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    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Eines stand jedenfalls fest: auch nach mehreren Tagen schmeckte Hirsebrei nicht besser. Dieses Nichts von dickem Matsch mit irgendwelchem Getreide wurde immer mehr im Mund und befriedigte weder Geschmacksnerven noch Hungergefühl auf angenehmer Hinsicht.
    Freiya schob die Schüssel von sich weg. Es ging einfach nichts mehr. Sie hatte das Gefühl, würde sie auch nur noch einen Löffel davon essen, käme es zu ihren Ohren heraus. Zumindest aber aus ihrem Mund. Sie seufzte. Wenigstens war der Brei nicht rot, wo alles, was rot war sie derzeit an aufgeschlitzte Körper und Lachen von Blut erinnerte. Nicht wirklich besser. Sie wusste nun, wie man Brechreiz und Ekel unterdrücken konnte und sie lernte immer mehr von Florence. Überhaupt hatte die junge Frau das Gefühl, seit sie weg von Berlewin war, immer nur zu lernen.
    Vom Krieg selber verstand sie aber immer weniger und all die furchtbaren Bilder kratzten an ihrer Seele. Sie fragte sich schon, wo in diesem Wahnsinn genau Innos' Wille lag. Sie verzweifelte fast an der Frage, wie Innos' so etwas zulassen konnte, gerade dann, wenn sie einem jungen Mann, nicht älter als sie, Trost über den verlorenen Kameraden oder den verlorenen Arm spenden musste.

    Noch mehr aber drohte sie verrückt zu werden bei den Gedanken, dass Hiroga irgendwo da draußen war. Sie hatte ihn immer noch nicht gefunden, allerdings war ihr bisher wenig Zeit geblieben. Die Arbeit im Lazarett spannte sie ein, wenn sie dort nicht war, dann bei Stephanos Einheit, um sie zu versorgen. Nur Abends, wenige Augenblicke vor dem Einschlafen blieben ihr die warmen Erinnerungen an die wunderbaren Stunden, die im so krassen Gegensatz zu den grausamen Geschehen hier standen.
    Gerne hätte sie sich mit Florence unterhalten, ihre Sorgen geschildert, doch sie wusste einfach nicht, wie sie auf die so stark wirkende Frau zugehen sollte.
    Sie seufzte, stand auf und wollte eigentlich zu ihrem Zelt gehen, als sie Grimbar erblickte. Sie trat an ihn heran, Ablenkung wäre sicher eine bessere Alternative, als sich düsteren Gedanken hinzugeben.
    "Guten Abend", sagte sie schließlich. "Mögt Ihr etwas essen? Ich will Euch ja nicht nerven, aber habt Ihr vielleicht ein wenig Zeit und Muse, mir ein bisschen etwas über den Bogen und die Kunst, ihn zu benutzen, zu erzählen?"

  2. Beiträge anzeigen #22
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    Kialar ist offline
    Kialar hatte einen hektischen Tag hinter sich. Schon früh im Morgengrauen waren er und Nero aufgestanden und hatten sich nach einem bescheidenen Mahl gleich auf die Straße begeben. Ihre Reise ins Ungewisse war dann genau in jene Richtung gegangen, die noch weiter in Gefilde führte, die der Wüstensohn noch nie in seinem Leben gesehen hatte und somit weiter ins…Ungewisse. Dem jungen Adlatus war nicht ganz klar, was seinen Lehrmeister so antrieb und welches Ziel sie ansteuerten, aber vermutlich hätte jede Frage auf einen weiteren Ort gedeutet, von dem der gebürtige Varanter noch nie etwas gehört hatte.
    Die zusätzliche Allgegenwärtigkeit des Krieges, die sich in kreuz und quer fliehenden Bürger, einzelnen kriegerischen Trupps und Rauchsäulen am Horizont, zeigte war ein weiterer Punkt, der ihn nicht gerade beruhigt stimmte. Dass sie immer mehr in kriegerische Gebiete gekommen waren, schien Nero gar nicht zu stören. Im Gegenteil, der Magier war dem Anschein nach sogar erpicht darauf, den Orks aufzulauern, aber hatte zumindest verraten, dass sie zu einem Trupp stoßen würden.
    Mit weniger Besitztümern als zuvor – sie hatten den Weg über die brenzligen Gebiete mit wenig Gepäck überwunden - waren die beiden schließlich doch noch bei einer Schlachtentruppe gelandet. Kialar hatte seitdem, immer wieder außer Atem, versucht, sich einen Reim aus diesem Krieg gegen die Orks zu machen und zumindest ein paar Dinge erfahren können.
    Dennoch sah er sich selbst nicht als große Hilfe in diesem Wirrwarr militärischer Un-Ordnung und Disziplin. Er versuchte sich auf seine Ausbildung zu konzentrieren, aber scheiterte ein wenig an der Aufregung, die um ihn herrschte. Schließlich konnte er nicht einfach seine eigenen Studien betreiben, wenn alles rundherum im Ausnahmezustand war.
    Der Wüstensohn war gespannt, wohin der Magier ihn trieb, wo sie landen würden und was er aus dieser Situation machen konnte. Fragen über Fragen…?

  3. Beiträge anzeigen #23
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline

    Montera

    Überrascht drehte sich Grimbar herum und sah nach der Person, die ihn da einfach so ansprach, denn durch seinen aufgesetzten Gugel war sein Sichtfeld etwas eingeschränkt, doch bereits bevor er ihr Gesicht erblickte, erkannte er Freiyas Stimme.

    "Ach du bist es, Freiya. Nein danke, ich habe bereits gegessen und ja gerne natürlich kann ich dir wieder was zeigen, aber lass uns dazu lieber in ein Zelt gehen. Zum Schießen werden wir heute kaum noch kommen, es ist ja auch schon dunkel und das Wetter gefällt mir nicht. Viel zu nass.", meinte der Novize und führte die Frau in ein weniger gefülltes Essenszelt.

    Drinnen setzten sie sich an einen Tisch und der Jäger legte seinen entspannten Bogen auf den Tisch, holte noch ein paar Pfeile heraus und daneben legte er den Beutel mit Utensilien.

