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Es war soweit, sie waren bereit. Die Orks dürsteten nach Blut und es gab keine Zweifel, dass der rote Lebenssaft schon bald in Bächen strömen und das Feld zwischen Gotha und Montera ertränken würde.
Es war der Preis, der Blutzoll, den die Orks für den Verrat an ihrer eigenen Rasse bezahlen mussten, ob sie ihn nun begangen oder nicht verhindert hatten, ein jeder musste bezahlen und selbst die reinen Seelen, die die kommende Schlacht überstehen würden, hatten danach bezahlt, den Preis an Freunden, an Stärke der orkischen Armee, an Abnutzung der Waffen und die eigenen Verletzungen...
Doch ein wahrer Ork war bereit diesen Preis zu bezahlen und wenn es ihn das Leben kostete, was war schon das Leben im Vergleich dazu, was danach kam? Die Tafel der Ahnen wartete auf sie und es würde so bald keinen annähernd guten Ort dafür geben, den eigenen Platz an dieser Tafel aufzubessern.
Nachdem das Ritual der Urkmas geendet hatte, hatte Brosh den Kriegsrat zusammengerufen. "Die Zeit ist gekommen Brüder, lasst uns diese Missgeburten ein für alle Mal aus der Welt tilgen." sprach er, seine Stimme zitterte, er wirkte nervös, aber nicht im Sinne von unsicher, viel mehr konnte er die Schlacht kaum mehr erwarten, Ruk'Kars Geist dürstete es nach dem Blut der Verräter.
"Lasst uns dieses Feld in Blut tränken und einem jeden Ork eine Warnung sein, niemals seine Werte zu verraten." sprach er weiter, seine Stimme war voller Hass, zornerfüllt hob er die Faust "Brüder lasst das Heer Stellung beziehen, wir ziehen in die Schlacht! Ehre und Stärke, bis in den Tod" bei den letzten Worte hatte er die Dämonenklaue gezogen und in die höhe gehalten. "Hai!" brüllten die Offiziere, jetzt wusste jeder was es zu tun gab, die Schlacht war durchgeplant, Strategie und Taktiken klar und das Ende Vareks Truppen besiegelt.
Pooouuuuh
Ertönte das Horn Farings, es war das Zeichen für die Truppen, jetzt gab es kein Zurück mehr.
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Faringer Heerlager
Es roch nach Krieg, man mochte gar drin ersticken. Das Ulumulu vor sich haltend und den Blicken vieler zu Opfer gefallen, schritt Ornlu durch die Massen die sich rüsteten, sich wappneten, sich auf den Kampf mental und körperlich vorbereiteten. Viel Blut würde fließen und das Gebiet zwischen Gotha und Montera zum roten See werden.
Die Stimmung elektrisierte auch wenn er nicht an der Schlacht teilnehmen würde. Ornlu gefiel die Vorstellung als Beobachter der Schlacht beizuwohnen und ja, so würde es sein. Doch zuvor galt es Brosh dar Urkma gegenüber zu treten und zu beweisen, dass das Waldvolk Jäger war und nicht Beute.
Ornlus Schritte bewegten ihn in Richtung des schwarzen Monsters, denn es wurde gerade gerüstet. Als er eine Heergruppe aus Schleuderern dann passiert hatte, stand er plötzlich vor einer orkischen Wand aus mächtig gerüsteten Orks mit roten Schärpen.
Ein schwarzer Ork hielt ihn auf und wies einen anderen Ork an zu sprechen.
"Tat'ank'Ka sagt, dass du Morra eine Gefahr bist trotz Ulumulu. Hat dich gesehen in Silden mit grünen Teufeln und du vielleicht Brosh verhext vor Schlacht! Tat'ank'Ka sagt du sollst sagen was du von Kriegsherr willst.", sprach der ältere Ork mit grauem Bart. Ornlu nickte und sah dann zum Schwarzork auf der im Büffelfell auf den Schultern und einem Waffenarsenal am Leib, etwas anders wirkte als der Rest, denn eine Rüstung trug er nicht. Stattdessen Tätowierungen die blutig Rot waren und den linken Oberkörper und die Schläfe zierten. Hinzu kamen Kriegzöpfe und andere Symbole. Der Schwarzork musste irgendwas spezielles sein. Ornlu nickte auch ihm zu und hielt dann den Juttesack vor. Dann griff er rein und zog Vaks abgeschlagenen Kopf an dessen Kriegszopf heraus. Immer noch ragte der Pfeil durch sein Auge und trat am Hinterkopf raus.
"Sag Tat'ank'Ka, dass ich Brosh nur diese Trophäe als Geschenk meines Volkes überbringe und er gerne hinter mir gehen mag und mich erschlagen, wenn ich etwas verdächtiges mache.", sprach Ornlu und es dauerte etwas bis übersetzt wurde, denn die Orks oder viel mehr Urkmakrieger wichen zurück und riefen Vaks Namen. Der Schwarzork nickte auf den Vorschlag Ornlus, sprach etwas zu den Orks und ging mit gezogener Klinge hinter dem Druiden her. Sollte er doch. Ornlu verstand das Misstrauen durchaus, trotz der Standarte die er trug.
Vor dem schwarzen Monstertier stoppte ornlu und rammte das Ulumulu in den Boden. Er wartete bis Brosh sich umdrehte und hielt diesem dann Vaks Kopf ebenso vor.
"Als seine Stadt von Plagen heimgesucht wurde - Als seine Krieger und Diener den Pfeilen meines Volkes zu Opfer fielen und nicht wussten ob es die Wälder oder Sterbliche waren die sie angriffen - Als seine Verbündeten aus Varant den Tod durch mein Volk fanden - ...ereilte Vak der Wahn und er zündete seine Stadt an. Er schritt aus seinen Mauern um den Kampf zu suchen, doch fand er den Tod durch den Pfeil eines Kriegers meines Volkes. Kein ehrenhafter Tod, doch mein Volk überlebt nicht als Jäger indem es sich als Fuchs der großen Schlange entgegenstellt. Mein Volk überlebt durch List. Nicht einmal hundert Krieger zählt mein Volk und doch hat es Trelis zermürbt und der Schlange in den Kopf geschossen. Trelis wird den Winter nicht bestehen und seine Krieger der größten weltlichen Macht Tribut zahlen - dem Hunger! Vaks Kopf ist das Geschenk meines Volkes an das der wahren Orks. Was sind wir nun für euch, Brosh dar Urkma? Jäger oder Beute?", fragte der Hetzer.
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Orina und Randor sassen sich stumm gegenüber, wärend sie einen köstlichen Braten verspeisten.
"Warum tust du dies alles für mich?", fragte sie in die Stille hinein. Randor schaute auf.
"Was meinst du?", fragte er.
"Du weisst schon... Das Essen, der Schlafplatz... Warum hast du mich gleich zu dir gebeten, als du mich getroffen hast, anstatt einfach vorbeizugehen und eine arme Frau wie mich gar nicht zu beachten?"
Randor schaute sie empört an.
"Wo bist du denn aufgewachsen, dass du so denkst? Das nennt man Freundlichkeit." Seine Züge wurden wieder sanfter. "Ich sah, wie du gefroren hast. Und ich weiss, wie das ist, wenn man frieren muss."
Er schaute zu Boden.
"Du musst sehr schlechte Erfahrungen mit der Kälte gemacht haben", sagte Orina mitfühlend. "Meine Geschichte ist auch ziemlich... geprägt durch Dinge, die ich nicht vergessen werde. Oder vergessen kann."
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Stolz stand er da, der schwarze Häuptling, das zottelige Mammut wirkte imposant mit seinem Panzer angelegt, an seinen Stosszähnen waren Angsteinflössende Stacheln befestigt, die nur darauf warteten einen blutigen Pfad durch die Menge der Gegner zu mähen.
Sie waren bereit, alle beide, der gefährlichste Kriegsherr, den diese Lande je gesehen hatten und die ungetüme Bestie der er sich als Reittier bediente.
Doch ehe sich Brosh auf Thugdok schwingen konnte, wurden sie ein letztes Mal unterbrochen. Es war der Hetzer, der erneut auftauchte, begleitet von Tat'ank'ka, der am liebsten des Hetzers Blut vergossen hätte.
