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  1. Beiträge anzeigen #361
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Es war schon ein von Innos gegebenes Wunder, dass nicht alle an dieser nagenden Kälte starben. Die Bettler suchen Unterschlupf und Wärme, wo sie nur konnten, der Schnee lag dick und schwer auf den Straßen, wenn er nicht schon zu Matsch gefahren worden ist.
    Der Bogner ging durch die Straßen, zog an seiner Pfeife und wärmte die Hände mit einer kleinen Flamme, die er mit magischer Energie versorgte und so versuchte, sie nicht zu heiß aber auch nicht zu kalt werden zu lassen. Seine Schritte lenkten den angehenden Magier in die Richtung des Tempels, denn er wollte wieder in der Bibliothek über die Magie forschen.

    Gerade überschritt der Novize den Tempelvorplatz, als er seinen Lehrmeister der Magie, Priester Nero, der gerade durch das Tor des Tempels schritt. Schnellen Schrittes lief der Bogner zu dem Magier und sprach ihn an:
    "Meister Nero! Warten Sie!"

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    Ehrengarde Avatar von Nero
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    Nero ist offline
    Nero wollte gerade auf den Tempelvorplatz hinaustreten als sein zweiter Schüler, Thara Ben Nathan, mit einer Flamme in der Hand auf ihn zugestürzt kam und ihm nachrief. Der Priester ging schon leicht in Deckung und wich zurück.

    "Obacht! Sonst jagst du uns noch beide in die Luft!"

    Nero machte ein verstörtes Gesicht und sah dann in das ratlose Gesicht seines Schülers, dann richtete er sich wieder auf und lachte herzhaft, klopfte Thara auf den Arm und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als die kleine Flamme sich auf einmal in eine Stichflamme verwandelte und ihm entgegenschlug. Seine Hände waren schneller als sein Hirn und schirmten ihn mit Magie ab, sodass er nicht von den Flammen erwischt wurde.

    "Als hätte ich es nicht noch gesagt! So, keine Flammen und Kerzen mehr für jetzt! So, wir gehen heute Abend auf Reisen! Triff mich heute Abend an den Docks, von da aus gehts dann erstmal zurück ins Heimatland Varant, Sonne, Strand und Meer! Quark, wir werden mit einer Gruppe Novizen und Adlaten reisen, die mir unterstehen sollen um das Heer in Varant zu treffen... Also, pack dich und pack deinen Koffer gleich mit, wir haben zu tun um dir deine explosive Ader ein wenig zurückzuschrauben! Gibts sonst noch was Thara? Oder wolltest du nur mal wieder explosiv sein?"

    Noch immer lachte Nero, ihn brachte heute nichts mehr aus der Fassung.

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    Provinzheld Avatar von General Lee
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    General Lee ist offline
    Ein letztes mal zog Lee seine akkurat gesäuberte Rüstung zu Recht ehe er sein Quartier verließ. Nur wenige Tage waren vergangen seit der Krönung des neuen Königs Rhobar der Dritte. Für Lee war dieser Tag ebenfalls etwas besonderes gewesen, nicht nur das Rhobar der Zweite seine gerechte – wenn auch nicht durch ihn selbst ausgeführte – Strafe für das was er Lee angetan hatte erhalten hatte, der Neue König hatte ihn aufgrund seiner Verdienste vor seinem Barriereaufenthalt und auch wegen seiner Taten danach erneut zum General ernannt.
    Dankend hatte er das Angebot abgelehnt ein Regiment der Garde ins Feld zu führen, stattdessen Kommandierte er nun weiterhin seine Krieger im Namen des Königs. Ebenfalls hatte er es dankend abgelehnt eine Rüstung der Königlichen Armee zu tragen. Seine alte Rüstung sollte ihn an alle das erlebte erinnern – den Fall vom General zum Gefangenen und seinen langen weg hierher zurück. Er würde sie weiterhin mit Stolz tragen, auch wenn es den anderen Generälen ein Dorn im Auge sein würde.
    Seine Schritte führten ihn schließlich Rasch aus seinem Quartier und in Richtung des Hafens. Die Svana hatte bereits vor einigen Tagen im Hafen angelegt und wurde nun beladen. Verpflegung und Ausrüstung für die gut 60 Mann die auf ihr in Richtung Lago aufbrechen sollten. Neben ihren knapp Vier Dutzend Kriegern hatte er noch fast zwei Dutzend Gardisten unterstellt bekommen damit sie zumindestens eine kleine Kompanie stellen konnten. In den Augen vieler Orkjäger und Söldner wirkten die Gardisten wie Aufpasser. Sie waren kein Teil dieser Truppe und machten auch keine Anstalten daran etwas zu ändern.
    „Wie lange braucht ihr noch zum Laden?“ fragte General Lee Torlof. „Nicht mehr lang. Noch einige Fässer Wasser und wir könnten losfahren.“ antwortete der Kapitän der Svana. „Gut. Lass nach Taeris, Drakk und Colodis schicken. Sie sollen ihre Männer Kampfbereit auf die Schiffe schicken. Diese Nacht brechen wir nach Lago auf.“ führte Lee weiter ehe er sich wieder Abwandte. Er wollte sich vor ihrer Abfahrt die Stadt etwas genauer anschauen, es hatte sich viel seit seinem letzten Besuch hier verändert.

