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    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline
    Liz spürte, dass es ihm nicht gut ging. Es war in seinem Körper, etwas, das ihm Schmerzen verursachte. Sie atmete mit der Qual, hielt die Hände von Pierre und Lea. Noch nie zuvor hatte sie sie gesehen, was den anderen beiden nicht anders ging, doch das spielte im Moment keine Rolle. Es Übergeordnetes gab ihr den Befehl und die Gewissheit, dass sie zusammen gehörten.
    Und es war da noch etwas.
    Klein, winzig, ja fast wie ein nicht auszumachender Funke eines Lebens, welches inzwischen schon ausgelöscht war. Liz Laurent existierte nur noch in ihrer Erinnerung, langsam verwischte alles, als waren die Erlebnisse, Gedanken, Bilder, Emotionen, Lieben und Zuneigungen von jemandem, den sie nur sehr flüchtig kenne. Sie kam sich vor wie eine Fremde in einem falschen Körper.
    Ihr war etwas anderes in ihrem Körper eher vertraut. Das Prickeln in ihrem Hals, ein Quell von Stärke, Leben und Kraft. Ja, sie konnte diesen beiden Kreaturen neben sich vertrauen. Es bestand ein unsichtbares Band zwischen ihnen. Als hätten beide ihre Gedanken lesen können, nickten sie synchron leicht mit ihren Köpfen, zur Bestätigung und Bekräftigung dieser Annahme.

    Wieder kam eine Schmerzenswehe. Es ging ihm schlechter und schlechter. Woran lag das? Langsam öffneten sie den Kimono des Mannes, entkleideten ihn, um sich das Fleisch des Leibes anzuschauen. Dabei nahen sie keinerlei Rücksicht, achteten nicht auf Scham oder Prüderie, untersuchten akribisch jede Stelle, die sich ihnen bot.
    Von den Haarspitzen, über die schwach geröteten Wangen, dem pochenden Hals, an dem die Schlagader dröhnte. Dann die drahtige Brust, eine schmale Taille und behaarte, lange Schenkel. Es war inzwischen überall in ihm.
    "Wir müssen ....", begann sie einen Gedanken, der von den anderen beiden kaum einen Wimpernschlag mit einem *Ja* bestätigt wurde, wieder, als wussten sie schon vorher, was sie sagen wollte, dabei hatte sie nur daran gedacht. Es war entschieden und es gab keine andere Möglichkeit.

    Sie legten ihre Hände auf den Körper, bedeckten auch intime Stellen, spürten es nun umso deutlicher. So viel, so intensiv, so lange inzwischen. Lea hatte die beiden Splitter, die sie in ihrer Faust die ganze Zeit mit sich trug, ebenso auf die sichtbare Brust des Mannes gelegt. Ob sie ihre Kraft entfalten konnten, war unklar. Viele Möglichkeiten blieben ihnen nicht mehr. Nur noch eine letzte, damit das Leid in ihm ein Ende finden würde. Denn das war es, was sich der Geist und der Körper des schönen, entblößten Mannes am sehnlichsten wünschte.

    Und als sie begannen, bäumte sich sein Körper auf, und Schreie von Qual, Schmerz und Sehnsucht entdrangen seinem Mund, und gab der Szene einen makaberen, gruseligen Anschein, als würde es in ihm die Kontrolle übernehmen wollen. Inzwischen war es ein Brüllen, wie ein zorniger Bulle, er schrie vor Schmerz, und auch wenn sie es nur zu genau wussten, weshalb, das Trio konnte nicht aufhören, jetzt, wo sie es einmal begonnen hatten. Mit Nachdruck drücke Liz die beiden Kristalle in die Brust des Mannes und drang weiter in ihn ein. Es war kein Wunsch nach Ekstase, sondern pure Dominanz, ja eine Vergewaltigung letztlich, doch anders konnten sie es nicht stoppen.
    Und Callindor schrie, brüllte, fauchte, fluchte Gossenausdrücke sondersgleichen, die Serena die Schamesröte ins Gesicht trieben. Es half alles nichts.

    Callindor
    Geändert von Clan dv Dressels (08.01.2011 um 10:43 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #82
    Waldläufer
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    Sie hatten sie gewähren lassen, denn was blieb ihnen anderes übrig. Das schutzschild beschützte nun nicht länger Callindor allein, sondern auch die drei unbekannten Kinder. Ein junger Bursche, ein älteres Mädchen und eine junge Frau knieten vor seinem Vater und schienen ihn zu untersuchen, ein Wort hatten sie bis dahin nicht gesprochen, nickten nur ein oder zwei Mal kurz, als hätten sie sich still und stumm unterhalten.
    Und dann schrie Callindor!
    Das Brüllen drang ihnen allen durch Mark und Bein, es war, als könne man die Schmerzen, die er erlitt, körperlich anfassen, sichtbar vor sich sehen.
    "Was machen sie da mit ihm?", fragte Domenik mit verzerrrtem Gesicht und wollte sich schon die Ohren zuhalten. "Es tut ihm weh! Lasst das, ihr Bestien! Er hat Schmerzen, verdammt!"

    Serena packte ihn bei den Schultern, um ihn zurück zu halten, doch als die drei Gestalten sich nicht darum scherten, was er sagte, meinte und dergleichen und sich weiter nur auf Callindor konzentrierten, konnte er nicht länger an sich halten. Domenik musste das irgendwie stoppen, wenn nötig mit Gewalt.
    Er war so voller Zorn auf diese Vergewaltiger ihres Vaters, die keine Rücksicht auf seinen Zustand nahmen, dass er nur schrie, um sich Luft zu verschaffen, ein Ventil, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, die sich in ihm schauten. Ein Feuerball erschuf sich in Domeniks Handfläche und er ließ ihn auf sie fliegen, denn sie würden ihn töten, wenn sie nicht sofort unterließen, was auch immer sie da machten.
    Der Zauber drang nicht durch die Barriere, sondern zerschellte daran. Mit Tränen in den Augen ging er näher heran, formte einen mächtigeren Ball aus Glut und schleuderte ihn schneller, doch auch dieser barst an einer unsichtbaren Grenze und ließ nur schwach eine grünliche Hülle über dem Quartett dort vor ihnen erscheinen. Ein brachialer Wind brach sich daran und ließ die Haare der Jugendlichen wehen.
    Es drang also doch irgend etwas zu ihnen hindurch.
    "Dante, Nero, Mutter, Mia, helft mir, sonst töten sie Vater. Ich brauche eure Kraft, uns läuft die Zeit davon, bitte ..."

    Tränen vermischten sich mit der aufgewühlten erde, auf der er stand, doch sofort legte ihm Nero die hand auf die Schulter und nickte, links neben ihm Dante, dann dazu Ludmilla und Serena. Trotz allem, was er vorher gemacht hatte, vertrauten sie ihm bei dem, was er machen wollte, obwohl sie nicht einmal wussten, worum es ging.
    Domenik nkiete nieder, und zeichnete mit den Fingern einige Symbole auf den Boden. Dann nahm er sein Stilett und stach sich damit in die Fingerspitze seines Mittelfingers und ließ das Blut in die kleine Fruche tropfen, sodass es sich rötlich färbte.
    "Ich brauche auch eures, vertraut mir."
    Skepsis und stille breitete sich aus, und es war schlussendlich Nero, der erneut die Initiative ergriff, das scharfe Messer nahm und schon folgte seine Gabe, dann die seines Sohnes und auch Ludmilla und Serena gaben ihren Bedenken nicht nach, sondern bauten auf Domenik und seinen Plan.
    "Reicht euch die Hände, schließt die Augen und konzentriert euch auf mich. Nur auf mich."
    Sie taten, worum sie gebeten wurden, begaben sich auch auf ihre Knie und begannen mit der gemeinsamen Meditation.
    Ja, es funktionierte, er spürte die Kraft sich sammeln. Plötzlich änderte sich etwas. Verwirrt öffnete er seine Augen, die anderen taten es ihm gleich.
    Die Älteste unter ihnen hatte sich zu ihnen umgedreht und sah sie an. Auch die anderen schienen ihre Aufkermsamkeit ihnen nun zu zollen. Wussten sie etwa, was Doemnik vorhatte?
    "Ihr ... versteht ... nicht ... lasst ... es ... uns ... beenden ... er ... wird ... sterben."

    Abwechselnd hatten sie die Worte gesprochen, und doch ergab es einen synchronen Klang, eine Trinität, die sie wohl die ganze Zeit schon in sich hatten.
    Aber ihre Worte waren Lügen. Wenn sie sie noch länger gewähren ließen, dann würde Callindor sterben, aber nur, weil diese Bastarde es selbst taten. Und das mussten Domenik und die anderen unbedingt verhindern!
    "Hört nicht auf sie! Hört Ihr!? Das ist ein Trick, sie wollen uns nur verwirren! Schließt wieder die Augen und konzentriert euch auf mich!"
    Domenik sah sie mit einer wilden Gewissheit an, drängte sie, ihm zu folgen, auch wenn sie Zweifel hatten.
    Und tatsächlich merkte er eine Veränderung. Ihre Gedanken waren nicht einheitlich, schweiften immer wieder ab. So konnte das nichts werden.
    "Bitte, konzentriert euch nur auf mich, denkt nicht an sie oder Vater, ich flehe euch an!"
    Wieder weinte er vor Erschöpfung und Aufregung, hielt ihre Hände, sie die ihres Nachbarn. Und Innos sei Dank, hatten sie sich nicht beirren lassen und sammelten sich gedanklich auf seinen Zauber, waren bereit, was auch immer nun folgen würde.

    Wie unter Hypnose sprach er die talindrischen Silben, zeichnete mit seinem Finger die blutigen Symbole nach, immer wieder, bis es den Eindruck machte, sie würden leuchten, ja beinahe brennen. Ein Glühen folgte daraufhin und Serena war die erste, die den Entzug spürte und nach Atem ricngend aufstöhnte. Beinahe was sie versucht, die Verbindung ihrer Hand zu lösen, doch auf eine Warnung von Domenik schloss sich die Haltende Hand fester um ihre zittrigen Glieder, Sie alle würden nach diuesem Zauber am Rand der Erschöpfung stehen. Aber um Callindors Willen musste es geschehen.
    Das Glühen war verschwunden, hinterließ rußige Furchen und es machte den Eindruck, als hätte sich etwas in den Boden gefressen.
    Domenik sah es in seinen Gedanken, die geballte Magie, die er nur richtig lenken musste. Wenn seine Einschätzung stimmte, dann würde es funktionieren und diese Kinder von dem abhalten, was auch immer sie da taten, um Callindor zu quälen. Endgültig.
    Ludmilla fiel nach vorn, stützte sich mit einer Hand ab, ehe sie es nicht länger unterdrücken konnte, die Kräfte verlor und reglos liegen blieb.
    Aber ihre Hand rühte noch in Serenas, die Verbindung besdtand trotz allem, und das musste so sein ...
    Es kostete viel Kraft, und auch er merkte inzwischen den Mangel, fühlte sich müde, hungrig, aber noch war es nicht geschafft. Das Feuer seiner Magie, seiner Familie und Freunde musste weiter wandern, und seine Feinde wegbrennen. Nur ein kleines Stück noch.
    Da!
    Vor Verzückung stöhnte Domenik auf, denn sie waren kurz vor ihrer Vollendung, dem endgültigen Triumph. Jetzt musste er ihn nur noch hochgehen lassen, seine feurige Glut.

