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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline
    Domenik sah die drei Schwestern zuerst. Sie hatten sich im Eingang zu den Nebenräumen postiert und schienen geradezu auf ihr Ende zu warten. Seltsam.
    "Da seid ihr ja endlich. Wir wurden schon des Wartens müde.", meinte die Dunkle und kringelte ihre schwarzen Haare wie ein unschuldiges Kind.
    "Dabei seid ihr doch gekommen, um uns zu vernichten, oder etwa nicht? Da versucht es, wir werden uns nicht wehren und euch damit zeigen, wie unnütz es ist."

    Serena war es, die eines ihrer Fläschchen gezogen hatte und es schon zum Wurf ausholte, als Domenik ihre Hand ergriff und ihre Ausholbewegung stoppte.
    "Was ist los? Vernichten wir sie, solange wir die Möglichkeit haben."
    "Hier stimmt etwas nicht ...", mahnte ihr Sohn zur Vorsicht und Nero stimmte nickend zu. Offenbar fehlte der mentale Zug, den er in Gegenwart der Damen erwartet hatte.
    "Sagte ich nicht, sie würden es merken?", fragte die Silberne ihre Schwester mit rhetorischem Anklang und zuckte mit den Schultern. Es handelte sich dabei um eine andere Version der Dame, die ihnen geholfen hatte, die Tinkturen zu brauen. War sie sich darüber bewusst, dass irgendwo auf der Insel eine Kopie ihres Selbst exisitierte, die ihr Handeln zu torpedieren versuchte?
    Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, lösten sich ihre Körper auf, die Kopien vergingen und zurück blieb die Gruppe mit überraschten Gesichtern. Nur Domenik sah sich bestätigt.
    "Projektionen. Ihnen fehlte eine Aura, glaube ich. Daher schjien es mir verdächtig."
    "Gut gemacht!", lobte Serena und lächelte nach langer Zeit zum ersten Mal.
    Gemeinsam begingen sie vorsichtig und langsam den nächsten Raum, als plötzlich hinter ihnen die drei Schwestern erschienen,m diesmal ohne Zweifel in ihrer wahrheitlichen, körperlichen Gestalt. Und ohne ein weiteres Wort der Begrüßung abzugeben hoben sie nur ihre Fläschchen und warfen sie. Den anderen gelang es gerade noch rechtzeitig, ebenso die ihren aus ihren Gürteln zu lösen und sie zu entfesseln.
    Domeniks Blick glitt dabei auf die Brüstung, auf der die zweite Silberne stand und sich die Konfrontation als Zuschauerin ansah. Offenbar war sie noch immer daran interessiert, ob ihr Einfluss etwas würde verändern können.

    Lange konnte Domenik seinen Blick nicht auf ihr ruhen lasen, denn die Fläschchen zerbarsten, bildeten Verpuffung um Verpuffung und so schaukelten sich die Gemische gegenseitig hoch, bis eine Explosion aus künstlicher Magie durch die Halle fegte und sowohl Nero, Callindor und die anderen von den Füßen riss und durch das Gemäuer schleuderte, als auch die drei Schwestern nicht verschonte. Sie schienen sehr überrascht, als auch sie von den Effekten der Tinkturen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
    Ein Kreischen, Schreien und Brüllen durchdrang die Halle, ehe sich die unglaubliche Welle der Detonation gelegt hatte, und Team 1 links reglos lag und Team 2 rechts. Die Schwestern beisammen, die andere Truppe durch die Wucht kreuz und quer verteilt. Fenster waren von Leibern durchstoßen worden, Säulen gestreift und eine sogar komplett ausgehebelt. Wessen Körper war da wohl dagegen geprallt?
    Es war mucksmäuschenstill und niemand wusste, wer diesen Zusammenstoß wirklich überlebt hatte. Nur eines war sicher. Nicht alle würden überleben, dafür würde der Verräter in ihren reihen schon Sorgen. Dieses Szenario bot den idealen Hintergrund, sich eines dieser Narren zu entledigen.

    Callindor

  2. Beiträge anzeigen #122
    Lehrling Avatar von Clan der Zaverias
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    Clan der Zaverias ist offline
    Es rauschte in seinen Ohren und leicht hustend öffnete er die Augen, nur um sie gleich danach wieder zusammenzukneifen da ein stechender Schmerz durch seine Glieder fuhr. Er hatte ein Fenster durchschlagen und mehrere kleine Schnittwunden ließen Blut laufen. Er setzte sich auf und bewegte sich langsam, alles knackte an ihm und renkte sich nach ein paar dehnungen wieder in. Die Anderen lagen weiter ab von ihm und regten sich kaum, sie schienen noch bewusstlos zu sein. Der Magier setzte sich ganz auf und fuhr sich über die Augen. Sein Vater war außer Sichtweite hinter einer Säule, man sah nur einen Arm von ihm dahinter hervorragen, die Säule war praktisch zerstört und in der Mitte stark zerbröckelt, hinzu kam, dass er wohl durch ein Fenster gesprengt wurde und erst danach an der Säule quasi hängen blieb. Dante wollte aufstehen, doch seine Kraft reichte nicht mehr aus, er dachte schon daran, sich einfach wieder hinzulegen doch dann erschien eine Hand vor ihm die die seine forderte. Er sah nach oben und lächelte matt, im Zwielicht war nicht genau zu erkennen wer da sein Retter war, doch er fragte auch nicht lange danach, sondern griff die Hand. Dann erst, als er sich aufrichten konnte, konnte er das Gesicht seines Retters erkennen und seine Stimmung heiterte auf.

    "Danke, ohne dich....Ngnh... Was... Du... Nein..."

    Seine Augen verloren jeglichen Glanz und er stürzte auf die Seite, sein letzter Eindruck, seine letzte flehentliche Tat war der Versuch seinen Vater zu rufen der sich noch immer nicht regte. Vaaahhterrr... nur ein heiseres Flüstern und dann fiel er in Dunkelheit und sein Lebensfaden wurde durchtrennt.

    **********

    Nero setzte sich auf, ließ dabei ein tiefkehliges Knurren hören, er hatte sich zwar anscheinend nichts gebrochen, doch er fühlte sich wie zerschmettert nachdem er die Säule als Leitobjekt benutzt hatte, er hätte auch einfach an ihr zerquetscht werden können... Dazu kam noch, dass aus seinem Bein ein großer Glassplitter ragte und ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Er sah sich um und sah nur Sylwina, Dante und die Metamorpher, nicht aber Callindor und Serena, sie waren anscheinend weiter weggetragen worden als gedacht. Er robbte hinüber zu Dante und rüttelte an seiner Schulter als sein Blick auf seinen Mundwinkel fiel aus dem Blut troff und danach in seine Augen, die jeglichen Lebensfunken vermissen ließen. Wieder rüttelte er an ihm, rief seinen Namen und beugte sich dann über ihn, ertastete den Glassplitter der aus ihm herausragte. Sylwina war unterdessen auch wach geworden und war zu ihm herangerückt.

    "Nero?? Was ist? Was ist mit Dante?"

    Nero drehte sich um und setzte sich, in tiefem Schmerz verzerrte er das Gesicht und ballte die Hände zu Fäusten, hämmerte auf den Boden ein bis seine Knöchel bluteten.

    "Rippenbrüche, Lungenriss... Er ist tot... ich hätte ihn retten können wenn es Magie gäbe... es ist zu spät... DAFÜR WERDET IHR BEZAHLEN! HÖRT IHR? DAFÜR WERDE ICH EUCH ALLE ABSCHLACHTEN!"

    Tränen tropften auf den Boden vor ihm, er knirschte mit den Zähnen, schnaubte, schrie, tobte und erhielt dann eine Ohrfeige von Sylwina, völlig perplex beruhigte er sich.

    "Hör auf! Spar dir das für die, die hier verantwortlich sind! Ich brauche dich jetzt Nero und zusammen werden wir Dante rächen!"

    "Wo sind Callindor und Serena verdammt? Und wo sind dioese Missgeburten von Dämonenschlampen?"


