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Ein schiefes Grinsen stahl sich auf Gwydions Züge. Er blies den Rauch aus der Pfeife als kleine Ringe in die Luft, während er Ornlu die ganze Zeit dabei ansah.
„Aber Ornlu, so kenne ich dich gar nicht.“, meinte er schließlich, „Seit wann interessiert dich das Los der Schwachen? Seit wann interessiert dich, was mit jenen passiert, die zu schwach sind um sich selbst zu wehren. Seit wann willst du dich gegen die 'natürliche Auslese' stellen? Ist nicht das Gesetz der Stärkeren das Gesetz der Natur?“
Gwydion nahm erneut einen Zug von der Pfeife und starrte Ornlu weiterhin an, die Augenbrauen zusammen gezogen.
„Was kratzt es dich, wenn die Starken die Kurve kriegen und den Orks entkommen können, selbst wenn die Schwachen zurück bleiben müssen?“, Gwydion zuckte mit den Schultern, „Kann dich doch nur freuen. Wir müssen ja gar nicht mit allen Leuten fliehen.“
Mit Bedauern stellte er fest, dass die Pfeife erloschen war. Er klopfte sie an dem umgestürzten Baumstamm aus, auf dem er saß.
„Ich werde mich nicht gegen eine Entscheidung stellen, die von der Mehrheit hier als das Beste für das Waldvolk angesehen wird. Auch wenn sie mir nicht gefällt.“, meinte der junge Druide, „Aber ich glaube wir sollten uns unter Umständen schon mal an den Gedanken gewöhnen, dass Beria nicht das Ende unserer Reise ist. Und letztlich spielt es wohl keine Rolle mehr. Ihr habt gesehen wie das Schicksal manchmal spielen kann. Silden ist nicht mehr. Wir ließen es zurück. Aber wir existieren noch.“
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Sie hatte von dieser Expedition gen Silden nichts mitbekommen. Gwydion, Samarus und ein paar andere, und dann hatte sie es einfach nicht gemerkt? Mit diesem Vogelnest musste sie wohl ziemlich beschäftigt gewesen sein. Wie mochte Silden nun aussehen? Wenn sie ehrlich war, würde sie sich nicht trauen, den Ort der Trauer zu betreten, wo sie so viele Menschen hatte sterben sehen, sie bei ihren letzten Atemzügen begleitet hatte wie ein Todesengel.
"Ich weiß nicht ... bei der Archensache, habe ich dich da damals bei deiner Hütte aufgegabelt? Dann erinnere ich mich. Das war der einzige Moment, in dem ich deine Hütte sah. Ich hätte dort einziehen sollen, ja, aber du warst wie vom Erdboden verschluckt, deshalb kam ich woanders unter, mal hier mal da. Habe als Dienstmädchen gearbeitet, wo sich Arbeit anbot. Bis der Drache kam."
Irgendwie war dieses Thema traurig, diese ganze Geschichte mit der Pest. Wovon man auch anfing, wenn man über Silden sprach, es endete alles in der Pest, dieser unrühmlichen Geschichte.
"Es gibt einige Höhlen, dort sind Gemeinschaftsunterkünfte. Einige Menschen lassen sich auch in Beria Baumhäuser bauen. Ich selbst habe keine richtige Unterkunft, ich verbringe die meiste Zeit im Wald, lerne. Erinnerst du dich noch an den Lernzirkel, damals? Meisterin Noreia lehrt mich momentan in Magie."
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Der Lernzirkel. Natürlich erinnerte er sich daran. Damals hatte ihn Corax gelehrt, mit Tieren zu kommunizieren. Mit einer Eule um genau zu sein. Diese hatte der Jüngling so umsorgt und gefüttert, bis diese ihm vertraut hatte. Wo Corax jetzt wohl war? Was ihm wohl in den letzten Monaten zugestoßen war? Ob er überhaupt noch lebte?
"Klar erinnere ich mich an den Lernzirkel. Ich sollte damals versuchen, mit einer Eule Kontakt aufzunehmen. Ich habe sie solange gefüttert und verhätschelt, bis sie Vertrauen zu mir aufgebaut hatte. Aber fett ist sie dadurch auch geworden."
Er lachte.