    "Wie man unschwer erkennen kann ist so ein Bogen aus Holz gemacht. An diesem hier befinden sich auch noch Teile aus Knochen, doch das ist auch eine Spezialanfertigung von einem Freund.", begann Grimbar der jungen Frau den Aufbau der Waffe zu erklären und dachte dabei unweigerlich an Thara. Er hatte ihn schon lange nicht gesehen und hätte ihn wirklich gern jetzt an seiner Seite. Ihn oder Matthew oder Mordry, Callindor oder Thorwyn...Im Grunde war es egal, es tat einfach gut jemand zu haben, der einem den Rücken freihielt, doch das war nicht von Belang.

    "Der zweite Teil des Bogens ist die Sehne. Ohne sie ist die Waffe völlig nutzlos und nicht mehr als ein geschwungener Knüppel. Wichtig ist, dass man sie nur auf das Holz spannt, wenn man ihn benutzen will. Wenn die Sehne mehrere Stunden unter Spannung steht, dann leiert sie aus und die Waffe verliert an Durchschlagskraft. Also nach dem Benutzen immer entspannen. Ich mach dir das einmal vor und du machst es mir nach.", meinte Grimbar und stellte sich neben den Tisch.

    Er nahm den Bogen und hakte am unteren Ende die Sehne ein. Dann stellte er ihn mit diesem Ende nach unten hin, machte einen Schritt über den Bogen, sodass er über ihm stand und lehnte sich nun leicht darauf bis die Krümmung stark genug war und er das andere Sehnenende ebenfalls einhaken konnte.
    Er zog ein paar mal daran, spannte den Bogen und nahm dann die Sehne mit dem gleichen Verfahren wieder ab.

    "So, jetzt du."

  4. Beiträge anzeigen #24
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Zögernd nickte sie und trat neben Grimbar.
    Sie war froh über seinen Vorschlag gewesen, der Wind und der Regen ließen die Kälte bis in die Knochen kriechen. Sie fragte sich, ob ihr jemals wieder warm werden würde. Viel wämer war es natürlich nicht in dem Zelt, wenigstens war es nicht mehr nass.
    Freiya hatte ihn genau beobachtet, es war eine seltsam anmutende Szenerie aber es sah unglaublich galant aus, wie er den Bogen bespannt hatte. Nun fürchtete sie ihre eigene Ungeschicktheit, die man ihr immer eingeredet hatte.
    "Geht der Bogen nicht kaputt, wenn man ihn zu sehr drückt?" fragte sie und nahm die Waffe entgegen. Sie befühlte die Sehne, sie wirkte stark und fast unzerstörbar. Sie war überrascht, sie hatte sich schon gefragt, wie diese straffe Sehne auf den Bogen kam und nun wirkte es wie ein wunderbarer Trick.
    "Wie lange hält den eine Sehne, wenn man sie richtig behandelt? Muss man da noch etwas anderes beachten?" fragte sie den Hünen, der sie beobachtete.

    Während sie auf seine Antwort wartete, machte sie seine Bewegungen nach. Sie brachte Bogen zwischen sich und ihr Bein. Zunächst sehr vorsichtig, doch schon nach wenigen Augenblicken etwas selbstbewusster drückte sie auf das Holz, es gab ein wenig nach, genug, dass sie das Ende der Sehne befestigen konnte. Sie war erneut überrascht, dass die Sache nicht nur relativ einfach wirkte, sondern auch machbar war. Vorsichtig drückte sie erneut gegen das Holz, nahm das Sehnenende wieder vom Holz.
    Dann reichte sie Grimbar wieder den Bogen.
    Sie wollte es lernen, der Novize hatte ihr versprochen, es ihr zu lehren und es schien nicht so fremdartig zu sein, wie sie gedacht hatt. Daran würde sie sich vielleicht schneller gewöhnen, als an den Anblick des Schwertes in ihrer Hand.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, also sah sie ihn einfach wartend an.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Zufrieden beobachtete der Novize seine neue Schülerin bei dem was sie tat, denn es sah soweit gut aus. So viel Kraft man beim Schießen benötigte, so wenig brauchte es beim Bespannen, wenn man die Technik gut beherrschte und wie es schien lernte Freiya schnell. Sie war nicht kräftig und recht klein, doch Grimbar war sich sicher, dass sie das durch Geschick und Schnelligkeit wieder rausholen könnte. Er würde sich baldigst nach einem Kurzbogen für sie umsehen.

    "Das sieht gut aus. Sogar sehr gut, Freiya. So eine Sehne kann sich bei korrekter Behandlung lange halten, das hängt natürlich auch davon ab, ob und wie oft man sie benutzt, aber bei mir gehen sie eher an scharfen Gegenständen kaputt, als an Abnutzungserscheinung, von daher kann ich dir das nicht genau sagen. Die hier hab ich jetzt schon ein halbes Jahr.", erklärte Grimbar und setzte sich wieder an den Tisch, wie es auch die Frau machte, die ihm währenddessen aufmerksam zuhörte.