    Callindor

  3. Beiträge anzeigen #83
    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline
    Es dauerte noch an, den Körper des Mannes endgültig zu heilen. Es war inzwischen überall, und Liz kamen Zweifel, ob es zeitlich noch reichen würde.
    Plötzlich spürte sie eine Veränderung ihrer Umgebung. Die Menschen, die sie vorher ignorieren konnte, weil sie keine Gefahr darstellten, knieten auf dem Boden. Was ging da vor? Auch auf ihre Bitte hin schienen sie sich nicht davon abhalten zu lassen. Warum taten sie das? Sie würden den Mann töten, unwissend in ihrem Wahn, aber Liz und die anderen mussten sich auf den Vorgang konzentrieren, sie konnte Lea und Pierre nicht allein lassen. Nur gemeinsam würden sie noch Erfolg haben.
    Der Angriff kam daher nicht unerwartet, aber dennoch wehrten sie sich in ihrer gemeinsamen Meditation nicht dagegen. Aus dem Boden schoss eine Feuersäule, umschloss Pierre und er schrie vor Schmerz. In aller Eile halfen Liz und Lea ihm, hielten seine Hand, und schrien mit ihm, erlebten gemeinsam den Schmerz, die Macht des Zaubers, stöhnten zusammen die Wehen der Qual hinaus. Das Feuer ließ nach, ziemlich schnell sogar, doch allein die Macht und Intensität der Magie war hoch. Gleichzeitig fielen sie auf die Knie, hielten sich noch immer. Nur langsam verging die Welle der Macht, die diese dummen Menschen entfesselt hatten.
    Keuchend kamen sie auf die Beine, stellten sich schützend vor Callindor, der zum Glück von der Attacke verschont blieb. Es war, als würde die Feuersäule einen eigenen Willen gehabt haben. Aber offenbar hatte der Zauber auch seine Nachteile. Liz sah, wie eine Frau ohnmächtig wurde und nach vorn fiel. Nun waren nur noch drei Männer dort am wirken. Einer von den dreien musste die Macht besitzen, den Zauber mit seinen Gedanken steuern zu können. War das denn noch nicht alles?
    "Was tut ihr da, ihr dummen Menschen? Ihr tötet ihn, ist euch das bewusst? Wollt ihr das wirklich?"
    Viel weiter kam Liz nicht, denn eine weitere Feuersäule schoss aus dem Boden, erfasste diesmal Lea, und Liz schrie vor Schmerz und ging stöhnend in die Knie, spürte selbst das Lodern der Flammen, ungezügelter diesmal, noch feuriger. Ihre Verbindung half ihnen dreien, auch diese Attacke durchzustehen. Die Barriere schützte sie zum Glück davor, dass das Feuer ihren Körper verbrannte, einzig die Stärke und Intensität, die mentale Magie, bereitete ihnen diese Schmerzen.
    "Hört auf, bitte. Ihr bringt uns noch alle um! Versteht ihr denn nicht?"

    Wie zur Antwort fiel nun einer der jungen Männer in Ohnmacht, zurück blieben zwei Kerle, der eine mit wildem Blick, der andere sah besorgt zur Seite. War es sein Sohn, der nun dort reglos lag?
    "Hör nicht auf sie, sie wollen Callindor töten, ich weiß es!", hörte Liz den jüngeren Mann von den beiden brüllen, der andere nickte nur langsam, fast vorsichtig. Hatte er endlich verstanden?
    Leider wohl nicht, zu ihrer Enttäuschung, denn es erfolgte noch ein dritter Magieangriff. Es rumorte direkt unter dem dort liegenden Mann. Sie wollten ihn wirklich töten?
    Nein, der Magier hatte den Zauber nicht mehr unter Kontrole und dieser war nun endgültig sein eigener Herr.
    "Wir ...", wollte sie gerade sagen, da hatten die beiden anderen schon Callindor zur Seite gerollt uns stellten sich stattdessen unter den Zauber, der nun sie erwischen würde. Es war Knall auf Fall, da es unter ihnen hervorbrach und sie in Feuer hüllte, so gewaltsam und übermächtig, dass es die vorherigen Male in den Schatten stellte. Ein Spiegel schien zu splittern, als die Barriere sich nun doch auflöste. Dieser Stärke konnte auch sie nicht länger Stand halten.
    Rauch sammelte sich, Qualm, brenneder Boden. Aber zum Glück war dem eigentlichen Ziel nichts geschehen.

    Als sich der Zauber verzog, und das Trio ächzend von den Knien aufstieg, sahen sie das triumphierende Gesicht des dummen jungen Mannes. Ihm war sein Zauber völlig entglitten und dank ihnen hatten sie Schlimmeres verhindert. Hatte er das denn gar nicht gemerkt?
    Noch ehe Liz einen Schritt machen konnte, spürte sie die Veränderung und sah schnell zu dem am Boden liegenden Mann. Oh nein ...

    "Suchst du das hier?", fragte der Bengel hämisch und ließ die beiden Kristallsplitter in seinen Händen aufblitzen. Er wusste ja nicht, was er damit angerichtet hatte. In dem irrigen Glauben, damit Callindors Rettung besiegelt zu haben, hatte er jedoch eher dessen baldigen Tod herbeigesteuert.
    Naives Kind ... doch Domenik hielt nur seine beiden Trophäen empor und fühlte sich als Sieger. Lange würde dieser Zustand nicht anhalten, wenn er endlich erkannte, was er eigentlich mit seinem Wirken ausgelöst hatte.

    Callindor
    Geändert von Clan dv Dressels (08.01.2011 um 12:25 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #84
    Waldläufer
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    Clan dv Dressels ist offline
    Zum Ende hin war es knapp geworden. Ohne die Hilfe der anderen hatte er beinahe die Kontrolle über den Zauber verloren. Ach, was log er sich etwas vor ... er hatte ihn nicht mehr bändigen können. Zum Glück jedoch erfüllte er aber seinen Zweck und verletzte nicht seinen Vater. Das nannte man wohl Glück im Unglück. Und darüber hinaus hatten sie zwei der Splitter, die diese Bälger sicher dringend brauchten, um das fortzusetzen, was auch immer sie mit Callindor zu schaffen hatten. Doch die magische Barriere war gesprengt, ihre Macht war geschwächt. Der Feuerzauber hatte sie zwar nicht verbrennen oder gar verkohlen lassen, auch wenn Domenik nicht sagen, weshalb das nicht geschah, aber man sah ihnen auch ihre eigene Erschöpfung an, wie sie da knieten. Die Älteste von ihnen schien die Anführein zu sein. Sie war die einzige, die sich noch auf den Beinen hielt.

    "Gib mir die Splitter!", sagte sie fordernd und näherte sich ihm um einige Schritte. Doch anstelle dessen ging er einige rückwärts, und Nero sah ihm nach.
    "Was hast du vor?"
    "Die Splitter, dummer Junge, gib sie mir, bevor es zu spät ist ..."
    Die Fremde rannte nicht, sondern kroch fast auf allen Vieren, als sie um jeden Schritt kämpfen musste, auf den Beinen zu bleiben. Eine jämmerliche Gestalt. Doch wenn Domenik ehrlich war, ging es ihm nicht anders. Bald musste auch er sich ausruhen, deshalb kam es jetzt auf jede Sekunde an.
    Die beiden anderen waren inzwischen auch wieder aufgestanden und gingen ihrer Freundin, Schwester oder was sie für sie war, hinterher, ließen Callindor völlig außer Acht. Genau das sollten sie ja. Offenbar waren die Splitter so wichtig, das sie dafür sogar Callindors Körper unbewacht ließen.

    "Nero, ich lenk sie ab, und du kümmerst dich um meinen Vater. Schau dir an, was sie angestellt haben, was sie vorhaben, und versuch es rückgängig zu machen. Irgendwie ... bitte ..."

    Domenik flehte ihn praktisch an, und Nero nickte zustimmend, sodass sich Callindors Sohn in Bewegung setzte und weg rannte. Und wie erhofft ignorierten sie Nero völlig und stürzten sich auf seine Verfolgung.

    Callindor
    Geändert von Clan dv Dressels (08.01.2011 um 12:28 Uhr)

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    Lehrling Avatar von Clan der Zaverias
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    Clan der Zaverias ist offline
    Domenik opferte sich für seinen Vater auf, nahezu undenkbar wenn man die letzten Tage bedachte und nun waren sie in einer einzigen apokalyptischen Nacht zwischen Drei Dämonen, den Splittern und Callindors unreinem Geist gefangen. Ein dunkles Geheimniss, dass sie alle entschlüsseln mussten und das noch heute Nacht. Vor wenigen Tagen noch hatte Nero überhaupt erst von Callindor erfahren, ihn gefoltert, Domenik bekämpft, seine Absichten herausfinden wollen, seinen Turm durchsucht und war gestürzt, hatte die Drei gestellt und Vic gerettet, Domenik gereinigt und die Spuren dieser Taten hafteten an ihm. Sein Körper schmerzte, seine Arme und Beine waren von kleineren Wunden übersehen, über der brust war sein Hemd zerfetzt und eine blutige Schramme zeigte sich darunter, an seiner Stirn klaffte eine Platzwunde, seine Hände waren rissig und spröde mit vielen winzigen Kratzern übersehen, ein Auge blau. Schmerzgebeutelt kniete er neben Callindor nieder und atmete tief durch, blendete den Krach um sich herum aus, löste sich von der Welt und ihren Einflüssen und befand sich dann in einer Art Zwischenwelt. Alles schien von Schlieren umgeben zu sein und er sah sich selber, sah Callindor, sah die Magie fließen und dann wie er selbst sich auf den Knien aufrichtete, den Rücken durchdrückte und nach oben blickte, den Mund öffnete und gleißendes Licht daraus hervorbrach. Während er so verharrte floss das Licht langsam in Callindor ein, umhüllte ihn und verschwand dann in ihm, ein schmaler Lichtstrahl zog dabei Neros Vision mit sich und in einem Geräusch des Soges saugte Callindors geist den des Priesters Nero in sich auf. Er fühlte nichts mehr, keinen Wind, kein Geräusch nur ein monotones Atmen war zu vernehmen, Nero öffnete die Augen und inmitten gleißenden Lichtes lag Callindor vor ihm auf dem Boden, er war in seinen geist abgetaucht und das Licht wandelte sich in Flammen, Blitze und Schreie, dann geisterhafte Gestalten, dann Stille und Dunkelheit und es begann erneut. Die innere Zerrissenheit seines Bruders musste also kuriert werden, die Splitter hatten ganze Arbeit geleistet und Callindors Geist versuchte vehement den Fremdling zu verbannen, ihn zu stören und wegzufegen, doch Nero hielt stand, schützte sich selbst mit einem mentalen Schild, koppelte sich ganz von den Empfindungen ab und bald schon prasselte der Schutz an ihm ab wie Regen an einer beschlagenen Fensterscheibe, unbeachtet durch die Bewohner, ausgesperrt aus seinem Geist.