    Nero stand auf und klopfte sich den Staub vom Mantel, zog ihn aus, riss ein Stück ab und band die Wunde ab, schluckte einen seiner medizinischen Tränke und krämpelte die Ärmel seines schwarzen Lederkampanzuges hoch. Er bestand nun aus einer schwarzen Lederjacke, einer schwarzen Lederhose mit silberner Gürtelschnalle und schwarzen Stiefeln. Er fuhr sich durch sein langes Haar und streifte es nach hinten, band das Bandana um und drehte sich von seinem toten Sohn weg.

    "Ihr werdet von nun an in jede Richtung blicken und euch öfter umdrehen, jetzt ist schluss, ich werde mit diesen Dämonenschlampen abrechnen!"

    Er stapfte los, den Schmerz seines Beines und über den Tod seines Sohnes vergessend und entzündete eine Zigarette, grimmig dreinblickend nahm er die Suche nach Callindor und Serena auf, sie mussten ja irgendwo hier sein.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Jemand schleppte ihn von den anderen fort. In seinen Gedanken schleuderte er die Hilferufe aus sich heraus, doch etwas versperrte seinen Mund und sein Körper fühlte sich so taub und nicht vorhanden an, dass dem Magier nichts anderes übrig blieb, als dies mit sich machen zu lassen. Wer trug ihn hier. Nero war es nicht gewesen, denn dieser lag dort noch. Auch Dante ruhte sich noch aus. Die Träger der Splitter waren dafür nicht kraftig genug, sodass sich die Liste weiter und weiter zusammenkürzte. Valen, Vic, Serena und Domenik traute er es zu, ihn zur Sicherheit fortbringen zu wollen. Doch weshalb? Es stimmte, dass mit seinem Tod die Existenz Domeniks praktisch ausradiert wurde, dennoch hielt er diese feige Flucht für falsch.
    Und da plötzlich huschte sein Blick an seine Seite und er sah, dass auch Serena mitgenommen wurde. Nun verstand Callindor gar nichts mehr. Wer verdammt trennte Callindor und Serena von den anderen aus der Gruppe und zu welchem Zweck?
    Wald erschien, und die Ausläufer von Gebirge. Anscheinend bestiegen sie eine Anhöhe. Was verbarg sich nur hinter all dem? Callindor hatte keine Antwort darauf und verlor sich in der Schwäche seines geschundenen Körpers und ließ sein Bewusstsein dahingleiten.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    "Ja, ich werde mein Versprechen halten. Und jetzt ruh' dich aus. Das ist ein Befehl!"

    Callindor seufzte, rieb sich die Augen und musste sich einen Moment setzen. Vieles war geschehen in den letzten Stunden. Einiges davon hatte aber nicht Callindor selbst vollbracht. Die Tatsache, dass er Serena und sich selbst vor dem verräterischen Vic gerettet hatte, war so gesehen gar nicht sein Verdienst gewesen. Und irgendwie eben doch. Es war schwierig zu erklären, dabei so simpel.
    Er mochte wie Callindor aussehen, doch seine Bewegungen, sein Handeln und Denken war inzwischen beeinflusst von jemand anderem. Diese Kontrolle ging nun so weit, dass er vollständigen Zugriff auf die Handhabe dieses Körpers hatte.
    Es tat gut, noch einmal etwas fühlen zu können. Der Moment, als er mit den Fingern Callindors über die kalte Scheibe des Fensters glitt löste in ihm selbst jetzt noch ein Gefühl der Wonne aus. So leicht ließ ein Varagon eben nicht für tot erklären. Dabei war Dulin Varagon genau dies. Tot. Und zwar seit circa einem Jahr, gerechnet in Inselzeit, also etwa zwanzig Jahre für Vic. Etwas überrascht war er, seinen ehemaligen Schüler nun so zu sehen. Sein Vorhaben, ihn mit einem Lähmungssiegel außer Gefecht zu setzen tat dies jedoch kein Abbruch. Nur für den Bruchteil einer Sekunde zögerte seine fremde Hand, ehe er noch immer die Magie der Insel anzapfen konnte und mit schnell geschwungenen Linien den körper Vics mit einem Bann belegte.

    Er würde nicht lang halten, doch zur Flucht reichte es allemal. Callindor hatte darauf bestanden, dass Dulin sich um den Verbleib Serenas kümmern sollte, sodass er nicht so schnell vorwärts kam, wiue er es erhofft hatte. Dabei war er darüber völlig im Bilde, was bald geschehen würde. Schließlich war Vic sein Schüler gewesen, kurz nachdem ... nachdem Callindor verstorben war. Über diese unstimmige Namensgleichheit wollte sich Dulin später genauer Gedanken machen, auch wenn er Magier und Zauberkundiger genug war, um dahinter so etwas wiue Magiewirkung vermuten zu können. Es machte die vor ihm liegende Aufgabe nicht einfacher.
    Denn dafür, dass Callindor sich zurück zog, und Dulin die Kontrolle über seinen Körper offerierte, hatte er eine Bitte. Und diese war seltsam einfach und klar formuliert.
    Callindor wollte wieder nach Hause ...
    Dulin fragte sich, weshalb es für ihn so schwierig war, *nach Hause* zu kommen, doch wenn seine Vermutung stimmte, dass eben jener Callindor jener Callindor war, von dem Vic erzählt hatte, und der eigentlich hätte tot sein sollen, dann spielte hier ein Zeitzauber eine wichtige Rolle. Hinzu kam, dass Callindor ihm mitteilte, dass inzwischen seine Gedanken Auswirkungen auf diese Realität hatten Angeblich war es sogar fast so weit gekommen, dass sich Serena, diese Frau, die er gerade auf einen der Stühle geparkt hatte, dabei beobachtet wurde, dass sicvh aufzulösen begann, und das nur aufgrund der Vermutung, dass Callindor es sich in seinen Träumen vorstellte.

    Wo blieben sie denn nur? Vic hatte Callindor und Serena entführt und scheinbar suchten die anderen der Gruppe nach ihnen. Hoffentlich kämen sie bald zum Schloss, denn wenn Dulins Verdacht richtig lag, würden Vic und auch die Schwestern so bald hier nicht wieder auftauchen.

    "Callindor, Bruder! Da bist du ja!"
    Eine ihm bekannte Gestalt preschte in Begleitung mit anderen in den großen Saal, der unweit einem Schlachtfeld gleichkam. Das musste Nero sein, Callindors Bruder. Auch hiervon wurde Dulin vorher in Kenntnis gesetzt. Vieles davon wunderte ihn nicht, denn schon damals hatte Dulin erkannt, welch Körper und Geist hinter seinem Schüler Vic steckte. Zu seinem Bedauern ...

    "Nun seid ihr also alle gekommen ...", rief er in den Raum, schritt schnell an Nero vorbeisah vorsichtshalber noch einmal nach druaßen, ehe er die großen Flügeltüren schloss. Sicher, unweit waren fenster und Säulen zerstört, doch davor lag offenes Gelände. Einen Angriff würden sie also frühzeitig ertdecken. Nur zur Sicherheit belegte Callindor auch die Tür mit einem Siegel, wie er zuvor mit Vic getan hatte, um fliehen zu können.
    "Du musst Nero sein, schätze ich ..."

    Eben jener sah ihn mit ungläubigen Augen an, die so sehr von Wut, Trauer, Zerzweiflung und Todessehnsucht sprachen.
    "Und du bist Callindor ...", machte er halb scherzend mit, hielt kurz inne und setzte dann nach.
    "Nein ... das bist du nicht. Was geht nun wieder vor? Noch so ein Unglück, das wir unkehren müssen?"
    Sein Seufzen wurde durch die aufgeregte Notiz von Valen untermalt.
    "Callindor, oder wer immer er ist, hat soeben die Tür versiegelt. Und ich dachte, Masgie funktioniere hier nicht ..."

