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    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Niklas saß am Lagerfeuer, spielte mit einem kleinen Stock, welchen er in die Flammen hielt, wieder herauszog und mit dem Rauch Kreise in die Luft zeichnete, als plötzlich ein Tumult ihn aufmerken ließ. Um die Söldnergruppe rum hatte sich eine Gruppe Orks aufgebaut und machte wohl anstalten sie alle abzuführen, in einen bestimmt grausamen Kerker oder direkt in ihre Suppe. Der Tumult welcher den jungen Schmied aus seinen Gedanken gerissen hatte, kam von einer Horde Orks, die sich um einen der Söldner gestellt hatten und auf ihn einschlugen.

    Niklas sprang auf, sprintete zu dem Haufen und warf sich dem erstbestem Ork auf den Rücken und schlug auf dessen Kopf ein. Egal wer dort unten lag, er würde sicherlich sterben, wenn sie weiter auf ihn eindroschen. Grade als der Rekrut sein Schwert ziehen wollte, packten ihne ein paar kräftige Pranken und schleuderten ihn auf den Boden. Er schlug hart auf, wollte wieder aufstehen, doch da packten ihn wieder die Pranken, hoben ihne hoch und warfen ihn wieder zu Boden. Er fühlte den Schmerz, der sich in seinem Rücken ausbreitete. Dann wurde er gepackt, gefesselt und ihm wurden seine Waffen weggenommen. Man nahm die Söldner in die Mitte der Okrs, sodass zwei Orks immer für einen Menschen zuständig waren. Der Weg führte sie ein Stück, etwa eine viertel Stunde, durch das Lager, bis sie in eine Art Baracke gestoßen wurden, ohne Fenster und mit einer schweren Holztür.

    Seine Fesseln wurden gelöst und er sank in einer Ecke des Gefängnisse zu Boden. Der Weg war eine Tortur gewesen, sein Rücken schmerzte stark, und die meisten Zeit hatten die Okrs ihne tragen müssen. Niklas hoffte, das es nur eine Verenkung oder Prellung und das nichts gebrochen war. Er führte die Hände nach hinten und tastete das schmerzende Stück so gut es ging ab, konnte jedoch nichts festellen. Es war dunkel und so konnte er nicht sehen, das sich auf der rechten Seite schon ein paar große Blutergüsse gebildet hatten.

    "Bitte, bitte lass es nichts Schlimmes sein", dachte er.

    Dann suchte er den Rest seines Körper nach eventuellen Verletzungen ab. Als er an seinem Knie angelangt war, fühlte er wie der Stoff seiner Hose durchnässt war. Er krempelte das Hosenbein hoch und ließ seine Finger vorsichtig über das Knie streifen. Da, da war eine ausgefranzter Wundrand, er fühlte weiter und bemerkte wie groß die Wunde eigentlich war. Die gesamte linke Seite seines Knies war aufgeschnitten und schmerzte unter Berührungen so stark, das er zusammen zuckte. Das Blut lief in vielen Rinnsälen aus der Wunde. Er riss einen Ärmel seine Hemdes ab und verband damit die Wunde notdürftig. Er hoffte, dass sie sich nicht entzünden würde. Sich mit einem Ork anzulegen war wohl nicht die beste Idee, die er je gehabt hatte.

    Nun waren sie den Orks vollkommen ausgeliefert und Niklas hoffte, dass Brosh dar Urkma sich um seine Söldner kümmern wurde und sie hier rausholte. Plötzlich vernahm er von draußen ein Getöße, was sich anhörte als würde die Menge jubelieren. Was war da los? Hoffentlich was Gutes. Und wie würde es weiter gehen, wenn niemand sie hier rausholen würde? Würden sie dann Okrfutter werden? Der junge Rekrut wollte eigentlich nicht in einem Kochtopf der Okrs sterben und so fasste er den Entschluss, dass er versuchen würde zu kämpfen. Sollten sie ihn doch so töten, aber bestimmt nicht von einem orkischen Küchenmesser.
    Geändert von Niklas (01.12.2010 um 18:04 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #62 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline

    Der Anfang vom Ende

    Die Welt um Brosh verschwomm, verlor seine Gestalt und war ihm auch sofort egal. Sein Körper reagierte auf die herrschende Kälte, sein Fell stand zu Berge, sein Atem entging seinem Mund als würde ein Drachen heissen Dampf ablassen... doch er spürte sie nicht, die Kälte, nein er spührte Hass, Zorn und Wut... wie schon im Kampf gegen Varek, gegen Kan... es war dieser unabwendbare Zorn seiner und vieler anderen Ahnen die in ihm kochte, sie alle schrien nach Vergeltung.
    Doch dieses Mal war es anders, denn eine Stimme in seinem Kopf war klarer als damals, so deutlich, dass er sofort wusste wessen Stimme es war.
    "Lass ihn bezahlen!" donnerte die Stimme seines Vaters... und jede Bewegung Broshs wollte genau dies tun, genau dem nachkommen was Kal'Pak von seinem Sohn verlangte. Töten, Rache nehmen am ersten und grössten Verrat des orkischen Imperiums.

    Mit einem Lauten Schrei hatte sich Gargomok auf Brosh gestürzt ihm sein Kriegschwert mit viel Kraft entgegengeschlagen.
    Funken sprühten als Brosh es zornig zur Seite schlug und stattdessen zum Angriff überging.
    Tod und Verderben!
    Er fühlte den Knauf seiner Klinge in seiner Pranke wie damals... sie passten perfekt zueinander, sie waren füreinander geschaffen und hatten seit sie sich getroffen hatten auf diesen Augenblick hingearbeitet.
    Er war Brosh dar Urkma, der unbesiegbare... niemand ja wirklich niemand hatte es je geschafft ihn im Duell zu besiegen, seit er Krieger des orkischen Imperiums gewesen war. Einfach keiner konnte ihm die Stirn bieten, weder seine Kameraden noch seine Offiziere, nichteinmal Gargomoks Stellvertreter hatte damals gegen den wilden Urkma bestehen können.
    Was also nun? Ein alter Ork, der sich selbst überschätzte stand einem Kriegsherr in seinen besten Jahren gegenüber... wäre der Urkma gerade bei Sinnen er hätte seinem Gegenüber eine Chance gelassen, hätte ihm einen ehrenvollen Kampf gewährt... aber hier ging es um etwas anderes, Gerechtigkeit konnte deutlich sein... und welcher Ahne würde schon seinen Platz an des Schöpfers Tafel für diesen alten Griesgram aufs Spiel setzten? Er hatte Verrat begangen, war nichts mehr als ein Satqua, doch selbst im Angesicht seines Todes war er blind und arrogant, anstatt seinem Schicksal ins Auge zu blicken.
    Brosh kannte nur Zorn und Hass für einen solchen Ork... und der alleine hätte für den Sieg ausgereicht. Mit der Macht der Ahnen, mit der Kraft seines Vaters und dem Geist des ersten Urkmas an seiner Seite war er übermächtig... ja nichtmal ankratzbar für Gargomok... und diesen Fakt liess der Urkma seinen Gegner vom ersten Moment des Kampfes an spüren.

    Seit sich Gargomok auf Brosh gestürzt hatte war er zu keinem einzigen Schlag gekommen, nein er wurde zurückgedrängt ohne Chance auch nur einen Angriff gegen Brosh zu starten. Der Kriegsherr war ihm überlegen vom ersten Schlag an... er wollte Gargomok leiden sehen. Zuerst durch seinen Anhänger die begannen ihn auszupeiffen, die den Mut sammelten und sahen, dass er kein Gott war, vielmehr sahen sie je länge der Kampf dauerte, je erschöpfter Gargomok wurde und je mehr Brosh sogar zulegte in diesem Kampf, dass der grosse Oberst Gargomok nur ein alter Ork war.

    Die zweite Stufe des Leids war der physische Schmerz, ein Schlag da, ein Hieb dort. Wie ein geprügelter Hund wich Gargomok zurück wurde mal in die Masse gedrängt wo man ihn angekelt hinfallen liess, keiner half ihm aufzustehen, keiner kümmerte sich um ihn. Nein vielmehr hatten die Krieger des Julu'Gul erkannt, wer der wahre Meister dieses Kampfes war.

    "Ihihihihihi... er führt die Klinge der Wahrheit..." hallte irgendwo die giftige Stimme des alten Richters, der dem Kampf amüsiert zusah, während er sich auf seinen knorrigen Gehstock stützte.

    Gargomok wirkte nur noch lächerlich, er trug eine viel zu schwere Rüstung, die Stacheln hinderten Brosh nicht daran ihn zu treffen, ihn zu verletzten, ihn leiden zu lassen.
    "Spüre meinen Zorn!" brüllte Brosh und vergub seine nackte Faust im Gesicht Gargomoks, der jämmerlich aufjaulte und zu Boden krachte.
    "Spüre den Zorn meines Vaters." mit einem gezielten hieb hackte Brosh dem am Boden liegenden den Waffenarm ab. Gargomok schrie auf eine Blutfontäne fräbte den Boden rot und liess ihn langsam tauen.
    "Ich bin Brosh dar Urkma, der Schreckensbringer! Ich bin der Schicksalsbringer und werde allen orkischen Abschaum von dieser Erde tilgen!" donnerte die zornige Stimme Brosh über das Lager hinaus, bis ins Land hinein.
    "Es gibt keinen Gargomok der Schreckliche, es gibt nur einen Gargomok der schändliche... und der wird heute von euch gehen! Spüre den Zorn unserer Rasse!" brüllte der Kriegsherr voller Zorn und begann wild auf sein Opfer einzuschlagen...
    Blut überall Blut kein Stück Gargomoks würde an seiner ursrpünglichen Stelle verweilen, nein Brosh liess seinen ganzen Zorn an ihm aus, bis am ende war er stur, bis am Ende glaubte er sich im Recht.
    Es dauerte Minuten... ziemlich lange auf jeden Fall, bis Brosh sich beruhigt hatte und inmitten der zerfetzten Überresten Gargomoks zur Ruhe kam und sich auf die Knie fallen liess.

