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    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Der irre, blutgeile Mörder neben ihm schien sich aber entgegen seiner offensichtlich ziemlich selbstbewussten Einschätzung einige Gedanken gemacht, was diese 'Philosophie' anging. Oder aber auch nicht... denn das, was ihm der Mann da verkaufen wollte, hörte sich sehr viel eher nach Talent oder Instinkt an. Und genau das wollte er auch nachfragen - wurde dann aber von der Barriere abgelenkt. Das war wirklich interessant... so etwas hatte Azil noch nie vorher gesehen. Wie eine massive Wand aus Eis, aber irgenwie durchsichtig aber auch nicht - das war niemals echtes Eis. Er sah, wie sich die Menschen und Orks vor ihnen jeweils irgendetwas aufschlitzten, meist Handfläche oder etwas ähnliches - und sich dann durch diese... Barriere kämpften. Die Orks kamen sichtlich leichter durch als die Menschen, die oft schon beim Eindringen in diese Wand in Schwierigkeiten kamen.

    Wie immer am Ende der Kolonne, waren Azil und Calintz die letzten, die an die Barriere herantraten. "Das ist wirklich interessant.", pflichtete Azil seinem Lehrmeister zu. "Was ist das? Eine magische Barriere? Echtes Eis, mit einem Zauber versehen? Oder etwas ganz Anderes? Über sowas habe ich bisher nicht einmal wirklich gehört, nur in einigen sehr alten Schriften etwas darüber gelesen..." Seufzend streckte er die Hand aus, klopfte gegen die 'Wand', spürte die eisige Kälte, die davon ausging. Es schien reele Kälte zu sein, aber das Tier war einfach nur so hindurch gegangen - es bestand also wirklich ein echter Unterschied zwischen Tieren, Menschen und Orks? War es vielleicht Calintz' Philosophie, die Humanoide von Tieren unterschied? Kein Instinkt, nein, etwas, was einem praktisch auf die Seele geschrieben war; Etwas was einfach da war, etwas, was Tiere nicht besaßen. Seelen? Nein, auch Tiere hatten eine Seele - eigentlich waren sicherlich die meisten Bedingungen gegeben, die Tiere zu einem denkenden, klugen Wesen machen würden. Aber was war es nur, was machte Humanoide Wesen zu.. Herrschern? Überwesen? Sicher nicht das Hirn, nicht der aufrechte Gang oder die Koordination des Körpers, oder sogar Gold, also eine Art Währungssystem, nichts von alldem, all das konnten Tiere einfach besser.

    Da fiel es dem jungen Mann wie Schuppen von den Augen: Natürlich. Es gab überhaupt keine Möglichkeit, als dieses eine Ding als Ausgangspunkt für alle Intelligenz, alle Interaktion und alle Bildung von Gemeinschaften zu sehen. Die Grundlage aller Macht ist das Wort, murmelte er sich in den nicht vorhandenen Bart, seufzte leise. Ja, natürlich. Grinsend sah er kurz zu Calintz. "Philosophie, Talent, Instinkt, Ästethik, was auch immer, alle Begriffe, die sich auf bestimmte Strukturen in einem Menschen Berufen, haben eine einzige Grundlage; nämlich das Wort, mit dem all dieses überhaupt erst Konsistenz bekommt. Seltsam, dass diese Strukturen uns den Zugriff zu bestimmten Dingen manchmal zu verwehren scheint, nicht wahr?" Mit einem schnellen Schnitt fügte er sich eine Wunde an der Hand zu, trat mit einem letzten Nicken in die eisige Wand, und spürte sofort, wie sich die seltsame Gewalt gegen ihn stemmte. Aber Azil kämpfte dagegen an, spannte seine Muskeln an und schloss die Augen, drückte seinen Körper immer weiter nach vorne. Kälte, Eiseskälte, wie ein eisiger Wind, wenn man nass war, wie Hagel auf nackte Haut, wie Messer, wie Dornen... Kurz gesagt: Die Kälte schmerzte. Er spürte, wie sie ihm seinen Körper rapide Energie entzog, wie er schwächer wurde - aber dann stolperte er auf der anderen Seite heraus, streckte sich, stellte sich wieder gerade hin. Anscheinend lohnte es sich, seinen Körper in Schuss zu halten - so überlebte man sichtlich länger. Einige der Söldner, die nur noch mit Erfahrung punkten konnten, oder sich hatten gehen lassen, sahen sehr viel schlechter aus als der Varanter, der seinen Mantel etwas enger um sich zuzog, aber komplett gerade stand. Zwar waren seine Haare seltsam steif, und auch seine Augen und sein Gesicht, sein Körper schmerzte von der brutalen Kälte, aber er ließ sich nicht beirren. Auf der anderen Seite erwartete ihn ein improvisiertes Lager, wie es aussah - Stumm sah der junge Mann sich um. Kam Calintz durch? Azil bezweifelte, das der Weißhaarige durch so etwas sterben würde...
    Geändert von Azil Al-Fidai (21.11.2010 um 11:50 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline
    Die Reise schritt fort und so näherte sich auch Proya ihrer alten Heimat. Die Gruppe aus Söldnern und Orks hatte ihr Lager vor dem Schlund des Drachen abgebrochen und war in seinem Rachen verschwunden.
    Welch interessante Art des Jagens, dachte die junge Orkin noch, als sie an der Seite Han-Paks zwischen den spitzen Zähnen des Drachenmauls hindurch ging. Dieser uralte Jäger besaß die Geduld von Jahrhunderten. Würde sich diese nun auszahlen?
    Der Eingang war ein Gebilde aus Stalagmiten und Stalaktiten, die sich zeitweise in der Mitte zu treffen oder auch haltlos in der Luft zu hingen schienen. Die Nüstern der urzeitlichen Fratze waren von Eis überzogen, sowie die Augen, die zur Unkenntlichkeit verblasst waren.
    Im Innern des Tunnels war es kälter, als noch davor. Es wehte kein Wind und doch hing ein Geruch nach Verderben in der Luft, gepaart mit der Reinheit der Kälte; eine äußerst tödliche Mischung.

    Die angehende Schamanin blickte an der Schulter des Orkes vorbei, der vor ihr ging und beobachtete, wie einer ihrer Anführer – der Name war ihr nicht bekannt – die Hand auf eine Mauer legte. War dies schon das Ende ihrer Reise? Würden sie umkehren müssen und sich dem Heer der Morras stellen? War es schon geschehen um Faring?
    Doch ehe sie sich weitere Gedanken um ihre momentane, anscheinend missliche, Lage machen konnte, durchdrang der Körper des Kriegsherrn das Eis und wurde von diesem verschluckt. Die weißen Wölkchen vor ihrem Mund lösten sich auf, als sie den Atem anhielt und sah, wie weitere Orks und auch Morras durch die vermeintliche Sackgasse schritten, als wäre sie nicht da. Was ging dort vorn vor?
    Sie schritt mit ihrem grauhaarigen Begleiter an den Kriegern vorbei und ließ ihre Pranke über das glatte Eis fahren. Unermessliche Kälte durchdrang ihre Hand und Taubheit breitete sich darin aus. Sie zog ihre Finger zurück, sodass langsam die Körperwärme zurückkehrte.
    „Der Odem des Eises“, sprach der alte Schamane, welcher sich offensichtlich an seine erste Begegnung mit diesem erinnerte, „Dies ist die Barriere, welche Dan'Esht von Myrtana trennt.“

    Proya wusste bisher nichts von dieser Etappe ihrer Reise, denn sie war damals, vor fast einem Jahr auf einem anderen Weg in das Reich der Morras gelangt und so war es eine Erfahrung, die sie niemals würde vergessen können. Es war die Pforte, an der sich entschied, ob man würdig war, das Reich der Orks zu betreten und sie wusste, dass es einen Preis dafür gab.
    „Das Blut des Willigen ist der Schlüssel zu diesem Tor“, erklärte Han-Pak, als hätte er ihre Gedanken vernommen.
    Der alte Ork zog einen Dolch hervor und schnitt sich den Handrücken auf, den er gegen die Wand aus Eis drückte. Sie färbte sich rot und die Hand glitt hindurch, als wäre jeglicher Widerstand wie fortgeblasen. Zurück blieb nur eine feine Färbung, die mit jeder Sekunde zu verblassen schien.
    Als mit eine der letzten besaß Proya nichts, mit dem sie sich eine Wunde hätte schlagen können und so griff sie auf ihre natürlichen Hilfsmittel zurück. Entschlossen schlug sie ihre Zähne in ihren Unterarm, bis der betörende Geschmack des Blutes ihren Gaumen verführte.