    Callindor lächelte ihn schwach an und bat sie dann alle, ehe sie wie wilde Gändse unverständlich durcheinander plapperten, sich zu setzen. Erst da fiel ihnen auf, dass auch Serena anwesend war, wenn auch nicht bei Sinnen.
    "Wie ihr schon bemerkt habt, bin ich nicht Callindor. Doch dein Bruder ist nicht weit, Nero. Er ruht sich etwas aus, denn er sehnte sich nach Schlaf. Aber seid ohne Sorge, ich werde mich darum kümmern, dass sich seine Frau nicht auflöst ..."
    Valen ruinierte den Moment, als er lautstark auf den Tisch donnerte.
    "Callindor da und weg, Serena löst sich auf ... würde mir mal jemand sagen, was hier vorgeht, ich blick gerade nicht mehr durch."
    "Gleich, Nero wird euch davon erzählen, doch zuerst werde ich euch alles Nötige erzählen, um euch darauf vorzubereiten, was noch kommen wird."
    "Das wissen wir schon ... die Schwestern ...", palaverte Valen, der viel lieber eine aufschlussreiche Erklärung von Nero gehört haben wollte.
    "DIE SCHWESTERN ... sind nicht mehr von Belang. Inzwischen ist es zu spät, daran noch etwas zu ändern, was nun bald passieren wird. Etwas anderes, Schlimmeres zieht auf."
    "Auch davon wissen wir, in dem Ring steckt ein Dämon ... und den wollen die Schwestern frei lassen." Inzwischen hörte man Valens Ungeduld nur zu deutlich.
    "Ja ... und nein ..." gab Callindoir mysteriös zur Antwort.

    Inzwischen saßen sie alle, lauschten den Worten oder hatten zumindest so viel Anstand, nicht länger dazwischen zu plärren.

    "Lasst mich von vorn beginnen. Alles hat seinen Anfang ... bei Vic ..."
    "VIC!?", ertönten sie im Chor, denn von ihm sahen sie zumindest die geringste Gefahr ausgehen. Wenn sie doch nur wüssten, was er, Dulin, Vic alles beigebracht hatte.
    "Mein Name wird euch nichts sagen, doch ich nenne ihn trotzdem. Dulin. Dulin Varagon. Ich war hier zu Hause. Doch inzwischen existiert meine Hülle nur noch in meinen Gedanken. So viel Zewit ist vergangen ..."
    "Dulin Varagon?", trat Carston plötzlich auf den Plan und bat um Gehör.
    "Nero, Dulin Varagon war einer der Oberverzauberer auf Avaron. Du kannst seinen Worten trauen, denn Lügen kamen noch nie über seine Lippen, sagt man. Was ist hier passiert, wo sind unsere Brüder und Schwestern. Wer ist für all dies verantwortlich?"
    "Danke. Ich habe das Gefühl, dich zu kennen. Ja, du bist auch von hier, stimmt's? Aber darüber können wir nachher sprechen. Zuerst will ich euch erklären, weshalb Vic nicht der ist, für den ihr ihn vielleicht haltet. Ich kenne ihn recht gut ..."
    "Natürlich tust du das, du bist sein Liebhaber gewesen, ihr habt ein Bett miteinander geteilt." Valens Laune sank nun rapide auf einen Tiefpunkt.
    "Das ... meine ich nicht. Ich, Dulin, kenne ihn sehr gut, denn Vic war mein Schüler. Viele Monate Lang nahm ich ihn bei mir auf und lehrte ihm mein Wissen. Für ihn mochten es Jahre sein, Jahrzehnte, doch für mich nur Stippvisiten und Urlaube, in denen Vic mich besuchen kam. Anfangs war ich darüber beeindruckt, wie ein normaler Mensch die Barriere zu unterer Insel hatte bezwingen können, doch es musste ihm alle Kraft und Energie gekostet haben. Vic wurde nackt und völlig entkräftet am Strand gefunden. Wir päppelten ihn auf und gaben ihm zu Essen und zu Trinken, nahmen ihn bei uns als Gast auf. Er faszinerte uns. Vic war ein Mann mit ungebrochenem Willen. Jemand, und ich vermute, dass dieser jemand Callindor ist und war, hatte ihn zu dem Kerl geformt, der er war und nun bat er mich, seine Lehren fortzusetzen, nachdem sein Mentor verstorben war. Damals kannte ich den hintergrund von Callindor Selbstmord und der Zwangsheirat noch nicht. Das kam erst später, als Vic sich mir langsam öffnete und mir sein Leid und seine Gedanken offenbarte.
    Leider war es zu dem zeitpunkt schon zu spät. Vic war derart versiert im Erlernen unserer Magie, dass er es alsbald mit unseren Meistern aufnehmen konnte. Vic trägt die Schuld am Tod aller hier auf der Insel. Und das nur, um seinem Traum nachzujagen. Zu spät erkannte ich, welche Opfer Vic dafür bereit war, auf sich, und vor allem auf andere, zu nehmen. So brilliant sein Verstand auch war und ist, er kennt mittlerweile keine Reue und keine Liebe mehr. Am Ende wird er erkennen, dass ihm Callindor nichts mehr bedeutet und dann ist er vollends verloren, denn die Güte und Herzlichkeit, die Callindor ihn gelehrt hatte, sich inzwischen lange fort. Die Schwestern, von denen ihr spracht, sind nur eine Ausgeburt seiner Magier, denn es mag ihm nicvht bewusst sein, doch seine Gier, sein Hass und seine Unvernunft haben diese Wesen aus Mitgliedern unserer Gemeinschaft geformt. Blutmagie ist gefährlich, doch Vic hörte nicht darauf, verband sich selbst mit Avaron auf so direktem und unwiederbringlichem Weg, dass er Zugriff auf eine Macht hatte, nach der er sich so sehnte, doch im selben Moment zahlte er einen hohen Preis. Welche Zeche er noch zahlen muss, dessen ist sich Vic jedoch noch nicht bewusst. Kurz nachdem ich erkannte, wenn es auch zu spät für mich und viele andere war, schaffte ich es, Vics Pläne zu durchkreuzen. Bald schon wird er erkennen, dass er nur einem Traum hinterher gejagt ist. Doch bis dahin ist und bleibt er ein gefährlicher Gegner. Erwartet kein Mitgefühl oder Zögern von ihm. Habt ihr auf dem Weg hioer her Mitglieder verloren? Falls ja, so ist die Wahrscheinlkichkeit hoch, dass Vic auch hier seine Finger im Spiel hat. Er versteht es, zu verschleiern, doch je länger er sich von seiner Gier, seinem Hass und seiner blinden Liebe für Callindor lenken lässt, desto instabiler wird er. Bis nichts mehr von ihm bleibt als ein Monster, eine Abscheulichkeit, verdorben durch dunkle Magie, die ich ihm in gutem Glauben gelehrt habe.
    Aber um zum Punkt zu kommen. Vic und die Schwestern verfolgen ein gleiches Ziel, da Vic sie erschaffen hat, sich dessen jedoch nicht mehr bewusst ist, ebenso, wie dies auch die Schwestern nicht wissen. Das ist gut, denn wären sie Partner, es brächte nur noch mehr Schwierigkeiten. Und um es noch einmal zu sagen. Das, was jetzt kommt, lässt sich nicht mehr verhindern. Jeder Versuch dessen wäre Selbstmord. Vic oder die Schwestern müssen Erfolg haben. Am Ende wird Vic seine Macht bekommen. Damit mein Plan funktioniert, muss er diese Macht sogar UNBEDINGT bekommen. Daher ist es so gut wie aiusgeschlossen, dass Vic oder die Schwestern so bald hier aufkreuzen, was uns die Chance gibt, uns auf den entscheidenden Moment vorzubereiten. Noch ist nicht alles verloren, auch wenn es den Anschein hat."

