[Dennik]

Sie waren nun endlich aufgebrochen.

Scorpion führte sie, mehr oder weniger, was hieß führte, er kannte sich hier sicher genau so wenig aus, wie die anderen vier Mitglieder ihrer kleinen Gruppe, doch er wusste wenigstens, auf was man in einem solchen Gebiet alles achten musste. Der junge Schwertmeister jedoch hatte keine Ahnung...

Gestern erst hatte er sie vor einer Gruppe Snapper gewarnt, welche er bei einen seiner Späher Trips ausgemacht hatte. Wäre sein ehemaliger Lehrmeister nicht gewesen, hätten sie die Snapper wohl nie bemerkt und wer weiß, wären vielleicht sogar in ihre Richtung marschiert.

Dennik hatte sich trübe an die Zeit in Varant erinnert, noch vor Scorp. Damals, als er mit Rheinold und den restlichen Leuten aus Vengard Snapper gejagt hatte. Damals, als der Paladin eine Rüstung aus dem Leder der Lurker angefertigt hatte, als Abschiedsgeschenk für den jungen Dieb. Wütend verzog er seine Miene, als er daran dachte, dass diese Rüstung nun irgendwo in Bakaresh lag, kaputt und unbrauchbar. Ob Rheinold ihn wohl eine neue Herstellen würde können? Oder musste er zu jemand anderes gehen? Auf jeden Fall konnte er nicht in Stoffhemd durch die Wildnis streifen, so viel stand wohl fest.

Immer weiter ging es durch den Dschungel, ob Scorp vorhatte den Dschungel irgendwann wieder zu verlassen, ob er wusste wo entlang es ging, das würde sich noch zeigen, doch für Dennik stand fest: Wäre Scorp nicht da, hätte er sich verirrt und zwar gewaltig... er würde den Hünen fragen, wie er den Weg so sicher fand und wie er es schaffte immer in die selbe Richtung gehen zu können...

[Adrastos]

Der Wind ließ kaum nach und pfiff seine eintönige Melodie in ihre Ohren, zerzauste mit eiskalten Fingern ihre Haare und drückte die wenigen, widerstandsfähigen Pflanzen die in dieser Region wuchsen zu Boden. Doch aufrecht wie zwei Monumente der Zähheit standen die beiden Männer da, in Begleitung eines Wolfes und eines Pferdes – eine seltsame Mischung, die doch friedlich in Koexistenz lebten. Und wenn tatsächlich etwas passieren würde, würde der Druide es zu verhindern wissen.
Doch die derzeit dringendere Sorge war die, über jene Brücke zu gelangen. Eine solche Brücke wäre ideal für eine Verteidigung, doch um sie friedlich zu überqueren war sie denkbar ungeeignet, zumal der Druide dem Stein nicht traute, aus der sie bestand. Und auch Bartimäus Vorschlag, der bei erster Betrachtung gut klang, hatte einige Schwachpunkte. Férach konnte sich nicht festhalten, konnte abrutschen und würde durch ein Seil sogar behindert werden. Zumal sie keine Möglichkeit hatten, es auf der anderen Seite anzubinden. Steine und Felsen lagen dort zwar genug, doch auch ihrer Standhaftigkeit traute er nicht – zumal keine hilfreiche Hand zur Stelle war, weder menschliche noch tierische. Er schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, da kann ich nix machen. Aber ich hab eine andere Idee. Gib mir mal das Seil.“
Mit sanften Händen schlang der Druide ein Ende des Seiles um eine der zähen, hartnäckigen Pflanzen und konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Bartimäus ihn beobachtete. Doch dies blendete er aus, als er die Hände neben das Pflänzlein auf die Erde legte und die Augen schließlich schloss.
„Wir erbitten deine Hilfe, kleine Pflanze.“ murmelte er und wusste, dass es durch die Magie auch der Pflanze verständlich wurde. Die Magie übermittelte seine Emotionen, seine Bedürfnisse und seine Angebote an das Lebewesen. „Und erbieten dir Gegenleistung. Du wirst es nicht bereuen.“
Mit geschlossenen Augen, die Hände noch immer auf die Erde gepresst hörte er ein leises Rascheln, als sich die Pflanze regte, streckte und schließlich verstand.