    Drakk

  4. Beiträge anzeigen #364
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    Kialar ist offline
    Es war ein seltsames Gefühl, die magische Ausbildung hinter sich zu haben, zumindest was die Grundbegriffe betraf. Obwohl er sich ja eigentlich über den ganzen letzten Monat hinweg mit Magie beschäftigt hatte, fühlte er sich nach der Prüfung wie verändert. Tatsächlich hatte er nun das Gefühl, diese eigenartigen Kräfte verinnerlicht zu haben und womöglich im täglichen Leben einsetzen zu können. Es schien ihm, als wäre eine ganz neue Ära angebrochen.
    Unterdessen fühlte er sich plötzlich befreit und hatte einen Entschluss gefasst: Er würde mit Fross nach Varant aufbrechen, egal ob dieser nun noch immer seine seltsamen Anwandlungen hatte oder nicht. Es war höchste Zeit für Veränderung, für ein kleines Abenteuer, weg von dieser Stadt und andere Gefilde erobern. Der Wüstensohn malte sich natürlich nur erfreulichste Dinge aus, wohingegen die Schattenseiten vorerst völlig ausgeblendet wurden.

    Das Kloster war wie leergefegt. Viele Magier waren mit auf die Schiffe gegangen, die nach Bakaresh aufgebrochen waren, andere Novizen und Schergen schienen ebenfalls nicht mehr da zu sein. Kialar, inzwischen reisefertig, verließ das Tempelviertel und fragte sich, wann er das nächste Mal hierher zurückkehren würde. Etwas ratlos betrachtete er noch mal das Kloster, dann machte er kehrt und brach in Richtung Hafen auf.
    „Ohmann, diese Kälte werde ich nicht vermissen…“, murmelte er und wickelte sich noch mehr in seinen Umhang.
    Der Adlatus fror nicht zu knapp, als er endlich den Hafen erreichte, wo er unter all dem Gewimmel kaum zu Recht wusste. Es herrschte emsiges Treiben, es wurden sowohl Schiffe beladen, als auch Mannschaften durchgezählt, Leute angeheuert und Frachten noch ein letztes Mal kontrolliert. Kialar suchte unter all den Menschen Fross zu entdecken, der doch auch sicher noch für „wen-auch-immer“ arbeitete, was aber die Ankunft von etlichen Nordmännern nicht gerade erleichterte. Rote Haare waren jedoch selten und schon bald sah er diese Farbe aus der Menge herausstechen.
    Es dauerte ein wenig, bis er sich durch die Menge gekämpft hatte, doch dann stand er auf einmal vor einer seltsamen Szene.
    Ein grimmiger Hafenarbeiter fluchte was das Zeug hielt und ausgerechnet in die Richtung von Fross, der jedoch in stoischer Ruhe weiter den Boden fegte. „Ich habe genug von deiner Arbeitsmoral, solche Leute kann ich nicht gebrauchen, verdammt!“, schrie er in dem Moment gerade. Als Kialar hinzutrat, wandte sich sein Blick auf ihn.
    „Wer ist DER Knilch jetzt?!“, wollte er ungehalten von Fross wissen.

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross war froh, als Kialar eintraf, den zum ersten Mal seit zwei Stunden richtete der heiser werdende Tallah seine Aufmerksamkeit auf ihn.
    „Knilch?“, rief er, „KNILCH?! Dir werd' ich's zeigen, Bürschchen. Schau dich nur mal an. Mir wird ja ganz schlecht, wenn ich dir so zusehe. Deine dürren Ärmchen, wie die Beine einer widerlichen, Ekel erregenden S-P-I-N-N-E! Kannst du damit überhaupt deine Roben tragen, Innosköter? Na, komm' schon her! Zeig', was du kannst.“ Tallah brüllte noch weiter, während Fross fegte und Kialar mit weiten Augen vor dem Fischer stand und die Tirade über sich ergehen ließ.
    „Das ist Tallah“, sagte Fross schließlich und übertönte Tallahs Fluchen. „Arlettas Taverne… ich bin weggelaufen.“ Er schien eine Geschichte des Weglaufens zu haben. Erst seine Familie, dann Arletta – wobei er befürchtete, von ihr noch nicht das Letzte gesehen zu haben.
    „Ich verstehe jetzt, dass wir einen neuen König haben“, fügte Fross noch hinzu. Es schien Kialar wichtig gewesen zu sein, dass er das wusste, und nachdem Tallah einige Informationen in sein Gebrüll eingebaut hatte, hatte der Nordmann es halbwegs verstanden. Nicht nur, dass Myrtana einen neuen König hatte, es hatte auch einen Helden zum König. Helden, das war etwas, das Fross nachvollziehen konnte. In den Sagen, die sein Großvater stets erzählt hatte, hatte es viele Helden gegeben, große Krieger, die es mit der Klinge zu Ruhm, Reichtum und Ehre gebracht hatten.
    Kialar lächelte und schüttelte nur mit dem Kopf. Fross' Worte schienen ihn zu amüsieren. Der hielt in seiner Arbeit inne, zog auf diese Weise wieder Tallahs Wortgewalt auf sich und beugte sich auf den Besen.
    „Wann ziehen wir los?“, wollte er wissen.