    Erregt von diesem Gefühl drückte sie ihre selbst zugefügte Wunde gegen das kalte Eis und glitt überraschender Weise hindurch, sodass sie beinahe gestürzt wäre. Doch ein Strom des Todes hielt sie aufrecht, drückte sie regelrecht zurück. Die Welt um sie hatte sich verändert.
    Glitzernde Kristalle zogen an ihr vorbei, ließen ihr Fell gefrieren und trieben ihr die Wärme aus dem Körper. Die junge Orkin kämpfte sich durch den Odem des Eises und erkannte nun, woher dieser Name stammte.
    Der Weg schien sich endlos zu ziehen und zu ihren Füßen bemerkte sie eine zusammengekauerte Gestalt, die sie als einen Söldner Farings erkannte. Seine Lippen waren blau, seine Augen geschlossen. Die Haut war von Kristallen überzogen und sein Körper schien sich aufzulösen, sehr langsam und doch stetig.
    Wie schon das Blut, wird er bald eins sein mit der Wand aus Eis, dachte die angehende Schamanin noch, ehe sie dem Odem entfloh und stolpernd die andere Seite erreichte. Ihr Blick kreuzte sich mit dem Han-Paks und ein zufriedener Ausdruck erweichte seine Züge.

    „Willkommen zuhause!“
    Geändert von Proya Anuot (21.11.2010 um 02:21 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #23 Zitieren
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    "Es geht weiter.", brummte Tat der zusah wie beide Mammuts sich in Bewegung setzten. Es war eine neue Erfahrung gewesen am eisigen Tor, wie er es beschrieb. Keine an dem es ihm war bestimmt zu scheitern. Die Kälte darin war wie in den Khorinisbergen, als er seine große Jagd machte, um als Ork seines Stammes anerkannt zu werden und nicht mehr als Frischling. Er lebte noch und so wie er die Nächte damals überstand, widerstand er auch dieser eisigen Kälte die in der Lunge brannte, wie ein Schmiedefeuer in das man seine Hand hielt - nur auf andere Art brennend.
    Gescheitert waren zwei Morras, wenn er richtig gezählt hatte. Besser für sie, denn die Nordlande wären noch eine weit härtere Probe für diese schwache Rasse. Mit einem Blick nach hinten verabschiedete sich der Schwarzork vom so eisigen Durchgang, bevor er von Gargo und Synkka begleitet, im vorderen Teil des Zugs marschierte und seine Orkarmbrust linksseitig schulterte. Immer wieder streckte er dann den Arm vor, zog diesen zurück und drückte die Armbrust an seinen Körper. Es war im Grunde schon so, wie mit seiner Hauptpranke und dem Hauptarm. Er war bereit für mehr. Doch bevor mehr käme, müssten sie wohl erst noch ein Stück weiter kommen - sie waren ja erst gerade logezogen.

  4. Beiträge anzeigen #24 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Feuer und Eis... Hitze und Kälte... es waren die Gegensätze dieser Welt die aufeinandertrafen, als Brosh durch das Odem trat.
    Während jeder einzelne, der durch die Pforte getreten war, mehr oder weniger verausgabt war und selbst die Orks ziemlich frohren, so schien der Kriegsherr in Flammen zu stehen, als er auf der anderen Seite herausgetreten war.
    War es der Respekt des Odems, bereits Broshs Vater gespürt zu haben? War es die Macht der Flammenden Faust die dem jungen Urkma den Weg durch das Odem geebnet hatte? Oder war es simpel das Feuer des Berserkers, das in ihm brannte und durch den Geschmack des eigenen Blutes entfacht worden war? Oder doch am Ende die Autorität des Anführers, die ihm diesen Pfad erleichtert hatte?
    Für Brosh kam es am Ende nicht drauf an, er glaubte an alles Theorien zusammen, er war die ultimative Macht die hier durchschritt, er war der unbesiegbare Brosh dar Urkma auf der Reise um seinem Volk den Weg zu weisen. Nichts konnte ihn aufhalten und die Pforte in die Heimat war nichts als ein Wegpunkt, der ihm sicher nicht im Wege stehen würde.

    Während sich alle um die entzündeten Feuer drängten um sich aufzwärmen und die Söldner die schwächsten unter ihnen aufpeppelten, konnte es Brosh kaum mehr erwarten weiterzuziehen. Er konnte die Heimat riechen und obwohl es das erste mal war, dass er an diesem Ort war, so spührte er die Nähe von bekannten Orten, so fühlte er das wohlbehaltene Gefühl, hier zuhause zu sein. Es roch nach Orks, Kälte und Tod... es galt also nur noch die kälte zu tilgen und der Urkma war zuhause.

    "Sie werden uns solange begleiten wie sie sich als würdig erweisen, ihre Hinterhältigkeit bringt ihnen hier nichts mehr, sind sie zu schwach werden sie hier untergehen, wir sind nicht mehr in Myrtana, das hier ist Dan'Esht, die Heimat der Orks. Ausserdem sind sie eine taugliche Notration, die freiwillig mitmarschiert." ergänzte Brosh zu Uglùk gewandt.

    Nachdem sie gerastet hatte, schwang sich Brosh wieder auf den schwarzen Häuptling. "Los, weiter gehts!" donnerte seine Stimme durch die Höhle worauf die kleine Gruppe wieder aufgebrochen war.

    Mit ihm an der Spitze marschierte unter anderem Tat'ank'ka, Brosh beobachtete ihn eine Weile, er schien sich den Rat des Kriegsherren zu Herzen genommen haben und übte, wenn auch nur für den sichtbar, der wusste, auf was er hinauswollte, beide Hände gleichwertig einzusetzen.
    "Wie siehts aus Bruder? Machst du Forschritte?" fragte der Kriegsherr vom schwarzen Häuptling gebeugt, während in der Ferne ein Schimmer Tageslicht sichtbar wurde, sie kamen dem Ausgang näher und näher.

  5. Beiträge anzeigen #25 Zitieren
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Orkwald
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Tat'ank'Ka nickte und schulterte seine Krash Orak. Bereit wollte er sein, egal was da am Ende des Ganges wartete - ob Troll, ob Khaz, ob Oger. Der Bolzen der auf der Orkarmbrust eingespannt war, war nicht umsonst ein vom Waffenschmied angefertigtes Geschoss, dass einfach nur durch alles durchschlagen sollte.

    "Mein linker Arm ist nun wie mein rechter Arm. Die linke Pranke spricht dieselbe Sprache wie die Rechte. Kraft hat der rechte Arm mehr, weil es mein Schmiedearm ist. Aber wenn ich eines Tages wieder die Zeit finden werde, um Kriegswerkzeug zu schmieden, würde ich es sogar mit der anderen Pranke machen und ich bin mir sicher meine Werke würden sich wie Brüder die in selber Nacht geboren wurden gleichen. Ja, Bruder. Ich fühle mich bereit, den nächsten Schritt zu gehen.", sprach der Urkma und erreichte wie Brosh auf dem Schwarzen Häuptling und der große Kriegsherr Uglúk auf seinem tierischen Gefährten den Ausgang.
    Laut tröteten die Tiere auf, sahen sie eine Landschaft wie sie sie kannten. Der Wind pfiff von der Seite die Sonne war verdeckt vom dichten Himmel.
    Zerklüftete Berglandschaft. Berge in denen nur Monster hausten die andere Monster fraßen und nur Orks mochten hier bestehen. Tat zeigte in die Lüfte, ein Orgo, ein großer Orkadler flog am Himmel. Waren gewöhnliche Adler der Berge schon groß, war dieses Geschöpf der Ork unter ihnen. Bergorks mussten bei diesen Vögeln immer aufpassen, wenn sie am Himmel erschienen. Zu leicht packten diese großen Greifer mal einen Frischling, wie der Adler den Hasen. Und doch wurden sie als heilige Tiere verehrt. Man durfte sie nicht töten, denn das brachte furchtbares Unglück. So wusste es der Schwarzork von den Erzählungen seines Stammesschamanen. Er wollte das Tier auch nicht umbringen. Für einen Ork war der große Vogel ein prachtvoller Anblick und eine große schwarz-goldenen Feder war für einen Ork so wertvoll wie die Trophäen eines Khaz oder Orth. Sie brachten Glück für den Besitzer und seine Nachkommen. Der oberste Schamane der Bergorks trug einen Kopfschmuck voller Orgo-Federn - so die Erzählungen.