"In Höhlen zu leben stelle ich mir trostlos vor, aber so ein Baumhaus klingt durchaus gemütlich. Allerdigns dauert das sicher auch eine ganze Weile, bis es fertig ist. Wo nächtigst du denn? Gibt es hier sowas wie ein Gasthaus?"
Ein Schmunzeln glitt über die Lippen des Grünäugigen, der voll und ganz auf seine Gesprächspartnerin fixiert war.
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Beria, Steinkreis der Beratungen
Fahl fanden einzelne Strahlen der goldenen Spätnachmittagssonne ihren Weg durch die dunkelgraue Wolkendecke, die wie Öl auf dem Wasser, auf einem hellgrauen Wolkenstreifen schwebte. Die seichte Wärme des Lichtes tat gut hier oben am vor dem kalten Herbstwind ungeschützten Steinkreis hoch über dem Tal von Beria.
Bis jetzt hatte Yared nur zugesehen und vor allem zugehört. Nach den Strapazen der Nacht - sie hatten Torn und Turya noch im Flussdelta aufgenommen und waren erst in den frühen Morgenstunden nach einer anstrengenden Fahrt durch Regen und Kälte in der Steinwurzelbucht vor Anker gegangen - war er noch etwas müde. Sich dann im Halbschlaf über den Grund der Versammlung informieren zu lassen, war nicht gerade der Konzentrationsfähigkeit förderlich.
Doch nachdem hier offenbar jeder entweder nur einseitige Erfahrung mit den Grünhäuten oder die eigne Unentschlossenheit vor brachte, war es Zeit das Thema etwas differenzierter anzugehen.
"Wahr gesprochen Gwydion, denn, wenn ein Volk am Ende seiner Reise anlangt, stirbt es. Deshalb müssen wir in Bewegung bleiben uns anpassen, aber auch selbst handeln und uns nicht treiben lassen, von Chaos und Ordnung."
Langsam, den Kopf nachdenklich gesenkt erhob er sich. Im Gehen ließ sich besser argumentieren.
"Auch ich kenne die Orks, wie Orthego und Gwydion, als Mörderbande, auch ich kenne wie so viele hier die Königstreuen als verräterischen Haufen. Aber ich war Soldat in Rhobars Armee, ich kenne die Kameradschaft der Streiter Innos und ich lebe in einer von Orks regierten Stadt und verlasse mich täglich auf die Vertrauenswürdigkeit der Orks - und ich rede hier nicht von Ehrenmännern, wie der Kriegshäuptling der Urkmas es sein mag, sondern von wahren Halsabschneidern, die den Assassinen in Varant in nichts nachstehen."
Er nahm, wie so oft schon bei Beratungen dieser Art, seine Pfeife heraus und fing an, sie zu stopfen.
"Macht euch nichts vor. Menschen und Orks unterscheiden sich weniger, als sie wahr haben wollen. Das was Ornlu hier vorbringt ist kein wirkliches Angebot, ist keine Garantie. Den Orks gehen die Menschen an Orten vorbei, an denen die Sonne niemals scheint. Trotzdem sollten wir genau das tun was Ornlu vorschlägt."
Der Ältermann entzündete sich seine Pfeife, eine Argumentationspause die Turya dazu nutzte ihrer Verwunderung Luft zu machen.
"Yared, du sagst, wir können uns auf niemanden verlassen und sollen uns gerade deshalb auf das Wort eines Orks aus zweiter Hand vertrauen?"
"Ja, genau das sage ich, denn es geht hier mitnichten um eine Vereinbarung mit Brosh dar Urkma. Die wird vielleicht nicht mehr wert sein, als die Vereinbarung, welche unsere Vorgänger in diesem Gremium viele Winter zuvor mit Rhobar I. trafen. Wir können es nicht wissen. Wir können nicht wissen, welche Entscheidungen Brosh nach dem Krieg treffen wird, ob er den Krieg überleben wird und ob seine etwaigen Nachfolger sich an eine entsprechende Vereinbarung halten werden. Aber darum geht es nicht."
Er öffnete seine Lungen dem Rauch des würzigen Apfeltabaks.
"Du redest um den heißen Brei herum, Yared.", meinte Jodas.
"Das mag stimmen."
Yared lächelte.
