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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    »Ich bin wohl wirklich nicht gut darin meine Gefühle zu verbergen, was?«, versuchte Faren seine Verlegenheit mit einem wenig überzeugenden Grinsen zu überspielen, bevor er seinen Blick erneut starr auf die eigenen Stiefel richtete. »Ich...«, setzte der Hüne nach einer Minuten betretenen Schweigens an, verstummte jedoch sofort wieder und sah sich hastig um. Keala war nirgends zu sehen, doch musste das nicht bedeuten das sie nicht ganz in der Nähe war, schließlich war der Körperbau der jungen Frau so zierlich das ihre Gestalt zwischen den riesenhaften Orks und muskulösen Söldnern schlichtweg unterging.
    »Ich weiß nicht warum, aber seit Montera kann ich an nichts anderes mehr denken als an Kea, und ich glaube nicht das ich die Kraft gehabt hätte mich vom Schlachtfeld zu schleppen wenn sie nicht gewesen wäre.«, gestand der Schwarzhaarige nun, und starrte zu dem riesigen Heerlager hinab welches sich vor ihnen am Fuße des Berges ausbreitete. »Wenn ich in ihrer Nähe bin...«, der Elitesöldner verstumme, unfähig die richtigen Worte zu finden um zu beschreiben was er für Keala empfand. »In all diesen Jahren warst du der einzige Mensch an dem mir etwas lag, aber jetzt... wenn ich mir vorstelle das Keala sterben könnte.... ich glaube nicht das ich die Kraft hätte ohne sie weiterzuleben.«, sagte Faren und die letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern als sie ihm über die Lippen kamen. Mittlerweile hatten die Orks die kleine Söldnergruppe in ihre Mitte genommen, was die Söldner dazu zwang näher zusammenzurücken, was dem Hünen wiederum eine willkommene Ausrede lieferte um nicht noch weiter auf das Thema Keala eingehen zu müssen.

  2. Beiträge anzeigen #42 Zitieren
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Mit der Zeit war sie wieder zu Kräften gekommen, wenngleich sich an einigen ihrer Finger Beulen gebildet hatten, die höllisch schmerzten, und ihre Nase dieses schmerzhafte Schicksal teilte. Allen Beschwerden zum Trotz war sie weitergegangen, einfach weitergegangen. Ab und an hatte sie einige Worte mit anderen Söldnern gewechselt, einige Angebote, "die Kälte zu vertreiben", abgelehnt. Innovativ waren sie, das konnte Kea ihnen nicht abstreiten. Wenn sie nicht in Gewissenskonflikte versinken wollte, lauschte sie den Gesprächen der anderen, also so gut wie die gesamte Zeit. Sie war klein, wurde gern übersehen, so gelangte sie an das eine oder andere Gerücht. In ihrer Gegenwart war schon mehr als einmal über den leicht abwesenden Blick Farens gekichert worden, wenn er sie anschaute, oder über die Tatsache, dass er sie am Schlachtfeld zu einer Aktion der Bluthunde mitgenommen und auf dem Rücken getragen hatte, obwohl sie eigentlich nichts dort zu suchen und keinen Nutzen gehabt hätte. Besonders diese Trageaktion erfreute sich diverser Lacher. Hatte wohl ein echt seltsames Bild abgegeben.
    Eine Nacht hatten sie an einer Art Vorposten verbracht, einem Spähposten. Es wurde immer ungemütlicher. Wohin ging die Reise? Wohin wollten die Orks? Es waren keine Menschen mehr in der Nähe, außer den Söldnern, die die Orks aus Faring begleiteten. Als sie zum ersten Mal Orks getroffen hatte, hatten diese ihren Begleiter gegessen. Ob die Orks hierzulande das auch taten? Menschen zu verspeisen? Sie konnte nur hoffen, das Brandmal an ihrem Oberarm würde sie vor diesem scheußlichen Schicksal schützen - und sie betete, nicht herauszufinden, ob dem so war.
    Es war weitergegangen, der Spähposten nicht das Ziel gewesen. Nun waren sie in einem Heerlager ähnlich dem, in dem sie bereits gewesen war. Ähnlich, aber doch anders. Keine Menschen, aber mehr von den Giganten, auf denen zwei der Orks ritten. Der Gestank war unerträglich, aber es war besser als nur geruchsneutrale Eiswüste, Hoffnung auf Wärme. Kälte schien jeden Geruch ausgebrannt zu haben. Sie schnaubte kurz, ihre Nase schmerzte von der Bewegung. Daran war mit Sicherheit die Eiswand schuld. Nach diesem Aufenthalt beim Vorposten - Stroh und Wärme, mehr als sie zuvor gehabt hatten - hatte sie beschlossen, doch lieber sicherheitshalber näher bei Faren zu bleiben. Wie gesagt, herauszufinden, ob die Orks hier gern Mensch aßen, war nicht ihre oberste Priorität. Als Faren jedoch zu Calintz gegangen war, hatte sie sich lieber an die anderen Söldner gehalten. Längst hatte sie mitbekommen, dass die beiden eine seltsame Verbindung zueinander hatten, weniger einfach zu durchschauen wie die Relation zwischen Faren und Azil. Einzelne Worte der leisen Unterhaltung schnappte sie auf, aber sie hörte nicht hin, wollte den Sinn nicht heraushören. Es war einer dieser Momente, in denen sie sich darauf besann, dass sie eine einfache Rekrutin war, ganz im Gegensatz zu Faren. Wenn die Wanderung doch bloß möglichst bald ein Ende hätte! Sie konnte mit dem Säbel üben, vielleicht Niklas nach einem Übungskampf fragen. Sie konnte Ra'mon oder Faren bitten, sie zu lehren, mit dem Schwert besser zu werden. Jetzt dagegen war der falsche Zeitpunkt, jetzt war alles in Bewegung, und Ra'mon hatte sie seit der Schlacht nicht mehr gesehen, obgleich sie wusste, dass er überlebt hatte, immerhin hatte er Farens Auge und ihr Bein versorgt.

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Jul'Gulu

    Der Tag im Kriegslager...

    „Achte genau auf ihre Bewegungsabläufe. Merke dir, welcher Krieger, neben welchem steht. Orientiere dich an Besonderheiten und Eigenarten“, wies Han-Pak Proya an, die konzentriert versuchte, sich alles einzuprägen, was sie sah.
    Die Faringer Gruppe war in ein Kriegslager eingetreten und wurden dort aufgenommen, teils willens, teils ungewollt. Denn Weiber und Morras hatten hier nichts verloren und so fühlte sich die junge Schamanin auch. Bohrende Blicke, abweisende Haltungen und provozierendes Gehabe waren für sie an der Tagesordnung. Es wurde bald Zeit, dass sie weiterzögen, sonst würde die junge Orkin für nichts garantieren können. Sei es, dass sie aus heiterem Himmel einem Soldaten die Kehle durchbiss oder ganz einfach das Essen ungenießbar machte – die erste Variante gefiel ihr allerdings deutlich besser.

    Eine gute Eigenschaft des alten Schamanen war die, dass er erklärte, welches Aufgabe wozu diente. Denn so hatte man zumindest das Gefühl, etwas sinnvolles zu tun, auch wenn ab und an Begründungen dabei waren wie: „Schule deinen Humor, denn manche Geister mögen es, wenn man sie zum lachen bringt, bevor sie einem ihre Geschichte erzählen“. So war es auch dieses Mal, als sie immer wieder die Krieger bei ihren Übungen musterte.
    „Du musst lernen zu beobachten, dir Details zu merken und sie später reproduzieren zu können, denn nur so wirst du lernen, die Visionen der Geisterwelt richtig zu deuten. Es könnte dir beispielsweise ein wirklich wichtiges Merkmal entgehen und die ganze Intention der erschienenen Situation könnte sich umkehren.“

    ...endete mit diesem Ausklang. Und erst Stunden später weckte Han-Pak seine junge Schülerin.

    „Wach auf, es wird Zeit zu überprüfen, was du dir hast merken können“, weckte der alte Grünork die junge Schamanin rücksichtslos.
    Sie schreckte auf und hielt sich den schwirrenden Kopf, ehe sie überhaupt realisierte, dass der Grauhaarige an ihrem Lager stand und auf sie hinabschaute. Unbekleidet wie sie war, hatte sie zunächst gedacht er würde sie mustern, doch seine milden Augen waren lediglich auf die ihren fixiert. Langsam erhob sie sich und suchte ihren Rock – für etwas anderes hatte sie im Moment keinen Gedanken übrig und so setzte sie sich Han-Pak gegenüber, der an einem Holztisch Platz genommen hatte.
    „Es wird Zeit zu überprüfen, was du dir hast merken können“, wiederholt er und schaute noch immer nicht auf ihre nackten Brüste.

    Nun mehr aufmerksam blickte Proya schweigend zurück und wartete auf eine Frage oder Anweisung, die nach einigen Augenblicken, in denen ihr die Wärme des Feuers deutlicher bewusst wurde, als zuvor. Insgeheim vermutete sie, dass der mysteriöse Ork vor ihr den Kamin angeheizt hat.
    „Welche Waffe trug der Krieger, dessen Nachbar ein riesenhafter Hammerkämpfer, sowie ein geschickter Varrokträger war?“, fragte der Lehrmeister ohne weitere Umschweife.
    Die junge Orkin fühlte sich direkt erschlagen von dieser präzisen Frage und doch strengte sie ihre noch etwas müden Gehirnzellen an und rief die Erinnerungen an ihren Nachmittag hervor.
    „Er trug ebenfalls einen Hammer, denn die Kämpfer waren in Blöcke eingeteilt und er war einer derjenigen, die ganz außen standen“, antwortete sie nach einem kurzen Moment.
    Der alte Grünork reagierte nicht auf ihre Antwort, zeigte nicht einmal eine geringe Gefühlsregung.

    „Du sagtest ja, dass die Krieger in verschiedene Blöcke unterteilt gewesen waren. Wie viele gab es und wie viele Orks formten einen Block?“
    Diese Frage konnte Proya leicht beantwortet, denn als ihr das ewige Beobachten langweilig geworden war, hatte sie angefangen, die Kämpfer zu zählen.
    „Fünf Blöcke mit je sieben Kriegern trainierten auf dem Hof, allerdings war die Gruppe der „Krush Tarrach“-Krieger nur zu sechst.“
    Nun nickte der Schamane und meinte, dass nun lediglich eine Frage kommen würde.