    "Wie gesagt, die korrekte Behandlung ist wichtig. Hier ist alles was man braucht um einen Bogen und auch die Geschosse", Grim hielt den Pfeil in die Höhe."in Stand zu halten. Versuchs doch einfach mal. Benutz es so wie du denkst, dass es benutzt werden sollte.", sprach der Novize und gab ihr den Beutel. Darin befanden sich eine Tube Wachs für die Sehne und die Federn, ein Lappen mit einer Paste für das Holz des Bogens und des Pfeils und ein kleiner Schleifstein für die Pfeilspitze. Er legte wert auf eine äußerst gründliche Pflege der Ausrüstung.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Sword Master Avatar von Florence
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    Florence ist offline
    Der Tag war fast genauso verlaufen wie der vorherige. Auch wenn die Welle an verletzten abgeebbt war, so waren so viele in dieser grausamen Schlacht verletzt worden, dass sie noch immer hinter hinkten. Manche hatten sie nur stabilisiert, um sie nun ordentlich zu behandeln. Bei anderen waren Wunden wieder aufgeplatzt oder ihr Zustand hatte sich verschlechtert. Es gab sogar noch welche, die sie nun vom Schlachtfeld gebracht bekamen, die dort bereits seit Beginn dessen gelegen hatten – und, durch was für ein Wunder oder welche göttliche Kraft auch immer, noch lebten.
    Es ist erstaunlich, was der Mensch aushält, wenn er muss. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
    „Kümmert euch um den dort vorne“, sprach ein Heiler zu ihr, als sie gerade die Wunde eines Soldaten begutachtet und für ordentlich heilend bezeichnet hatte. „Seine Kopfwunde blutet wieder.“
    Florence nickte und schritt sogleich zu dem jungen Mann hinüber. Er war ein Rekrut, das sah sie an seiner Kleidung – und auch Haltung, die nämlich genauso wenig stramm war wie die ihre – der einen Schnitt quer über die Wange und Stirn erlitten hatte. Das sah sie nicht am verband, sondern sie wusste, dass sie diese Wunde selber verarztet hatte.
    „Es blutet ganz schön. Habt ihr euch zu viel bewegt?“ Der Rekrut schaute betrübt zu Boden. „Ich schau mir gleich die Wundnaht an, aber wenn ihr euch zu viel bewegt, kann ich da auch nichts machen. Das müsst ihr wissen. Und wenn ihr eine riesige Narbe haben wollt, müsst ihr nur so weitermachen“, schimpfte sie.
    Dann begann sie, den Verband zu lösen. Als sie die letzte Schicht entfernt hatte, konnte sie sofort den Verursacher erkennen: Eine naht war gerissen und hatte so die Wunde geöffnet. Diese schien nicht ordentlich zu heilen, doch ein stetiger Rinnsal Bluts floss aus dieser, die Wange des Mannes hinab und dann in dessen Rüstung.
    „Ich muss einen neuen Stich setzen“, meinte sie, ihre Stimmung wenig begeistert. „Das wird wehtun.“ Der Rekrut nickte nur, während Florence eine Nadel suchte, diese kurz über einem Feuer reinigte und dann einen Faden einfädelte. Dann stach sie auch schon unter Zucken des Mannes in die Haut und verband die Wundränder. Fast sofort versiegte der Rinnsal. Schnell schmierte sie noch etwas Salbe auf die Wunde und legte dann einen weiteren Verband an. „Passt dieses mal auf. Erstaunlicherweise ist nichts mit der Wunde passiert, weshalb sie weiterhin gut heilen sollte. Aber versucht wenigstens, etwas vorsichtiger zu sein.“
    Der Rekrut nickte und verschwand dann wieder aus dem Lazarett. Florence zog ihren Trinkschlauch nach oben und nahm einen kräftigen Schluck. Es ist ei Trauerspiel, wie viele junge Menschen bereits in der ersten Schlacht so verheizt wurden. Ich kann froh sein, nicht beim Ansturm dabei gewesen zu sein, auch wenn ich es mir so sehr gewünscht habe. Vielleicht bietet sich mir ja die Gelegenheit bei der nächsten Schlacht, wenn ich sie denn haben möchte.
    „Ich brauche sofort einen Heiler“, schrie eine Frauenstimme. Florence drehte sich sofort um und sah, wie eine Dame im mittleren Alter einen Mann, der seine besten Jahre bereits hinter sich hatte, ins Lazarett schleppte. Sofort eilte die ehemalige Templernovizin hinzu und griff ihr unter die Arme. Der Mann zwischen ihnen stöhnte und wirkte apathisch.
    „Was ist geschehen?“
    „Er hat mit einem Mal Bauchschmerzen bekommen, dann wurde er ganz wild und lief verkrümmt herum. Und dann wurde er so still.“
    Sie legten den Mann auf ein freies Bett und zog ihm dann das Oberteil aus. Vor sichtig tastete sie den Bauch ab – dieser war stark verhärtet. „Hat er vorher gegessen?“ Die Frau nickte. „Das könnte eine Magenverstimmung sein. Oder aber er hat etwas verschluckt. Ich werde ihm eine Kräutermischung geben, damit müsste es ihm in einer Stunde spätestens besser gehen, ansonsten müssen wir weiterschauen.“
    Und während sie nach eben dieser Mischung suchte, schweiften ihre Gedanken für einen Moment ab.
    Das wird wieder eine lange Nacht.

  7. Beiträge anzeigen #27
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nachdenklich betrachtete sie all die Gegenstände, die auf dem Tisch vor ihr lagen. Sie nahm eins nach dem anderen in die Hand, betastete sie, roch auch mal daran. Das eine war definitv Wachs, hatte sie das nicht eben erst irgendwo gefühlt? Sie griff nach der lockeren Sehne. Ja, sie schien gewachst zu sein. Gedankenverloren nickte sie. Als nächstes nahm sie einen der Pfeile in die Hand und begutachtete ihn. Ein faszinierende Geschoss, er lag leicht in ihrer Handfläche, sie wusste aber - hatte es schließlich mit eigenen Augen gesehen - was für eine tödliche Kraft er durch den Abschuss mit dem Bogen entwickeln konnte. Ihre Finger tasteten vorsichtig über die Federn, sie fühlten sich ebenfalls so vertraut glatt an. Täuchte sie sich oder waren die Federn ebenfalls gewachst?
    "Ich verstehe", begann sie, "dass die Sehne gewachst werden muss. Ich kann mir vorstellen, dass sie vielleicht porös oder irgendwie brüchig wird und durch das Wachs wird sie vor Verschmutzungen und eben dem schnelleren Verfall geschützt."
    Es war etwas mühsam, ihre Gedanken zu äußern, aber Hiroga hatte sie stets dazu ermutigt und auch Grimbar schien ihr nun aufmerksam zuzuhören. Zumindest sprang er nicht auf und rannte davon.

    "Ich kann nur nicht ganz nachvollziehen, warum die Federn gewa-" Sie verstummte. Ihr kam der Gedanke, dass auch die Federn vielleicht das Wachs brauchten, um in einer gewissen Art und Weise geschmeidig zu bleiben. Aber warum? Die junge Frau erinnerte sich zumindest daran, dass man sagte, dass Wasservögel ihr Gefieder fetteten, um sich zumindest gegen Kälte und Wasser zu schützen.
    "Aha", sagte sie leise. Sie legte den Pfeil wieder auf den Tisch. Da war ein kleiner Stein, wofür konnte der sein? Holz und Sehne sollte womöglich nicht damit bearbeitet werden. Sie überlegte eine ganze Weile, nahm den Stein, wog ihn in den Händen, legte ihn wieder weg. Dann nahm sie erneut den Bogen, musterte ihn genau, doch es schien ihr nicht logisch, den Stein irgendwie für das Holz zu benutzen. Auch für die Sehne sah sie keinen Grund. Ihr Blick fiel zurück auf den Pfeil... der Pfeil.
    Freiya hob das Geschoss wieder hoch, fühlte den Schaft und die Spitze. Die Spitze... sie war nicht aus Holz, eine Tatsache, dessen sie sich erst jetzt richtig bewusst wurde. Wie ärgerlich, dass sie nicht eher darauf gekommen war.
    "Der Stein scheint für die Pfeilspitzen zu sein, ich bin mir nicht ganz sicher wie, aber anscheinend kann man sie damit anspitzen?"
    Die Rothaarige biss sich auf die Lippen. Es sollte keine Frage sein, eher eine feste Aussage.