"Wir, das Waldvolk, brauchen nicht eine herrschende Partei in Myrtana, nicht vier oder drei herrschende und sich bekriegende Fraktionen. Wenn Trelis und Montera ein Bündnis schmieden, wird die Heerfahrt der Faringer wohl scheitern. Aber nach einer Belagerung, wird Montera den königlichen Truppen nicht mehr standhalten können, das hat euch Chris hoffentlich einleuchtend erklärt. Ein Ork, den ich mal in Varant traf, verglich die Königstreuen mit Schaben, die nicht auszurotten seine und bei der geringsten Menge an Luft und Nahrung in Scharen aus dem Nichts zusammenströmen würden. Dann also wird Rhobar II. über uns herrschen. Kommt das Bündnis zwischen Trelis und Montera allerdings nicht zustande, kann Kan die Stadt nicht lange halten. Die Verluste auf Seiten der Faringer werden annehmbar bleiben, da dem ehemaligen Herrscher dieser Lande der Entsatz fehlen wird. Sie werden in einer neuen Machtposition Untergebene der andern Kriegsherren an sich binden können und - da bin ich mir relativ sicher - die Pässe im östlichen Gebirge halten können ..."
"... und es wird abermals ein ausgewogenes Kräftegleichgewicht entstehen, ein Gleichgewicht, in dem wir uns erholen können.", vollendete der Anführer der Küstenläufer den Gedankengang Yareds.
Chris verstand offenbar, was der Sippenführer der Rattensippe zu sagen versuchte.
Geändert von Yared (24.10.2010 um 17:25 Uhr)
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An Eule Heinrich erinnerte sie sich ziemlich gut. Dann hatte dieser Corax Samarus das gleiche gelehrt, wie Meisterin Noreia ihr beigebracht hatte? Dann war Samarus aber ... ziemlich anders an die Sache rangegangen. Aber Magie war ja auch individuell, nicht festlegbar. Und am Ende hatte Samarus es ja auch geschafft, Kontakt zu Heinrich aufzunehmen.
"Heinrich hast du die Eule genannt, ich erinnere mich. Kontakt mit Tieren aufzunehmen, hat Meisterin Noreia mich auch gelehrt. Als nächstes werde ich mit der Pflanzenmagie anfangen. Ich habe Walnüsse bekommen, die ich mit Magie öffnen soll. Sie wurden verzaubert, dass sie nicht mit einfacher Magie zu öffnen sind. Ich bin gespannt, wie die Pflanzenmagie sein wird."
Die Walnüsse ... sie hatte gelernt, Kontakt mit Pflanzen aufzunehmen, und sie hatte noch zusätzlich den Auftrag, sich mit normalen Pflanzen zu verbinden und mehr über sie herauszufinden. Das sollte sie auch noch machen ...
"Ein Gasthaus gibt es nicht. Nur Zelte, Höhlen und Baumhäuser. Ich weiß von einer Höhle, in der einige Männer zusammen wohnen, in einer Gemeinschaft. Aber empfehlen würde ich es nicht: Zwei von ihnen haben Wölfe als Haustiere, soweit ich weiß. Es wird sicher irgendwann auch eng.
Baumhäuser brauchen ihre Zeit, um fertig zu werden, sicherlich. Die meisten bleiben im Lager am Talesrand, bei den Lazaretthöhlen. Du kannst ja Mandy nach einem Zelt fragen. Ich selbst mache mir mein Lager meist im Wald irgendwo. Als wir in Beria ankamen, hatte ich mich etwas unbeliebt gemacht, deswegen hielt ich mich vom Lager fern, und wegen der Lehre der Magie mache ich das immer noch."
Sie zuckte die Schultern.
"Dämliche Angewohnheiten eben."
