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    Waldläufer Avatar von Maax
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    Maax ist offline

    Silden

    Nachdem Maax und hoffi eine ganze Weile Schach gespielt hatten entschloss sich Maax Arbeit zu suchen. Hoffi blieb noch einen moment in der Taverne sitzen biss auch er aufstand und durch das Dorf wanderte. Ob er auch einen job suchte wusste Maax nicht. Maax fragte bei einem Schmied und einem Fischer. Er entschied sich für den Fischer Weil er mehr zahlte. Maax musste Netze einholen und Fische ausnehmen. Das machte er so lange biss es Dunkel wurde und er müde in die Taverne stapfte und sich ins Bett legte. Es war schon spät und hoffi lag dort schon schlafend in seinem Bett.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Du kannst nach Hause gehen“, hatte Marten gesagt. Einfach so. Und Thorwyn war gegangen.
    Nach Hause, hallten die Worte nun in seinem Kopf nach, während er sich nach Süden bewegte. Es schien, als würde sein Leben seit einiger Zeit nur noch aus Überraschungen zu bestehen. Ein plötzliches Ereignis reihte sich an das andere, spielerisch wirbelte das Schicksal den Jäger herum, trieb ihn hierhin und dorthin, oft gegen seinen Willen. Aber dem Weg, den er jetzt eingeschlagen hatte, folgte er freiwillig.
    Denn es ging nach Kap Dun, das er seit Wochen nicht gesehen hatte, außer in seiner Erinnerung. Anscheinend hatte Marten endlich klare Anweisungen erhalten, die es ihm ermöglicht hatten, Thorwyn jetzt nach Hause zu schicken, und so konnte der Jäger nun zurückkehren. Denn auch wenn der Krieg in Varant noch weiterzugehen schien, war er dort offensichtlich nicht vonnöten. Er durfte sogar den Bogen behalten, den ansonsten wohl ohnehin keiner gebrauchen konnte, und der Hauptmann hatte gesagt, dass er wiederkommen könnte, wenn er eine Arbeit suchte … Doch im Augenblick erschien das dem Jäger eher unwahrscheinlich.
    Stattdessen waren alle seine Sinne nach vorne gerichtet, in Richtung der Stadt an der Küste, über der sich stolz der Leuchtturm erhob. Thorwyn spürte den heftigen Herzschlag in seiner Brust, die Ungeduld und die Sehnsucht, die er mehr oder weniger erfolgreich wochenlang bekämpft hatte und die sich jetzt ihren Weg an die Oberfläche bahnten. Mit jedem Schritt, der ihn näher an die Häuser und Höfe herantrug, wurden die Bilder vor seinem inneren Auge deutlicher, Hoffnungen und Erinnerungen.
    Und Bilder des Abschieds, die ihn vor Sehnsucht brennen ließen. Doch es war nicht mehr weit …

  3. Beiträge anzeigen #163
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline

    Kap Dun

    Schnee, Eis und Kälte hatten ihren Aktionsradius deutlich verringert. Das barfuß Laufen am Strand hatte sie genauso eingestellt, wie lange Märsche durch die Wälder. Sie kannte die Gegend noch nicht gut genug und gerade bei starkem Schneefall war die Sicht doch zu schlecht, um markante Punkte ausmachen zu können, die ihr beim Zurückfinden halfen. Und anders sah auch alles aus. Deshalb war es soweit gekommen, dass sie an vielen Tagen nur einige Runden durch die nahen Wälder oder in die Stadt lief, während der vielen Reisen in der letzten Zeit war ihr Ausdauertraining einfach zu kurz gekommen, was sie damit nachholen wollte. Hin und wieder half sie Thorwyns Eltern auf dem Hof, derzeit gab es aber ohnehin nicht sehr viel Arbeit. Soldaten des Königs hatten sich ebenfalls nicht mehr hier blicken lassen. Entweder war der Krieg vorbei oder sie hatten zur Genüge geplündert. Vielleicht kamen sie aber auch an keinen Ort zweimal...
    An einem Tag ohne neuen Schneefall und mit viel Sonnenschein ging ihr lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Leyla hatte vergessen, die Tage zu zählen, vorgekommen war es ihr jedoch wie eine halbe Ewigkeit. Thorwyns Fortsein. Es hatte Tage gegeben, an denen sie lange an ihn gedacht hatte. Die Pfeilspitze um ihren Hals, die sie mit den Fingern bearbeitete, Erinnerungen an ihr Beisammensein, Ängste, er würde nicht zurückkehren. Sehr oft war sie kurz davor gewesen, aufzubrechen, nach ihm zu suchen, ihn aus diesem Krieg heraus zu holen. Aber da waren seine Eltern gewesen, schutzlos wollte sie sie nicht lassen, sie hatten es so schon nicht einfach. Einer ihrer Söhne war tot, der andere im Krieg. Vor ihren Augen rekrutiert, keine Möglichkeit, den Lauf der Dinge zu ändern. Ab und zu hatte sie mir seiner Mutter abends am Kamin gesessen, um sie zu beruhigen. Es würde ihm gut gehen, er hatte bislang doch alles durchgestanden und einige davon sei deutlich schlimmer gewesen, als ein Krieg.
    War es das tatsächlich? Sie kannte weder die Umstände der Sklaverei, noch die des Krieges gut genug, um beides miteinander vergleichen zu können. Jedoch bestand beiderseits die Möglichkeit, nicht lebend zurückzukehren.
    Hinzu kam die eigene Überzeugung. Nicht immer hatte die Ovates ihren eigenen Worten geglaubt, Selbstzweifel holten sie vor allem dann ein, wenn sie allein war. Abends vor dem Einschlafen machte sie sich Gedanken, nachts wachte sie durch einen Traum auf und war sofort bei ihm. Und all das nur wegen ihres Abschieds. Dieser eine Kuss hatte alles verändert. Aus einer Freundschaft war mehr geworden. Auch wenn sie in ihrem Leben vorher nie jemanden richtig geliebt hatte, so spürte sie, dass es genau das war. Liebe. Und nun die Sehnsucht nach ihm, das Verlangen, die Liebe herauszulassen. Manchen Tages glich es einem Leiden.
    Am Nachmittag dieses einen sonnigen Tages, an dem die Sicht über die hügelige Küstenlandschaft hervorragend war und das Glitzern des Schnees traumhaft wirkte, an diesem Tag kam er zurück. Eine einsame, dunkel gekleidete Gestalt im strahlend weißen Schnee. Die Gestalt trug einen Bogen, es sah aus, als käme sie von der Jagd. Wohl möglich hatte Thorwyn auch gejagt, ob seine Pfeile jedoch einzig Tiere getroffen hatten, war fraglich.
    Am Fenster hatte sie gewartet, nachdem sie seinen Eltern davon erzählt hatte. Seine Mutter wollte sofort etwas kochen, Leyla würde sie nicht aufhalten.
    Dann hörte sie ihn immer näher kommen, das Stapfen durch den Schnee klang rhythmisch. Kurz bevor er den Hof erreicht, stürmte die Blonde hinaus. Wie sie war, leicht bekleidet, als sei Hochsommer.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline

    Silden

    Maax und hoffi gingen raus in das Dorf. hoffi wollte zurück zu der Eche und dann vielleicht Jagen gehen. hoffi wollte Maax nicht mit zu der Eiche nehmen, noch nicht. Als er ankam fühlte er wieder etwas seltsames, aber diesmal war es auch noch entspannend. Nachdem hoffi einige Minuten die alte Eiche angestart hatte, ging er raus aus dem Dorf und überlegte sich wo er etwas zu erlegen fand. Er stapfte durch den Schnee und fand dann eine alte Hütte.
    Sie schien nicht mehr bewohnt zu sein aber dennoch saß ein Mann an einem Feuer vor der Hütte. hoffi ging zu dem Mann hin und sah, dass er ein Jäger sein musste. hoffi sprach den Mann an und fragte ihn nach Arbeit. Der Jäger schien froh zu sein hoffi zu sehen und sagte:" Unten am Fluss habe ich vor einpaar Tagen einige Wölfe erlegt doch ich war zu müde sie zu meiner Hütte zu bringen. Könnt ihr mir helfen sie hier hoch zu tragen"? hoffi stimmte zu und ging dann mit dem Mann runter zum Fluss.

    Dort unten lagen tatsächlich tote Wölfe. Fünf an der Zahl waren es. Der Jäger und hoffi finfen an die Tiere zu der Hütte zu tragen es dauerte einwenig
    aber als sie oben waren sagte der Jäger:" Danke für eure hilfe. Könnt ihr noch ihre Felle abtrennen? Ihr könnt zwei davon behalten wenn ihr möchtet."
    hoffi begann die Felle abzutrennen und es dauerte nicht lange dann war er fertig. Er packte die beiden Felle in seine Tasche und der Jäger bedankte sich noch mal bei hofi und gab ihm noch 20 Goldmünzen. hoffi ging langsam zurück und als er in der Taverne angekommen war setzte er sich an einen Tisch und fing an zu speisen.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Abschied. Trennung. Ungewissheit. All diese Dinge und das, was sie mit sich brachten, wurden fortgewischt in dem Augenblick, in dem Thorwyn den Hof erreichte. Hier hatte seine letzte unfreiwillige Reise begonnen und hier endete sie wieder, als er Leyla erblickte, die auf ihn zurannte, offensichtlich von derselben Ungeduld angetrieben, die auch den Jäger eiligen Schrittes nach Kap Dun gebracht hatte.
    Und als sie sich in die Arme schlossen, verschwand alles Denken, wurde beiseite gedrängt durch das unbändige Glück und die Freude, die diese innige Berührung schuf. Alles Übel dieser Welt, alles Vergangene galt nichts im Angesicht dieses Wiedersehens. Leyla war hier und so auch Thorwyn. In aller Deutlichkeit, wie sie nur die Wirklichkeit hervorbringen konnte, spürte er ihren Körper an dem seinen, spürte er die Wärme und das Leben, die Glückseligkeit und die Zuneigung.
    „Ich hab dich vermisst“, flüsterte er schließlich mit dem Kopf auf ihrer Schulter; kaum hörbar, doch es machte keinen Unterschied. Sie hatte es in seinen Augen gesehen wie er in den ihren, und jede Sekunde, die sie sich in Armen hielten, war eine Wiederholung dieser Worte. Tief atmete er ein, nahm alle Gerüche und Empfindungen in sich auf, ebenso wie ihren Herzschlag, den er an seiner Brust spürte. Langsam wanderten seine Lippen dann an ihrem Kopf entlang, über den blonden Haarschopf bis zu ihrer Stirn, die er küsste, wie er es schon einmal getan hatte. Und wieder zog er sich ein Stückchen zurück, ein kleines bisschen diesmal aber nur, kaum ein paar Fingerbreit, so dass er ihr Gesicht in all seiner Schönheit direkt vor Augen hatte.
    „Siehst du“, wisperte er. Liebevoll lächelte er sie an und meinte, bei ihrem Anblick vor Glück zerspringen zu müssen. „Es ist alles gut.“