    Callindor machte eine Pause, sah in die Runde und erblickte skeptische Gesichter. Besonders Valen schien auf Konfrontationskurs zu sein. Sein Blick klebte praktisch an den Augen Dulin Varagons.
    "Das ist ja alles ganz nett, was du uns hier erzählst. Nur was steckt dahinter?"
    "Ich muss und werde ein Versprechen einlösen. Und dafür ist es zwingend erforderlich, dass wir zusammen arbeiten. Und ja, noch nie ist eine Lüge über meine Lippen gekommen, im Gegensatz zu dir, wie ich vermute, denn auch wenn es mir schwer fällt, gewisse Gedanken, Erinnerugnen und Bilder sind mir auch von dir und Callindor nicht verborgen."
    "Hmpf ... und warum tustr du das? Was ist das für ein Versprechen, dass du so unbedingt halten willst?"
    "Callindor bat mich darum, im Austausch, seinen Körper nutzen zu dürfen. Ich werde seinen sehnliuchsten Wunsch erfüllen, egal wie."
    "Und was ist das für ein Wunsch?"

    "Er möchte nach Hause, nach Vengard, zu Nero und zu seinem Orden, das ist alles. Für manche eine Nichtigkeit, für Callindor ein Herzenswunsch. Ich flehe euch an, mir die Möglichkeit zu geben, Callindor diese Bitte zu erfüllen. Arbeitet mit mir zusammen, um Vic aufzuhalten und dieses Wesen zu dem er geworden ist, zu töten, bevor es noch mehr Menschen und Brüder und Schwestern auf dem Gewissen hat. Ich bitte euch ..."

  5. Beiträge anzeigen #125
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    Clan der Zaverias ist offline
    Nero stand auf und donnerte die Fäuste auf den Tisch, unterbracht Valen in seiner Frage und zog die Blicke auf sich, er schnaubte und hieb erneut auf den Tisch. Tränen stiegen ihm in die Augen, Zornestränen. Er geriet in Rage, riss den Kopf in den Nacken und brüllte. Dann sah er in die Runde.

    "Ihr wollt mir nicht im Ernst erzählen, dass ihr das gutheißen wollt? Vic ist nunmehr Abschaum und wie Dulin selbst sagte, eine große Gefahr! Er hat Dante ermordet! So sehr ich versuche Callindor in seine Zeit zurück zu bringen so sehr hasse ich dieses Stück Dreck von Vic im Moment und ich werde... ich werde nicht zulassen, dass Vic seinen Triumph bekommt. Er soll krepieren... jämmerlich in seinem eigenen Blut ersticken... Schmerzen soll er haben... unermessliche Schmerzen... Das fühlen, was ich jetzt fühle... Das bekommen was er verdient. Den Tod... durch mich. Es muss einen anderen Weg geben Callindor zurück zu schicken... Ich werde Vic nicht die Möglichkeit geben uns aufs Kreuz zu legen... niemals..."

    "Aber wir waren auf dem Weg in unseren Tod, niemand hat je daran gezweifelt hier ohnehin zu sterben..."

    "Halt dein Maul Valen! Halt einfach dein dummes Maul! Sonst stopfe ich es dir und nehme Vic seine Arbeit ab! Ich warne dich, spotte meiner nicht... Ich heiße dies nicht gut!"

    "Nun mach mal halblang, du überrea..."

    "Valen! Ich warne dich nurnoch ein letztes Mal!"

    "Ich..."

    "RUHE!"
    Es war Domenik der dazwischen ging und beide voneinander fernhielt. Sie hatten sich bis auf wenige Zentimeter aneinandergebracht und beide ballten schon die Hände zu Fäusten. Valen war es, der zuerst die Hände sinken ließ und zu Boden sah. Es war nicht die Einsicht, dass Nero recht hatte, sondern der Bund, der die beiden verband. Seit Valen ihn gerettet hatte spürte es auch Nero. Sie waren mehr als nur verbündete, sie waren Blutsbrüder und Gefährten.

    "Ich... es tut mir Leid Nero... Aber ich will doch auch nur das Beste für Callindor.."

    "Das will ich auch... aber nicht auf diesem Weg... Es muss einen anderen geben... Dulin... Bitte sag mir, dass es einen anderen Weg gibt... Vic darf nicht weiterleben, nicht seine Ziele verfolgen..."


    Nero setzte sich, dieser Wutausbruch hatte an seinen Kraftreserven gezehrt und die Schmerzen kamen wieder. Sein ganzer Körper brannte, sein Hirn brannte, seine Augen brannten. Er vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte. Er war schon oft auf den gefährlichsten Wegen gewandelt und hatte schon viele Himmelfahrtskommandos überstanden, doch nie hatte er die Verantwortung für irgendwen tragen müssen. Der Tod seines Sohnes und all der Anderen... Er konnte es nicht mehr ertragen... Es wurde nun zu einer persönlicheren Angelegenheit zwischen Vic, den drei Schwestern und ihm... und genau das sollte bei einem Himmelfahrtskommando niemals passieren... Gefühle durften nie damit interferieren. Er wischte sich über das Gesicht und entzündete eine Zigarette während Dulin seine Gedanken zu sammeln schien... Wenn er weiterhin an seinem Plan festhalten würde, dann würde Nero ganz einfach sein Möglichstes dagegen tun...

    Nero

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    Callindor ist offline
    "Aufbrausend und hat gern das letzte Wort ..."

    Callindor lächelte seinen Bruder an, doch war es nicht er selbst, sondern der Oberverzauberer der Insel. Auch wenn es nur ein Blickkontakt war, so schien Nero es trotzdem zu erkennen.

    "Vic war damals ganz anders. Verschlossen, ruhig, reserviert. Auf den ersten Blick sympathisch, doch sah man endlich hinter die Fassade der Freundlichkeit, war es manchmal schon zu spät. Du, Freund, trägst dein Herz auf der Zunge, sagst gerade heraus, was momentan in dir vorgeht. So gesehen kannst du verglichen mit Vic unterschiedlicher gar nicht sein. Das macht am Ende vielleicht den Unterschied zwischen Leben und Tod aus. Aber um dich zu beruhigen ... Callindor möchte heim, doch er ist sich bewusst, dass sein Wirken in dieser Zeit und auf dieser Insel inzwischen zu viele Menschen beeinflusst hat. Daher wird er erst den sicheren Rückzug in seine Zeit antreten, sobald Vic gestoppt wurde. Konzentriert euch voll und ganz auf diese finale Schlacht."

    Valen prustete los. Nach all dem Gehämmere und Gedonnere von Nero kam dieser aufgesetzte Lachanfall unerwartet erfrischend genau richtig.

    "Und wie sollen wir denn das mit der Schlacht anstellen, großer Meister. Falls ihr anderen es vergessen habt, eure Magie ist hier nutzlos. Und mir ist es ohnehin nicht vergönnt, auf diese Weise mitzumischen."

    Man hörte nur zu deutlich, dass er sich dessen vollauf bewusst war und die anderen um ihr schweres Los nicht beneidete.

    "Jede Regel kann umgangen werden, jede Order gebeugt, anstatt gebrochen. Wer hat dir erzählt, ihr könnet hier keine magie wirken? Das ist schlichtweg falsch."

    "Aber ... die beiden da, Carston und deren Freundin meinten, nur Avarons Magie gelte hier. Und nun sagst du, das stimmt nicht?"

    "Oh, daa hast du mich missverstanden. Natürlich stimmt dies. Avaron ist seit jeher ein Hort von Magie und Macht, es bedarf keiner weiteren Quelle von außen. Trotzdem heißt das nicht, dass ihr nicht in der Lage sein könnt, diese Magie zu benutzen."

    "NEIN! Wie könnt ihr, der große Dulin Varadon, nur mit dem Gedanken spielen, Menschen mit der Magie Avarons in Kontakt zu bringen? Auf keinen Fall werde ich zulassen, dass du ihnen Zugang zum Allerheiligsten unserer Magie gewährst."

    Carston probte den Aufstand und für einige Zeit sah es so aus, als würden seine Worte etwas in Callindor bewegen.