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Beriasteinkreis
"Und genau dies sage ich doch. Du, Gwydion, solltest es auch erkennen. Der wahre Starke nutzt die Situation aus um andere die stärker sind auszuspielen. Der Fuchs ist gerissener als der Bär. Mir liegt an meinen Leuten was, sei es ein jeder hier von euch oder der Rest des Waldvolkes. Die Natur braucht unser Volk. Kulturen kommen und gehen, doch wir bleiben hier immer. Wenn wir mit unserem Handeln die Orks stärken und gegen die Königstreuen ausspielen, riskieren wir weniger Leben gegen Trelis, als gegen beide Parteien im Laufe der Zeit. Wir sind geschwächt und der Schwache mag untergehen, wenn es soweit ist - aber anhand unserer Entscheidung werden wir als ein Volk herausfinden ob wir zu den Jägern oder der Beute gehören und existieren oder untergehen. Mir geht es nicht um mich, Gwydion oder sonst wer. Es geht mir um unsere Existenz. Kriegen wir Zeit, werden wir diese kriegerischen Zeiten überstehen und auf der Asche Myrtanas die Ersten sein die wieder über den Boden gehen und machen was unsere Bestimmung ist. Ich wäre nicht zu den Orks gegangen, wäre mir klar gewesen dass wir knien müssen. Eine Tat, Freunde, kann unsere Existenz wahren. Machen wir nichts, werden sie so oder so kommen.", sprach Ornlu noch einmal vor, und ließ nun einem anderen das Wort.
Geändert von Ornlu (24.10.2010 um 18:32 Uhr)
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Beriasteinkreis
Bereits gestern hatte Ornlu wohl einen Bericht abgeliefert, doch hatte Corax davon nichts mitbekommen. Auch heute wäre er fast nicht erschienen, hätte ihm nicht jemand in letzter Minute bescheid gegeben. So saß er hier und hielt sich zurück, die Blüte lehnte hinter ihm an einen der Steine, welche den Kreis bildeten. Das Waldvolk sollte erneut in den Krieg ziehen, eine Tatsache die ihm nicht unbedingt gefiel. Was ihm hingegen schon mehr gefiel war die Tatsache, dass ihr Feind dieses mal sehr viel greifbarer und vorhersehbarer war. Wenn sie nun kämpfen würden, so könnten sie eine klare Strategie ausarbeiten. Dieses mal waren sie diejenigen die im Dunkeln lauerten und der Feind konnte sich nicht sicher sein was sie vorhatten oder über welche Kräfte sie verfügten. Schließlich ergriff er das Wort : "Nun ich möchte zuerst einmal Yared zustimmen, es ist nicht wirklich wichtig ob wir mit Orks oder Menschen verhandeln. Es sollte uns nicht um den Handel gehen, auch wenn wir diesen gerne mitnehmen können, sondern um den Erhalt eines Kräftegleichgewichts. Dieses ist uns dienlich, da wir so in Ruhe gelassen werden. Wir müssen also abwägen ob wir, wie Ornlu sagte, weniger Leben gegen Trelis riskieren, als vielleicht in Zukunft gegen andere Parteien. Wenn es sich wie vorhergesehen entwickeln sollte, dann ja. Doch wie akkurat sind unsere Schätzungen? Auch ohne Trelis könnte Montera Faring einen guten Kampf bieten, die Orks würden sich gegenseitig aufreiben und die Soldaten Rhobars hätten leichtes Spiel. Warum unterstützen wir nicht Montera und Trelis, schwächen die Faringer? Oder um noch eine andere Idee zu nennen : Warum schwächen wir nicht die Königstreuen? Diese sind eh gerade erst im Begriff sich zu erholen. Wenn alle Kräfte Myrtanas gechwächt sind, so wäre das doch das Beste für uns, nicht wahr?
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Kommunikation mit Pflanzen. Eine interessante Angelegenheit. Kommunikation mit Tieren war nicht so abwegig, denn man sah auch, dass diese untereinander kommunizierten. Hunde bellten sich an, Hähne krähten und ähnliches. Aber Pflanzen? Diese hörte man zumindest nicht miteinander reden. Also musste es auch unglaublich schwer sein, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Eine schwierige, aber reizvolle Aufgabe.
Er hatte ja sowieso nicht vorgehabt, in eine Höhle zu ziehen, aber die Tatsache, dass in der 'Gemeinschaftshöhle' Wölfe lebten, schreckte den Grünäugigen zusätzlich ab.
Die einzige Option, die ihm blieb, war wohl diese Mandy.
"Wer genau ist denn diese Mandy? Kennst du sie persönlich?"
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Ein wenig verständnislos schaute sie ihn an. Er war in Silden gewesen und auch ein wenig in Beria. Wie konnte er Mandy da nicht kennen? Cé schüttelte den Kopf, traute ihren Ohren kaum. Er kannte die schwangere Lagermeisterin tatsächlich nicht.
