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  1. Beiträge anzeigen #321
    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Gerade nochmal gut gelaufen, war die Sache mit dem Überfall. Es hätte nur etwas ein wenig anders laufen müssen und es wäre ins Auge gegangen.

    Alon und Favril hatten das Hyr-Lager wieder erreicht und trennten sich sogleich wieder. Alon ass einen Happen und machte sich auf die Suche nach Ryu, um eine weitere Übungsstunde anzufragen.

    Doch er fand den Schmied nicht und so legte er sich schlafen. Sein Schlafrhytmus war chaotisch.

    Er träumte unruhig, die Bilder von Toten auf einem grauen Feld, Blut durchtränkte den Boden und ein übler Gestank lag in der Luft.

    Als er wieder aufwachte war schon wieder Abenddämmerung.
    Geändert von Alon (29.10.2010 um 18:32 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #322
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    San Daran machte einen Waldspaziergang. Xorag und Sir Rheinold waren noch im Lager und da er lange nicht mehr alleine gewesen war, hatte er sich kurz bei den beiden verabschiedet und war dann mit Sir Rufus zusammen losgegangen.
    Der kleine Affe fühlte sich wohl hier im Wald. Er kletterte hier hin, kletterte dorthin. Dann fing er mal eine Heuschreck oder einen Schmetterling. Doch die Schmetterlinge aß er nicht. Er schaute sie nur lange Zeit an, bis sie wegflogen und eilte ihnen dann lange hinterher, bis er dann wieder zu San zurückging.
    Dann bemerkte der ehemalige Pirat etwas merkwürdiges.
    Er sah viele Ratte im Gänsemarsch in einer geraden Linie entlanglaufen.
    Zuerst hatte er sie nicht gesehen, da die Linie etwas weiter hinten verlief. Schnell rannte er dorthin, doch die Viecher schienen ihn nicht zu bemerken. Der ehemalige Pirat zog sein Schwert und erschlug ein Tier, dann sprang er zurück.
    Nichts geschah.
    Verwirrt blickte er die Ratten an. Er konnte nicht sehen wohin sie liefen, doch das Verhalten war merkwürdig.
    Was sollte er nun tun?
    Wahrscheinlich wussten das Xorag und Sir Rheinold besser, also nahm er Sir Rufus in die Hand und eilte zurück ins Lager.

  3. Beiträge anzeigen #323
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline

    Feldlager bei Gotha

    Anfangs hatte ihr Handgelenk noch davon geschmerzt, dass sie es beim Kämpfen drehen musste. Nun jedoch hatte sie sich daran gewöhnt, und auch das Handgelenk, das Gewicht des Säbels in ihrer Hand spendete ihr nun ein gewisses Maß an Sicherheit. Kein wirklich großes, denn außer Hieben und Stichen beherrschte sie nichts, was schützen konnte. Bisher musste sie sich auf ihre Künste im Ausweichen und ihre Rüstung verlassen; um ihren Gegner überwältigen zu können, musste sie ein ums andere Mal auf eine List zurückgreifen. Nicht ehrenhaft, aber in einer Schlacht war schließlich kein Schiri oder so.
    Hieb, Drehung, Hieb, Stich. Sie probierte herum, aber eigentlich konnte sie sich sowieso kaum leisten, wenig Kraft in ihre Hiebe zu legen, die laut dem Ausbilder zu schwach waren. Die Schlacht ... was würde sie tun? Sie musste ihren Vater finden und es schnell hinter sich bringen, sie musste die Schlacht überleben. Überleben ... nur mit einem Schwert in der Hand, einer Rüstung, unfairen Tricks und Ausweichen. Das konnte schwierig werden. Sie hatte bereits am eigenen Leib erfahren, wie man abgewehrt wurde, sie hatte den Ausbilder beobachtet. Er hatte ihre Klinge abgelenkt, einmal hatte er sie geblockt. Das Blocken war auf Dauer zu umständlich, aber irgendwie sollte sie vor der Schlacht unbedingt lernen, direkte Angriffe abzuwehren. Einmal falsch ausgewichen und in die nächste Klinge gesprungen ... au, das würde ein böses Ende nehmen.
    Abseits übte sie, wie meistens. Die Düsternis war das geringere Übel, und sie wollte wirklich keinen anderen Söldner verletzen. Sie konnte nicht einschätzen, ob man dann sauer sein würde oder es als Unfall sähe, aber auf jeden Fall wollte sie die Streitmacht nicht schon vorher schwächen, durch so was. Drehung des Handgelenks, der Säbel bildete mittlerweile schon so etwas wie eine Verlängerung des Armes, aber nicht wirklich. Das Drehen, damit die einseitig geschliffene, gebogene Klinge immer zum Gegner wies, war ihr in Fleisch und Blut gegangen. Dennoch, in Vorbereitung auf die Schlacht schrie alles in ihr: Nicht gut genug!

  4. Beiträge anzeigen #324
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline

    Feldlager der Krushaks - Feuer der Urkmas

    "Ist alles vorbereitet Bruder?" es war die Stimme Brosh dar Urkmas, die sich an Gurk richtete. Die beiden höchsten Urkmas standen am Rand einer Lichtung in den Reihen der Orks... es war ein grosses Loch, eine freie Fläche in Kreisform in dessen Zentrum ein Feuer loderte.
    "Das Blut ist bereit mein Kriegshäuptling." lautete Gurks Antwort, er wies auf einen riesigen Kupferkessel am Rand der freien Fläche.
    "Gut, dann lass sie antreten." die Stimme Broshs war anders als sonst, oder anders als in letzter Zeit. Nicht herrisch, nicht führerisch, nicht von oben herab... zwar wie immer unanzweifelbar... aber diesmal war sie brüderlich, freundlich, fürsorglich und warmherzig.
    "Urkma!" donnerte dann Gurk "Die Ahnen rufen!" hallte seine Stimme über das ganze Lager, über das ganze Feld bis hin zum Feind.
    Sofort marschierten sie auf, schwer gepanzert, schwer bewaffnet, Blutdurstig, motiviert für die Schlacht reihten sie sich ein.
    Gurk Schritt zum Blutkessel neben dem ein Turm aus Holzschalen stand. "Ralkur um'r ok, tha un" sprach der Anführer der Elitetruppe als er die erste Schale mit Blut füllte und dem jüngsten Urkma überreichte. Die Worte entstammten einer uralten orkischen Sprache, die heute niemand mehr sprach, nur die noch die alten traditionellen Sprüche gewisser Rituale wurden in ihr gesprochen. Die genaue Bedeutung kannte niemand, aber es hiess soviel "Das heilige Blut der Ahnen wird deine Seele für die Schlacht reinigen".