    „Hatte der anwesende General irgendwelche auffälligen Besonderheiten an sich?“
    „Ihm fehlten zwei Finger der rechten Pranke. Der Daumen und der Mittelfinger“, antwortete die junge Orkin, die sich ihrer Sache sehr sicher war.
    „Sehr schön“, beglückwünschte der alte Ork sie lächelnd, „Du hast eine gute Beobachtungsgabe, die sich zu fördern lohnt.“ Han-Pak holte eine bauchige Falsche und zwei Becher unter seinem Gewand hervor und schüttete ihnen beiden jeweils einen großzügigen Schluck ein. „Hier, trink dies und du wirst, sobald ich den Raum verlassen habe, wieder gut schlafen können.
    „Was ist das?“, fragte sie misstrauisch.
    „Oh, es ist nichts schlimmes, lediglich ein starker Schnaps“, erklärte er lachend, „Ich möchte dir allerdings noch das ein oder andere erklären, was du wissen musst, wenn du dich in die Welt der Geister begibst“, fügte der Grünork hinzu. „Alles was du dort erfährst wird ein anderes Stadium des Bewusstseins sein, wie du es heute bewiesen hast. Du wirst lernen müssen, dein Unterbewusstsein so gut kennenzulernen, dass du dir selbst Dinge merken kannst, bei denen du nicht mit voller Konzentration anwesend bist. Es ist zu vergleichen mit einem Traum. Du kannst lernen, dich an Träume zu erinnern. Manche Orks erinnern sich seit ihrer Geburt an jeden Traum, andere wiederum müssen es lernen oder werden sterben, ohne je einen Einblick in ihr Unterbewusstes bekommen zu haben. Dies ist der Pfad, den ich dich lang führen werde, bis du die Macht des Sehens beherrschst. Morgen werden wir uns in die Welt der Geister wagen“, erklärte Han-Pak, schüttete seinen Becher auf den Boden aus, nachdem er geendet hatte, stand auf und verschwand.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Julu'Gul

    Julu'Gul hatte seine eigenen Gesetze - manch Veteranne hatten da Recht behalten. Doch es waren orkische Gesetze und die gingen immer um das Recht des Stärkeren, Kämpfe und all so Sachen.

    Grummelnd zuckte Tat auf, als Synkka die Schrammen säuberte die er davon getragen hatte. Den ganzen Tage lang hatte er sich hier beweisen dürfen, wie auch andere der Krushaks. Es hieß sich Respekt zu verdienen und den hatte er sich in orkischen Ringämpfen auf sehr ordentliche und ehrbare Art verschafft. Die Nase war vielleicht gebrochen, aber was kümmerte Aussehen einen Ork der fast ein halbes Dutzend anderer Elite- und Orkkrieger im traditionellen Ringkampf bezwungen hatte? Nur seinen finalen Gruppengegner im Kampf um die Meisterschaft der Gruppe, hatte er nicht bezwingen können, da jener über die Wurftechniken der Steppenorks verfügte die kaum einer kontern konnte, ausser man hatte es dort auch gelernt.

    Es war ein ehrbarer Kampf und Tat hatte sich damit nicht nur selbst Ruhe verschafft, sondern auch Schutz für die Gruppe. So schnell würde keiner über Synkka lachen, denn er gehörte zu den Krushaks wo auch Tat dazu gehörte und man beleidigte nicht die Waffenbrüder eines starken Orks. Ebenso Gargo der noch im Wettkampf war.

    "NAGA SHUTTA!", brüllte Tat als der Palo wieder etwas brennendes auf die Haut tupferte und danach gleich versuchte Tats schiefe Nase zu richten, dass dem Schwarzork die Tränen kamen.

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    Provinzheld Avatar von Thon Daar
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    Thon Daar ist offline

    Julu'Gul

    Die Reise in die Heimat hatte ihren Tribut schon gefordert. Die eisige Kälte, die wie eine wilde Schlange nach dem Ork gebissen hatte, betäubte seinen Körper, härtete ihn ab und mit der Zeit waren die eisigen Klauen zu ertragen. Einzig der Odem war ihm noch in Gedanken geblieben. Starrend lagen seine Blicke auf der Schnittwunde an der Hand, die ihm den Eintritt in die Landen der Orks gewärt hatte - nachdem die Prüfung bestanden wurde.

    Mit einem Kopfschütteln holte sich der Ork wieder in die Realität zurück, sah sich um, fand sich in Julu'Gul wieder, dem Lager des Schreckens. Hier war definitiv nicht der richtige Platz für den Berufenen. Sein schneeweißer Rock - sein einziges Kleidungsstück - flatterte im Nordwind, wirkte im Gegensatz zu all den Rüstungen und Kriegsbemalungen fast weibisch und einzig die blutigen Linien des Ritualblutes, das sich auf seinen Körper gebrannt hatte, wenn man so wollte, zierten seinen unbedeckten Oberköper. Was erkannten die Krieger darin? War das Blut, welches wieder einmal warm unter seinem Verband hervorlief und sich zu dem dunkelroten Blut auf seiner Brust gesellte, auffälig? Warscheinlich nicht Und selbst wenn, was wollte er hier? Hier trainierten sie, kämpften sie. Hier gab es nur einen Lehrmeister und der trug den Namen "Schmerz".

    "Orak! Du siehst nicht aus wie ein Krieger!" sprach ihn eine raue Stimme dann plötzlich von der Seite an. Ein alter aber großer Ork mit grauer Mähne kam auf ihn zu, musterte ihn aufmerksam - wortwörtlich - von oben herab . "Ich bin kein Krieger, ich bin Berufener des Schöpfers und Foltermeister." antwortete er wahrheitsgemäß, ohne Umschweife und machte sich auf alles gefasst. Hier galt man nur etwas, wenn man kämpfen konnte. Oder? "Dann bist auch du hier in Julu'Gul richtig. Nicht umsonst trägt es diesen Namen. Nicht nur in Duellen beweißt man seine Ehre." Etwas verdutzt dreinblickend schaute er zu dem Alten, noch immer nicht wissend, ob er sich jetzt auf seinen Rang oder sein Hobby bezogen hatte. Und plötzlich drehte der Ork sich um, ohne ein Wort ging er auf ein Zelt in der Nähe zu und schaute auch nicht nach hinten um die Reaktion des Kleinwüchsigen Orkes zu beobachten. Hinterhergehen oder bleiben? fragte dieser sich, wusste aber sofort was zutun war: Hinterhergehen.

    Rauch und Wärme schlugen ihm entgegen und es war mehr die Temperatur, die ihn störte. Nach all dieser Kälte schmiegte sich nun Wärme an seinen Körper und schien seine Glieder aufzutauen, welcher er sich mit jedem Pochen seines Herzens erneut bewusst wurde. Animalisch schüttelte er sich, vertrieb den schmelzenden Schnee aus seinem Fell und versuchte damit auch den Rauch zu vertreiben, der sein Auge angriff und einen leichten Schmerz unter seinem Verband hervorrief.
    "Welche zartere Versuchung gibt es als die betörende Lust des Verletzens, die sich einer Sukkubus gleich des Nachtens zu deinem Körper gesellt, deine Gedanken heimsucht und deine ureigenen animalischen Triebe beherrscht, die uns von Beliar verliehen wurden?" Bei den Worten wurde ihm fast warm ums Herz, denn dieser Nordlandeork hatte ausgesprochen, was der Berufene oftmals fühlte. Das Verlangen und der Drang trieben ihn, einer Manie gleich, dazu, Schmerz zuzufügen. Wie in Raserei begann er zu rennen, die Treppenstufen zu überspringen und die nächstbeste Zelle zu öffnen. Binnen einer Minute lag das Opfer auf der Folterbank, ausgeliefert, schutzlos. Hunderte Ideen schossen ihm durch den Kopf, wie er das Wesen vor ihm zum Jaulen, Schreien, Kreischen, Japsen und Flehen brachte und schon Sekunden später hatte er noch andere Methoden in seinem Hirn. Daar verlor jede Selbstbeherrschung, alles verschwand und nur das Tier in ihm blieb zurück und übernahm völlig die Kontrolle über sein Denken, sein Reden, sein Handeln. Kranke Gedanken und unmenschliche Vorstellungen, sadonisches Grinzen und sadistische Phrasen, Raserei und Schmerzgeilheit.

    "Gebt mir ein Opfer!" schrie der junge Ork fordernd durch das Zelt. Seine Gedanken waren frei, seine Triebe angeschürt. Jetzt musste er jemandem Schmerzen zufügen - falls nötig, letztendlich sich selbst. Weit aufgerissene Augen blickten durch das Zelt und plötzlich erschallte ein hysterisches Lachen als der Foltermeister diese klägliche Auswahl an Werkzeugen betrachtete. Und da war die Hysterie verschwunden, wich einer niedergeschlagenen Phase. AARGH! So kann das doch nichts werden! spuckend wandte er sich ab, blickte die Graumähne herausfordernd an und wartete auf sein Opfer. "Gib dich deiner Lust hin und erkenne die wahre Erfüllung. Dann hast auch du Ehre erhalten hier in Julu'Gul. Nicht nur Schwerter und Äxte herrschen, sondern auch Furcht und Schmerz und diese zu verbreiten ist unsere Arbeit." erklärte der Ork, während Thon Daar schon das sabbern anfing. "WANN geht es endlich los?" Eine Antwort kam nicht, stattdessen legte sich der alte Ork selbst auf die hölzerne, splitternde Folterbank.

    Feuer flammte in den Augen des jungen Orkes auf, als sich das Opfer in sein Sichtfeld geschoben hatte. Egal, wer das war, egal, welche Stellung er innehatte, auch ihn würde er zum Brüllen bringen und das Tier in ihm wusste schon genau wie: Quälend langsam. Trotz dem Sturm aus Gefühlen, Gelüsten und Ideen wusste er noch immer, wie er am meisten Schmerz zufügen konnte und das war das Ziel. Reden würden bei einem eingefleischten Foltermeister nichts bringen, also griff der Grünhäuter sofort zu Holzspießen und einem Hammer, die groben Finger im Blick.
    Geändert von Thon Daar (29.11.2010 um 19:29 Uhr)

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    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Julu'Gul

    Ein merkwürdiger Ort, hier galten die alten Orkgesetzte. Ein Morra hatte hier nichts zu suchen, und sie waren wohl die Ersten, die dieses Lager lebent betreten hatten und auch wieder verlassen würden. Zumindest hoffte der junge Schmied das.