    "Ihihihihihihi, kniet nieder Knechte, kniet nieder Diener... ihr seht einen wahrhaftigen Krieger, einen wahrhaftigen Ork!" brüllte der alte Richter so laut er konnte. "Gerechtigkeit ist geschehen, erkennt sie und folgt ihr!" endete der alte seine Worte ehe er zu Brosh schritt und ihm seine alte zittrige Pranke auf die Schulter legte. "Deine Pflicht hier ist getan mein Bruder, zeihe weiter und folge deinem Schicksal." meinte er in festem Ton, dann löste er die Hand von Broshs Schulter und ging zu den Überrsten Gargomoks um die Klinge der Wahrheit aus einem der grösseren Srücke zu ziehen.
    gebannt schauten ihm alle zu.
    Dar alte kniete sich nieder, warf seinen Gehstock weg und packte das Krush Varrok mit beiden Händen. "Vater... ich habe meine Schuld beglichen... Mutter ich freue mich auf deine Umarmung... Brüder auf ein baldiges wiedersehen!" mit diesen Worten rammte sich der alte Ork das Schwert in den Bauch.
    Ein leises röcheln entwich ihm... vollkommene Stille herrschte... der gebrechliche Orkkörper sank leblos zu Boden und noch immer wagte sich keiner zu regen.

    Erst nach einem Moment des Schweigens erhob sich Brosh dar Urkma und mit ihm sank das gesamte Julu'Gul auf die Knie.

  3. Beiträge anzeigen #63 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Julu'Gul

    Proya glitt auf die Knie, ebenso Han-Pak, von dem sie diese Geste nicht erwartet hätte und doch verneigte sich auch er vor der unglaublichen Präsenz Brosh dar Urkmas, dessen Wille ungebrochen, dessen Stärke unangefochten und dessen Kreuzzug noch nicht am Ende war.
    Eine beunruhigende Stille, die beinahe an Demut grenzte – ein Gefühl, welches Orks niemals besessen hatten – hatte sich im gesamten Lager ausgebreitet und nur der blutbespritzte Vollstrecker stand in Mitten seiner Anhänger und neuen Bewunderer – oder waren sie einfach voll Furcht, dass ihnen das gleiche Schicksal bevorstand?

    Die junge Schamanin spürte Genugtuung, denn ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Dieser Kriegsherr war ein würdiger Anführer und es sollte jeden mit Stolz erfüllen, der von sich behaupten konnte, unter Brosh dar Urkma gedient und an seiner Seite gekämpft zu haben.
    „Bald wird es Zeit“, flüsterte der alte Grünork neben ihr tonlos.
    „Was meinst du?“, zischte sie zurück, ein wenig brüskiert ob dieser Unterbrechung der Ehrung.
    „Wir werden die Gruppe verlassen und nach Westen ziehen“, erklärte der Schamane und blickte weiterhin stur zu Boden.
    „Nach Westen? Aber, wieso...?“, setzte Proya an.
    „Erinner' dich an deine Vision und halte dich an meine Anweisungen. Du hast beobachtet und dein Unterbewusstsein hat erkannt. Nun erkenne auch in deinem Kopf“, fuhr er ihr dazwischen.
    Daraufhin schwieg sie.

    „URKMA TSHAGA! URKMA TSHAGA!“, brüllten plötzlich die Faringer einer nach dem anderen los, bis alle darin einstimmten und auch die Rekruten und ehemaligen Offiziere Gargomoks sich teilweise daran beteiligten. Auch hier zählte das einfache Prinzip des Stärkeren und die Ahnen hatten gezeigt, wen sie für den Stärkeren hielten. Er erfüllte die ihm zugetragene Rolle gut.
    Langsam erhoben sich die Orks aus ihrer knienden Haltung, brüllten noch immer Lobpreisungen an Brosh und seinen Clan, tanzten auf traditionelle Weise oder lächelten einfach nur glücklich in dem Wissen, dass die Tortur ihrer Ausbildung ein Ende hatte und sie sich neu orientieren konnten.
    Vielen war es beinahe anzusehen, dass sie drauf und dran waren, das Wort zu erheben und Brosh dar Urkma um einen Platz in seinen Reihen zu bitten.
    Han-Pak wollte diesen kurzen Moment der Unentschlossenheit nutzen und wies Proya an, ihm zu folgen.

    Sie schritt schnell hinter ihm her und hielt den Atem an, als der alte Grünork das Wort an den Häuptling richtete.
    „Die Ahnen sind mit dir, Brosh dar Urkma. Dein Weg ist vorgezeichnet und bisher schien er von Triumph zu Triumph verlaufen zu sein. Bedenke jedoch: Jeder Weg hat ein Ende und wie bald dieses in Sichtweite geraten wird, ist nicht ersichtlich, weder mit Magie, noch mit einem eisernen Willen“, begann er sein Anliegen auf gewohnt schwammige Weise. Für einen Ork fehlte ihm das Direkte, das „Auf-den-Punkt-kommen“. Kaum ein Kriegsherr verschwendete gern seine Zeit mit großen Reden, doch Schamane ließ sich nicht aufhalten.
    „Ich möchte mit einigen Mitgliedern des Krushakclans nach Westen aufbrechen, um dort die Stämme zu besuchen. Sie werden von der Saat der Verderbnis unbetroffen sein und ich erhoffe mir, dort Unterstützung für unseren Rachefeldzug zu gewinnen. Wir würden in einem Halbmond zurück sein und euch treffen, wo ihr es für richtig haltet.“

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    Waldläufer Avatar von Krupp
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    Krupp ist offline
    Mit besorgter Miene hatte Krupp die Gefangennahme der Söldner beobachtet und das Aufbäumen des Weißhaarigen verfolgt. Ein letzter verzweifelter Kraftakt sich gegen die Strafwächter zu wehren, der durchaus verständlich, aber schon von Vornherein zum Scheitern verurteilt und somit unnütz gewesen war. Zu gern hätte der alte Ork eingegriffen, doch war auch er ebenso Machtlos wie der Rest des Clans. Das einzige was er hatte tun können, war die Waffen des Neffarr aufzuheben und sie fürs Erste aufzubewahren. Er selbst hatte schon oft ohne Waffe nach einem schweren Kampf dagestanden und wusste wie unbeholfen man sich dann fühlte, weshalb es für ihn eine Selbstverständlichkeit war die Waffe des Clankollegen bis zu dessen Wiederkehr – die er sich natürlich erhoffte – an sich zu nehmen.
    Als dann plötzlich Brosh dar Urkma und Gargomok auf der Bildfläche erschienen und sich für einen Kampf bereit machten, hatten sich die Ängste Krupps um die verschleppten Söldner mit einem Mal verflüchtigt. Das imposante Erscheinungsbild des jungen Kriegsherren im starken Kontrast zum ergrauten Oberst, der jedoch noch immer voller Inbrunst an seiner Machtposition festhielt, hatten den Veteran an einen spannenden Kampf glauben lassen. Das Bild, welches sich ihm dann allerdings bot, hatte er so nicht im Geringsten erwartet - was er darauf zurückführte, dass er den Urkma noch nie richtig in Aktion gesehen hatte. Der Kampf glich mehr einem Gemetzel als alles anderem, als sich der Zorn des Kriegsherren entfesselte. Furchtsam hatten sich die Untergebenen beim Anblick des Kampfes von Brosh dar Urkma entfernt, während der Krushak Clan unentwegt ihrem Anführer beigestanden hatten.
    „Der Zorn des Kriegsherren…welch herausragende Kraft er da heraufbeschwören kann.“ Staunte Krupp

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    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Die Finsternis einer fensterlosen Kammer umgab sie. Kea war froh um die Finsternis, so konnte niemand sehen, wie sehr sie zitterte. Es war nicht die Kälte, die sie zittern ließ, es war ihre Wahrnehmung. Es ähnelte sich alles so sehr, viel zu sehr ...
    Sie befand sich in einem finsteren Schuppen. Blut strömte über ihre Hand, und sie hatte sich eben erbrochen. Die Geräusche von draußen drangen durch das dünne Holz, schmatzen und rülpsen und grölen. Ihr war schwindelig, und sie ließ sich zu Boden fallen. Isen war getötet worden, enthauptet worden, und nun wurde er gebraten und gefressen. Jawohl, gefressen. Sie hatte die Augen geschlossen. Die Geräusche ließen sich nicht ausblenden, sie ließen sich einfach nicht ignorieren! Warum hatten die Orks das getan? Wollten sie schon mal vorkosten, ob es lohnen würde, sie zu fressen? Würden die Ungetüme sie ebenso wie Isen köpfen, zerreißen und ins Feuer werfen?
    Irgendwas Kaltes streifte sie und holte sie in die Gegenwart zurück, die der Vergangenheit zu sehr ähnelte. Kea erschrak, schrie auf, aber presste sofort die Hand auf den Mund, um den Schrei zu ersticken. Die Hand, an der ein Finger fehlte. Die Rekrutin zog die Beine an den Körper und umschloss sie mit den Armen, kugelte sich zusammen. Es war fast wie damals. Einer derjenigen, mit denen sie reiste, hatte sich widersetzt und war übel zugerichtet worden: wie Isen. Sie waren vor den Orks geflohen, aber man hatte sie mit Armbrüsten beschossen. Und nun würden sie auf den Tellern der Orks landen. Wie Isen damals ... Nein, sie rechnete nicht damit, dass ihr Brandmal sie retten würde, das hier waren andere Orks. Sie rechnete auch nicht damit, dass man ihr wieder "nur" einen Finger abschneiden und sie gehen lassen würde. Es ging hier nicht um Informationen wegen eines Krieges. Die Situation war anders, aber ähnlich ...
    Gegröle drang in die Kammer, es klang nach vielen Orks, aber mehr erkannte sie nicht. Sie presste nun die Hände auf die Ohren, sie wollte nicht hören, wie damals, als sie gezwungen worden war. Grölende Orks waren ein schlechtes Omen: Grölende Orks klangen hungrig. Sie wollte nicht wieder mitanhören müssen, wie Gefährten gefressen wurden, und eigentlich wünschte sie auch nicht, selbst mit drei Hieben geköpft, zerrissen und gebraten zu werden. Damals hatte sie Isens Tötung gerade überstanden, aber sie war sich ziemlich sicher, mitansehen zu müssen, wie die Orks das mit Faren machten, würde sie nicht überstehen. Es würde sie zerreißen, endgültig. Kea ließ den Kopf sinken und wartete. Die Stirn lehnte sie gegen die Knie, ob sie aufgegeben hatte, wusste nicht einmal sie selbst.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Was anderes hatte Tat'ank'Ka nicht erwartet. Natürlich hatte er sich bereit gehalten und auch alle anderen Urkmas, falls Brosh auf dem Feld der Ehre gestorben wäre. Dann hätten sie losgeschlagen und sich freigekämpft oder wäre be auswegloser Situation ihrem kriegsherrn gefolgt. Doch es kam nicht so. Gargamok war dem Tode geweiht und das wusste Tat'ank'Ka von dem Moment an, als er den alten Oberst sah. Er wusste wie Brosh kämpfen konnte und so gab er auch direkt Anweisung im Kampf die Waffen stecken zu lassen und die Machtdemonstration zu genießen.