    Nach und nach füllten sich die Schüsseln, während sich diejenigen die ihr Portion bereits bekommen haben im Kreis um das Feuer formierten. Jede Bewegung war einstudiert bis ins letzte. Sobald der nächste im Kreis stand kniete sich der vorherige nieder, sobald er kniete, legte der noch eins weiter davor seine Waffen ab, dann kam die Rüstung, dann sonstiger Körperschmuck, bis einer nach dem anderen im Lendenschurz um das Feuer kniete, vor sich seine gesamte Ausrüstung und im Zentrum der Auslegung eine Schüssel gefüllt mit Blut.

    Zufrieden beobachtete Brosh wie sich nach und nach seine Brüder ans Feuer gesellten.
    Er selber war der Häuptling, er würde warten, bis selbst Gurk sich hingkniet hatte.

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Während Faren seine routinemäßige Runde durchs Lager machte, hier und da eine Gruppe Söldner mit ein paar gezielten Tritten aufscheuchte, verfrühte Siegesfeiern beendete und einige unaufmerksame Wachen zusammenstauchte fegte der Wind mit einem unheilvollen Stöhnen über das zukünftige Schlachtfeld das schon bald mit dem Blut hunderter Männer, Frauen und Orks getränkt sein würde. Vom nahen Waldrand war das Hacken der Holzfäller zu hören, und dutzende von Fackeln huschten vor den Silhouetten der dunklen Stämme umher, während die Sklaven unablässig dabei waren Feuerholz zu schlagen und einige Söldner die begrenzte Fähigkeiten als Tischler besassen jene Speere herstellten die ihnen gegen die Reiterrei Monteras den Sieg bringen sollten. Als er den äußersten Rand des Lagers erreichte schälte sich vor ihm eine ihm inzwischen allzuvertraute weibliche Gestalt aus der Dunkelheit, und als der Schein seiner Fackel auf die Züge der ehemaligen Köchin fiel konnte er die Schweißtropfen erkennen die sich trotz der Kälte dieser herbstlichen Nacht auf der Stirn Kealas gebildet hatten.
    »Hey meine neunfingrige Ex-Sklavin, was treibst du hier draußen in der Kälte. Du solltest an einem der Feuer sitzen und dreine Kräfte schonen, du wirst sie in den kommenden Tagen brauchen.«, grüßte der Hüne die junge Söldnerin und betrachtete skeptisch die für einen erfahrenen Schwertkämpfer noch recht vorhersehbaren Hiebfolgen mit dem Säbel.
    Geändert von Faren (30.10.2010 um 00:09 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #326
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Feldlager der Krushaks - Feuer der Urkmas

    Die Zeit vor der Schlacht, war stets die Zeit der Rituale. Jede Orkkultur, jeder Stamm, jeder Clan hatte seine Prozessionen und Taten während eine sRituals. So war es auf Khorinis, so war es in den Nordlanden und so war es nun mehr hier, als der alte Clan der Urkmas sich vor den Augen der Krushaks sammelte und an seinem großen Feuer die ahnen der Urkmas ehrte.
    Der Ablauf war fest vorgelegt, jeder hatte zu wissen, was auf die erste Tat folgte und ein jeder ging dieser vor allem auch mentalen Sache hoch konzentriert nach.

    Es war nicht nur ein entkleiden aus Rüstung und ein ablegen der Waffen. Nein, legte der Krieger seine Waffe zur Seite, hieß es, dass er bereit war zu hören. Denn kämpfen tat er sein Leben lang. Legte er seine Rüstung ab, hieß es, dass er sich verletzbar machte. Aber auch darauf besann was er war - Mit ganzem Körper. Ein Ork und Urkma. Nahezu so wie sie auf die Welt kamen, so knieten sie vor dem Feuer und wurden sich mit dem Blick in das Feuer bewusst, dass immer Urkmas entwaffnet und entkleidet ins Feuer starrten wie sie heute und wie sie heute, vor der großen Schlacht standen.

    In jenen Momenten begannen sie eins mit den Ahnen zu werden, denn blickte man auf die Menge, so sah man vom Kampf und Kriegertum geprägte Leiber. Gesichter die ihren Vätern ähnelten und Gesichter deren VatersVäterväter sehr ähnlich aussahen. Und ihre Körper - sie waren gleich mit jenen die einst als Urkmas auf Erden wandelten. Von den ersten Urkmas bis heute hin. Es gab keine Unterschiede in jenem Moment. Man konnte durch die Zeit reisen und würde als Beobachter denken es hätte sich nichts verändert. - Orkkörper und -gesichter am großen Feuer der Urkma.

    Tat'ank'Ka war auch unter ihnen und nahm seinen Platz ein. Viel lag nicht vor dem Berserker. Eine Rüstung besaß er immer noch nicht, doch dafür viele Waffen die eine ganze Orkgruppe gefährlich machen konnte. Das Blut der Schüssel vor ihm machte ihn langsam verrückt. Blut und Berserker waren so eine Geschichte und so musste er umso mehr kämpfen, sich zu kontrollieren und zu entspannen, während seine Brüder sich sammelten und mit Brosh der letzte Urkma seinen Platz einnahm.
    "Ralkur um'r ok, tha un!", erklang es abermals. Stille, absolute Stille. Einzig der Wind und das knisternde Holz.
    Dann begann Brosh zu sprechen und hob die Schüssel...