    Das Gesetz des Stärkeren, diese ureigene Tradition der Okrs, war höchst gefährlich. Zwar würde kein Ork der etwas auf sichhält einen Morra zum Kampf heraus fordern, doch sicher konnte man sich nie sein, ob man nicht gleich gefressen würde. Gegen einen Frischling, von ungefähr zwei Metern Größe, hätte er vieleicht noch eine Chance, aber auch nur dann, wenn er wirkliches Glück hatte. Und sein Glück wollte er lieber nicht heraus fordern. Also hielt er sich immer bei der Gruppe der Söldner auf, um ja nie alleine zu sein. Die kleine Grupee wurde von eineigen Fainger Orks bewacht, damit niemand hier auf dumme Ideen kam. Sie sahen einige Kämpfe, die Alle sehr eindrucksvoll waren. Trotz allem waren die Ork faire Kämpfer und ließen ihren Gegner ziehen, nachdem dieser besiegt war.

    "Ich würde es auch gerne Mal probieren", dachte der junge Schmied, doch so wirklich traute er sich nicht.

    "Wenn mich einer von ihnen herausfodert werde ich nicht Nein sagen, damit würde ich mir eine Menge Respekt verdienen", vervollständigte er seine Gedanken.

    Doch wahrscheinlich wurde es nie soweit kommen. Sie bekamen etwas zu Essen vorgesetzt, was eher wie Scheiße aussah, doch es schmeckte merkwürdigerweise ziemlich gut. Niklas fragte sich wann sie wohl weiter ziehen würden.

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    Waldläufer Avatar von Synkka
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    Synkka ist offline
    Noch hässlicher als sonst schaute Tat´ank´Ka durch die Gegend. Wenn es um Schmerz ging schien er mehr Morrababy als Orak zu sein.

    "Klappe, schmerzen sind gut, lassen dich deine Seele und deinen Körper spüren. Ist alles am rechten Platz?", fragte der Palo, während er wie ein Bildhauer fast Rudra nachahmte und versuchte die Nase seines Gefährten zu richten so gut es ging. Jedoch wollten seine Augen nicht den perfekten Platz für Tats Nase erblicken, seine Hände erfühlten, drückten und pressten den Gesichtslappen hin und her bis die Nase letztendlich so saß wie es der Palo als richtig empfand.
    Es war keine schöne Nase, aber wer erwartete dies auch schon von einem Orak, der sich des Kämpfens nicht zu schade war.
    Was ihm die Reise bringen würde, hatte der Palo noch immer nicht erfahren. Seine wirren Träume verieten es ihm nicht, seine Gefährten wussten es nicht und auch die Tränen konnten es ihm nicht verraten.

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    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Die Beiden hatten zwangsläufig eine etwas längere Gesprächspause eingelegt, denn kurz nachdem Faren seinem Waffenbruder geantwortet hatte, waren sie in ein Heereslager eingezogen. Ein Heereslager, was zu den Orks eindeutig passte. Es war gigantisch, zumindest für einen kleinen Mann wie Calintz es war. Aber ansonsten...war es nichts besonderes. Überall trafen sie auf eingeborene Grünhäute, die sie misstrauisch beäugten. Kein Wunder, einen menschlichen Söldner hatten wohl die meisten von ihnen in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen. Schließlich ging kein Mensch, der noch bei klarem Verstand war, in diese Einöde. Es sei denn, man wurde dazu gezwungen.

    Inzwischen hatte man sich gewissermaßen in das Lager "integriert". Soweit das zumindest für einen Menschen in einer, von Grünhäuten beherrschten Einöde, überhaupt möglich war. Ihre orkischen Anführer hatten da weitaus weniger Probleme. Man unterhielt sich offenbar prächtig und schlug sich aus Spaß einmal ein klein wenig die Schädel ein. Der ganz normale, orkische Alltag also...

    Die Söldner saßen zum Großteil an ein paar Lagerfeuern, umgeben von einer Handvoll Zelten, die ihnen zugewiesen worden. Ein paar wenige hatten sich aufgemacht das Lager zu erkunden, der Rest starrte untätig ins Feuer oder unterhielt sich sporadisch mit seinen Kameraden. Azil und Calintz hatten eines der Feuer für sich beansprucht und niemand startete auch nur den Versuch sich zu ihnen zu gesellen. Die Beiden hatten ohnehin schon einen zweifelhaften Ruf innerhalb der Gruppe. Da wollte die Meisten nicht wirklich etwas mit ihnen zu tun haben. Allerdings unterhielten sich die zwei Attentäter nicht. Azil beschäftigte sich tiefgehend mit einem seiner Dolch, welchen er unentwegt in den Schnee knallte und Calintz saß beim Feuer, hatte sich zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Fast bekam man den Eindruck, dass der Veteran schlief. Dem war jedoch nicht so. Er wartete.

    Es dauerte eine Weile bis der Mann endlich auftauchte, den der Hashashin erwartet hatte. Der Halbriese donnerte ihm gegen das Schienbein, was Calintz hochschrecken ließ. War wohl doch keine so gute Idee gewesen, die Augen zu schließen.

    Faren wartete nicht auf die Reaktion seines Waffenbruders und setzte sich einfach nur neben ihn auf den Boden. Cal drehte den Kopf, sah dem Schwarzhaarigen in die Augen und nickte. Der Hüne erwiderte den Gruß und es folgte eine peinliche Stille.

    "Hm..."
    "Hm..."
    "Wo waren wir stehengeblieben?"
    "Bei..."
    "Weiß schon wieder..."
    "Na dann..."
    "Und warst du jetzt bei..."
    "Hmhm..."


    Erneut trat Stille ein. Dieses Mal war sie jedoch nur von kurzer Dauer.

    "Ich weiß nicht ob ich dich beglückwünschen, dir mein Beileid aussprechen oder dir einfach nur Eine runterhauen sollte."
    "Letzteres würde wohl kaum mehr als ein Mückenstich bewirken."
    "Darum geht es nicht...schau mal: du hängst jetzt vollkommen an Keala. Ist ein schönes Gefühl, ich weiß."


    Faren warf dem kleinen Mann einen vielsagenden Blick zu.

    "Sieh mich nicht so an. Beliar hat mir die Gefühlskälte schließlich nicht in die Wiege gelegt. Auf jeden Fall...bist du jetzt in gewisser Hinsicht von ihr abhängig. Sie ist deine Schwachstelle, aber auch dein Quell der Kraft. Liebe ist immer ein zweischneidiges Schwert...vielleicht habe ich mich deswegen vollkommen von Murielle losgesagt. Sie war verschwunden, ich gefangen und das...war es dann. Um ehrlich zu sein: ich hoffe solch ein Schicksal bleibt dir erspart. Sterben ist nicht so schlimm, wie einfach nur verschwinden."
    "Naja, aber du könntest doch..."
    "Sie suchen? Nein. Das ist vorbei. Ich habe meinen Gefühlen eine Chance gegeben und wäre fast daran zugrunde gegangen. Es ist besser für mich den unliebsamen Scheißkerl zu mimen..."


    Calintz legte eine kurze Pause ein und starrte in den Himmel hinauf. Graue Wolken verdeckten den Nachthimmel und kein einziger Stern war zu sehen. Lediglich das Licht des Mondes drang von Zeit zu Zeit zwischen dem Wolkenvorhang hervor. Er dachte an Murielle. Kurz. Dann verschloss er seinen Geist wieder.

    "Naja...genug davon. Lass uns über angenehmere Dinge sprechen."
    "Und worüber?"
    "Gute Frage. Was hältst du davon, wenn wir ein paar Orks einmal zeigen, wie wir Söldner kämpfen können? Oder wir werfen ihnen Azil zum Fraß vor...dann bekommt er einmal einen Eindruck davon, was es bedeutet Schmerzen zu ertragen."


    Cal sah zu seinem Schüler hinüber und grinste dämonisch. Ausnahmsweise erwiderte der junge Schmied das Grinsen nicht und zog seinen Dolch wieder aus dem Schnee, nur um ihn erneut wieder darin zu versenken.

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Julu'Gul

    „Rok'thar junge Schamanin“, begrüßte Han-Pak Proya, die allein an einem Tisch saß und an einem Stück Fleisch kaute, welches von der Mittagsration übrig geblieben war.
    „a'lo“, schmatze die junge Orkin ungeniert und biss ein weiteres Mal in die Keule, obwohl ihr Mund bereits drohte überzuquellen.
    Der alte Grünork schaute sie amüsiert und zugleich ein wenig abgestoßen an, ehe er sich ungefragt zu ihr setzte.
    „Was siehst du, wenn du das Fleisch isst und es in deiner Pranke fühlst?“, wollte er unvermittelt wissen.
    „Häh?“, brachte die einzige Orkin im ganzen Lager nur hervor, die dies Frage als ein Scherz verstand, der sie lediglich vom Essen abhielt. Apropos Essen, der Koch im Julu'Gul sollte gefoltert werden, denn sein Fleisch schmeckte trocken und zäh.

    Die Augen des Graubärtigen verfinsterten sich und schlagartig breitete sich eine Kälte in Proyas Rachen aus, sodass sich das herunter geschlungene Fleisch wie Klingen anfühlten, die durch ihren Mundraum stießen. Sie fuhr sich mit der Hand an den Hals, wollte etwas gegen dieses zermürbende Gefühl unternehmen, doch erreichte sie nichts damit und so spuckte sie ihr Halbverdautes geradewegs zurück auf den Tisch. Beinahe gleichzeitig verschwand auch die Kälte aus ihrem Rachen und ein resignierter Blick kehrte in ihre Augen ein.
    „Was habt Ihr gesagt, Meister?“, fragte sie unterwürfig, in dem Wissen, dass er sie einfach töten könnte, wenn er gewollt hätte.
    Die Gesichtszüge Han-Paks hellten sich ein wenig auf, ehe er antwortete.
    „Ich möchte wissen, ob du meine Lektionen verinnerlicht hast und dich daran erinnerst, was ich dir letzte Nacht aufgetragen habe“, konkretisierte er seine erste Frage.