Stunden später, nachdem der Druide lange neben der Pflanze gekniet hatte richtete er sich auf. Es war anstrengend gewesen, doch sie hatten geschafft, was er wollte. Die Pflanze hatte das Seil einmal um die Brücke geschlungen. „Damit binden wir uns fest.“ erklärte er, was Bartimäus wohl ohnehin schon lange erraten hatten. „Férach und Nero werden wir so rüberführen müssen, auch wenn es mir nicht behagt. Es geht nicht anders. Hoffen wir nur das die Brücke hält.“ Ernst blickte er den Wächter an. Hatte er Angst? Hoffentlich, dieser Drahtseilakt war sicher nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. „Auf geht’s.“

[Sir Scorpion]

Der kleine Kampf den sich Dennik und Mani geliefert hatten war eine nette Zwischeunterhaltung. Ausserdem konnte der Krieger so in etwa abschätzen, was Mani bisher bereits konnte und wo er noch zu lernen hatte.
Wie Dennik richtig erkannt hatte, hatte der Junge Potenzial, allerdings war er kein schneller wilder Kämpfer so wie Dennik, Mani schienen langsamere Techniken besser zu liegen.

"Haltet ausschau nach was essbarem unsere Vorräte gehen lansgam zur Neige und bis auf ein paar Fleischfresser habe ich bisher nichts entdeckt. Sollten wir nichts harmloser und nahrhafteres finden werden wir uns wohl an ein paar Warane oder Snapper wagen müssen... mir wäre ein fettes Schwein oder so aber um einiges lieber." erklährte Scorp den anderen die Situation ehe sie weiter in den Dschungel vorstiessen.
Sie kamen gut voran... oder zumindest schienen sie gut voran zu kommen. Um ehrlich zu sein wusste Scorp nicht ob sie nicht einen riesigen Bogen zogen und nicht jeden Moment aus dem Dschungel traten und in der ferne Setariff erblickten.
Der Hüne wusste allerdings schon wie er in der Situation reagieren würde... zu oft hatte er es sich in den letzten Tagen durch den Kopf gehen lassen. Er würde Dennik niederschlagen und sich dann um die Köpfe Illdor und Rekhyts kümmern, sofern ihm Mani nicht zuvorkam, was bei seiner aufbrausenden Art nicht unwahrscheinlich war.
Dass er sich nicht sicher war ob sie wirklich noch gegen Süden liefen liess er sich aber nicht anmerken. Was hatte das schon die anderen zu kümmern? Wenn es die Götter eben gab, dann lag ihr Schicksal wohl in ihrer Hand... und sonst wars eben Zufall was ihnen geschehen würde.
Sein Wissen brachte ihn hier auch nicht viel weiter, allzuoft bekam man hier den Himmel schliesslich nicht zu sehen... da half nur Instinkt und dem folgte er hier, wie er es in Nordmar und der Wüste getan hatte... sein Instinkt hatte ihn noch immer dahin gebracht... naja wo er halt hinkam.

[Dennik]

Dennik lief Scorp hinter her, wie alle Anderen auch. Wie eine Entenfamilie watschelten sie durch den Dschungel, schnitten sich hier am Arm, stolperten da, tappten dort in eine Pfütze oder erschreckten sich hier vor einem der vielen Tierschreie, welche ab und an durch den Wald hallten... und ihr sollten sie laut Scorp nach Nahrung Ausschau halten? Eine Schnapsidee war das... vermutlich würde es selbst einem geübten Jäger schwer fallen hier zu überleben, ganz zu schweigen von drei Stadtkindern...

Der Dieb musterte seine Freunde... wer von ihnen wäre wohl das hässliche Entlein, wenn sie nun wirklich eine Entenfamilie wären... Scorp wäre auf jeden Fall die mehr oder weniger fürsorgliche, muskulöse, bärtige Entenmutter, Dennik wohl das Mama-Nachmacher-Entlein, Illdor der "Normaling", der immer einen Blick zu dem Ententeich hatte, wo die Bordellenten schwammen, Rekhyt wäre die Ente die irgendwann mal versucht hatte Baumharz zu essen und seit dem, wegen ihrem verklebten Mund, nicht mehr schnattern konnte und Mani die Ente die immer etwas pubertär geblieben war und immer etwas zu Meckern hatte.... also wäre Mani wohl das hässliche Entlein... für Dennik jedenfalls.

So watschelten sie noch eine Weile durch die Gegend, ohne zu schnattern, bis es dann passierte. Es wurde irgendwie heller und das obwohl die Sonne eigentlich langsam wieder verschwinden sollte. Dennik bückte sich unter einen Ast hin durch und stand im Freien... natürlich war er davor auch im Freien gestanden, doch nun war er nicht mehr eingesperrt, nicht mehr in einem riesigen Wald, nein eine weite Ebene streckte sich vor ihnen aus. Setarrif war nicht mehr zu sehen und weit in der Ferne war das Meer zu zu erahnen. Sie hatten es geschafft, sie waren frei!

"So wer hat Hunger!?", wollte der Dieb wissen und lächelte glücklich, hier draußen würde sich sicher leichter etwas zu essen finden.

