen über Küsse besaß, was nicht sehr viel war. Man konnte ja so viel falsch machen. Es entbrannte ein Kampf zwischen ihren Lippen, es wurde drängender, ekstatischer, bis Calidor sich von ihm löste, daraufhin einen enttäuschten Blick seines Freundes kassierte, der aber ebenso nach Luft rang.
"Du liebst mich. Aber was bedeutet das? Was bedeutet es, wenn du mich liebst, mich lieben willst? Wie weit willst du gehen? Ich fragte dich schon einmal: Was erwartest du von mir, was soll ich tun? Das ist alles so neu. Sag mir, was du dir wünscht, wenn wir jetzt allein wären, zu zweit, Arm in Arm. Was müsste ich tun, um dich glücklich zu machen, um dich *zu lieben*?
Calidors Blick wurde bittend, beinahe flehend, er brauchte diese Hilfestellungen, ohne fühlte er sich verloren.
Geändert von Calidor (05.01.2011 um 20:11 Uhr)
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Immerhin verschloss sich Calidor nicht vollständig, doch auch für seine Unsicherheit konnte Rekhyt eigentlich nichts und er wollte nicht der Böse sein, weil er wegen ihm Innos verlassen hatte.
"Meine Haare kann ich offen tragen", gestand er. Er würde sich nicht wohl fühlen und in der Gegenwart anderer noch weiter in sein Inneres und sein Schweigen zurückziehen wie sonst, aber wenn Cali es wollte, würde er es tun.
"Ich bin kein Experte. Ich weiß, dass ich dich liebe, aber bei allem weiteren bin ich auch unsicher. Ich habe keine Erwartungen und keine Grenzen wie weit ich gehen möchte."
Doch immerhin die letzte Frage konnte er beantworten.
"Du musst da sein! Und wir müssen uns verstehen und nicht streiten. Du müsstest gar nichts extra tun, deine Anwesenheit würde genügen um mich glücklich zu machen. Und wenn du mich liebst, dass bist du auch glücklich wenn du bei mir bist, wenn du mich siehst, meine... blonden Haare."
Denn so war es beim ihm, ein Kuss war toll, eine Umarmung schön, doch solange sie nicht über irgendetwas diskutierten oder stritten, war es nicht notwendig. Nur der ewige Streit war ihm ein Dorn im Auge.
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Calidor nickte nur zustimmend, griff sich seine Hand und zog ihn lachend zurück auf den Pfad, den die anderen schon entlang geschritten waren. Wie weit sie sich wohl schon entfernt hatten? Machten sie sich Sorgen? Warteten sie alle etwa hinter der nächsten Kurve?
Das alles interssierte jetzt nicht. Calidor ging neben seinem Dieb einher, sah hinauf in den Himmel, der vor dunkler Schwärze nur so starrte. Hier und da konnte man die Sterne am Himmel funkeln sehen.
Mit den Naturwissenschaften hatte sich Rekhyts Liebster schon immer gern beschäftigt und ihm gefiel das Panorama, das sich ihnen hier bot.
Ein Kuss bei Mondschein und untermalt vom stummen Leuchten der Punkte dort, so malerisch und ideal, so weit weg, und doch konnte ein Dieb sie irgendwie stehlen. Rekhyt konnte es bestimmt, die Sterne stehlen ...
Plötzlich hielt Calidor an, drehte Rekhyt zu sich, sah ihm tief in die Augen und seufzte.
"Hab ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich dich mag?"
Als Antwort folgte ein weiterer Kuss, eine Umarmung, ein endloses Halten.
Und über ihnen der Mond und die Sterne, die als Zeugen anwesend waren und sich für sie freuten.
"Rekhyt, lach jetzt nicht ... aber ... wie ist das ... ich meine ... naja ... was fühlt man dabei? Wie war *es* für dich? Damals, auf meinem Schloss, kam ich nicht dazu, mich trieb die Forschung nach Magie immer weiter vorwärts, doch jetzt, denke ich, dass ich so viel verpasst habe. Sag mir, wie es sich anfühlt."
Calidor zog seine Hand zu sich empor und küsste jeden der Finger einzeln, spielte mit ihnen, liebkoste sie aus der Zuneigung heraus, die er nun zulassen wollte. Er wollte alles von seinem Dieb kennen lernen, und so fing er heute eben bei den Fingern an.
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Endlich! Rekhyts hätte einen Freudentanz aufführen können! Tat er natürlich nicht, so impulsiv war er nie gewesen, aber endlich schienen sie beide glücklich und zufrieden zu sein und den restlichen Tag einfach nur zu genießen.