    Zuletzt war da der Lappen mit der Paste, deren Bestandteile sie nicht direkt deuten konnte. Doch auch sie schien irgendein Fett zu enthalten. Nachdenklich legte sie die Finger an die Lippen und starrte den Lappen an, als könnte er ihr die Antwort verraten. Nach einer Weile nahm sie den Stoffetzen in die Hand und sah wieder auf die Waffe, die vor ihr lag. War er vielleicht für die Sehne? Was aber war dann mit dem Holz? Bedurfte das keiner Pflege? Zumindest blieb das noch übrig. So wirklich sicher war sie nicht, aber schließlich probierte sie es einfach aus. Vorsichtig wischte das Mädchen über den Bogen, es schien ganz gut zu klappen. Irgendwie schien der Lappen mit dieser seltsamen Creme zur Holzpflege zu gehören.
    Sie holte Luft und teilte ihrem Gegenüber schließlich noch einmal all ihre Gedanken mit.

  8. Beiträge anzeigen #28
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Sildener See, An Bord der Maera

    Der Herbststurm drückte kräftig gegen den Rumpf des Schiffes. Cotton hatte die meisten Segel reffen lassen, bevor sie den sildener See in Richtung nördliche Wasserfälle verlassen hatten. Nun kreuzten sie gegen den Wind den Fluss stromaufwärts zum oberen See hinauf.
    Das Navigieren auf dem schmalen Strom war schwierig und die Dunkelheit trug nicht gerade zu einer entlastung von Tayon bei, der im Galion stand und im fahlen Licht der Buglaterne das Fahrwasser im Auge behielt, während Bram das Ruder auf dem Achterdeck führte.
    Yared hatte trotz der steifen Briese in den Mastkorb des Großmastes aufgeentert und saß jetzt im leichten Regen, den Rücken an die Flaggenstenge, an welcher die Fahne der Handelskompanie gehisst war, gelehnt und sah hinüber zum Ufer. Der Sturm schüttelte die kahlen Bäume und jagte die Wolken gen Osten über den sildener See dahin. Es war ihm nicht kalt, schließlich hatte er extra den weiten warmen Waldläufermantel über den Seemantel gezogen.
    Er hatte sich überlegt, nach der misslungenen Infiltration Myrtana für einige Zeit zu verlassen. Das, was Arvideon ihm gestern gesagt hatte, hatte in ihm gearbeitet. Wenn Die Königlichen tatsächlich nicht irgendwann spätestens vor Faring oder Bakaresh aufgehalten werden würden, würde das das Waldvolk und den Sippenführer Yared nicht mehr einschränken, als es bisher Rebellen- und Orkhorden taten, aber dem Ältermann Yared nahm es die Existenzgrundlage. Jemand der unter den Orks große Geschäfte gemacht hatte, würde unter der Herrschaft der ausgebluteten Führung des Königreichs - die sich in einem ähnlichen Zustand befand, wie der ungenießbare Bodensatz einer guten Tasse Tee, wie er nach kurzer näherer Betrachtung festgestellt hatte - kein Land mehr sehen.
    Welche Alternativen Gab es für den Ältermann, für seine Kapitäne, für die Sildener Südmyrtana Schiffer- und Handelskompanie? Die Südlichen Inseln?
    Argaan? Thorgaan? Vielleicht Korshaan? Nein, denn die Inseln waren seit geraumer Zeit zerrissen im Krieg zwischen den myrtanischen Besatzern und den Anhängern des alten setarrif'schen Königsgeschlecht, die die missliche Lage Rhobars II. auf dem Kontinent ausgenutzt hatten um sich zu erheben. Der Krieg war nicht gut für den Warenaustausch, denn er forderte stets die Entscheidung für eine Seite, was die Bewegungsfreiheit unangenehm einschränkte. Das ganze war ja schon der Grund dafür gewesen, dass Yared nicht schon längst eine Faktorei in Stewark oder Thorniara eingerichtet hatte, doch nun war er zu einer Entscheidung gezwungen worden, der Handel mit den Königlichen fiel flach, die Orks waren vertreiben oder zerstritten. Was also blieb übrig?
    Gorthar ... das Exil ...
    Sein Blick schweifte hinüber zum Ostufer des oberen Sees, in dessen unmittelbarer Nähe die Ankerlaterne am Besanmast der Issilia die Dunkelheit unweit des Stegs der Rattensippe, an dem vier Kutter vertäut lagen, erhellte.
    Der Regen wurde stärker und Yared beschloss, den Mastkorb zu verlassen. Eilig aber präzise stieg er die nassen Wanten hinab und sprang aufs Oberdeck, wo die Deckwache gerade dabei war, die Gig über auf Backbord über die Reling zu hieven und auf die sich im Wind kräuselnde Wasseroberfläche herabzulassen.
    Geändert von Yared (12.11.2010 um 02:14 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #29
    Waldläufer Avatar von Ra'mon
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    Ra'mon ist offline
    Mit einem leisen Stöhnen, ließ sich Ra'mon auf einen moosbewachsenen Stein fallen und während er den Wald um sich herum etwas genauer in Augenschein nahm, griff er in einen seiner Beutel und zog eine seiner Rauchrollen hervor. Augenscheinlich befand sich der Barbier auf einer kleinen Lichtung, mitten in den Wäldern Myrtanas. Er hatte keine Ahnung wo genau er war. Hauptsache weit weg von Montera und diesem...Feld des Verderbens. Ra'mon wollte nichts mehr mit diesem Krieg zu tun haben. Vier Menschen waren wegen seiner Unfähigkeit gestorben...das war mehr als genug.

    Ein lautes Klacken ertönte, als der Hüne seine Feuersteine gegeneinander schlug um damit ein Stück Zunder, welches er auf den Boden gelegt hatte, zu entzünden. Er brauchte einige Versuche, bis es ihm gelang. Der Funke sprang über und...siehe da...ein kleines Flämmchen entstand auf dem getrockneten Schwamm. Schnell hob er das brennende Stück empor und entzündete seine Rauchrolle, die er sich zwischen die Zähne gesteckt hatte. Kurz darauf erfüllte warmer Rauch seinen Mund, den er langsam wieder entweichen ließ. Das brennende Stück Zunder warf er derweilen wieder auf den laubbedeckten Waldboden. Glücklicherweise war das Laub nass und somit erlosch die kleine Flamme schon nach kurzer Zeit. Zur Sicherheit ließ der Braunhaarige jedoch trotzdem noch eine Handvoll Erde darauf fallen.