Der Bericht des Druiden klang nach guter Musik, ja der Kriegsherr wäre sichtlich zufrieden gewesen, hätte er sich in normalem Zustand befunden. So im Stadium des Blutdurstes realisierte er nur, dass es gute Nachrichten waren, und dass sie in der kommenden Schlacht nützlich waren.
So fiel es dem Kriegsherr auch schwer eine passende Antwort auf Ornlus Frage zu finden. "Wird man zum Jäger, wenn man ein krankes Tier erlegt Hetzer?" fragte er desshalb zurück, zufrieden nahm er Vaks Kopf an sich, der Geruch von Tod stieg in seine Nase... Tod und Verderben... er musste sich konzentrieren "Dennoch sehe ich, dass ihr Wort gehalten habt, so werden wir das unsere halten." meinte Brosh knapp, während er Vaks Kopf auf die Standarte des Zusammenhaltes Steckte. "Der Tod Vaks durch eure Hände, verschafft euch jedenfalls Respekt unter meinen Brüdern, solange ihr also nicht in unserem Revier jagd, halten wir uns auch von eurem fern." dann schwang sich der Kriegsherr auf den schwarzen Häuptling "Reich mir meine Lanze Hetzer... und dann rate ich dir, den Schutz der Wälder, deiner Heimat zu suchen, während mein Wort gilt, werden Vareks Truppen nicht zwischen dir und meinen Söldnern unterscheiden, und wie ich die Morras kenne, gibt es selbst unter meinen Söldnern solche, die gerne deinen Kopf besässen und es wäre doch Schade um den Fuchs." befahl der Kriegsherr seinem Gast... endlich konnte es losgehen.
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"Der Jäger der überleben will. Der Jäger der der Natur folgt. Dieser Jäger erlegt die kranke, alte und schwache Beute, damit die Starken Nachkommen schaffen können und der Jäger im ewigen Kreislauf von ihnen leben kann. Doch keine Sorge - Orks werden wir nicht essen.", scherzte Ornlu und vernahm das Horn aus Richtung Montera. Auch dort marschierte man scheinbar auf. Die Orks hier brüllten auf, besangen die nahende Schlacht. Ornlu kam der Bitte des Kriegsherrn nach. Das Ding war schwer und sperrig, aber für einen wie Brosh wohl das richtige Spielzeug. Ornlu reichte es dem Ork und verbeugte sich leicht.
"Sei unbesorgt, großer Kriegsherr. Ich werde wissen wo mein Platz ist, wenn die Schlacht los geht. Ich wünsche dir eine ruhmreichen Sieg. Bewahre! - Und mögen die Götter dir und den deinen wohlgesonnen sein.", wünschte der Druide, griff sein Ulumulu und drehte sich um. Der Schwarzork sah ihn brummig an, doch ließ er Ornlu gehen, wie auch alle anderen. Der Druide wanderte gen Faring, um über den Gothabergen die Schlacht zu verfolgen.
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Mit einem blutgierigen Glitzern in den Augen hatte Faren sich zum Kriegsrat gesellt, seine rechte Gesichtshälfte hatte er mit dem Blut eines Sklaven bemalt das im Schein der Fackeln in einem prächtigen scharlachrot schimmerte. Als die Orks nach der leidenschaftlichen Rede des Urkmas in donnerndes Gebrüll verfielen stimmte er gröllend mit ein, und reckte seine Waffe gen Himmel. Als sich die Offiziere auf den Weg zu ihren Einheiten gemacht hatten war der Hüne an den Kriegsherren heran getreten.
»Rok'Tar Kriegsherr, die Söldner sind bereit. Überlasst uns die Reiterei, wir Morras haben mehr Erfahrung im Kampf gegen Kavallerie. Wir werden diesen feigen Maden zeigen wie richtige Söldner kämpfen.«, hatte der Elitesöldner seine Bitte vorgetragen und die Zustimmung des Kriegsherren erhalten.
Jetzt marschierte Faren die Linien der Söldner entlang, brüllte Anweisungen und überwachte die Verteilung der riesigen Speere die aus den Stämmen junger Bäume gefertigt worden. Sie waren an die drei Meter lang und ware beinahe so dick wie Farens Unterarm, diese monströsen Waffen würden den Untergang der monteranischen Kavallerie bedeuten und Tod und Verderben unter den Reitern und ihren Pferden säen.
»Faren, die Späher sind zurück.«, rief Vanraan und näherte sich mit raschen Schritten dem Hünen. »Lass hören Junge, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.«, brummte Faren den jungen Offizier an, der erst vor kurzem die Verantwortung für seine eigene Kompanie übertragen bekommen hatte. »Die Truppenstärke der Kavallerie scheint zwischen 50 und 100 Mann zu betragen, die meisten der Pferde scheinen allerdings keine ausgebildeten Schlachtrösser zu sein sondern alte Ackergäule.«, berichtete der Söldner leicht außer atem, offenbar hatte er sich wirklich beeilt um den Söldnerführer den Bericht schnell zu überbringen. »Hervorragend, diese Bastarde haben nicht die geringste Chance.«, grinste Faren bösartig und man konnte Mordgier in seinem Blick funkeln sehen. »Und jetzt beweg deinen lahmen Arsch zurück zu deiner Kompanie, sorg dafür das diese Trottel sich ja an den Plan halten.«, brüllte er und scheuchte den Offizier zurück auf seine Position.
Als er schließlich vor den Bluthunden zu stehen kam, liess er seinen Blick voller Stolz über seine Eliteeinheit schweifen, ein jeder von ihnen hatte sich mit blutiger Kriegsbemalung geschmückt und in ihren Augen leuchtete die Blutgier. »Bluthunde... viel zu lange haben wir keine Gelegenheit mehr gehabt das Blut unserer Feinde zu vergießen, viel zu lange haben wir dem dunklen Gott keinen Tribut mehr gezollt und jene die sich in unseren Weg stellen ins sein Reich geschickt...« donnerte der Hüne und seine Stimme wehte über die Reihen der versammelten Söldner hinweg. »Ihr Söhne und Töchter Farings...«, fuhr er fort und bedachte Nazca mit einem kurzen Blick, in den Augen der jungen Frau konnte er deutlich das Flackern jenes Wahnsinn erkennen welcher bereits zwei Männern in der Arena das Leben gekostet hatte. »Seid ihr bereit, diesen Feiglingen zu zeigen was es bedeutet ein Söldner des Krushak Clan zu sein.«, rief er und tosendes Gebrüll schlug ihm entgegen. »DANN LASST UNS HEUTE EIN PAAR SCHÄDEL SPALTEN GEHEN!!!«, brüllte Faren und reckte seinen Anderhalbhänder dem Nachthimmel entgegen.
Geändert von Faren (31.10.2010 um 20:47 Uhr)
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Als Thorwyn sich von Grimbar verabschiedete, wurde es auch Wombel etwas eng ums Herz. Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit hatten dem Holzfäller Vertrauen und eine gewisse Freundschaft seinen Gefärten gegenüber vermittelt. Es war logischerweise zu erwarten, dass irgendwann einer aus der zufällig zusammengewürfelten Gruppe andere Wege gehen würde, doch behagte es Wombel absolut nicht, einen neu gefundenen Weggefährten so schnell wieder zu verlieren.
Nachdem sich Thorwyn und Grimbar per Hand,- und Schulterschlag verabschiedet hatten, trat Wombel auch auf den Mann zu und streckte ebenfalls seine Hand nach der seinen aus.
"Auch ich will dir nicht lebewohl sagen, da auch ich hoffe dich irgendwann einmal wieder zu sehen."
Die beiden Männer gaben sich die Hand zu einem festen Händedruck.
Leyla stand nun auch neben Wombel und schien sich auch verabschieden zu wollen.
Wombel trat ein paar Schritte zur Seite und lies seinen Blick über die imposante Landschaft gleiten. Die Stadt in der Ferne versprach eine gewisse Sicherheit, was Wombels Stimmung etwas aufhellte.
"Was wird nun passieren, wo komme ich hin?" brummte er leise vor sich hin und kratze sich am Kinn.
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Mehr als einmal blickte Thorwyn zurück, während sich die nun kleinere Gruppe nach Süden bewegte und von Vengard und der Armee vor den Toren entfernte. Es tat gut, die Hauptstadt des menschlichen Reiches in der Nähe zu wissen und sich endlich einmal sicher fühlen zu können. Keine wilden Tiere würden auf der Straße warten, man brauchte keine Angst vor plötzlich aus dem Dickicht stürzenden Orks zu haben. Man war sicher.