  7. Beiträge anzeigen #327
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Neunfingrig. Den Göttern sei Dank hatten die Orks ihr nicht den Daumen abgeschnitten, selbst wenn ihr nicht mehr vorhandener Finger schmerzte. Das Trainieren hielt sie davon ab, den Phantomschmerz zu spüren. Die Hand umfasste den Griff des Säbels fest, auch wenn es sich anfühlte, als wäre der kleine Finger auf Abwegen. Aber hätten sie den Daumen abgeschnitten, dann könnte sie diesen Säbel gar nicht halten. Dann könnte sie nicht mehr richtig greifen. Sie hätte nie gedacht, dass sie den Orks dafür einmal danken würde.
    Sie lächelte scheu, aus einem Gefühl der Höflichkeit vielleicht.
    »Siehst du's nicht? Ich übe. Und so, wie du das hier anschaust, scheine ich die Übung nötig zu haben. Seit ich mit dem Kampf angefangen habe, übe ich täglich ... dadurch verbessert sich das Gefühl für den Säbel, und die Gewichtsprobleme mit der Waffe bleiben in letzter Zeit so gut wie aus.«
    Die Söldner an den Feuern waren angetrunken, ob sie sich zu ihnen gesellen wollte, wusste sie nicht. Lieber mied sie es und trainierte stattdessen. Training an der Waffe war in der Schlacht nützlicher als Training im Männerabwehren. Ein abgeschnittener Finger war bisher noch keinem der ruppigen Söldnergesellen ein Hindernis.
    »Faren ... dein Blick lässt annehmen, dass du dich im Schwertkampf auskennst. Ist dem so?« Sie ließ den Blick über seine Ausrüstung, seine Waffen schweifen. Bereit, wie alle Söldner, im Falle eines Angriffs zur Stelle sein zu können, wenn es um den Kampf ging. »Kannst du mir beibringen, Angriffe mit der Klinge abzuwehren? Bisher habe ich es nicht gelernt, aber es erscheint mir im Kampf wichtig.«
    Bittend sah sie ihn an, wartete seine Reaktion ab. Was er wohl sagen würde?
    Was wohl die Söldner denken mochten? Sie saßen am Feuer, angetrunken, rissen dreckige, grobe Witze, während Faren und sie abseits standen, dennoch erkennbar, dass niemand bei ihnen stand. Ob sie zotige Witze über ihren Boss wagen würden?

  8. Beiträge anzeigen #328
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Gen Hyr-Lager

    "Alle da?", fragte Ornlu und keuchte auf. Dreckig, verschwitzt und mit rasenden Herzen hockte er da und schnaubte durch. So wie der Rest seiner Leute. Die Orks hatten sie gejagt. Ziemlich lang und mörderisch, zählte man nur die Anzahl der Bolzen die in Holz einschlugen. Doch hatte die Wolfssippe auch zugeschlagen und guten Grund gegeben, so verfolgt zu werden.
    Zwei heftige Angriffe auf eine Eskorte für einen Handelskonvoi mit Waren gen Trelis waren ihr Werk. Trelis hatte natürlich reagiert und wollte seine Händler schützen, doch der Hinterhalt der Waldvölkler die zusammen mit einer Gruppe Falkenkrieger gemeinsam vorging, war effektiv.
    Orkische Offiziere wurden umgebracht und dann jene die mit Trelis handelten. Die Pfeile trafen sie. Varantische Händler deren Worte Trelis allein Gold brachten. Nun würden sie nicht mehr sprechen können, ragten doch Pfeile durch ihre Kehlen oder Lungen. Krieger waren zu ersetzen, aber nicht Händler die Trelis Gewinne wegen guter Kontakte brachten.
    Vak würde wohl vor Wut schäumen.
    Die Reaktion der Eskorte die damit versagt hatte fiel zwar heftig aus, doch weder Söldner, noch Assassinen oder Orks hatten ein gängiges Mittel gegen diese grünen Teufel die feige aus dem Dickicht schossen und die Wege unpassierbar machten.

    "Alle da! Hab einen Streifschuss und Okam rannte wohl in einen Ast.", meinte Vigo nach längerer Verschnaufpause.
    "Und ich bin mit dem Fuss umgeknickt. Aber das wird schon bei uns. Dann auf gen Hyr. Okam geht vor, wir hinterher.", wies der Druide an und es ging weiter. Okam lief los und auf jeden seiner Schritte landete ein Schritt eines der anderen Dreien. So dachte jener der ihre Fährte finden mochte nicht daran, dass es mehrere sind. Wie Wölfe die ihre wahre Stärke verbargen.

  9. Beiträge anzeigen #329
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline

    Irgendwo in den Wäldern bei Trelis...

    Ein leises Rascheln im Blätterdach und der kühle Wind, der hindurchpfiff. Normale Geräusche in einer unruhigen Nacht wie dieser. War es doch eine wahnwitzige Idee gewesen, wie die fünf Söldner unter dem Kommando von Messer-Jack den Wald durchforsten wollten, um die Rebellenschweine ausfindig zu machen. Danach ließen zumindest die Reaktionen des Trupps schließen. Immer wieder drehten sie sich um, blickten ins dichte Blätterdickicht, welches im Dunkel der Nacht nur halb so prächtig aussah wie am Tage. Die roten, goldgelben Blätter waren auch hier dunkel und undurchsichtig. Seit Stunden schien es, wurden sie schon von etwas beobachtet. Mal aus dem Gebüsch heraus. Mal aus den Baumkronen heraus. Doch wirklich feststellen konnten sie es nie.

    "He Jack! War 'ne scheiß Idee, herzukommen! Du scheiß Idiot erzählst uns was von Elite-Trupp und was is' los? Wir rennen seit Stunden in diesem bescheurten Wald rum, statt uns in Trelis zu besaufen! Sandwittchen tanzt heute in der Taverne, verdammt! Ich sag dir: Wir ham' uns verirrt!" beschwerte sich einer der Söldner, hochgewachsen und stolzer Träger einer Glatze, die das Mondlicht schwach reflektierte.