[Mani]

Die Situation rund um Mani und Dennik hat sich in letzer Zeit ein wenig verbessert, doch eins stand ganz sicher fest. Die beiden werden keine Freunde werden. Schön langsam ging der kleinen Gruppe die Nahrungsvorrat aus. Das Problem war allerdings, dass es in dem Dschungel fast nichts essbares gab und wenn es essbar war, dann war es extrem gefährlich. Die Snapper sind die besten Beispiele.

Mani blickte sich um. Nichts als Bäume und die Luft war extrem stickig. Insgeheim verfluchte er den Wald. Am liebsten würde er ihn niederbrennen, aber da würden vermutlich die anderen nicht mitspielen. Schade eigentlich. Schön langsam wurde es heller und heller. Und plötzlich hatten sie das Ende des Dschungel erreicht. Endlich wieder klare Luft. Reine Luft. Um dies zu Feier zündete Mani sich einen Krautstängel an. Hm ich muss schön langsam wieder meinen Vorrat an Sumpfkraut aufstocken, dachte sich Mani, während er einen tiefen Zug nahm.

» Nun ich hab Hunger und wie der Zufall so will ist dort schon eine kleine Gruppe Scavanger. Die werden wir uns schnappen « teilte der Nordmann der Gruppe mit.

[Rekhyt]

Ich, aber auf der Fläche wird es wohl schwer werden sich anzupirschen oder die Vögel in die Enge zu treiben!
Der Gedanke schoss dem Schweigsamen in den Kopf, er sprach ihn aber nicht aus. Die Stimmung innerhalb der Gruppe war selbst unter den anderen nicht sonderlich gut. Das Rekhyt nicht die Kontaktfreude in Person war, war klar, doch selbst Mani war nicht ausschließlich Schuld, auch Scorp wirkte ihnen nicht wirklich freundlich gesinnt. Vielleicht bildete sich Rekhyt auch nur ein, denn er hatte noch nie eine sonderliche Beziehung zu Scorp, aber auf Khorinis war ihm die ganze Lage entspannter vorgekommen. In diesem Fall wollte er nicht auch noch ein Kommentar loswerden, das manche vielleicht genervt hätte oder man ihm sogar Undankbarkeit nachsagte.
Eigentlich hatte er deswegen vorgehabt sich -wie immer- in Schweigen zu hüllen und den Teilnahmslosen zu spielen, doch dann entschied er sich doch anders. Was wollten die beiden denn noch? Sie hatte eine Abmachung, sie würden am Ende Geld bekommen und dass sie darauf warten mussten war auch kein Nachteil, denn selbst wenn sie beschließen würden die Diebe zu verkaufen, so mussten sie erst einmal wieder Setarrif finden und die Gefangenen transportieren.
Laut an alle gerichtet sprechen, wollte er dann aber auch wieder nicht und so wandte er sich erst einmal an Dennik. Dieser stand sowieso nicht weit vor ihm und nach einem weiteren Schritt auf ihn zu, konnte niemand anderer mehr Rekhyts Worte hören.
"Wir sind noch eine Zeit lang bei denen. Wir sollten versuchen Spannung abzubauen!"

[Dennik]

Rekhyt hatte Recht, wenn Scorp ihnen wirklich noch eine längere Weile erhalten bleiben würde, was Dennik hoffte, und wenn dadurch auch Mani lange bei ihnen bleiben würde, mussten sie versuchen ein besseres Verhältnis zu einander hinzu bekommen. Der Dieb nickte Rekhyt zu und wand sich dann wieder an Mani: "Ja ich sehe die Scavanger auch, du meinst doch die da rechts von uns Richtung Meer, oder?", fragte der Schatten freundlich nach. Der Aufbrausende nickte nur. "Ok, ich würde sagen, das musst du dieses Mal nicht alleine machen, einverstanden?", bot Dennik sich als Jagdgefährte an und hoffte, dass diese Viecher nicht all zu stark waren, er hatte erst zwei Mal gegen Tiere kämpfen müssen. Es war einer dieser Lurker am Strand bei Bakaresh gewesen und dieser Minecrawler auf Khorinis, aber gegen diesen hatte er ja nicht alleine antreten müssen.

Naja aber wenn Mani es geschafft hatte, werde ich auch mit ihnen fertig... hoffe ich.

[Hurley]

Ein wenig mulmig war ihm zumute, als er sich nach vielen Tagen endlich mal wieder heraustraute, um seine Feuernesseln zu gießen. Und er lief eilig, so schnell ihn halt seine dicken Beine trugen bis zur bekannten Senke, wo er Erde und Pflanzen schon gepflanzt und gegossen hatte. Die Nesseln sprossen ganz gut, es waren ja ohnehin Überlebenskünstler. Trotzdem... einen kleinen Schluck Wasser konnten sie schon noch vertragen.