    "Der Orgo fliegt in den Süden. Nicht in den Norden. Dahin will uns das Schicksal wissen.", sprach Han-Pak deutend.
    "Und was sagt uns das Schicksal über das dort?", fragte Tat'ank'Ka und zeigte auf die dunklen Stämme eines orkischen Forts. Es war wie man sich das bei Orks vorstellte - zackig, brachial, abschreckend. Orks zeigten auf sie, waren in Aufruhr oder so ziemlich überrascht.
    Augenblicke später wurde das hölzerne Tor von Orks hochgekippt und ein schwer gerüsteter Ork kam in Begleitung seiner besten Krieger hervor und würde sie wohl empfangen.
    Tat'ank'Ka blickte zu Brosh auf.

  6. Beiträge anzeigen #26 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Synkka
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    Synkka ist offline
    Die Tränenphiole am wärmsten Ort seines Körpers verstaut, wanderte der Palo durch die Eiswand, nachdem er sich mit seinem Ritualdolch vor Kälte zitternd fast den ganzen Finger abgeschnitten hatte. Seine blutende Spur an der Wand hinterlassend, marschierte er, mit der Überzeugung ihm würde dort drinnen der Finger sowieso wieder anfrieren, durch das Eis.
    Der Effekt der gefrorenen Nasenhaare hatte während der Wanderung nicht nachgelassen. Während er seinen ersten Schritt in die neue Welt wagte, fühlte er die Kälte wie einen Schlag in die orkische Fresse. Fesseln legten sich um ihn, schnürten ihm die Kehle zu, brachten seine rotierende Gedanken für einen Moment zum stehen, sodass er sogar die wundersame Flüssigkeit in seinem Höschen vergaß.
    Eine kurze Ohnmacht, ehe er von den anderen nachkommenden angeschoben, aus seinem Schlummerzustand erwachte und in aller frische weiter marschierte, als hätte er einen Tag voller Schlaf gehabt.
    Alle schienen den Marsch durch die Pforte überlebt zu haben, selbst die Morras, worüber Synkka sehr froh war, da er sie vielleicht noch gebrauchen konnte, wenn die Phiole nicht mehr mit Tränen gefüllt war.
    Keiner wusste was sie erwarten würde, noch weniger wusste Synkk was er mit den Tränen anstellen wollte, denn bisher hatte er sie nur ausgiebig betrachtet und verspürte nur alleine durch den Anblick eine ungeheure Stärkung.
    Er hatte sogar seinen Finger vergessen, der leicht herabhängend irgendwie fehl am Platz wirkte. Was er damit machen würde, musste er noch überlegen, vielleicht konnte ihm Rudra helfen ihn wieder anzunähen.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #27 Zitieren
    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    »Es ist alles klar ... ich wunderte mich nur einmal öfter über das Paradox. Du weißt schon, ich diene nun den Orks, die mir das angetan haben. Ich kann kaum glauben, dass ich das tue. Es ist, als wär das hier erst gestern passiert.«, hatte Keala mit einer wegwerfenden Geste erwidert. »Ein Paradoxon? Nein, das ist es sicher nicht. Schau mich an, ich habe durch die Orks mein gesamtes Dorf verloren und trotzdem vergieße ich jetzt schon seit Jahren Blut in ihrem Namen. Das ist kein Paradoxon, jeder rational denkende Mensch, der nicht durch Dinge wie ein übersteigertes Ehrgefühl oder den blinden Glauben an die Götter geblendet wird, hätte die selbe Entscheidung getroffen um sein eigenes Überleben zu sichern.«, hatte der Hüne mit einem bitteren Lachen geantwortet, froh darüber das ihr Gespräch im nächsten Moment vom Aufbruchsbefehl unterbrochen wurde.
    Faren versuchte zwar es sich nicht anmerken zulassen, doch die immer wiederkehrenden Alpträume und die extreme Kälte begannen langsam an seinem Geist zu zehren. Und so sehr er Kealas Gesellschaft auch genoß, wollte er trotzallem nicht das sie bemerkte in welch miserabler Verfassung er sich derzeit befand, war ihm doch bewusst das die junge Frau auch so schon genug Sorgen hatte.
    Die wilde, fremdartige Schönheit des Drachenberges nahm der Hüne kaum wahr, zu sehr war sein Verstand noch immer mit jenen alptraumhaften Bildern aus seinen Träumen beschäftigt. Erst als er beinahe mit Gorin zusammen stieß, der den Sack mit Farens wertvollsten Besitz trug, jenem schwarzen Meteoritenerz in dem noch immer die dunklen Energien seines einstigen dämonischen Bewohners pulsierten, kehrte die Aufmerksamkeit des Einäugigen wieder zu seiner Umgebung zurück. Gespannt hatte er beobachtet wie der Größte der Orks sich seine eigene Handfläche aufschlitzte, und sie anschließend auf die massive Eiswand gelegt hatte welche den Tunnel blockierte, nur um sich im nächsten Moment ungläubig sein noch verbliebenes Auge zu reiben als der Ork in die Wand eintauchte als bestünde sie aus flüssigen Wasser. Während nach und nach immer mehr Orks und auch Söldner in der Wand aus Eis verschwanden, trat der Hüne langsam nach vorn und fuhr mit einer Hand ehrfürchtig über die Oberfläche des Eises. Sofort frass sich eine eisige Kälte, die nicht von dieser Welt zu sein schien durch die Haut des Söldners und wanderte langsam seinen Arm hinauf. Mit einem Schaudern zog der Hüne seine Hand zurück, schlitzte sich mit einer schnellen Bewegung die linke Handfläche auf und drückte sich erneut gegen die Barriere aus Eis.
    Ohne den geringsten Widerstand drang Faren durch die Wand aus kristallinem Wasser, tauchte vollständig in jene übernatürliche Kälte ein, die sich sofort in jede Faser seines Köprers frass um auch den letzten Lebensfunken in ihm zu verzehren. Sich gegen die unsichtbare Strömung stemmend, welche im Inneren der Wand herrschte, zwang sich der Hüne immer weiter zu gehen, den Stillstand bedeutete den Tod in diesem Fluss aus ewigen Eis. Auch schien der Blutdurst dieser magischen Pforte noch immer nicht gestillt, denn Faren konnte spüren das sein Auge erneut zu bluten begonnen hatte und sah wie sein Blut sobald es unter dem Verband hervorgesickert war, sich in roten Schlieren um ihn herum im Eis ausbreitete und dann verschwand. Und dann, so plötzlich wie er in diesen Fluss aus reiner Kälte eingetaucht war, so plötzlich stolperte er auf der anderen Seite der Wand wieder daraus hervor.
    Die anschließende Rast war nur von kurzer Dauer, sodass dem Elitesöldner nicht genug Zeit blieb sich wirklich zu erholen und das Geschehene zu verarbeiten. Und so bemerkte er auch nicht das kristallisierte Blut, welches winzigen, tropfenförmigen Rubinen gleich, noch immer an seinen Wangen klebte.
    Geändert von Faren (21.11.2010 um 23:17 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #28 Zitieren
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Das Gespräch war bald unterbrochen worden, noch ehe sie hatte reagieren können, Fragen stellen können. War auch er mit den Orks konfrontiert worden, die ihm das angetan hatten? Hatte er sie gesehen, direkt vor sich, war aber doch machtlos gewesen? Sichern des Überlebens hatte Faren gesagt, aber es war ihr damals nicht darum gegangen. Faren und Azil hatten sie überredet, aber nicht darum. Es war um Ehrgeiz gegangen damals, nicht ums Überleben.