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    Kialar ist offline
    „Wann wir losziehen? Jetzt. Bereit?“, meinte Kialar salopp mit einem Grinsen.
    „Gleich.“, antwortete der Hüne, während sich das ganze Gesicht des seltsamen Schreihalses rot färbte, als würde er nicht fassen, was nun gerade passierte.
    …und das sagte er auch „Ich fasse es nicht! Was passiert hier gerade? Was soll das heißen, Jetzt und Bereit?!“, wobei er möglichst versuchte, die beiden, die ihn einfach links liegen ließen, nachzuäffen und wohl Aufmerksamkeit von ihnen forderte.
    „Du gehst erst, wenn ICH es sagen!“, wütete er in Richtung Fross, doch das schweigende Einverständnis der beiden wiedervereinten hatte eine Sphäre um sie geschaffen, woran die scheinbar nie enden wollenden Tiraden einfach abprallten.
    „Bereit.“, meinte Fross und betrachtete mit einem Stirnrunzeln kurz die paar Dinge, die er in der Hand hatte und legte sie in den Karren, den er in der Zwischenzeit irgendwann besorgt hatte. Wo, das würde ihn Kialar später fragen.
    „Sehr gut, jetzt brauchen wir nur ein Schiff.“, meinte Kialar. Noch immer im Plauderton, verließen sie den Hafenarbeiter und noch aus dem Lärm heraus, der ohnehin am Hafen herrschte, hörte man den Mann nach dem elendigen Fross schreien.

    Ein paar Nordmänner erregten ihre Aufmerksamkeit. Besonders Fross blickte etwas verstohlen zu ihnen, sagte aber nichts weiter dazu.
    Kialar schritt einfach auf den erstbesten zu, hielt ihn auf und fragte, wohin die Reise ginge.
    „Wir fahren in den Süden, aber was soll die Frage?“, antwortete dieser und blickte verständnislos zu seinen beiden Mitstreitern; denn Streiter waren sie ihren Waffen nach mit Sicherheit.
    „In den Süden, hm?“, grübelte Kialar. „Wohin denn genau, wir wollen auch in den Süden.“
    „Was weiß ich, Lago oder so ähnlich.“, erwiderte der Mann grimmig, scheinbar schon kurz davor, einfach weiter zu marschieren.
    „Das trifft sich ja gut.“, wandte sich Kialar an Fross, der nur nickte, als wüsste er genau, was der Wüstensohn dachte.
    „Danke für die Auskunft, Innos sei mit dir.“, verabschiedete sich der Adlatus sinngemäß und erntete nur blankes Unverständnis und ein „Jaja.“, gefolgt von einem Augenrollen.
    Das Schiff schien kurz vorm Abstechen und ohne weitere Zeit zu verplempern, marschierte Kialar auf einen zu, der dem Anschein nach etwas zu sagen hatte. Diese Methode hatte ihm auch zur Reise von Bakaresh nach Vengard verholfen.
    „Ich bin ein Händler aus Varant, das ist mein Handelspartner und wir würden gern auf euer Schiff. Ich habe zwar keine besonderen Waren bei mir aber meine Kollege versteht sich auf die Barbierkunst.“, stellte sich Kialar mit möglichst selbstbewusstem Ton vor.
    „Ein Barbier, soso?“, erwiderte sein Gegenüber misstrauisch. „Sowas kann uns in der Schlacht vielleicht nützlich sein…“, murmelte er nach einiger Zeit. „Na gut, ich brauch euch glaub ich nicht sagen, dass ihr keinen Ärger machen sollt. Das ist die Svana, ein Schiff, auf dem auch der ehrenwerte General Lee sein wird. Also, wenn ihr was Blödes anstellt, viel Spaß dabei, es ihm zu erklären, hehe. Das ist übrigens ein Kriegsschiff und kein Transporter für Leute wie euch.“
    Der Adlatus versuchte noch die Innos-Karte auszuspielen, hatte aber keine Chance.
    Der Nordmann verlangte eine kleine Unsumme von 10 Gold pro Kopf und 5 extra für den Karren, den Fross hinterher schleppte und schließlich hatten sie es an Bord der Svana geschafft.
    Wiederum wusste der Wüstensohn, dass er sich auf ein Schiff geschwafelt hatte, deren Mannschaft er nicht kannte und deren Reiseort wohl auch unbestimmt war. Fross, mit Karren im Schlepptau, ging hinterher ohne eine Miene zu verziehen.
    Kialar lächelte.

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    „Kriegsschiff?“, wiederholte Fross, der noch nicht ganz verstanden hatte, in welchen Krieg er zog, wohl aber merkte, dass gerade seine Heilkünste für selbigen angeboten worden waren. „Ich ziehe in keinen Krieg, dessen Kontrahenten ich nicht kenne.“
    „Du hast den Mann gehört“, sagte Kialar leise und aus dem Mundwinkel. „Wir sollten keine Aufmerksamkeit erregen. Also red leiser.“
    „Ich ziehe in keinen Krieg, dessen Kontrahenten ich nicht kenne“, flüsterte Fross und beugte sich zu Kialar hinab.
    „Ach, hab dich nicht so. Das Schiff landet wohl in Lago, das ist nur eine kleine Siedlung. Viel Schlacht und Schlägerei wird es dort nicht geben, keine Sorge.“
    „Und wenn doch?“, wollte Fross wissen.
    Kialar zuckte mit den Schultern. „Dann weißt du, dass wir die Guten sind.“
    Fross spürte den Wellengang unter seinen Füßen, mit denen er die letzten Nächte geschlafen hatte, und sah nichts als Schwärze, wenn er über die Reling sah. Nur, wenn er sich umblickte, beherrschte hektisches Treiben sein Blickfeld, und hinter ihm glänzten die Lichter der Stadt. Es war ein interessantes, aufregendes Gefühl, an Bord eines Schiffes zu sein, das weit größer war als der kleien Kutter des Fischers. Außerdem würde dieses den Hafen verlassen, wozu Tallahs kleiner Kahn schon seit Ewigkeiten nicht mehr taugte. Er dachte nicht darüber nach, dass er für das warme Wetter in Varant wohl keine Kleidung hatte, und auch nicht darüber, ob es ihm dort überhaupt gefallen würde. Er wusste nur, würde über eine Wüste reiten, die aus Wasser gemacht war, und eine Wüste sehen, die aus Sand bestand.
    Fross ließ Kialar das Reden übernehmen; er wusste sowieso nicht, was er fragen sollte. Zuhause in Nordmar hatte sich immer alles von selbst geregelt und sie hatten einander verstanden, ohne viele Worte zu verlieren. Auf diesem Schiff dagegen war laut, die Leute riefen und brüllten und redeten und Fross wollte wissen, wer dieser General Lee war, von dem der Nordmann gesprochen hatte.
    „Lee ist wohl ein General, das ist aber auch schon alles, was ich weiß.“
    Fross lachte. „Dann weiß ich genauso viel wie du.“ Und aus einer Laune heraus fügte er an: „Soll ich dir eine Tätowierung stechen?“