    Nero kniete nieder und legte eine Hand auf den Kopf Callindors, eine visualisierung der magischen Vorgänge im Geist seines Bruders, ein Stück Realität im Reich unbegrenzter Macht der Phantasie. Um ihn herum blitzte es noch immer und Feuer schlug um sich, doch er achtete nicht mehr darauf, er untersuchte die magische Strömung des Geistes und fand eine störung darin, eine Verengung und ein Strudel, der hingleitende Strom wurde unterbrochen und durch ein Teilstück fremder Macht ersetzt die weitergeleitet wurden. Das Unterbewusstsein stand also nachwievor zur Verfügung, der Cortex jedoch wurde von einer Art Virsu infiziert, daher musste er nun einen Umweg in Kauf nehmen. Er drang in das Unterbewusstsein vor, sah die Empfindungen, Erinnerungen, Einflüsse und nutzte sie zu seinem Vorteil um eine Art Armee aus verstärkenden Eindrücken zu erstellen die er dann, an ihrer Spitze, zum Pass führte, an dem das unterbewusstsein abgeschnitten wurde. Ein magischer Strom griff auf den Strudel über und versuchte ihn zu schwächen während Nero seine Magie in einer der Empfindungen bündelte und sie, die sie ohnehin schon sehr stark war, noch um ein Vielfaches verstärkte. Diese Empfindung war der Überlebenswille eines jeden Geschöpfes und befand sich nun, geleitet von den Händen des Magiers auf dem Weg zu dem Strudel, drang in ihn ein und ließ ihn aufleuchten. Callindor selbst hatte diesen Willen nicht mehr und stand kurz vor dem Exitus, da er nicht mehr an das Überleben zu glauben schien und die Zeit drängte, der Strudel verschwand aber nicht, sondern wuchs an, wurde stärker, lauter. Zweifel und Angst packten Nero, es war ihm, als habe er Callindors Tod soeben unterschrieben, war im Begriff ihn auszulöschen, als er erneut den Überlebenswillen sah. Von einem Geistesblitz geritten legte er all seine Macht in einen magischen Stoß und legte seine Empfindungen und seine Angst mit in den Stoß und brachte die Lichtkugel zur Explosion, die in eine Implosion des Strudels resultierte und ihn verschwinden ließ. Glück übermannte den Magier und er war den Tränen nahe, das war knapp gewesen...

    Um ih herum verschwand alles, das Feuer, die Blitze, die Geister, alle verstummten sie im selben Augenblick und der Geist des magiers atmete tief durch als plötzlich die drei Jugendlichen vor ihm erschienen, aufgrund der Schrecksekunde versuchte er sie mit Magie hinwegzufegen, doch sie wehrten das alles wie einen lächerlichen Taschenspielertrick ab. Sie verharrten, dann löste sich einer erste der gruppe.

    "Was suchst du hier Nero?"

    "Heilung meines Bruders...."

    "Warum suchst du es?"

    "Gebt ihn endlich frei, das ist nicht von eurem Begehr!"

    "Oh nein, so einfach ist es nicht... so war es damals nicht und so ist es heute nicht."


    Nero wollte erneut gegen sie Ankämpfen doch schon umringten sie ihn, er schlug nach ihnen, wendete jeden Trick an den er kannte, entkam ihren Attacken doch wurde er dann quasi paralysiert. Alle drei hatten nur einen Finger auf ihn gelegt und sein Körper gehorchte ihm nicht mehr, er konnte nicht mehr fliehen, Magie konnte er ebenfalls nicht mehr nach Außen hin wirken. Auf der einen Seite zeigten sie ihm, dass sie es nur gut mit Callindor meinten und ihm helfen wollten, auf der anderen Seite jedoch folterten sie seinen Geist mit den Erinnerungen an seine Sünden bis er aufschrie, dafür, dass er sie hatte stören wollen. Es gab nurnoch einen Weg hier raus und das, so wusste er, war sein Tot. Wenn man in der Gedankenwelt starb, dann kehrte man zu seinem Körper zurück und anscheinend war Callindor geheilt. Würde er nun nicht gehen, würde er hier drinnen geistig verenden. Das Schreien erstarb und ein Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Magiers in der richtigen Welt ab. Nero sammelte mit letzter Kraft die magische Energie und ein Kettenbliz entstand in seinem Inneren, grillte ihn förmlich und alles wurde schwarz um ihn herum, die Drei verschwanden und sein geist wurde aus Callindor herausgesaugt, sein Körper fiel ins Gras und nur langsam bekam er die Augen wieder auf.

    Domenik kniete über ihm und begutachtete ihn mit einem erwartungsvollen Blick, als er sich umsah erblickte er Valen, Carston und Karissa, die sich um Ludmilla und Serena kümmerten, auch sie schienen ohnmächtig zu sein. Und dann waren da wieder die Drei, standen über ihm und fegten Domenik beiseite, der sich, ohne Gegenwehr bald schon im Gras neben ihm befand. Die Drei waren wirklich mächtig, eine einzelne Berührung hatte gereicht um seinen Verstand zu lähmen und ihn fast auzuradieren. Dem Magier verschwamm wieder die Sicht, er wusste nicht mehr, wonach er noch suchen sollte, er erkannte den Sinn hinter dieser Aktion der Drei nicht. Die Kinder standen über ihm und verhielten sich ruhig, ja fast liebevoll und ihn beschlichen Zweifel ob sie nun feindlich oder freundlich waren, in seinem Kopf kreisten die Gedanken.

    Nero
    Geändert von Clan der Zaverias (11.01.2011 um 11:43 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #86
    Waldläufer
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    Liz, Pierre und Lea waren am Rande ihrer körperlichen Kräfte. Auch die Macht der Splitter vermochte die Erschöpfung nicht länger zu verhindern. Dieser so unnötige Kampf gegen die anderen, verblendet durch ihre Naivität, in allem einen Feind zu sehen. Allem voran dieser junge Mann, den sie als Strafe unsanft auf den Boden der Tatsachen befördert hatten.
    Dabei wurde er doch gerade von den anderen dreien, die dazu gestoßen waren, aufgeklärt, gab sogar endlich die Splitter wieder zurück, die er entwendet hatte, doch noch immer beherrschten Zweifel seinen Geist, kein Funke von Vertrauen.
    Liz sah sich schwer atmend nach Lea und Pierre um. Beide befühlten den reglosen Körper des Wirts der Splitter, sie schienen tief in seinen Geist abgetaucht zu sein. Erst nach einer Weile erwachten die beiden aus ihrem Schlummer, rieben sich die Augen, den Hals, als wären sie ganz verspannt, seufzten und richteten sich schließlich auf.
    "Es ist zu spät. Durch die Heilung des Körpers hat er auch die Verteilungsrate der Krankheit wieder erhöht. Es jetzt auszulöschen ist fast unmöglich."
    Serena war inzwischen wieder bei Bewusstsein, hielt sich an Karissas Arm und ließ sich hoch ziehen.
    "Was ... was bedeutet das jetzt für ihn? Muss er sterben?"
    "Wenn wir nichts tun, dann wird es ihn töten, ja. Seine Heilung hat stattdessen seinen Tod begünstigt. Dank ihm."
    Liz zeigte auf Nero, der auf dem Boden lag.
    "Wir sind zu schwach, der Kampf war anstrengend, unsere Reserven sind fast aufgebraucht. Doch noch länger können wir nicht warten. Entweder jetzt, oder er wird es nicht überleben."
    Die drei Jugendlichen sahen sich zweifelnd an, wussten selbst nicht weiter, denn der Ruf der Splitter war inzwischen wieder leiser geworden, die Kraft des Körpers schied dahin. Was sollten sie tun? Der Wirtkörper musste in ein Stadium kurz vor dem Tod gebracht werden, um so die Kraft der Krankheit zu minimieren, um sodann einen Präventivschlag dagegen anzugehen. Doch sie konnten nicht die Scheuche bekämpfen, und seinen Lebenswillen überwachen.
    Sie wollten sich gerade niederknien, um erneut Callindor zu untersuchen, als Liz die Luft wegblieb. Es war, als schnüre ihr jemand den Hals ab und instinktiv griffen ihre Hände an die Kehle. Die anderen beiden taten es ebenso, denn auch sie spürten den Schmerz, den ihre Schwester erleiden musste. Sie rangen gleichermaßen nach Luft und sahen mit Schrecken, wer dafür verantwortlich war.
    Nero erwachte aus der Ohnmacht, schreckte wortlos auf und hatte reflexartig nur seine Hände in die Lüfte gestreckt und krümmte sie zusammen, als würde er sie gerade jetzt über ihre Hälse legen. Der Druck nahm zu, der Magier war drauf und dran sie zu ersticken.
    "Wenn du ... uns tötest ... stirbt er", sagten sie in einem fort, kämpften um jeden Atemzug. Etwas kämpfte in dem Blick des Kerls, dort am Boden, noch immer wirkten seine Hände an ihren Hälsen, er gab nicht auf. Die drei Kinder waren jedoch nicht mehr stark genug, um sich dagegen zu wehren, dem Klammergriff zu entkommen.
    Sie hatten schon jegliche Hoffnung aufgegeben, als plötzlich wieder Luft in ihre Lungen kam. Gierig sogen sie es ein, brauchten mehr und mehr. Sie husteten und ein Gefühl von Übelkeit kam in ihnen auf.
    Nero indessen hatte seine Hände wieder gesenkt und sah nur nach oben in den Himmel, dessen Dunkelheit beinahe die gesamte Umgebung verschluckte. Doch die Sterne und der Mond spendeten Klarheit und tauchten die Umgebung in ein düsteres violett.
    "Dann helft ihm ...", meinte er fast schon weinend. Nero hatte sich also doch dazu entschieden, ihnen zu vertrauen.