  6. Beiträge anzeigen #166
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie erwiderte seine Freude, ein Kuss direkt auf seine Lippen. Sie waren trocken, porös, die Kälte hatte an ihnen gezehrt, genau wie an seinem Gesicht und seinen Händen, die rau über ihre blanke Haut strichen. Dass nur mit einem dünnen Hemdchen hier draußen stand, realisierte Leyla erst jetzt.
    "Lass uns rein gehen!", schlug sie freudig vor, was er nicht ablehnte.
    Wohlig warm war es dort, den Schnee musste er quasi gar nicht von den Schuhen abklopfen, ein kurzer Aufenthalt im Warmen konnte ihn schlichtweg verflüssigen, was dunkle Spuren auf dem Boden hinterließ.
    "Du warst viel zu lange weg...", murmelte sie, nur um irgendetwas zu sagen, um seine Aufmerksamkeit bei ihr zu halten, um ihn danach ansehen zu können, nur des Ansehens wegen. Wieso hatte sie ihn nur gehen lassen?
    "Wieso macht man einen Krieg kurz vor Beginn des Winters?"
    Nun lenkte sie doch ab. Diese eine Frage hatte sie sich oft gestellt, denn unter solch widrigen Umständen zettelte man keinen Krieg an, wenn es sich vermeiden ließ. Dies hatte sie zweifeln lassen, hatte ihr die Sicherheit genommen, ob er tatsächlich zurückkehrte, hatte es ihr von einem Tag zum anderen mehr und mehr erschwert, seine Mutter zu beruhigen. Sich selbst zu beruhigen. Denn wenn sie ehrlich war, dann war nicht alles gut, auch wenn er es sagte. Die Ungewissheit, sie war zum Leiden verkommen, die Sehnsucht, das Verlangen, ihn wiederzusehen, alles hatte sie belastet, hatte ihr die Lebensfreude genommen. Einen liebgewonnenen Menschen zu verlieren, was das bedeutete, wusste Thorwyn wohl nur zu gut. Und nun hatte er ihr diese Prüfung abverlangt. War es eine Prüfung ihrer Liebe gewesen?
    Noch bevor er ihre Frage beantworten konnte, die sie im Grunde doch auch nur gestellt hatte, um etwas zu sagen, weil ihr nichts Besseres eingefallen war, vorher kamen sie in das Zimmer, in dem seine Eltern waren. Dass er dort seine Aufmerksamkeit zuerst ihnen schenkte, nahm sie ihm da gar nicht übel. Und so wie es roch, gab es wohl baldigst etwas zu Essen. Auf die Zeit zum Reden würde sie folglich warten müssen.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline

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    Nachdem hoffi gegessen hatte sah er Aidar und begrüßte ihn:" Hallo Aidar. Ich habe vorhin zwei Wolfsfell geholt und wollte sie dir geben." "Ach und habt ihr eigentlich meinen Gefährten gesehen? Ich habe ihn seit heute Morgen nichts mehr von ihm gehört," fügte hoffi hinzu alls er merkte das Maax immer noch nicht zurück war. hoffi machte sich keine Sorgen um ihn, aber es war ein bischen beunruhigend den ganzen Tag nichts von ihm zu hören. hoffi dachte darüber nach und dachte, dass Maax vielleicht Arbeit gefunden hatte.

    hoffi war jetzt schon einige Tage lang wieder in Silden und er war auch ganz froh darüber wieder hier zu sein. Jetzt konnte er wieder mit anderen Jägern auf Jagd gehen und möglicher weise auch mal einem Waldläufer begegnen, aber hoffi machte sich deswegen keine großen hoffnungen.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #168
    Abenteurer Avatar von Aidar
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    Aidar ist offline