    Proya dachte kurz nach, verband diese Frage mit der ersten und schloss daraus, dass es damit zu tun hatte, dass er ihr die Geisterwelt zeigen würde.
    „Du kündigtest an, dass ich mich in die Geisterwelt vorwagen würde“, wechselte sie wieder den Anredeton in einen ungezwungenen, „Doch was hat das mit meinem Essen zu tun?“, fragte sie interessiert, schielte dabei jedoch sehnsüchtig auf die Keule. Etwas derartiges hatte sie schon lang nicht mehr bekommen, auch wenn es miserabel zubereitet war.
    „Nun, die Macht des Sehens kennt keine Grenzen in der Zeit und so verhält es sich auch mit dem Tod. Du kannst in dem Körper eines Verstorbenen lesen, wie in einem Buch. Wie gut du diese Sprache allerdings beherrscht, liegt an der Übung und deinem Verständnis für das Unterbewusstsein“, erklärte der Schamane bildhaft, „Es ist wie vor einigen Tagen, als du den Leichnam des Kriegers im Schnee berührtest. Du hast den Augenblick seines Todes miterlebt. Die Geisterwelt kennt keine Zeit: Du warst da, als es geschah.“

    Die junge Orkin ließ diese Informationen erst einmal sacken und Han-Pak gab ihr die Zeit, sich Gedanken zu machen. Einige Fragen in ihrem Kopf rangen sich gegenseitig den ersten Platz in der Wichtigkeit ab, bis die dringlichste aus ihrem Mund sprudelte.
    „Woher weißt du, dass ich diese Vision hatte?“
    „Ich habe in deinen Geist gesehen, als ich dich auf deine Widerstandskraft geprüft habe“, antwortete der alte Ork wahrheitsgemäß.
    „Und wieso konnte ich sofort so deutlich spüren, wie die Kälte des Schnees meine – ehm, die Füße des Toten – frieren ließ und wie die Axt in seinen Rücken schlug?“
    „Nun, das Sehen ist keine Kunst, die erlernt wird, wie der Schwertkampf oder gar die Magie, welche in ihrer Komplexität ein gewaltiges Maß an Wissen beinhaltet. Viel mehr entscheiden die Geister, wem sie Einblick in ihre Welt gewähren wollen und wem nicht. Es ist keine Alltäglichkeit, dass jemand auf diese Weise erwählt wird und eben deshalb fürchten viele die Seher, denen eine engere Verbindung mit dem Totenreich, als dem Diesseits nachgesagt wird. Der erste Kontakt mit dieser Fähigkeit ist immer ein starker und eben deshalb konntest du so genau sehen, was geschah. Doch um erneut einen so klaren Einblick zu bekommen, musst du üben und eben deshalb bin ich hier.“

    Der Grünork erhob sich und schritt langsam zum Ausgang des Hauses, in dem sie saßen und wartete an der Schwelle auf sie. Wenige Augenblicke später standen sie nebeneinander auf dem Trainingsplatz des Kriegslagers und sahen dem Schnee beim fallen zu.
    „Folge mir, es gibt etwas, was du sehen solltest. Und beeil' dich, damit es nicht zu fest wird“, meinte er und stapfte hinaus in den Schnee, unter dem man seinen ganzen Fuß begraben konnte.
    Schnellen Schrittes folgte sie den nun mehr schemenhaften Umrissen des Schamanen, der in Richtung Scheune ging, in der die Warge eingepfercht waren.
    Ein süßlich schwerer Geruch schlug ihr entgegen, als sie durch das Metalltor schritt und erkannte den Ursprung nur wenige Momente später. Es war ein totes Tier, neben dem Han-Pak kniete. Äußerlich schien das Tier unverletzt – war es eines natürlichen Todes gestorben?
    „Komm zu mir und schneit die Flanke des Tieres auf“, befahl ihr Meister.

    Sie tat wie ihr geheißen und trennte die dicke Fettschicht auf. Der Verwesungsgeruch erreichte einen Höhepunkt und die anderen Warge kläfften wild und verlangend nach Nahrung. Der Lärm zerrte an ihren Nerven, doch hörte sie auf die Worte des alten Orks, der sie ermahnte, sich nicht davon ablenken zu lassen.
    Sie zog die Haut mehr schlecht als recht herunter und ein Anblick offenbarte sich ihr, der sogar einen Ork würgen ließ. Maden krabbelten im Innern des Kadavers umher und labten sich an dem verwesenden Fleisch. Es war, als hätten sie den Warg von innen getötet.
    „Es ist deine Aufgabe herauszufinden, wie dieses Tier zu Tode kam. Ich werde dir dabei helfen, doch den Hauptteil, wirst du übernehmen. Ich kann dich nur zur Tür bringen, hindurchgehen musst du allein“, brachte Han-Pak eine seiner vielen Metaphern.

    Nachdem der erste Ekel überwunden war, folgte Proya den Anweisungen ihres Lehrmeisters. Sie entzündete drei Feuer so, dass der Leichnam in der Mitte aller Flammen lag, die ein Dreieck bildeten. Flackernde Schatten tanzten an den Wänden und das Knurren der Warge ringsherum trug zur allgemeinen Düsternis bei.
    Der nächste Schritt beinhaltete die Entsorgung der Maden, welche die Schülerin fein säuberlich mit vereinzelten Flammen röstet, sodass ihre kleinen Lebenslichter erloschen. Das verwesende Fleisch sonderte noch immer einen üblen Gestank ab, doch man gewöhnte sich mit der Zeit daran und hatte auch den Mut, eine weitere Stelle – den Bauch – des Tieres aufzuschneiden. Hier waren keine Made zu sehen, nur kaltes Blut, welches zu Boden tropfte und die Warge in ihren Pferchen noch mehr in Unruhe versetzte.
    Das Blut wurde in einer bauchigen Schüssel aufgefangen und im Anschluss, als das Gefäß gefüllt war, dazu benutzt, Stirn, Handflächen, Bauchnabel und Füße einzuschmieren, bis diese in dunklem rot leuchteten.

    „Dieses Ritual dient dazu, den Kadaver zu ehren, indem du ihn reinigst. Als Entlohnung nimmst du dir sauberes Blut und bestreichst deinen Körper damit, um ihm selbst im Tod nah zu sein. Die Stirn markiert deinen Verstand, die Handflächen deine helfende Funktion, der Bauchnabel ist deine spirituelle Mitte, der Anker des Diesseits und die Füße symbolisieren die Entschlossenheit auf de Wegen des Toten zu wandeln“, erklärte der alte Grünork, nachdem Proya sich vorbereitet hatte, „Nun kommt der wichtigste Schritt, den du niemals vergessen darfst, denn er wird der entscheidende sein: Finde das Herz des Toten und schließe es in deiner Faust ein. Stell dir die letzten Schläge vor, die es getan hat. Sei dir deiner Verbindung zu dem Körper bewusst und suche seinen Geist im endlosen Wirrwarr der Geisterwelt.“

    Die Hand der Schamanin drang durch den Körper des Kadavers, suchte das lebenspendende Organ und fand es in tadellosem Zustand. Sie schloss ihre Faust darum und fühlte, wie die kräftigen Beine des Tieres auf die Eiswüste des Nordlandes schlugen. Sie spürte, wie das Gewicht eines Reiters auf seinen Schultern lastete, welches er mühelos zu tragen vermochte. Sie entdeckte den Drang, nach Hause zu kommen und sich auszuruhen, aber auch die unstillbare Hast in seinem Blut, welches es seit seiner Geburt verspürte.
    Das Bild vor dem Inneren Auge Proyas war verschwommen, unklar, undeutlich. Ein brennendes Dorf, Schemen am Rande der Palisaden. Überall waren Leichen verteilt und nur die blutroten Augen des Schemens durchbrachen die milden Schwarz- und Grautöne. Das Blut in den Adern des Tieres begann zu rasen und sein Instinkt befahl ihm, zu fliehen. Doch sein Meister vertraute auf seine eigenen Instinkte und lenkte es auf den schattenhaften Umriss, aus dessen Fratze weiße Zähne bleckten.
    Die Welt wurde schwarz und so auch die Vision.

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    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline

    Julu'Gul

    Das Lager des Schreckens, es hatte seinen Ruf nicht verloren... Brosh erkannte jeden Ort, jeden Ecken, jedes Gebäude... ja er erkannte es alles wieder... Erinnerungen waren hochgekommen. Gute Erinnerungen, wie er mit seinen Kameraden Prüfungen bestand, wie er sich durchsetzte, Spass hatte, lernte und weiter ging. Unvergessliche Erinnerungen, als er das Lager zum ersten Mal betrat, als ihm sein Offizier das erste Mal die Nase gebrochen hatte, als er zum ersten Mal alle im Duell geschlagen hatte, als er seinem Offizier das erste Mal die Nase gebrochen hatte, als man ihm das Krush Urok zur Beförderung zum Krieger schenkte, als er sich das zweite Mal gegen alle Bewies und Gargomok die Hand zuckte, es selber zu versuchen, es aber doch nicht tat, stattdessen zuschaute wie sein Adjudant ebenfalls von Brosh in den Staub getreten wurde... schlechte Erinnerungen, als er das erste Mal in den Matscht gedrückt wurde, als man ihn wegen Unfähigkeit anderer ausgepeitscht hatte, als er das erste mal vor Gargomok treten musste, weil er seinem Offizer die Nase gebrochen hatte... als das zweite Mal kurz darauf folgte, weil er sich gegen Gargomok gestellt hatte, als der alte Richter Gremlok einhalt gebot, als Gargomoks Schergen Brosh zu Breit prügelten... nur um ihn darauf vors Kriegstribunal zu schleppen und zu verbannen... als man ihm seine Rüstung, sein Krush Urok und seine Orden nahm und ihm einzig ein Krush Varrok in die Hand drückte... ja damals als er Rache geschworen hatte... niemals würde er vergessen.
    Gargomok musste bezahlen... und das nicht nur für die Schmach die er Brosh angetan hatte, oder dem Verrat an Broshs Vater, nein er musste für sein ganzes Tun im Julu'Gul bezahlen, für alles, was er all den Orks angetan hatte, die hier ausgebildet wurde. Brosh verabscheute nicht seine Härte oder Grausamkeit, er verabscheute nur seine Hinterhältigkeit und Bösartigkeit.