    Kälte, sie konnte kaum nachvollziehen, dass sie einst geplant hatte, in dieser Kälte leben zu wollen. Sie war allüberall, zog in die Glieder der Wandernden. Des Schweigens herrschte viel, so sank auch sie unfreiwillig in Gedanken, die sie vom Weg ablenkten, bemühte sich jedoch, Faren nicht mitbekommen zu lassen, welche Erinnerungen sie da quälten. Er war der Söldnerführer, hatte wichtigere Probleme als die ihren, als die Gewissensbisse einer Mörderin. Jahrelang vergoss er nun schon Blut ... sie hingegen hatte es vollbracht, drei Mäner zu töten, von denen nur einer ihr leidtat. Es war zu schrecklich, sich auszumalen, was sie nun fühlen würde, wenn sie allen dreien beim Sterben ins Gesicht geblickt hätte. Wie die Kälte machte sich ein Gedanke in ihrem Kopf breit: Wenn ich einen Menschen bedenkenlos töten kann, wenn ich bei seinem Sterben nicht in sein Gesicht blicke, könnte ich dann auch jeden der hier anwesenden Söldner töten? Einfach so? Ohne Gewissensbisse? Ihr wurde noch kälter, nicht durch die Kälte Nordmars. In diesem Moment ängstigte sie sich vor sich selbst. Sie schauderte und schaute auf, um auf andere Gedanken zu kommen, irgendwie.
    Der Tross stand. Was war dort vorn los? Sie zwang sich, am schwarzfelligen Ork vorbeizuschauen und sah, wie ein großer Ork eine Art Eiswand berührte, dann in seine Hand schnitt und durch diese Eiswand schritt. Blut, Eis, Tod, alle drei hingen so sehr miteinander zusammen, überlegte sie, als sie die Orks und Söldner sah, die ihr Blut gaben, die Wand zu durschschreiten. Auch sie musste es tun. Die Rekrutin nahm einen der Wurfdolche, die sie von Azil bekommen hatte, und fügte sich einen Schnitt in den linken Daumenballen zu, dann verstaute sie hastig den Dolch und berührte mit eben jenem Ballen die Wand, trat vorsichtig vor. Kalt, kälter, klirrend kalt, unbeschreiblich kalt. Kein Wort konnte die Kälte beschreiben, die herrschte, oder den Druck, der gegen sie ausgeübt wurde. Sie spielte mit dem Gedanken zu kapitulieren, doch ein vorsichtiger Blick nach vorn, wo sie die riesenhafte Silhouette Farens erahnte, ein Blick, der ihr die Augen fast wegfror, wie es sich anfühlte, überzeugte sie, zu kämpfen. Sie musste kämpfen, hier durchkommen. Es würde nicht immer wer anders da sein, der ihr helfen konnte, dies hier musste sie allein bestehen. Sie ballte die Fäuste gegen die Kälte, konnte kaum atmen, da die Kälte ihre Nase taub machte, ihre Augen und Ohren brannten, sodass sie die Augen schloss. Es war ein Kampf, nur einer, den sie nicht durch unfaire Mittel gewinnen konnte. Ihr blieb kaum anderes, als sich regelrecht gegen die Strömung zu stemmen, sich Schritt für Schritt vorwärts zu kämpfen. Ein ums andere Mal, besonders gegen Ende des Kraftaktes, als sie mehr und mehr an Kraft und Willen einbüßte, verlor sie fast das Gleichgewicht, aber sie musste durch! Sie musste die andere Seite erreichen!
    Beinahe hätte sie nicht gemerkt, dass sie durch war. Der Druck war plötzlich weg, und Kea stolperte, konnte sich gerade auffangen, bevor sie aufschlug. Es schien wärmer zu sein, und ihre Ohren und ihre Nase schmerzten. Sowohl Nasen- als auch Ohrenspitze spürte sie nicht mehr, spürte da nur noch nagenden Schmerz. Sie rappelte sich auf, zog nun auch die Füße aus der Eiswand, doch sie stand nur wackelig. Die Rekrutin hatte es gerade geschafft, sich zu einem der Feuer zu schleppen, da wurde auch schon zum Weitermarsch aufgebrochen. Leise stöhnte sie, fügte sich jedoch. Mit Hilfe eines anderen Söldners stand sie auf, nahm einen Schluck Alkohol, der ihre Kehle brennen und sie wild husten ließ, aber immerhin wärmte, dann trottete sie weiter, ins Ungewisse. Wohin auch immer die Orks wollten.
    Geändert von Keala (27.11.2010 um 16:19 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Krupp
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    Krupp ist offline
    „So lange ist es schon her…“, murmelte Krupp vor sich hin, während er die raue Berglandschaft betrachtete, die doch ganz anders war, als er sie in Erinnerung hatte. Über zwanzig Winter mochte es nun schon her sein, seitdem er den Odem zum ersten Mal betreten hatte. Damals als junger Krieger mit dem Ziel neues Land für sein Volk zu erobern und jetzt ein zweites Mal als gescheiterter Heimkehrer.
    „Ob mein Heimatdorf noch steht?“, fragte er sich und legte sich eine ernüchternde Antwort zurecht: „Schon damals war es dem Untergang geweiht, da kann ich nur froh sein, wenn sich die Mine noch finden lässt.“
    Etwas niedergeschlagen trottete er mit den anderen durch die alte Heimat, die Luft war eiskalt und doch brauchte der alte Ork sie zum Leben, selbst wenn der Frost sich mit jedem Atemzug erneut in seiner Lunge verbiss. Es war unangenehm, aber im Vergleich zu den Schmerzen, die von seinem linken Arm ausgingen, war es einem Mückenstich gleich.
    Selbst jetzt noch, Tage nach der Schlacht, spürte er die letzte Glut seines Selbsthasses, dessen Feuer sich vor Montera entfacht hatte. Und wie im Rausch der Sinne kam ihm der Schicksalsschlag vor, wenn er jetzt wieder daran dachte: Einmal nicht aufgepasst, hatte sich der Veteran von einem Monteraner ausspielen lassen und diese Unachtsamkeit beinahe mit dem Tode bezahlt. Doch stattdessen hatte es ihn nur seinen Arm gekostet, dessen Vitalität er für den entscheidenden Gegenschlag billigend in Kauf genommen hatte. Bewegungsunfähig, in alte Leinenbinden gewickelt und von seinem Wolfsfell verdeckt, hing dieser schlaff an seiner Seite und erinnerte ihn mit jedem pochendem Herzschlag an seine Nachlässigkeit.
    Bei Vengard war es ihm das erste Mal klar geworden, während seiner ganzen Zeit in Faring hatte ihn die Wahrheit verfolgt und jetzt bei Montera war es zur unumstößlichen Sicherheit für Krupp geworden, dass er nicht mehr so Kämpfen konnte, wie er wollte und wie er es Früher getan hatte. Körperliche Schwäche, die er mit seiner Erfahrung eigentlich hätte wettmachen können und weswegen er umso strenger mit sich selbst war, dass er nicht wachsam gewesen war. Ob er schlussendlich darüber froh sein sollte, überlebt zu haben, oder sich zu ärgern wieder eine ehrenvolle Chance verpasst zu haben im Kampf sterben zu können, wusste er nicht. Wie viele Chancen würde er noch haben, bevor er zu krank wäre um zu kämpfen und stattdessen in einer verlassenen Hütte solange vor sich hin zu vegetieren, bis sich Krushak seiner endlich erbarmt und ihn zu sich nimmt? Auch das wusste er nicht. Einzig und allein der Gedanke, dass der Schöpfer noch etwas mit ihm vor hatte und ihn noch lebend brauchte, ließ ihn über diesen trostlosen Gedanken hinweg kommen. Ja fast schon flehend hoffte er, dass Krushak ihm hier in der Heimat einen neuen Weg zeigte, jetzt wo ihm sein Clan und Faring genommen worden waren.