    "Verpiss' dich doch, wenn du keine Eier in der Hose hast du Weichei!" Unstimmigkeiten in dieser Truppe schienen wohl normal zu sein. Zumal der Glatzkopf mit der dröhnenden Stimme, die so zart wie Schmirgelpapier klang daraufhin nichts antwortete, außer ein trockenes "Ich geh' pissen...". Einen Moment später war er auch schon im Gebüsch verschwunden, um sich zu erleichtern. Derweil hielt der Rest des Trupps an und schaute sich erneut um. Zeit verging. Einige Minuten. Noch ein paar... "Is' der Typ schon wieder beim Scheißen eingepennt!?" begann der erste zu brummen, dessen Axt bei weiterer Schärfung wohl hauchdünn geworden wäre, zumindest gefühlt. "Schau' doch nach..." gab ein anderer, bewaffnet mit einer Armbrust und ansonsten recht hager ausschauend zurück. "Werd' ich! Und wenn ich recht hab', kriegt er auf's Maul!"

    Der nächste ging also in Richtung Gebüsch und dort, wo er seinen Kameraden erwartet hatte war jedoch nichts vorzufinden. Dagegen machte er einen anderen Fund. Eine seltsame Leuchtkugel kullerte langsam unter einem Busch heraus, erhob sich in die Lüfte und begann um den bärtigen Mann mit der Irokesen-Frisur zu tanzen. Erst skeptisch, aber dann dümmlich grinsend verfolgte er mit seinem übrig gebliebenen Auge den Bewegungen der Kugel. "Bist'n Kobold, was? Na komm, führ' mich zum Schotter!" sprach er mit dieser verachtenswerten Gier in der Stimme, ehe die Kugel sich in etwa einem Meter Abstand vor seinen Augen nicht mehr bewegte. "Was'n das nu'?" der Söldner neigte den Kopf schief und kratzte sich am Irokesen-Ansatz. Doch hatte er sich verschätzt. Ehe er wusste, wie ihm geschah zischte ein Pfeil direkt durch die Mitte der Kugel hindurch und ließ diese in tausende, kleine Lichtpartikel zerspringen, während das Geschoss selbst sich in die Stirn des vermeindlichen zweiten Opfers bohrte. Der Mann, dessen Sohn bei der Verteidigung des Hofes vorletzte Nacht gefallen war, fiel regungslos zu Boden. Nun konnte er endlich seiner Familie gegenübertreten.

    Währenddessen am Haltepunkt der restlichen Söldner. Die Ungeduld schien zu wachsen und das Rascheln in der Baumkrone einem in den Büschen gewichen zu sein. Doch wie man auch nachsah, so sehr man auch überlegte: es war nichts zu sehen. Seltsam, diese unregelmäßigen Waldgeräusche. Vor allem für welche, deren Hauptaufgabe darin bestand, Tavernenbier zu leeren und Frauen anzugrabschen. Und vielleicht das ein oder andere mal einen Schwächeren verprügeln. Und dann wurde es häufiger, dieses Rascheln. Es wechselte. Von einem Busch rüber zu einer Baumkrone, hin zu einem umgefallenen Baumstamm in der Nähe. Und dann wieder: Absolute Stille.

    Man konnte meinen, nicht einmal den Uhu inder Nähe zu vernehmen. Als wäre dieser zu Stein geworden. Der in eine Kapuze gehüllte Jack ging zu einem Gebüsch, nahe seiner Standposition, wo eben noch das Rascheln verklungen war und holte vorsichtig mit seinem Sax-Messer aus, welches einen Moment später durch das Dickicht hackte und lediglich einen Kaninchenbau freigab. Doch kaum warf er einen Blick über seine Schulter, wo ein paar dumpfe und ungewöhnliche Geräusche zu hören waren, sah er seine beiden restlichen Kameraden auch schon im Dreck gelegen. Der eine, kopflos am Boden liegend, der andere mit knapp fünf Pfeilen gespickt an einen Baum genagelt.

    Jack traute seinen Augen kaum, als er wieder nach vorne blickte und dort fünf Leute zu Gesicht bekam. Zwei mit Pfeil und Bogen, einer davon eine Frau, das Gesicht unter einer grünen Kapuze verdeckt, während der andere ein Mundtuch vorm Gesicht hatte. Ein weiterer, in der Hand ein blutbeschmiertes, großes Schwert. Und noch zwei, die mit ihren gespannten Bögen auf den Ästen über den anderen saßen.

    Die Aktion war ein voller Erfolg! Ganz nach der Manier ihres Volkes hatten Thyrvas, Vareesa, Ryu und zwei weitere Waldläufer diesen Söldnertrupp aufgerieben. Beobachten, entscheiden und zu schlagen. Die drei Schritte waren perfekt gelungen und nun war nur noch ihr "Anführer" übrig. Eine seltsame Gestalt, rote Kapuze über dem Kopf und eine noch seltsamere Maske im Gesicht, die eine Hälfte verdeckend. Ryu fühlte die Hitze in seinem Körper und trat langsam vor den Mann ins Mondlicht. Als er die Augen öffnete, leuchteten diese einen Moment bedrohlich orangefarben auf. Starr vor Schreck blieb der Maskenträger stehen, als der Templer ihm den Kopf seines Kameraden vor die Nase hielt.

    "Bring das zu Vak... Sag' ihm folgendes: Hier draußen wartet ein Shaba-Kar auf ihn. Und wenn er nicht den Mumm in den Knochen hat, werden wir solange die Köpfe seiner Männer schicken, bis er seinen Arsch hier raus bewegt, verstanden!?" doch der Truppenführer war noch immer starr vor Schreck. Es war alles so schnell geschehen. Ryu packte ihn am Hals und hob ihn ein Stück an. Lediglich die Zehenspitzen, des ungemein kleineren Mannes blieben noch auf dem Boden. "Ich habe gefragt, ob wir uns verstanden haben!" mahnte er mit einem knurrenden Unterton in der Stimme. Wieder glühten seine Augen für einen Moment, ehe er ihn nach hinten wegstieß und den abgetrennten Kopf seines Kameraden auf ihn warf. "Wenn ich herausfinde, dass meine Nachricht nicht ankommt ist es dein Kopf, den ich nach Trelis schicke, merk' dir das."