    In Silden

    Eine längere Zeit war hoffi weg gewesen und Aidar hatte schon begonnen zu überlegen, ob er nicht vielleicht von einem hungrigen Wolf gefressen wurde, aber dann tauchte der eifrige Jäger doch wieder auf. Sogar einen Gefährten hatte sich dieser gefunden und jetzt saß hoffi in alter Gewohnheit wieder da, bekam von dem Wirth ein Kräuterbier auf den Tisch gestellt und hatte wieder zwei Wolfsfelle.
    "Vielen Dank für die Felle, deinen Gefährten, Maax hieß er, wenn ich das richtig mitbekommen habe, war allerdings nicht hier. Wo hast du den eigentlich gefunden und wo hast du dich in den letzten Tagen herumgetrieben? Ich hatte schon begonnen zu überlegen, ob du nicht mit irgendeinem gefährlichen Tier Bekanntschaft gemacht hast."
    Den letzten Satz sagte er natürlich nur scherzhaft, er hatte sich nie ernsthafte Sorgen gemacht, hoffi schien gut zu Recht kommen zu können. Wenn man seinen Geschichten Glauben schenkte, war er ja sogar schon in der Kolonie und danach in Khorinis gewesen. Erlebt hatte der junge Mann also sicher schon genug.
    Barti

  9. Beiträge anzeigen #169
    Schwertmeister Avatar von hoffi
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    hoffi ist offline

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    " Ich war einige Zeit ihn Geldern und dann kam Maax eines Morgens auf mich zu und sprch mich an. Er wollte nach Silden wenn ich das noch recht in Erinnerung habe," sagte hoffi zu Aidar. Er leiß sich das Kräuterbier schmecken das Aidar ihm auf den Tisch stellte." Und einem gefährlichen Tier bin ich eigentlich nicht begegnet. Nur einem toten,"fügte hoffi dann scherzes halber hinzu. Dann nahm er einen Schwarzen Rhobar aus seiner Tasche den er von Maax bekommen hatte und fing an zu rauchen. Dass Aidar, Maax nicht gesehen hatte störte hoffi nicht weiter, denn er hatte so das Gefühl ihn nald wieder zu sehen.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Silden

    »Bei den Göttern!«
    Trümmer, Ruinen. Wurzeln, die sich um eingestürzte Hauswände wanden. Ein Hain hatte sich gebildet, verschlang einen Teil Sildens, und ein anderer Teil lag in Trümmern, unter Schnee. Teilweise war auch Hain auf dieser unnatürlichen Schneefläche, wo einst wohl Häuser gestanden hatten. Waren das die Auswirkungen der Pest? Ein Brand und ein Wald? Ein wenig traurig musterte Kea das Dorf, von dem sie vermutete, dass ihre Schwester dorthin gelaufen war, vor einem Winter. Wenn sie diese Katastrophe überstanden hatte, musste sie äußerst hart im Nehmen sein, gelernt haben, sich durchzusetzen, zu überleben. Kea glaubte das nicht, sie glaubte fest, Silden war das Ende.
    »Also ist sie tot«, sagte sie leise.
    Sie waren angekommen, in der Hoffnung, Griffin zu finden, aber er war bestimmt gestorben bei dem, was hier passiert war. Trotzdem mussten sie es wenigstens versuchen, und darum betraten sie diesen traurigen Ort. Als Kea sich umschaute, sah sie Augen an den Fenster, misstrauische Augen, die die Deserteure auf Schritt und Tritt verfolgten, jede Bewegung aufnahmen. Schließlich erreichten sie etwas, was ein Gasthaus zu sein schien. Unsicher schaute Kea zu Faren hoch, dann öffnete sie die Tür und trat vorsichtig ein. Viel war hier nicht mehr los, auch wenn wohl einmal viel losgewesen war hier. Die Hand in der Nähe des Säbelgriffes, näherte sich die Deserteurin der Bar.
    »Verzeihung?«, fragte sie. »Wir suchen jemanden namens Griffin, könnt Ihr uns helfen?«

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #171
    Abenteurer Avatar von Aidar
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    Aidar ist offline

    In Silden

    Aidar hatte sich gerade wieder von hoffi entfernt und zur Bar begeben um dort Gläser zu waschen, als die Tür aufging und zwei neue Kunden den Schankraum betraten. Die Gesichter hatte er noch nie gesehen, doch Kundschaft konnte nie schaden.
    „Verzeihung? Wir suchen jemanden namens Griffin, könnt Ihr uns helfen?“
    Griffin, dieser Name sagte ihm was, doch hatte er ihn schon lange nicht mehr gehört. Bei den meisten Namen war das der Fall, schließlich sind viele gestorben oder haben Silden verlassen.
    "Griffin war früher einmal hier, ich kenne den Namen, doch ich habe ihn schon länger nicht mehr gehört. Ich fürchte, ich kann euch diesbezüglich nicht weiterhelfen. Vielleicht ist er an der Pest gestorben, leider wurden viele Leute von diesem Schicksaal betroffen. Aber ihr müsst von weit kommen. Ich kann euch erst einmal Essen und Trinken anbieten, eine Stärkung könnt ihr sicherlich vertragen!"
    Wenn schon neue Gestalten nach Silden kamen, sollte er auch ein Geschäft mit ihnen machen, schließlich waren es nicht die besten Zeiten die gerade herrschten.
    Barti

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #172
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline

    Silden

    Ein mürrisches Brummen war die einzige Reaktion des Einäugige auf den bestürzten Ausruf Kealas, es war nicht so das er nicht überrascht wäre über das Ausmaß der Zerstörung Sildens, er war einfach abgehärteter gegen die Grausamkeiten der Realität als die junge Frau. Wehmütig liess der Deserteur den Blick seines stahlblauen Auges über die Überreste des Dorfes schweifen, erinnerte sich daran wie es hier früher ausgesehen hatte und an die Menschen die er hier getroffen hatte. Er dachte an Bardasch, denn er damals in der grünen Krähe das erste Mal getroffen hatte, und wie dieser sich widerwillig dazu bereit erklärte ihm das Diebeshandwerk beizubringen.
    Sein Blick streifte den See und er erkannte den Steg wieder auf dem er zum ersten Mal Arachnas begegnet war, dem arroganten Mistkerl der genau wie Azil ständig mit einem dümmlichen Grinsen auf den Lippen durchs Leben ging, in dessen Auftrag er den magielosen Schwarzmagier lunovis entführt hatte. Dann war da noch diese Sache als er sich mit Hilfe seiner alten Magierrobe als Bote Rhobars ausgegeben hatte, um die Sildener Bevölkerung durch unverschämte Forderungen gegen den König aufzuwiegeln. Der Plan hatte funktioniert, allerdings hatte sich der Veteran kurz darauf in einem nach Fisch stinkenden Fass wiedergefunden welches von einer aufgebrachten Meute in den Fluss gestoßen worden war. Bei dieser Erinnerungen zuckten die Mundwinkel Farens für den Bruchteil einer Sekunde nach oben, dann folgte er seiner Gefährtin in den Schankraum der grünen Krähe, Aidar der dickliche Wirt schien die Pest überlebt zu haben auch wenn er nun etwas abgehärmt und heruntergekommen wirkte.
    »Griffin war früher einmal hier, ich kenne den Namen, doch ich habe ihn schon länger nicht mehr gehört. Ich fürchte, ich kann euch diesbezüglich nicht weiterhelfen. Vielleicht ist er an der Pest gestorben, leider wurden viele Leute von diesem Schicksaal betroffen. Aber ihr müsst von weit kommen. Ich kann euch erst einmal Essen und Trinken anbieten, eine Stärkung könnt ihr sicherlich vertragen!«, erwiderte der Wirt auf die Frage Kealas, und bestätigte damit was dem Hünen eigentlich seit er die zerstörten Überreste Sildens das erste Mal gesehen hatte klar gewesen war. Griffin hatte diesen Ort schon vor langer Zeit hinter sich gelassen, wahrscheinlich sogar noch bevor die Pest einer Strafe der Götter gleich über diesen Ort hereingebrochen war, der Braunhaarige war ihm nie wie jemand vorgekommen den es lange an einem Ort hielt. »Wir sind eigentlich nur auf der Durchreise, aber für eine kurze Mahlzeit können wir noch bleiben.«, brummte Faren zur Antwort und liess sich erschöpft auf einen Stuhl an der Bar fallen, der unter dem Gewicht seines riesenhaften Körpers beunruhigend knirschte.

  13. Beiträge anzeigen #173
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline

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    Nicht hier! Ärgerlich! Das hieß dann wohl, über Trelis nach Varant zu reisen, und dafür hatten sie beileibe nicht genug Proviant dabei. In der schneelosen Wüste würden sie zudem das erste Mal während ihrer Reise mit Wasserproblemen zu kämpfen haben. Faren ließ sich auf einen Stuhl fallen, aber er wirkte nicht wirklich überrascht. Schon anhand der Tatsache, dass er damit geoplant hatte, dass Griffin nicht hier war, hatte darauf hingewiesen, dass dieser Mann, den sie suchten, wohl mehr zum Herumtreiben neigte. Auch Kea setzte sich nun, nahm die Hand vom Säbelgriff. Der Wirt schien hilfsbereit zu sein, warum ihm also drohen?

    »Wir brauchen noch Proviant und Wasser«, sagte sie zum Wirt. »Wir wollen nach Varant, entsprechend viel muss es sein.«

    Mit was für Menschen hatte Faren sich damals umgeben? Einem Säufer und einem Herumtreiber wenigstens, wenn nicht mit noch mehr kuriosen Gestalten. Gut, im Nachhinein hatte es geholfen, ohne die Stumme wäre Kea nicht auf die Idee gekommen, nach Varant zu reisen, wenn schon Myrtana und Nordmar für Orksöldner-Deserteure zu gefährlich war.