    Ein blutiges Massaker bekamen sie dann zu sehen und wenn nicht zuvor, dann hatte sich Brosh den Beinamen Metzger - neben seinen weiteren Beinamen - verdient. Als dann Julu'Gul vor Brosh kniete, gefiel es dem Schwarzork hier umso mehr. Hier galten orkische Gesetze wie er sie von Khorinis nicht anders kannte. Kein Myrtana wo man den Ork verschonen musste oder gar den Morra.
    So wie Tat es dann verstand, war Brosh nun Oberst. So wollte es das Gesetz das er aus Khorinis kannte. Doch würden sie hier bleiben? Nein, Brosh hatte andere Ambitionen und Tat'ank'Ka als einer seiner loyalsten Clansbrüder, würde dem Kriegsherrn folgen. Wenn nötig bis ans Ende der Welt um Beliar selbst in den Arsch zu treten oder mit der Waffe in der Pranke zu sterben. Loyalität galt für den Khorinisork als edelste und ehrenhafteste der orkischen Tugenden. Loyalität die aber nicht nur von unten nach oben galt, sondern auch von oben nach unten - so war es unter den Orks.

    Tat'ank'Ka hatte sich beim Lagermeister mit Fellkleidung eingedeckt. Keine Rüstung, viel mehr Fellstiefel aus Wargfell, eine Fellhose aus Wolfsfell und einen Wams und Fäustlinge aus Bärenfell - dazu noch sein Büffelfellumhang und fertig war der bereite Ork für jeglichen Gewaltmarsch durch die Nordlande. Selbst Ulu bekam zwei Wolfsfelle um den Körper gebunden, denn so wie Tat verstanden hatte, würde es noch so manch kalte Märsche geben.

    "Bereit machen zum Marsch und antreten!", brüllte der Schwarzork die faringer Delegation an. Brosh wollte bald weiter. Was mit den Morras geschehen würde, wusste Tat allerdings nicht.

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    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Orklande, Rang: Kriegsfürst
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Er war tot... sein Körper zerfetzt... das Ende hatte nun endlich begonnen. Rache sie war süss, süsser als Blut, ja so unglaublich süss... sie machte schon fast süchtig, noch nie hatte sich Brosh so gehen lassen, selbst im Berserkerrausch hatte er genug Kontrolle über sich selbst um von einem Opfer abzulassen wenn es tot war.
    Bei Gargomok war es anders, bis am Ende hatte er sich im Recht geglaubt, hatte keinen Frieden mit den Ahnen geschlossen, nein die Ahnen hatten den Urkma bis am Ende angefeuert bis nur noch der Kopf seines Opfers erkenntlich gewesen war.
    Blut tropfte vom Körper des Kriegsherren, es wärmte ihn... der Tod seines alten Feindes gab ihm Lebenskraft... Rache tat wirklich unglaublich gut, der Urkma wollte mehr davon.

    "Seht ihr die Macht der Ahnen?! Könnt ihr die Kraft der wahren Orks spüren!" brüllte der Kriegsherr über den Platz und drehte sich mit ausgebreiteten Händen einmal um sich selbst um jeden Ork des Julu'Gul einmal eines kurzen Blickes zu würdigen.
    "Ich bin gekommen um die Orkheit auf ihren Pfad zurückzubringen! Folgt mir oder sterbt kläglich wie der dreckige Verräter zu euren Füssen!" donnerte die Stimme des Kriegshäuptling über das Lager.

    Er war in seinem Element, konnte fühlen wofür er geschaffen war... die Welt zu erobern, dazu wurde er geboren.
    "Wie recht du hattest Vater, wie recht du hattest!"

    "Hoch Lebe Brosh dar Urkma!" brüllten die Orks und waren einig wem sie folgen würden. Nichts anderes war zu erwarten.

    Während man jubelte, um sie herum, traten der alte Han-Pak und eine junge Orkin zu ihnen, Brosh kannte ihren Namen noch immer noch nicht, wusste aber dass sie zu den Krushaks gehörte, das einzige Weib im Bunde fiel jedem auf, selbst dem Kriegsherrn, der alles andere als Weibsvolk im Kopf hatte.
    "Ich folge dem Schicksal Han-Pak, wenn die Ahnen für mich den Tod vorgesehen haben, so werde ich von dieser Welt scheiden. Doch wie du siehst ist mein Weg noch nicht zu Ende." entgegnete er auf die philosophischen und möglichst weise wirkenden Worte des alten Schamanen. Kallash und seine Speichellecker waren zwar mächtig, aber ihre Weisheiten dienten oft der Verwirrung des Geistes und nicht zur Weiterbildung.
    Die Weisheiten auf die man zählen konnte, stammten immer noch alle von einem Kriegsherrn.
    "Nehmt wen ihr braucht, wir ziehen durch Orklande, ich schlage hier keine Schlachten mehr und sollte es dazu kommen, habe ich jetzt die gefürchtetste Armee des Imperiums an meiner Seite." der Kriegsherr wies hinter sich auf die Krieger des Julu'Gul.
    Han-Pak nickte und liess den nächsten Ork an Brosh herantreten. "Mein Kriegsherr, wenn ihr wünscht bereiten wir die Morras jetzt zu, Gargomok hat es so angeordnet, aber es wäre uns eine Ehre sie euch zu servieren." meinte der kleingewachsene Ork, der wohl sowas wie der Küchenjunge war. "Erstens mag ich kein Morrafleisch und zweitens gehören die zu mir, gebt ihnen ihren Kram zurück." in der Ferne hörte er Tat'ank'Kas ruf, der die Faringer sammeln liess "Und schickt sie zu Tat'ank'Ka, sie sollen sich bereithalten." befahl er dem Ork, der sich sofort umdrehte und losspurtete.

    Es kam wieder etwas ruhe ins Lager und Gargomoks Offiziere traten an Brosh heran. "Ihr habt gesiegt Kriegsherr, unsere Treue ist euch gewisse. Doch wer soll Gargomoks Posten einnehmen? Ihr seht nicht aus, als wolltet ihr hierbleiben." fragte einer von ihnen im Namen aller.
    "Kämpft es aus, wie früher. Ehrenvolle Zweikämpfe keine toten, der stärkste wird euch anführen. Wenn ihr euch einig seid und alle einem folgen. Marschiert zur Hauptstadt und wartet auf den Feldern des Kolgosh auf mich." erklährte der Kriegsherr ihnen, es war zwar unwahrscheinlich, dass er sie brauchen würde, aber eine kleine Armee in der Hinterhand zu wissen, war nie schlecht.

    Die Offiziere akzeptierten den Befehl, auch wenn sie die alten Regeln kannten, und die hiessen, dass jeder antreten durfte, dass anschliessend jeder sich als Offizier bewerben durfte und dass damit das ganze System umgekrempelt werden konnte. Aber sie alle hatten den Kampf gesehen, hatten die Macht der Ahnen gesehen, niemand würde sich gegen die Geister und den Schöpfer stellen.

    Brosh indes hob den Kopf Gargomoks auf und schaute ein letztes Mal hasserfüllt, aber voller Triumph in seine Fratze. Den Kopf des Verräter würde er seiner Mutter bringen... es war sowieso zu lange her, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte.

  8. Beiträge anzeigen #68 Zitieren
    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Die Tür wurde aufgestoßen und grelles Licht viel hinnein.

    "Steht auf ihr Maden", brüllte ein groß gewachsener Ork, der wohl der hässlichste des gesamten Lagers war und kam hereingestürmt.

    "Glück habt ihr heute Morras", sagte wieder der Ork, diesmal allerdings etwas leiser, da er wohl gemerkt hatte, das alle ihm zuhörten, "Seit frei, könnt gehen. Geht zu Tat'ank'Ka, er euch erwarten! Hier Waffen."