  10. Beiträge anzeigen #30 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Orklande, Rang: Kriegsfürst
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    Brosh dar Urkma ist offline

    Grenzposten

    Orks rannten durcheinander, ein Offizier versuchte mit mehr oder weniger Erfolg etwas Ordnung in die Mannschaft des kleinen Wachposten am Weg zur Pforte zu bringen.
    Erfahrenere Krieger packten jüngere und schubsten sie an die richtige Stelle, nach einer Weile hatten stand schliesslich auch der letzte Ork mit der eisblauen Schärpe des Nordregimentes des Imperiums an seinem Platz.
    "Rok'Tar Kriegsherren, Ehre und Stärke euren Truppen... verzeiht unser auftreten nachdem uns die Nachricht von Urg'Arr'Zwarrs Ableben und der Revolte der myrtanischen Truppen gehört haben, rechnete niemand mehr damit, dass hier jemand mit Rang und Namen vorbeikommt." erklährte sich der Offizier sofort, er war jung und unerfahren, schien aber das ein oder andere falsch gemacht zu haben, genauso wie der lausige Haufen, der hier abkommandiert war.
    Die würden selbst mit einem einzelnen Desserteur ihre Mühe haben, aber die Wachmannschaft dieses Posten interessierten Brosh nicht... viel interessanter wäre zu erfahren, wer die Nachrichten aus dem Süden gebracht hatte... und was man unter der Revolte der myrtanischen Truppen verstand... hörte sich verdächtig danach an, als ob am sich im Imperium bereits von Myrtana getrennt hatte.
    "Rok'Tar..." grüsste Brosh vom Rücken des schwarzen Häuptling zurück und warf dem Offizier und seinen Truppen einen abschätzigen Blick zu... hier würde er vermutlich nichteinmal erfahren was der Offizier mit seinen Worten meinte, es sah jedenfalls keiner so aus, als wäre er hier gewesen als Urg'Arr'Zwarr und Zarrak hier gegen Myrtana gezogen waren, oder als der Bote die Neuigkeiten überbacht hatte. "Gebt meinen Kriegern ein Lager für die Nacht, die Morras brauchen ebenfalls ein Dach über dem Kopf, sollen ja nicht erfrieren." stellte er sogleich seine Forderungen... mal schauen vieleicht war ja etwas aus ihm herauszukriegen, wenn nicht auch egal. Alle die ihm folgten sahen alles andere als bereit für die Weiterreise aus, der Kriegsherr war wohl der einzige, der sich vom Odem nicht hat beeindrucken lassen.
    "Jawohl, mein Kriegsherr, eure Krieger können in der Baracke schlafen, eure Haustiere können im Stall schlafen, dürfte reichen, war schon lange kein Mammut und auch keine Warge mehr darin." erklährte der Offizier sofort. Brosh nickte und wies einen der Orks die noch keinen hohen Rang inne hatten an, es den Morras zu erklähren. "Ihr beiden könnt natürlich mein Gemach haben..." erklährte der Offizier kleinlaut den beiden Kriegsherren, die ihm zunickten, ehe sie die Dickhäuter draussen am Stall befestigten.
    "Wir sind hungrig, ich schlage vor wir essen noch etwas bevor wir uns schlafen legen." schlug Brosh vor, allerdings war es mehr ein Befehl, als ein Vorschlag... so wurde ihm auch ziemlich schnell folge geleistet.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Ein Dach über dem Kopf und ein wärmendes Feuer, dazu etwas zu essen und ein Ork war zufrieden. Ulu sein Orkhund bekam die Knochen und Synkka sah sich die Pfoten des Orkhundes an. Orkhunde trugen keine Fellstiefel und da sorgte sich Tat um jene seines Hundes. Würde was passieren, müsste er das Tier umbringen.

    "Und?", fragte er. Synkka nickte nur und grinste bescheuert wie ein zugedröhntes Molerat.
    "Gut so, Palo. Wenn Ulu was passiert, müsste ich mir wieder einen Orkhund suchen und der wäre niemals so wie Ulu! Bullig, kurzbeinig, wachsam, dumm wie ein Gobbo und ein liebes Tier.", brummte Tat'ank'Ka und griff nach der Schüssel in die er reichlich Haferbrei mit einer Kelle kippte. Kein Gaumenschmaus, aber Kraftnahrung für Orks.

    Sie waren hier mit den Eisschärpen in einer Unterkunft. Man störte sich nicht, aber viel konnten manch Blick nicht lassen. Sei es Bewunderung für die kriegserfahrenen Truppen aus Myrtana, Furcht oder eine gewisse Vorsicht. Auf der Gegenseite nahm man sie als Orks wahr, aber als große Krieger? Ein paar wären was in Myrtana geworden. Genug andere nicht. So schätzte es Tat ein, der sich während des Essens beobachtet fühlte, sich aber nicht dran störte.

    "Was bist du, Orak?", fragte dann eine Stimme. Tat blickte auf. Ein Ork mit fast bleichen Gesicht sah ihn fragend von der Seite an. Tat löffelte genüsslich weiter und schenkte sich noch nach.
    "Bist du ein Arbeiter? Du siehst nicht so aus, trägst aber keine Rüstung?", fragte der sicher noch junge Ork. Am dicken Fellmantel und den Stiefeln mochte man erkennen, dass jener wohl Späher ist.
    "Was bist du, Orak?", fragte der Schwarzork mit kräftiger Stimme und aß weiter.
    "Ich bin Späher, ich bin Krieger wie alle Eisschärpen. Ich bin Fuzzak vom Stamm der Zak aus den Eisenbeißerbergen.", sprach der Ork stolz. Bei Tat und Gargo hob sich eine Augenbraue.
    "Eisenbeißerberge, heh? Darum das Aussehen eines Grauorks. Gibt es noch den Stamm der Shan der die großen Schmieden vom Androg-Shabba deiner Heimatberge betreibt?", fragte der Urkma und sprach vom heiligen Berg der Eisenbeißerberge aus denen das orkische Imperium viel Nordlandeerz abbaute.
    Man sagte dort kämen immer die größten Schmiede der Orks her.

    "Woher weißt du davon, Orak? Aber ja den gibt s noch. Zumindest vor drei Jahren. Als meine Vettern und ich als Rekruten dort vorbei kamen.", meinte der Späher.
    "Hmm, gut.", nickte Tat und aß weiter.
    "Hey! Ich sagte dir wer ich bin und du? Wer bist du? Du trägst nicht mal eine Rüstung, aber bist mehr. Das sehe ich! Deine Waffen und die Blicke der anderen. Du bist Khorinisork, nicht wahr? Wieso lacht dein großer Freund mit dem Hammer jetzt?", meinte der Unwissende.
    "Er lacht über dich, weil du neugierig wie ein Orkweib bist das sich niederringen lassen will.", brummte der Schwarzork und war nun satt. Er erhob sich und stellte sich vor die Front der Eisschärpen die auf seine Worte gerade aufgestanden waren. War es eine Beleidigung?

    "Aber ich glaube du willst mit keinen Berserker ringen!", sprach der Schwarzork und trat mit der tätowierten Geschichts- und Oberkörperseite mehr ins Licht.
    "Ich...", stammelte der Späher.
    "...wusstest es nicht besser! Weil es khorinische Zeichen sind! In den Nordlanden vergisst man zu schnell die Brüder von Khorinis! Aber wenn man sie für die Drecksarbeit braucht, werden sie gerufen! Ein schiefer Blick und ich breche euch die Genicke, ihr Haufen von Frischlingen. Setzt euch und beweist Gastfreundschaft.", tönte der Waffenschmied und schüchterte genug ein. Sie setzten sich und jener der blöd gefragt hatte, bot Tat'ank'Ka seine Fleischportion an, die er natürlich annahm. Als Gast war es Unsitte nichts zu nehmen.
    "Ich ahnte es, es gibt hier in den Nordlanden auch Berserker, aber ja diese Zeichen sind anders und sie tragen deutliche Rüstungen. Hast du viele Morras erschlagen?", fragte der Grauork.
    "Haben wir viele Morras erschlagen?", brüllte Tat und alle aus Faring lachten auf und gaben dann ein lautes >KRUSHAK TSSSCHHAAGAAA!< von sich.
    "Mehr als genug, Späher! Mehr als ihr hier wohl. Morgen gebe ich dir noch Antworten, wenn ich Zeit habe.", erklärte Tat und warf Ulu den Knochen zu den er nur noch in der Pranke hielt. Dann rülpste er laut auf.
    Ein Blick noch zum Grauork, ein kurzes Nicken und Tat legte sich hin um zu ruhen.

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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

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    Der Wachtposten war kläglich bestückt. Sei nun die Versorgung durch Nahrung oder die Besatzung gemeint, welche sich auf halbe Frischlinge und ausgediente Krieger stütze. Proya spuckte auf diese Orks, die für sie keinen Deut besser waren als Satquas.
    Han-Pak hingegen war die Ruhe selbst und fand auf seinem philosophischen Lebensfahrt eine weitere Phrase, die er ihr sogleich mitteilte.
    „Es ist erstaunlich, dass gerade diejenigen, die am Ende der Befehlskette stehen, die Dilettanten ihrer Rasse zu sein scheinen.“
    „Da hast du recht“, pflichtet die junge Orkin bei, die an einem Tisch in der Unterkunft saß – sie musste sich diese mit allen anderen teilen und war das einzige Weibchen. Es störte sie nicht, auch wenn der ein oder andere Blick von diesen Unwürdigen Grund genug gewesen wäre, seine Augen herauszureißen und sie dem fetten Orkhund des Berserkers in ihren Reihen zum Fraß vorzuwerfen. Vermutlich würde selbst die Töle sie ungenießbar finden.