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    Kialar ist offline
    „Äh, eine Tätowierung, hier?“, antwortete Kialar unsicher.
    „Ja, hier. Wieso nicht?“, antwortete Fross.
    „Tja, wieso eigentlich nicht?“, meinte der Wüstensohn laut.
    „Ja, wieso eigentlich nicht?“, wiederholte der Nordmarer.
    Kialar seufze. „Ich denke…zu viel Lärm, Wellengang, Dunkelheit, Aufmerksamkeit. Das sind gute Gründe.“, woraufhin er lächeln musste. „Wenn ich’s mir recht überlege. Vielleicht in Varant.“
    „Nichts als Worte.“, warf ihm Fross nicht zum ersten Mal vor.
    „Achwo, wir sind auf dem Schiff und das zählt erst einmal.“, lenkte der Adlatus nun ab und besah sich alles um ihn herum.
    Das Schiff war größer als jenes, mit dem er nach Vengard gekommen war und die Mannschaft ebenso. Er war sehr froh darüber, nicht wieder als Arbeiter auf einem Schiff zu schuften. Bei der Erinnerung an seine letzte Schiffsreise schauderte er. Womöglich könnte er dieses Mal sogar ein wenig von der Landschaft um ihn betrachten. Nicht, dass er sich der Illusion hingab, das Meer würde einen so großen Reiz auf ihn ausüben, stundenlang an der Reling zu stehen und in den Horizont zu blicken, aber vielleicht folgten sie ja der Küste und…

    Die Überlegungen nahmen ihren Lauf, während am Schiff weiterhin ein großes Treiben herrschte, das er mit gewissem Interesse verfolgte. Es war still geworden neben ihm und er wunderte sich plötzlich, wie wenig er von Fross wusste, während der Nordmarer in Richtung Meer blickte.
    „Sag Mal, Fross…ich weiß zwar, dass du aus dem Norden kommst, aber viel mehr eigentlich nicht.“, tastete sich Kialar heran. Lange Zeit lang kam gar nichts und er versuchte es nochmals direkter. „Woher stammst du eigentlich und wie bist du in Vengard gelandet?“
    Der Wüstensohn konnte noch immer nicht einschätzen, welche Reaktion wohl folgen würde, doch hatte er sich gerade jetzt vorgenommen, dem Nordmarer ein wenig Hintergrundgeschichte zu entlocken. Geduldig wartete er und betrachtete dabei Fross eingehender, als er es sonst getan hatte.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #369
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross starrte in die Dunkelheit, lauschte dem Rauschen des Wassers, roch das Salz der See. Es war ein großartiger, ein wichtiger Moment für ihn, den er sein Lebtag nicht mehr vergessen wollte. So viel, wie Kialar redete, schien dieser das Meer nicht zu schätzen zu wissen, aber er war auch mit ihm aufgewachsen. Für ihn bedeutete die See das, das für Fross Schnee und Kälte Schnee bedeutete: Gewohnheit. Und wie er sich wand und ablehnte – Angst vor den Schmerzen, die eine Tätowierung mit sich brachte? Ohne auf Kialars Frage einzugehen, sagte er: „In meiner Familie sind Tätowierungen Zeichen. Sie erzählen eine Geschichte. Wenn du in das Gesicht eines anderen siehst, weißt du, wer er ist. Natürlich war meine Familie nicht sehr groß und wir wussten ohnehin, wer wer war und was er geschafft hatte, doch es war ein Teil der Tradition, die mein Großvater einfach nicht aufgeben wollte.“
    Sein Vater war weit pragmatischer gewesen: für ihn hatten Tätowierungen nichts als die Verschwendung von Zeit und Ressourcen gewesen, die Barbierskunst ein notwendiges Übel. Das gerade sein ältester Sohn zu nichts anderem zu gebrauchen gewesen war, hatte ihn hart getroffen. Wie viel härter musste es ihn getroffen haben, dass sein Ältester den Tod eines Feiglings gestorben war? Und um ein wie vieles härter noch würde es ihn treffen zu wissen, dass jener älteste Sohn am Leben und fortgelaufen war? Diese Schande. Fross mochte gar nicht daran denken.
    „Ich bin damals weggelaufen, weil mein kleiner Bruder gestorben ist. Er hieß Ike und er war in allem besser als ich, selbst im Sterben hat er mich überflügelt. Er wäre einer der Helden gewesen, von denen Großvater am Lagerfeuer erzählt hätte. Und ich wäre jener kleine Gestalt gewesen, die von jenem großen Mann gerettet worden ist. Dein Innos wäre seiner Seele gnädig gewesen.“
    Fross setzte sich auf den Rand seines Karrens und stützte sich auf die Reling. Es war das erste Mal seit Tagen, dass er nicht wusste, was er tun sollte, und dass nicht irgendwer – Arletta oder Tallah – ihm zugebrüllt hatte, er solle doch gefälligst schneller machen. Wenn das den Rest der Reise so weiterging, wollte er es sich wohl ergehen lassen.