    Er deutete auf einen Haufen draußen vor der Tür und verschwand dann. Wohin konnte Niklas nicht sehen. Er stand auf, knickte aber wieder zusammen als der den stechenden Schmerz in seinem Rücken und seinem Knie bemerkte. Er zwang sich aufzustehen, und ging, oder humpelte, dann zu dem Haufen. Er wühlte einen Moment darin rum, bis er alle seine Waffen gefunden hatte und schnallte sich dann den Waffengurt um. Er fühlte sich sofort wieder etwas sicherer und auch ein Teil des Zitterns wich aus seinem Bein. Er atmete tief durch, unterdrückte den Schmerz und ging mit einigen anderen Söldner zur Mitte des Lagers, wo der Okr Tat'ank'Ka warten sollte. Er war tatsächlich da und so stellte sich der Rekrut dorthin und wartete. Er war froh aus dieser Hütte raus zu sein, auch wenn er nur ein paar Stunden dort gesessen hatte. Gefangenschaft war wirklich nichts für ihn und er hoffte nie wieder in eine solche Situation zu geraten.

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    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Rudra ist offline

    Julu'Gul

    Je weiter sie in die Heimat vordrangen, desto ruhiger wurde Rudra. Er zog sich zurück, haderte mit sich selbst über seine Ziele und Ideale, über die Geschehnisse, in die er involviert war, zweifelte sogar an den Zielen, die Brosh dar Urkma leiteten, dem er die Treuer geschworen hatte.
    Es war ein kaltes Land, in das sie zurückkehrten, und nun im Winter musste die beißende Kälte wohl unerträglich für die Morras sein. Lange Zeit aber interessierten ihn die Morras genauso wenig wie seine Brüder des Krushak-Clans - bis sie Julu'Gul erreichten.
    Das Heerlager hatte ihm vom ersten Moment an nicht zugesagt - die Abneigung gegenüber der Tatsache, dass die Faringer Morras in das Lager geschleppt hatten, war bei vielen unverkennbar gewesen, wenngleich man ihnen ansonsten wenig feindselig gegenüber trat, aber willkommen fühlte Rudra sich hier nicht. Als die Morrasöldner dann schließlich abgeführt wurden, mit dem Befehl, zu Mahlzeiten verkocht zu werden, sah der Urkma jedoch, wie viel Wert die anderen Krushaks den sich als loyal erweisenden Söldnern beimaßen. Keiner wehrte sich gegen die Order, und auch Rudra, der die männlichen Morras zwar für ärmliche, schwache Wesen hielt, ihre Treue, selbst in die orkische Heimat mitzukommen, jedoch schätzte und als ehrvoll ansah, wurde von Tat'ank'Ka zurückgehalten, als er die Stimme erheben wollte.
    "Sind sie so bedeutungslos für euch?", hatte er verständnislos gezischt, den Gedanken des Ehrverlustes vollkommen außer Acht lassend. Er konnte das Denken seiner Kameraden nicht nachvollziehen. Niemand, der sich als so treu erwies, hatte solch einen Tod verdient.

    Doch es war anders gekommen, als der Nacktork es erwartet hatte. Selbst hier, in der alten Heimat, lief es nicht ohne eine Auseinandersetzung ab, selbst hier musste Brosh dar Urkma im Namen der gerechten Sache die Klingen kreuzen.
    Rudra hatte den ungleichen Kampf mit angesehen, wenngleich nie die Frage im Raum gestanden hatte, wer als Sieger vom Platz gehen würde - es war keine Frage des Schicksals, keine Entscheidung der Ahnen, die den Ausgang des Kampfes bestimmt hatte.
    Ihm kamen Zweifel. Zweifel an seiner Loyalität, Zweifel daran, ob es wirklich Sinn machte, sein Herz außer Acht zu lassen und die Glorifizierung der orkischen Ideale vorzuheucheln. Konnte man überhaupt jemand anderem als seinen eigenen Überzeugungen lebenslang die Treue schwören, ohne sich selbst zu verleugnen und eine bloße Marionette zu werden? Rudra wusste es nicht. Er wusste nicht, ob es richtig war, was er tat, und noch viel weniger wusste er, ob Brosh tatsächlich das Richtige tat. Natürlich, es war er urorkische Weg, Konflikte zu lösen, und Broshs hehres Ziel der Säuberung von Korruption und Verkommenheit war eine große Sache gewesen, doch durfte man dafür alles andere aufs Spiel setzen - die Besatzung Myrtanas dem Untergang weihen, die Besatzung Julu'Guls in das Chaos aufbegehrender, kräftiger, aber wahrscheinlich ebenso unfähiger Orks wie Gargomok stürzen, das Leben seiner Brüder für ein egoistisches Himmelfahrtskommando riskieren? Ja, es war egoistisch, denn was er als richtig und ehrbar erachtete, mochte noch lange nicht für jeden Ork zutreffen, doch Brosh setzte seine Ansicht von Ehre um jeden Preis durch und hinterließ Tod und Chaos an allen Orten, wo er wirkte, wo er auf Feinde traf, die es auszulöschen galt.
    Rudra hatte Treue geschworen, doch je weiter sie gingen, desto mehr spürte er, dass er den Weg seines Kriegsherrn ablehnte.

    "Erstens mag ich kein Morrafleisch und zweitens gehören die zu mir, gebt ihnen ihren Kram zurück", erklang die Stimme des neuen Oberst von Julu'Gul an einen der hiesigen Orks gerichtet, der die Morras zubereiten wollte. Immerhin, ein Zeichen. Die richtige Entscheidung aus den falschen Gründen, genau im Gegensatz zu seinem übergeordneten Ziel, das dem Grundsatz der falschen Taten aus den richtigen Motiven heraus folgte.
    "Ich übernehme das!", rief Rudra dem Koch zu und setzte sich in Bewegung. Er hatte mitverfolgt, wo die Morras untergebracht worden waren, weil er sich den Gedanken einer Befreiung trotz all der drohenden Strafen hatte nicht verkneifen können, und so hielt er direkt auf das Gebäude zu, in dem man einige Gefängnisse so hergerichtet hatte, dass die Söldnerdelegation darin Platz fand. Am Eingang des Gebäudes jedoch hielt er inne. Das Problem der Sprachbarriere kam ihm wieder einmal in den Sinn.
    "Spricht einer von euch die Morrasprache?", rief der Urkma über den Platz, doch niemand meldete sich.
    "Irgendeiner von euch muss doch diese Sprache beherrschen!"
    Es dauerte einige Momente, dann trat aus einem der Zelte ein Ork von imposanter Größe und trümmerhaften Gesichtszügen hervor, der wahrscheinlich sogar hässlicher als Tat'ank'Kas Mutter war, auch wenn er die Gute nie hatte kennenlernen dürfen.
    "Was ist, Nacktling?", tönte der Fleischberg herablassend, doch es interessierte den Nacktork nicht.
    "Geh rein und lass die gefangenen Morras frei, allesamt! Sie sollen ihren Besitz zurück erhalten und sich anschließend auf dem großen Platz beim Elite-Krieger Tat'ank'Ka einfinden. Das ist ein Befehl von Brosh dar Urkma!"
    Die Nüstern des großen Hässlings weiteten sich, der Ton schien ihm nicht zu gefallen, doch er wusste, dass es besser für ihn war, Broshs Anweisung zu befolgen, auch wenn Rudra sie überbracht hatte. Mit einem Grunzen nahm er den Befehl hin und wollte sich in Bewegung setzen, doch der Urkma hielt ihn zurück.
    "Sind alle Morras hier?"
    "Nein, ein Weißmorra hat sich gewehrt. Der ist schon in der Küche."
    Belustigt grunzend wie ein Schwein machte sich der Kerl auf den Weg zu den Morras, während Rudra den Weg zu diesem Weißmorra in der Küche einschlug. Dass es dort bereits nach Essen roch, stimmte ihn dabei nicht gerade zuversichtlich, doch schon als er hereintrat, hörte er eine fremde Zunge sprechen - recht erregt, mochte man meinen, wofür sich der Grund bei weiterem Eintreten in die Küche zeigte. Der weißhaarige Morra sollte wohl gerade aus dem Käfig gezerrt und geschlachtet werden, und zwar von einem Ork, der fett wie ein Troll und selbst im Vergleich zu Trümmerhaufen-Willi bei den Zellen der anderen Morras hässlich wie die Nacht war.
    "Heute gibt es Wurzelsuppe! Der Morra kommt frei, Befehl von Brosh dar Urkma, dem neuen Oberst von Julu'Gul!"
    Der Koch grunzte unzufrieden, und der Weißmorra blickte ihn nur verständnislos an, dass Rudra sich einmal mehr fragte, warum die Söldner in ihren Diensten nicht allesamt hatten ihre Sprache lernen müssen, also deutete der Nacktork zuerst auf den Morra und zeigte dann mit dem Daumen nach oben, um ihm zu signalisieren, dass er weiter leben durfte.

    Kurze Zeit später waren sie allesamt wieder abmarschbereit - auch die Morras, die zwar teilweise noch recht eingeschüchtert wirkten, aber dennoch reisefähig aussahen. Tat'ank'Ka stand allen vor, während der Trupp auf Brosh wartete.
    "Ich bin froh, wenn wir hier weg kommen", murmelte Rudra seinem Freund Synkka zu, der direkt neben ihm stand, nachdem er die Zeit des Aufenthalts außerhalb der Wahrnehmung des Nacktorks verbracht hatte.
    Wenn sie gen Hauptstadt reisten, kämen sie nahe an den Gebirgszügen des Zwach'Kartz vorbei... Heimat, und doch würde er sie nicht erblicken, da die wahrhaft mächtigen Ausläufer des Gebirges, in denen sein Heimatdorf zu finden war, viel weiter im Westen lagen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, so... entwurzelt zu sein. Was viel war schon noch übrig von dem Rudra, der vor zwei Jahren sein Dorf verlassen hatte?
    Rudra schulterte seinen Reisesack, in dem sich wie bei seiner Ankunft in Myrtana seine Werkzeuge befanden, und den Sack, aus dem die beiden Oberschenkelknochen des Trollkönigs weit herausragten, als Brosh hinzu stieß. Endlich konnte es weiter gehen, endlich verließen sie diesen Ort. Die Heimat kannte weit schönere Flecken als Julu'Gul...