Nachdenklich schaute der ehemalige Sklave zu Wombel hinüber. Die Ereignisse der letzten Tage hatten es mit sich gebracht, dass es zu keinen langen Unterhaltungen zwischen den Reisenden gekommen war, dafür waren sie einfach zu sehr damit beschäftigt gewesen, am Leben zu bleiben. Doch es interessierte ihn schon, wer der Mann war, der vor ein paar Tagen so überraschend zu ihnen gestoßen war. Viel mehr, als dass er einen Holzfäller vor sich hatte, wusste er bisher jedenfalls nicht.
„Sag mal“, wandte er sich daher langsam – er genoss es, einmal nicht hetzen, sich nicht beeilen zu müssen – an den kräftig gebauten Mann. „Woher kommst du eigentlich? Und wohin willst du? Ich bin … naja, nicht viel rumgekommen in letzter Zeit.“ Kurz schwieg er und entschloss sich dann aus einer Laune heraus, erst einmal selbst ein wenig von sich zu erzählen. „Ich bin ja eigentlich aus Montera, aber … das ist schon eine Weile her. Meine Eltern haben einen Hof in Kap Dun, wo ich jetzt erst mal hingehen will. Und mal sehen, was dann passiert, es ist ja Krieg … bald im Westen von Myrtana, glaube ich.“
Kein angenehmer Gedanke. Krieg, Tod Zerstörung … Eigentlich war es besser, all diesen Dingen fernzubleiben, und dies dachten sich wohl die meisten Menschen. Aber wenn niemand in den Krieg zog, dann kam der Krieg früher oder später von selbst, in Gestalt der Orks, und forderte seinen Tribut. Und so musste es wohl zum Leidwesen der Betroffenen immer jemanden geben, der diese Aufgabe auf sich nahm, damit die anderen in Sicherheit leben konnten …
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Die große Schlacht - Das Orak-Haka
"OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORAAAAAAAAAAAAKKKKKK!"
"OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRR RRRRRRRRAAAAAAAAAAAAAAAAAKKKKKKKK!!!"
Brüllte ein einzelner Ork und hob seinen Schamanenstab vor der ungeheuren Menge.
"SSSSSSSSHHHHHHHHHHHHHAAAAKKKAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!"
Die Menge antwortete.
Kallash der Schwarze, der Schamanenälteste Farings, stand vor dem Faringer Heer und ließ beschwörend die Gobboköpfe am Schamanenstab rasseln.
"HÖÖÖÖRTTT MICH SÖHNE DES KRUSHAKCLANS! HÖRT MICH TÖCHTER DES KRUSHAKCLANS! HÖRT MICH MORRAS DES KUSHAKCLANS! ICH BIN KALLASH DER SCHWARZE! ICH BIN EIN SOHN DES GEISTES! - SEHT IHR MICH!?"
Die Menge antwortete mit einem lauten kriegerischern "HAAAAAAAAIIII!"
"HÖRT IHR MICH!?"
"HAAAAIII!!!"
Brüllte die Menge und hob die Waffen einstimmig.
Kallash wartete bis wieder Ruhe herrschte. Kallash wandte ihnen seine Seite zu und zeigte mit dem Schamamnestab in Richtung Monteras Armee.
"SEHT IHR SIE?"
Fragte er abfällig.
Wütendes Gebrüll, Beschimpfungen, Verfluchungen, Verwünschungen erklangen aus der großen Menge der Faringer. Selbst das Kriegsmammut trötete wütend auf.
"SEEEEHHHT IHHHR SIIIIEEE!"
Brüllte er laut auf und sandte eine große Lichtkugel in seiner Wut in Richtung Montera-Heer, um es kurz zu erleuchten und die schiere Masse jener allen zu offenbaren, die da gut inen Schuss mit der Orkarmbrust noch entfernt waren. Auch sie wurden durch ihren obersten Schamanen angeheizt.
Die Faringer antworteten laut und mit klopfenden Waffen an ihre Rüstungen zum kriegerischen Gruß - den kleinen Funken Respekt vor dem Feinde, bevor wieder die Aggressionen hervor kamen. Orks waren Orks.
"OOOOOOOOORAAAAAAAAAAAAAKKKKS! EHRT DIE AHNEN! OOOOOOOOOOOOOOOOOOORAAAAKKKSSS! EHRT DEN SCHÖPFER! OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORAAAAKKS! -...-...-...ORAK-HAKA!"
Schrie der Schamane und beschwor etwas auf, was zum ersten Mal geschehen würde. Die Faringer - egal ob Morra oder Ork - antworteten allesamt mit einem Stampfen des linken Beines und dem heben der Waffe.
Das Orak-Haka des Krushakclans begann. Ein kriegerischer Tanz der vor einer Schlacht zwischen zwei Stämmen oder Heeren immer der Tradition gemäß stattfand. Kallash rannte von einem Ende zum anderen, schuf ein Licht an seinem Stab und blickte nur kurz gen Monteraarmee. Auch sein Gegenspieler tat es.
Kallash stellte sich wieder mittig vor dem Heer und blickte Brosh in die Augen. Dieser nickte nur und der Schwarzork begann. Er klopfte laut mit dem Stab auf den Boden auf. Mit dem Klopfen kam das Klopfen vieler Tarachs und Speere hinzu. Kampfstiefel orkischer und menschlicher Bauart stampften zum Rhythmus mit. Es wurde laut - sehr laut im schmalen Tal und es dröhnte regelrecht über ganz Myrtana mochte man denken. Kleine Steinchen sprangen auf und ab, während der Kruhskclan sich dem rhythmischen Gestampfte hingab und die Kriegstrommeln zum Takt erklangen.
Auf Gegenseite geschah selbiges, doch waren es die Faringer unter Kallash die wirklich begannen. Kallash drehte sich gen Feinde.
"SHHUUUUNN!"
Rief er laut und wirbelte den Schamannestab drehend einmal, dass er in Kampfstellung ging. Alle Faringer machten einen gleichmäßigen Ausfallschritt und schwangen ihre Waffe, um mit einem Stampfen aufzuhören. Die Trommeln verstummten und begannen dann wieder langsam aufzuspielen. So wie ein beginnender Regen.
"ORRRRAAAAKK!....- WUUUUUUUUUUUUUUUKKKKKKKKKKAAAA!"
Brüllte der Schamane der so voller Kraft trotz seines Alters heute wirkte und stimmte zum Kriegstanz und -gesang ein.
"KRRRRUUUUUUSHAK!"
Riefen alle auf Faringer Seite mit Kallash als führende Stimme und stampften wieder vor.
"VEREINT DURCH BLUT! VEREINT DURCH EHRE! BLUT UND EHRE DEM KRUSHAKCLAN!"
Kam es aus hunderten Kehlen auf orkisch den Monteratruppen entgegen geschmettert. Alle zogen Fratzen des Krieges und schwangen die Waffen und setzten einen Sprung vor. Die Trommeln dröhnten wie bei einem Platzregen.
"UNSERE HERZEN SCHLAGEN LAUT! UNSERE AHNEN SEHEN UNS! SIE ERKENNEN UNSEREN CLAN! BLUT UND EHRE DEM KRUSHAKCLAN!"
Sangen sie und schlugen sich mit Fäusten und Pranken gegen die Brust, bevor mit einem Ruck alle Waffen nach vorne gestreckt wurden. Die Trommeln verklangen mit der letzten Bewegung.
*Ab hier orkisch da sich das meiste wiederholt*
"KA MATE, KA MATE! ORAK SHAKA! KRUSHAK SHAKA! KA MATE!?"
Schrie Kallash und drehte sich zum Heer.
"KA ORAK! KA ORAK!"
Tönte es aus den Kehlen und es musste nichts erklärt werden. Kallash hate gefragt wer siegt, wer wahrhaftig Ork ist und sie hatten geantwortet. Alle machten sich groß, hoben die Arme und schlugen sich immer wieder auf die Brust oder zeigten lautstark auf sich - als würden die Ahnen entscheiden sollen und erkennen.
"HOPE HAIII AKAAA!"