    Langsam erhob sich der Deserteur nun wieder. Es hatte keinen Sinn an diesem Ort hier, auch wenn er noch so schön im Schein der Morgensonne erstrahlte, zu verweilen. Es bestand immer noch die Möglichkeit, dass Rebellen oder gar Orks im nachstellten und eine Gefangenschaft wollte er tunlichst vermeiden. Also setzte der Hüne seinen Weg durch den lichten Wald fort, gefolgt von einem angenehmen Duft nach verbrannten Kräutern. Ein verräterisches Zeichen, doch trotzdem wollte der ehemalige Söldner nicht darauf verzichten.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #30
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline
    Wieder und wieder dachte Wombel an das lange Gespräch, welches er mit seinem Freund und Weggefährten Thorwyn geführt hatte.
    Die beiden hatten sich vor ein paar Tagen im Hafen von Kap Dun getroffen und auf einem der Stege ein langes Gespräch geführt. Wombel war seit jeher ein guter Zuhörer gewesen. Vielleicht lag es daran, dass er selbst von Natur aus eine eher ruhigere Seele war die nicht immer alles und jedes im Detail herunterreden musste. Vermutlich lag es aber schlicht daran, dass er selbst lieber Informationen bekam als sie zu verteilen.
    Jedenfalls hatte Wombel den Ausführungen seines Gefährten zugehört und hatte sich seitdem im Hafen umgehört. So wie ihm berichtet wurde gab es einen Schiffsverkehr von Kap Dun aus hinüber nach Varant.

    Mittlerweile stromerte Wombel fast ganze Nachmittage durch das Hafenviertel, erledigte für die ansässigen Leute dort kleinere Handwerksarbeiten und erkundigte sich hier und da nach Schiffen, welche von Varant kamen, bzw. bald dorthin unterwegs sein würden. Er wunderte sich selbst manchmal über die von ihm gewissenhaft durchgeführten Recherchen, immerhin gab es hierfür ja keinen wirklichen Grund, zumindest keinen offensichtlichen – vom nahenden Krieg mal abgesehen.
    Vermutlich lag die Faszination schlicht und ergreifend in der Möglichkeit, seine traurige Vergangenheit hinter sich zu lassen und dort ein neues Leben anzufangen. Je mehr und länger er darüber nachdachte umso fester stand sein Entschluss: Er wollte und würde dem Land seiner Väter den Rücken kehren, und sei es nur für eine gewisse Zeit um seine innere Ruhe und Zufriedenheit zu finden. Vor seinem geistigen Auge sah er sich bereits irgendwo, im Schatten unter Palmen sitzen. Der Wüstensand tanzte sanft durch den Wind und streifte sanft über seine Wangen. Er hatte dies noch nie am eigenen Leib erfahren, und doch meinte er das Gefühl zu kennen.

    Unwirsch holte er sich aus den abgeschweiften Gedanken zurück und brummte verärgert über sich selbst lautstark vor sich hin:
    „Alter Narr, hör auf zu träumen. In Varant kocht man sicherlich auch nur mit Wasser und so wies aussieht gibt’s nicht mal genug davon… warum zum Beliar sollte es dort besser als hier sein?“
    Er drehte sich um und wollte wieder in die Stadt zurückgehen, als ihn just eine Stimme vom Kai her anrief:
    „Wenn du schon wissen willst, wie es dort drüben aussieht, warum fährst du denn dann nicht rüber?“
    Wombel drehte sich um und sah einen Mann, der in diesem Moment wenige Meter von ihm entfernt, geschmeidig von Bord eines Bootes auf den Steg sprang und lässig auf ihn zuschlenderte.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Ornlu ist offline

    Silden - Grüne Krähe

    "Und die Königstreuen werden auch hierher kommen?", fragte der Wirt.
    "Na wenn ich es dir sage. Vielleicht dauert es noch. Aber es ist so sicher wieder die einkehrende Nacht.", meinte Ornlu, der gerade was zu Essen bei Aidar abholte.
    "Dann bleibt uns nix übrig.", sagte Aidar.
    "Für euch ist es besser hier zu bleiben. Schließt euch ihnen an. Mehr als Abgaben müsst ihr nicht fürchten, Aidar.", meinte der Druide und zahlte.
    "Abgaben...aber wie hoch so mitten im Krieg? Das Glück ist uns nicht hold, Hetzer.", erwiderte der ältere Wirt und schob die Silbermünzen in seine Schatulle.
    "Glück ist relativ, alter Freund.", meinte der Jäger und hob die Teller an, die mit zubereiteten Essen beladen waren. Aidar kam mit drei Humpen Kräuterbier nach und setzte sich an den Tisch von Ornlu und Suzuran.

    "Und Trelis? War es das wert für euch?", fragte Aidar.
    "Dies weiß nur die Zukunft. Aber momentan betrachtet - nein. Was im nächsten Monat sein wird, wissen nur die Götter.", antwortete der Hetzer und stieß mit Aidar und Suz an.
    "Wohl wahr. Was ist da im Sack?", fragte der findige Wirt.
    "Ein paar Sachen die nicht an Feuermagier kommen sollten oder sonstige Gelehrte. Da steht mehr, als die Welt wissen braucht. Auch ein paar kleine Artefakte die sicherlich Sammlerwert haben, aber auch besser in die richtigen Hände gelangen.", meinte Ornlu und löste das Fleisch von der Keule.
    "Ihr wart also in den Kavernen, hmm?", mutmaßte Aidar. Ornlu nickte, sagte aber nicht was sie genau fanden. Aidar war neugierig, aber es ging den Wirt nicht an. Ornlu wechselte das Thema und fragte danach, ob in letzter Zeit seltsame Gestalten aufgetaucht wären.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Waldläufer Avatar von Kano Vilmar
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    Kano Vilmar ist offline

    Infarterielager

    Kano umrkreiste nachdenklich sein Zelt ,wobei ihn einige ihn schief anstarrten .
    Seit Tagen gab es nichts zu tun für ihn ,außer als er Pfeilspitzen ins Lager gebracht aber das war schon einge Zeit her ,seit die Paladine schon lange die Schlacht übernohmen hatten .Was das betraf hatte sich der Rekrut etwas wiederholt ,aber nun versankt er immer mehr in einer Welle voller Langeweile .Kano schaute auf als er bemerkte das es dunkel geworden ist ,nur um verärgert feszusellen das ihm ein Baum die sicht raubte . So schaute er eine weile herausfordend den Baum an .