Hurley entging auch nicht der Fingerknochen, der nach wie vor in der Senke lag und ihm erst neulich eine abenteuerliche Nacht bereitet hatte. Aber jetzt wusste er ja, dass es sich nur um die Leiche eines Menschen handelte, der hier wahrscheinlich gestorben war. Und irgendwie war Hurley sogar daran interessiert, zu erfahren, was mit ihm geschehen war. Also wagte er es... trotz des lauten Schreies, den er zuletzt vernommen hatte, als er den Zauber wirkte, wiederholte er es in der Hoffnung, zu erfahren, was hier los war. Er nahm den Knochen in die Hand und...
"Das Biest ist ganz allein... Terry, gibst du mir Deckung?"
"Hey, was ist denn hier los!?", rief er laut, vielleicht verstand ihn die Stimme in seinem Kopf ja.
"Was hier los ist? Wir jagen den verdammten Raptoren. Und wer bist du?"
"Ich? Achja, ich bin Hurley. Ich gieße hier nur Blumen."
"Du hast Nerven Hurley. Das hier ist ein unwirtliches Jagdgebiet. Da pflanzt man keine Blümchen."
"Hat dich der Raptor getötet?"
"Was zum... nein, ich jage ihn noch. Da vorn steht er doch."
"Haha, nein gar nicht wahr. Du bist nämlich tot und ich rede mit dir, weil ich ein Schwarzmagier bin."
"Mag sein, dass ich tot bin. Aber das bist du auch gleich."
"Was?"
Er riss die Augen auf. Und tatsächlich, am Rand der Senke stand ein riesiges, reptilartiges Wesen auf zwei Beinen und mit kurzen Stummelarmen. Und mit Zähnen... unzählig viele Zähne waren das.
"Och nööö...", dachte Hurley und schloss die Augen. Das war's... mal wieder. War ja schon ein Wunder gewesen, dass er überhaupt so lange überlebt hatte. Der Raptor kam herab gesprungen, Hurley drückte die Arme gegen die Ohren und wünschte, einfach nur unsichtbar zu sein. Und er ließ seine Magie wirken...

Was dann geschah, verstand er nicht. Denn seine Magie wirkte tatsächlich und breitete sich als gewaltige, dunkle Wolke um ihn herum aus. Das war aber nicht sein Teleportzauber. Was war hier nur alles möglich?
Der Raptor sah ihn nicht mehr und so gelang es Hurley, nichts wie weg zu hetzen. Dummerweise sah er auch sehr wenig und hatte keine Ahnung, wo er sich gerade befand. Und er bemerkte auch gar nicht so recht, dass er sich die ganze Zeit bergab bewegte...

[Mani]

» Ich hoffe das ihr auch mal was zeigt und nicht wieder so eine Aktion wie letztes Mal abzieht « mahnte er die Diebe. Diese nickten stumm.

Und wieder waren sie auf Nahrungssuche und wieder waren die Scavenger seine Opfer. Diesesmal gab es aber eine großen Unterschied, nämlich er hatte drei Kampfgefährten. Mit Scorp waren es sogar 4, aber ob dieser im Kampf eingriff war nicht gewiss. Die Gruppe rund um Dennik, Illdor, Rekhyt und Mani schleichte sich so leise es geht an die Beute an, wobei sich der Nordmann wieder am schlechtesten anstellte. Er konnte noch nie schleichen und wird es wohl auch nie können.

Schön langsam zog er seine Klinge. Er starrte das kalte Stahl an und das Schwert erwiderte den Blick eiskalt.

» Ich würde vorschlagen jeder nimmt ein Vieh. Ich nehm den mittleren, Dennik den linken, Rekhyt den rechten und du Illdor du übernimmst den der übrig bleibt « raunte er den dreien zu.

[Bartimäus]