"Natürlich kenne ich sie. Fast jeder kennt sie. Mandy war schon in Silden Lagermeisterin. Sie gab mir damals meine Rüstung, als ich in die Bruderschaft des Waldes aufgenommen wurde. Momentan ist sie schwanger, ziemlich unübersehbar. Du kennst sie wirklich nicht?"
In Beria hatte sie noch nicht mit Mandy zu tun, aber die Köche und Höhleneinrichter dafür. Vielleicht sollte sie Mandy doch nach einem Zelt oder so fragen. Es wurde kühler, Herbst. Regen und Feuchtigkeit kamen, da war nicht gut Kirschen essen mit dem Wetter. Sie würde sich noch den Tod holen, wenn sie so weitermachte und nicht bald eine Unterkunft fand.
"Ich werde Mandy wohl auch nach einem Zelt oder so fragen müssen. Der Winter kommt, und ich werde mir noch den Tod holen hier draußen. Wann es wohl mit ihrem Kind so weit sein wird? Ich will ja auch nicht dazwischen kommen oder so. Schwangerschaft ... so ein ... seltenes Thema ..."
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Mandy war auch Lagermeisterin in Silden gewesen? War es damals nicht dieser Yared gewesen? Nun gut, so änderten sich die Zeiten. Aber das sie schwanger war und das Kind bald kommen würde, beunruhigte Samarus. Es würde ein harter Winter für die Frau und das Kind werden.
"Lass uns doch gleich zu ihr gehen und sie nach einem Zelt fragen, wenn du nichts dagegen hast."
Er blickte in die braunen Rehaugen seiner Gegenüber, während er plötzlich erst realisierte was genau er eben gesagt hatte und sich schnell korrigierte.
"Ich meine natürlich, dass wir sie nach zwei Zelten fragen..."
Schamesröte stieg in sein Gesicht.
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Beriasteinkreis
Nach Corax begannen dann auch Arkantos, Arakos, Torn und Porgan zu argumentieren und auch Ornlu mischte abermals mit. Corax Vorschlag wurde durch Ornlus Argument dass Vak und Kan nicht Brosh sind und von den Faringern als Orks die ihr Wort brechen betitelt etwas entkräftet. Auch dass er und auch Arkantos das Faringer Heer sahen und diesem eine enorme Kampfkraft zusagten, dass Trelis womöglich mit Montera nur ausgleichend gegen Faring wäre.
"Und einen Krieg gegen die Königstreuen können wir nicht beginnen. Die Rebellen. Gewöhnlich wäre es gegen hochmütige Paladine und zwangsrekrutierte Bauern denen man Angst macht kein Problem. Aber die Rebellen kämpfen auch in den Wäldern und ihre Zahl soll stetig wachsen. Chris sprach von einen 5 zu 1 Verältnis uns gegennüber. Schafft ein Waldläufer fünf Rebellen? Ich habe da so meine Sorgen. Sie wirklich schwächen geht nur wenn sie sich größer aufreiben.", meinte Arakos. Porgan erhob sich dann.
"Wir reden zu viel, Brüder und Schwestern. Lasst uns abstimmen. Wenn sich eine Mehrheit für den Kampf gegen Trelis und pro Faring entscheidet so soll dies so sein. Bedenkt es ist nur Trelis und kein gemeinsamer Kampf mit Faring, nicht mehr. Würde Trelis unser Beria aufspüren wollen, würden wir wohl direkter handeln. Aber darüber streiten können wir nicht, denn die Zeit ist hierbei gegen uns. Sprechen wir uns gegen den Kampf gegen Trelis aus, so suchen wir Lösungen für diesen Pfad. Jetzt noch weiter debattieren und abschätzen ermüdet meine alten Knochen und mein Gemüt. Also - wer ist dafür gegen Trelis vorzugehen und Brosh dar Urkma und seine Faringer damit lediglich zu unterstützen? Der möge nun aufstehen...", sprach Porgan mit ungewohnt ernstem Ton.
Sein Blick ging zu Ornlu und der erhob sich wie auch Noreia und Suzuran, während Gwydion, Vivin und Rhys noch zögerten oder abwarteten odr sich entschieden hatten. Er selbst sprach dass er stehe, denn er habe Verrat und Ehre der Orks schon erlebt und wolle den Faringern eine Chance und dem Waldvolk einen Weg bieten.