  10. Beiträge anzeigen #370
    Provinzheld Avatar von Xerxo
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    Xerxo ist offline
    "Warum ist hier solche Feierstimmung?", fragte Xerxo einen der Wirte.
    "Was?! Wo wohnst du denn? Auf Khorinis? Rhobar der III. wurde zum König gekrönt! Es gibt Freibier und Feier!", erklärte der Wirt ihn erstaunt. Xerxo wusste nichts von Rhobar der III. er kam aus Varant. Er konnte es eigentlich nicht wissen...

    Jedenfalls gab es Freibier und das war was Wert. Xerxo ließ sich die Musik und die Erzählungen über Rhobars baltigen Heerschafft nicht entgehen. Die Diener des Königs berichteten über Rhobars nächsten Heldentaten.

    Es dauerte nicht lange da wurde Xerxo müde. Reden machten ihn müde. Solche fand er zum sterben langweilig. Xerxo ging in sein Hotel.
    "Ziemlich große Feierstimmung. He?", meinte die Hotelbesitzerin. Aber Xerxo antwortete nicht.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Den ganzen Tag über hatte der angehende Magier geübt und immer mehr Kontrolle über das Feuer bekommen. Mittlerweile konnte er sogar einen kleinen Feuerball statt nur einer Flamme erschaffen - auch wenn dieser nach ein oder zwei Augenblicken verpuffte.
    Dennoch war es für Thara ein Erfolg, der ihm Bewies, dass er Fortschritte machte.

    In Gedanken versunken saß der Bogner in der Bibliothek, vor sich ein aufgeschlagenes Buch über Magie, rechts ein kleiner Stapel, der sich über den Tag angesammelt hatte. Eine Flamme tänzelte auf seinem Zeigefinger, dann ließ er sie über seine Handinnenfläche wandern und griff sie dann mit der anderen Hand. Die Flamme wurde größer, als der Bogner ihr mehr Magie zuführte und die Hitze reichte bis zu seinem Gesicht. Dann verpuffte die Flamme, als Thara in seinen Gedanken gestört wurde, ein anderer Novize hatte sich neben ihm heruntergebeugt und ihn gefragt, ob er das Buch, das gerade vor ihm lag, noch benötigte.
    Thara schüttelte den Kopf, schlug das Buch zu und reichte es ihm, dann räumte er die restlichen Bücher weg und machte sich auf den Weg zu seiner Werkstatt.

    Auf dem Weg schlug ihm der kalte Wind ins Gesicht und es waren immernoch Soldaten in der Stadt, die die Waren verluden, die für den Zug gegen Varant nötig waren. Auch der Schnee war wieder mehr zu Matsch geworden, zumal der teilweise getaute Schnee von den Dächern gerutscht ist und dadurch noch mehr Matsch an den Seiten der Gassen lag.

  12. Beiträge anzeigen #372
    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    Rhobar der Dritte...pff, als ob ER etwas anders machen würde...

    Damyen half den anderen dabei, die Svana zu beladen. Diesen Auftrag hatte er von Torlof bekommen, nachdem er ihn nach einer Aufgabe gefragt hatte. Er zählte schon garnicht mehr mit, wieviele Kisten er in den Laderaum des Schiffes getragen hatte. Ein ganzer Haufen Ausrüstung und Proviant war am gestrigen und auch am heutigen Tag schon durch seine Hand gewandert.

    Puh...Anstrengung pur...aber so kann ich den Clans wenigstens zeigen, dass ich etwas tauge!

    Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ignorierte er die schlimmen Rückenschmerzen und die Müdigkeit. Er wollte akzeptiert, nicht mit misstrauischen und belustigten Blicken beobachtet werden. Der Einzige, der ihn mit ein wenig Respekt beäugte, war Torlof. Er hätte wohl nicht gedacht, dass in dem Neuling soviel Kraft und Ausdauer steckte.

    Er hievte gerade eine Kiste auf das Schiff, als er plötzlich eine kräftige Hand auf der Schulter spürte.

    "Junge, ist gut, du kannst so langsam mal aufhören!", sagte Torlof, welcher Damyen mit einem breiten Grinsen ansah, nachdem dieser sich umgedreht hatte.

    "Aber ich kann noch mehr..."
    "Kein "Aber..", Neuling. Das war kein Vorschlag, das war ein Befehl. Sonst bist du nachher noch vollkommen im Arsch wenn wir hier wegfahren.", sein Grinsen wurde breiter, "Dann wärst du uns nicht gerade eine große Hilfe! Bring die Kiste noch in den Laderaum, dann geh hau dich auf's Ohr, ruh' dich morgen aus und komm übermorgen wieder."

    Nun fing Damyen auch an zu lächeln. Er schleppte die schwere Kiste, in der sich Schwerter befanden, noch in den Raum, den er am heutigen Tage schon so oft gesehen hatte. Als er dies endlich geschafft hatte, machte er sich auf den Weg in Richtung seines Hotels.
    Überall waren Menschen die feierten, überall gab es Freibier. Wie gerne hätte der junge Wandersmann sich eines davon gegönnt, doch war er viel zu müde um überhaupt noch irgendetwas zu machen. Als er die Tür seines Hotelzimmers betrat und sie langsam hinter sich Schloss, war es, als würde ihm die Last des vergangen Tages mit einem Mal gleich 100-fach auf die Schultern geworfen werden. So trottete er zu seinem Bett, ließ sich auf jenes fallen, ohne sich überhaupt zu entkleiden und schlief binnen weniger Sekunden ein.