    Als der Kriegsherr der Krushak das erste mal vor das Hauptgebäude des Lagers getreten war, hatte man ihn zwar willkommen geheissen, aber wieder weggeschickt... Gargomok war auf einem Spaziergang hiess es. Brosh wusste zu gut, was das bedeutete. Der grosskotzige Oberst würde wieder von den vier schwächsten in der jüngsten Kompanie in seiner Sänfte getragen werden, während die Kompanie einen Höllenmarsch... oder wohl eher einen Marsch durch die Hölle hinter sich bringen musste.
    Diese Kräftezehrenden Märsche liessen nicht selten junge Rekruten ausscheiden... was nichts anderes hiess, dass sie elendig kollabierten oder erfrohren, weil sie nicht mehr mithalten konnten.
    Man schien Brosh hier nicht mehr zu kennen, andere Offiziere führten die Kompanien, das war nichts neues, Offiziere kamen und gingen und Gargomoks Stab würde mit ihm auf Marsch sein.
    Einzig ein uralter Ork auf einer Bank auf dem Antrittsplatz schien den Kriegsherrn lächelnd wiedererkannt zu haben... vieleicht grinste er aber auch einfach jeden hier dumm an und war bloss verrückt, aber seine Worten hatten Brosh aufhorchen lassen. "Soooo Jüngelchen... wie ich es gesehen haabe... bist du also zurückgekehrt und wirst richten." hatte er mit krächzender Stimme vor sich hin gemurmelt als er Brosh und Uglùk erblickt hatte, die durch das Lager geschritten waren.
    Brosh hatte ihm erst keine Beachtung geschenkt, erst als er sich die Worte durch den Kopf gehen liess hatte er deren Bedeutung erkannt, fand den alten Orks allerdings nirgends mehr im Lager.

    "Rok'Tar Kriegsherr, verzeiht die Störung, aber Gargomok schickt mich euch zu ihm zu bringen... sofort." Brosh wurde aus seinen Gedanken gerissen, er hatte es sich am Lagerfeuer der Krushaks gemütlich gemacht und hatte gerade gegessen, als er von einem Offizier angesprochen wurde.
    Aus seiner Stimme war deutlich zu erkennen, dass es dem Offizier unwohl war, einem Vorgesetzten diesen Befehl Gargomoks zu überbringen... wusste schliesslich kaum jemand wie Brosh einzuschätzen war, geschweige denn wer er war, schliesslich schien ausser dem Oberst selbst kaum jemand zu wissen was es bedeutete den Häuptling des Krushak-Clans hier zu haben.
    Brosh selbst nickte nur, wusste er doch, dass niemand dem Schwein Gargomok widersprechen wagen würde, nicht mehr nachdem es Brosh getan hatte.
    Der Urkma erhob sich, tätschelte den schwarzen Häuptling zum Abschied und machte sich auf den Weg zum Hauptgebäude. Er hatte keine Eile, was den Offizier, der ihn begleitete sichtlich nervös machte, der Ork schwitze trotz der kälte und kratzte sich immer wieder am Kragen oder am Hitnerkopf.
    Auf halbem Weg kamen ihnen eine Gruppe Strafwächter vorbei, sie sorgten im Lager für Ordnung und waren so etwas wie die Militärpolizei der Orks, sich ihnen zu widersetzen galt als Hochverrat und hatte eine direkte Versetzung in die Satqua-Kompanie zur Folge.
    Brosh dachte sich erst nichts dabei... stutzte aber, als er ihnen einen Moment nachschaute und sie den Weg zum Feuer der Reisenden einschlug... bereitete Gargomok bereits etwas vor?

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    Lehrling Avatar von Hagnutz
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    Hagnutz ist offline

    Gargomok, Oberst des Julu'Gul

    Er war wieder hier... wie konnte das sein... es durfte nicht sein, diesmal würde er sterben. Gargomok war zornig unglaublich wütend... ja man konnte nicht beschreiben was für Flächenbrände gerade in ihm brodelten.
    Da hatte er vier Tage lang Spass daran seine Rekruten zu quälen und durch die Gegend zu hetzen und musste bei seiner Rückkehr feststellen, dass sich jemand in seinem Lager breit gemacht hatte, der hier nichts zu suchen hatte.
    Brosh dar Urkma... er hatte dieses aufmüpfige Schwein aus diesem Lager verbannt, er sollte auf Khorinis von den Gefangenen des Morrakönigs abgeschlachtet werden... oder halt von sonstigen kümmerlichen Morras... aber er sollte doch nicht als Kriegsherr... man stelle sich das mal vor, dieser kümmerliche Bastard, der Sohn Kal'Paks, war zum Kriegsherr aufgestiegen... Aaaarrgh! Gargomok hätte niemals zulassen dürfen, dass sie ihn nur verbannten, töten hätten sie ihn sollen, so wie es jeder verdiente, der sich gegen IHN, Oberst Gargomok stellte.

    "Schickt nach ihm... und lasst diese gottverdammten Morras verschwinden, die Rekruten sind Hungrig, am besten ihr verarbeitet sie zu Brei." hatte er den Strafwächtern befohlen. "Und wenn sich auch nur einer von den Anhängern unseres Gastes falsch bewegt, krallt ihr sie euch auch gleich." hatte er noch angefügt, ehe er sich in seinen Thron hatte fallen lassen.
    "Bring mir Schnaps!" herrschte er einen seiner Diener an, welcher ihm sofort mit einem Schädelbecher voll Wurzelschnaps brachte, den der Oberst mit gierigen Schlücken zu sich nahm.
    In einer Halterung an seinem Thron steckte seine orkische Schwertlanze, auf seinem Schoss lag sein Kriegsschwert bereit. Brosh würde sterben, qualvoll verenden durch Gargomoks Hände.
    "Ruf den Rest des Lagers auf dem Antrittsplatz zusammen... es gilt mal wieder ein Exempel zu statuieren!" befahl er einem seiner Offiziere, der noch im Raum war, ehe er den Becher Schnaps ganz leerte und zur Seite schleuderte.

    Kaum ein Augenblick später trat er ein... Gargomok war erstaunt... was da eintrat war nicht der möchtegern Superheld von einst, nein es war ein grosser Ork, nicht nur an Körperlänge, sondern an Macht, Ausstrahlung und Respekt... und dennoch, mit ihm trat der Gestank von den Midlanden herein, der Gestank nach Morras, nach Dreck und Unfähigkeit... er war immer noch das selbe Kind der Schande... das Kind seines Vaters eben. Nur ein weiterer Ork der dem Oberst im Weg stand.
    "Brosh dar Urkma... die Schande dieses Lagers... und doch bist du zurückgekehrt." begrüsste Gargomok den eintretenden "Welcher Dämon treibt dich zurück in das Land, dass dich nicht mehr sehen will? Bist du vor den Morras geflüchtet? Oder hast du dich am Ende mit ihnen verbündet um zurückzukehren und beim jämmerlichen Versuch Rache an mir zu nehmen zu scheitern?" verhöhnte Gargomok sein Gegenüber, ehe er sich zornig erhob und seinem Diener das Palett mit zwei Bechern Wurzelschnaps ins Gesicht schlug.
    "Wie kannst du es wagen!" brüllte Gargomok nun ausser sich, feige und kümmerlich zuckten dabei alle seine Offiziere in sich zusammen und traten einen Schritt zurück. "Du bist eine Schande für deine Rasse, Brosh dar Urkma, es war ein Fehler dich gehen zu lassen, du wirst dir dessen hoffentlich im klaren sein." die donnernde Stimme des alten Oberst verkam fast zu einem krächzen so kraftvoll drückte er die Luft durch seinen Mund. "Du stinkst nach Morras, hast dich mit dem Feind verbrüdert und bringst sie gar hierher... du störst mich bei meiner Heimkehr... was denkst du eigentlich? Ich bin noch immer Gargomok der schreckliche, ich bin der Oberst des Julu'Gul und du bist nichts weiter als eine weitere Made die ich zerquetschen werde!"
    was für eine kümmerliche Gestalt, musste sich in seinen schimmernden Panzer hüllen und versuchte hier Eindruck zu schinden durch sein ruhiges furchtloses auftreten... HA! Innerlich war dieser Bastard bestimmt am weinen und verfluchte sich dafür zurückgekehrt zu sein.

    Nach dem Wutausbruch Gargomoks herrschte erstmal Stille, nur kurz unterbrochen durch das leise, gifitge Kichern eines alten Orkes, der in einem verwaschenen Wams in der Ecke sass und sich mit beiden Händen auf seinen Stock stützte.

    Gargomok ignorierte den alten Verrückten... zwar hätte er ihn schon lange getötet, aber die Kriegsfürsten respektierten ihn für seine Vergangenheit... und für einmal stutzte der Oberst... er war es, der den Urkma verbannte anstatt ihn töten zu lassen... konnte es sein?

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    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Uglúk kam dieser Ort seltsam bekannt vor. Nicht, dass er Julu'Gul jemals zuvor betreten hätte. Das war es nicht. Allerdings gab es ähnliche Lager an verschiedenen Stellen in der Heimat der Orks. Sie dienten alle demselben Zweck; neue Krieger für das Schlachtfeld auszubilden. Manche erfüllten diesen Zweck und manche übertrafen diese Forderung sogar. Julu'Gul zählte zweifellos zu letzteren und deshalb war der Name auch ein Begriff für viele Orks im ganzen Reich. Hatte man es mit Julu'Gul aufgenommen, kam das dem Kampf mit einer wilden Bestie gleich. Entweder fraß sie einen oder man entkam ihren Fängen, um viele Erfahrungen reicher als zuvor.
    Jetzt, da Uglúk es mit eigenen Augen gesehen hatte, wusste er, dass diese bildhafte Umschreibung der Wirklichkeit erstaunlich nahe kam. Wobei wilde Bestie es vielleicht ein wenig untertrieb. Wie dem auch immer war, er hatte in einem anderen Lager seine ersten Schritte getan. Weit entfernt von Julu'Gul und auch nicht so berüchtigt. Schließlich konnte nicht jeder Ork sein Kriegerleben mit einer derartigen Tortur beginnen. Zimperlich ging man seinerzeit mit Uglúk trotzdem nicht um.
    Doch all die Härte und Brutalität dieser Lager und auch von Julu'Gul, schreckte den Kriegsherrn längst nicht mehr. Er hatte so viel erlebt und so viel überstanden, dass das inzwischen nichts weiter als ein altes Schreckgespenst für ihn war. Mit nur wenig Interesse blinzelte Uglúks offenes Auge deshalb dann und wann mal auf, wenn um ihn herum etwas passierte. Unterdessen suchte Brosh nach Gargomok. Im Grunde bereits seit sie das Lager betreten hatten. Doch der Oberst hatte sich passenderweise zu einem Ausflug davongemacht, so dass das Treffen warten musste. Die Zwischenzeit verbrachten Brosh und Uglúk damit, sich ein wenig im Lager umzusehen. Wirklich ungewöhnlich war dabei nur der kauzige, alte Ork, der irgendetwas vor sich hin plapperte. Uglúk hatte ihm keine Beachtung geschenkt, ebenso wenig wie Brosh. Obwohl der Alte irgendwie nicht so recht ins Bild von Julu'Gul passte. Da sie ihm allerdings kein zweites Mal begegneten, vergaß Uglúk die Angelegenheit bald wieder. Für ihn hatte es keine Bedeutung. Viel mehr sollte hingegen das Treffen von Brosh und Gargomok besitzen, das nun anstand, denn der Oberst befand sich endlich wieder im Lager.