Dann ging Porgans Blick zu den Kriegern im Halbkreis.
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Beriasteinkreis
Nach all dem Hin und Her endlich die Abstimmung, aus der zweifelsohne eine Entscheidung erwachsen würde. Ornlu sprach bewegende Worte und er stand für das ein, was er behauptete, ja schien sogar sein Leben für diesen Ork verwetten zu können. Die Druiden hatten abgestimmt und es zeichnete sich ein deutliches Meinungsbild ab. Jarvo gefiel was er sah und erhob sich ebenfalls. Mit ihm standen Yared, Torn, Turya, Chris und Mertens auf und auch Jodas und Orthego erhoben sich langsam und blickten allesamt ernst drein. Sie alle wussten was diese Wahl für sie bedeutete. Krieg stand vor der Tür und wartete darauf, seine Opfer zu fordern.
Doch es fehlten noch ein paar. Bhôr saß mit verschränkten Armen auf seinem Platz und machte keine Anstalten es den anderen gleichzutun. Mit ebenso mürrischem Gesicht stand nun auch Ryu und verließ direkt den Steinkreis. Zu Letzt standen auch der Waldläuferführer und Arkantos, die das Urteil unantastbar machten.
Geändert von Jarvo (24.10.2010 um 22:08 Uhr)
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Sie lächelte, als er errötete. Er hatte schon in Silden im Gespräch mit ihr manches Mal den Kopf verloren. Sie nahm es ihm nicht übel, wenn er sich noch korrigierte. Wenn er allerdings völlig unverständlich sprach ... na dann Gute Nacht.
"Was ich dich schon länger fragen wollte ... ich habe ja in Silden diese Schaukämpfe mit Drudwyn gesehen und auch als Oparilames dich in der 'Grünen Krähe' angriff. Könntest du mir beibringen, mit dem Stab zu kämpfen? Ich weiß, dass du den Stabkampf beherrschst ... und ich habe eine eigene Waffe. Nur umgehen kann ich damit nicht, und auf Dauer gefällt mir das nicht. Mit Magie kann ich mich nicht wehren und Magie ist alles, was ich kann."
Neugierig schaute sie ihn an. Er hatte seinen Kampfstab dabei, seine Robe schien ziemlich zerrissen zu sein. War der Hain bei Silden immer noch so aggressiv? Hatte er sich allmählich beruhigt, besser gesagt, hatte die Heilige Eiche sich allmählich beruhigt? Was war da vorgefallen, dass er so ... so zerrauft aussah? Ein Räuberüberfall? Und wieso war er allein zurückgekommen, nicht mit den anderen? Fragen über Fragen. Sie wollte ihn damit nicht verwirren, nicht quälen.
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Beriasteinkreis
Es war entschieden. Die Mehrheit war dafür das Angebot Farings durchzuführen. Die Götter mochten ihnen bei diesem Unterfangen beistehen, denn es würde das Schicksal vieler entscheiden.
Für Ornlu selbst war es einzig ihm und seinem Volk wichtig. Sollten die Königstreuen und das einfache Volk vergehen. Es war nicht sein Volk und mittlerweile hasste er die Menschen der Städte. Sie waren falsch.
Torn stand auf und dankte erst einmal, dass man sich um das Problem in Südmyrtana endlich kümmert. Er schlug sich und Turya als Experten für Südmyrtana vor, die mit Rat beistehen würden. Denn nun galt es Pläne zu schmieden. Arakos als Anführer des Waldvolkes erhob sich ebenso.
"Der Druidenrat möchte beratschlagen was sie in die Schlacht einbringen können. Der Kriegerrat wird selbiges machen. Morgen treffen wir uns wieder hier, wenn wir uns in beiden Räten einig sind. Die Krieger folgen mir in mein Zelt, dort gibt es Met und Turya soll erzählen.", meinte der Waldläuferführer.
"Und wir Druiden werden uns in meiner Höhle sammeln und beraten. Dem alten Porgan und Torn schwant womöglich selbiges Ritual vor... - wir sprechen uns alle. Mögen wir weise die Wege finden die uns zum Sieg führen. Bewahret!", wünschte Porgan. Die Versammlung wurde aufgelöst und nun galt es in beiden Räten zu entscheiden was man einbringen könnte.