Brüllte jene des Krushaksclans und stürmten fünf Schritte vor, sprangen dann und rasselten und klopften mit den Waffen den Gegner fordernd, wie auch die Trommler der Orks selbiges anstimmten.
Monteras Gegenantwort erhallte. Sie tanzten sich ebenso vor, brüllten und stampften auf, präsentierten die Waffen, die Muskeln, die Narben! Ihr Gesang sprach von Neuer Zeit, von Glorie Kans und Vareks und von der großen Macht der neuen Orks. Als sie ebenso zum >HOPE HAIII AKAAA!< vorkamen, waren es keine fünfzig Schritte die beide Armeen trennten. Man sah dem Feinde ins Auge, erkannte ihn und das Stampfen erklang abermals. Auf beiden Seiten. Laut und den Boden erzitternd und im Fokus nun mehr die Schamanen die sich gegenüberstanden und ihre Magie wirkten. Das erste Kräftemessen begann.
Kallash beschwor eine Lichtgestalt auf, ein Wesen das wie Krushak aussah und die Macht des Erzdämons verkörperte. Während sein Gegenüber einen magischen Drachen aus seiner Magie beschwor. Gleißend hell waren die Illusionen ohne Fleisch und Knochen, einzig aus Licht.
Kallash' Werk in einem veridiumhellen Schein und jenes des Gegenschamanen in einem grellen Rot. Sie fauchten sich an und beide Schamnane riefen nach ihren Armeen, die begannen sich nun in Stimmgewalt zu messen. Beschwörende Worte und wiederholende Worte des Orak-Haka erklangen, während sich beide Schamanen ein magisches Duell ablieferten, bei dem die Magie von der jeweiligen Armee, von den Gefühlen und der Willenskraft aller einer Seite bestärkt wurden. Auf beiden Seiten dröhnten die Trommeln und das Kriegsmammut wurde unruhig.
Krushak und der andere Dämon stürzten sich aufeinander, verkeilten sich und spien mit Feuer und anderen Mächten. Sie flogen in die Höhe wie zwei kämpfende Drachen und fielen wieder zu Boden, während beide Armeen die Mächte anfeuerten und beschworen. Beide Illusionen lärmten, brüllten und kreischten auf. Ein heftiger Schlagabtausch der jedoch seine Entscheidung fand. Es war der Krushakclan der stärker, der geschlossener, der mit Orks und Menschen zusammen das grüne Wesen aus Licht anfeuerten und sahen wie Krushak den Drachen den Kopf abtrennte. Johlend und brüllend feierten die Krushaks den ersten Sieg der nahenden Schlacht, während Montera mit wütenden Trotz antwortete. Beide Heere bewegten sich langsam rückwärts gehend zurück, sangen und stampften auf, während die Kriegsheeren sich vor Ort trafen...
So entschied sich das Orak-Haka für Faring. Aber auch die Schlacht?
Tat'ank'Ka
Geändert von Die Schamanen (31.10.2010 um 22:17 Uhr)
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Kurz vor dem Rebellenhof
Ulrich hatte schnell gemerkt, dass Rethus einen Hintergedanken verbarg. Zwar vermutete er nur, wie gern Rethus den Helm behalten wollte, doch genau schien er den Blick des Glatzkopfes nicht gedeutet zu haben. Als Rethus den Helm dem Paladin übergab hielt er inne. Diese Geste sah meistens für das Gegenüber wie eine Verabschiedung aus, so auch für Ulrich, doch Rethus hatte den Gedanken gefasst, den Helm später noch zu klauen. Ewig konnten die Paladine nicht ihre Blicke darauf heften lassen. Also würde er früher oder später Erfolg haben.
Nachdem jeder den Helm begafft hatte, zogen sie zurück nach Vengard. Die Reise geschah ohne Schwierigkeit, wenn gleich die Nähe zu Montera für einen Adrenalinschub sorgte. Glücklicherweise passierte jedoch nichts, das mit den Orks zusammenhängen konnte.
Die Gruppe hatte sich alsbald wieder in Vengard abgesetzt. Rethus betrat die Stadt nur für ein paar Sekunden. Ihn hielt ganz und gar nichts hier. Vermutlich kannten ihn sogar noch einige der Wachen, die ihn bei der Flucht mit Candaal erwischt hatten. Und einen weiteren Knastaufenthalt zog er demnächst nicht vor.
Außerdem, was wollte er hier noch? Nein, da ging er lieber zurück zur Front. Oder besser, zurück nach Hause. Er hatte es so geschickt angestellt, dass niemand von den Paladinen mitbekommen hatte, wie schnell er wieder aus Vengard verschwand. So würde er auch schnellstens wieder den Rebellenhof erreichen. Schon jetzt überlegte er sich, was er wohl zu Hause tun sollte. Ihm kam jetzt schon der Geruch von starkem Schnaps entgegen. Vielleicht sollte er dazu einen Teller Bratkartoffeln essen. Noch gab es welche auf Lager, die er mal so nebenbei verputzen konnte.
Der Glatzkopf blieb stehen. Ach, es war doch alles sinnlos. Wieso sollte er jetzt nach Hause gehen? Kurz atmete er durch, dann setzte er sich wieder in Bewegung. Es würde ihn wohl nicht ewig dort halten. Aber wofür hatte er denn dann noch eine eigene Hütte, wenn er sowieso ständig unterwegs war? Und Zeug zum Lagern gab es nicht so viel, dass er gleich ein ganzes Haus benötigte. Auf gewisse Art und Weise begann Rethus daran zu denken, dort auszuziehen… den Rebellenhof zu verlassen… den Job des Aufsehers an den Nagel zu hängen. Ulrich hatte ihn sowieso häufiger als Rebellenführer eingesetzt anstatt eines Hofaufsehers. Das einzige, das ihn daran ärgerte, war dass in der Hütte eine Menge Arbeit steckte…
Der Oberrebell machte eine genervte Kopfbewegung, während er seine Schritte beschleunigte. War das jetzt eine überstürzte Entscheidung? Nein, eher spontan. Rethus hatte einfach nichts bei dem königlichen Volk verloren, und er ging sich mittlerweile selbst auf die Nerven, dass er nicht schon früher den Entschluss gefasst hatte, abzuhauen. Er war nur geblieben, um Männer um sich herum zu haben, auf die er zählen konnte. Denn allein gegen die Orks zu kämpfen gestaltete sich nicht gerade sinnvoll. Also war jetzt der Moment gekommen, auf den er eigentlich die ganze zeit gewartet hatte: Die Abreise.
Aber allein wollte er nicht gehen. Er hoffte, dass Narson ihm folgen würde. Der Kerl war ein sehr loyaler Rebell, fast ein Patriot unter den Rebellen, ihn von dort wegzukriegen war alles andere als einfach. Rubin dagegen würde Rethus sofort auf Schritt und Tritt folgen. Er kämpfte auch nur gegen die Besatzung und weniger für den König.
Welch Ironie… Rethus hatte geschworen, so lange er bei den Rebellen lebte, würde er jede Korruption unter ihnen bekämpfen. Doch jetzt schien die ganze Sache den genau umgekehrten Weg zu nehmen. Rethus ersetzte den internen Kampf durch einen neuen. Ihm war bewusst, dass es mehrere Rebellen geben musste, die genervt in ihren Höhlen saßen und auf Taten warteten. Sie waren leicht zu verführen. Man musste nur wissen, an wen man sich halten sollte.
Zu viele durfte er auch nicht mitnehmen. Das würde nur unnötigen Verdacht auf Verrat schüren und schlimmer: Ulrich würde Rethus nach dem Tot trachten. Aber der Glatzkopf hatte ganz anderes vor als die Rebellen zu verraten. Er hätte nur eben gern ein paar Mitstreiter um sich.
Da kam ihm ein Gedankenblitz: Die besten und ihm am meisten loyal ergebenen Männer… das zweite Infanterielager. Wenn er Männer für sich suchen wollte, dann sollte er sich dort nehmen. In dem Lager gab es mindestens drei Dutzend Rebellen. Die Hälfte davon leistete ihm den Blutschwur, und das völlig aus selbstüberzeugtem Gedanken…
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Schwarz war die Nacht, schwarz waren die Wälder, aber Dekker sah alles klar, die Konturen hätten nicht deutlicher, die Farben nicht konkreter sein können. Jede Bewegung in seiner Umgebung nahm er wahr, sie erschloss sich quasi von selbst, jede Regung war nur eine Reaktion auf Faktoren seiner Umwelt.