So geht's auch!
Erstaunt, aufmerksam und interessiert hatte der Neugierige dem Druiden zugesehen wie er die Pflanze für sich hatte wachsen lassen. So musste auch Suz es gemacht haben, als sie beim Meer gelegen ist und dieses Tier angelockt hatte. Ein Schauer lief ihm den Rücken hinunter, als er sich erinnerte wie kalt ihm damals gewesen war. Und Suz hatte behauptet, sie hätte sich auf Anraten ihrer Oma dort hingelegt um irgendeine Krankheit zu heilen. Das konnte ja gar nicht funktionieren, ganz im Gegenteil!
Wie auch immer, jetzt standen sie bei der Brücke und die Situation war ebenfalls zum Frösteln, trotz Ads magischer Konstruktion.
Anbinden sollten sie sich, das klang ja ganz gut und sogar relativ sicher, aber um Nero und Férach bestand trotzdem Grund sich Sorgen zu machen.
"Na gut, dann wollen wir mal! Lang genug sind wir jetzt schon hier, besser wird der Wind wohl nicht und zumindest wir beide sind angebunden, hoffen wir, dass auch Nero und Férach es gut schaffen!" sprach er bevor er als erstes auf die Brücke zuschritt. Mit Nero wäre er auf jeden Fall leichter als Ad und Férach, des Pferds wegen natürlich, nicht weil der Druide so schwer war. Wie viel es bringen würde, wusste er nicht, denn wenn die Brücke nachgeben würde, hätten sie wohl alle miteinander kaum eine Chance zurückzukommen, oder sich sonst irgendwie in Sicherheit zu bringen, aber irgendjemand musste ja vorne gehen. Ein Akt des Mutes war es auf jeden Fall nicht, denn die Angst saß dem Neugierigen in den Knochen.
Schritt für Schritt kam er dem gegenüberliegenden Ende immer näher, während er Nero umklammert hielt und er sich gegen den Wind der an ihm zerrte zu Wehr setzte.

[Abraxas]

Da war nun also schon keine Ahnung wie viele Tage durch diese wirklich beschissen tote Gegend gelatscht und was war? Nichts. Genau. Aus der Distanz hatte er beobachten können wie ihm Raptoren, Feuerwarane und Golemiden die verschiedensten Wege durch diese heißen Schluchten versperrten. Der einzig verfügbare Wege führte nur immer weiter nach oben. Auf die Spitze der Klippen an der dieses sonderbare Gebäude stand, welches ihm allerdings sonderbar vertraut vorkam.
was tu ich hier eigentlich? Ich irre in einer mir völlig neuen Welt umher ohne Ahnung davon wer ich bin und wieso ich in einem Sarg geschlafen habe. Scheißdreck! Naja, immernoch besser als von einem dieser viecher heir gefressen zu werden, und noch viel besser als im Sumpf konserviert zu werden. Moorleiche in Aspik. Hm... was zum geier ist eigentlich Aspik? Scheiße!

So vor sich hin fluchend schritt er also immer weiter den schmalen Pafd entlang zum Klippenspitzen-Gebäudekomplex. Im Volksmund Kastell genannt, doch das wusste Abraxas ja nicht. Noch nicht vermutlich. Idiotischerweise wurde es dann auch noch völlig aprubt und ohne Vorankündigung schwarz vor seinen Augen. Das Letzte was er davor hörte war das Brüllen eines dieser raptoren. das letzte was er davor dachte war ein Na super.... Um dem Ganzen auch noch die krone aufzusetzen wurde er dann auch noch von irgendetwas Massivem über den Haufen gerannt, welches kurz darauf auf ihm lag. zur Erleichterung seiner Lungen und aller anderer inneren Organe jedoch nicht für lang. Dennoch war ein Wutausbruch nun dann doch nicht mehr zu vermeiden
"Welches versoffene Arschloch hat das Licht ausgeknipst?! Und viel wichtiger: Wieso greifst du feiger Mistkerl mich auch noch an?!"

[Hurley]

Hurley rappelte sich benommen auf und da lichtete sich die Dunkelheit auch schon. Seine Magie war verklungen, er hatte sich nicht weiter darauf konzentriert und dann... waren da nur noch er und diese wilde Gestalt, die er da gerade umgerannt hatte. Er sah äußerst ungepflegt und noch dazu ungemütlich aus. Und er plärrte Hurley gleich grundlos an. Doch der Dicke hörte darauf gar nicht, sondern war selbst nur bedacht, noch lauter zu schreien.
"DU MUSST TERRY SEIN, RICHTIG? KOMM, RENN UM DEIN LEBEN, DIE RAPTOREN KOMMEN! DEINEN FREUND HABEN SIE SCHON ERWISCHT. WO IST DENN DAS KASTELL HIN?"
Hurley drehte sich um. Der Weg schien frei und in der Ferne thronte doch tatsächlich das Kastell auf. Er war in die falsche Richtung gerannt.
"Komm schnell mit Terry!", er packte den Fremden am Handgelenk und wollte ihn wegzerren, "Sonst kriegen sie uns!"

[Abraxas]

Gerade wollte Abraxas noch weiter diese undefinierte Ausgeburt an Masse kümmern mit Flüchen und Beschimpfungen eindecken, da packte diese ihn auch schon Am Arm und zerrte ihn weg. weg von irgendeinem Raptor. Wer dieser Terry allerdings war von dem der Schwarzhaarige da faselte war dem frisch belebten auch noch nicht so ganz klar. Klar war dafür allerdings die Richtung die sie einschlugen: Richtung großes schwarzes Gemäuer.