    Schließlich viel er müde seufzend auf den grasigen Boden und rollte sich dabei so ,dass er freie prächtige Sicht auf den Nachthimmel hatte und kein Baum die sicht nahm .Der Himmel war voller leuchtender funkelder Sterne die ihre ganze Verzauberung entfalteten,dass Kano´s Augen vor begeisterung für dieses Naturschauspiel zu leuchten begann ,all seine Langeweile war wie fortgeweht .Dann erblickte der junge Rekrut eine Sterschnuppe ,die über das Firnament wanderte .Er schloß langsam die Augen ,dachte an seine nun wohl zerstörte Heimat ,an Gefallene der Schlacht und dijenigen die noch kämpfen müssen.
    So vieles war in seine ersten zwei Wochen in seine neue Heimat Myrtana geschehen vorallem bei der Schlacht ,worauf Kano sich ein baldiges Ende der andauernden Schlacht und schließlich friedvoll einschlummerte .
    Der Rekrut Träumte davon ,dass eines Tages auch er seinen Platzt in der Reihe der Paladine fand ,glorreiche Schlachten davontrug und sein Name bei den Orks als gefürchtet galt .Fürchten sich Orks überhaupt ?Naja träumen darf doch wohl jeder ,oder nicht?,dachte Kano später schmunzelnd .
    Geändert von Kano Vilmar (12.11.2010 um 21:37 Uhr)

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Nördlich von Montera

    Es war so gekommen wie der Kommandant erhofft hatte, die anderen Lagerführer Roland und Russel schlossen sich mit ihren Männern der Gruppe aus Reddock an. Eine stattliche Truppe, die sicherlich für die Vorhaben des Königs noch von Nutzen sein könnte, so dachte Ulrich, als er sich in dem provisorischem Lager umschaute. Viele hatten die Gunst der Stunde genutzt und sich auf dem Schlachtfeld der Orks mit neuen Waffen versorgt. Auch anderes, so schien es, manche Männer hatten einen zufriedenen Gesichtsausdruck, scheinbar waren sie mit ihrer Beute zufrieden. Dem Rebellenführer sollte es recht sein, je weniger Unmut in der Mannschaft umso besser die Moral.

    Der Blick Ulrichs wanderte Richtung Faring, das war wohl das nächste Ziel des Königs, die Hauptstadt der Orks. Jedenfalls konnte man stark davon ausgehen, sonst würde sich die Armee nicht unweit davon sammeln. Offensichtlich gab es noch intakte Belagerungsgeräte des Feindes, die von den königlichen Streitern erbeutet wurden, sonst würde sich Niemand die Mühe machen, sie durch die Gegend zu schleppen. „Verrückte Welt“ murmelte der Kommandant, noch vor kurzem war sein Leben in Montera in akuter Gefahr, weil Orks die Herren waren. Nun waren sie fort, die Stadt wieder frei. Allerdings zu einem hohen Preis, es würde lange dauern, bis man die Spuren der verheerenden Schlacht nicht mehr sehen würde.

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    Nath ist offline
    Nath saß im Zelt und blickte hinaus auf die Rekruten und Soldaten, die dort hin- und herliefen, um diesen und jenen verschiedenen Auftrag auszuführen, um hier- oder dorthin zu gehen oder um einfach herumzuspazieren - für einige, so wie auch für ihn, gab es nämlich durchaus nichts wichtiges zu tun, seitdem er im Lager war. Seit sie aus Montera gekommen waren, war eigentlich nichts passiert, und trotzdem war fast die Woche rasend schnell an Nath vorbeigezogen. War es nun tatsächlich schon eine Woche her, dass sie aus Vengard aufgebrochen und schon vier oder fünf Tage, dass sie aus Montera gegangen und im Lager östlich der Stadt angekommen waren?

    "Hey!", rief da ein Mann, der auf einmal in sein Zelt hineinsah. "Da sind ein paar Leute aus Montera gekommen; es wurde ein Stellungswechsel abgeordnet!"
    "Ein Stellungswechsel?", fragte Nath, "Wann?"
    "Na jetzt", meinte sein Gegenüber, "Ziel ist irgend so eine Ebene nördlich von Montera ... also los, benachrichtige alle, die du triffst, dann Zelte abbauen, Kram packen und los ... soweit alles klar?"
    "Äh ... klar.", stammelte Nath und erhob sich von seinem Feldbett. Der Mann verschwand wieder, um in den restlichen Zelten Bescheid zu sagen, während er seine Befehle befolgte.
    Was soll das nun wieder werden?, fragte sich Nath, Ein Stellungswechsel? Nördlich von Montera? Na ja, mal sehen, was es mit dieser Taktik auf sich hat...

  15. Beiträge anzeigen #35
    General Avatar von Yared
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    Seeufer, Silden

    Yared zog unter erheblicher Kraftanstrengung den Nachen samt darin sitzendem Wandermönch, der sich gebärdete, wie die glubschäugige Kröte auf seiner Schulter, auf den Seestrand. Der Kies knirschte unter dem flachen Kiel.
    „Was suchen wir eigentlich hier?“
    „Der strebsame Arvideon, sucht das Gespräch mit den Hütern der Wälder, denn das Gespräch mit den Bewahrern von Mutter Natur ist Wahrheit und Weisheit zu finden. All dies ist zweifellos erstrebend, meint der über jeden Zweifel erhabene Arvideon.“
    Warum hatte der kleine Kerl nur die Angewohnheit, ausschließlich das nötigste an Information zu offenbar und es zusätzlich mit haufenweise Lebensweisheiten auszuschmücken, fragte sich der Sippenführer.
    Der Tag war damit verbracht worden Vorräte und Werkzeug auf die Schiffe zu laden. Sie mussten Silden schnell wieder verlassen, um vor den Königlichen Truppen Trelis zu erreichen, um unangenehmen Fragen zu entgehen. Yared hatte nicht einmal Zeit gehabt, nach Núria zu sehen, die irgendwie vom Erdboden verschluckt war und jetzt war er einfach nur müde. Weshalb er sich nicht mal mehr beschwert hatte, als der alte Gnom angetanzt war, um ihm mitzuteilen, dass er jetzt gefälligst Silden aufzusuchen hatte, genauso wenig wie jetzt über die Arbeit ablehnende Haltung, die Arvideon offenbar daran hinderte, ihm dabei zu helfen den Kahn auf das Ufer zu ziehen.
    Der Sappeur kniff die Augen kräftig zusammen und kratzte sich etwas Schmalz aus den Ohren. Er sollte seinen Kopf mal wieder in eine Wanne kalten Wassers stecken.