    "Mir ist klar, dass es tollkühn ist, doch spätestens jetzt würde ich Nero oder seine Freunde nicht mehr von mir losbekommen, ganz egal, was ich will. Ich gebe dir recht, dass es nicht ungefährlich ist, dennoch sehe ich darin die einzige Möglichkeit, auf Augenhöhe mit Vic kämpfen zu können, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Nero, und ihr anderen, hört mir genau zu, denn dies ist wichtig:
    Die Magie Avarons kommt aus der Natur, den flüsternden Steinen, der rauschenden, den wilden Wolken. Wann immer Magie auf Avaron gewirkt wird, spielt man mit den Mächten der Natur. Doch wie es nun einmal die Eigenart der Natur ist, strebt diese nach einem Gleichgewicht. Dort, wo etwas entzogen wird, kommt *sie* und fordert es von euch zum Ausgleich wieder ein. Im Klartext, wann immer und je häufiger ihr hier Magie wirkt, desto instabiler werdet ihr. Mit anderen Worten, eure Lebenskraft, die Zeitspanne eures Daseins, ist der Preis, der zur Bezahlung nötig ist.
    Vic hatte fähige Lehrmeister hier, allem voran mich, doch auch an ihm geht es nunmehr nicht länger spurlos vorbei. Seine Zewit läuft ab, denn sein Missbrauch der Magie hat ein Ungleichgewicht hinterlassen, demm wir anderen damals zum Opfer gefallen waren. Die Forderung, die nun an ihn gestellt wird, kann er nicht umgehen."

    "Es sei denn, er wird selber das zentrum der Magie, das willst du doch andeuten?" Valen sah ihn scharf an. Vor diesem Kerl ließ sich nichts verbergen.

    "Leider ja. Was auch imemr seine Motive vor so langer Zeit waren, Rache an Serena, die Liebe zu Callindor, oder die Verzweiflung über seinen Tod. All dies spielt für ihn bald schon keine vordergründige Rolle mehr. Je länger er hier auf der Insel verweilt, desto greiser wird er. Und es schreitet schnell voran. Bei unserem Wiedersehen, als ich den Körper deines Bruders infiltrierte, war Vic schon weitaus älter als du, Nero. Seine Haare schlohweiß, sein Gesicht eingefallen, ausgemergelt. Eben nicht zu vergleichen mit dem Vic, den ihr noch kennt. Er kann sich eine Verzögerung nicht länger leisten. Als mir die Flucht gelang, ließ er seinen Plan, Callindor und Serena von euch zu trennen, einfach sterben, denn an zwei Fronten gleichzeitig zu kämpfen, dafür fehlte ihm eindeutig die Zeit.

    Euch wird es ähnlich ergehen. Unser Gleichgewicht ist schwankend, verzehrt sich nach Magie, und sobald jemand von euch einen Zauber, ein Siegel oder eine Urgewalt beschwören möchte, wird sich umgehnd eure Lebensspanne verringern. Besonders Nero und deine Frau, ihr beide müsst vorsichtig sein, sonst sterbt ihr nicht aufgrund von Vics Plänen, sondern aufgrund massiver Vergreisung.
    Als oberster Verzauberer werde ich euch alles beibringen, was nötig ist, um magische Fokuspunkte auf der Insel erkennen zu können, ihre Magie anzuzapfen und in euch zu kanalisieren. Was ihr daraus formt, ob Flächenbrand, Regenschauer, Erdbeben, das bleibt euch überlassen, nur über die Konsequenzen müsst ihr euch im Klaren sein. Viel mehr als einen Versuch habt ihr nicht, und solltet ihr scheitern, bedeutet dies gleichzeitig den Sieg für Vic.
    Aber genug davon. Die Zeit arbeitet gegen uns und meine Zeit in diesem Körper ist nicht von Dauer. Also kommst jetzt, ich muss eine neue Klasse Schüler auf Vordermann bringen. Es kommt mir vor, als wäre es Jahrhunderte her, als ich das zum letzten Mal getan habe."

    Callindor führte die anderen ins Freie und sein prüfender Blick fand den Fokus schnell.

    "Dort drüben, nahe der Wasserquelle, ist ein Knoten, der Hort von Magie. Noch könnt ihr einen Rücjkzieher machen, sobald ihr jedoch einmal diese Magie benutzt habt, wird sich die Insel früher oder später gegen euch richten und euren Körper und euer Leben auszehren."

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    Sie waren einverstanden gewesen, dass Callindor es ihnen vorführte. Bei ihm lag die Gefahr am geringsten, denn Dulin kannte sich mit der Magie Avarons in dem Maße aus, das es gewährleisten würde, Callindor beim Wirken der Zauber nicht unnötig zu schaden.

    "Es wird vielleicht etwas dauern, doch mit der Zeit bekommt ihr ein Gefühl dafür, wo Macht - und Magiezentren auf Avaron beheimatet sind. Die Quelle eine Flusses. Das Feuer eines Brandes, die stürmische Triebsamkeit der Luft. Inmitten eines Sturms zu stehen ist für Verzauberer wie uns ein sehnlicher Wunsch gewesen, denn dort liegt ein nahezu unerschöpfliches Potenzial von Ressourcen.Seht euch beispielsweise diesen Felsen dort an. So unschuldig."

    Callindor ging auf ihn zu, strich leicht über die scharfkantige Hülle, spürte das feine Erz des Bodens und schloss seine Augen. Ja, dies würde gehen.
    Er poaitionierte sich davor, hielt seine Arme ausgestreckt, für eine Weile sogar, atmete langsam ein und aus, ehe er mit einem Mal ruckartig die Arme zu sich zog und wieder von sich schleuderte. Eine Welle der Magie stieß sich soeben von ihm ab. So weit war es geschafft.
    Seine Hände verdrehten sich langsam, sodas es am Ende so aussah, als hielt er etwas Unsichtbares zwischen seinen Fingern. Doch da war nichts. Statt dessen rumorte es bei dem Felsen, leichter Kiesel rutschte von weiter oben herab. Viel mehr ergab sich aber nicht. Zumindest sah es äußerlich so aus.
    "Das ist das zermalmende Gefängnis. Schritt Nummer eins, Vic zu besiegen. Segt ihr es? Sagt mir, was ihr seht!"

    Sie sahen hin und erkannten den Felsen, jedoch verteiltren sich besorgte Blicke unter ihnen, besonders Valen musste an sich halten, nicht loszubrüllen.

    " Nichts für ungut Väterchen, deine Künste scheinen ein wenig eingerostet. Vielleicht solltest du sich erst noch einmal hinlegen, eine warme Decke dazu, einen Tee mit Honig."

    Callindor entfleuchte nur ein leises *Tss* und er drehte sich von den anderen ab und steuerte auf die Felsformation vor ihm zu, die sich zum sitzen eignen würde.

    "Hey Valen, der Felsen schwebt!", rief Domenik und erst da war es offensichtlich, dass noch immer eine Magie auf den Stein gewirkt wurde.
    "Was passiert wohl, wenn die Barriere gelöst wird, wie kann es dann noch schweben? Gar nicht, richtig. Also seht hin und lernt."

    Ein Rumoren ging durch den Stein und kaum war er daran, nach unten zu fallen, explodierte er förmlich und feiner Staub regnete über ihren Körper herab. Von dem Felsen war nicht mehr vorhanden, außer dem leichten Schnee aus Stein, der sich auf sie und die Umgebung gelegt hatte. Callindor war zufrieden mit sdeiner Leistung. Er bezweifelte aber, dass einer der anderen in der kurzen Zeit es auf diesem Niveau schaffen würde.

    "Das war Schritt Zwei: der explodierende Geist. Wir müssen Vic einerseits einsperreen, ihn andererseitzs aber auch dazu bringen, über seine Grenzen hinaus zu gehen und seine Magie zur Eruption zu bringen. Selbst jemand wie Vic könnte diese Kaskade nicht stoppen und dann würde das eintreten, was ich mit meinen letzten Lebenskräften ermöglicht habe."
    "Was wird denn passieren?", fragte Sylwina und hielt Neros Hand.
    "Das ist für euch nicht von Belang, denn erstmal müsst ihr dorthin kommen, und ich kann euch nicht versprechen, dass es alle von euch überleben werden. Die Natur ist ein tückisches Biest und sie ist furchtbar nachtragend. Zum Glück war das noch einer der einfacheren Zauber, sonst hätte es Callindor wohl möglich wirklich geschadet ..."