    Noch während das Gesicht der angehenden Schamanin von Ärger und Unmut verzogen wirkte, kamen Erinnerungen hoch, die sie nicht einordnen konnte. Völlig aus dem Zusammenhang gerissen fühlte sie Kälte und Dunkelheit um sich, trotz den brennenden Feuern im Langhaus. Sie spürte Blut in ihrem Mund und es schmeckte dieses eine Mal nicht nach mehr, sondern nach dem letzten Geschmack, den sie jemals würde ertragen müssen. Das Gesicht eines verwunderten Morras blitzte in ihrem Geist auf, obwohl sie sicher war, ihn noch nie gesehen zu haben.
    Durch ihre nun mehr verschwommene Sicht entdeckte sie Han-Pak, der eingerahmt von Erinnerungen zu sein schien. Doch sie sah ihn nicht so, wie vor einigen Momenten noch. Viel mehr wechselte er in wenigen Momenten den Ausdruck auf seinem Gesicht. Dort war die weise, ein wenig überhebliche Stirnkrause, die er zu meist auftrug. Plötzlich schaute ihr ein hinterlistiges Augenpaar hinterher und nur eine Sekunde später schon umwölkten Lachfältchen die Augen des Grünorks.
    Was zum!

    Eine Stimme manifestierte sich in ihrem Kampf und sie glich der des Schamanen mit einem leichten Widerhall versetzt.
    Vergiss, was du sahst! Vergiss, was du erlebt hast! Vergiss, was auch immer dich erwarten mag!
    Das Gesicht des Schamanen verdreifachte sich vor Proya und jede Miene stand für sich. Etwas rührte an ihrem Gedächtnis und sie erkannte, dass sie dieses Erlebnis erst vor wenigen Tagen erlebt hatte, als sie in den Schlund des Drachen geblickt hatte. Sie erkannte das Gefüge der Magie und bemerkte, wie Han-Pak versuchte ihre Erinnerungen verblassen und schließlich verschwinden zu lassen.
    Wieso tut er das?, fragte sie sich und eine Antwort folgte durch eine Stimme in ihrem Kopf.
    Du musst lernen, stark zu sein. Denn nur demjenigen, dem es gelingt den Einflüssen der Geister zu trotzen, der vermag es auch, sie nach der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft zu befragen. Die Kraft des Sehens ist gefährlich und kann oft auf unebene Pfade führen. Stürzt man in die Dunkelheit, bleibt in der Welt des Fleisches lediglich eine unnütze Hülle zurück.

    Eine Hand drückte gegen ihre Schläfe und sie brauchte einige Momente um zu begreifen, dass es ihre eigene war. Die magischen Einflüsse waren stark und bedrohlich, doch sie vermochte sie langsam zurückzudrängen. Sie baute eine innere Barriere auf, die sich um ihre Persönlichkeit schloss und den Eindringling immer weiter aussperrte. Sie hatte das Gefühl, dass die Stimme leiser wurde und schließlich verhallte.
    Testweise öffnete sie die zuvor geschlossen Augen – ein Umstand, der ihr ebenfalls nicht bewusst gewesen war – und entdeckte Han-Pak vor ihr, der sie wie immer anschaute, als sei sie ein Kind, welches es zu belehren galt.

    „Nun bist du bereit in die Welt der Geister einzutauchen, Schamanin. Schütze dich vor ihnen, wie du es auch vor mir getan hast und erfahre, was sie wissen. Ich werde dir beibringen, wie du die Zeit überwinden kannst und Einblicke in das Leben anderer gewinnen kannst.“

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    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Sie waren an einem kleinen orkischen Wachposten agekommen, welcher sehr spärlich bestückt war. Es war bestimmt seit Jahren hier niemand mehr vorbei gekommen, und deshalb waren die Orks auch sehr überracht, als sie die kleine Gruppe auf das Lager zukamen sahen. Vorne weg die riesigen Ungetüme von Brosh und dem anderen Kreigsherren dessen Name Niklas nicht kannte.

    Die Freude bei den Orks der Gruppe war deutlich zu spüren, denn endlich trafen sie auf ihre Brüder des Heimatlandes. Heimatland... Niklas hatte sich für die Orks nichts anderes vorgestellt als diese zerklüftete Berglandschaft. Sie war kalt, rau und hässlich, genau wie die Orks selbst.

    Als sie den kleinen Wachposten erreichten, würden die beiden Kriegsherren sofort demütigst von dem ranghöchstem Offizier begrüßt, der zugegen war. Niklas konnte nicht hören was sie sagten, doch kurz darrauf wurden die Söldner zu einer Art Stall geschickt, um dort die Nacht zu verbringen. Der junge Schmied war froh endlich wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, doch behagtem ihm die Nähe zu den Orks nicht wirklich. Mit denen aus Faring hatte er keine Probleme, doch wer weiß wie die hier Stationierten so drauf sind. Vieleicht essen sie Menschen.

    Als die kleine Gruppe der Söldner an ihrer Lagerstätte angelangt waren stieß einer von ihnen die Tür auf. Ein ehemaliger Stall war es wohl, zumindest fanden sich mehrere große Holzpferche, in denen wohl weniger Pferde gelebt haben mochten. Doch an sich war es eine akzeptable Behausung, dafür, dass sie die letzten Tage nur unter freiem Himmel geschlafen hatten. Niklas hatte sich weitgehends von den Quälereinen durch das Odem erholt und war nun fast wieder vollständig fit. Er breitete seine Decke auf dem Boden aus, legte seinen Rucksack unter seinen Kopf und seinen Umhang über ihn und versang in einer Art Halbschlaf.

    Pfeile zischten an ihm vorbei, neben ihm hörte er das Aufeinanderprallen von Metall, das quitschen von einer Klinge die über eine Rüstung zog, die Schreie verletzter Soldaten. Er blickte auf den Boden und sah dort eine Leiche in der sein Schwert steckte. Zu lange hatte er runter geblickt, denn als er seinen Kopf wieder hob sauste eine Axt auf seinen Kopf zu.

    Der junge Schmied schreckte schweißgebadet hoch, ihm fröstelte. Lange hatte er nicht hier gelegen, dass wusste er. Er war hungrig und wie es aussah hatten die Orks ihnen einen Topf voll Haferschleim hingestellt. Niklas nahm sich eine Schüssel und machte sich gierig darüber her. Gesättigt legte er sich zurück auf seinen Schlafplatz, um sich richtig zu erholen. Morgen würden sie bestimmt schon wieder aufbrechen.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Vor Julu'Gul

    Es war ernüchternd. Die Eisschärpen schienen wirklich das myrtanische Imperium seit den Vorfällen mit dem Mord am Kriegsfürsten und Kans Sturz abgeschrieben zu haben. Vielleicht gar noch mehr. Wer wusste wie man über sie hier dachte? Wer wusste ob diese Eisschärpen nicht in der Nacht Späher entsandten um vor zu warnen?
    Tat blieb umso wachsamer, genauso wie sein Orkhund den er immer wieder losschickte. Zwar brauchte er manchmal einen Stock den er dann in ein Waldstück warf, aber Ulu rannte dann los und nur wenn er etwas fand wo er bellen konnte, wo er es aufscheuchen konnte, warf Tat'ank'Ka den Stock zum Spaß des Orkhundes wieder. So lernte das Tier, dass es für Wachsamkeit belohnt wird.
    Doch was Ulu aufscheuchte waren keine Bestien. Eher kleines Getier.

    Die Bergkuppe wurde von Tat, Ulu und Gorbag als Erste erreicht und der Nordlandeork unter ihnen zeigte in die Ferne.
    "Julu'Gul! Ein großes Heerlager. Warten wir auf den Rest. Besser wir marschieren dort geschlossen ein.", meinte der Shak.
    "Wieso?", fragte der Urkma.
    "Besser so. Ich hab da so ein Gefühl.", erläuterte Gorbag.
    "Ich auch...", brummte Tat'ank'Ka und stimmte einfach zu. Ob sie beide dasselbe dachten oder spürten, war eine andere Frage.