  13. Beiträge anzeigen #373
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    "Nein, Schurke ich werde dich nicht begleiten. Ich plane etwas anderes."

    Entgegnete Viraya dem blonden Mann, der sich wohl für besonders gewitzt und gut aussehend hielt. Sie musste zugeben, dass er damit nicht ganz falsch lag, dennoch bei ihr zog diese Masche nicht. Dafür hatte sie die Diebin zu oft selber angewendet.
    Der Mann erkundigte sich, was sie denn planen würde, doch Viraya antwortete nicht, sondern liess diesen gefährlichen Menschen stehen. Besser nicht mit ihm gesehen zu werde, besser für beide.

    Sie wanderte durch die Gassen, zuerst ziellos, dann in Richtung von Darlas Bordell. Sie wollte ihrer Schwester auf wiedersehen sagen.
    "Für wie lange?"
    "Ich weiss es nicht."
    "Dann planst du also nicht zurück zu kehren?"
    "Nein, aber man weiss es nie."
    "So lebe wohl Schwester..."
    Hauchte Darla und drückte die Diebin gegen ihre Brust, während einige Tränen ihre Wangen hinunter kullerten, aber sie wusste, dass sie Raya nie hatte aufhalten können eine Dummheit zu machen. Es würde dieses Mal nicht anders sein.
    "Leb wohl und danke für alles. Wir sehen uns wieder. Irgendwann, irgendwo, ja?"
    Entgegnete Viraya, ebenfalls traurig. Und zu Recht hatte sie sich vor diesem Moment hier am meisten gefürchtet. Aber sie würde gehen, im Wissen, dass es in Vengard jemanden gab, der immer für sie da sein würde.

  14. Beiträge anzeigen #374
    Schwertmeister Avatar von Noco
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    Noco ist offline
    Noco hatte natürlich auch von der Svana Wind bekommen. Er überlegte, ob er nicht vielleicht mitsegeln sollte. Hier gab es sowieso nichts, was ihm etwas bedeutete und außerdem suchte er immernoch nach jemandem, der ihm den Umgang mit dem Bogen zeigen konnte. Nunja.. eigentlich suchte er nach Lando, der verprochen hatte, ihm einen Bogen mitzubringen und ihn auch gleich darin zu unterweisen. Allerdings hatte Noco ihn seit Faring nicht mehr gesehen. Mhm.. auf einem Kriegsschiff würde er wohl auf jeden Fall einen Lehrer für den Bogen finden. Also, warum eigentlich nicht?
    Er machte sich auf den Weg zum Hafen, um dort einen Zuständigen zu fragen, ob er denn mitkönne. Da er nun ganz offiziell ein Teil der Nordmänner war, rechnete er damit, keine Probleme damit zu haben. Wie er sich doch täuschte.. ein stämmiger, bärtiger Mann hielt ihn kurz vor der Svana auf.
    "Wo willst du denn hin, junger Mann?"
    "Auf das Schiff."
    "Tja. Hier kommt aber niemand ohne Bezahlung rein."
    "Wirklich niemand?", ein leicht wütender Unterton war in Nocos Stimme zu hören.
    "Ja, niemand. Außer natürlich wichtige Leute wie Lee. Dazu gehörst du aber sicher nicht." Er grinste.
    Noco sah ein, dass er wohl keine andere Möglichkeit hatte, als ihn zu bezahlen. Er hatte ja noch das bisschen Geld, was er mit Reotas zusammen "verdient" hatte.
    "Na gut, wie viel willst du?"
    "10 Goldstücke." Wieder grinste er hämisch.
    Verdammte Scheiße.. das war fast das gesamte Geld von Noco. Er hatte genau 11 Goldstücke bei sich.
    Aber wieder musste er nachgeben. Er wollte ja auf das Schiff und eine Alternative hatte er nicht.
    "Ach verdammt.. hier hast."
    Wenn Noco schon dachte, das Grinsen von gerade eben war breit, dann war dieses es erst recht. Der Mann schien innerlich Freudentänze aufzuführen.
    Nun konnte Noco die Svana endlich betreten.