    "Das soll ein einfacher Zauber sein? Er hat den Stein praktisch pulverisiert. Vielleicht sollte ich ihn nicht mehr so aufziehen. Was denkst du, Nero?"

    Na endlich, nun hatte also auch Valen schließlich Respekt vor seinem Können erhalten und die anderen unter ihnen einen Einblick darin, welche Möglichkeiten sich ihnen hier offenbarten. Sie mussten nur geschickt, weise und stark genug sein, damit umzugehen.

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    Nero rieb sich die Augen, er hatte ja schon so manches drauf aber das war doch noch eine weitaus höhere Nummer für ihn. Er setzte sich, Valen tat es ihm gleich, denn er war ihm noch eine Antwort schuldig. Er sah auf und kratzte sich am Kopf.

    "Ich weiß nicht wie es mit dir steht, alter Freund, aber ich denke das wird Einfach. Wie schwer kann es schon sein einen Geist einfach so zu zerbröseln. Pff, Pappenstiel, hab ich schon als fünf Jähriger gemacht..."

    Der Sarkasmus in Neros Stimme war unverkennbar und Valen lachte, klopfte ihm auf die Schulter und nickte zustimmend. Nero räusperte sich, von der anderen Seite betrachtet würde vermutlich schon das Erlernen dieses Zaubers zu grauen Haaren führen, es war nichtmal sicher, ob er den Zauber letztendlich noch würde wirken können. Der Magier seufzte und entzündete eine Zigarette. Wie um Himmels Willen sollten sie das bestehen?

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    "Gut so, Serena!"

    Callindor gratulierte ihr zu diesem, wenn auch kleinen, Erfolg, als sie nach etlichen Versuchen endlich einen starken Luftstoß hatte erzeugen können, der in das Gestein vor ihr deutliche Spuren hineingemalmt hatte. Hoffentlich würde es ausreichen, Vic dadurch von den Füßen zu holen und ihn so zu behindern. Jede Sekunde war kostbar und in dieser Schlacht kam es darauf an, bedacht, und auf jede Wendung vorbereitet zu taktieren.

    "Noch einmal, das war schon sehr gut. Ihr anderen gebt euer Bestes!"

    Domenik sah sich zu seinem Vater um. Er schlief angeblich, nach dem, was dieser Dulin sagte und sammelte so seine Kräfte. Trotzdem wurde der junge Mann seine beunruhigenden Gedanken nicht los. So sehr er sich auch wünschte, dass alles gut ausgehen würde, wusste Domenik im Stillen, dass noch Opfer würden zu bringen sein. Dante hatte er schon verloren, vielleicht swogar an eine verräterische Klinge von Vic, sein Herz trauerte und er hatte nicht genug Kraft, die Angst und Verzweiflung, die nun langsam in senem Herzen heranwuchs, hinauszuschreien, um den anderen begreiflich zu machen, wie es ihm gerade ging. So fühlte es sich also an, wenn man den Menschen verliert, den man liebt. Ob es seiner Mutter all die Jahre ähnlich erging? Wie kam sie damit nur zurecht?
    Seine Mutter machte sich für einen erneuten versuch bereit, sammelte ihre Gedanken, ihre Kraft und mit einem urgewaltigen Schrei ließ sie die urtümlichen Gewalten aus sich hinaus strömen, dass sich der Abdruck der Druckwelle nur zu deutlich in das Felsgestein abzeichnete. Keuchend ging sie kurz in die Hocke vor Erschöpfung, als plötzlich die Erde anfing zu zittern.

    Erst ganz leicht, steigerte sich die Intensität von Augenblick zu Augenblick, ein Riss im Boden folgte, der sich unter ihnen auftat und Valen mit etwas ungeschick beinahe erwischt hätte. Aber dafür war das Ungetüm viel zu viel Dieb geblieben, um sich von so etwas in seiner Athletik behindern zu lassen. Behände schwang sich das Unwesen auf einen Ast in der Nähe und schaute gespielt überrascht auf die anderen herunter, die wohl schon gedacht hatten, es hätte ihn erwischt.

    "Ich bin beeindruckt. Noch ein paar Mal und wir brauchen keinen Vic mehr, der uns alle umbringt, dann schaffen wir das auch alle gegenseitig."

    Ein Gelächter der Verzweiflung ging durch die Gruppe, denn sie hielten wirklich Serena für die Urheberin dieser Sache. Leider mussten sie nur zu bald erkennen, wie falsch sie lagen.

    "Das war nicht Serena, Valen. Schaut doch, dort hinten!"

    Callindor wies in einiger Entfernung zu einer Gebirgsformation, etwas erhöht, wo sich ein Sturm zusammenbraute. Blitze zuckten, wo vorher noch freundliches Wetter herrschte, rauschten nun dunkle Wolken, Feuer spie empor, Regen setzte plötzlich ein und durchnässte die Truppe binnen Sekunden bis auf die Knochen.
    Was für eine Naturgewalt!

    "Es geht los. Bereit oder nicht, wir müssen uns Vic jetzt stellen. Lasst uns beten, dass alles gut ausgeht."

    Domenik fasste seine Mutter, gab ihr einen Kuss auf die Wange, sagte ihr, wie sehr er sie liebte und wie ungerecht er sie all die Jahre behandelt habe und wie leid es ihm im Nachhinein täte. Sie hielten sich nur fest, wussten beide, was auf dem Spiel stand und auch wenn unklar war, wer ihr Gegner sein würde, sie alle waren entschlossen, es anzugehen.

    Dass es nicht mehr Vic war, der dort auf sie wartete, war inzwischen allen bewusst. Ihr ehemaliger Freund, Verbündeter und Leidensgefährte hatte sich von ihnen abgewandt und war zu etwas anderem, schlimmerem geworden.
    Abscheulichkeit hin oder her, für den Mord an Dante hatte Vic oder wer immer jetzt daraus geworden war nichts anderes als den Tod verdient. Domeniks Herz weinte, und er würde seinen Schmerz seinen Gegner spüren lassen. Und wenn es das letzte sein würde, was er tun sollte. Das war ihm inzwischen egal!

    "Kommt, lasst uns diesem Albtraum ein Ende machen, so oder so."

    Domenik ging vorne weg, seine Mutter an seiner Seite, gefolgt von den drei Kindern, die die ganze Zeit über nicht an den Übungen teilgenommen hatten. Das mussten sie auch nicht, denn so gesehen war es nicht ihr Kampf. Sie alle drei hatten mit Vic und dem Schlamasel nichts zu tun, sondern waren nur auf sonderbare Weise mit Callindor verknüpft worden. Hauptsache, Liz und die beiden anderen kämen aus der Sache heil heraus, denn noch mehr Opfer würden sie nicht verkraften können, sein Vater, der im Moment ruhte und von all dem nichts wusste, am aller wenigsten.

    Callindor

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    Nero schloss zu Valen auf, als sie den Weg hoch zur Bergkette einschlugen und tippte ihm auf die Schulter. Valen drehte sich um ließ seine Zähne sehen, klopfte Nero auf die Schulter und ließ sich neben ihn zurückfallen.

    "Ich habe es geübt Valen... Ich kann Vic zermalmen..."

    "Glaub mir, das würd ich auch gerne..."

    "Ich kann es...."

    "Aber...."

    "Vertrau mir..."