    Liz und die anderen begaben sich in Position, knieten nieder und legten ihre Hände auf Callindors Stirn, Gesicht, Brust, Herz und Bauch, um so gut wie möglich die Vitalfunktionen des Wirts erkennen zu können. Es gab keine Besserung. Seufzend drehte sich das Mädchen mit den silbernen Haaren um, sah Serena und den anderen, die ihren Blick auf sie geheftet hatten, sorgenvoll an.
    "Es geht zu Ende mit ihm. Er wird vollends von der Dunkelheit aufgefressen, wenn wir nichts unternehmen."
    "Dann tut endlich etwas, wenn ihr es stoppen könnt. Ihr könnt es doch stoppen, oder etwa nicht."
    Serenas Frage klang flehend und erschütternd, sie wollte nicht eneut ihren Gatten verlieren.
    "Die Splitter, die wir bei uns, in uns tragen, sind rein. Doch jene von Callindor, sind es nicht. Wir werden versuchen, was wir können, um ihn zu reinigen, doch kann ich es nicht versprechen. Wie gesagt, unsere Kräfte sind begrenzt. Außerdem schaffen wir es nicht allein. Eure Hilfe ist dabei von Nöten. Während wir den Feind von innen bekämpfen, müsst ihr über seinen Körper wachen, Callindors einen letzten Lebensfunken solange wie möglich aufrecht halten, bis wir seinen Körper komplett von der Seuche befreit haben."
    Die Worte klangen in den Nachthimmel, verhallten, und niemand sagte ein Wort. War es Zweifel, Angst, Furcht? Oder ein Mischmasch aus allem?
    "Dann los!", meinte Nero plötzlich, stützte sich keuchend auf seine Knie und rutschte zu Callindor rüber.
    "Wenn es nicht anders geht, dann bringen wir es endlich hinter uns."
    Offenbar war er in diesem Moment sehr entschieden in dem, was er tat.
    "Aber nicht ohne mich, Vater", meinte Dante, dem sich auch Ludmilla anschloss, die betagt und müde zu der Gruppe herüber kam.
    Je drei, um das Leben zu retten, würde das reichen?
    Liz wollte schon beginnen, als sie einen Gedanken der anderen empfing, zumindest sah sie plötzlich zur Seite und sah Lea, die sich erhoben hatte, und auf Serena zuschritt. In ihren Händen hielt sie etwas.

    "Hier, nimm das. Es wird dir sagen, wie es um deinen Mann steht."
    Serena nahm die Kugel an sich. Sie war aus Glas, oder einem Mineral, er leuchtete stark, pulsierte voller Licht. Als würde er leben.
    "Wenn es matt wird, ist es gut, denn wir müssen sein Leben schwächen, aber seinen Lebenswillen aufrecht erhalten. Doch wenn der Kristall bricht, dann ist es zu spät. Dann rette deine Familie und deinen Freund. Sonst werden sie ebenso sterben müssen. Es reicht, wenn wir ihm folgen, es müsen nicht alle sein. Passt sehr darauf auf, ihr habt nicht viel Zeit, wenn es schief geht."

    Lea ging zurück zu den anderen, nahm ihre Position wieder ein, und zu sechst machten sie sich an die schwierige Aufgabe, Callindors Leben zu beenden, ohne ihn zu töten. Es kam einem Drahtseilakt gleich, nur ohne Netz und doppeltem Boden. Wenn man fiel, dann fiel man, und zwar bis ins Unendliche, verloren für immer.

    "Lasst uns anfangen!"

    Es knisterte und kitzelte vor Magie, als die drei Jugendlichen ihre Kräfte verbanden und die Splitter begannen, heller und heller zu leuchten. Nur den Ohrringen von Callindor heftete jener finstere Makel an, den es zu beseitigen galt.

    Callindor
    Geändert von Clan dv Dressels (11.01.2011 um 13:17 Uhr)

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    Zusammen knieten sie bei Callindor, Dante, Ludmilla, Nero, sie waren dafür zuständig, dass, wenn Callindor dem Tode nahe war, dieser nicht eintrat. Sie atmeten tief durch und versenkten sich zusammen mit den Drei in Callindor hinein. Nero sah sich um, vor seinem geistigen Auge erschien eine Kammer, ein bequemes Bett, ein nachttisch, eine Kerze darauf die matt flackerte und im Kerzenschein Callindor, wie er ein Buch las und sich nicht stören ließ. Wie angewurzelt blieben sie stehen, eine weitere visualisierung ihres Vorhabens. Callindor murmelte etwas, was sagte er da? Was immer er sagte würde ihnen den Weg weisen.

    "Dumme Kerze, wenn ich das hier nicht lese und verstehe, dann wird Selara mich köpfen und das mit ihrem Kampfstab! Ich muss das doch verstehen! Ohne das Licht bin ich verloren...."

    Nero lächelte, Callindor ließ immer ein Hintertürchen offen, sein Geist wehrte sich also zumindest gegen die Seuche. Kurz beratschlagte er sich mit Ludmilla und Dante, das war keine gewöhnliche Flamme, dies war der Lebensfunken und es würde all ihre Kraft benötigen diesen aufrecht zu erhalten, so wie Nero es verstanden hatte. Callindor bemerkte sie derweil nicht, sie schienen für ihn unsichtbar zu sein, sie postierten sich um den nachttisch herum, er stand merkwürdig weit weg von Callindor, einige Meter trennten sie nun und er blätterte weiter in seinem Buch, eine Erinnerung früherer Tage? Dann hörten sie wie die Drei ihr Ritual vollzogen und schon bald begann die Kerze heftiger zu flackern, eine unsichtbare Hand schien sie greifen zu wollen. Die Formel war unverständlich, aber die Stimmen der Drei erhoben sich zunehmends, also war bald der kritische Punkt erreicht, sie warteten nurnoch auf ihr Signal und das blieb erst einmal aus, Callindor wurde unruhig wegen der Flamme, doch noch immer waren sie für seinen Geist verborgen und dann durchbrach eine helle Stimme das Rauschen der Magie.

    "Nero, jetzt oder nie!"

    Mit einem Kopfnicken begannen sie in wechselndem Rhythmus die Flamme aufrecht zu erhalten um so jedem eine Kraftreserve zu garantieren. Bisher lief es gut und Nero leitete viel Magie in die Kerze ein die hell erstrahlte unter seinem Einfluss, Callindors Gesicht wurde wieder ruhiger, er schien nun vollends in die Lektüre vertieft. Ludmilla übernahm und schien kurz vor dem Zusammenbruch, die Magie der letzten Stunden hatten sie an den rand ihrer Konstitution gebracht. Daraufhin übernahm Dante der sich darauf zu sehr konzentrierte. Nero wollte einschreiten ihm zeit geben, doch es war schon zu spät. Die Konzentration seines Sohnes riss ab, er ging in die Knie ob der Erschöpfung und entglitt aus dem Geist Callindors, die Flamme knickte ein, Nero wirkte seine Magie doch es kam ihm vor, als solle er ein haus von der Stelle schieben dabei. Er strengte sich an und auch Ludmilla griff mit in die Magie ein, doch langsam aber sicher verging die Flamme, der kleine Moment hatte schon ausgereicht sie so zu schwächen, dass sie bald erlosch. Nero legte all seine Kraft hinein aber vergebens, sie sank immer weiter zusammen ohne auch nur beeinflusst werden zu können, ihre Magie wirkte nicht mehr. Als sie nahezu erloschen war sah Callindor auf, sah Nero direkt in die Augen.

    "Nero... Bruder... Lass mich nicht sterben... ich..."

    Doch die Kerze erlosch und alles versank in Dunkelheit. Nero brüllte ein NEIN, versuchte es umzukehren, doch vergebens, Callindor war tot... Sie hatten versagt... Nero war dem Zusammenbruch nahe, doch Ludmilla trat an ihm vorbei, hob die Hände und sprach mit fester aber leiser Stimme

    "Nicht jetzt, nicht hier... Nero... Passt gut auf meine Enkelin auf..."

  8. Beiträge anzeigen #88
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    Serena sah das Flackern des Kristalls, spürte die sich entziehende Wärme. Also ging es jetzt los. Lange stieß das Licht intervallartig zurück, doch je mehr Zeit verstrich, desto matter wurde die Kugel, bis sie nur mehr milchig weiß war. Sie hatten es geschafft, Callindor würde es gut gehen!
    In ihrem innerlichen Freudentaumel bemerkte Serena nicht das Knacken. Erst war es nur ein Riss in der Oberfläche, doch schnell teilte er sich in mehrere Gabelungen und schlusendlich brach die Kugel in ihren Händen entzwei.
    "Mutter, sieh doch!", rief Domenik lauf und wies mit den Händen auf das Objekt der Gewissheit. Callindor war gestorben, sie hatten ihn nicht retten können.
    "Oh nein ...", hauchte Serena nur vor Überwältigung, ehe ein anderer Gedanke sie fesselte.
    "Die anderen!"
    Schnell eilten sie zu Nero und Dante, zogen sie gewaltsam aus der Verbindung, sodass sie mit einem maßlosen Schrei erwachten und Nero noch etwas zu Ludmilla zu schreien schien. Was sollte das heißen, *Tu es nicht!*?
    Besorgt schaute sie herüber zu ihrer Großmutter Mia, die so friedlich aussah, und lächelte, als wäre sie glücklich, in diesem Augenblick. So unbekümmert und frei, fast als wäre sie ...
    Oh Innos ...
    Serena wollte schon zu ihr, doch Nero hielt sie am Arm fest.
    "Nein, lass sie. Sie wollte es so."
    Serena wehrte sich gegen den harten Griff des Mannes, verfluchte ihn innerlich für seine Stärke, die sie nicht näher am Mia kommen ließ. Warium quälte sie ihn so? Es gab sicher noch eine Möglichkeit, sie zu retten. Irgendwie ...
    Dann kamen die Tränen, nicht nur bei ihr, allen war dieser Moment auf das Gemüt geschlagen. Es war gefährlich, und einer hatte es nicht geschafft.
    Da ging die Tatsache fast unter, als die drei Jugendlichen ihre Augen öffneten, sich bei den Händen fassten, und Callindor wieder bei den Lebenden willkommen hießen. die zwei Splitter auf seinem Körper vereinigten sich etwas mit seinen Ohrringen, verlängerten sie ein Stück, der Oktaeder um 45 ° versetzt, sodass es geometrisch harmonisch passte. Das hellblau war zurück, es glitzerte auch etwas Weiß dazu. Doch von den dunklen Schlieren war nichts mehr zu erkennen.
    Nur Ludmillas Körper kniete noch dort, reglos, untermalt von Stille, ehe ein Luftstoß aufkam und sie zur Seite kippte, ohne Gegenwehr, wie ein Blatt im Wind. Callindor und die Kinder hielten sie auf, während Serena nur die Hände auf den Mund presste und stumm schrie und sich an der Schulter von Nero ausweinte. Auch Domenik standen die Tränen in den Augen, und auch wenn er es nicht erwartet hatte, war Dante für ihn da, bot ihm seinen Rückhaölt an, und Domenik war dankbar dafür gewesen.