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #174
    Abenteurer Avatar von Aidar
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    Aidar ist offline
    Sie wollten Proviant kaufen, dass bis Varant reichen sollte? Das war durchaus gut für das Geschäft, aber trotzdem etwas seltsam. Der eine sah Aidar nur aus einem Auge an, weil es so aussah als wäre er blind am Anderen, der Frau fehlte ein Finger und die beiden wollten praktisch für eine Weltreise aufbrechen. Irgendein Zusammenhang musste da doch bestehen, aber der Wirt wollte seine Kunden nicht durch seine Neugier vergraulen. Noch nicht.
    Vorerst brachte er Wasser, Brot, etwas Trockenfleisch, etwas Obst, aber ansonst Lebensmittel die lange hielten. Er verkaufte sie zu einem Preis mit dem er zufrieden war.
    "Ich kann euch außerdem noch ein Bett für die Nacht anbieten, damit ihr eine letzte Nacht in einem ordentlichen Bett verbringt, bevor ihr euch in die Wildnis begebt."
    Dieses Angebot lehnten sie leider ab, also hatte Aidar sein Geschäft und konnte mit dem Gespräch fortfahren.
    "Was treibt euch denn dazu plötzlich das ganze Land durchqueren zu wollen? Von hier bis Varant ist es ein ganz schöner Weg, da wäre Nordmar wesentlich näher."
    Es konnte die beiden natürlich genauso gut einfach in die Wärme ziehen und es verwunderte ihn nicht, warum sie nicht nach Nordmar wollten, aber er glaubte, dass es noch einen anderen Grund gab, den sie ihm möglicherweise nicht verraten würde, aber einen Versuch konnte er ja starten.
    Barti

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #175
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Neugierig wie alle Wirte, aber clever genug um seine Fragen lange genug zurück zu halten bis das Geschäft über die Bühne war. Einen Moment lang starrte der Hünen den dicken Wirt einfach nur an, dem der Blick des milchigen Auges sichtlich unangenehm schien, dann breitete sich ein sardonisches Grinsen auf dem Gesicht des Deserteurs aus.
    »Da kommen wir gerade her, genau genommen aus den Nordlanden... Orkgebiet.«, sagte der Einäugige und tat als wäre daran nichts besonderes, während sich die Augen Aidars vor Überraschung weiteten. »Folglich haben wir ziemlich die Schnauze voll von Kälte oder Orks... allerdings stehen wir auch mit Rhobar und seinem Gott auf keinem guten Fuß, kurz gesagt uns hält nichts mehr in diesem Land.«, brummte er und leerte seinen Bierkrug mit einigen wenigen Schlucken, legte Kea eine Hand auf den Oberarm und sah ihr in ihre saphirblauen Augen. »Sollen wir? Oder willst du dich noch umhören... vielleicht lebt deine Schwester noch.«, fragte Faren leise und beugte sich dabei ein Stück zu ihr hinüber damit nur sie ihn hören konnte.

  16. Beiträge anzeigen #176
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Es bereitete Faren äußerst offensichtlich Spaß, den Wirt zu Angst und Schrecken zu versetzen und ihn zu überrumpeln, ein Wesenszug, den er wohl nie ablegen würde. Kea selbst wusste nicht recht, was sie davon halten sollte, trotzdem spielte sie dieses Spielchen mt. Sie selbst hätte eher irgendwas anderes behauptet, dass es viel zu kalt in Nordmar sei oder dass sie aus Nordmar kämen, aber nicht direkt, dass es die Orklande gewesen waren. Schließlich schien Faren den Wirt dann doch genug überrascht zu haben, wie in Aufbruchsstimmung trank er sein Bier, wandte sich dann an Kea.
    Einen Moment lang war sie tatsächlich versucht, den Wirt zu fragen, aber sie entschied anders. Es wäre nicht von Vorteil, doch noch irgendwie damit rechnen zu müssen, Cécilia zu begegnen. Außerdem, nach dem, was hier wohl geschehen war, musste sie einfach tot sein. Sie konnte gar nicht mehr leben, nach allem. Gerüchte über eine Seuche hatten Faring damals erreicht, Kea hatte sie gehört, als sie die Arbeit als Köchin aufgenommen hatte. Ängstlich, wie Cécilia in Montera noch zu sein neigte, war sie wohl geflohen, aber es war äußerst wahrscheinlich, dass sie diese Flucht nicht überlebt hatte. Cécilia hatte Montera einst auch im Monat nach der Ernte, vor Wintereinbruch, verlassen, und hatte den Mantel oder übehaupt wärmende Kleidung vergessen! Nein, es war völlig ausgeschlossen, dass die noch lebte.
    »Es hat keinen Sinn«, erwiderte Keala fast flüsternd. »Sie ist tot, was auch immer hier geschah, kann sie nicht überlebt haben. Und wenn es nicht die Seuche war, dann ihre eigene Einfalt.«
    Sie stand auf, nahm ihre Sachen. Es wurde Zeit, sie mussten die Einflussgebiete von Orks und Königstreuen verlassen, Bardasch und die Stumme finden. Diese Flucht währte schon zu lange, sie war Kea allmählich über. Sie wollte irgendwo länger bleiben, mehr Menschen sehen, Menschen, denen man wenigstens halbwegs trauen konnte, und sie wollte üben, mit Säbel und Worfdolchen umzugehen.
    »Gehen wir.«