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline
    Der Zeitpunkt der vorzeitigen Trennung war da und eine Handvoll Orks hatte sich um Han-Pak geschart, der am westlichen Ausgang des Lagers stand. Proya stand mit in der kleinen Runde, die sich dazu entschieden hatten, dem Schamanen in die westliche Region des Landes zu folgen, wo sie weitere Rekruten für ihre Sache gewinnen wollten. Allein sie ahnte, dass der alte Grünork andere Hintergedanken hegte, die er nur noch nicht preisgegeben hatte. Während der Nacht, wo sie sich auf die bevorstehende Weiterreise vorbereitet hatten, war sie die Erinnerung ihrer Vision immer und immer wieder durchgegangen um zu entdecken, was der Schamane von ihr erwartete, doch sie war auf keinen grünen Zweig gekommen und so beließ sie es vorerst dabei und wartete auf die nächste Lektion, welche sicher bald folgen würde.

    Die weitaus größere Gruppe des Krushak Clans sammelte sich auf dem Hauptplatz Julu'Guls und alsbald wurde der Marschbefehl gebrüllt, welcher mit einem einstimmigen „HAIII!“ beantwortet wurde. Harte Gesichter zogen an der kleinen Expeditionsgruppe vorbei, glänzende Augen und vermummte Morras, die sich gegen die Kälte zu schützen versuchten. Als ein schwarzhaariger Kämpfer in ihrer Größe an ihnen vorüberschritt, drückte Proya ihm die Pranke auf die Schulter.
    „Gulu Tuk, P'at'ish! Wir uns sehen wieder“, verabschiedete sie sich von ihrem Waffenbruder, der sie angrinste und sich dann der Reihe wieder anzuschließen, die durch das nördliche Tor strömte.

    „Auch für uns wird es Zeit“, verkündete Han-Pak und schritt, auf seinen Stab gestützt, durch das Osttor zurück in die Eiswüste von Dan'Esht.
    Schon bald würde sich das Terrain ändern und man könnte saftige Wälder und Wiesen sehen. Die Gebirgsformation des Zwach'Kartz sorgte für andere Witterungsverhältnisse und in nur einem Tagesmarsch – nach orkischen Maßstäben, würden sie die Fellkleidung ablegen können, ohne nachts frieren zu müssen.
    Neben Proya schritt ein älterer Ork, dessen Arm von einem Verband umschlungen war. Er wirkte erschöpft und sie hoffte, dass ihm das angenehmere Klima besser tun würde. Auf ihrer anderen Seite schritt hingegn ein eher junger, bärtiger Ork, der sich eine Glatze rasiert hatten, aus der Haarstoppeln sproßen. Sie war nur unwesentlich kleiner als er, was ihr bisher nur selten widerfahren war. Für gewöhnlich wurde sie von ihres Gleichen überragt und selbst einige Morras schauten auf sie herab – wenn auch nur im körperlichen Sinne. Besonders auffalend war die leere Augenhöhle des jungen Orks.
    Die Reisenden schwiegen sich an und alsbald suchte die junge Schamanin die Nähe ihres Meisters in der Hoffnung, weiteren Lehrstoff zu erhalten.
    Geändert von Proya Anuot (03.12.2010 um 15:04 Uhr)

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Es kam wie es kommen musste, und so fand sich Faren zusammen mit dem Rest der Söldner in einer fensterlosen, zum Gefängnis umfunktionierten Baracke wieder. Nunja, fast alle Söldner denn Calintz hatte sich mit seiner sinnlosen Gegenwehr wohl das Vorrecht gesichert als erster im Kochtopf der Orks zu landen. Im Gegensatz zu seinem Waffenbruder hatte der Hüne darauf verzichtet Widerstand zu leisten, hatte sogar Nazca mit einem gezischten Befehl davon abgehalten es dem Weisshaarigen gleich zu tun und sich mit gezückten Waffen auf die Orks zu stürzen. Nun hockte der Elitesöldner mit dem Rücken zur Wand in der absoluten Finsternis der Baracke und dachte darüber nach wie er Beliar würde davon überzeugen können ihn als dämonischen Rächer in Adanos Spähren zurückkehren zu lassen, sollte dar Urkma sie im Stich lassen und ihr Schicksal tatsächlich in einem orkischen Kochtopf enden. Der Hashashin zerbrach sich gerade den Kopf darüber wie viele Seelen Beliar wohl als Gegenleistung für diese Gefälligkeit fordern würde, als plötzlich ein erstickter Schrei links von ihm die Stille zerriss und sein Herz für einen Moment zum Stillstand brachte. »Kea...«, flüsterte Faren besorgt und rappelte sich auf, machte einige vorsichtige Schritte in die Richtung aus der er die Stimme der Schwarzhaarigen vernommen hatte.
    Im nächsten Moment wurde hinter ihm die Tür aufgerissen, und der blendende Schein einer Fackel fiel in das Innere der stockfinsteren Baracke. Während die anderen Söldner geblendet zur Tür hinüber schauten, hatte der Hüne nur Augen für die zitternde Gestalt Kealas vor ihm, die nur eine Armlänge entfernt in einer Ecke kauerte. Ihr schwarzes Haar fiel einem Vorhang gleich vor ihren zarten Gesichtszügen herab, und durch einen Spalt in ihrer dunklen Haarpracht konnte er deutlich ihre strahlend blauen Augen erkennen die angsterfüllt zur Tür hinüber blickten. Für einen Moment war der Gigant wie erstarrt, die Stimme des Orks der ihnen in gebrochenen menschlichen Dialekt ihre Freiheit verkündete nahm er kaum war, und erst als Gorin ihm im vorbeigehen einen Stoß in die Seite verpasst löste er sich wieder aus seiner Starre. Entschlossen packte er die junge Frau am Handgelenk, zog sie mit einem krätigen Ruck wieder auf ihre Beine und schleifte sie dann ohne viel Federlesen den anderen Söldnern hinterher aus der Baracke hinaus.

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    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Flüstern, ihr Name. Eines der wenigen Worte, das gesprochen wurde. Ein Rascheln, Schritte. Doch ehe sie herausfinden konnte, was das war, war es vorbei, die Tür des Kämmerleins öffnete sich. Auf der Bildfläche der Tragödie con repetizione erschien ein scheußlicher Ork, der nun vermutlich einige der Söldner für das Festmahl aussuchen würde. Vor Furcht war Kea wie gelähmt, vermochte sich nicht zu bewegen, nicht zu zucken, konnte nur diesen Ork anstarren.
    "Steht auf ihr Maden! Glück habt ihr heute Morras" - er sprach nun leiser - "Seid frei, könnt gehen. Geht zu Tat'ank'Ka, er euch erwarten! Hier Waffen."
    Frei? Das war beim letzten Mal nicht passiert. Beim letzten Mal hatte man sie mitgeschleppt, gebrandmarkt und versklavt, aber man hatte sie nicht gehen lassen, nirgendwohin. Sie war in einem Zug mit anderen Sklaven zu einem Reishof gebracht worden, nicht mit den anderen Sklaven freigelassen und zu einem Ork geschickt. Vermutlich wäre Kea einfach dort sitzen geblieben, hätte Faren sie nicht am Handgelenk hochgezogen und grob aus dem Gefängnis geschleift. An diese Grobheiten gewöhnte sie sich, die anderen Söldner waren kaum anders. Die Grobheit machte sie aus, und so passte sie sich an. Hastig nahm sie ihren Säbel, fühlte das mittlerweile vertraute Gewicht der Waffe, dann folgte sie den Söldnern zu Tat'ank'Ka, wer auch immer es sein sollte, immer noch geistesabwesend, immer noch in Erinnerungen feststeckend.
    Tat'ank'Ka stellte sich als ebenjener schwarfellige Ork heraus, der damals Anführer der Aktion mit der Jagd nach Isen und Kea gewesen war. Dass er eine hohe Stellung innehielt, hatte sie breits schlussfolgern können, aber nun kannte sie immerhin seinen Namen. Nicht, dass sie den gebrachen konnte, für irgendwas. Wenn sie an diese Geschehnisse dachte, befiel sie noch immer jene schreckliche Hilflosigkeit, wie in der Zelle, wie im Schuppen damals. Diesmal jedoch, beim Marschieren, riss sie sich zusammen, hatte keinen Raum, sich gehen zu lassen. Die Sonne schien, wurde vom Schnee reflektiert, es würde nur zu gut zu sehen sein, die Zeit im dunklen Kämmernlein war vorbei. Inständig hoffte sie, diese Reise möge nicht noch mehr dieser unangenehmen Überraschungen bergen.

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    Lehrling Avatar von Hagnutz
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    Hagnutz ist offline
    Kapitel 3. Das Dorf unter dem Felsen Urkmas
    „Blut, an deinen Händen, rot, so wie die Flamme im Herzen meines Vaters, der sich deinen Tod erwünscht.““


    --------------------------------------------------------
    in längst vergangener Zeit, Tal der Eiswächter

    Ostflanke, Tor'Gul
    "Er ist verrückt gworden, wieso hat er ohne das Zeichen angegriffen?" sprach einer Tor'Guls Offiziere fassungslos. "Was sollen wir tun, sie sterben da unten?" fragte ein weiterer.
    "Wir warten... auf das Zeichen." sprach Tor'Gul mit entschlossener Stimme, keiner erkannte das Zittern und die Scham, welche in der Stimme des Heerführers mitschwang.
    Er hatte seine Hände zur Faust geballt, sie zitterten, am liebsten wäre er auf die Knie gesunken und hätte zum Schöpfer gebetet, ihn um Verzeihung gebittet... doch wie konnte man sich das Blut, das an einem klebte abwaschen, wenn man gerade ein Bad darin nahm?
    Nein er hatte sich dazu entschieden Thaluk'Argol zu helfen, und das würden sie jetzt durchziehen.
    "Mach die Krieger bereit, Gargomok dürfte nicht mehr lange brauchen und wer weiss wem wir da unten noch das Leben retten können, wenn wir schnell genug sind." befahl er dann bestimmt und zog seine Axt.