    Ach ja ... und dann war da noch ein unbekleideter Magier, der auf dem kalten und harten Boden lag, belagert von drei Kindern, erschlagen von einer alten Frau und fürchterlich frierend.
    Irritiert sah er jedes Gesicht an, erkannte keines davon und suchte weiter, bis er endlich eines fand, welches er kannte, wenn auch merklich gealtert.
    "Nero, ich hatte vielleicht einen seltsamen Traum. Das glaubst du mir nie. Alles begann mit der Dämonenaustreibung, und dann hat mich jemand namens Domenik entführt und ich wurde gefoltert und dann waren die drei Schwestern wieder da und ... also echt verrückt."

    Niemand antwortete darauf.
    "Aber sag mal, was ist hier überhaupt los? Wieso siehst du so erledigt aus, was ist passiert? Hat der Dämon dir das angetan? Und wo sind Albrich und Vic?"
    Callindor fühlte sich unwohl, denn etwas an dem Bild stimmte nicht. Wieso sagte denn keiner etwas? Ihm dröhnte nur der Kopf und er fasste sich an die Schläfen. Erst da merkte er, dass er nackt war.
    "Das war vielleicht ein Albtraum ... und hey, wo sind meine Sachen?"

    Vor Scham lief er rot an, erhob sich und ging auf Abstand. Was war hier bloß passiert, während er geschlafen hatte?

    Callindor
    Geändert von Clan dv Dressels (11.01.2011 um 14:08 Uhr)

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    Nero zog seinen Mantel aus und hielt ihn seinem Bruder hin, der ihn wiederstrebend annahm und immernoch auf Abstand war. Er sah ihn verunsichert an und tapste dann auf Nero zu, fuhr mit einer Hand über seine Wange und seine ergrauten Schläfen und bekam dann große Augen.

    "Du...du bist... bist du es? Ja... aber... du bist alt geworden... wie kann das..."

    "Setz dich, Bruder, es gibt viel zu erzählen..."


    Callindor setzte sich, Nero entzündete eine Zigarette und setzte sich ebenfalls, räusperte sich und schwieg kurz, rauchte seine Zigarette, erholte sich von der Anstrengung. Dann senkte er den Blick und begann ruhig damit alles zu erzählen.

    "Wir sind in der Zukunft, zwanzig Jahre nach schlimmen Ereignissen. Das ist Domenik, dein Sohn und das ist Serena, deine Ehefrau, mein Sohn Dante und drot, dahingerafft, liegt Ludmilla, die Großmutter Serenas. Alles hier begann vor wenigen Tagen als Domenik dich zu dem Zeitpunkt in der Vergangenheit holte, an dem mein Dämon ausgetrieben worden war. Die Umstände zwangen uns dazu dich aus dem Gebiet zu exfiltrieren und hierher zu bringen. Durch Folter und Zelle solltest du dich in diese Welt eingliedern, deinen lebensfaden festigen durch Rachegelüste und Überlebenswillen. Domenik jedoch war besessen durch unreine, magische Kristalle, du trägst gereinigte, wenn es dir noch nicht aufgefallen ist. Er nahm dich in Gewahrsam und sann auf Rache an dir selbst, wollte dich langsam vernichten, doch ich funkte dazwischen. Induziert waren diese Vorfälle durch die drei Schwestern die uns damals folgten und nun wieder auftauchten um dich ebenfalls in ihren besitz zu bringen, näheres über ihre Beweggründe ist uns nicht bekannt. Du wurdest mit den dunklen Kristallen infiziert und Domenik starb fast, hätten Carston und Karissa dort hinten uns nicht geholfen ihn zu retten, Vic hätte es auch beinahe nicht geschafft, er lebt als Eremit seit damals. Wir folgten dir, denn du wurdest von den Schwestern entführt und griffest uns bald schon an. Deine Magie war stark doch Ludmilla brach sie und diese drei Jugendlichen dort retteten dich mit der Kraft der Splitter eines Kristalls. Bis eben kämpften wir um deine Unversehrtheit und ich hätte dich beinahe umgebracht mit meinem eigenen Rettungsversuch. Zusammen wollten wir es schaffen, doch du warst bereits tot und Ludmilla opferte sich für dich, gab ihre Lebenskraft an dich weiter und rettete dich damit."

    "Wo sind wir hier?"

    "Wir sind auf Argaan, den südlichen Inseln, wo Serena und du ein Weingut besaßen"

    "Argaan?... Aber, warum bin ich in der Zukunft? Was ist passiert? Was führte hierzu?"

    "Du, Bruder, warst im Begriff eine Frau heiraten zu müßen, aufgrund eines Vertrages, geschlossen von deinen Eltern vor langer Zeit. Du hielst dem nicht stand und ermordetest dich selbst am Tag nach der Hochzeit durch Gift. ich selbst stellte deinen Tod fest. Die Nacht reichte jedoch um einen Sohn zu zeugen, Domenik eben. Wir nahmen all das auf uns, weil wir dich vor dem Tode bewahren wollten. Wir holten dich aus der Vergangenheit. Wir folterten dich. Wir retteten dich. Und Ludmilla ließ ihr Leben für dich. Du musst jetzt eines verstehen. Serena liebte dich und sie hätte dich freigegeben, doch wir konnten nichts mehr tun. Du starbst bevor das alles geschehen konnte. Du hast eine zweite Chance erhalten Callindor, nutze sie, verändere diese Zukunft und bring Ludmilla damit zurück ins Leben. Entschließe dich für das Leben und nicht fü den Tod. Wir wären fast alle daran zugrunde gegangen. Albrich lebt, wie Vic, in vollkommener Zurückgezogenheit. ich verschrieb mich der Suche nach einem Weg dich zu finden, Serena wurde fast wahnsinnig ob deines Todes und Domenik sollte nie einen Vater bekommen. Wir nahmen all das auf uns, um dich zu retten, denn wir lieben dich und du darfst nicht so von uns gehen. Wir warfen uns damit selber in Ungnade denn die Vergangenheit hat sich bereits geändert. ich selbst bin nur knapp dem Strick entgangen, da Ludmilla den Rat gegen mich aufhetzte und mich so fast richtete, du gilst als Verschollen aber lebendig, denn wir reisten in der Zeit zurück, Valen berichtete dort, dass du lebst, er ist auch hier, hat mir das Leben gerettet und uns geholfen deines zu retten.... ich weiß, das ist viel zu verdauen, doch nur du hast es jetzt in der hand dies alles zu einem guten Ende zu bringen, in der zeit zurückzugehen und deinen Tod zu stoppen... Bitte... Tu es für uns..."

  10. Beiträge anzeigen #90
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    "Das wird leider nicht möglich sein!"

    Wie Peitschenhiebe knallten diese Worte durch die Nacht und alle drehten sich zu Carston um. Er stand nur da, neben seiner Freundin Karissa und schob seine Brille auf der Nase zurecht. Mit dieser Haltung sah er sehr bürokratisch und furchtbar arrogant und hochnäsig aus. Ihm schien diese Pose aber zu gefallen.

    "Und was bitte schön, sollte ihn daran hindern?", fragte Nero plötzlich pampig. Offenbar gefiel es ihm nicht besonders, das ihm jemand in diese herzige Wiedersehenssache dazwischenfunkte.
    "Nun ja, zum einen der Umstand, dass wir nicht wissen, wie er zurückkommen soll, nicht wahr, Domenik? Dein Zeitkristall ist zerstört worden, sodass wir ihn nicht erneut verwenden können."
    "Ja und, dann suchen wir eben etwas anderes, es wird schon gehen irgendwie ...", kam trotzig die Antwort, auch Callindor konnte seinen gealterten Bruder nicht aufhalten.
    "Schon möglich, wenn er noch solange lebt ..."

    Wieder wurde es still. Sie hatten ihn gerade erst vor dem Tode gerettet, Ludmilla war dafür gestorben, und nun sollte alles umsonst sein?
    "Wie bitte, habe ich das zu verstehen?", fragte Callindor sichtlich distanziert und vorsichtig. Ihm war das alles nicht geheuer.
    "Die drei Schwestern haben Callindor den Ring des Lichts abgenommen. Sie wollen nach Avaron, dass wisst ihr ja bereits, doch ihr wisst nicht, weshalb."
    "Dann sag es uns endlich. Oder weißt du es selbst nicht?"
    Langsam wurde Nero böse und laut.
    "Doch, leider weiß ich es. Hast du dich je gefragt, weshalb die drei Schwestern so lange in deinem Leben herumgepfuscht haben, Nero? Und auch du, Callindor? Ist euch das nie seltsam vorgekommen?"
    Die beiden sahen sich fragend an, blieben aber stumm.
    "Es war dein Arm, Nero. Oder eher, der Dämon darin. Und Callindor, du hattest das Gefäß, um den Dämon aus dem Arm in den Ring zu transferieren."
    "Moment, transferieren .. heißt das, er existiert noch?"
    Carston schob seine Brille zurecht und räusperte sich.
    "Ich fürchte ja. Er war nie vernichtet worden, nur dem einen entzogen und in das andere überführt. Und nun haben ihn die Schwestern und werden ihn auf Avaron aus dem Gefäß befreien. Und wenn sie das geschafft haben, wird Callindor sterben, denn mit Überstreifen des Rings, hat sich sein Lebenslicht mit dem de Rings verbunden, und wenn er zerstört wird, wird es auch Callindor, und er muss sterben. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen ihnen folgen."
    Niemand sagte dazu etwas, ein jeder sah nur Nero an, dann Callindor, der das alles nicht so recht glauben wollte.
    "Aber zuerst lasst uns ruhen, Ludmilla beerdigen und Vic alles erzählen, seine Hilfe kann uns noch nützen."
    "Aber du sagtest, wir hätten keine Zeit mehr."
    "Das ist richtig, doch auf Avaron vergeht die Zeit anders, für eine Stunde dort verstreicht hier ein ganzer Tag. Wir werden also nicht viel verlieren, wenn wir uns eine Nacht ausruhen. Außerdem wird es sie einige Vorbereitungen kosten, mit dem Ritual der Befreiung anfangen zu können. Und jetzt kommt, wir müssen ausgeruht sein, und auch wir müssen noch Vorbereitungen treffen, es wird gefährlich, und vielleicht schaffen wir es nicht zurück. Denn wie besiegt man einen Gott, denn genau das ist es, was in dem Ring eingeschlossen wurde ..."