  13. Beiträge anzeigen #53 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Krupp
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    Krupp ist offline
    Etwas abseits der Krushak-Orks und –Söldner saß der alte Krupp im Dreck und betrachtete skeptisch seinen bandagierten Arm. Die Leinenbinden waren verdreckt und von Wundsekret und Blut durchnässt, die Wunde verheilte nicht so schnell wie sie eigentlich könnte, da sie durch die ständige Bewegung nicht zur Ruhe kam und immer wieder aufriss. In Myrtana hätte er sich keine Sorgen um die Heilung gemacht, doch hier in den Nordlanden und insbesondere hier in Julu'Gul war die Angelegenheit ein wenig ernster. Nicht nur das oft raue und vor allem kalte Klima, sondern auch die teils ruppige Umgangsweise konnte einem hier zum Verhängnis werden. Bei einer Angelegenheit hatte der Alte allerdings mehr oder weniger Glück, denn sich in den Ringkämpfen beweisen, musste er nicht. Dafür war seine Verletzung zu schwer, als dass er sich so hätte beweisen können. Teils froh seinen eh schon geschundenen Körper nicht weiter zu belasten, teils verärgert, dass er den Jungspunden nicht zeigen konnte, dass der alte Krupp immer noch was auf dem Kasten hatte, wechselte er seit langem mal wieder den Verband und wickelte die Leinen binden langsam von seinem Arm. Der Schmerz war erträglich und signalisierte ihm, dass er wenigstens noch ein bisschen Gefühl im Arm hatte, was man von seinem Unterarm samt Hand nicht behaupten konnte. Diese spürte er schon seit längerem nicht mehr, aber ob es von seiner Verletzung, oder der beständigen Kälte kam, wusste er nicht. Die Wunde an sich war nicht so gut verheilt, wie er es sich erhofft hatte und sah eigentlich noch schlimmer aus, als er sie das letzte Mal betrachtet hatte. Das Blut, dass an einigen Stellen immer noch seinen Weg aus Krupps Körper fand, war dabei noch die weniger Beunruhigende Sichtung. Viel unangenehmer war ihm dagegen der Eiter, der sich schon hier und da zeigte und in ihm kein sehr angenehmes Gefühl aufkommen ließ. Auch wenn er schon schlimmeres gesehen hatte, so war die Erfahrung am eigenen Leib schon wieder etwas ganz anderes. Schnell legte er daher einen neuen Verband an.
    Als er seinen Arm ausreichend versorgt hatte und anschließend seinen Blick durch das Lager schweifen ließ, bemerkte er mit Schrecken wie einige der hier stationierten Orks zu seiner Gruppe getreten waren und irgendetwas herumbrüllten.
    „Was ist denn da los?“ fragte der Alte sich und mühte sich zum Clan zurückzutrotten, um zu erfahren was da vor sich ging.

  14. Beiträge anzeigen #54 Zitieren
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    "Sitzen bleiben.", befahl der Schwarzork in aller Ruhe. Rudra schien sich darüber aufzuregen, dass die Morras weggebracht werden sollten. Manche Orks sahen es wohl irgendwie so. Tat sicherlich nicht. Er streichelte Ulu und sah schon fast belustigt zu, wie die Morras gezwungen wurden in ihr ungewisses Schicksal zu treten.
    "Wenn wir durch Morragebiet zogen, wussten wir auch immer auf was wir uns einlassen. Hier ist das Land der Orks, nicht der Morras. Der Schöpfer entscheidet über sie.", meinte der Urkma und warf einen Stock weg, den Ulu eiligst holte.

    "Ausserdem würden wir uns nur schaden, wenn wir helfen. In die Satqua-Legion will keiner von euch - seid euch sicher.", mahnte der Berserker und legte am Feuer Brennholz nach. Die Morras waren Tat'ank'Ka gleich. Seid sie Faring verlassen hatten, bestand in seinen Augen kein Bündnis. Sie waren Notrationen, auch wenn manche Orks sie wohl als Sklaven in Zukunft oder sowas betrachteten oder wirklich noch als Verbündete. Aber er traute ihnen nicht. Einzig dem Sklaven von Brosh. Der Rest hatte aber keinen Namen und Ruf der für Tat'ank'Ka einen Wert hatte.
    In aller Ruhe sah er zu, wie die Morras sich allesamt erheben mussten.

  15. Beiträge anzeigen #55 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline

    Thronsaal des Schreckens

    Tief einatmen, ruhig ausatmen... jeder Schritt fiel Brosh schwerer je näher er dem Hauptgebäude gekommen war. Beherrsch dich! Schrie er sich förmlich selbst immer wieder an... oder schrie er Ruk'Kars Geist an? Oder umgekehrt? Brosh wusste es nicht, er wusste nur, dass er für den Kodex, für den Schein Ruhe bewahren musste und sich nicht gleich auf das Schwein von Verräter zu stürzen, das ihn, seinen Vater und so viele anderen zu Unrecht gepeinigt und hintergangen hatte.
    Blut würde heute mit Blut bezahlt... doch davor musste er noch einen Moment der Ruhe bewahren, nur einen... dann würde er sein Schicksal als Rächer des Orktums erfüllen.
    Fast schon unnatürlich ruhig öffnete er die Türe zum Haupthaus, atmete ein allerletztes mal tief durch, ehe ihm der Offizier die grosse Doppeltüre zu Gargomoks Thronsaal öffnete und er eintrat.

    Er sah aus wie damals... genau gleich... nein etwas älter... aber das war auch alles, seine Art seine Bewegungen, seine grässliche Visage, seine schiefen Zähne, das abgetrennte Ohr, das andere Ohr das regelmässig zuckte, die lächlerich möglichst bedrohlich, aber dadurch völlig unhandlich gestaltete Stachelrüstung... und wie schon damals prasselte einem ein Regen aus Speichel entgegen wenn er sprach... oder wie so oft brüllte.
    Die Lakaien Gargomoks taten dann auch das, was sie schon immer getan hatten, wenn der Oberst in Rage geriet... Feige zu Boden zu schauen und sich verkriechen.
    Brosh hingenen stand stille da, liess die Worte des Verräters an ihm abprallen als wären sie heisse Luft.

    Als stille einkehrte zeichnte sich ein überlegenes Lächeln auf Broshs Gesicht... Gargomok war noch derselbe... und Brosh hätte ihn schon damals erschlagen können und heute, viele Jahre später und um viel Erfahrung und Kampfkunst reicher, stand es um Gargomok noch schlechter, auch wenn der alte Ork das wohl erst realisieren würde, wenn sich Broshs Klinge in seinen Körper bohrte.

    Ein kichern riss Brosh aus seiner Ruhe und scheinbar war auch Gargomok überrascht, versuchte es aber zu ignorieren.
    "Ihihihihih. er ist zurückgekehrt... und er wird zuende bringen, was er angefangen hat... ihiihihihihihih" quasselte die Stimme des alten Orkes drauf los, langsam stützte er sich auf seinen Stock und trat näher... Brosh musterte ihn lange... dann erkannte er ihn.
    "Ihihihihihih, er hat das Schwert mitgebracht... der Kreislauf schliesst sich... er verlangt seine Ehre zurück... und stellt die Frage ob es wirklich er war, der verbannt werden musste." sprach der alte mit quitschender Stimme weiter, bewegte sich mühselig auf den Stock gestützt durch den Raum und blieb zwischen Gargomok und Brosh stehen, der Rest der Ork im Raum schauten ihm gebannt zu.
    "Damals... war es zu früh." sprach er dann zu Brosh gewandt ehe er den Kopf ruckartig zu Gargomok drehte und damit seinen alten gebrechlichen Körper mit der faltigen Haut die kaum noch Fleisch und Muskeln zu bedecken hatte, fast überforderte "Damals war das Recht auf deiner Seite Gargomok" genauso ruckartig wie vorher drehte er seinen Kopf wieder zu Brosh, eine seltsame Aura umgab den alten Richter der Orks "Heute ist deine Zeit gekommen, junger Urkma." dann drehte er sich ein letztes mal zu Gargomok und wies zitternd mit dem Stock auf Gargomok "Und du wirst deine Unschuld beweisen müssen... sprich deine Klage Sohn der Flammenden Faust, sprich deine Klage du der dem Lager des Schreckens entronnen, der Verbannung entstiegen bist und den Thron Farings erklommen hast, sprich deine Klage und ich werde ein letztes Mal über euch richten!" endete der alte Ork den Gehstock drohend in die Luft gehoben.