    Nero setzte sich vor ihn, ein diabolisches Grinsen zuckte über sein Gesicht. Abseits der Anderen hatte er geübt und es war nicht Vic gewesen, der den Boden hatte aufreißen lassen. Graue Streifen hatten sich in Neros Haaren gebildet und seine Stirn war faltiger geworden, doch es war niemandem aufgefallen. Er hatte es geschafft. Aus einer Quelle hatte er so viel Macht ziehen können, dass er über sich selbst hinausgewachsen war. Ein Felsen hatte ihm als Zielscheibe gedient. Er hatte ihn, wie Dulin zuvor, erbeben und abheben lassen, doch anstatt ihn zu sprengen, hatte er all seine Wut und seine Trauer in den Zauber gelegt, den Felsbrocken einfach umgeformt. Er hatte ihn maltretiert, gedehnt, zusammengestaucht, ihn in alle möglichen abstusen Formen gebracht und ihn schließlich so komprimiert, dass er ihn in den Boden hatte rammen können. Mit einer solchen Macht hatte er dies vollbracht, dass der Felsbrocken im Boden implodiert war und die Bodenplatte deformiert hatte. So würde es auch Vic ergehen, er würde Schmerzen leiden und schließlich wie eine Blase zerplatzen und hoffentlich in tausend kleinen Teilen wieder zu Boden gleiten oder garnicht mehr aus diesem herauskommen. Elendig ersticken sollte er, getötet von Neros magischer Hand die sich um seine Kehle schloss und ihm jedweden Lebensfunken auslöschen würde. Wieder sah sich der Magier um. Sie kamen dem Inferno näher, er konnte spüren wie Vic sich straffte dort oben in seinem Reich. Er wählte den Platz für ihr Duell, sie würden seinen Tod wählen. Nero, Magier des Reiches und Kampfmagier Rhobars, ein Mann, würde sterben um Vic zu töten und das ganz ohne jede Reue, auch wenn das bedeuten würde, nicht zu Innos ins geheiligte Reich einzufahren nach seinem Tode. All das würde er in Kauf nehmen. Wieder huschte ein diabolisches Grinsen über sein Gesicht, doch diesmal wurde er von Valen bemerkt.

    "Was ist nur los mit dir Mann?"

    "Nichts... es ist... nichts..."

    "Spucks aus, ich kenne dich lange genug!"

    "Lass dich überraschen Valen... lass dich überraschen, so wie ich mich einst in Vengard in diesem kleinen Kerker habe von dir überraschen lassen..."


    Ein Funke entzündete seine Zigarette und blauer Dampf stieg auf. Es würde enden, heute, auf diesem Berg inmitten des magischen Sturms. Im Auge dieses Sturmes würde Vic warten und seinen Tod finden, so wie die meisten anderen wie Nero dachte, nur einer musste überleben und das war Callindor der Dulin beherbergte. Sie alleine konnten Callindor zurückschicken und all das ändern und wenn nicht jeder sein Bestes geben würde, dann wäre alles umsonst gewesen. Dank des Sturmes waren sie alle von Magie durchtränkt. Plötzlich bebte die Erde und dicke Gesteinsbrocken fielen von weiter oben genau auf die Gruppe herab, die sie alle erschlagen hätten, doch einer unter ihnen wusste dies zu verhindern und handelte in millisekunden ohne wirklich aufzublicken, nur auf sein Gespür vertrauend. Nero hieb mit einer Faust auf die Felswand, zog einen Fuß nach vorne und mit magischen Fingern zog er mit dem zweiten Arm eine breite Felsdecke über ihre Köpfe auf die die Brocken hinunterregneten und seitlich in den Abgrund rollten ohne sie zu treffen. Mit einem wütenden Schrei stieß er mit dem Fuß auf den Boden und katapultierte einen Felsbrocken, der auf dem Weg lag einige Zoll in die Luft und trat dann mit dem Fuß dagegen, legte Magie dahinter und schoss ihn die Bergkette hinauf, sodass der Felsbrocken in der Felswand steckenblieb und feine Kiesel hinabregneten. Nero schob die Felsdecke zurück in die Felswand un stellte sich aufrecht hin, legte den Kopf in den Nacken und brüllte laut zum Himmel.

    "Ist das ALLES? LOS! VERSUCH ES UNS RICHTIG ZU BESORGEN DU JÄMMERLICHES STÜCK DRECK!"

    Es kam keine Antwort, nur Valen stockte ein wenig der Atem.

    "Wie konntest du..."

    "Ich sagte doch, dass ich geübt habe..."


    Nero war es, der den Weg als Erster fortsetzte und mit weiten Schritten dem Ende entgegenschritt während man sich hinter ihm hinter vorgehaltener Hand über ihn austauschte, ein Raunen ging dann und wann durch die Runde. Es kümmerte ihn nicht.

    Nero

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  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #133
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    Ein Flüstern war es, was Callindor aus seinem Schlummer riss, sanft und unerhört feinfühlig. Nur langsam öffnete der Magier seine Augen, schloss sie sacht, als ihn ein helles Licht blendete und wartete einige Momente, um sich an seine Umgebung zu gewöhnen.
    Wo war er hier?
    Um ihn herum strahlte alles von einem hellen Weiß, so einladend und friedlich, dass Callindor fast die gegenwart seines Bruders übersehen hätte.
    "Nero, was ..."

    Sein Bruder lächelte ihn an und hielt sich nur den Zeigefinger auf den Mund.

    "Nicht sprechen, nur zuhören, ich habe nicht viel Zeit. Ich weiß nicht, wie viel du von unserem Vorhaben wusstest und mitbekommen hast, doch es ist vorbei. Vic ist nicht mehr. Sein verderbtes Wesen, all sein Hass, seine Wut, und Kummer und Sehnsucht sind weg. Leider war der Preis dafür sehr hoch."

    Callindor sah das Leid in Neros Augen, die so wach und aufgeweckt einst schauten, nun vor Müdigkeit strotzten und sich nichts mehr wünschten, als zu ruhen. So weit sich der Magier noch entsinnen konnte, hatte er durch einen unerwarteten Unfall einem Geist der Insel Zutritt in seinen Körper verschafft und zum Ausgleich verschaffte ihm dieser Dulin eine so ersehnte Auszeit, die er auch dringend benötigte. Jetzt wurde es ihm langsam klar.

    "Nero ... ich schlafe noch immer, richtig? Das alles ist hier nicht real, sondern nur eine Wunschvorstellung, ein Traum. All dies passiert nicht wirklich, oder?"

    Sein Bruder wandte sich von ihm ab, schaute in das helle Licht, dass ihn langsam zu umfangen schien.

    "Es hat mich viel gekostet, um hier her zu kommen, und dich noch ein letztes Mal zu sehen. Genau genommen wird es kein Wiedersehen geben. Für diesen Augenblick habe ich all meine restliche Magie und meine Kraft geopfert. Mein Körper ist, physisch gesehen, nicht mehr am Leben. Du musst verstehen, dass es nicht ganz so gelaufen ist, wie wir es uns vorgestellt hatten. Euphorisch und sicher bezwangen wir Schritt um Schritt die Distanz, wichen den Attacken Vics aus und konfrontierten ihn schließlich, allesamt. Domenik, Valen, meine Frau Sylwina und auch Serena, sie alle folgten und übrig ... blieb nur ich ..."

    Callindor wollte dazu etwas sagen, doch ihm fiel in diesem Moment nichts passendes ein, alles hätte zu aufgesetzt geklungen, zu unecht, und so etwas brauchte sein Bruder nicht. Sicherlich war ihm klar, dass Callindor mehr als jeder andere seinen Schmerz und das Leid fühlte.

    "Wie kam es dazu? Wart ihr Vic ... doch nicht gewachsen?"

    "Anfangs lief es unerwartet günstig für uns. Dulin hatte uns in der kurzen zeit ausreichend Manöver gezeigt, um Vic die Stirn bieten zu können. Doch das Hochgefühl sollte sich schlussendlich in ein Trauerspiel verwandeln. Vic war von vorn herein klar gewesen, dass es Dulin gewesen sein musste, dem es gelungen war, Serena und dich von ihm wegzuholen. Danach hatten wir keinen Trumpf mehr, denn auch unser Plan, ihn einzusperren und dann mit Magie zu überladen war ihm nur zu bekannt. Seltsamerweise kümmerte er sich nicht darum, sondern gab uns die Chance, es zu versuchen. So arrogant und überheblich hatte er wohl gedacht, wir wären ihm nicht gewachsen. Sein Verdacht sollte ihm bitter zu stehen kommen. Vic hatte zwar mit Einsatz gerechnet, doch jeder von uns ging in diesem Kampf weit über seine Grenzen hinaus. Sylwina und Serena, von denen wir es am wenigsten erwartet hatten, zeigten dabei ein um's andere Mal, welch Potenzial in ihnen steckt. Vic hatte zu kämpfen, sich gegen unsere Attacken zur Wehr zu setzen. Am Ende war es ein hinterhalt von Valen, der dafür sorgte, uns die Zeit zu erkaufen, das Gefängnis von uns allen anzusetzen."