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #177
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    War alles gut? Für Thorwyn fühlte es sich nach den vergangenen Wochen jedenfalls so an. Denn für ihn war der Krieg vorbei und weit entfernt, verlagerte sich nun in unbekannte Länder, wo gegen unbekannte Feinde gekämpft wurde. Er brauchte keine Toten mehr zu sehen und nicht die anderen Gräuel des Krieges. Und kein Albtraum hatte ihn in der Nacht aus dem Schlaf gerissen an diesem Ort, der ihm weder kalt noch trostlos erschien, sondern ihn mit Freude erfüllte.
    Nachdenklich schaute er Leyla an und sofort trat ein unwillkürliches Lächeln auf sein Gesicht. Dieser Ort, an dem er sich wohlfühlte, konnte wohl überall sein, solange sie bei ihm war. Mehr brauchte er nicht, und das, obwohl er sie doch eigentlich kaum kannte. Wenig hatte sie bei ihrer ersten Begegnung erzählt, denn die Umstände, unter denen sie sich getroffen hatten, hatten keine gute Grundlage für gegenseitiges Vertrauen geboten. Dieses war erst später gekommen, und seitdem hatte sich irgendwie keine Gelegenheit dafür gefunden, ausführlich über so mancherlei Dinge zu sprechen. Ausgerechnet von Leylas magischen Fähigkeiten wusste Thorwyn, obwohl dies etwas war, worüber sie sich wohl sonst in Schweigen hüllte. Und dass sie in Silden wohnte, hatte sie erzählt. Aber sonst?
    „Sag mal …“, begann der Jäger mit langsamer Stimme und genoss es, sich sogar beim Reden Zeit nehmen zu können. Nichts drängte hier. „Hast du … eigentlich etwas vor in nächster Zeit? Du hast ja mal gesagt, dass du in Silden wohnst. Ich weiß nicht, wie es dort aussieht … aber willst du wieder dorthin gehen? Wenn dort, ich weiß nicht … Freunde wohnen. Oder deine Familie? Ich muss auch nicht hier bleiben, meinen Eltern geht es gut und sie brauchen mich nicht. Und man kann wieder sicher reisen, also wenn du gehen willst …“

  18. Beiträge anzeigen #178
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie genoss es nach wie vor, ihn einfach nur ansehen zu können, ohne fürchten zu müssen, ihn bald für sehr lange Zeit nicht wiedersehen zu können. So sah sie also aus, ihre große Liebe, so sah er aus, der Mann, der sie liebte. Es ging von ihnen beiden in gleichem Maße aus und darüber war sie sehr glücklich. Sie hätte ihn nicht dazu gezwungen, hätte nicht darauf bestanden, wenn er sich nach dem ersten Kuss abgeneigt gefühlt hätte. Im Gegenteil. Doch vor allem hätte auch das nichts geändert, dazu waren sie in allen anderen Belangen inzwischen zu sehr verbunden. Und doch war es so besser, als anders...
    Seine Worte, seine Fragen, sie erreichten ihr Ohr und brauchten eine Weile, ehe sie in ihrem Kopf verarbeitet wurden. Zu sehr war sie mit dem bloßen Hinsehen beschäftigt. Doch die Antworten, die ihre Lippen darauf formten, sie sollten durchdacht sein.
    "Silden ist nicht mehr das Silden, in dem ich die letzten Jahre gelebt habe. Ich war dort, nachdem wir uns das erste Mal hier auf dem Hof verabschiedet haben. Als ich dort ankam, fand ich Verwüstung vor, Zerstörung. Etwas...jemand muss dort gewütet haben. Alle waren weg, die Waldläufer, die alten Druiden, alle. Bis auf einen...einen jüngeren Druiden. Doch scheint er andere Ansichten zu vertreten. Er erzählte mir, dass sie noch leben würden, irgendwo. Ich weiß nicht wo und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das wissen will. Es gibt nicht sehr viele unter ihnen, die ich Freunde nenne."
    Sie zögerte. Ihre Familie, mit diesem Thema hatte sie sich schon so oft auseinandergesetzt und jedes Mal mit wenig viel versprechendem Resultat.
    "Mein Mutter ist tot. Sie hat vor Jahren ihr Leben dafür gegeben, dass ich weiter leben kann. Er erzählte mir davon. Sie scheint mehr gewesen zu sein, als nur die Mutter, die ich kenne. Ebenfalls in den Künsten der Magie bewandert. Ein sehr alter Druide könnte mehr darüber wissen...meinte er. Einzig aus diesem Grund würde ich zu ihnen zurückkehren wollen. Irgendwann."
    Sie schüttelte innerlich den Kopf, senkte ihren Blick zu Boden. Widar hatte sich sehr komisch verhalten, als sie ihn in Silden traf. Er war nicht der Widar, der sie damals im Wald geprüft hatte. Irgendetwas musste passiert sein. Ob die alten Druiden überhaupt noch am Leben waren? Offen gestanden hatte sie Angst vor der Wahrheit. Weshalb sie umlenkte.
    "Mein Vater ist nach ihrem Tod geflohen. Angeblich zu den Orks, aber in Faring fand ich keine Spur von ihm. Dafür fand ich dich dort. Damit enden die Hinweise. Eventuell ist er inzwischen ebenfalls tot, vielleicht auch ganz wo anders. Wenn ich ehrlich bin...wäre es mir lieber, wenn er tot wäre. Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich ihm nochmals in die Augen blicken müsste."
    Wieder diese Angst. Alles war so ungewiss. Dass ihre Mutter ebenfalls Druidin war, warf sie jetzt, wo sie das erste Mal mit jemandem darüber sprach, deutlich mehr aus der Bahn, als damals, als Widar ihr davon erzählt hatte. Die Frage, weshalb sie das alles für sich behalten hatte und Leyla ganz ohne Magie aufzog, fraß sie förmlich auf. Noch dazu diese Andeutungen Widars. Es war zum verrückt werden.