Er mied die Wege, selten kreuzte er die Pfade seines Volks, weil er wusste, dass sie da waren... Sie waren irgendwo hinter ihm... Er wusste nicht, wie koordiniert die verbliebenen Orks waren, nachdem ihr Anführer tot war, aber eines dürfte ihnen geblieben sein... Die Rachelust und Blutgier...
Aber Dekker war schnell, er war schnell und lautlos... Wie eine Schlange wand er sich zwischen den Bäumen und Büschen hindurch. Seine Füße huschten über das Unterholz und schienen es kaum zu berühren... Er schien zu schweben und so seine Spuren zu vertuschen.
Kaum eine Sekunde hatte er in den vergangenen Stunden gerastet. Kurz hatte er sich im Morgengrauen in einem dichten Hagebuttendickicht schlafen gelegt, aber bereits nach wenigen Minuten, so hatte er das Gefühl, war er wieder erwacht und hatte sich gezwungen weiter zu gehen.
Er musste einfach weiter Distanz zwischen sich und Trelis bringen, ehe er überlegen konnte, wie er weiter verfahren sollte.
Die Sache mit seinem Vater war bis auf Weiteres vertagt, aber dennoch war es wichtig, Bartimäus bei der Stange zu halten, um sich in dieser Hinsicht alle Optionen offen zu halten.
Unverantwortlich war es aber auch den jungen Mann in Gefahr zu bringen, in der aber derzeit jeder in Myrtana stand angesichts der brodelnden Situation.
Wie von selbst hatten seine Füße den Weg zu seinem Grab gefunden, wie magisch wurde er von seinem Avatar-Baum angezogen. Wuchtig rammte er seinen Speer in den leicht feuchten und noch nicht gefrorenen Waldboden, ehe er beinahe liebend seine Hand auf die knorrige Rinde der Eiche legte. Er spürte die Wärme, die ihr innewohnte, als er vorsichtig darüber strich, bevor er sich von ihr losriss und seine Umgebung analysierte.
Sekunden später wusste er, dass jemand hier gewesen war, dass jemand hier verweilt hatte, und Dekker war sich sicher, dass es der junge Waldläufer gewesen war.
Seine Augen waren schärfer denn je, das gesamte Bild von Bartimäus Aufenthalt hier erschloss sich, er erkannte, wo der Junge gestanden war, konnte sich vorstellen, was er getan hatte, ehe er weiter gegangen war...
Und es war nicht lange her...
Wieder schien Dekker über den Waldboden zu fliegen, schnell und gleichmäßig war sein Schritt, seine Atmung konstant ruhig. Der Pfad war ausgetreten und spezielle, individuelle Spuren waren nicht zu finden. Aber der Hüter war sich sicher, dass Bartimäus auf diesem Pfad gewandelt war...
Er würde den Streuner zusammenscheißen, die Situation war ihm mit Sicherheit bewusst... Es herrschte Krieg und im Krieg ging man nicht auf dem Weg... außer man wusste sich zu wehren.
Der Tannenzapfen traf ihn an der linken Schulter. Er war nicht sonderlich hart geworfen worden, aber zumindest hatte er Dekker erwischt, der sich abrupt auf den Boden warf und abrollte, ehe er realisierte, das dies wohl kaum ein feindseliger Angriff war.
Behände richtete er sich auf und klopfte seine schwarze Lederrüstung ab, stolz und grinsend stand Bartimäus vor ihm und Dekker lächelte anerkennend...
'Ich wollte dir schon nen Arschtritt verpassen, dass man nicht auf Wegen wandeln sollte, die so öffentlich sind, wie jener... Aber ich sehe, meine Ausbildung fruchtet doch ein wenig. Wie ist es dir ergangen? Du warst länger fort als gedacht...'
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Eine letzte Übung stand ihm bevor. Eine Übung die Konzentration, Geschick und Ausdauer forderte. Wieder würde er vom Schlitten aus mit dem Bogen auf ein Ziel schießen. Nur diesmal war das Ziel das Pendel. Der zick-zack fahrende Schlitten, den eingeschränkte Bereich und jetzt noch ein bewegendes Ziel.
Snydex war mehr als verunsichert, was er sich aber nicht anmerken ließ, das hatte er seinem Training zu verdanken.
Voller Ehrgeiz setzte er sich auf seinen Schlitten und wartete auf den bekannten Ruck. Snydex meinte ein leichtes Grinsen auf seines Lehrers Gesicht zu erkennen. Er wusste nicht was er davon halten sollte.
Und los ging es. Schnell huschte der Schlitten los und das Pendel bewegte sich gleichmäßig hin und her. Aber irgendwas stimmte nicht. Der Schlitten wirkte nicht mehr sehr Stabil. Eine der Kufen schien zu wackeln und nicht mehr lange zu halten. Jetzt stand Snydex auchnoch unter Zeitdruck.
Aber er versucht sich nicht stressen zu lassen. Ruhig und gelassen nahm er seinen Bogen und legte einen Pfeil an. Nun war es fast soweit. Sein Ziel war in Sichtweite und es war nicht mehr weit bis zu seinem Schussbereich.
Noch einmal atmete er tief durch und versank dann auch schon wieder in der Konzentration. Sein Atem wurde ruhiger aber dennoch hörte er das leise knacken des Schlittens.
Jetzt oder nie, noch eine Chance habe ich nicht mit dem Teil
Er war in seinem Bereich angelangt und spannte den Bogen und das Pendel bewegte sich immernoch relativ schnell. Zusätzlich zu den Zick-Zack Bewegungen war es eine enorme Anstrengung sich zu konzentrieren.
Ruhig nahm er das Pendel ins Visier und ließ den Pfeil ruhig loszischen und Keine Sekunde später krachte es laut unter ihm und eine Kufe des Schlittens gab nach. Snydex machte einen riesen Satz nach vorne, mitten ins Gras, sein Lehrer jedoch konnte noch rechtzeitig ausweichen.
Leicht irritiert schaute Snydex zu seinem Lehrer, der immernoch grinste.
Sny wechselte den Blick zu dem Pendel, welches von einem Pfeil durchbohrt wurde...
Geändert von Snydex (01.11.2010 um 12:37 Uhr)
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Nachdem das Lager verlassen gewesen war, hatte Bartimäus den Weg zum Grab eingeschlagen. Er kannte er ihn und bewegte sich genauso schnell wie Athron es ihm vorgemacht hatte. Er hoffte, dass er auch annähernd unauffällig war, hatte aber auf jeden Fall das Gefühl, dass die Zeit die er mit dem ehemaligen Waldläuferanführer verbracht hatte durchaus lehrreich gewesen war.
Aber auch das Grab war verlassen. Was hatte Bartimäus erwartet? Dass der Waldläufer die ganze Zeit tatenlos auf ihn gewartet hätte? Es war auf jeden Fall unwahrscheinlich und so beschloss der Wächter noch nicht direkt nach Beria zurückzukehren, sonder die Nacht erst einmal in der Nähe zu verbringen. Vielleicht würde es Athron noch hier her ziehen. Also richtete er sich im Wald, etwas abseits des Weges für die Nacht ein. Er wusste, dass es gefährliche Zeiten waren und dass er besser daran war nicht entdeckt zu werden. Neros Anwesenheit beruhigte ihn allerdings, denn die Sinne des Wolfes hatten schon öfters Gefahr rechtzeitig wahr genommen.
So wurde Bartimäus auch diesmal aufmerksam, als der Vierbeiner unruhig wurde und seine Aufmerksamkeit besonders einer Richtung widmete. Und dort lag das Grab. Vorsichtig näherte sich der Wächter wieder dem Weg, den Bogen gespannt in der Hand und plötzlich war er dankbar für Orthegos Prüfung. Wenn es nötig sein würde, hätte er jetzt kein Problem seinen Gegner zu töten. Aber er erkannte wer Neros Aufmerksamkeit erweckt hatte. Es war der, den Bartimäus gesucht hatte: Athron! Sofort steckte er den Pfeil wieder weg und warf stattdessen einen Tannenzapfen nach ihm. Kampfbereit rollte sich dieser ab, merkte dann aber auch, dass keine Gefahr drohte.