"Hey du Speckmonster! Wieso zerrst du mich in das Gemäuer da? Hier ist kein raptor, die sind weiter unten in der Schlucht. Was sollen die auch hier oben? Okay, außer vielleicht dich zu fressen..."
Vielleicht war es ein Zeichen der Götter, welche ihn aus irgendeinem Grund hassten, aber kaum hatte er den letzten Satz ausgesprochen, da sprang auch schon einer dieser Raptoren über sie hinweg um sich dann in voller Größe zwischen sie und das Kastell zu stellen.
"ich will ja nicht den Klugscheißer spielen, aber das da ist wirklich kein Raptor. Der ist schlank, schnell und hat deutliche längere und klauenbewehrtere Arme. Sieht allerdings auch nicht minder gefährlich aus..."

[Dennik]

Nun schlichen sie los. Dennik pochte das Herz bis zum Hals, er war noch nie auf der Pirsch gewesen, oder wie Jäger solch eine Jagt nannten. Er wusste nicht, ob Rekhyt und Illdor überhaupt Waffen hatten um die großen bunten Vögel erledigen zu können. Er konnte sich daran erinnern, dass Illdor in Bakaresh gleich drei Waffen mitgehen hatte lassen, doch ob er sie noch hatte, ob er sie versteckt trug, oder ob er sie schon verkauft hatte, wusste er leider nicht. Jedenfalls würden sie nicht sterben, weil sie zu laut durch das hohe Gras schlichen, so wie Mani, dieser schien ja wirklich darauf aus zu sein auf jeden morschen Ast zu treten und auch wirklich keine getrockneten Blätter aus zu lassen. Dem Dieb störte es nicht, er verdrehte nur entnervt die Augen und betete, das schlimmste was passieren konnte, war das diese Viecher sich erschreckten und weg rannten und genau das wollte Dennik unbedingt vermeiden, alles andere würde eh passieren. Ob die großen Hühner jetzt angriffen, oder erst später kam ja auf das selbe bei raus.

Dann war es so weit. Scorp hielt sich etwas im Hintergrund, vermutlich wollte er erneut Mani beobachten und gleichzeitig nahe genug sein um im Ernstfall einzuschreiten und die vier Anderen, Mani, und die drei Diebe saßen im Gras unweit der kleinen Gruppe von Scavanger und warteten. Auf was eigentlich? Dennik wusste es nicht, nickte Illdor und Rekhyt zu und sprang dann aus dem Gras auf eines der Viecher zu.

Dieses schaute ihn verstört an und zuckte regelrecht zusammen vor Schreck, beinahe tat es Dennik Leid, dass dieses Tier sich so erschreckt hatte, doch er stockte nicht und schlug auf das Tier ein. Der Vogel zuckte zurück und kreischte. Seine Artgenossen schlossen sich dem Schrei an und Dennik musste sich beinahe die Ohren zuhalten so laut war dieser schrille eintönige Laut. Auch die anderen Drei waren nun aus dem hohen Gras, welches an der Seite der Gruppe wucherte gesprungen und hatten sich ihre Gegner ausgesucht. Der Dieb konnte sich aber leider nicht auf seine Freunde konzentrieren, da er seinen Vogel im Visier halten musste. Dieser schnappte urplötzlich nach ihm, schnellte vor, indem er den gebogenen Hals nach vorne ausstreckte, öffnete dabei den Schnabel und wollte seine Hand zerquetschen. Nur knapp entging Dennik der Attacke und wusste nun, was er machen musste, um das Tier zu erlegen. Er wedelte etwas mit der Waffe herum, stellte sich etwas seitlich hin und wartete darauf, dass das Vieh wieder zu schnappen würde.. Und das Tat es auch, aggressiver als zu vor, es sprang nach vorne, mit dem Köpf voran und ausgestreckten Beinen. Der Straßengauner wich aus und hob sein Schwert hoch. Einer der Krallen an dem Federn besetzten Flügel streifte seinen Brustkorb, der Dieb ignorierte jedoch den Schmerz und ließ sein Schwert niedersausen, durchtrennte den Hals des Tieres und sprang zurück, als ihm Blut ins Gesicht spritzte. Geschockt stand er nun dort.... und wusste kurz nicht weiter..

"Oh Gott", murmelte er und sein Herz schlug noch schneller, als zu vor, fast im Takt mit seinen gehetzten Atemzügen. Er war ein Mörder... aber es hatte so kommen müssen... seine Gedanken wanderten zurück an jenem Tag auf Khorinis, er stand hinter dem Gläubigen und meuchelte ihn nieder... Blut ihm Gesicht... Blut am Dolch... er war eine Bestie...