    Callindor
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    Callindor ist offline
    Sollte er es glauben?

    Diese Frage beschäftigte Callindor beinahe die restliche Nacht, bevor ihn die Müdigkeit übermannte. So vieles war auf ihn eingestürzt, an Informationen, Gedanken, Gesichtern und Erzählungen. Dass er am Ende Kopfschmerzen hatte, verwunderte keinen.
    Am sonderbarsten waren allerdings diese drei Kinder, die, wo immer Callindor auch hin ging, nicht von seiner Seite wichen. Das Trio wurde zu seinem zweiten Schatten und es machte ihm Angst. Etwas an ihnen kam ihm komisch vor, unrichtig, ja geradezu falsch. Was wollten sie von ihm, weshalb verfolgten sie den Magier auf Schritt und Tritt?
    Zu ihrer Verteidigung antworteten sie nur, sie müssten sich gegenseitig beschützen, jetzt, da sie auf diese Weise verbunden wurden. Callindor hatte diese Begründung zwar nicht verstanden, ließ sie dennoch gwähren, denn davon abbringen ließen sie sich ja ohnehin nicht.

    Viel Platz bot Vics Eremitenhütte nicht und, nachdem er zusagte, nicht wieder auszurasten, verbrachte die Gruppe dort die Nacht, halb im Stehen oder auf dem harten Boden der Bude. Callindor blieb lange wach, hörte das Geflüster von Vic, der sich mit Nero unterhielt, kaum hörbar. Sie stritten sich wegen Domenik und auch Callindor selbst wurde Gesprächsthema. Vic schien es nicht zu glauben, wirklich ihn erneut vor sich zu haben. Als er ihn bei der Ankunft in der Hütte bei Bewusstsein erlebt hatte, hatte er ihm zur Begrüßung eine Ohrfeige verpasst und fing gleich darauf an zu weinen und drückte ihn an sich. Callindor konnte mit all diesen Emotionen nicht umgehen und fühlte sich dabei unwohl, wie sehr die Herzen aller mit ihm und seinem Leben - und letztlich seinem Freitod - verbunden waren. Er hatte nie erwartet, dass sei Dahinscheiden solche Auswirkungen haben würde. War es selbstsüchtig, diese Entscheidung zu treffen? Damals schien sie ihm richtig, und die einzig Mögliche zu sein. Inzwischen kamen ihm Zweifel daran. Aber konnte er seiner Natur entsagen, und eine Frau wie Serena lieben, ihr all das bieten, was ein liebevoller Ehemann darbieten musste können?
    Auch sie, Serena, hatte ihn lange in den Armen gehalten, geweint und geküsst, aber auch gelacht und gestrahlt. So viel Gefühl, so viel Leid und Tragik.
    Die drei Kinder ruhten, wie erwartet, in seiner Nähe, schienen aber eher zu Meditieren. In ihrer Ruhe lag eine unsichtbare Kraft, ein Quell der Stärke, beinahe schon unnatürlich. Es ging eine erstaunliche Faszination von dem Trio aus. Callindor ertappte sich dabei, sie nicht nur einmal für eine Weile still beobachtet zu haben.
    Carston und Karissa, die beiden Gestaltwandler, die Callindor noch aus der Paralleldimension kannte, die hier aber den gutmütigen und hilfsbereiten Charakter erhalten hatten, besprachen sich mit Callindor einmal ganz privat. Niemand war dabei, als sie von den drei Schwestern sprachen, dem Ring, Alana und ihrer Verbindung zu der ganzen Geschichte. Sie redeten auch über Avaron, die Insel, die sie als nächstes aufsuchen würden. Die drei Schwestern wären bereits dort und machten sich auf, das Ritual der Loslösung durchzuführen. Doch etwas schienen sie bewusst dem Magier zu verschweigen. Es war jener stumme Blick zwischen Carston und Karissa, der dem Magier glauben machte, dass es da noch etwas gab, was sie nicht preis gaben, noch nicht.
    Mit Dante und Domenik kam Callindor nicht zusammen. Die beiden schienen so erschöpft, dass sie sofort einschliefen. Was hätten sie auch besprechen sollen? Wann immer Domenik ihn ansah, erkannte man den Ausdruck des Bedauerns auf seinem Gesicht.
    Und Valen?
    Nun ... Valen machte sich als Freiwilliger auf, Nahrung zu besorgen, Proviant für die Reise. Und natürlich wollte auch er selber nicht zu kurz kommen. In all den Jahren, die er nun so war, hatte Valen sich äußerlich nicht sehr verändert. Was sein geliebter Dieb war, dass erklärten Nero und Callindor den anderen nicht, sondern bestätigten nur, dass er ein Freund sei und man ihm vertrauen könne.
    Dennoch ...

    Es war nun Morgen, die Sonne wandte sich ihrem Zenit zu und die Gruppe hatte sich versammelt, um Abschied zu nehmen von ihrer Gefäöhrtin, die es leider nicht überlebt hatte. Ludmilla van Dressels Leichnam war auf einigen Hölzern aufgebahrt worden und die feurige Magie innos übergab sie begleitet von einem letzten Dankeschön und Lebewohl der Erde und dem Reich der Toten.
    Valen kauerte etwas abseits im Schatten, lächelte Callindor zu, der seinen Blick dann senkte, weil ihm dadurch wieder etwas einfiel, was er noch klären wollte.
    Alle Anwesenden hielten einen Moment Andacht, als Callindor sich zu Nero umdrehte, der neben ihm stand, ihn ansah, lange mit seinen gealterten Augen Blickkontakt hielt, und ihn dann etwas von den anderen der Gruppe wegzog.

    "Nero, wie lange wusstest du davon? Ich weiß es. Die Sache mit Valen. Die Schwestern haben es mir erzählt, versuche nicht, mich für dumm zu verkaufen. Wie lang weißt du, dass er Nicolas war, bevor ... und weshalb hast du mir nie etwas davon gesagt?"

    Es klang anklagend, enttäuscht und auch etwas zornig, was Callindor Nero da fragte, aber sie musste gestellt werden. Wieviel hatte Nero ihm wohl noch in all den Jahren vorenthalten? Waren sie denn nicht Brüder? Wieso hielt er diese Information dann geheim?

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #92
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    Callindor ist offline
    Callindor und Nero hatten sich lautstark gestritten, als sie merkten, dass sie schon beobachteten wurde. Die anderen schauten skeptisch, was die beiden Kerle da zu tuscheln hatten. Carston und Karissa hatten nun wieder die Führung übernommen, erklärten, was auf sie zukommen könnte. Viel konnten aber selbst sie nicht sagen.
    Danach folgte ein Festmahl, um die verbrauchten Ressourcen wiederherzustellen. Jeder langte kräftig zu, nur Serena und Domenik blieben etwas für sich. So einen Verlust verarbeitete man eben nicht so leicht. Gesprochen wurde nicht viel, denn dafür war das Essen, welches Valen in der Nacht besorgt hatte, viel zu lecker. Er selbst lehnte dankend ab, Callindor und Nero wussten nur zu sicher, weshalb er keinen Hunger auf derlei Gerichte verspürte.

    Danach gab es noch eine Auszeit, es entstanden Unterhaltungen, Nero mit Dante, Serena und Domenik, Karissa und Carston, ja selbst Vic und Valen. Einzig Callindor und die drei Kinder blieben für sich, sagten kein Wort und meditierten.
    Bis ... ja bis Lea, Pierre und Liz nach einer Weile zeitgleich die Augen öffneten und zu dem Magier schauten.
    "Callindor? Alles in Ordnung?"
    Doch er rührte sich nicht.

  13. Beiträge anzeigen #93
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    "Nero, Dante, kommt schnell, Callindor geht es nicht gut. Er hat Fieber, seine Stirn ist ganz heiß."

    Liz schob den Körper des Magiers zur Seite, dessen Robe, die Valen ebenso besorgt hatte, dabei verrutschte und einen Hals offenbarte, bei deren Anblick alle Anwesenden nur starren konnten. Die Seuche ...
    "Das ist doch nicht möglich ...", stammelte Nero und fühlte vorsichtig über die Haut.
    "Sagtet ihr nicht, es wäre vorbei?"
    Liz sah zu den anderen beiden und sie hatte keine Antwort darauf.
    "Offenbar waren wir gestern doch zu schwach, sodass er einen Rückfall erlitten hat. Wir müssen ihn erneut behandeln. Und diesmal hoffentlich dauerhaft."

    Die Splitter an den Ohren des Magiers pulsierten rein und frei jeden Makels. Ebenso der Anhänger, in dem die restlichen vereinigt wurden. Einzig der Splitter in Callindor schien noch immer infiziert zu sein. Aber es würde nicht lange dauern, dann wären die anderen erneut davon betroffen.

    "Nero, wir haben keine Wahl, oder wir sind wieder an dem Punkt, wo wir gestern waren. Wir werden ihn heilen, während du seine Vitalität überwachst. Hoffentlich schaffen wir es diesmal endgültig."

    Liz, Lea und Pierre schafften Platz in der Hütte, damit sie genug Freiraum hätten für die Prozedur. Ludmilla war dabei gestern gestorben, die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass es diesmal ähnlich ausgehen könnte.

    Callindor

  14. Beiträge anzeigen #94
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    Die See war ruhig und kein Lüftchen ging, als der mit einheimischen Ornamenten verzierte Kahn wie durch Geisterhand näher und näher an den Strand der Insel getragen wurde, als würde er leicht wie eine Feder über dem Wasserfilm gleiten.
    Während die Schwarze guten Mutes und steten Blickes zur Burg hinauf schaute, würdigte die Silberne eher den gekrümmten Leib ihrer verletzten Schwester. Sie hatte sich bei dem Angriff des wahnsinnigen Callindor zwischen ihn und ihre dunkle Schwester gestellt und war dabei fast zu Tode gekommen.
    Um ein Haar wäre ihr Plan da gescheitert gewesen.
    Zum Glück fanden sie in der anrückenden Patrouille der anderen genügend Ablenkung, um in den Nebeln Avarons zu verschwinden. Jetzt würde es ihr bald schon besser gehen. Denn hier in ihrer Heimat herrschten andere Natur- und Zeitgesetze, Magie fand sich überall und eben jene Magie Avarons würde dafür sorgen, dass eine ihrer Kinder heilen würde.