"Ich wollte dir schon nen Arschtritt verpassen, dass man nicht auf Wegen wandeln sollte, die so öffentlich sind, wie jener... Aber ich sehe, meine Ausbildung fruchtet doch ein wenig. Wie ist es dir ergangen? Du warst länger fort als gedacht..."
Mit einer solchen Anerkennung hatte Bartimäus nicht gerechnet, aber es erfüllte ihn mit Stolz.
"Auf deinen Wegen musst du mitbekommen haben, dass einiges los ist, aber ich weiß nicht wie viel und was du dabei selbst getan hast. Ich war in der Zwischenzeit bei den Waldläufern die Trelis angegriffen hatten. Ich weiß nicht alles, aber vielleicht kann ich dir etwas darüber sagen. Aber besteht dazu überhaupt Bedarf, oder hast du auf deinen eigenen Wegen mitbekommen was geschehen ist?"
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Zentrum des baldigen Schlachtfeldes
Unruhige schnaubte der schwarze Häuptling, das harte Training mit ihm hatte sich gelohnt, er war wild, konnte die Schlacht kaum erwarten, das einzige was ihn davon abhielt, das Monteranische Heer zu überrennen, war die Hand Broshs in seinem Genick. Der Kriegsherr brauchte sehr viel Selbstkontrolle, nicht nur um selbst nicht direkt auf Varek zu stürzen und den Verräter zu erschlagen, nein auch um seinen Hand ruhig zu halten. Das schwarze zottelige Ungetüm auf dem er sass, spürte zwar, wie wild der Kriegsherr war, aber es was das Band, die Hand die sie verband, die ihm Befehle erteilte und an diese hielt er sich, komme was wolle. Nur unglaublicher Schmerz oder Broshs Tod konnte den schwarzen Häuptling von seinem starken mentalen Band mit dem Kriegsherr lösen.
"Ehre dem stärkeren, Brosh dar Urkma so trifft man sich wieder." begrüsste Varek seinen Gegenspieler... so ebenbürtig die beiden Kriegsherren wirkten, wenn man sie emotionslos nebeneinanderstellen würde... so ungleich, ja gar ungerecht wirkte dieses Zusammentreffen im Zentrum des Feldes. Während sich im Hintergrund die Armeen wieder sammelten und die Schlacht kaum erwarten konnten, erledigten die beiden Kriegsherren das letzte, was Orks vor einer Schlacht unter sich taten... die Bedingungen dieser Schlacht aushandeln.
In anderen Schlachten wäre dies durchaus eine spannende Angelegenheit, doch mit Varek auf einer Seite würde es nichts spezielles geben, der Kriegsherr kannte vermutlich nichteinmal alle Regeln die zugelassen waren.
Eine der spannendsten Schlachten war damals als der Gru'un Clan gegen die ausgebrochenen Rebellen der Unta'ackr antraten. Der Anführer der Unta'ackr schaffte es seinen Gegenspieler davon zu überzeugen in der Schlacht auf Waffen zu verzichten und konnte so verhindern, dass seine Anhänger von de besser ausgerüsteten Gru'un niedergemetzelt wurden, stattdessen erschlugen sich die beiden Stämme am Ende mit blossen Händen, ein Gemetzel, das seinesgleiche suchte. Zwar erlaubten die beiden Anführer dem anderen sich im Angesicht einer Niederlage zu ergeben und anschliessend zu dienen, aber kein Stamm wollte der verlierer sein. Man erzählte sich, dass dieser Schlacht nur ein einziger Ork entkam.
Brosh dar Urkma, Sohn Kal'Pak Urkmas, Kriegshäuptling des Urkmaclans, Anführer der Urkmaelite, Häuptling des Krushakclans, Fürst von Faring und Heerführer, blickte über den Kopf von Thugdok hinunter auf seinen Gegenspieler... wenn Blicke töten könnten, wäre Varek gerade elendiglich vereckt.
"Ehre wem Ehre gebührt." grüsste Brosh voller Verachtung zurück ehe ein weiterer Moment der Stille eintrat. Hier standen sich mehr als zwei Heerführer gegenüber, hier standen zwei Werteverständnisse, zwei Moralvorstellungen ja zwei verschiedene Welten voreinander. Und als sich die beiden Kriegsherren tief in die Augen blickten erkannten beide... nach dieser Schlacht würe einer dieser Welten zerstört sein und die andere würde ewig sicher sein, denn sie hatte gesiegt, gezeigt wer im Recht, wer unter dem Segen der Götter stand und wen man niemals anzweifeln sollte.
"Mit allem was ihr habt, bis in den Tod, Krushak kennt keine Gnade." wie zermürbend diese Worte für Varek klingen musste, nachdem seine Schamanen versagt hatten... wie erniedrigend es sein musste für Varek zu seinem Gegenspieler hochschauen zu müssen... war es am Ende einzig die Angst vor dem eigenen Ende, Zweifel an den eigenen Werten im Angesicht des Todes, die ihn dazu bewgt hatten nach alten Werten ehrenhaft in diese Schlacht zu ziehen?
"Mit allem was ihr habt, bis in den Tod, Montera kennt keine Gnade!" antwortete er, mit gezwungen stolzer und überlegenen Stimme... es würde nie jemand erfahren, die Worte die hier gesprochen wurden schrieb man in die Geschichtsbücher... nicht wie die Anführer wirkten, es war die letzte Ehre eines zur Niederlage verdammten Heerführers.
Doch die Schmach, das Wissen um seine eigene Unterlegenheit konnte eine Schlacht bereits mitentscheiden... doch es war nur dieser eine Moment des Zweifels an sich selber, der auch das Gegenteil bewirken konnte, Varek würde sich aufbäumen, mit all seiner Kraft und erst im Antlitz des Todes zugeben, dass er falsch lag.
"Mögen die starken die undwürdigen zerquetschen, möge der Schöpfer die ehrenvoll Gestorbenen in seinem Reich willkommen heissen." verabschiedeten sich die beiden, das letzte mal miteinander sprechend. Beide wussten, sie würden sich ein letztes Mal wiedersehen, aber erst wenn sie Blut geleckt hatten.
Langsam drehten sich die beiden um, das Mammut trottete in Richtung des Krushakheeres, während Varek zu Fuss zu seinen Anhängern zurückkehrte.
Nach dem imposanten Orkhaka wirkte dieser kurze Moment der absoluten Stille als hätte man die Szene angehalten und die Zeit gestoppt.
Man hörte nur das atmen der Nacht, die Atemzüge der Krieger die nach Blut dürsteten und dann hatten sich die beiden Kriegsherren in ihrem Heer eingereiht. Ein letztes Mal blickten die Anführer der Heere über das Feld zu ihrem Gegenüber, ehe sie fast zeitgleich ihren Waffenarm... oder in Broshs Fall einer der Waffenarme, hoben.
Kruuuuushaaaaak Tshaaaagaaaaa! donnere Broshs Stimme während er die Lanze nach vorne senkte und sich der schwarze Häuptling in Bewegung setzte. Kein Atemzug später brüllten die Offiziere ihre Befehle und abertausende Füsse begannen ihre Besitzer vorwärts zu tragen.
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Die Gruppe marschierte nun zum ersten mal eine feste Strasse entlang. Leyla ging ein kleines Stück voraus und die hübsche, blonde Waldläuferin führte dergestalt die kleine Gruppe an. Wombel, der neben Thorwyn trottete, stutzte einen kleinen Moment, auf die Fragen von Thorwyn war er nicht vorbereitet gewesen. Aber es stimmte schon. Sie waren zusammen nun schon einen langen Weg gegangen, aber ausser in den kurzen Pausen gab es noch keine Gelegenheit zu reden. Er überlegte einen kleinen Moment und sagte schliesslich:
"Ich lebte einst viele Jahre mit meiner Familie in einem kleinen Holzfällerhaus, in der Nähe der Wasserfälle von Silden, tief im Wald. Wir handelten mit den Leuten aus Silden mit Holz, und wenn wir Glück hatten, war auch mal ein Stück mit Hasen,- und Hirschfleisch dabei... unsere wenigen Kräuter aus dem kleinen Gärtchen haben wir auch manchmal mitgenommen, meistens aber immer selbst verwendet."
Wombel kickte wärend des Gehens einen kleinen Stein vom Weg.