    Brosh war überascht... ja eigentlich sprachlos, dennoch schien er zu wissen, was es zu tun galt... oder war es nur Ruk'Kar, seine Ahnen in ihm, die wussten was es zu tun galt?
    Niemand würde es je erfahren, denn er tat es einfach.
    Brosh schlug sich mit beiden Fäusten auf die Brust "Höre meine Klage, Richter der Gerechtigkeit." mit diesen Worten löste er seine Äxte vom Rücken und liess sie unter lautem scheppern zu Boden krachen "Ich bin Brosh dar Urkma" Brosh löste den Grut mit seiner Peitsche seinem Jagdmesser und warf ihn zu seinen Äxten "Kriegshäuptling des Krushakclan" mit einem Ruck löste er seine Schulterpanzer und liess sie unbeachtet zu Boden knallen "Oberbefehlshaber der myrtanischen Armee" mit wenigen Handbewegungen hatte er seinen Brustpanzer gelöst und liess die beiden Platten wegkippen "Anführer der Urkmaelite" Armschienen und Panzerhandschuhen gesellten sich zum Rest Broshs Ausrüstung "Vollstrecker des ersten Urkma Ruk'Kar" auch die Wyrdrakleder Unterrüstung fiel zu Boden und entblösste damit den nackten Oberkörper des Urkmas "Sohn Kal'Pak Urkmas und verlange Gerechtigkeit." nur noch mit Beinpanzer und Urkmaschärpe bekleidet liess er das Krush Varrok aus der Scheide gleiten und wies damit auf Gargomok "Gerechtigkeit für meine Verbannung, sie war falsch, denn ich lag im Recht, deine Lakaien und du, ihr wart damals unfähig, nicht ich!" das Varrok fest umklammert schlug er sich auf die nackte Brust "Gerechtigkeit für meinen Vater, den du schändlich im Stich liesst im Tal der Eiswächter." ein zweites Mal schlug er sich auf die Brust "Und ich verlange Gerechtigkeit für die ganze Orkheit, denn dein Verrat, dein Handeln hat Schande über uns alle gebracht, liess uns schwach werden, unsere Prinzipien vergessen, an unseren Werten zu zweifeln, ja dein Verrat hat uns alle krank gemacht!" endete Brosh, ehe er sich ein letztes Mal auf die Brust schlug und Stille einkehrte.

  16. Beiträge anzeigen #56 Zitieren
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Calintz hatte geahnt, dass es so kommen würde. Die Orks waren gekommen um sie in Gewahrsam zu nehmen. Sie..."einzukochen". Zumindest war der Hashashin der festen Überzeugung, dass dies die wahre Absicht der Grünhäute war, die einen Kreis um den Söldnerpulk gebildet hatte und sie aufforderte mitzugehen. Es war ein Trupp, bestehend aus gut zwei Dutzend mäßig gerüsteter Krieger. Ihre Waffen hatten sie zum größten Teil nicht gezogen. Warum auch? Schließlich wäre es ausgesprochen töricht sich ihnen zur Wehr zu setzen, denn sie befanden sich immer noch inmitten eines gigantischen orkischen Feldlagers. Da konnte man als Mensch nur schlecht entkommen, geschweige denn, nach gelungener Flucht, in der Menge untertauchen. Das wäre schlichtweg irrsinnig.

    Andererseits war Calintz, ebensowenig wie sein Schüler, nicht unbedingt für seine vernünftige Handlungsweise bekannt. Natürlich war es irrsinnig, wenn nicht gar glatter Selbstmord, sich den Wachen zu widersetzen, doch der Veteran hatte nicht vor in einem orkischen Kochtopf seinen letzten Atemzug zu machen. Also...musste er handeln.

    Langsam löste sich der Kreis um die Söldner herum auf und die Orkwachen begannen sich in Zweiergruppen auf je einen Menschen aufzuteilen. Anschließend wurden ihnen die Waffen abgenommen und wurden der Reihe nach abgeführt. Dabei machte jedoch niemand auch nur die geringsten Anstalten Widerstand zu leisten. Nicht einmal Faren...ihr ach so großer Söldnerführer. Doch Calintz wusste warum. Es ging um Keala. Und er konnte das, so seltsam es auch klingen mochte, verstehen. Er selbst wollte jedoch nicht so leicht aufgeben. Das musste er sich als altgedienter Söldner, Leibsklave von Brosh dar Urkma und gefürchteter Attentäter nicht bieten lassen. Orkland hin oder her...

    Als die zwei Orkwächter an den Weißhaarigen herantraten, beugten sie sich etwas zu dem kleinwüchsigen Mann hinunter und betrachteten ihn mit einem seltsam anmutenden Interesse. Kaum verständlich brummte einer von ihnen:

    "Neffarr...Wiiz nagash..."

    Calintz sah der Grünhaut in die Augen. Er hatte nicht wirklich verstanden, was der Wächter da von sich gegeben hatte, aber aus irgendeinem Grund mussten sie seinen orkischen Namen kennen. Oder die Bezeichnung "Schneehaar" war für Menschen mit seiner Haarpracht bei Orks üblich.

    "Deine Waffen, Morra.", murmelte der Ork weiter und streckte ihm seine Pranke entgegen. Cal jedoch machte einen Schritt zurück und entgegnete mit einem schiefen Grinsen:

    "Ich glaube nicht..."

    Blitzschnell zog der Hashashin einen seiner Wurfdolche hervor und schleuderte ihn der Grünhaut entgegen. Das kleine Geschoß bohrte sich durch die Lederrüstung des Kriegers und drang tief in dessen Fleisch ein. Augenblicklich stieß der Wächter einen wutentbrannten Schrei aus und brüllte seinen Kameraden zu:

    "Krothak! Lugdusch Morra!"

    Nun waren alle in Alarmbereitschaft versetzt und während jeweils ein Ork den ihm zugewiesenen Söldner festhielt, rannte der Zweite los um den rebellischen Menschen zu überwältigen und ehe er es sich versah, war Cal umzingelt von einer verärgerten Orkmeute, die auf teils auf ihn eindrosch und teils ihn festhielt. Es fühlte sich an, als würden sie nach Leibeskräften versuchen seine Knochen in eine vollkommen andere Position zu bringen. Mehrere Male glaubte der Meisterdieb ein lautes Krachen zu vernehmen, doch genau konnte er es auch nicht sagen. Die Schmerzen überwältigten ihn schlichtweg. Eine handvoll Orks die auf einen kleinwüchsigen Menschen einschlug...das war beileibe zu viel. Auch wenn er mittlerweile an Schmerzen gewöhnt war.

    Die Grünhäute ließen schon nach kurzer Zeit wieder von ihrem Opfer ab, traten ein paar Schritte zurück und starrten den am Boden liegenden Söldner verachtungsvoll an. Ein paar von ihnen zogen sich die kleinen Wurfdolche des törichten Rebellen aus dem Leib und warfen sie achtlos zu Boden. Cal wusste nicht wie genau er es geschafft hatte all seine Dolche zu "verteilen"...im Augenblick wusste er eigentlich überhaupt nichts. Er rang lediglich mit den unsäglichen Schmerzen und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. Plötzlich wurde der kleine Mann hochgehoben und einer der Orks schulterte ihn. Dass er dabei nicht gerade zimperlich umging, muss man an dieser Stelle nicht erwähnen. Allerdings kam es auf die paar Schmerzen nun auch nicht mehr an.

    Der Blick des Hashashin war trüb und verschwommen, doch glaubte er das Gesicht Farens nicht weit von ihm entfernt zu sehen. Unter Aufbringung seiner letzten Kräfte, rang er sich zu einem gequälten Lächeln durch und röchelte:

    "Wenigstens...muss ich nicht...laufen."

    Ein Schwall Blut der aus seinem Mund drang, verhinderte weitere Worte. Dann...verlor Calintz das Bewusstsein.

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    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Was ...? Was war hier los? Misstrauisch schaute sie zu den Orks, die kamen. Warum? Sie schienen die Menschen wegbringen zu wollen, jene Menschen, die seit Beginn der Wanderung nur noch nutzlos waren, vielleicht etwas Ration. Keinem Ork konnte man trauen, was das anging, und als Orkfraß zu enden war nicht ihre Intention. Hastig sah sie zu Faren, der bei Calintz und Azil war, doch schon bald verdeckten die Orks jede Sicht auf das Geschehen dort. Wider Erwarten war es nicht Faren, der sich gegen diese Festnahme wehrte, sondern Calintz, ausgerechnet. Von diesem kaltblütigen Mann hatte sie alles erwartet ... außer offener Gegenwehr.
    "Krothak! Lugdusch Morra!"
    Kaum dass der Ork den Befehl gebrüllt hatte, wurde sie grob von einer fellbewährten Klaue gepackt. Kea war geneigt, zu versuchen, sich loszureißen, aber sie wusste, sie würde das nicht schaffen, also ließ sie es. Der Kreis um Calintz verdichtete sich, sie konnte Faren und Azil nicht erkennen. Dumpfe Knalle ertönten, als werde ein Wesen geschlagen, und teilweise waren Knacklaute zu hören, die Kea das Blut in den Adern gefrieren ließen. Sie schlugen auf den Widerstand ein, und nur kurze Zeit später weitete sich der Kreis wieder und ein Ork packte den Weißhaarigen auf die Schulter. Er bewegte die Lippen, doch was er sagte, verstand Kea nicht. Eingeschüchtert von diesem Beispiel ließ Kea alles mit sich geschehen. Falls sie Rache wollte, dann musste sie die später nehmen. Jetzt waren sie unterlegen, Menschen unter Orks. Keine Chance auf Gegenwehr, ihre Gegner waren zu kräftig.
    Hoffentlich tauschen sie nicht Kochrezepte mit der Eiswölfin aus.

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    Lehrling Avatar von Hagnutz
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    Hagnutz ist offline

    Gargomok der schreckliche

    Lächerlich, einfach nur lächerlich was hier abgezogen wurde... aber was sollte es schon. Gargomok konnte es egal sein, sollte der alte seinen Spass und Brosh seinen peinlichen Auftritt haben.
    Sie waren hier immer noch im Julu'Gul, und Gargomok verkörperte das Julu'Gul, er frass wer ihm nicht passte, er liess leben wen er wollte und all jene die er leiden sehen wollte, würden leiden.
    "Du bezichtigst mein Handeln als falsch? Und doch bin ich der Oberst des Imperiums der die besten Krieger ins Heer schickt. Bezichtigst mich des Verrates wo wir es waren, die die Invasion erst ermöglichten. Ja du bezichtigst mich des Verrates obwohl du selber ein Verräter bist... wer ausser dir würde es wagen Kan zu verraten und einen Kriegsfürsten hinterücks zu ermorden? Jetzt wird mir alles klar Brosh dar Urkma, die Geschichten sind also wahr und du tanzt hier mit deinen stinkigen Morras auf... um den Verrat tiefer zu tragen. Du bezichtigst mich als Verräter am eigenen Volke... dabei bist du es selbst!" donnerte Gargomoks Stimme durch den Raum.
    Plötzlich kam Regung in die Menge der Offiziere die das ganze still und kläglich beobachtete hatten "Ja genau!" "Recht hat er!" "Verräter!" brüllten sie im Chor und knurrten Brosh an.