    "Wir haben es gleich geschafft. Scheinbar haben sie nicht mit unserer Rückkehr gerechnet."

    Keine Fackeln brannten in Strandnähe. Alles wirkte seltsam verlassen, beinahe wie tot. Der Berg thronte im Schatten der Burg, und sie hatten das Gefühl, ihn gerade erst verlassen zu haben. Dabei waren sie nun schon so lange Zeit auf der Suche nach dem Einen gewesen. Und schließlich wurde ihre Hartnäckigkeit und Ausdauer belohnt. Schade nur, dass niemand von ihren Freunden daran Interesse zu haben schien. Waren sie inzwischen tatsächlich vergessen worden?

    "Wo sind sie denn? Ich hatte mit einem Empfang gerechnet! Gab es nicht einen magischen Sensor, der Alarm gab, wenn sich Gäste ankündigten? Sehr seltsam."

    Tatsächlich war es so gewesen, dass sie einen schmalen Korridor hatten passieren müssen und alles ablegten, was in irgendeiner Form mit fremder Magie zu tun hatte, die sie in der Zwischenzeit praktiziert und angezapft hatten. Ebenso hätten sie den Ring fortgeben müssen, doch die Gier und Schläue der Dunklen brachte sie auf eine Idee, diese Regel zu umgehen. Sie aß ihn auf! Und so wurde diese Magie zu einem Teil ihres Körpers, der Gefangene wechselte nur das Gefäß, sie hatte sich selbst als Wirt auserkoren. Die Silberne hatte noch dazwischen gehen wollen, doch da war es schon geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen.
    Und nun hockte sie hier, sah zu ihrer Schwester, die nun so viel mehr geworden war, und deutlich war eine Wesensveränderung auszumachen. War sie zuvor schon abgeklärt, distanziert, kühl und berechnend, so potenzierten sich diese Eigenschaften als Wirt ihres Herrschers nur noch. Ein falsches Wort reichte sicherlich, um ihren Unmut gegen sich zu lenken. Und die Sanftheit ihrer Schwester fehlte, um die Laune der Dunklen beeinflussen zu können.
    Hoffentlich wachte sie bald auf und genas zügig, sonst bräche hier die Hölle auf Avaron herein. Unabhängig davon, ob überhaupt noch jemand hier sein würde, und am Leben, um es zu bemerken. Die Silberne sorgte sich um ihre Schwestern, den verlassenen Strand, das trostlos und tot scheinende Gemäuer. Was war hier geschehen, nachdem sie nach so vielen Jahren, Jahrzehten und Jahrhunderten aufgebrochen waren. Welches Unglück war über ihre Heimat gekommen?

    Callindor
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    Wieder war es an Nero Callindor zu überwachen, erneut war er ins Koma gefallen und erneut ging alles von vorne los, hörte das denn nicht auf? Diese apokalyptische Nacht... Nero schnaufte durch und kniete sich erneut neben seinen Bruder und erneut trat er ein in das Reich seines Geistes, doch diesesmal würde er es nicht so machen wie zuvor. Der Magier entzog dem Herzen seines Bruders jedwede Magie, das, was ihn am Leben hielt und nahm es in sich selber auf, verknüpfte es mit seinem eigenen Herzschlag und brachte die beiden Herzen in einen Gleichklang. Sein Überlebenswille war stark und mit der Magie konnte er beide stärken ohne sich selbst übermäßig zu entkräften, dante klinkte sich mit ein und schon bald waren drei Herzen zu einem Einzigen vereint. Nero atmete noch einmal tief durch, noch ein zweites Mal und noch ein drittes Mal und dann nickte er den Jugendlichen zu die sich sogleich an die Arbeit machten. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die magischen Schwingungen. Eine Störung kroch die magische Bahn hinauf und er stellte sich mit seiner Magie dagegen, formte seine Hände um die Strömung und versuchte sie aufzuhalten, doch er versagte bald als die Störung stärker wurde und seine Hände wegschieben wollte, dante kam hinzu und gemeinsam hielten sie dagegen, leise murmelnd, fast singend, eine magische Melodie der Harmonie die dem Chaos entgegenwirken sollte und ihm auch standhielt. Dieses Verfahren hatte Nero erdacht nachdem Ludmilla von ihnen gegangen war, hätte er doch nur früher daran gedacht! Nero legte all seinen Zorn auf sich selbst in seine Magie und begann damit, das Chaos wieder wegzuschieben, ein diabolisches Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, Indoktrination der Kristalle? Er konnte sich nicht dagegen wehren, er musste einfach seinen Zorn hineinlegen und darin lag die Gefahr, sein Herzschlag verschnellerte sich und würde Callindor womöglich erdrücken, seinen zum Erliegen bringen. Hilfe suchend sah er sich um und bekam gerade da eine Ohrfeige von seinem Sohn. Nero schüttelte sich, das kam gerade richtig. Dann, mit einem Mal, war die Gegenwehr des Chaos weg und Vater und Sohn sahen sich verwundert nach den Jugendlichen um.

    Nero

  16. Beiträge anzeigen #96
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    "Es hat funktioniert ..."

    Pierre, Lea und Liz nickten einhellig und Callindor war wieder auf den Beinen. Sehr zur Verwunderung einiger anwesender Personen sah er aus, als wäre er gerade aufgestanden, frisch und ausgeruht, bereit, den nächsten Tag in Angriff zu nehmen. Nero hingegen sah zusammen mit Dante weit weniger gesund aus.

    "Er ist wieder wie neu, doch es wird nicht dauerhaft sein. Die Krankheit ist zu weit fort geschritten, hat sein Herz angegriffen und von Zeit zu Zeit wird er wieder Rückfälle haben. Aber inzwischen haben wir euch genau und lange genug beobachtet, um eure Arbeit nun vollends übernehmen zu können. In einer Art Meditation sollte es uns möglich sein, seinen Splitter mit der Magie der unsrigen zu heilen, zumindest fast."

    Callindor sah sich um, erkannte die Gesichter von Bekannten, Freunden und erinnerte sich langsam wieder daran, wie ihm plötzlich unwohl wurde. Es war nun fast ein gesamter Tag verstrichen, doch es war ihm, als könne er just in diesem Augenblick alles schaffen, was er sich vornähme, als wäre er unbesiegbar.

    "Da das nun wieder in Ordnung ist, sollten wir uns daran machen, nach Avaron zu kommen. Während eurer Maditation haben wir die Zeit genutzt und haben uns noch einige Dinge besorgt, die später vielleicht noch nützlich sein können."

    Carston und Karissa gaben Anweisung, alles für eine schnelle Abreise vorzubereiten und es entstand ein eifriges Treiben, wo ein Jeder nach bestem Gewissen hantierte und arbeitete, sodass am Ende eine Gruppe bereit stand, die zu allen Schandtaten fähig sein würde ... sein musste. Denn keiner wusste wirklich, wen es zu konfrontieren galt und der Tod eines Jeden war mehr als wahrscheinlich.

    "Ok, was machen wir jetzt?", fragte Domenik frei heraus, schaute zu Callindor, Serena, Nero und Dante und auch den anderen, nur Vic hatte noch immer nicht vergeben, was er ihm zugefügt hatte.
    "Ihr werdet sterben ...", kam als Antwort, und es war die silbrige Schöne, die dies gesagt hatte. Dort stand sie, etwas von der Trupp entfernt. Doch von ihrer Schönheit war nichts mehr vorhanden. Blut zierte ihr Gesicht, Schmutz klebte auf ihrer Haut und ihr sonst so perfektes Haar kam einer Unmöglichkeit gleich.
    "Ich bin gekommen, um euch warnen. Wenn ihr jetzt nach Avaron geht, dann werdet ihr sterben, alle. Ihr werdet mir und meinen Schwestern nicht beikommen können."
    Zur Bekräftigung ihrer Aussage hatte sie die Arme erhoben und plötzlich kullerte etwas auf dem Boden direkt auf Callindor und Nero zu. Die entrissenen Häupter ihrer Söhne ...
    "Wenn ihr eine Chance haben wollt, dann müsst ihr euch besser vorbereiten. Eure Magie wird euch nicht helfen, ihr müsst euch anderweitig umsehen. Setzt Tränke ein, Bomben, mixt Gifte, völlig egal, denn wenn ihr es nicht tut, endet ihr so wie die zwei dort. Ich werde euch halfen, Tränke und Elixiere zu brauen, wenn ihr wollt, doch ich werde euch nicht davon abhalten, in euer Unglück zu rennen. Ihr kennt nun eure Zukunft, seid ihr noch immer so versessen darauf, ihr zu begegnen?"
    Carston und Karissa traten nach vorn, schützend vor die anderen. Noch nie hatten sie sich so direkt eingemischt.
    "Warum tust du das? Was ist aus eurem Plan geworden? Du bist ... nicht fähig ... dich dagegen ... zu stellen ..."

    Die Silberne nickte langsam, schien fast zu träumen und seufzte.
    "Ihr habt recht damit und ihr zwei werdet die einzigen Überlebenden sein, aber das wisst ihr ja schon. Denn wir sind Brüder und Schwestern, nicht wahr? Ich habe es nicht übersehen. Wir stamenn vom selben Blut, unser Dasein geformt von Avaron. Wie schändlich von euch, sie so schutzlos gehen zu lassen."
    "Ich nahm an, uns bliebe noch Zeit ..."
    "Nein, das ist ein Irrtum und um euren und meinen Fehler zu korrigieren, werde ich euch halfen, auch wenn das nichts daran ändert, dass wir Feinde sind. Denn schlussendlich werden wir gegeneinander kämpfen müssen. Nur soll es auch fair zugehen und eine Chance auf Erfolg haben. Ich bin müde geworden. Und ich werde, trotz der Tatsache, dass ich mich nicht aktiv dagegen zur Wehr setzen kann, alles tun, um zu verhindern, dass Avaron wieder aufersteht. Doch nur unser Tod wird dies völlig bewerkstelligen, wenn ihr so lange überlebt, sonst geht der Kampf ewig weiter, so wie wir schon seit Jahrtausenden Menschenjahren existieren."