  15. Beiträge anzeigen #375
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    San Daran schritt in Gedanken versunken durch das Handwerkerviertel. Sir Rufus saß auf seiner Schulter.
    Als er einen lautstarken Disput vernahm, blieb er abrupt stehen.
    Zwei Männer, beide mit ledernen Schürzen und anscheinend stark schwitzend, stürmten aus einem Haus raus und schrien sich an. Einer mit Bart und dunkelgrauen Haaren wedelte angriffslustig mit einem langen Hammer herum. Der andere war sichtlich jünger und schien etwas verschüchtert, dennoch wütend und errötet.
    Der Ältere schrie.
    "Die ganze Arbeit der letzten Woche. Alles im Eimer. So etwas ungeschicktes ist mir zu Lebzeiten noch nicht passiert!"
    "Es war doch keine Abischt!", konnte der andere noch hervorbringen.
    "Das sagst du immer wieder. Verschwinde aus meiner Schmiede, ich will dich hier nie wieder sehen. Such dir gefälligst einen anderen Job!"
    "Das werde ich!", wütend rannte der Jüngere davon. Kurz sah der andere ihm noch hinterher, dann stieg er über eine kleine Treppe zurück in das Haus. Darüber war ein Schild auf dem stand: Zum Geschmiedeten Schwert .
    Kurz zögerte San Daran, dann folgte er dem Kerl in das Gebäude.
    Innen erwartete ihn eine Bullenhitze und der Schmied, wie er ein Stück Eisen in die Glut hielt. Als er San hörte, drehte er sich um.
    "Ja, was kann ich für dich tun?"
    "Wie ich gehört habe, habt ihr gerade euren Schmiedelehrling gefeuert."
    Der Schmied nickte.
    "Er war sowas von ungeschickt. Das Schwert, an dem ich nun eine Woche schon schmiede, hat er zerbrochen. Ich weiß auch nicht, wie er das geschafft hat."
    "Würdet ihr mich vielleicht einstellen wollen? Ich bin San Daran."
    Der Schmied überlegte eine Weile.
    "Hast du Erfahrung?"
    "Nein, aber ich lerne schnell."
    Er überlegte weiter.
    "Na schön, du kannst es ja probieren, San Daran. Mein Name ist übrigens Peter. Meister Peter für dich. Zuerst hälst du mal das Werkzeug und reichst es mir, wenn ich es brauche. Du wirst dich am Anfang mit zuschauen begnügen müssen."
    San Daran legte seinen Waffengurt und seinen Lederwams weg, dann machte er sich ans Werk.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
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    Anne Bonny ist offline
    "Sieh mal, die Mit dem Bogen auf dem Rücken. Was denkst du was die auf meinem zukünftigen Schiff sucht?"
    "Deinem?" fragte Sarpedon grinsend nach.
    Anne schmunzelte.
    "Ja, meinem. Es sei denn du bestehst drauf das es uns gehören soll. Das könnte ich mir überlegen... Hey du da komm mal her!" rief sie zu der Dunkelhaarigen. Diese hatte sofort begriffen das sie gemeint war und kam zögerlich aus die Piraten zu. Sarpedon musterte sie ganz genau. Sie war ebenso wie Anne brünette und demnach wahrscheinlich sein Typ. Anne wiederum passte das gar nicht, aber trotzdem wollte sie wissen was diese Frau auf dem Segelboot zu suchen hatte.

    "Was suchst du denn auf dem Schiff?"

    "Der Kapitän des Schiffes will mich als Köchin einstellen." antwortete die Frau und sie wirkte gar nicht mehr so unsicher wie zuvor.
    "Ah, interessant und willst du es machen?"
    Sie nickte und stellte sich Anne vor. Ihr Name wäre Kahlen.
    "Gut, ab jetzt besprichst du am besten alles mit mir. Der angebliche Kapitän ist gar nicht mehr der Besitzer dieses Schiffes. Ich habe es beim Glücksspiel gewonnen. Allerdings war er da so besoffen, das er sich vielleicht nicht mehr daran erinnern kann. Am besten stellst du mir eine Liste zusammen, was Für Vorräte du an Bord nehmen willst. Es sollte für 6 Personen und mindestens für zwei Wochen reichen. Sobald ich alles zusammen habe stechen wir in See."

    Kahlen war einverstanden, aber
    "Eine Frage hätte ich dann noch. Wohin segeln wir?"
    "Nach Khorinis." Genauer gesagt das Piratenlager, dachte Anne, aber das verschwieg sie vorerst. Besser war das.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Die Glut warf rotglühende Schatten auf Decke und Fußboden. Schweiß rang San den Rücken runter. Bis auf Hose, Stiefel und Schürze trug er nichts, da er sonst zu sehr schwitzen würde. Zuerst hatte er seine Stiefel ebenfalls ausgezogen, doch dann war er auf ein glühendes Stück Metall getreten, das heruntergefallen war. Die Narbe würde bestimmt lange bleiben.
    Er und Meister Peter hatten die ganze Nacht über gearbeitet, da er ein Schwert für einen Ritter schmieden sollte und das letzte ja dank seines letzten Lehrlings kaputt gegangen war.
    Zwar waren viele Krieger bereits weggegangen, aber ein paar wenige mussten noch in der Stadt bleiben. Aber da der Ritter, für den das Schwert war, so schnell wie möglich auch in den Krieg ziehen wollte, mussten sie sich beeilen.
    San Daran war ein wenig stolz auf sich. Er fühlte sich besser, da er hier eine Art Arbeit hatte und er lernte sogar dabei was.
    So konnte er hier das Erstellen eines Schwertes Schritt für Schritt beobachten. Schnell begriff er, für was manche Werkzeuge waren, doch manche waren ihm noch nicht so klar. Jedenfalls lernte er schnell und viel und Meister Peter konnte gut erklären.
    "Pass gut auf!", meinte sein Lehrer plötzlich und reichte San eine Zange.
    "Halte damit das Eisen in die Glut und wenn ich es sage, ziehe es heraus!"
    San Daran nahm das Werkzeug entgegen und hiel den Rohstahl in die Flammen. Es war das erste Mal, dass er etwas aktiv selber tun durfte.