Doch es war etwas... eine Hemmschwelle, diese Gedanken an früher waren nicht mehr so Schmerzvoll wie damals, Zeit heilt keine Wunden, dass wusste er. Es musste einen anderen Grund geben, wieso er den Tod des Tieres und auch des Söldners bedauerte, aber es ihn nicht so mitnahm, dass er wieder gelähmt wurde vor Schock. Doch ihm fiel gerade einfach nichts ein, es gab eh wichtigeres zu tun, als über sein Ich nach zu denken. Zum Beispiel seinen Freunden helfen... Er wischte sich mit einem Ärmel das Blut aus dem Gesicht und suchte nach einer Gelegenheit bei Rekhyt oder Illdor zu helfen.

[Hurley]

Was? Hurley hatte doch selbst schon Raptoren beschwört, da konnte dieser Naseweis ihm doch nicht erzählen, dass er log. Nungut, dieser hier hatte wirklich kurze Arme. Und er war recht groß, vielleicht war es der Raptorfresser? Wie hießen die Dinger noch gleich... Schnapper?
"Du hast Recht, das ist ein Schnapper! Ojeoje, was machen wir denn jetzt?"
Sein Begleiter drängte ihn, nochmal irgendeinen Zauber aus der Tasche zu holen und tatsächlich, Hurley fiel etwas ein. Aus den Knochen, die hier zu dutzenden vergraben lagen, beschwor er kurzerhand eine Art Käfig rings um die schuppige Bestie. Diese Knochenwand würde nicht lange halten, aber immerhin lange genug, dass sie bis ins Kastell kamen.

"Los, jetzt! RENN!"

[Abraxas]

Gerade noch wollte Abraxas noch mit seinem vor kurzem erst neu gewonnenem leben abschließen und dem Fremden für seine außerordentliche Nicht-Hilfe danken als plötzlich, wie aus dem Nichts, unzählige Knochen sich aus dem Boden erhebten und eine Art Zwinger für das Reptil bildeten.
Wie zum Henker? war das der Fettsack? unwahrscheinlich...

"Los, jetzt! RENN!"
"Jaja, ich komm ja. besser als als Abendmahl von dieser Rieseneidechse zu enden..."
Wie die Geisteskranken rannten sie nun an dem wild in seinem Käfig umherspringenden und kreischenden Snapper vorbei in Richtung Kastell. Nur noch einige Meter von der, durchaus beachtlichen, rettenden Pforte entfernt, hörte der Nörgler aus Leidenschaft wie Knochen brachen. Er wollte sich gar nicht umschauen um seine Vermutung zu bestätigen. Nein, er wollte es wirklich nicht... Und tat es trotzdem, nur um kurz darauf seinen Eilschritt noch einmal weiter zu beschleunigen...

[Rekhyt]

Sonderlich viel hatte sich Rekhyt nicht an dem Kampf beteiligt, viel hätte er auch gar nicht tun können, denn einen riesigen Vogel nieder zuprügeln, auch mit einem Dolch in der Hand, würde wohl nicht allzu gute Erfolgschancen haben. Stattdessen hatte er sich zurückgehalten, war um die Biester herumgeschlichen um sie an der Flucht zu hindern, falls sie das vorgehabt hätten. Hatten sie aber ohnehin nicht und so gab es wenig zu tun. Von seiner Position konnte er dafür umso besser sehen, wie Dennik, kurz bevor er das Vieh erschlug, eine Verletzung am Oberkörper einstecken musste.
Weil der Schweigsame ohnehin keine Rolle im Kampfgeschehen spielte, würde es auch nicht viel zur Sache tun, wenn er nach Dennik sah und Mani und Illdor machen ließ. Also tat er dies auch!
Doch was ihn etwas irritierte war nicht nur die Wunde, sondern auch Denniks Gesichtsausdruck. Schmerzen oder Anstrengung hätte er verstanden, aber was sich in seinen Zügen widerspiegelte war eher Entsetzen. Aber wovor?
"Dennik? Alles in Ordnung?"

[Dennik]

"Ja, alles in Ordnung", lachte Dennik, "Ist nur ein Krater, hätte mich schlimmer treffen können", sagte er und verfluchte sich, dass er immer noch keine Rüstung hatte. Er würde sich verdammt schnelle eine Kaufen, Klauen oder was auch immer müssen.

Plötzlich kam einer der anderen Vögel heran gesprungen und gurrte sie wütend an, doch abrupt blieb er stehen, knapp vor ihnen und Dennik folgte seinem Blick zu seinem toten Kameraden. Ein Stich fuhr ihm durch die Brust. Der Vogel tat ihm wirklich Leid und am liebsten hätte er ihn verschont, was er auch gar nicht machen musste, da der Scavanger eh nicht mehr aufs Kämpfen aus war, wie es aussah, er machte kehrt und rannte flink, mehr hüpfend als rennend, davon.