    Es dauerte nicht lange und schon waren die fünf Leute verschwunden, wie sie gekommen waren: Schnell und ohne Vorwarnung...

  10. Beiträge anzeigen #330
    Schwertmeister Avatar von Snydex
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    Snydex ist offline
    Das Schlittentraining klappte gut, ohne ein eingeschränktes Gebiet jedenfalls. Sein Lehrer hatte dies aber nun eingeschränkt und Snydex durfte nurnoch ziwschen zwei markierten Bäumen auf das Ziel feuern. Die Bäume waren ca. 2-3 Meter ausseinander sodass man rechtzeitig schießen musste, um überhaupt zu treffen.
    Snydex packte seinen Bogen und setzte sich auf den Schlitten. Sein Lehrer begann ihn zu ziehen und mit einem Ruck ging es vorwärts.
    Den Pfeil schon angelegt verschwand Snydex wieder in seiner Konzentration und, wie so oft, hatte er nur das Ziel vor Augen. Den Bogen spannte er schon bevor er in der Markierung war, er hatte nur sehr wenig Zeit. In der Markierung angekommen verspürte Snydex eine art Unruhe, ja fast Stress welchen er in letzter Zeit abgeschaltet hatte. Nicht verwunderlich war es daher, dass er sein Ziel verfehlte.

    Ich bin viel zu unruhig. Ich muss locker bleiben und die Ruhe selbst sein sagte er mehrmals zu sich.

    Er nickte seinem Lehrer als Zeichen eines Neuversuchs zu und mit einem Ruck ging es wieder vorwärts.
    Diesmal blieb er ganz ruhig, ruhiger als allemal zuvor und so ruhig, das er nichteinmal mehr das Zwitschern der Vögel hörte. Sein Atem wurde langsamer, ebenso wie sein Herzschlag.
    Kurz vor der Markierung spannte er den Bogen und nahm sein Ziel ins Visier.
    Völlig entspannt ließ er die Sehne los und sah zu wie der Pfeil mitten in das Ziel krachte. Er hatte es geschafft.

  11. Beiträge anzeigen #331
    Waldläufer Avatar von Die Eliteorks
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    Die Eliteorks ist offline

    Trelis - Vak burning Trelis

    Fast resignierend schlug die Faust auf den Tisch. Das Haupt war gesenkt und die Augen voller Zorn. Womit hatte er das verdient? Was hatten die Götter gegen sein Handeln? Wieso geschah dies mit seiner Stadt. Hatte er den Schöpfer erzürnt, als er den geheimen Vertrag mit Montera unterzeichnete? War es am Ende das Spiel des Schöpfers mit den Orks? Wollte er wirklich dar Urkma oben sehen?
    Nein - Vak schüttelte den Kopf, schnaubte auf und geriet in absolute Rage als er wieder das Fiepen einer Ratte vernahm die in seinen Thronsaal gekrochen kam. Der massive Eichentisch jagte durch den Raum und die Elitekrieger jagten nach dem Rattengetier. Doch es brachte nichts. Auf jede Ratte kamen fünf neue Ratten. Eine Plage suchte sie heim und es gab kein Mittel. Seine Schamanen waren unfähige Tölpel, seine Krieger für den großen Krieg, aber nicht Krieger die sich mit Ratten oder diesen grünen Ratten aus den Wäldern befassten. Die Söldner versagten und die Assassinen wollten immer mehr Gold. Und dann trat noch so ein kümmerlicher Späher in den Raum. Einen dunklen, abgebrohenen Pfeil hatte er in der Schulter. Blut hatte seinen Ledermantel verfärbt.

    "Mein Herr die Händler aus Bakaresh und Mora Sul...starben durch die feigen Waldmorras. Wir konnten ihre Pfeile nicht aufhalten...", sprach der Späher. Vak blieb ruhig und trug einen irren Blick im Gesicht.
    "Meine Krieger. Drei Dutzend an der Zahl konnten einen Konvoi nicht beschützen?", fragte er leise.
    "Eure Krieger leben...aber die Händler, Herr. Und der zweite Konvoi mit jenen aus Bakaresh...wurde...auch so überfallen...", sprach der Späher und machte einen Schritt zurück, da er dem Blick des Kriegsherrn nur mit Angst antworten konnte.
    Er schreckte auf! Doch Vak stützte sich nicht auf dne Späher, sondern auf eine Ratte die er mit der Pranke zerdrückte und ihr dne Kopf abbiss.

    "Sie zerstören meine Höfe. Sie töten meine Freunde die Trelis so viel Gold und Verträge brachten. Sie lachen über mich. Sie greifen meine Diener an. Sie greifen meine Krieger an. Sie zeigen sich nicht und verschwinden, wenn man sie zum Kampf fordert. Sie machen mir alles kaputt was ICH aufgebaut habe - Alles!... - die Ratten! - Sammelt die Truppen. Wir werden die grünen Ratten jagen. Und dann wenn wir ihre Leiber vor Trelis auslegen, kommen die Ratten in Trelis und verschwinden! Verschwinden! Ver - schwin - den! Meine Rüstung! Mein Kriegsschwert! Sofort!", brüllte Vak und war nicht mehr ganz bei Sinnen - zumindest für seine Leibgarde die etwas verwirrt wirkte.