    "Er trägt die Klinge der letzten Ehre." unterbrach der alte Richter die Aufruhr und wies auf das Varrok das noch immer auf Gargomok gerichtet war "Er hat sich entledigt seiner Vergangenheit und Zukunft, er steht vor euch als Frischling der Orks und erwartete Gerechtigkeit." fuhr der alte mit seiner Krächzenden Stimme fort "Gerechtigkeit soll er bekommen, die Gerechtigkeit des Schwertes!" rief er schon fast und erstickte fast an seiner Stimme.

    "Sie sind versammelt mein Kriegsherr..." platzte der Offizier den Gargomok vorher geschickt hatte in den Raum nur um abrupt inne zu halten.

    Der Alte ergriff wieder das Wort "Sie alle werden Zeuge der Gerechtigkeit sein... tretet nach draussen" der alte wies mit seinem Stock zur Türe "Und zeigt auf wessen Seite die Ahnen stehen, wer Verräter und wer Verfechter der Orkheit ist... möge der schuldige durch sein Blut reingewaschen werden!"

    Brosh war der erste der sich bewegt hatte und das Haus verlassen hatte, ihm folgte der ganze Rest, Gargomok und sein ganzer Stab. Zornig riss der Oberst seine Schwertlanze aus der Halterung, die Lanze in der Rechten, das Kriegsschwert in der Linken folgte er seinem Kontrahenten, vor dem verlassenen Haufen an Waffen und Rüstungen Broshs hielt er ein letztes Mal inne... würden ihn die Ahnen für seine Taten bestrafen?

    Niemals! Brüllte er sich selbst an, er hatte immer gehandelt wie ein Ork zu handeln hatte, Macht war das höchste Gut, dafür musste man auch mal ehrlos handeln, seine Taten waren nicht gegen die Arroganz und den Verrat den Brosh getätigt hatte... er würde dem Jungspund schon zeigen wieso er Herr über dieses Lager war.

    Draussen wartete man bereits gebannt auf das was folgen würde. Alle Kompanien hatten sich auf dem Antrittsplatz versammelt und auch die Orks aus dem Trupp Broshs waren da, einzig eine Lücke inmitten des Platzes, der sie alle ihr Gesicht zugewandt hatten, war frei geblieben. Sie alle starrten auf den graugrünen Hünen im Zentrum des Freiraumes. Es wurde getuschelt, Gerüchte nahmen bereits ihren Lauf, als Gargomok isn freie trat.
    Just in dem Moment wurde es abrupt still.
    "Hoch lebe Gargomok unserer Führer!" brüllte einer der Offiziere laut und das ganze Lager, mit Ausnahme der Krushaks wiederholte "Hoch lebe Gargomok unserer Führer!"
    Der Oberst hob beide Waffe in die Luft, nun waren alle Blicke ihm gewidmet, wie ein Held, wie ein Halbgott marschierte er durch den schmalen Pfad den man ihm geöffnet hatte in Richtung Zentrum des Platzes, dahin wo Brosh dar Urkma stand.
    "Hoch! Hoch!" brüllte das Heer, während Gargomok immer näher ans Zentrum schritt und es schliesslich erreichte.
    Elegant wirbelte er die Schwertlanze durch die Luft und rammte sie dann schliesslich vor Brosh in den harten gefrorenen Boden. "Möge das Schwert entscheiden." erklährte er von sich selber überzeugt und warf sich das Kriegsschwert von der linken in die rechte Hand.
    "Ich hätte dir schon damals zeigen sollen, wer der wahre Meister am Schwert ist, Brosh dar Urkma... der aufmüpfige Rekrut von Damals hat wohl zu selten auf die Fresse bekommen. Nun es wird dein Untergang sein, Drecksblut!" verhöhnte Gargomok sein gegenüber ehe er einen lauten Kampfschrei ertönen liess und sich auf Brosh stürzte.
    Sofort begann die Masse zu jubieren und ihren Anführer anzufeuern.

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Julu'Gul

    Dies war die reine Form der Entscheidung. Die orkische Art Dispute untereinander zu lösen – der Kampf Ork gegen Ork. Ein Krieger mochte noch so geschickt mit der Klinge sein, er würde nackt vor den Ahnen stehen, wenn seine Zeit gekommen war, und eben diese Zeit hatte soeben für einen der Kämpfenden geschlagen.
    Um sie herum jubilierten und brüllten die Rekruten und Offiziere des Julu'Gul, die ihren Oberst triumphieren sehen wollten. Schließlich waren sie Teil des Lagers des Schreckens, der höchsten Instanz der Kriegerausbilung.
    Der Krushakclan, Proyas Brüder, trommelten ihre Waffen aneinander, stampften mit den Füßen und brüllten ihre Gefühle heraus, die dem Kriegsherrn als Ansporn dienen sollten. Die junge Orkin hingegen stand regungslos neben Han-Pak, der das Duell treffend kommentierte.
    „Dieser Kampf mag von außen wie Geschick und Kraft aussehen, doch der Kern ist die Entscheidung der Ahnen. Wessen Vorfahren wollten den Geist ihres Kindes bei sich sehen? Wessen Ahnen wollten sicher stellen, dass dem Sohn ein qualvoller Tod bevorstand und sein Weg in die Geisterwelt möglichst beschwerlich war? Wessen Stamm gönnte ihrem Emporkömmling das weitere Leben und einen ehrenvollen Sieg?“, stellte er die elementaren Fragen, die ein Duell der Ehre ausmachten.
    „Brosh dar Urkma wird obsiegen“, flüsterte Proya fast, die sich ihrer Aussage so sicher war, dass man hätte meinen können, sie hätte die Zukunft gesehen.
    „Man wird sehen“, erwiderte der alte Grünork lediglich und schaute dem Kampf mit stummen Lächeln zu.

    Der Schamanin war bewusst, dass sie sofort würden aufbrechen müssen, sobald ihr Anführer verloren hätte, denn sie wurden nur geduldet, nicht gastfreundlich behandelt. Doch ihre Instinkte sagten ihr, dass dem nicht so sein würde, auch wenn sie nicht um die Zukunft des Häuptlings wusste. Wie diese, stand auch noch die Vision, welche sie im Pferch der Wargen gesehen hatte, in der Schwebe, denn Han-Pak hatte nur gesagt, dass die Zeit kommen würde, in der man darüber reden musste, was geschehen war. Die Frage nach dem Kommenden jedoch war von größerer Wichtigkeit und so hatten sie sich den gegenwärtigen Problemen zugewandt, die nun ihren Höhepunkt erreicht zu haben schienen. Angefangen hatte es, als alle Morras abgeführt worden waren – kein Verlust für Proya, die sich ohne große Anstrengungen an den Befehl ihres Berserkers hatte halten können und doch spukten Gedanken an P'at'ish in ihrem Hinterkopf herum, die sie oftmals fortscheuchte in dem Wissen, dass er sich zu wehren wusste.

    Die Schwerter der Duellanten schlugen aufeinander und Funken stoben in alle Richtungen. Die Körper der Kontrahenten dampften vor Hitze in der kalten Winterluft und durch ihre glühenden Augen zogen sich immer mehr Äderchen, die von Antrengung zeugten. Noch war kein Ende zu sehen, doch Proya kannte es bereits – es war Schicksal.

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    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Calintz fühlte sich, als hätte ihn ein Troll kräftig durchgekaut und wieder ausgespuckt. Sein Schädel brummte unaufhörlich und das unsäglich laute Schleifgeräusch, welches an sein Ohr drang, machte es nicht wirklich besser. Vorsichtig und langsam öffnete der Hashashin seine Augen und sah einen wahrhaften Koloss von Ork vor sich stehen...allerdings nicht im positiven Sinne. Es machte den Anschein, als ob man hier den Versuch gewagt hatte, ein Orkbaby von klein auf in eine weiße Schürze zu stecken und es unaufhörlich gefüttert hatte. So lange, bis das Ergebnis wie eine dicke, verpackte Wurst aussah, die ihre unglaubliche Fülle nur noch mit einer, kurz vor der Zerreißprobe stehenden, Schürze zusammenhielt. Anschließend hatte man dieser "Kreation" offenbar ein paar schiefe Hauer verpasst, einen schmierigen Haarschopf und ein Gesicht, was einen bis an sein Lebensende in seinen Träumen verfolgen würde. Zu guter Letzt lernte man dem Ork noch rudimentäre Kochkünste, drückte ihm ein Messer in die Hand und sperrte es in einer Küche ein.

    So oder so ähnlich sah die Grünhaut aus, welche nur wenige Schritte von dem kleinen Mann, welcher gefesselt am Boden saß, die Messer wetzte. Als er merkte, dass seine "Zutat" wach geworden war, bildete sich ein hässliches Grinsen auf dem Gesicht des Verunstalteten. Zumindest glaubte Cal, dass es ein Grinsen sein sollte. Schwerfällig bewegte sich der Koch nun auf den Weißhaarigen zu und öffnete sein hässliches Maul um etwas zu sagen. Gleichzeitig troff ihm Speichel von den Lippen, was den ansonsten so hartgesottenen Söldner all seine Schmerzen vergessen und angewidert zurückzucken ließ.

    "Aaaaah...Morra wach. Du Glück haben..."
    "Bist du dir sicher?"
    "Ja...Schamane Knochenbruche geheilt, weil Splitter in Vorspeise nix gut. Jetzt ich kann dich vorsichtig auseinander nehmen und Gorgatsuk köstliches, weißes Fleisch serfffieren."
    "Tatsächlich...ich Glückspilz."
    "Nicht wahr? Grash sich auch darüber freuen. Nommalerweise Schamane nix in Küche kommt. Grash war richtig stolz. Schamane allerdings nix lang geblieben. Hat Grash nur einmal angesehen und ist dann gegangen."
    "Wie unverständlich...dabei bist du doch so ein ansehnlicher Kerl..."

    Calintz' Sarkasmus kannte keine Grenzen. Wie auch? Schließlich saß er in einer Küche und wartete darauf zubereitet zu werden. Früher hatte er immer geglaubt, dass er eines Tages am Strick enden würde...

    "Ich dir jetzt erklären wie du zubereitet wirst, damit Kriegsherr auch richtig gut schmecken."
    "Oh ja, bitte. Genau das wollte ich schon immer wissen, wie man einen Calintz zubereitet."
    "Nein nein, nix Caalnitz. Weißmorra."
    "Mein Fehler..."


    Oh ja...der Strick wäre um ein Vielfaches angenehmer gewesen...

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