    Carston drehte sich zu der Gruppe um, neben sich Karissa, die nun stumm nickte.
    "Vertraut ihr bitte, wenn euch eure Leben lieb sind, denn sonst werdet ihr alle bei dem Versuch umkommen, sie zu stoppen. Denn mir ist nur ein Ding bekannt, welches eine Reise in der Zeit so ohne andere Hilfsmittel ermöglicht.
    "Das Phönixtor ..."
    Die Silbrige hielt ein schildähnliches Etwas in ihren zwei Händen, als forme sie damit ein Herz, hielt es vor ihrer Brust.
    "Du hast es mir selbst gegeben, denn freiwillig hättest du dich unter anderen Umständen nie von ihm getrennt, so ist es doch ..."
    Carston atmete schwerlich, sammelte seine Gefühle und schluckte sie hinunter.
    "Wir brauchen ein Laboratorium, Fläschchen und Flakons, Apparaturen, Gestelle und Zutaten. Nicht die Magie von Zauberern wird uns helfen, wie es scheint, Hexenkunde ist gefragt. Ich hoffe, ein paar von euch sind im Brauen von Mixturen bewandert, um uns zu helfen. Denn auch wenn wir Zeit haben, älter werden wir trotzdem ..."

    Callindor
    Geändert von Clan dv Dressels (21.01.2011 um 19:05 Uhr)

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    Nero trat vor die Versammelten und bat um Ruhe ob der Empörung. Rufe nach Blutrache wurden laut, Dante und Domenik insistierten heftigst dagegen, im Moment hielten sie Callindor für den wahren Feind in dieser Sache, da sie nur für ihn sterben würden wie es schien. Nero knurrte sie alle an und dann herrschte Stille, sogar die Schwester lauschte nun aufmerksam ob neros energischen Auftretens. Nero straffte sich, stellte sich gerade hin und verschränkte die Arme.

    "Bis hierhin verlief nicht alles nach unserer Zufriedenheit, Ludmilla ging von uns, viele von uns haben es nur mit Mühe und Not geschafft und das zu nur einem Zweck, um Callindor zu retten und damit uns selbst zu retten! Wir haben bis hierhin keine Schwäche gezeigt und jeder von euch ist über seine Grenzen hinausgegangen, hat seine wahre Natur gezeigt und sich als nützlich für die Sache erwiesen. Mit der Hilfe der Kinder, den Gestaltwandlern und nicht zuletzt uns haben wir es so weit geschafft. Die Mächte, die hier wirken, sind weitaus größer als angenommen doch es ist nun unsere Aufgabe auch diese zur Strecke zu bringen oder bei dem Versuch zu sterben, nur so können wir es realisieren. Ich bin nicht gewillt diese Schlacht an die Anderen zu geben. Dieser Kreislauf der Zerstörung währt nun schon seit Jahrhunderten und uns ist es nun möglich, diesen Kreislauf auf Ewig zu stören. Wesen von uralter Macht erwarten uns und ich sage euch, dass wir das hier und jetzt beenden werden!"

    Nero ging ein paar Schritte auf und ab, schaute allen ins Gesicht wie sie dort aufgereiht standen. Er stoppte und blickte zu einem Fenster hinaus.

    "Es heißt nun also Mensch gegen Dämon und wir sind es, die diese Welt seit geraumer Zeit regieren. Ich will keinem Hoffnungen machen, es wird eine Ein-Weg-Fahrt und die Gefahr ist hoch, möglicherweise überlebt wirklich keiner von uns, doch ich will euch eines ins Gedächtnis rufen!"

    Er stellte sich erneut vor sie, schaute jeden noch einmal an.

    "Die Menschheit leitet die Geschicke der Welt und unsere Taten stehen in keinem offiziellen Bericht, nicht einer von euch! Ein Einsatz und die Politik kam erneut zum Laufen und wir haben die Linie gehalten! Ein Spionageakt hat den Übergriff eines mächtigen Mannes aufgehalten und wir haben die Linie gehalten! Wir Magier und Kämpfer standen auf den Feldern und Wiesen und haben die Linie gehalten! UND HEUTE IST DER TAG GEKOMMEN AN DEM WIR ERNEUT DIE LINIE HALTEN WERDEN!!"

    Er streckte eine Faust in die Höhe und erntete Kriegsrufe entlang der Linie. Dante, Domenik, Serena, Carston, Karissa und sogar Callindor, sie alle stimmten mit ein. Erneut bat er um Ruhe.

    "Wir waren ein gutes Team bis hier hin und wir werden es zu Ende bringen, mit allen damit verbundenen Konsequenzen! Wir werden in meinem Labor alle Vorbereitungen treffen und dann gegen diese Wesen antreten, koste es, was es wolle! Nur wir haben die Macht und das Wissen dort zu sterben und doch zu leben durch die Rettung Callindors! Wir werden nicht umsonst sterben und die Linie zwischen Gut und Böse halten so wie die Schwester die Linie zwischen Recht und Unrecht hält! Folgt mir und wir werden auch diese Aufgabe meistern!"

    Alle stimmten lautstark zu und man machte sich zur Abreise bereit. Nero schnaufte und war stolz auf sie alle, sie alle waren nun Teil eines Geisterregiments, eines Himmelfahrtskommandos und sie ertrugen es, denn sie wussten, was auf dem Spiel stand!

    Nero
    Geändert von Clan der Zaverias (21.01.2011 um 20:17 Uhr)

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    Serena spürte wieder so etwas wie Zuversicht. So viel hatte sie verloren über die Jahre, doch nun stand ihr Ehemann leibhaftig vor ihr, obwohl dies eigentlich unmöglich hätte sein müssen. Zeit brachte Veränderung und vielleicht war es gerade diese Veränderung, die Gestalt des Wandels, der dafür sorgen würde, dass auch sie sich wieder lebenswerter empfände.
    Neros Rede hatte auch auf die anderen Wirkung. Streitigkeiten wurden auf später verschoben oder beigelegt, denn für diese Sache mussten sie zusammen halten, an einem Strang ziehen.
    Am Ende war es Callindor gewesen, der die silberne Schöne in ihre Mitte aufgenommen hatte, ihr dankte für ihren Mut, sich dieser Meute von Wahnsinnigen zu stellen. Es kam Serena so vor, als fühlte sie in ihrem Blick so etwas wie Wärme, Dankbarkeit und Zuversicht. Wie sah jemand aus, der es müde war, zu leben, gleichzeitig aber wie eine junge Dame erschien. Es war ein Gegensatz in sich, doch als sie die Worte vorhin gesprochen hatte, glaubte sie ihr sofort. Auch sie selbst fühlte sich so sehr gealtert, dass nichts mit ihrem kalendarischen Alter hätte konform gehen können. Doch jetzt war ihr Lebensmut zu ihr zurück gekehrt und sie würde für Callindor alles riskieren, was sie besaß, ja sogar ihr Leben, falls nötig, dies hatte ihre Großmutter Mia schon getan, und sie würde diesem Beispiel der Aufopferung folgen.

    "Nero, damit wir nicht noch mehr Zeit verlieren, nimm dies."
    Carston griff in seine Tasche und holte eben jenes Zauberobjekt hervor, welches schon die silberne Schwester besaß. Eben dasselbe.
    "Das Phönixtor ist in der Lage, uns dorthin zu teleportieren. Wenn du dich nur stark genug konzentrierst. Ich werde dabei darauf achten, dass wir in der selben Zeit bleiben, und nicht vielleicht bei dir daheim ankommen, als du gerade dabei bist, Dante zu zeugen, oder so etwas."
    Eben jener Dante lief rot an vor Scham und ein Lachen ging durch die Runde. Ja, diese Auflockerung hatte ihnen gut getan und war auch bitter nötig.

    "Wenn du bereit bist, nimm es in deine Hände, halte es vor dich und denk an den Ort, zu dem du möchtest", meinte Carston freundlich und hielt ihm das Zauberobjekt hin.

    Callindor

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    Nero sah sich um, er hatte sich den Anführerposten ja ausgesucht aber er bekam ja nichtmal fünf Minuten Ruhe! Er schnaufte durch und steckte die Zigarette murrend weg, das musste wohl warten... Er konzentrierte sich und stellte sich den Platz vor seinem Haus vor, die kleine Bank, der Brunnen in der Mitte des Platzes und dann saugte er die Bilder in sich auf und legte seine Magie in sie und schon wurden sie alle von einem Strudel der Magie in gleißendem Licht hinfortgerissen. Das nächste war, dass sie auf dem Boden des Platzes aufprallten und es sie alle von den Füßen holte. Nero kam zu stehen und zündete sich endlich seine Zigarette an und orderte die anderen ihm zu folgen. Er schickte sie hastig die Treppe runter und ging dann zu Sylwina, die im Türsturz wartete.

    "Sylwina ich..."

    "Du wirst sterben..."

    "Wie hast du...?"

    "Mein Lieber Ehemann, ich kann dich lesen wie ein Buch..."

    "Aber Callindor wird..."

    "...Alles ändern, ja, ich weiß aber ich gebe dir meinen Segen nicht!"

    "Was? Warum?"

    "Weil ich mitkommen werde!"


    Und damit zog sie ihn hinter sich her in den Keller, ohne, dass der Magier noch etwas sagen konnte, manchmal war sie einfach nur großartig und gleichsam fürchtete sich der Magier, wenn es schief gehen würde, dann wäre ihre gesamte Famile ausgerottet... irgendwie spendete ihm das auch Trost... Unten angekommen zog der Magier die Planen von den Apparaturen.

    "So, wer kennt sich noch aus außer Dante und mir und was müssen wir tun?"

    Eine Frage an Alle, eine an die Schwester, alles was gesagt werden musste.

    Nero

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    "Ich darf euch nicht helfen, ebenso wenig, wie Carston und Karissa sich nicht direkt einmischen dürfen, sondern nur indirekt Dinge beeinflussen. Daher werde ich euch nicht sagen, was für Tränke ihr zubereiten müsst, welches Rezept ihr braucht und dergleichen. Ich sage es euch erneut: Ihr habt eure Magie nicht zur Verfügung, sondern müsst sie zur Not mit Tränken erzeugen oder andere Effekte erzielen. Das war hoffentlich Aufschluss genug, ohne zu direkt zu werden. Das stimmt doch, oder Bruder?"

    Carston nickte ihr schweigend zu und wandte sich dann an die Gruppe.

    "Sucht alles zusammen, was irgendwie zu Mixturen verarbeitet werden kann, Naturkräuter, Steine des ewigen Feuers, Vulkanglasphiolen, falls vorhanden, für die extrem hitzigen Fälle. Holt es lieber her, anstatt vorher drüber zu philosophieren, ob es nützlich ist. Nero und Dante, ihr werdet es euch ansehen und beurteilen müssen, mehr Ratschläge kann und darf und werde ich euch nicht geben."

    Callindor

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