    ~~~

    Draußen in Trelis stand dann ein großer Trupp der Elite-Truppen in Reih und Glied, während zwischen ihren Füssen überall Ratten umher huschten. Es war ein graues Meer und nirgends war man sicher. Jegliche Vorräte waren nicht sicher. Vak trat heraus, stampfte alles kaputt was im Weg war und trat vor seine Elite-Truppen.
    "Öffnet die Silos! Öffnet die Getreidespeicher!", befahl er.
    "Aber mein Herr! Ohne sie werden wir hungern! Es gibt sonst nichts!", sprach sein Versorgungsoffizier. Prompt hatte er einen orkischen Dolch in der Kehle.
    "Ohne dich hätten wir weit mehr und die Ratten wären nicht hier. Du hast versagt! - Los öffnet die Speicher! Lasst sie rein kommen und dann zündet sie an! Trelis wird überleben, wenn der Handel wieder läuft! - Los!", brüllte Vak der übergeschnappt war. Selbst als auf ihm zwei Ratten krabbelten, schien er gerade nicht in Rage zu sein, sondern begann laut zu lachen.
    Er lachte noch lauter, als die Silos wirklich brannten und ließ sich eine Fackel geben um das Hauptsilo anzuzünden.

    Ein verrückt werdender Ork zündet Trelis an

    "Und wnen ir zurück sind, bauen wir aus Trelis die größte Stadt der Welt! Oraks! Vorwärts! Wir gehen grüne Ratten jagen!", brüllte der Kriegsherr und marschierte vor. Hinter ihm so gut wie die halbe Garnison von Trelis. Einzig die Sölder ließ man in der Stadt. Zum Ratten erschlagen waren sie besser geeignet. Der irre Vak begann laut ein Kriegslied zu singen...

    Tat'ank'Ka
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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Tooshoo|Gilde: Waldvolk|Rang: Hüter des Waldes
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    Faren ist offline
    »Machst du Witze Mädchen, natürlich tue ich das, die Orks haben mich sicherlich nicht wegen meines Charisma zum Elitesöldner gemacht.«, lachte der Hüne, zog seinen Anderthalbhänder und strich beinahe zärtlich über die Klinge wobei er Keala mit einem funkelnden Blick bedachte. »Meine Lehrmeisterin war wohl eine der talentiertesten Kämpferinnen die je im Dienste der Orks standen, und wer so lange auf dem Schlachtfeld überlebt hat wie ich lernt mit der Zeit auch den einen oder anderen Trick, die meisten davon würden die Flaschen aus Vengard allerdings als schmutzig und unehrenhaft bezeichnen. Die Tatsache das du bisher nicht gelernt hast dich zu verteidigen finde ich jedoch nicht sonderlich erfreulich, ich hatte erwartet das Ra'mon euch gründlicher ausgebildet hat anderereits hatte er nicht sonderlich viel Zeit um euch den nötigen Drill zu verpassen.«, erwiderte Faren und verspürte einen Anflug von Sorge, Keala war ihm irgendwie ans Herz gewachsen und in gewisser Weise fühlte er sich für sie verantwortlich. Die Vorstellung das sie in der Schlacht sterben könnte bereitete ihm Unbehagen, sorgte dafür das sich in seinem Bauch ein eisiger Klumpen bildete, ganz ähnlich jenem Gefühl das ihn jedesmal befiel wenn ihm klar wurde das sein Waffenbruder wieder einmal nur knapp einer lebensgefährlichen Situation entkommen war.
    »Also gut, ich werde dir die Grundlagen der Verteidigung beibringen. Wichtig ist das du wenn du einen Angriff blockst es immer mit dem Blatt tust, andernfalls riskierst das deine Schneide Scharten davon trägt. Allerdings ist diese Art der Abwehr für dich ungeeignet, da du nicht genug Kraft besitzt um dem Angriff eines kräftigeren Kriegers entgegen zu halten. Stattdessen solltest du die Klinge deines Gegners mit Hilfe deiner eigenen ableiten, in deinem Fall nach unten da dein Säbel keine vernünftige Parierstange besitzt, außerdem musst du darauf achten das die Schneiden niemals in einem senkrechten Winkel aufeinander treffen. Aber genug der Theorie, ich werde dich jetzt angreifen und du wirst versuchen mich abzuwehren, klar?«, erklärte der Hashashin und bedeutete der jungen Söldnerin sich zu verteidigen.

  13. Beiträge anzeigen #333
    Schwertmeister Avatar von Snydex
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    Snydex ist offline
    Er hatte es geschafft auf ein Ziel in einem abgegrenzten Bereich zu schießen. Aber was wenn er selber rennen musste und dabei noch ausweichen? Das sollte er nun herausfinden.
    Sein Lehrer würde den Schlitten nun in Zick-Zack Bewegungen ziehen, um das Training etwas zu erschweren. Snydex allerdings wollte zuerst mal ohne Bogen loslegen, um das Gleichgewicht abschätzen zu können. Sein Lehrer zog also wieder den Schlitten und mit einem erneutem Ruck ging es vorwärts.
    In ruckartigen Bewegungen ging es nun Rund. Es war wirklich extrem schwer das Gleichgewicht auf einem sich schnell bewegenden und wackelndem Schlitten zu halten.
    Nach einigen Versuchen fiel es Snydex aber dann schon leichter und er nahm den Bogen hinzu. Auch dies schien am Anfang fast unmöglich zu bewältigen. Durch die ständigen unerwarteten Bewegungen konnte man das Ziel fast nie sehen.
    Snydex aber war sich seiner Sache sicher und versuchte es bis der Pfeil letztendlich in dem Ziel einschlug und er auch diese Hürde gemeistert hatte.