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    Lehrling Avatar von Sphexx
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    Sphexx ist offline
    "Und der Wandersmann..", Sphexx hielt mitten im Lied inne, seine Worte hallten noch kurz zwischen den dicht an dicht stehenden Bäumen zu seiner rechten, bevor das Geplätscher des kleinen Baches neben ihm sie endgültig verschluckte. Eine Weile lauschte er in der Hoffnung sie würden vielleicht wiederkommen, als wären sie nur kurz weg um dann zu ihm zurückzukehren. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem leichte Grinsen. Er mochte den Gedanken er würde Musik nur auf Reisen schicken und ihr vielleicht irgendwann wieder begegnen. So als klängen sie genauso wie das Wasser neben ihm, endlos und immer gleich. Leise Gähnend rollte er sich noch einmal zur Seite, wobei seine furchige Stirn das kalte modrige Holz berührten. Die vollkommen heruntergekommen Hütte, war vermutlich einmal die eines Fisches gewesen, doch außer ein paar Bodendielen und drei vier Holzbalken, die wohl einmal zu einer Wand gehört haben mussten stand hier nichts mehr. Wenn Sphexx in eins zwei Jahren diesen Ort wieder aufsuchen würde, hätte die Natur sich längst alles wieder zurückgeholt, das Efeu alles bedeckt und die Pilze den letzten kümmerlichen Rest zersetzt, ohne auch nur eine Erinnerung zurücklassen. Wieder lächelte er als er die Parallelen in seinem eigenen Leben sah. Meistens kam und ging er ohne einen Eindruck zu hinterlassen und wenn er es doch tat, war dieser so flüchtig das er sich von selbst nach einiger Zeit auflöste. Langsam frierend zog er das dünne Stück Stoff enger und zog die Beine an um der bitteren Kälte so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Dann hörte er nur noch auf das regelmäßige Zirpen und Quarken der Nachttiere, die er so gerne mochte, bevor sie ihn sanft in den Schlaf wogen.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn seufzte, als Leyla ihre Geschichte erzählt hatte. Vieles war zerstört worden in den letzten Jahren, und wenige Menschen blieben vollkommen von Tod und Verwüstung verschont. So gesehen war es vielleicht keine große Überraschung, dass auch Leylas Heimat nicht mehr die war, die sie einmal gekannt hatte – doch für den einzelnen waren solche Schicksalsschläge dadurch nicht leichter zu ertragen.
    „Das … tut mir Leid für dich. Mit deinem Zuhause und deiner Familie …“, sagte der Jäger leise, und er meinte es so. Wenn er nur daran dachte, wie er sich fühlen würde, wenn seinen Eltern etwas zustieß … Er schüttelte kurz den Kopf. Eigentlich sollten solche Dinge nicht passieren, niemandem, aber die Welt war oft grausam und kannte keine Gerechtigkeit. So wie sie einem aber auch Freude und Glück schenken konnte, wie es ihm durch Leyla widerfahren war. Glück, das so gut wie alles wiedergutmachen konnte.
    „Ich kann wohl froh sein, dass es meinen Eltern noch gut geht“, fuhr Thorwyn fort. „Wenigstens das … nachdem Elwyn, mein Bruder, damals in Nordmar abgestürzt ist …“
    Noch einmal seufzte er. Beide hatten sie wohl schmerzhafte Verluste erlitten, wie so viele andere auch. Zurückholen konnte man diese Menschen nicht, aber zumindest konnte man sich darum bemühen, dass sich so etwas nicht wiederholte. Indem man aufpasste und sich beschützte. Der Jäger lächelte leicht. Hier war es wohl Leyla, die jemand anderen oder sich selbst mit Abstand am besten beschützen konnte, war ihre Magie doch mit Sicherheit wesentlich mächtiger als sein Bogen. Aber vermutlich würden sie weder das eine noch das andere in nächster Zeit brauchen, denn Silden schien kein erstrebenswertes Ziel mehr zu sein. Die Waldläufer und … Druiden – waren das vielleicht andere Magier wie Leyla? – waren anscheinend fort, damit auch ihre Freunde und somit eigentlich auch ihr Zuhause, selbst wenn ihre Behausung noch da war. Denn was war auch das größte Anwesen ohne andere Menschen schon wert?
    „Nun gut … Dann gehen wir nicht nach Silden … so ist es wohl besser“, sagte Thorwyn schließlich nach einer längeren Pause. Aufmunternd lächelte er Leyla zu, um die trüben Gedanken zu verscheuchen, die er in sich und vielleicht auch in ihr geweckt hatte. Unglücklich sollten sie jetzt nicht sein, nicht jetzt, da sie sich gerade erst wieder hatten. Und ihm wurde warm ums Herz, als sie sein Lächeln erwiderte.

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