    "Die Infanterie ist Marschbereit mein Kriegsherr." meldete einer seiner Offiziere kurz darauf "Schützen?" fragte Tor'Gul "Sind in Position" erwiderte sein Untergebener, worauf ihm der Kriegsherr zunickte. "Gut, sobald das Zeichen ertönt schlagen wir los!" es würde sowieso zu spät sein... was hoffte er noch zu retten können, was nicht zu retten ist? Sie hatten Verrat geübt und was für einer. Gargomok würde sein Horn erst blasen, wenn der Todesschrei Kal'Pak Urkmas erklang... wie wäre es auch anderes möglich? Das war das Ziel des ganzen, hätte man den Oberbefehlshaber retten wollen, hätte man mit ihm angegriffen und nicht gewartet bis er aufgerieben wurde, sie wären nie in diese Situation geraten, wo man irgendjemanden hätte retten müssen. Es war vorbei, es war bereits geschehen, als sie Kal'Pak ohne sie angreifen gelassen hatten. Nein es gab keine Hoffnung mehr fü den Urkma und sie alle trugen die Schuld daran. Die Macht die sie erlangen würden, würde sie dafür entschädigen, aber Kal'Pak war ein grosser Krieger, er verdiente ein ehrenvolles Begräbniss in seiner Heimat.

    Tor'Gul presste seine Faust auf die Brust und schwor bei seinen Ahnen, dass er den gefallenen Oberbefehslhaber zurückbringen würde, dahin wo er geboren wurde und ihn ehrenvoll bestatten würde.

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    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline

    Ebene der Flammen, Blick auf den Felsen Urkma

    Sie waren lange marschiert und hatten lange Strecken hinter sich gelassen. Die Morras waren wieder frei... ob aus Dank, Schutzinstinkt oder doch Mangel an anderen Möglichkeiten hatten sich die Morras wieder dem Tross um Brosh angeschlossen. Sie waren aber lange nicht mehr so motoviert wie zu Beginn der Reise, hatte ihnen doch das Julu'Gul auf eindrucksvolle Weise gezeigt wie willkommen sie hier wirklich waren.
    Aber sie wurden nichteinmal aus Gnade gerettet, es hatte mehrere Gründe wieso Brosh sie gerettet hatte, einerseits hatte er nie leere Worte gesprochen, sie gehörten nun zum Krushakclan, keine gleichwertigen Mitglieder wie die Orks, aber sie gehörten dazu und manch einer hatte sich sehr viel Respekt erarbeitet, das gehörte honoriert. Ein weiterer Grund war jedoch, dass es wenn nur jemand gab, der das Eigentum Brohs zu einem leckeren Festschmaus zubereiten durfte... und das war Murka'Dar die Mutter des jungen Kriegsherrn.

    Die Umgebung hatte sich stark verändert, während sie noch lange durch kalte Ebenen, vereiste Pässe gereist waren, die nur wenig Vegetation gezeigt hatte, waren sie nun in mehr steppenartiges Gebiet gelangt. Das Gebirge das nach Nordmar und dann Myrtana führte lag hinter ihnen und vor ihnen breitete sich eine hügelige Ebene aus, die sich in verschiedensten rot und brauntönen präsentierte. Kahle Bäume und Büsche ragten über das Land und hie und da sah man verschiedenste Tiere umherhuschen, meist versteckte sich aber gleich alles möglichst schnell. Die Tiere der Orklande hatten gelernt, dass es nicht sehr hilfreich war wenn mann sich ihren Hauptbewohnern zu offensichtlich präsentierte.
    Natürlich gab es auch wilde Kreaturen ähnlich denen Myrtanas, doch diese hielten sich meistens nicht entlang den Wegen auf, da die Orks immer dafür sorgten, dass ihre Verkehrsachsen sicher blieben.

    "Da vorne, könnt ihr den schwarzen Felsen sehen?" rief der Kriegshäuptling seinen Anhängern vom schwarzen Häuptling aus zu. "Das ist der Felsen an welchem Urkma den Feuerdämon besiegt hatte, da wo der Rauch aufsteigt, da wurde ich geboren." erklährte der Urkma die Situation und trieb gleichzeitig Thugdok an, schneller zu gehen.

    Heima, süsse Heimat, er konnte sie riechen, fühlen... und sehen! Ja bald würden sie da sein, er würde sie alle wieder sehen... zumindest das Weibsvolk... dennoch freute er sich riesig darauf... vorallem auf seine Mutter, auch wenn er das niemals zugeben würde, es würde wohl auch niemand merken, Brosh übte schon die ganze Zeit wie er die Willkommensohrfeige seiner Mutter empfangen würde und dann einen passenden schmerzverzehrten Gesichtsausdruck aufsetzte... bei allem Respekt den er für seine Mutter hegte, er traute ihr in ihren alten Jahren keine Schwinte mehr zu, die ihn als gestandener Kriegsherr wirklich beeindrucken könnte.
    Damals als Frischling war das natürlich anders gewesen, damals kam es von Zeit zu Zeit auch mal vor, dass der kleine Brosh durch das ganze Zimmer geschleudert wurde, wenn Murka mal wieder zornig war.

    "Loslos, wir wollen das Dorf noch vor Sonnenuntergang erreichen!" brüllte der Kriegsherr und trabte auf seinem Mammut los.

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    Neuling Avatar von Stamm der Anuot
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    Stamm der Anuot ist offline
    Eine Kerze nach der anderen flammte auf, als das Zündholz an den Dochten entlangstrich und kleine Rauchfäden in den schwarzen Himmel glitten. Fünf an der Zahl umringen sie nun den Ork, der sich perfekt zwischen ihnen positioniert hatte. Er griff nach seinem Ritualstab und hielt ihn Schulterbreit von sich weg, sodass er eine Parallele zum Boden bildete. Der Ostwind brachte kalte, saubere Winterluft mit sich, die dem Schamanen in die Nase stieg und seinen Kopf von störenden Gedanken reinwusch. Sein Herzschlag schlug in einem gleichmäßigen Takt und eben zu jenem begann er nun seinen zeremoniellen Tanz. In seiner rechten Pranke hatte er eine Phiole mit Blut, dessen Inhalt magisch konserviert war, sodass es niemals geronn. Dementsprechend schwappte es nun in dem kleinen Gefäß umher, als der Ork seinen ersten Schritt tat, den er sogleich in eine halbe Drehung und einer Vierteldrehung des Stabs wandelte. Der nächste Schritt ging zurück, ein weiterer auf der Stelle, während der Stab durch die Luft wirbelte und das Blut in der Phiole durchgeschüttelt wurde.

    Die Augen des Schamanen begannen rot zu glühen, je länger der Tanz dauerte, desto intensiver wurde es. Erst, als siebeide strahlten wie blutige Vollmonde verlor er sein weltliches Bewusstsein und drang mithilfe des Blutes als Passierschein in die Welt eines Geistes ein, den er nun schon sehr lange studiert hatte. Beinahe auswendig wusste er, wie die Orkin, in dessen Erinnerungen er forschte auf jegliche Situationen reagierte und so wusste er auch, dass sie ihn vor wenigen Tagen in den Erinnerungen eines simpel strukturierten Geistes gesehen haben musste. Allerdings hatte sie ihn nicht erkannt, soviel war ihm sicher.
    Sie rätselte viel mehr darum, woher sie den Ort kannte, an dem das 'Unglück' geschehen war. Es war verständlich, dass ihr Unterbewusstsein versuchte, sie daran zu erinnen und doch war sie noch nicht weit genug, als dass sie auf die Zeichen eingehen konnte. Das Problem war einfach, dass sich der Ort, an dem sich sein Körper in diesem Moment befand und den die junge Proya in ihrer Vision gesehen hatte, stark verändert hatte, seit sie abgereist war. Doch das würde sie noch früh genug herausfinden, denn sie war bereits auf dem Weg zu ihm.

    Er endete mit seinem Tanz, als sein Stab eine Pfurche in den erdigen Boden zog...

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline
    ...eine Pfurche zog sich durch den nun mehr matschigen Schnee, als Proya mit einem Tanz begann, den Han-Pak ihr gezeigt hatte. Fünf magische Flammen brannten um sie herum und sie hielt sich in perfekter Relation zu diesen. Nicht umsonst hatte der alte Grünork ihr diese Unumgänglichkeit eingeschärft, bis ihr der Kopf geschmerzt hatte. Er hatte mehrmals gesagt, dass Gefahr bestand, dass sie von einem der „sicheren Pfade der Geisterwelt“ abruschten könnte und so als seelenlose Hülle zurückbleiben würde, verbunden mit endloser Pein und keiner Aussicht auf Frieden. Eine weniger erstrebenswerte Zukunft, wenn man die junge Schamanin danach fragen würde und so achtete sie vehement darauf, nicht aus der Mitte zu weichen und alles richtig zu machen. Sie würde in diesem Moment noch keine Vision auf diese Weise beschreiten, doch es war eine von vielen Methoden die Geister zu beschwichtigen und sie zu bitten, dass man ihr Informationen geben würde. Der alte Schamane hatte noch eine andere Methode erwähnt, mit der er jedoch noch einen Tag warten würde, ehe er sie ihr zeigte.