    "Aber es misslang ...", vermutete Callindor, doch Nerro schüttelte nur sein Haar, während sein Blick noch immer auf dem hellen Licht gerichtet blieb.

    "Nein, es glückte, doch hatten wir uns dahingehend verrechnet, wie weit Vic in seinem Wahn gehen würde. Er hatte sich selbst vergiftet, mit einem Zauber, den er aus einem Ritualbuch der Schwestern gestohlen hatte und schaffte es so, das Gefängnis zu sprengen. Die Verderbnis in ihm bahntesich ihren Weg, und der Plan, die gesammelte Magie in Vics Körper positiv zum Wiederaufbau zu nutzen, wie es von den Magien der Natur vorgesehen würde, ward so durchkreuzt. Vic gab sein Leben in der Gewissheit, dass niemand es lebend von der Insel würde schaffen können. Waren es vorher nur Regen, Wind und Erdbeben, zeigte sich nun, in welchem erschreckenden Ausmaß Vic seinen Abgang vorgesehen hatte.
    Die Insel wird untergehen. Ein Vulkanausbruch zeichnete sich rasch durech das Panorama der Berge, töte dabei meine Frau und auch Serena, während Carston, Karissa und Domenik ihr Leben ließen, als sie uns mit ihrer unvergleichbar schwächeren Magie ein wenig Zeit erkauften. Denn am Ende bist nur du wichtig, mein Bruder. Mit deinem Leben oder deinem Tod steht und fällt alles, was ist und was sein wird. Valen und ich sicherten deine Flucht, gemeinsam mit den drei Kindern, die nie von deiner Seite wichen. Doch auch Valens Kräfte zehrten an seinem Reaktionsvermögen und ein Erdspalt riss ihn fort, hinein in das unter uns fließende Feuer. Es bleibt nicht mehr sehr viel Zeit. Liz, Pierre und Lea wachen über deinen schlafenden Körper, während um sie herum die Naturgewalten planlos wüten. Lange wird auch die Burg dem nicht Stand halten können. Deshalb musst du jetzt erwachen, um dich und die drei noch zu retten und unseren Tod damit bedeutend zu machen. Bitte, Bruder ..."

    Callindor konnte dazu nichts sagen. Sein Blick war auf Neros Rücken geheftet, der langsam mit dem Licht, das sie umgab, eins wurde. Plötzlich flüsterte eine Stimme, die ihn an Dulin erinnerte, dass es für Nero Zeit wäre, Abschied zu nehmen.

    "Nimm das Phönixtor, das Carston mir für dich überlassen hat und schaff dich und die deine Kinder fort von hier, in Sicherheit, zurück in deine Zeit. Du wirst es schaffen, ich habe Vertrauen in dich, Bruder. Und tu alles, um es nicht noch einmal so weit kommen zu lassen. Vic war nicht immer so und dein frühzeitiger Tod damals hat uns alle verändert, ihn am meisten, wie mir scheint. Bitte, lass es nie wieder dazu kommen, für mich, für dich und unsere Familien."

    Nero wandte sich zu ihm um, lächelte schwächlich, während er sich eine letzte Zigarette zwischen seine schmalen Lippen presste. Selbst in so einem Moment konnte er von seinem Laster nicht lassen, oder ging es ihm nur um das Prinzip?

    "Leb wohl, geliebter Bruder, ich hoffe für uns alle, schneller als du vielleicht denkst. Schau nicht länger auf das was war, sondern wende deinen Blick nach vorn, deine Zukunft ist noch nicht geschrieben, es muss und wird nicht so kommen. Vergiss das nicht!"

    Das Licht durchflutete sie beide, und für einen kurzen Augenblick war es still. Dann hörte Callindor ein Flüstern, nicht von Nero, sondern es war Lea, die sich mit Liz stritt, wie lange sie noch Zeit hätten, und das Nero wohl versagt habe.

    "Ich bin wach ...", murmelte Callindor, öffnete die Augen und sofort war das Trio um ihn herum, löcherten ihn mit Fragen und Antworten. Ere hatte Mühe, überhaupt etwas zu verstehen, letztlich jedoch waren sie froh, dass er wider Erwarten aufgewacht war.
    Neros Schlaffer körper lag auf Callindor gebeugt, halb kauernd, mit schloh weißen, greisen, veralterten haaren, beinahe schon ausgefallen. In diesem zustand sah er aus wie Methusalem. Sein Bruder hatte es im Kampf übertrieben und sich weit über seine körperlichen und geistigen Grenzen hinweg verausgabt und sein letzter Plan gab ihm den Rest. Im Stillen dankte er ihm für die rettung seines Lebens und das der Kinder, ohne die er aufgrund der Splitter bis auf Weiteres nicht mehr sein konnte und wollte.

    "Ich will ja nicht stören, Callindor, aber die Zeit drängt", gab Liz kühl von sich und da hörte er es das erste Mal knallen, donnern und peitschen. Außerhalb des Schlosses musste die Hölle ausgebrochen sein. Nero hatte also die Wahrheit gesagt.

    "Wo ist das Phönixtor? Gebt es mir. Es wird Zeit, von hier zu verschwinden."

    "Woher ... ist ja auch egal, es ist auf alle Fälle das erste Richtige und Wichtige, was hier jemand sagt, bestätigte Lea und händigte dem Magier das handgroße Amulett samt einer Notiz aus. Sie war von Carston verfasst und beschrieb grob, wie er es bewerkstelligen müsste, den Zauber des Tores zu aktivieren. Dabei endete er mit dem Satz, das unerwartete, unkalkulierbare Auswirkungen ebenso auftreten könnten. Besonders, wenn es so überstürzt und hastig eingesetzt würde.

    Callindor verstaute die Notiz, nahm den Gegenstand in seinen beiden Hände und wies danach die drei Kinder an, sich bei ihm einzuhaken und unter allen Umständen nicht loszulassen.
    Sie taten wie befohlen und nun musste sich Callindor nur noch auf seinen Bruder konzentrieren. Leichter gesagt als getan, es dauerte Minuten, die beinahe wie Stunden wirkten, und immer wieder mahnte und warnte pierre vor der Glut die weiter und weiter stieg und allem um sich herum verbrannte. Das Feuerfange des großen Holztores drängte Callindor schließlich, den zauber auf gut Glück auszuführen, denn kaum einen Moment später stieg die Hitze spürbar an, selbst Stein schmolz bei der Temperatur um sie herum und so blieb ihm keine Wahl.

    "Deslagrate muritempi et intervalia ..."

    Das Amulett genag zu knistern, eine Magie baute sich um die vier Personen auf und umschloss sie wie einen Kokon, ehe sie einen Augenblick später in einem Vorraum standen, das Knistern nachließ und nun nur noch eine Frage im Raum stand:

    Wo waren sie? War es die richtige Zeit, der richtig Ort, wo war sein Bruder, auf den er sich konzentriert hatte?

    Callindor öffnete seinen Mund, der seltsam taub und benommen schmeckte, rief den Namen seines Bruders und wollte schon einen Schritt tun, als plötzlich ein Rückstoß von dem Amulett sie alle umklammerte, sie unter Strom setzte, dass sie nach all den Strapatzen nur zu schnell das Bewusstsein verloren, alle vier zusammenbrachen und das Amulett klimpernd und klirrend über den Boden rollte, noch immer vor Spannung geladen.

    Im Moment des Vernebels seines Geistes betete Calliondor zu Innos, er möge es geschafft haben und sein Bruder Nero wäre in der Nähe, um ihm zu helfen. Mal wieder.

    Es würde wohl in dieser Familie nie anders sein. Und das war seltsam beruhigend und auch gut so.
    Geändert von Callindor (22.02.2011 um 20:09 Uhr)

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