  14. Beiträge anzeigen #334
    Ehrengarde Avatar von Brosh dar Urkma
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    Brosh dar Urkma ist offline
    Als auch die Schüssel Broshs gefüllt war schloss der Kriegsherr die letzte Lücke im Kreis der Urkmas, sie war genau so gross und liess genau so viel Platz wie der Häuptling brauchte.
    Er kniete sich neben Gurk, der bereits seine Waffen auslegte, und tat es ihm gleich.
    Zuerst legte er das Krush Varrach neben sich, die leichte orkische Hellebarde aus dem Erz Ruk'Kars, die seltenst benutzte Waffe des Kriegsherrn und doch ein Mordwerkzeug. Dann löste er die Scheide seines Krush Varroks vom Gürtel, das alte uralte Krush Varrok, das ihm Gargomok damals gelassen hatte, es war das einzige Zeichen der Ehre das man ihm mit auf den Weg nach Khorinis gegeben hatte und es würde das erste sein, was er Gargomok zurückgeben würde, wenn Brosh jemals wieder in die Heimat zurückkehren würde. Er würde es ihm direkt zwischen die Rippen rammen, für sich selbst und für seinen Vater.
    Als nächstes legte der Kriegsherr die Dämonenklaue vor sich auf das Feld, Tat'ank'ka hatte sie damals geschmiedet... wobei geschmiedet hatte er nur den Schaft, die Waffe an sich, aber die Klaue selbst entstammte dem Dämonen, den Ruk'Kar ihnen als Geschenk vom Himmel geschickt hatte, sie war quasi unzerstörbar und widerspiegelte die Macht Urkmas.
    Schliesslich griff Brosh dar Urkma mit beiden Händen gleichzeitig hinter sich, da wo seine beiden Meisterstücke befestigt waren, das Krush BroKash seine Kriegsherrenaxt aus orkischem Stahl gefertigt und seit er auf Myrtana wanderte sein treuer Begleiter und schliesslich das Mush'Rok, die Schlampe des Krieges, die Axt die er besass seit er Elitekrieger war, die Axt die für Blut alles tat und schon sehr viel durchgemacht hatte. Es folgte die Peitsche, die er feinsäuberlich aufrollte und an ihren Platz legte, es war das erste, was ihm in seinem neuen Leben auf Khorinis gegeben wurde, eine Peitsche um über die schwachen zu herrschen und die Sklaven der niederen Rasse zur Arbeit zu bewegen.
    Als letztes legte er noch das Jagdmesser nieder, das erste grosse Werk Tat'ank'kas und seither treuer Begleiter Broshs, hauptsächlich dazu da Trophäen von erlegten Tieren zu trennen.
    Nachdem er seine Waffen abgelegt hatte, die Lanze zählte er nicht dazu, sie war mehr Thugdoks Waffe, als die seine, begann er langsam seine Rüstung zu lösen. Zuerst die Schulterpanzer mit den Dämonenhörnern, dann den schwarz glänzenden Brustpanzer mit den rot funkelnden Dämonenaugen auf der Brust. Es folgte der Plattengürtel, die Arm und Beinschienen und schliesslich die Unterrüstung aus dem undurchdringbaren Leder des Wyrdraks. Fast schon zögerlich, aber ohne es sich anmerken zu lassen trennte er sich schliesslich von seinen Plattenhandschuhen, sie gehörte schon immer zu ihm und waren schon mehr Körper als Rüstung.
    Zu guter letzt löste er das Amulett der Ahnen von seinem Hals, das einzige Stück, das ihm von seinem Vater geblieben war, es erinnerte ihn stets daran niemals zu ruhen, ehe alle bezahlt hatten, die bezahlen mussten.

    "Wir sind Brüder." erhallten dann seine Worte als er, nur mit seinem Lendenschurz bekleidet die Schüssel mit dem Blut hob. "Brüder" wiederholten die Urkmas "Hier und überall" erneut wiederholte der ganze Clan die Worte ihres Häuptling "Wir kämpfen gemeinsam" immer wenn Brosh pausierte sprachen ihm seine Anhänger nach "Unser Blut ist rein" langsam führten die Urkmas ihr Hände in die Schüssel voller Blut "Ahnen gebt uns die Kraft..." die Blutigen Hände wurden auf die Oberarme gedrückt und mit den Fingern zogen sie rote Striemen bis zu ihre Händen "...die Präzision..." dasselbe folgte mit der anderen Hand "... den Mut..." diesmal drückten sie ihre Blutigen Hände auf die Brust, da wo das Herz eines Orke schlug und zogen die Striemen quer über ihren Körper "...und die Macht" mit diesen Worten drückte jeder sein Gesicht in die Schale voller Blut.
    Brosh hatte nicht die Zeit einen Gedanken an Tat'ank'kas Schwäche für Blut zu verlieren... entweder schaffte er es zu kontrollieren, so wie es Brosh tat oder er war eben zu schwach.
    Nein es war für den Kriegsherr gar nicht möglich einen Gedanken daran zu verschwenden, der Geruch das Blutes, als es sein Gesicht berührte, als es ihm in die Nase lief und als er die Schüssel austrank... machte ihn wahnsinnig, der warme Lebenssaft liess ihn Ruk'Kars Geist spüren, sie waren fast eins, der Kriegsherr fühlte, wie das Blut seinen Rachen herunterfloss, es schien zu brennen, es füllte ihn voll Gier nach mehr, nach Blut, nach Tod, nach Vergeltung... es füllte ihn mit Hass auf die Schwachen, auf die Missgeburten, auf die kranken Orks unter Varek, er fühlte wie sich das Blut in seinem Magen sammelte, sich aber sofort den Weg in seine Blutbahn suchte und damit nicht nur seinen Kopf, seine Gedanken füllte, nein seinen gesammten Körper erfasste.
    Mit letzter Kraft der selbstkontrolle legte er die leere Schüssel zitternd auf den Boden zurück, dann erhob er sich, breitete seine muskelbepackten Arme weit aus und brüllte... er brüllte so laut, so zornig, so furchteinflössend wie nie zuvor, das gesamte Feldlager schien zu erzittern, doch das Gebrüll Broshs klang nicht ab, immer und immer wieder holte er erneut Luft um seinem Gebrüll kraft zu verleihen, jeder einzelne Muskel in seinem Körper spannte sich... der Kriegsherr war in seinem Element, wenn der Morgen grauen würde, würde er den Feinden entgegentreten... und kein einziger würde überleben.

    Schliesslich stimmten die restlichen Urkmas in das Gebrüll ein... die Erde schien zu Beben, die Götter selbst schienen auf die Erde zu steigen, das Feuer im Zentrum der Urkmas flackerte und eine dunkle Wolke zog am Himmel auf, ehe die Urkmas, unebwaffnet ungepanzert, so wie der Schöpfer sie schuf langsam in den alten Kreistanz um das Feuer einstimmten... ihr Gebrüll klang nicht ab, vielmehr wurde es rythmisch.