Hoffentlich würde das bis morgen halten!
Doch dann stellte sein Liebster eine Frage, die dieser einerseits nicht ganz verstand und andererseits befürchtete die Antwort könnte wieder für Unstimmigkeit sorgen.
"Wie fühlt sich was an? Du bist der erste Mann den ich je geliebt habe, falls du das meinst."
Keine Lüge, nur nicht die ganze Wahrheit.
Sollte er von Lucia erzählen? Würde Calidor dann vermuten er meinte es nicht erst wenn er von Frauen zu Männern wechselte? Nein, Lucia verhieß nichts Gutes. Die lebende Ausgabe von ihr nicht und die vergangene Liebe zu ihr zu Calidor zu sagen auch nicht. Ein Treffen würde möglicherweise böse enden, doch das würde es sowieso, schließlich hatte die Frau sie verraten und hätte für Denniks und vielleicht sogar für seinen eigenen Tod verantwortlich sein können.
Um aber zumindest noch etwas mehr zu sagen, fuhr er fort.
"In meiner Kindheit war ich verschlossen und hatte und wollte nie Freunde!"
Auch das war wahr! Nicht einmal seine Schwester hatte es geschafft zu ihm durchzustoßen, obwohl sie es versucht hatte.
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Was hatte dieser Blick zu bedeuten?
Rekhyt schien kurz ganz weit weg, als er darüber sprechen wollte, wie es sei, mit jemandem zusammen zu sein? Doch die Antwort überraschte den abtrünnigen Adlaten dann doch. Er war also genauso unerfahren, stand Ängste aus, hatte Zweifel, wie er es auch tat.
Und dann kam er auf etwas zu sprechen, von dem Calidor nicht so recht wusste, ob es nur der Ablenkung diente, oder ihn wirklich beschäftigte. Seine Kindheit ...
Er wollte nur zu gern mehr von seinem schweigsamen Dieb erfahren, seine Vergangenheit erforschen.
"Das tut mir leid, Liebster. Ich hatte schon in jungen Jahren viele Diener und Bedienstete um mich, ich konnte gar nie einsam sein, denn ich wurde auf Schritt und Tritt überwacht. Welches Leben war wohl besser? Einigen wir uns darauf, dass beides nicht sehr berauschend ist. Da lobe ich mir das Los, dass mein Bruder bezogen hat:
Aufzuwachsen unter Eltern, die ihn liebten, frei von Zwängen, nur der Natur folgend, sich seiner Liebe völlig offen hingebend. Ja, Callindor ist anders als ich. Er würde dich vermutlich am ersten Abend klar und dich zu seinem Partner im Liebeskarussell machen. Und es würde dir bestimmt gefallen. Er hat darin Erfahrung, und weiß, worauf es ankommt. Im Gegensatz zu mir ..."
Bevor er vor Enttäuschung seufzen konnte, hatte Rekhyt ihn schon bei sich, hielt ihn, küsste seine Wangen, seinen Mund und fort waren die bösen Gedanken.
"Danke, das habe ich jetzt gebraucht. Ich will damit nur sagen, dass es sich für dich ... für uns ... lohnen könnte, ihn mal zu treffen und ihn zu fragen. Aber eigentlich will ich dir damit auch sagen, dass ich es nachvollziehen kann, wie es ist, wenn man gefangen in einem Leben ist, das man eigentlich nicht führen möchte. Ich wollte, als ich klein war, nie so werden, wie meine Eltern. Und dann, als ich es musste, arrangierte ich mich damit, lernte, der Anführer zu sein. Wie war das bei dir? Wolltest du so still und verschlossen sein? Hat dich jemand dazu gezwungen? Egal, was es ist, du kannst mir alles sagen, ich werde dir zuhören, denn das tun Verliebte doch, oder?"
Calidor lächelte ihn an, lachte laut und riss sich von ihm los, rannte den Pass weiter, stolperte und wäre fast gestürzt, wurde von Rekhyt, der ihm ebenso lachend gefolgt war, wieder eingefangen, und nun standen sie da, der eine hielt den anderen, beide schauten sie einer dunklen Nacht entgegen und ihre Körper und ihre Hitze drängten aneinander.
Und dann hörte er nur die Worte, die sein liebestoller Dieb ihm ins Ohr flüsterte.