"Einen haben wir auf jeden Fall, das sollte reichen!", bewertete Dennik das Geschehen.

[Mirax]

Mirax hatte mehr schlecht als recht die letzten paar Tage zugebracht. Er musste nicht unbedingt froh sein, dass er noch lebte, aber seit er aus den Gebirgen gestolpert war, hatte er weder einen viel versprechenden Pfad gefunden, noch jemanden getroffen.

Er verfluchte sich ein weiteres Mal dafür so kopflos vor Corg geflohen zu sein. Wenigstens wurde ihm nun klar, dass er bei nächster Gelegenheit ordentlich zu kämpfen lernen musste. Sich das Messer vom Rücken stehlen zu lassen und dann auch noch die Waffen de man sonst dabei hatte nicht nutzen zu können war beschämend und gefährlich war es auch. Wenigstens eines der beiden teuren Schwerter, die er im Affekt in Mora Sul gekauft hatte, wollte er endlich auch einmal zur Verteidigung nutzten können. Sie taugten sicherlich zu schnellen Manövern, wie er sie in der wüste bei den Kämpfern beobachtet hatte, doch er taugte halt zu nichts.
Es führte wohl auch kein Weg daran vorbei, wenn er zurück nach Schwarzwasser kommen wollte, wo er sich irgendwie heimisch fühlte, obwohl er nur kurz dort gewesen war. Auch würde er Reotas dann bestätigen können, dass er Septana die beiden Dokumente überbracht hatte. So wichtig wie ihm das gewesen war, musste er schon ganz wild vor Wut auf Mirax sein.

Und überhaupt würde er dann nicht mehr so leicht von irgendwem zu irgendwas gezwungen werden. Sein ständiges Verschwinden schont Septanas Nervenkostüm sicherlich nicht. Von seinem eigenen ganz zu schweigen...

[Sir Scorpion]

Die Ausbeute war mässig gewesen. Zwei der vier Scavenger konnten entkommen. Während Dennik und Mani ihre Beute erlegt hatten waren Illdor und Rekhyt mal wieder zu nichts zu gebrauchen.
Aber was hatte der Hüne auch erwartet? Die beiden hatten zwar flinke Finger, das wars dann aber eben auch schon... Weicheier fand Scorp, aber er war ja auch ein vollblut Krieger und alles was nicht annähernd an ihn heran kam war sowas wie ein Weichei für ihn.

Eigentlich war er ja mit Absicht etwas auf Abstand gegangen und wollte den Vögeln den Fluchtweg abschneiden... so hätte er wohl mindestens einen der beiden fliehenden Tieren erwischt.

Doch es kam anders. Da es zuerst so ausgesehen hatte, als ob die vier Jungspunde mit der Beute klarkämen hatte sich der Hüne etwas umgesehen. Sollten ihnen ja keine Snapper in den Rücken fallen, ausserdem roch es hier irgendwie verbrannt... gerade sympathisch war die Gegend nicht, wenn auch angenehmer als der feuchte Dschungel.

Und dann hatte er auch etwas entdeckt, das seine Aufmerksamkeit vom Geschehen weg lenkte. Eine Gestalt torkelte etwas verloren den steilen Hang des Gebirges herunter.
Konnte alles sein, ein wehrloser Wanderer, der sich ausnehmen liess, eine Falle eines oder mehreren Banditen... im schlimmsten fall irgend ein verrückter Magier. Der Veteran war auf alles gefasst, wollte es aber erstmal auf die friedliche Tour probieren.

Als er auf die Gestalt zugehen wollte war es dann auch um die Vögel geschehen und die Reaktion des Veteranen zu langsam.
Zwar hatte er noch versucht einen der Scavenger zu erwischen, aber der Vogel war zu schnell und entronn dem Schlag des Hünen.
"Verdammter Mist!" fluchte Scorp, er hatte nicht nur den Scavenger verpasst, nein er hatte auch den Fremden aus den Augen verloren... hoffentlich war er nicht gefährlich.

Doch die Sorgen eines Überaschungsangriffes waren erstmal unbesorgt, kaum hatte der Hüne wieder nach der Gestalt ausschau gehalten, kam sie wieder hinter einem Felsen zum Vorschein.
Scorp trat auf ihn zu. "Halt Wanderer!" begrüsste der Krieger den Neuankömmling barsch wie er eben war. "Wohin des Weges wenn man fragen darf?" fragte er dann, die Zweihandaxt lässig auf der Schulter abstützend, aber jederzeit bereit sie hervorschnellen zu lassen.