    Der Diener Adanos’ sprang aus dem Nachen und lief behände Richtung Grüne Krähe, während Yared halb erschlagen von den Anstrengungen des Tages leicht taumelnd folgte.
    Nicht viele Fenster der wenigen noch bewohnten Häuser des Dorfes waren erhellt von Kerzenschein. Immer noch wütete das Stürmische Wetter in Westmyrtana und als sie mit heftigen Böen im Rücken zum Dorfplatz hinauf wanderten, dachte sich der Ältermann, dass sie, sollte die Intensität des Windes in den nächsten Tagen und Nächten anhalten, wenigstens zügig in die Treliser Bucht gelangen würden.
    In Silden würden Nur Hatlod, Meister Kusteau und deren Familien bleiben, alle anderen hatten sich entschlossen Yared nach Gorthar zu folgen – außer Núri, die wie gesagt irgendwie nicht auffindbar war.

    Das ungleiche Paar betrat die Veranda des Gasthauses und Yared öffnete die Türe, was der kleine Mann dazu nutzte, um demonstrativ und wichtig aussehend an ihm vorbei in die warme Gaststube zu marschieren.
    Der Schiffsbauer grüßte den Wirt mit einem freundlichen Nicken.
    „Aidar, ein kühles Kräuterbier und einen frischen Pfefferminztee.“
    Dann sah er sich um und bemerkte zwei bekannte Gesichter.
    „Bewahret. Doyenne. Meister Ornlu.“, grüßte er, auch wenn er wusste, dass der Hetzer auf den Titel nicht allzu viel Wert legte. Ein gewisses Maß an Ehrenbezeugung war nun mal angebracht.
    Geändert von Yared (13.11.2010 um 00:30 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #36
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Die Sonne hatte sich kaum mühsam über das Felsmassiv im Osten gehoben und das dahinter liegende, grün bewachsene Tal erleuchtet, als Elonhil auch schon seine Sachen packte und sich von Idun verabschiedete.
    << Ich denke unsere gemeinsame Zeit endet hier. >> Idun nickte stumm.
    << Du hast alles gelernt, was ich dir beibringen konnte. Von nun an musst du deine eigenen Wege gehen, so wie ich die meinen. >>
    Er war sich nicht sicher, was er dazu erwidern sollte. Einige Antworten schwirrten ihm in Kopf herum, doch als er sich für eine entschied, hatte er sich schon von ihm abgewandt.
    << Gute Reise, Elonhil. >>
    << Dir auch, Idun und pass gut auf dich auf! >> Kaum hatte er sich von seinem Lehrmeister verabschiedet, der ihn nun schon seit einiger Zeit durch Myrtana und Nordmar geführt hatte und ihm dabei in die Kunst der Schwertkampfes unterwies, hatte auch er sich abgewandt und streunte ein wenig durch die Gegend. Gefallen an den bunt gefärbten Blättern der Laubbäume findend und einen unscheinbaren, aber doch wahrnehmbaren Geruch von Heimat in der Luft verspürend, fragte er sich, wo es ihn nun hinschlug. Bevor ihn Elonhil auf die Reise genommen hatte, war er gerade in Beria angekommen, doch bezweifelte er, dass er es noch wiederfinden würde. Schließlich wurde seine Lage nicht gerade in aller Welt herumposaunt und gedankenverloren betrachtete Idun die kleine Knochenpfeife, die als Erkennungszeichen diente. Er holte tief Luft und blies mit voller Kraft hinein. Ein hoher, gleichmäßiger Ton ertönte und von einem nahen Baum schreckten einige Vögel auf.
    Wo sollte er hin?
    Nachdenklich, schon beinahe ein wenig melancholisch erinnerte sich Idun an die Zeit als er alleine durch die Wildnis gestreift war, die Gefahr ständig im Nacken, ständig auf der Suche nach einem Unterschlupf für die kommende Nacht. Damals als die Orks alles verbrannten, was er noch besaß und was sie ihm nicht schon zuvor genommen hatten. Die Erinnerung an den Tod seines Vaters war nichts mehr als ein dumpfer Schmerz. Es fühlte sich an, als ob ein Teil seines Körpers fehlen würde, doch er konnte nicht recht sagen welcher. Wie die Narbe von einer lang zurückliegenden Wunde, pochte der Schmerz stumpf in seinem Kopf, scheinbar aus allen Richtungen zugleich kommend. Aus einem unerklärlichen Grund hatte er Angst zu vergessen wie sein Vater aussah, wie er sich bewegte, wie seine Stimme, sein Lachen klang. Doch sie war unbegründet. Als ob er vor ihm stehen würde, hatte Idun ihn vor Augen. Sein Gesicht sah zufrieden aus, ganz so als wäre er stolz auf seinen Sohn, als hätte er seinen Weg akzeptiert und würde ihn jetzt bekräftigen ihn zu Ende zugehen. Er wusste auch schon wohin. Gar nicht so weit entfernt hatte er einen guten Freund und er konnte es fast nicht erwarten mit ihm die Erlebnisse der letzten Zeit bei einem ordentlichen Kräuterbier zu betratschen. Das Wasser im Mund zusammenlaufend, als er hätte seit Monaten nichts Ordentliches mehr getrunken, änderte er seine Richtung und schritt mit gespannter Vorfreude auf das Ziel zu, dass er schon lange hätte anpeilen können.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline
    Sie hatte einmal mehr mit Lando trainiert und lächelte danach.
    "Du hältst dich wacker. Ich würde dir empfehlen weiterhin mit Manuele zu trainieren. Er scheint kein schlechter Gegner zu sein."
    Er beäugte sie kritisch, als würde er ahnen, dass dies ein weiterer Abschied war.
    "Und nun Schlaf wohl."
    Fuhr sie fort, dann trennten sich ihre Wege ein weiteres Mal. Für wie lange wusste noch keiner. Der Unterschied lag darin, dass er am nächsten Morgen von Colodis einen Brief überreicht bekommen würde in dem sie sich verabschiedete und ihn bat Taeris auszurichten, dass sie später wieder zu ihnen stossen würde, sie aber erst noch etwas Wichtiges zu erledigen hätte.