"Aber das ist lange her. Meine Familie wurde bei einem Orküberfall getötet. Eine kleine Gruppe marodierender Orks hat uns überfallen und meine einstige Heimat ist unwiederbringlich für mich verbrannt und zerstört."
Wombel sah einen Schatten der Betroffenheit über Thorwyns Gesicht huschen.
Leise fuhr er fort:
"Wie durch ein Wunder konnte ich einen Marodeur vertreiben und ich blieb sogar unverletzt dabei. Da ich auf Dauer nicht im Wald hätte bleiben können, beschloss ich mir eine Zuflucht zu suchen. In Silden habe ich eine erste Bleibe gefunden und ich hatte dort Gelegenheit mich ein weinig zu erholen und meine Vorräte wieder etwas aufzustocken."
Wombel schüttelte erneut die düsteren Gedanken an seine traurige Vergangenheit ab.
"Nunja, und wenn es dem Holzfäller wieder besser geht, dann wird er übermütig."
Er blickte Thorwyn kurz an und fuhr fort:
"Ich hab eines Tages ein paar meiner Vorräte aus Silden mitgenommen, und habe meine Holzfälleraxt geschnappt. Ich wollte die Wälder ein wenig erkunden, was schlussendlich mit einem schmerzhaften Zusammentreffen mit einem Wildschwein geführt hat."
Wombels Blick schweifte nach vorn zu Leyla.
Ein warmes Gefühl der Dankbarkeit machte sich in seiner Brust breit.
"Wenn Leyla nicht gewesen wäre, wäre ich vermutlich in dem verlassenen Turm, in dem ihr mich gefunden habt, verrottet."
Wombel blieb kurz stehen und schaute Thorwyn ernst an.
"Du fragst was ich tun werde, und wohin mich mein Weg führen wird? Ich kann es Dir nicht sagen. Ich versuche erstmal am Leben zu bleiben und möchte weit weg von Krieg und Chaos wieder mein Gemüt zur Ruhe führen."
Wombel setzte wieder einen Fuß vor den anderen.
"Jedenfalls freue ich mich, Menschen getroffen zu haben, die ein Stück des Weges mit mir gehen, und ..."
Jetzt grinste der Holzfäller Thorwyn leicht an:
"Ganz besonders freue ich mich auf den Hof deiner Eltern und ein wenig Ruhe."
"Aber nun sei so gut, und erzähle auch ein wenig von dir... das Schicksal schien es auch mit dir bisher nicht sonderlich gut gemeint haben, zumindest ... naja verzeih ... zumindest siehst du ziemlich mitgenommen aus."
Geändert von Wombel (01.11.2010 um 10:02 Uhr)
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Die Müdigkeit zerrte an Sans Gliedern als er sich streckte und gähnend den neuen Tag begrüßte.
In letzter Zeit war einfach nichts los gewesen, sie waren einfach von einem Lagerplatz zum nächsten gereist, ohne das etwas interessantes passiert wäre.
Jeden Tag trainierte San wieder den Schwertkampf, wenn er wieder freie Zeit hatte. Doch die andauernde Anstrengung ging dem ehemaligen Pirat langsam in die Knochen. Ihm schmerzte alles, da sie keine Pause machten und er immer in Bewegung war.
Doch davon erzählte er Xorag nichts.
Er würde ihm bestimmt erklären, dass es alles eine gute Übung sei und dass ihn das alles nichts ausmachen würde, sondern nur stärken.
Wahrscheinlich hätte er damit sogar Recht.
San zog sein Schwert und ging hinter das Zelt.
Dann stellte er sich wieder in die Grundstellung, die er übrigens im Laufe der Zeit schon ziemlich gut beherrschte. Er ließ schnelle kurze Schläge durch die Luft sausen, wechselte in die Alte Grundposition und übte so den schnellen Ablauf von den verschiedenen Stellungen.
Sir Rufus war ganz in der Nähe und jagte einem Schmetterling hinterher.
Die Sonne verschwand hinter einer Wolke und so wurde die ganze Umgebung etwas dunkler. Sonst war es eigentlich ein ziemlich schöner Tag aber nicht zu warm.
Trotzdem lief ihm bald der Schweiß über den gesamten Körper.
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Die große Schlacht
"Kruuuuushaaaaak Tshaaaagaaaaa!", brüllte er und hob seine Waffe in die Höhe. Sie alle stürmten an. Faring tat es. Montera tat es. Zwei gewaltige Heere die sich zur Massenschlacht trafen um das Schicksal Myrtanas zu entscheiden. Hinter dem Sturmtrupp in dem Tat war, flogen die Schleudergeschosse nach vorne. Ihnen entgegen kamen ebenso welche und explodierten, verursachten Stichflammen oder ließen grünlichen Dampf heraus. Dann kamen die Fernwaffen. Pfeile der Morras, Bolzen der Orks. Die dunkle Nacht wurde noch dunkler und sirrende Geräusche überall. Beide Seiten vermerkten die ersten Opfer. Ganze Reihen die niedergestreckt wurden, röchelnd am Boden lagen, ihre Lungen auskotzten und über die gestiegen wurde die schon tot waren, um anzustürmen. Dann jagten größere Geschosse ein. Ballisten die durch Sturmtrupps jagten und mehrere Orks niederrissen. Steine geschossen durch Mangen die die Formationen jagten und aus der Ferne noch größeres Belagerungsgerät. Jene die in der ersten Minute der Schlacht fielen, hatten vielleicht Glück. Vielleicht aber auch Pech weil sie am falschen Ort zur falschen Zeit standen.
Tat'ank'Ka war im zweiten Urkmasturmtrupp der die rechte Seite des schwarzen Häuptlings flankierte und vorstürmte um mit Monteras Eliten und Sturmtrupps sich zu messen. Die Shaks jagten schon im schnelleren Tempo an der Flanke entlang. Riskant einen großen Elitetrupp so zu schicken, während der Rest im Zentrum gegen halten musste. Doch die Shaks nahmen ihre Aufgabe wahr und versuchten sich zu den Schützen und Schleuderern Monteras durchzuschlagen, während die unverhörbaren Hladaks in rostigen Rüstungen mit großen Schilden vorpreschten und mit ihren gewieften Armbrustschützen immer wieder großes Speerfeuer boten, wenn sich die Schildformation öffnete.
Beide Urkmasturmtrupps indes preschten in erster Reihe vor auf das Zentrum gefolgt von den Braun- und Schwarzschärpen Farings, als auch Elitesöldner- und Söldnertrupps. Der Schwarze Häuptling hatte Laufschritttempo erlangt und stürmte als Spitze vor. Von Pfeilen und Bolzen wurde er getroffen, doch hielt er es aus.
"Speere!", brüllte Gurk und Tat brüllte kurz darauf das Kommando als Anführer jener. Die Urkmaspeerwerfer als auch andere Orks und Söldner zückten mit Anlauf ihre Wurfspeere, während die anderen Trupps langsamer wurden. Kurz darauf wurden Wurfspeere in großer Menge gen Montera geschleudert.
Das 'Speerfeuer' hatte zugesetzt und nur noch Sekunden trennten die anstürmenden Reihen, als sie Monteras Gegenfeuer mit Giftgas-Schleudergeschossen abbekamen. Luft anhalten und schnell da raus war die Devise.
Tat hob Tohu, rief nach Krushak, rief nach seinen Ahnen, rief nach dem Schöpfer und dann krachten die ersten Reihen ineinander.
"Kruuuuushaaaaak Tshaaaagaaaaa!", brüllten die Urkmas und mit ihnen die Faringer, als viele Waffen aufeinander oder gegen Rüstungen donnerten. Jetzt kam es drauf an, wer die besseren Elitetrupps, die besseren Haupttrupps, die bessere Taktik hatte. Die Shaks erreichten die Schleuderer der Gegenseite, während der zweite Urkmasturmtrupp es mit Monteras Elitekriegern zu tun bekam. Tohu leuchtete violett schimmernd auf, während der Berserker in Tat'ank'Ka das Blut roch und sich diesem hingab...
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Thorwyn schwieg eine Weile und ließ sich Wombels Worte durch den Kopf gehen. Einmal mehr zeigte sich, dass der Krieg auch bei anderen Opfer forderte. Seit unzähligen Jahren tobte er schon, kam nie zur Ruhe und flackerte immer wieder aufs Neue auf, egal für wie friedlich man die Zeiten hielt, in denen man lebte. Und was jetzt bevorstand, würde wohl alle Ereignisse der letzten Jahre noch übertreffen – aber diesmal vielleicht mit glücklichem Ausgang? Man konnte es nur hoffen.