  15. Beiträge anzeigen #35 Zitieren
    Ritter Avatar von Calintz
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    Vorsichtig fuhr der Weißhaarige mit dem Finger auf den blauen Fleck, der sich auf seiner linken Hand gebildet hatte. Beinahe augenblicklich durchfuhr seinen Arm ein heftiger Schmerz, der ihn zurückzucken ließ. Missmutig runzelte er die Stirn und streifte sich vorsichtig seinen Handschuh wieder an, was ihm ein weitere Schmerzenswelle bescherte. Der kleine Attentäter biss die Zähne zusammen und bewegte seine Linke etwas, um sich an die Schmerzen zu gewöhnen. Er hatte sich diese "Verletzung" beim Durchqueren der Eiswand zugezogen. Offenbar war er etwas zu langsam gewesen und so hatte sich das Eis auf seiner Haut eingebrannt. Kein angenehmes Gefühl, auch wenn Calintz an Schmerzen gewöhnt war. Das hier...war etwas anderes.

    Der Hashashin dachte an die orkische Barriere zurück, die sie durchqueren hatte müssen. Er hatte kein Problem damit gehabt etwas von seinem eigenen Blut zu geben, doch das Durchqueren war wie eine Reise in die Unterwelt und zurück gewesen. Zwar waren es, nach seiner Einschätzung, höchstens ein paar Schritte gewesen, doch diese hatten sich als schier unendlich erwiesen. Das Eis hatte ihm die Luft aus den Lungen gepresst und hatte an seinen Gliedern gezerrt. Für einen Augenblick hatte er sich sogar eingebildet, dass eine Schar von Toten versucht hatte ihm den Weg zu versperren. Keine namenlosen Toten. Er hatte sie alle gekannt. Es waren seine einstigen Opfer gewesen, die sich ihm da in den Weg geworfen hatten. Männer und Frauen unterschiedlichster Herkunft und Stand, doch was sie alle verband, war die Tatsache, dass der sadistische Attentäter ins Grab befördert hatte. Um ein Haar hätte Cal es bei diesem Anblick nicht mehr geschafft. Er hatte keine Angst gehabt, doch irgendwie hatten sie in ihm das Gefühl erweckt, dass seine Anstrengungen vergebens waren. Hatten die alte Müdigkeit erweckt und wenn Azil ihm nicht zu Hilfe gekommen wäre und seine Hand gepackt hätte, wäre dieses Gefühl sogar berechtigt gewesen. Allerdings hatte ihn das übliche, zum zähneeinschlagen-verleitende Grinsen seines Schülers zurück in diese Welt katapultiert.

    Im Augenblick marschierte der schwarzhaarige Schmied neben ihm und war mit sich selbst beschäftigt. Der Junge war etwas schweigsam geworden in letzter Zeit, was mit größter Wahrscheinlichkeit daran lag, dass Calintz ihm keine neuen Aufgaben geben konnte. Zumindest interpretierte er diesen Umstand so. Allerdings waren ihm die Hände gebunden. Während dem Marsch konnte er ihn ja schlecht dazu anstiften einen der mitgereisten Söldner umzulegen...

    Als der Veteran seinen Kopf für einen Augenblick hob, erblickte er nicht nur die pelzigen Rücken der Orks und den gewaltigen Mammuthintern des Reittieres seines Kriegsherren, sondern auch die Umrisse eines gewaltigen Lagers. Stimmen wurden lauter. Vor allem die Grünhäute schienen diesen Ort zu kennen, während die wenigen Söldner nur zum größten Teil etwas ratlos aus der Wäsche guckten. Calintz selbst trug, wie so oft, eine zu Eis erstarrte Miene zur Schau. Ihn schützte sein Sklaventum...wahrscheinlich.

    Plötzlich wurde der Hashashin aus seinen Gedanken gerissen, als er ein paar Schritte ungewollt nach vorne stolperte. Grund dafür war ein riesenhaftes, einäugiges Ungetüm, welches ihm freundschaftlich auf den Rücken geklopft hatte. Beim Anblick des beinahe Gestürzten musste Faren grinsen. Ein befremdlicher Anblick, doch Cal war trotzdem froh seinen Waffenbruder zu sehen. Es schien ihm deutlich besser zu gehen. Das letzte Mal, als er ihn gesehen hatte, war der Halbriese schließlich schon mit einem Fuß im Grab gestanden. Zumindest hatte es so ausgesehen.

    "Faren, altes Stehaufmännchen. Dein Arm war auch schon mal stärker, was?"

    Das Grinsen des Hünen wurde noch breiter. Die Beleidigungen zwischen den Beiden waren schon lange zur Gewohnheit geworden.

  16. Beiträge anzeigen #36 Zitieren
    Lehrling Avatar von Hagnutz
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    Hagnutz ist offline
    Kapitel 2. Julu Gul, das Lager des Schreckens
    „Ehre? Deine Taten verdienen keine Ehre! Hier nimm dieses Schwert, es ist das letzte was dir geblieben ist.“


    --------------------------------------------------------
    in längst vergangener Zeit, Tal der Eiswächter


    Vor dem Drachen Clan, Kal'Pak Urkmas Truppen
    "Immer noch nichts?" fragte der erste Offizier Kal'Pak Urkmas, der Orkhüne schüttelte missmutig den Kopf "Gargomok muss sich verlaufen haben... wir greifen trotzdem an, Tor'Gul und Thaluk'Argol sind in Position." sprach der Oberbefehlshaber der Invasionstruppen verbittert... Gargomok war sonst immer zuverlässig gewesen... hatten sie die Morras am Ende unterschätzt? Hatten die Eiswächter noch eine Überaschung für sie bereit? Egal, noch nie waren so viele Orks auf einmal durch das Odem des Eises getreten, jetzt würde sie nichts mehr aufhalten, auch die Verspätung eines Offizieres nicht.
    "Blast zum Angriff!"

    Westflanke, Thaluk'Argols Truppen
    Poooouuuuoooo
    "Mein Kriegsherr die Truppen sind unruhig, es gibt selbst Offiziere die... nicht verstehe wollen." erklährte einer von Thaluks nächsten seinem Vorgesetzten die Situation bei den Truppen hinter der Westflanke des Drachenclans. "Dann bringt diese Geschwüre zum Schweigen, ich toleriere keine Desserteure! Schau... es ist soweit, Kal'Pak Urkma wird in seiner eigenen Arroganz untergehen, ich wusste, dass er nicht lange zögern würde, wenn Gargomok sich verspätet." Thaluk wies nach unten wo die Truppen des Urkma zum Sturm bliessen.
    "Bald ist es vollbracht Pranka, bald werden wir dieses Heer anführen! Ahahaahhaaha!" sprach der Ork ehe ihm ein lautes grässliches Lachen enfuhr. "Jawohl ich werde dieses Heer anführen, der Sieg wird unser sein!".

    Hinter dem Drachenclan, Gargomoks Truppen, einige Zeit später
    "Schnautze Tief! Wir greifen erst ein wenn das Zeichen von General Argols Truppen kommt, so lauten die Befehle verstanden!" brüllte Gargomok seine blutrünstigen Krieger an "Aber sie kämpfen bereits!" murrte einer seiner Offiziere... in der Tat von der Anhöhe auf dem das Dorf der Drachenkrieger Morras stand ertönte Kampfeslärm und Todesschreie.
    "Ich werde mich nicht nocheinmal wiederholen, wir haben unsere Befehle und an diese werden wir uns halten! Verstanden!?" das letzte Wort brüllte er so laut, dass er die letzte silbe in einem krächzen verschluckte... es war ein typisches Zeichen seines Zornes, die Warnung sozusagen für diejenigen in seiner Nähe, ihn nicht noch weiter zu erzürnen.
    So gab der Offizier auch ohne murren kleinbei und reihte seinen Trupp wieder in das Heer ein.