    Sie suchte also den Colodis, drückte ihm das Schreiben in die Hand und bat ihn es Lando zu überreichen. Dann murmelte ein "danke und bis später" und war verschwunden.

    Troan wartete bereits auf die rothaarige Kriegern. Er sagte kein Wort und sie fragte nicht, warum er sie begleiten würde. Sie warf noch einen letzten Blick über die Schultern auf das schlafende Heerlager, dann schlug sie den Weg ein, der sie nach Vengard bringen sollte.

    Dabei begleitete sie das ungute Gefühl, dass ihnen jemand gefolgt war.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Silden - Grüne Krähe

    Yareds Erscheinen und jenes des Zwerges waren eine Erlösung. Aidar schien mit der Zeit zu neugierig auf den Inhalt des Sacks. Klar war doch hier weniger Gold mittlerweile zu machen. Doch Ornlu lenkte oft genug ab und hielt auch das Kräuterbier noch aus. Aidar nahm die Bestellung auf und blieb noch einen lägeren Augenblick wohl fern.Ornlu und Suzuran blickten sich erleichtert an, bevor sie sich den beiden widmeten.
    "Bewahre, Kapitän Yared!", grüßte Ornlu und nickte. Suzu machte es ihrem Meister gleich, doch starrte sie wie ein Kind mehr den Zwerg an.

    "Die Zeiten wandeln sich. Gestern noch sah vieles gut aus und morgen schon droht es uns, selbst gejagt zu werden. Setz dich ruhig und dein Begleiter bitte auch. Hier das Brot, wenn ihr Hunger habt - wir können wohl nicht mehr. Zu viel Kräuterbier im Magen...", meinte Ornlu und blickte kurz gen Aidar.
    "...was machst du hier? Und wer ist dieser kleine Herr der sich uns noch nicht vorstellte?", fragte der Druide.

  19. Beiträge anzeigen #39
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Grüne Krähe, Silden

    „Gestatten? Harun Marakiel Arvideon Demar von Thermaron, heimatloser umherziehender Diener Adanos’, Magister der Wortkunst und ehemaliger Hohepriester des Kultes des Feuers vom östlichen Archipel.“
    Der Wandermönch und gewitzte Herumtreiber verneigte sich leicht vor den beiden, bevor er sich auf die Bank setzte und begann eine Brotscheibe von innen nach außen zu essen.
    „Arvideon war ein Freund von Benjen. Er hat in letzter Zeit in Al Shedim als Kommissionär für mich gearbeitet.“
    Aidar kam wieder und brachte das Bier und den Tee. Yared nahm einen Schluck – das kühle Bier erfrischte ihn und ließ die Müdigkeit etwas schwinden –, dann wandte er sich an den Wirt.
    „Ich hätte gerne was von deiner Schwarzwurzelsuppe und etwas Käse.“
    „Kommt sofort.“
    Nachdem er seine Bestellung aufgegeben hatte, wandte er sich wieder an den Druiden, während der Gastwirt, die Küche aufsuchte.
    „Wir sind hier nur auf Durchreise. Ich und einige Angehörige der Rattensippe, haben beschlossen Myrtana zu verlassen und nach Gorthar zu gehen.“
    Ornlu sah ihn überrascht und fragend an, wohl nach einer Erklärung für diesen Entschluss suchend.
    „Ich, Chris und Kaldrin waren vorige Woche in Vengard und haben versucht das Heer der Rotröcke zu infiltrieren. Das ganze hat nicht so funktioniert, wie es sollte und des Ende war etwas unrühmlich.“
    Dass das Ganze auf dem Mist von I nadhor gewachsen war, verschwieg er.
    „Ich werde nun steckbrieflich gesucht und die Handelskompanie ist seit dem Tod von Vak und dem Brand in Trelis nicht mehr wirklich existent. Wir suchen uns eine neue Heimat und versuchen uns wieder eine Geschäftsgrundlage aufzubauen, was hier in Midland schwierig wird, wenn die Truppen des Königs erst Südmyrtana überrannt haben. Wir haben in Trelis gute Vorarbeit für Rhobar gemacht, das muss ich schon sagen.“
    Er nahm einen weiteren Schluck aus dem Bierkrug.
    „Nur Hatlod und Meister Kusteau werden hier bleiben. Spätestens übermorgen soll unser Schiffsverband gen Südosten in See stechen. Und ihr habt Beria geräumt, wie ich hörte?“

  20. Beiträge anzeigen #40
    Schwertmeister Avatar von Noco
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    Noco ist offline

    Im Lager der Nordmänner (Zug vom Hammerclan)

    Noco schlief mal wieder unruhig.
    Als er keine Lust mehr hatte, sich von einer Seite zur anderen zu wälzen und krampfhaft versuchen zu schlafen, setzte er sich aufrecht hin und blickte in den Sternenhimmel.
    Ihm fiel auf, wie wunderbar klar der Himmel in dieser Nacht war. Man konnte tausende Sterne sehen und der Mond war bis auf die letzte Ecke zu sehen. Ein lupenreiner Vollmond.
    Es war seltsamerweise gar nicht so kalt, zumindest für Nordmarverhältnisse. Noco schaute sich um. Viel konnte er nicht erkennen, in einer Ecke loderte noch ein Feuer, das war aber, abgesehen vom Mond, die einzige Lichtquelle. Er konnte keinen einzigen Nordmann erkennen, der wach war. Außer den Nachtwachen natürlich.
    Manchmal konnte man in der Ferne Wolfsgeheul hören. Noco ist nie aufgefallen wie wunderschön dieser Klang war. Das lag wohl daran, dass es tagsüber immer irgendwelche Dinge gab, die ihn ablenkten. Aber jetzt gab es gar nichts, dass irgendwie seine Aufmerksamkeit hätte erregen können, außer diesen Wölfen. Er wusste, dass er schlafen musste, aber er konnte nicht. Trotzdem versuchte er es.
    Noco kuschelte sich zurück in sein Hirschfell und deckte sich zu. Er lauschte den Wölfen und dachte an nichts. Das war für ihn eine todsichere Methode einzuschlafen, zumindest hatte es sonst immer geklappt, wenn er einfach mal an nichts dachte...

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