Wenn er seine Erlebnisse mit denen des Holzfällers verglich, konnte der ehemalige Sklave wohl sogar von Glück reden. Seine Eltern lebten immerhin noch und waren in Sicherheit. Im Nachhinein hatte es sich als eine kluge Entscheidung erwiesen, sie aus Montera wegzubringen und nach Kap Dun zu holen. Wer wusste schon, wie es ihnen jetzt ergehen würde, wenn sie sich noch mitten im Orkgebiet befänden, in dem jetzt der Krieg tobte. Leyla schien die Unterhaltung bemerkt zu haben, denn kurz verlangsamte sie ihre Schritte, um den Abstand zwischen ihnen zu verringern und vielleicht zuhören zu können. Thorwyn war es recht.
„Das … tut mir leid mit deiner Familie. Ich habe auch jemanden verloren, meinen Bruder. Er ist vor ein paar Monaten verunglückt.“ Der Flüchtling seufzte leise, als er daran zurückdachte. In Nordmar war es gewesen, noch im Winter, und eine der zahllosen Schluchten dort hatte seinen älteren Bruder verschlungen. Nicht einmal die Leiche hatte er hinterher finden können. Und wenig später war er auf Ribas getroffen und mit diesem nach Vengard zurückgekehrt. „Naja, ich … habe mich dann der Armee angeschlossen, weil ich sonst nichts tun konnte. Und so konnte ich auch meine Eltern nach Kap Dun holen, wo es jetzt sicher ist. Aber vor ein paar Monaten, als ich … Wir haben Wölfe gejagt, aber einer von den Jägern hat für die Orks spioniert. Und so haben sie mich geschnappt und … und nach Faring gebracht. Weil sie dachten, ich wäre ein Spion.“
Thorwyn schwieg wieder eine Weile. Was ihm dort angetan worden war, konnte er eigentlich nicht in Worte fassen. Die Folter war der Anfang gewesen, vermutlich noch irgendwie vorstellbar für jeden Menschen. Die Monate danach aber erschienen selbst ihm jetzt unfassbar, wie ein dunkler Schatten, der ihm folgte und den man nicht greifen konnte. Schleichend hatte der Sklave sich verändert in der Mine, so dass er kaum bemerkt hatte, wie ihm nach und nach die Menschlichkeit abhanden gekommen war. Bis Leylas völlig überraschendes Auftauchen ihn aus diesem Loch gezogen hatte. Thorwyn beschloss, jetzt nicht darüber zu reden, er würde wohl ohnehin keine Worte finden. Nur eins wollte er sagen. Kurz entblößte er seinen Oberkörper, auf dem zahlreiche weiße, unregelmäßige Narben zu sehen waren, Male der Folter.
„Das ist … ein kleiner Teil von dem … von dem, was die Orks getan haben“, sagte er leise und bedeckte dann wieder seine Haut. „Aber jetzt ist es vorbei … seit Leyla und Grimbar mich gerettet haben.“
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Die große Schlacht
„Kesh tar varrags! Kesh tar! Na varit da Chama'wedsch!“, erklang es aus der Kehle Kallashs, der die Kaste anführte. Er wirkte lediglich ein wenig erschöpft von dem machterfüllten Kampf des Orak-Haka und bereit nun als Schrecken über das Schlachtfeld zu jagen und als magische Standarte die Feinde zu ängstigen und die Freunde zu stärken.
Auch Proya stand unter ihnen, bereit in die Schlacht zu ziehen und doch nicht an richtiger Stelle. Die Schamanen, welche weit hinten in der Armee angeordnet waren, um geschützt ihre magischen Fäden spinnen zu können, war nicht der richtige Ort für sie. Denn sie wollte das Blut ihrer Feinde auf dem Körper spüren und fühlen, wie die Knochen unter ihrem Grathnakk splitterten. In der hintersten Reihe konnte sie nichts ausrichten, denn sie war in der Welt der Geister noch nicht so weit vorangeschritten, als dass sie mehr Fähigkeiten besaß, als einen Gegner mit Lichtkugeln zu bewerfen – fatal wenn es um Leben oder Tod ging.
Zunächst würde sie sich an ihre Brüder und Schwestern halten, doch schon bald würde das Chaos des Kampfes sie unsichtbar machen und sie könnte vordringen, den Verrätern den Schädel einschlagen und ihm Auge des Schöpfers das Richtige tun.
Das weiße Zackenmuster auf rotem Untergrund, welches ihr Gesicht zierte, verriet ihre Absichten dem wissenden Feind. Er würde verstehen, dass sie es vorzog auf traditionelle Art zu kämpfen. Wer die Ahnen ehrte, würde sich seiner Waffe entledigen und sich ihr entgegenstellen und obgleich sie keine Ausbildung im waffenlosen Kampf genossen hatte, würde ihre Wildheit das Verhängnis des Gegenübers bedeuten. Keine Fähigkeiten, keine Talente. Nur die angeborene Kraft und der Kampfeswille eines jeden Orks, wären ihre Waffen.
Sie alle stürmten hinter dem Fleischberg, dem schwarzen Mammut des Kriegshäuptlings hinterher und stimmten in die Kriegshymnnen der Front ein, welche dem Feind schon in die Augen sehen konnte.
„Kra Freth! Kra Freth!“, ertönte ein Warnruf, der die varrags auf den sich anbahnenden Pfeilhagel aufmerksam machte.
Machtausstöße in kurzen Abständen durchzuckten den Körper der jungen Orkin, als die magische Kraft ihrer Kastenmitglieder durch ihre Reihen fegte. Mit Zauberhand verloren die Pfeile ihre Bedrohlichkeit und fielen – gezogen aus ihrer Bahn – wirkungslos hinter der Streitmacht zu Boden.
Die Schreie am anderen Ende der Armee verrieten, dass der schwarze Häuptling die Truppen Monteras erreicht haben musste.
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Es war ein wunderschöner Herbsttag, die Sonne schien, so hatte sich Yngvar entschieden mit seinem Schüler auf die Jagd zu gehen.
Der Bogen seines Schüler war vielleicht noch gut genug für sein Training gewesen aber für die Jagd völlig unbrauchbar, so hatte Yngvar ihm für die Dauer seinen geliehen. Gerne gab er seinen Langbogen nicht aus der Hand aber hier machte er einmal eine Ausnahme.
Ein gutes Stück waren sie schon marschiert, eigentlich war der Jäger gerade im Begriff eine Lichtung zu verlassen und in ein Waldstück vorzudringen. So weit war es aber gar nicht gekommen, ein Schrei hatte seine Aufmerksamkeit erregt und so waren sie dem auch gleich nachgegangen.
Gar nicht weit entfernt stand ein Wagen, der von einem Esel gezogen wurde, wenn er eben nicht gerade stand. Ein älterer Mann, wurde von zwei Halunken bedroht, die allem Anschein gerade dabei waren den auszurauben.
Viel Zeit hatte Yngvar nicht, wenn er etwas unternehmen wollte.
Ich denke, nun kannst du zeigen was du gelernt hast. Du versteckst dich hinter diesem Felsen, da hinten. Wenn ich den einen ausgeschaltet habe und es nötig sein sollte übernimmst du mit dem Bogen den Anderen.
Das Überraschungsmoment war sicher auf ihrer Seite, darauf setzte der Nordmann, als er sich von der anderen Seite an die Kerle heranschlich.
Er hatte nicht vor ein Risiko einzugehen, den Speer hatte er wurfbereit in seiner rechten Hand. Yngvar konzentrierte sich kurz und stand dann auf. Im gleichen Augenblick holte er aus und warf den Speer auf einen der Kerle.
Genau wie geplant traf er den Typ von hinten, der Speer drang wohl in die Lunge ein. Nur einen kurzen Augenblick hatte es gedauert bis er zusammengebrochen und schließlich regungslos auf dem Boden lag.
Erst jetzt hatte Yngvar aber noch einen Kerl bemerkt, der etwa abseits gestanden hatte. M letzten Augenblick noch hatte sich der Nordmann hinter den Felsen retten können, einen Moment später und ein Pfeil hätte ihn sicher voll getroffen.
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