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Drudwyn. Was war eigentlich aus ihm geworden? Irgendwie hatte er seinen Freund aus den Augen verloren. Wie schon damals Angmar. Eine traurige Angelegenheit. Aber diese Oparilames, der war alles andere als ein Freund. Aggresiv war er auf Samarus losgegangen, glücklicherweise hatte er fliehen können, was sonst wohl passiert wäre...
"Na klar kann ich dir beibringen, mit dem Stab zu kämpfen."
Das Herz des Jungspundes machte eine Hüpfer. Würde er Cécilia im Stabkampf unterrichten bedeutete dies, dass er viel mehr Zeit mit ihr verbringen konnte.
"Wenn du willst können wir gleich morgen damit anfangen, aber ersteinmal möchte ich deinen Stab sehen, nicht das du dir da ein unausbalanciertes Stück zugelegt hast."
Er lachte und konnte es kaum erwarten, dass der Unterricht begann.
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Der Stab ... ob er ausbalanciert war, konnte sie nicht sagen. Sein vorheriger Besitzer war in der Schlacht in den Nordwäldern gestorben, an einem merkwürdigen Pfeil. Nun gut, womöglich konnte man mit einem Stab keine Pfeile abwehren, aber das sagte nichts über die Waffe aus.
"Der Stab hat eine ... etwas merkwürdige Geschichte. Ich nahm ihn nach der Schlacht in den Nordwäldern an mich, bei der Beerdigung der Toten. Ich habe für den Toten gebetet, und ich war bei seiner Einäscherung dabei. Es sah aus, als hatte er nichts dagegen, dass ich den Stab nahm ... Bei den Beerdigungen warst du nicht dabei, oder? Ich kann nicht beschreiben, was ich dort sah. Du hättest es einfach erleben müssen."
Sie schüttelte leicht den Kopf, nahm dann den Stab, den sie normalerweise auf dem Rücken trug, da er ihr sonst nur als Gehstock zunutze sein konnte, und reichte ihn Samarus. Was mochte er von dieser Geschichte halten?
"Gleich morgen klingt gut. Ich will nicht länger wehrlos bleiben, in Beria verbleibend, weil ich mich der Welt draußen sonst ungewappnet stellen müsste. Und hart ist sie allemal, auch wenn das, was mit Silden geschah, nicht mit Waffen verhindert werden konnte."
Nein, Seuchen ließen sich so nicht aufhalten, so wenig wie der Drache mit Waffen aufzuhalten gewesen war. Und was mochte in den Nordwäldern passiert sein? Sie hatte es nicht miterlebt, krank von der Pest. Wogegen war da gekämpft worden? Was hatte alles verursacht? Der Wyvern, ein Dämon, Häscher, von denen gesprochen worden war?
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Alon ging mit Lanur auf dem Arm durch den Wald und beobachtete die Herbstblätter, die sich mit jedem Tag auf dem Boden vermehrten und in den Ästen weniger wurden. Schwache Luftzüge wirbelten sie auf und liessen die Luft von ihrem Rascheln erklingen.
Der junge Mann dachte wieder an seine alten Freunde, wie er sie jetzt nannte. So gerne würde er sie wieder sehen, besonders Bartimäus vermisste er sehr.
Wo er wohl sein mag?, fragte er sich.
In diesem Moment knisterten wieder die Blätter, doch diesmal war es nicht der Wind, der die Geräusche erzeugte. Es war ein Mann, der etwas entfernt von ihm mit gedankenversunkenem Blick umherging.
Alon dachte kurz nach und trat dem Fremden dann entgegen.
"Bewahre, Bruder!", sagte er.
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Sytas schlenderte, wie er es sich in den letzten Tagen angewöhnt hatte, ohne Grund im Wald herum und genoss die Ruhe und die Friedlichkeit der hohen Bäume, die sich in den schönsten Herbstfarben ergossen. Es war leicht regnerisch aber nicht kalt und für einen kurzen Moment schien sogar die Sonne zwischen den Baumkronen hervor. Er hatte seine Hände in den Manteltaschen und den Blick auf den Boden gerichtet. Ab und zu bückte sich der Barbier um die ein oder andere kleine Heilpflanze, die der Kälte noch nicht zum Opfer gefallen war, aufzusammeln.