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Rekhyt genoss es! Alles! Jede Sekunde, jedes Wort und jeden Kuss. Calidor war unsicher, aber das war er auch, nur dass er es nicht so stark zeigte und es war wahrscheinlich normal. Doch nicht einmal das dämpfte die Stimmung und sie sprachen einfach darüber. Genauer gesagt Calidor sprach und forderte Rekhyt auf selbiges zu tun. Er würde ihm diesen Wunsch nicht verwehren und etwas sagen, aber ihm auch nicht an einem Abend einen Vortrag halten über alles was ihm je passiert war.
Ich weiß nicht ob ich mit Callindor so glücklich wäre, ich brauche jemanden der bleibt und nicht wen, der mich vielleicht wieder verlasst, von denen habe ich genug!
Kam ihm in den Kopf, aber er war nicht Dieb um sich so leicht zu versprechen und so regte sich nichts an ihm und er übersprang das Thema 'Callindor' einfach.
"Niemand hat mich gezwungen! Ich war so und ich wollte nichts anderes! Ich bin es immer noch, auch wenn ich jetzt Freunde habe."
Das wäre dem Blonden sicherlich zu wenig Information, also müsste er noch irgendetwas nachlegen.
"Ich war unauffällig und habe die Leute beobachtet. Dabei habe ich auch Diebe gesehen und es ihnen schließlich nachgemacht, ohne jemals mit einem gesprochen zu haben."
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Die letzte knappe Woche war berauschend gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn auf einem Schiff hatte er die Woche verbracht. Alles war gelaufen, wie geplant. Sie hatten ein Schiff gefunden und waren aufgebrochen zu ihrer neuen Heimat. Die Reise war eine wohltuende Ruhe nach all dem Stress im Kastell gewesen. Er hatte die Schmerzen, die er erlitten hatte, so gut wie es ging verdrängt und begann bereits sie zu vergessen. Und nun waren sie an ihrem Ziel angekommen.
DIE SÜDLICHEN INSELN.
ARGAAN.
Sie hatten Argaan und nicht eine der anderen Inseln angesteuert, da Argaan die größte und wichtigste Insel war und somit auch die Inseln, die am Meisten Profit versprach und nun standen sie dort. Am Strand. Vor ihnen eine Fauna und Flora, die irgendwie an Varant erinnerte. Der Sandstrand, die Palmen, das warme Klima und all das. Dennik schaute zuerst einmal die Umgebung genau an. In der Ferne waren große Berge zu erkennen, ihre Spitzen wurden von Wolken verdeckt. Vor den Bergen lag ein dichter Wald, aber kein Wald, wie in Myrtana, nein. Palmen und dichte Gräser. Es war ein sehr dichter tropischer Wald, welcher quasi von den Bergen umrahmt wurde und dort wo die Berge aufhörten, war eine Stadtmauer zu sehen, welche an die nahsten Berge ansetzte und sich bis zum Meer zog. So bildete die Mauer und die Bergfront ein Tal ohne Ausweg. In der anderen, entgegengesetzten Richtung zu der Mauer, der Stadt, war keine Sperre zu sehen. Hier verliefen die Berge parallel zur Küste und das bis zum Horizont. Es schien eine wirklich große Insel zu sein…
Dennik schaute nun die kleine Gruppe an, die hier stand. Illdor. Rekhyt. Scorp und ein paar andere, welche er noch nicht so gut kannte. Keiner schien wirklich zu wissen, was sie nun tun sollten. Rekhyt und einer der Fremden schien das jedoch egal zu sein, sie redeten die ganze Zeit miteinander und schienen sich kaum zu interessieren, was nun als nächstes zu tun sei. Dennik machte das wütend, aus welchem Grund auch immer und die Art, wie die beiden sich ansahen, irritierte der Dieb ein wenig. Sooo vertraut…
„Ähh also… wollen wir jetzt in die Stadt? Vorräte sammeln und so?“, fragte Dennik etwas verstört. (Immer noch über Rekhyt`s Verhalten, er war so glücklich… so froh…)
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Es ist toll endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben,dachte sich Glenn als er aus dem Boot stieg. Er wusste nicht was er machen sollte und war allein und vielleicht sollte er einfach durch die Gegend streunen .Er war orientierungslos hier auf einer Insel von der er nichts wusste .Reine Traurigkeit überkam ihn und er fühlte sich verloren. Er konnte nicht kämpfen und wahrscheinlich auch nicht lange überleben. Er ging ein Stück mit der Gruppe weiter und setzte sich dann ins Gras, wo auch ein oder 2 andere Personen standen. Er begann über sein Leben nachzudenken.
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