  18. Beiträge anzeigen #378
    Veteran Avatar von Karad
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    Karad ist offline
    Es war mal wieder so weit. Karad war pleite. Irgendwie lag ein Fluch auf ihn, dachte er sich beziehungweise auf der Stadt. Wenn er mal längere Zeit hier war, wurde sein Geldbeutel ziemlich schnell leer. Aber was blieb ihm anderes übrig. Er musste hier bleiben. Denn aus Erfahrung weiß er, dass er in der Wildnis nicht sehr weit kommt. Desweiteren hatte er kein Ahnung in welche Stadt er sollte. Auch die Orks machten ihm angst, denn er wusste nicht in welcher Stadt sie die Herrschaft haben. So bliebt ihn nichts als diese versifte, dreckige Stadt und ein kühles Bier. Zwischen durch hatte er sich bei der Bürgerwehr gemeldet, doch er blieb nicht lange drinn. Doch nun hatte ihn wieder den Tatendrang verspührt und meldete sich wieder. Jetzt hieß es warten. In dieser Zeit erinnert er sich zurück was er alles schon hier in Myrtana erlebt hatte. Im kam Faring in den Sinn. Auch die dreckige Arbeit für einen Novizen des Feuers und sein Gesicht, dass er gemacht hatte als ein Magier des Feuers auftauchte und ihn in die Schranken wieß. Karad musste schmunzeln. Doch das Geld was er für die unmenschliche Arbeit bekommen hatte war schon längst aufgebraucht. Nun hielt er sich mit Aushilfen in der Herberge über Wasser um nicht auf der Straße zu landen.
    Doch plötzlich war wieder dieses Gefühl da. Ein Gefühl, dass sich vom Magen ausbreitet und dann den ganzen Körper einimmt. Mit einem Schlag wurde ihm dann auch endlich klar was diese Gefühl, dass ihn schon eine Weile plagte, war. Es war Heimweh. Er vermisste seine Freunde und Familie. Aber er konnte leider nicht zurück. Denn kein Seemann in Myrtana kannte den Seeweg nach Hause.
    Eigentlich war sein eigentliches Ziel, einen weißen Schattenläufer zu töten. Doch das konnte er bis jetzt vergessen.
    Aus Kummer bestellte er noch ein Bier und trank...

  19. Beiträge anzeigen #379
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Oh sie sah nicht schlecht aus, die Frau, die sich eben als Köchin beworben hatte, aber ihr fehlte etwas. Zu brav lächele sie ihn an, denn sie schien nicht dasselbe Feuer, wie Anne in sich zu tragen, die ihm gerade jetzt, wo ein Funken Eifersucht in ihren Augen aufzulodern schien attraktiver, denn je wirkte. Oh wie er sie doch begehrte.
    "Wir sollten uns inzwischen noch um ein gutes Fass Rum kümmern."
    Schlug er vor und zwinkerte Anne zu.
    "Wenn du die Herrschaften etwas ablenkst während ich würfle, könnten wir es vielleicht sogar umsonst bekommen, was meinst du?"
    Die Piratin antwortete in gewohnter Manier:
    "Kein Ding, wäre doch gelacht wenn wir die nicht übers Ohr hauen könnten!"
    So zogen die beiden los, um Rum zu trinken, zu lachen, sich gegenseitig schöne Augen zu machen und andere über den Tisch zu ziehen. Ein überaus gelungener Abend alles in allem.

  20. Beiträge anzeigen #380
    Lehrling Avatar von Lothario Berengar
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    Lothario Berengar ist offline
    „Die Macht, egal in was sie sich auch kleidet, bleibt immer gleich. Sie hat einen nächsten Verwandten, zu dem sie mit der im wahrsten Sinne des Wortes dicksten Blutlinie verbunden ist: Stahl. Kalter Stahl. Macht, die du nicht mit Stahl verteidigen kannst, ist keine und wird dir früher oder später vergehen.“
    Diese Lektion bläute Lothario seinem Sohn Jarno schon seit langem ein, so wie auch sein Vater sie ihm immer wieder eingebläut hatte. Die Macht der Lords von Trelisberg war, bei all ihrem finanziellen und materiellen Reichtum, immer in erster Linie eine militärische gewesen und jeder der Lords war von Kindsbeinen an in der Kunst des Kampfes unterrichtet worden, um ein ausgezeichneter Kämpfer sowohl im Felde wie auch im Duell zu sein. Auch Lothario Berengar bildete keine Ausnahme von dieser Regel.
    Selbstbewusst stellte er sich daher dieser berüchtigten Soldatenmörderin, parierte ihre Schläge und teilte gleichfalls Stöße aus. Sie war schnell, aber das edle, nur für seinen Arm geschmiedete Langschwert, erwehrte sich ihrer resolut. Mal mit einer, mal mit beiden Händen geführt blitzte es im Licht, das von draußen herein fiel und gab bereitwillig einen Klang von sich, wenn es auf ihren Stahl stieß.
    Wieder hieb er nach ihr, doch seine Klinge wurde von dem Parierdolch gefangen, in die falsche Richtung gelockt und ihr Schwert raste auf ihn zu. Im letzten Moment noch gelang es ihm, seine Waffe herumzureißen, den Schlag abzuwehren, sodass die Spitze der Klinge ungefährlich über den Stahl seines Panzers kreischte. Der Lord verlor keine Zeit. Mit einem schnellen, von einiger sadistischer Genugtuung beseelten Tritt beförderte er die Rothaarige auf Distanz, um sogleich mit einem Satz einen der Waffenständer an der Wand zu erreichen und einen großen, nach unten leicht gebogen zulaufenden Dreiecksschild zu greifen. Auf ihm prangte ein majestätischer Berglöwe – das Wappentier der Lords von Trelisburg.
    „Für deinesgleichen zu viel der Ehre, den Tod durch die höchsten Waffen meines Hauses zu finden“, spottete er ihr mit unverhohlener Ehrlichkeit und spie aus. „Aber angemessen wird er dennoch sein. In deinem eigenen, dreckigen Blut werde ich dich ertrinken lassen.“
    Und dann ließ er keine Zeit mehr. Mit dem Schild seine linke, vorangestellte Seite deckend trieb er sie unerbittlich durch den Raum. Nein, er würde nicht warten, bis Cradonor mit seinen Männern hier hereingestürmt kam, um sie in einem ungleichen Kampf abzuschlachten. Das hier war sein Haus, fast schon eine kleines Trelisburg, und er war der mächtigste Lord dieses Reiches. Er würde sie richten, ihr Blut vergießen und schließlich seiner Gerechtigkeit zuführen.

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