Sytas war so in Gedanken verloren, dass er den jungen schwarzhaarigen Mann, der ihm jetzt gegenüber stand, erst nicht bemerkte. Dieser begrüßte ihn freundlich mit dem üblichen Waldgruß, woraufhin Sytas unwillkürlich ein wenig aufschreckte. Der Fremde hatte einen tierischen Gefährten bei sich. Es war ein Falke, welcher auf dem Handschuh seines Besitzer saß und Sytas genau begutachtete.Dieser hatte des öfteren Menschen hier im Wald gesehen die eine Art Haustier mit sich nahmen, weshalb ihn der Falke nicht weiter verwunderte. Er lächelte dann aber und grüßte ebenfalls. 'Ein bisschen Gesellschaft kann nie schaden' dachte sich Sytas.
"Bewahre! Kann ich dir irgendwie helfen oder bist du auf der suche nach ein wenig Gesellschaft?"
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Eine düstere Stille lag über dem Zelt, in welchem sich die Krieger versammelt hatten und auf das Wort ihres Waldläuferführers Arakos warteten. Dieser schaute in die Runde und vergewisserte sich, dass alle anwesend waren. Zu Jarvos Rechten saß Yared und blickte geradewegs nach vorne, zu seiner Linken befand sich Orthego, der aufgeregt zu beiden Seiten guckte. Für ihn war es eine der ersten Versammlungen.
"Freunde", begrüßte sie Arakos und nickte gleichzeitig Bhôr zu, der sich zwar entschlossen gegen die Entscheidung des Rates ausgesprochen hatte, aber dennoch bei der Zusammenkunft der Krieger nicht fehlen wollte.
"Die Wahl wurde von euch getroffen. Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Wir haben nicht viel Zeit uns eine Taktik zu überlegen, jedoch besteht der Vorteil darin, dass wir nicht auf der Seite der Gejagten stehen... noch nicht." Er holte tief Luft. "Trelis, von hier gut zu erreichen ist unser Ziel. Nun gilt es zu überlegen, wie unsere Vorgehensweise aussehen soll. Ein frontaler Angriff auf eine Stadt wie diese wäre Unsinn, denn unser Ziel ist eben nicht die normale Bevölkerung. Vak hat sich unseren Pfeil durch diesen Pakt verdient und er wird ihn erhalten. Auf die eine oder andere Art und Weise. Nur wie und wann, wird sich noch herausstellen. Ich bitte diejenigen, die Vorschläge haben, sie nun vorzubringen."
Er setzte sich hin und wartete ab, doch keiner ergriff sofort das Wort. Sie alle schienen zu überlegen. Auch Jarvo war in Gedanken vertieft, würde er doch mit Sicherheit einige der Angriffe leiten. Der Wald würde ihnen den nötigen Schutz geben, das war ihm bewusst und das würde hoffentlich dazu beitragen, nicht noch mehr Brüder und Schwestern zu verlieren.
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Der Fremde hatte sich als Alon vorgestellt und war nur zufällig auf Sytas gestoßen. Er war Jäger und spazierte, ähnlich wie Sytas, gerne im Wald um in Ruhe nachzudenken. Sie gingen ein wenig zusammen und redeten über dies und das. Alon hatte eine interessante Vergangenheit. Er wurde auf Khorinis geboren und hat die Errichtung der berühmten Barriere über der Strafkolonie im Minental miterlebt. Er war Jäger und schon etwas länger beim Waldvolk als Sytas.
Nach kurzer Zeit verabschiedete sich Alon wieder und ging mit dem Versprechen sie würden ein andermal weiter reden seines Weges.
Sytas verbrachte noch ein wenig Zeit im Wald bevor er sich entschloss an eines der Lagerfeuer zu gehen um sich ein wenig zu wärmen, denn es war inzwischen dunkel und kalt geworden. Auf dem Weg ins Lager kam ihm Reotas wieder in den Sinn. Er war bei ihrem letzten Gespräch überstürzt weggegangen und Sytas zerbrach sich immer noch den Kopf warum er das getan haben mochte. Vielleicht fand er ihn ja bei einer der Feuerstellen.
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