    Proya beendete ihren Tanz, als ihr Ritualstab durch die Luft wirbelte und mit einem Ende auf den weichen Schnee traf, sodass er in alle Richtungen flog und die Ketten rasselten.
    „Gut, wir werden morgen weiterüben und dann wirst du langsam bereit sein, einen Versuch zu wagen, dich allein den Geistern zu stellen. Doch zunächst sollten wir etwas essen und dann weiterziehen. Was gibt es denn heute?“, fragte er theatralisch in die Runde, beinahe so, als würde jemand anders kochen, als seine Schülerin.
    „Ich denke mal, wenn du es schaffst einen Hasen zu fangen, dass es Eintopf gibt. Ein paar Kräuter habe ich noch übrig, um eine stärkende Brühe zuzubereiten“, antwortete sie leicht außer Atem. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn und ihr Atem sandte weiße Wölkchen in die kalte Luft. Sie konnte es kaum erwarten, endlich in die Westmark von Dan'Esht zu kommen, denn dort war es warm und sie konnte ihren Vorrat an Zutaten auffrischen. Zudem würden sie dort Hir'oks fangen können, orkische Hirsche, die an Masse beinahe das doppelte der myrtanischen Hirsche maßen und zudem bedeutend angriffsluster waren. Ein Angriff eines brünstigen Hir'oks konnte selbst den stärksten Ork von den Beinen reißen. Davon abgesehen, dass die Widerharkenbewehrten Geweihe eine blutige Waffe waren, mit denen sich das Tier in seinem Opfer verkeilte und es zu Tode festzte, denn ruckartige Bewegungen mit dem Kopf trieben die Hörner immer tiefer ins Fleisch seiner Beute.
    In ihrem Stamm wurde man erst als Clankrieger anerkannt, wenn man das Geweih eines solchen Tieres vorlegen konnte, das man allein erjagt hatte.

    Doch das waren alte Kamellen, die es sich nicht aufzuwärmen lohnten, bevor man am gemeinsamen Lagerfeuer mit der Familie saß. Denn Proya war aufgefallen, dass sie in Richtung ihres alten Dorfs unterwegs waren. Hatte Han-Pak dies geplant oder war all das nur Zufall? Und was regte sich da nur in ihrem Hinterkopf, was sie nicht zu fassen vermochte? Ihre Gedankenw waren ein einziges Rätsel, welches es zu entschlüsseln galt.

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    Lehrling Avatar von Rakli Dar Gul
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    Rakli Dar Gul ist offline

    Ebene der Flammen

    Krieger! Echte Krieger! Keine erbärmlichen Patroulliensoldaten, nein, das waren echte Krieger, Krieger aus dem Norden, womöglich Myrtana... sie musste schnell zurück ins Dorf und die anderen vorwarnen.
    Sowas gab es schon seit Jahren nicht mehr, keiner kam bei ihnen vorbei der nicht musste. Für die Weiber im Dorf gab es nur wenig auswahl an brauchbaren Männern, viele mussten das Dorf auf ihrer Suche nach jemandem, den sie niederringen konnten verlassen. So wurden sie immer und immer weniger, weil dadurch auch der Nachwuchs weg blieb.
    Und vieleicht war ja auch einer für sie dabei...
    Rakli schüttelte ihre schwarze Mähne, nein was dachte sie auch, Mädchenträume, irrelevant für sie, sie wollte nicht wie die grosse Mutter werden, kein barsches Weib, das nur Frischlinge austrug und sie gross zog. Sie wollte es ihrem Bruder gleichtun. Gross und stark werden, eine Kriegerin wollte sie sein.
    Den Schneid dazu hatte sie! Jawohl hatte sie! redete sich die junge Orkin ein. Schlieslich war sie schon seit Jahren für die Jagd verantwortlich und seit kurzem auch für die Verteidigung des Dorfes. Niemand... ja doch ihr Vater und seine alten Freunde... konnte es im Kampf mit ihr aufnehmen. Den Patroullienbubis hatte sie es jedenfalls gezeigt, Jawohl!
    Ein weiterer Blick auf die nahende Gruppe Krieger, liess die junge Orkin stutzen... das Banner Urkmas... nur rot auf schwarzem Grund, nicht schwarz auf rotem... das konnte nur eines bedeuten. Es gab keine Krieger mehr aus ihrem Dorf... ausser einen... DEN EINEN, wenn man es so sagen wollte. Die grosse Mutter sprach von nichts anderem, Brosh dar Urkma da, Brosh dort, Brosh hier, er war quasi das Symbol ihres Dorfes obwohl er mit Abewesenheit glänzte und sich schon lange nicht mehr gemeldet hatte. Murka'Dar war unruhig gworden, je länger der letzte Brief ihres Sohnes her war, umso schlimmer wurde es um sie herum. Und jeder Tag stellte ein neuer Höhepunkt in ihrer schlechten Laune dar... wenn es also stimmte, wenn das wirklich Brosh dar Urkma war, der da mit seinen Kriegern kam... ja dann würde das ein Haufen Probleme auf einmal lösen... und sie konnte ihn endlich kennen lernen, den grossen Krieger des Dorfes. Und er brachte auch junge Krieger mit sich, und vieleicht auch den ein oder anderen alten... dann gäbe es sogar eine neue Chance für die beiden alten Jungfren des Dorfes, doch noch etwas abzubekommen.
    Rakli grinste in sich hinein, während sie losspurtete. Sie kannte die Gegend hier besser als jeder andere und würde noch viel vor den anrückenden Kriegern da sein. Dennoch rannte sie was das Zeug hielt, je früher die gute Nachricht überbracht war umso besser.
    Wie der Wind raste sie über die Steppe in der grossen Ebene der Flammen, wie die alten Geschichten das Land um den Felsen Urkmas nannten. Heute war hier wenig von Flammen zu sehen, ja im Sommer war es hier gar ziemlich fruchtbar. Aber damals, so hatte man ihr gesagt, als Ruk'Kar, der erste Urkma, gelebt hatte, hätte hier ein Feuerdämon des Menschengottes Innos geherrscht. Das einzige Überbleibsel aus dieser Zeit war der schwarze Felsen auf den sie gerade zuraste. Der Felsen auf dem Ruk'Kar den Feuerdämon erschlug... mit blosser Faust so die Legende.
    Das ganze Dorf hielt grosse Stücke auf diese Geschichten, nur Raklis Vater erzählte wenig davon, irgendetwas bedrückte ihn, wenn es um die Urkmas ging. Manchmal schien es ihr gar, dass er sich wie ein Untertan der Bevölkerung verhielt... ein gebückter alter Krieger... doch er hatte nie darüber gesprochen wesshalb es ihm so ging, zu stolz war er... oder vieleicht war es etwas anderes.
    Aber was dachte sie auch an die Geschichte! Die Zeit der Veränderung war gekommen! Neuer Wind zog auf, und sie konnte die gute Nachricht überbringen... endlich wieder Lob von der grossen Mutter.

    "Krieger! Echte Krieger, mit Mammuts... und Sklaven!" brüllte die junge Orkin und stürzte auf ihre Knie. Sie hatte das Dorf erreicht und war durch das Tor gerannt. "Und sie tragen das Banner Urkmas! Krieger der flammenden Faust rücken an, der Schöpfer hat unsere Gebete erhört!" schrie sie mit aller Kraft.
    Es verging kein Augenblick da lugten aus den meisten Hütten Weiber verschiedensten Alter heraus und auch wenn sie sich nicht blicken liessen, so vernahm man in mancher Hütte die interessierte Nachfrage eines alten, zittrigen Orkes was denn los sei... er habe Krieger gehört.

    Ein altes Orkweib trat, sich auf einen krummen Stock stützend auf Rakli zu und hob sie an der Schulter an.
    Die junge Orkin erhob sich und blickte in die alten, weisen Augen der Frau. "Du bringst gute Nachrichten, Eisrose, ich wünsche dass deine Schönheit einen der Krieger entzücken mag. Doch nun mach rasch... berichte der grossen Mutter davon... du weisst was das Banner Urkmas bedeutet, es kann nur einer sein... jeder Moment der vergeht in dem sie es nicht erfährt... nun du weisst was ich meine." mahnte sie mit zittriger Stimme die junge Orkin.
    Diese atmete tief durch, nickte und rannte weiter, auf das grosse Gebäude das am anderen Ende des Dorfes direkt an den Felsen gebaut war.

    Unachtsam stürzte sie durch die Türe und platzte in den Thronsaal des Dorfoberhauptes.
    "Ich habe Neuigkeiten Mu..." *paff* Rakli kam nicht weiter mit ihren Worten, sie spürte nur noch Schmerzen und konnte schon fast die Sterne um ihren Kopf kreisen sehen. Von der Ohrfeige Murka'Dars völlig überrascht knallte sie zu Boden und wurde auf wörtlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

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    Neuling Avatar von Murka Dar
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    Murka Dar ist offline

    Dorf der Urkmas, Geburtsstätte eines Helden?

    "Raus!" donnerte die Stimme Murka Dars durch den Raum... ja nicht nur durch den Raum die grässliche Stimme des gefürchtetsten Orkweibes des orkischem Imperiums hallte über das ganze Dorf hinaus.
    Ihr Zustand war schwer zu beschreiben, sie hatte Ruhe gesucht um in ihrem Zorn niemanden zu verletzen oder gar zu töten. Es war nun schon über ein ganzes verdammtes Jahr her seit sich ihr kleiner Schnuggel gemeldet hatte, elender undankbarerer... aber er war halt ihr kleiner Liebling. Ein wahrer Held, der sich einfach nicht meldete! Drecksbursche!
    Ahhhhh! Wie konnte er ihr das nur antun, zu allem Übel kamen seit einem halben Jahr auch keine anderen Nachrichten mehr aus den Landen des Feuerkönigs.
    Die grosse Mutter war kurz davor durchzudrehen... ihr kleiner Frischling meldete sich nicht mehr und sie hatte keine Möglichkeit herauszufinden wo er war oder wie es ihm ging.