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    »Um dich Zwerg aus deinen Kinderschuhen zu hauen reicht es alle mal.«, erwiderte Faren mit einem Lachen, doch in seinen Augen fehlte das übliche amüsierte Funkeln und seine Stimme klang seltsam leblos. »Du hast keine Ahnung wie es ist etwas so wertvolles zu verlieren....«, fügte er murmelnd hinzu und diesmal schwang in seinen Worten ein Hauch von Verbitterung mit. »Ich wollte das Rhobar und Innos selbst, für ihre Arroganz und Unfähigkeit bezahlen, hatte es mir geschworen das ich nicht eher Ruhen würde bis jeder Königstreue erschlagen und Vengard in Schutt und Asche liegt.«, fuhr der Elitesöldner fort, den Blick starr auf den schneebedeckten Boden gerichtet. »Und nun schau mich jetzt an, ein einäugiger Krüppel der sich an den Rockzipfel einer Bande Orks klammert, für die wir nicht mehr sind als ein Haufen Notrationen auf Beinen. Ein Krüppel, der sein Heil in der Flucht suchte, anstatt in Faring zu bleiben und noch einige verfluchte Innosgläubige mit in Beliars Reich zu nehmen.«
    Der Hüne schüttelte resignierend den Kopf, und stieß ein bitteres Lachen hervor, in dem keinerlei Frohsinn steckte. »Wem mach ich hier eigentlich was vor, ich wäre so oder so geflohen, Auge hin oder her. Ich bin des Kämpfens müde, Calintz. Meine Tage als Söldner sind gezählt, das kann ich spüren...«, gestand der Schwarzhaarige mit düsterer Stimme, und klang dabei als hätte er mit seinem Leben bereits abgeschlossen.
    Geändert von Faren (25.11.2010 um 18:50 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #38 Zitieren
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Calintz hätte seinen Waffenbruder aufmuntern können. Hätte ihm sagen können, dass er selbst mit einem Auge noch ein effektives Werkzeug des Todes war, aber...er tat es nicht. Stattdessen nickte der Weißhaarige einfach nur und starrte ebenfalls auf den Boden. Er konnte den Hünen gut verstehen. Fühlte er sich selbst doch auch von Zeit zu Zeit so alt, wie seine Haare weiß waren.

    Eine Weile gingen die Beiden Männer einfach nur stumm nebeneinander her. Auch Azil schien ausnahmsweise einmal kein unpassender Einwurf einzufallen. Möglicherweise sagte er jedoch aus Respekt nichts. Auf jeden Fall war Calintz derjenige, welcher das Schweigen schließlich brach:

    "Weißt du, Faren? Ich kann dich verstehen...auch ich fühle mich immer wieder einfach nur...müde. Es ist nicht so, dass mir das Töten keinen Spaß mehr machen würde, aber das Feuer in mir flackert..."


    Cal hielt einen Moment inne und fuhr anschließend, ohne seinen Gesprächspartner anzusehen, fort:

    "Vielleicht mache ich das alles schon viel zu lange. Vielleicht wird es auch für mich Zeit das Söldnerdasein aufzugeben. Ich weiß es nicht, denn so sehr sich mein Geist nach Ruhe und Frieden sehnt, so rastlos ist mein Herz. Gerne würde ich mir irgendwo ein einfaches Heim suchen und dort auf meinen Tod warten. Zumindest an manchen Tagen."

    Die zwei Waffenbrüder sahen sich in die Augen. Sie waren vom selben Schlag. Nicht körperlich, aber im Geiste. Es bedarf oftmals keine Worte zwischen den Beiden, doch manchmal...manchmal mussten sie doch miteinander sprechen. Ihre Gedanken ein einziges Mal einander öffnen, um sie dann wieder fest zu verschließen und verschwinden zu lassen.

    "Trotzdem fürchte ich, dass ich nie Frieden finden werde. Beliar wüsste das mit Sicherheit zu verhindern. Schließlich hat er mir alles genommen, was wahren Frieden ausmachen würde. Einst war ich ihm dankbar dafür, doch heute...ich weiß nicht. Du kannst immerhin noch lieben...hast dich noch nicht von diesem Gefühl abgekoppelt."
    "Ich..."
    "Mach mir nichts vor, mein Großer. Ich sehe doch, wie du Keala ansiehst. Selbst für einen abgestumpften Dreckskerl wie mich ist das mehr als nur offensichtlich..."

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    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Die Reise war weiter gegangen. Sie waren früh am Morgen aufgebrochen und dennoch fühlte sich der junge Schmied ziemlich erholt. Einige Stunden gingen sie durch die Nordlanden, ohne das ihnen auch nur ein Ork, Reh, Hirsch oder sonstiges Tier über den Weg lief. Sie mieden wohl alle den kleinen, aber dennoch kampfstarken Trupp. Einige der orkischen Späher waren vorraus gegangen und es dauerte nicht lange, da kehrte einer von ihnen zur Gruppe zurück und erstattete Brosh und dem Kriegsherren Uglúk, wie Niklas heraus gefunden hatte Bericht. Zwar konnte niemand verstehen, was der Ork sagte, doch schließlich machte sich in den Reihen der Söldner das Gerücht breit, sie seien auf eine Art Hinderniss gestoßen, welches nicht so einfach überwunden werden konnte.

    Die beiden Orks an der Spitze zogen das Tempo kräftig an und erreichten kurz darrauf eine Bergkuppe, auf der schon zwei Orks und ein Orkhund standen. Das Tier hatte der junge Rekrut schonmal irgendwo gesehen, doch er wusste nicht genau wo. Als schließlich die gesamte Gruppe auf der Berkuppe angelangt waren, machte sich ein erstauntes Schweigen unter den Söldnern breit. Vor ihnen Lag ein riesiges orkisches Heerlager, mit hunderten oder tausenden von Orks, an gigantischen Pfeilern festgebundenen Zottelviechern, welches auch Brosh dar Urkma ritt und vielen Zelten, die so gefährlich aussahen, dass Niklas dachte, selbst gegen sie würde er im Kampf nicht gewinnen. Es stank bestialisch und selbst von hier konnte Niklas die riesigen Kothaufen sehen, welche die Riesenviecher hinterlassen hatten. Doch die der Okrs standen ihnen nur um weniges nach.

    "Da will ich nicht runter gehen", sagte der Rekrut ganz leise zu sich selbst.

  20. Beiträge anzeigen #40 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    "Julu'Gul, du wirst ein anderer Ork sein, wenn du es wieder verlässt... sofern du es wieder verlässt." Brosh wies auf das Lager unter ihnen, es war wahrlich imposant, es war der Ort an dem die besten orkischen Krieger herantrainiert. In der imperialen Armee gab es oft den Spruch "Erst durch das Julu'Gul wirst du zum richtigen Ork." Allerdings gab es noch viele weitere mehr oder weniger vergleichbare Camps im orkischen Imperium.
    Und doch, das Julu'Gul war einzigartig, seine Besatzung war einzigartig... und das Camp verdiente seinen Namen, das Lager des Schreckens, hinter dieser Pallisade hatten jeglichen Worte, jeglichen Taten eine völlig andere Dimension. In diesem Lager gab es keine Schwäche, wer Schwäche zeigte wurde zerquetscht wie eine Fleischwanze.
    Denn war das Julu'Gul zu hart für dich, warst du zu schwach.

    Alle der anwesenden Orks hatten sicher schon einmal von diesem Ort gehört, in der myrtanischen Armee sprach man oft darüber, und all jene die dem Julu'Gul entstammten wurden mit grosser Ehrfurcht behandelt. Brosh wusste allerdings nicht wer seiner Begleiter das innere dieses Lagers bereits gesehen hatte... aber es interessierte ihn auch nicht sonderlich, der Spruch zu Uglùk war zwar als Witz gemeint, liess aber sofort alte Erinnerungen hochkommen.
    Erinnerungen an damals... Brosh strich langsam über die Klinge seines Krush'Varroks... damals als er zu einem anderen Ork wurde und langsam zu begreifen anfing. War es die Ironie des Schicksals gewesen, die dazu geführt hatte, dass es Gargomok war, der Brosh auf seinen neuen Weg führte? Oder war es am Ende so wie Onkel Hunko immer gesagt hatte, das Leben war ein Kreislauf, man kam in seinem Leben immer ein weiteres mal an einen Schicksalsträchtigen Ort und bekam die Chance zu richten, was beim letzten Mal schief gelaufen war.
    Der Gedanke gefiel dem Kriegsherrn, obwohl er sonst wenig von Hunkos Ratschlägen und Weisheiten hielt. Sanft tätschelte er seine alte Klinge... ja wenn Gargomok noch hier war, galt es zu berichtigen, was das letzte mal nicht getan wurde.
    "Vorwärts, wenn wir uns beeilen erreichen wir das Lager noch bevor sie die Tore schliessen." erklärhte Brosh "Bleibt dicht zusammen, nehmt die Morras in eure Mitte, hier werden sie wörtlich zerfleischt, wenn sie nicht aufpassen." sprach er weiter ehe er dem schwarzen Häuptling das Zeichen gab hinunter zum Lager zu schreiten.
    Man konnte das Meer rauschen hören, ja man konnte es in der Ferne an das Julu'Gul grenzend sogar aufblitzen sehen, wenn Brosh aber nicht alles täuschte lagen keine Galeeren vor Anker.

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