    In diesem Moment der Verzweiflung konnte ihr niemand helfen, auch Rakli nicht... dummes Dinge! Nichts brachte sie zustande, eiferte stets ihrem Vater nach, anstatt sich wie ein ordentlichen Orkweib zu verhalten. Ging auf Jagd und kümmerte sich um die Verteidigung des Dorfes... wäre sie ein Junge gewesen, hätte Murka mit Stolz zugesehen, wie sich Rakli entwickelte, aber so?
    Trotzdem bei aller ungnade, sie mussten den Willen der Jungen akzeptieren, schliesslich gab es von einem bestimmt nicht zu wenig im Dorf... und das waren Geschlechtsreife junge, hübsche Orkinnen... da hatte auch Rakli platz, wenn sie es denn so wollte... es war abartig aber man musste manchmal akzeptieren, dass nicht alles so lief wie es sollte... Murka hatte es ja selber vor gemacht.

    In diesem bedenklichen Moement krachte auch schon Rakli durch die Türe... und jeglicher Sanftmut Murkas war verfolgen, statt einem "Was ist los" prügelte sie das junge Weib gleich wieder hinaus... was hatte sie bloss falsch gemacht, dass dieses Undankbare Ding nichteinmal die einfachsten Anstandsregeln zustande brachte?

    Einen Augenblick später klopfte es an die Türe... was war denn nun los? "Ja!" brüllte Murka Dar und Rakli trat erneut ein.
    "Verzeiht mein eintreten grosse Mutter, ich bringe wichtige Neuigkeiten." sprach die junge Orkin mit dem schwarzen wilden Haar in gebückter Haltung und untergebenem Tonfall.
    Genervt liess sich Murka in den Thron ihres Gatten fallen. Hätte Rakli irgendetwas anderes gesagt, Murka hätte es nicht hören wollen, aber Neuigkeiten liessen in Murka immer die Hoffnung aufkeimen, Hoffnung auf Neuigkeiten von ihrem Schnuggel, ihrem Helden!

    "Erzähl." meinte sie barsch, obwohl sie innerlich wie ein kleines Kind vor Neugier fast platzte.
    "Krieger am Horizont... Krieger mit dem Banner der flammenden Faust, rot auf schwarzem Grund...." keuchte die junge Orkin mit schmerzverzehrtem Gesicht.

    Stille.

    Murka Dars Mund stand offen, weit offen, sie war für einen Moment nicht fähig zu reagieren, ihr Hirn hatte so schnell gearbeitete, dass ihr Körper erstmal unfähig war umzusetzen was es ihm befahl.
    Nach einer Weile hatte sie sich wieder gefasst und brüllte "Und das sagst du mir erst jetzt?!" herrschte sie Rakli an "Schnell treib das Weibervolk auf dem Dorfplatz zusammen und dann mach dich sofort auf den Weg zu denem Vater, er soll sofort herkommen!" befahl ohne abzuwarten, was Rakli tat, vielmehr rannte sie sofort in ihr Gemach.

    Sie konnte es noch immer nicht ganz fassen, er kam wieder... und wenn er es nicht war, so waren es Krieger von ihm, Urkma auf schwarzem Grund, es gab nur eine Seele die Kal'Paks Flamme so schwarz deuten konnte. Murka grinste, riss ihre Kleidertruhe auf und packte ihre Festkleider aus. Es stand ein Fest bevor und der Schöpfer möge sie verdammen, wenn sie nicht jeden der ankommenden Krieger mit einer ihrer Dorftöchter zusammebrachte.

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    Lehrling Avatar von Rakli Dar Gul
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    Rakli Dar Gul ist offline

    Wenn eine Blume aufblüht, welkt die andere?

    "Ja, Mutter..." murmelte Rakli leise... doch Murka hatte sie bereits ignoriert und war in ihr Gemach gestürmt.
    Zum Glück brauchte sie die anderen nicht zu versammeln, sie waren bereits alle aus ihren Löchern gekrochen gekommen, es galt sie wohl eher vorzuwarnen... oder die Vorfreude zu schüren, je nach Weib... was auf sie zukommen würde.

    Die junge Orkin wischte sich das Blut aus dem Gesicht und rückte ihre schwarze Mähne zurück, ehe sie aus dem Haupthaus trat.
    "Schwestern ihr seht sie nun selbst, Krieger der Urkmas nähern sich dem Dorf. Ihr wisst, was es zu tun gilt, die grosse Mutter hat euch oft genug instruiert. Werft euch in eure besten Kleider, bringt eure besten Vorräte raus... bereitet den besten Kriegern des Imperiums einen gebührenden Empfang!" schrie Rakli über den Dorfpaltz.
    Man verstand... sie hätte weder so laut sein müssen, noch so aussschweifend, jeder und vorallem jede im Dorf wusste, was die Heimkehr von Urkmakriegern zu bedeuten hatte... ob mit dem grossen Helden oder ohne.
    Wieso hatte sie denn geschrien? Sie war frustriert... sie war es, die sich um Murka gekümmert hatte, zu ihr gestanden hatte, wenn sie einsam, traurig oder verbittert war... doch sie war es die man sofort vergass, wenn der achso tolle Sohnemann wieder kam... dabei stand das nichtmal fest, gut möglich, dass man ihr nur die Nachricht des Todesvon eben jenem überbringen würde.
    Doch nichtmal über diese bitteren Gedanken konnte sie lachen... Broshs Tod würde niemandem helfen, es war nicht zu bestreiten, dass er ein Held war... sie selbst bewunderte ihn ja für seine Taten, für all die Geschichten die man sich hier über ihn erzählte... aber dennoch hasste sie ihn dafür, dass er ihr alles zu nehmen schien, was sie sich erarbeiten wollte.

    Mit gemischten Gefühlen wandte sie sich vom Dorfplatz ab und machte sich zum Osttor des Dorfes auf, es galt ihren Vater zu suchen und rechtzeitig zurück zu bringen... Vater, immerhin jemand auf den sie zählen konnte, wenn er da war, würde sie vom Zorn Murkas verschont bleiben... auch on ihren bösen Kommentaren, wenn sie gut drauf war... ja Vater zu holen würde ihr gut tun, sie ablenken... ausserdem würde sie so vom ersten grossen Trubel verschon bleiben.
    Rakli lächelte und machte sich auf um ihren Vater zu holen.

  20. Beiträge anzeigen #80 Zitieren
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Calintz' Glieder schmerzten. Einmal ganz von der Schmach abgesehen, die er in der Küche dieses...Grash erleiden hatte müssen. Diesen psychischen Schaden, den sein Hirn von dieser erstaunlich stumpfsinnigen Unterhaltung davongetragen hatte, würde ihm wohl sein ganzes Leben lang verfolgen. Hätte ihn dieser wandelnde Schinken doch einfach nur getötet und verkocht hätte...aber er musste ihm ja noch genau erklären, wie er ihn zubereiten würde. "Weißmorra in Wurzelschnapssauce"...schon alleine bei dem Gedanken daran, drehte sich der Magen des Weißhaarigen einmal im Kreis. Spätestens die Erinnerung an den genauen Zubereitungsvorgang brachte ihn dann zum Würgen. Dabei störte ihn nicht einmal die Tatsache, dass er möglichst lange am Leben erhalten werden hätte sollen und, dass man ihm seine Gliedmaßen Scheibe für Scheibe abgetrennt hätte. Vielmehr war es die Verbindung dieser Schilderung mit dieser abartig hässlichen Visage des Ork-Koches. Nicht nur einmal war dem gefesselten Veteranen der Geifer der begeisterten Grünhaut ins Gesicht geflogen...

    Calintz erschauderte bei dem Gedanken und unwillkürlich zuckte er zusammen, was ihm einen skeptischen Blick von Azil einbrachte. Der junge Schmied war ihm, seit der "großzügigen" Befreiung durch Brosh dar Urkma, nicht von der Seite gewichen. Allerdings machte es nicht den Anschein, dass er sich Sorgen um seinen Lehrmeister machte. Vielmehr wollte er sicher gehen, dass er ihm nicht wegstarb, bevor er ihm nicht wirklich alles begebracht hatte. Verständlich. Schließlich hätte der Hashashin es nicht anders gehalten. Allerdings hatte er auch im Augenblick noch nicht die Absicht zu sterben. Die paar Knochenbrüche, welche ohnehin von einem Schamanen geheilt worden waren, und die Prellungen konnten ihn nicht ins Grab bringen. Dafür brauchte es schon bedeutend mehr. Auch, wenn die Orks schon mit der nächsten Grausamkeit aufwarteten: ihren Weibchen.

    Da die Gruppe inzwischen in dem Heimatdorf der Urkmas, zumindest glaubte der Attentäter, dass das hier der Geburtsort seines Kriegsherren sein musste, erreicht hatte, wurden sie "wärmstens" begrüßt. Für orkische Maßstäbe. Die Menschen wurden dabei nur wie eine Art "Mitbringsel" behandelt. Wie Spielzeug, das von einem langverreisten Familienvater mit nach Hause gebracht worden war.

    Ehe sich Cal versah, wurde er schon von zwei kräftigen Orkarmen gepackt und in die Luft gehoben. Weibliche, kräftige Arme. Seine pechschwarzen Augen starrten in das, erstaunlich wohlgeformte, Gesicht eines Ork-Weibchens, welches ihn neugierig musterte. Schon wollte der Hashashin seinen Mund öffnen um der Grünhaut eine Beleidigung ins Gesicht zu spucken, als diese ihn vollkommen unerwartet wieder zu Boden fallen ließ und zum nächsten Söldner stürmte. Resignierend schüttelte der Meisterdieb den Kopf. Wie gerne hätte er dem Weib einen Dolch zwischen die Augen gerammt. Unglücklicherweise hatte er sein gesamten Dolcharsenal bei dem kleinen Aufstand, den er angezettelt hatte, verloren...

    Langsam drehte der Weißhaarige den Kopf zur Seite und sah seinen Begleiter an. Er grinste. Wie immer...

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