  15. Beiträge anzeigen #335
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    „Ich danke dir“, sprach Medin und hatte aufrechten Respekt vor der Entscheidung Thorwyns. Trotz der Strapazen, die er durchgemacht haben musste, trotz der Ausnahmesituation, in der er sich immer noch befand und trotz der inzwischen wahrscheinlich auf den Gipfel gesteigerten Abneigung gegen jegliches Risiko, vertraute er dem Paladin. Und der vertraute ihm, sodass er ihm möglichst kurz und prägnant schilderte, was er benötigte. Zwei warme Mäntel, die die Kälte abhielten. Ein wenig Verpflegung, damit sie zumindest bis zum nächsten Dorf oder Hof kamen, um sich dort etwas zu organisieren. Das schwierigste waren aber die zwei Schwertern und das Pferd, nach denen er verlangte. Nicht irgendwelche, sondern Medins Schwerter, die wahrscheinlich irgendwohin verbracht worden waren, und Parceval, das Pferd des Streiters.
    „Wenn es dir irgendwie möglich ist, die zu beschaffen, wäre ich dir sehr verbunden“, endete die Beschreibung. „Aber ich kann auch verstehen, wenn du das nicht schaffst. Du solltest dir Hilfe suchen, doch sei vorsichtig, mit wem du darüber sprichst.“ Er zögerte kurz, fällte eine Entscheidung.
    „Du kannst versuchen, dich an den Großmeister Ferox zu wenden. Er wird wissen, ob er dir vertrauen kann oder nicht … er wusste es auch bei mir.“
    Medin hielt inne und spähte abermals in den Wald hinaus. Noch immer war nichts zu sehen. Ob die Mitflüchtlinge nach Thorwyn suchten? Sie hielten sich schon länger als gut war hier auf. Es wurde Zeit, dass sie weiter kamen. Daher beeilte sich der Krieger dem Soldaten noch Zeit und Ort des nächsten Treffens zu beschreiben. Eine Schlucht, die von der alten Hauptstraße, die von Vengard nach Westen führte, nach zwei Wegstunden in nordöstlicher Richtung abzweigte. Irgendwo tief in der Schlucht dort würde er ihn erwarten – und sich vergewissern können, ob auch niemand Thorwyn folgte.
    „Wenn du willst, können wir dich ein Stück des Weges Richtung Vengard begleiten“, schloss er schließlich ab. „Aber wenn du lieber zu deinen Gefährten willst, trennen sich unsere Wege hier.“

  16. Beiträge anzeigen #336
    Abenteurerin Avatar von Aramee Feles
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    Aramee Feles ist offline
    Leicht verzweifelt saß Aramee in der Küche des Gasthauses, schüttelte den Kopf. Es war doch zum Haareraufen: Natürlich war nach dem einen Tag auch die Gruppe der Halbwüchsigen nicht wiedergekommen, und jetzt war es tatsächlich soweit: Sie hatte keine Gäste mehr. Nicht, dass sie damit die Einzige war - auch die anderen Besitzer der Tavernen, Gaststätten und Übernachtungshäuser murrten hinter vorgehaltener Hand. Es war einfach niemand mehr da, der in diese Stätten kommen konnte. Söldner und Orks waren in der Schlacht, und es gab keine Ein- und Ausreisenden, die sie hätte versorgen könnte.

    Also saß sie jetzt hier.

    Und wusste nichts mit sich anzufangen.

    Es war ein wirklich verdammt verabscheuungswürdiger Zustand. Aramee wollte nicht mehr hier sein, wollte nur noch weg und raus - nur konnte sie doch nicht das, was ihr Vater ihr zurückgelassen hatte, einfach im Stich lassen. Unentschlossen ließ sie im Kreis, hatte sich in dem Gastraum die Tische schon so hingestellt, dass sie nicht mehr an irgendwelche Ecken und Kanten stieß, sondern gemütlich im Kreis laufen konnte. Die Vorkommnisse in letzter Zeit hatte sie wieder einmal darin bestätigt, was sie schon immer geglaubt beziehungsweise gewusst hatte - sie war als Frau vielleicht nicht besonders schwach, aber als Mensch war sie es.

    Lautes Pochen an der Tür. Die junge Frau zuckte zusammen. Wer war das? Sie hatte die Tür natürlich geöffnet, sie im Laufe des Tages aber wieder verschlossen - es kam eh niemand. Aber dieses Klopfen hörte sich nicht so an, als wolle derjenige, der so klopfte, nur auf ein Bier hereinkommen. Die Stimmen dahinter unterstrichen diesen Eindruck nur - sie sprachen von ihr. Aber es waren keine Komplimente, eher schlimmste Gossensprache über Mädchen, die sich auf dem Strich verkauften. Nur eben über sie, Aramee, die nichts andere gewollt hatte als sich zu verteidigen. Aber diese Halbstarken wussten sich in ihrer Position als einige wenige der Verbliebenden zurechtzufinden - und nahmen sich das, was sie wollten. Jedenfalls glaubten sie sich in dieser Position, aber Aramee beschloss, jetzt endgültig, nicht mehr hier in Montera zu bleiben. Sie antwortete auch dem Klopfen nicht, das immer herausfordernder und brutaler wurde. Sie schnappte sich ihr Messer, einiges an Proviant, zog sich einen festen Mantel an, schulterte ihren Rucksack und spähte noch einmal zur VOrdertür, die sich mittlerweile unter den Schlägen der Männer bog. Sie spürte Furcht wie eine Blume in ihr selbst aufkeimen, eine Blume, die zu schnell wuchs als das man sie wie Unkraut herausreißen konnte. Also lief sie. Zum Hinterausgang, der eigentlich für Lieferanten gebaut worden war, und floh. Floh aus der Taverne, nach einem Weg, aus Montera zu entkommen - ohne von den verbliebenen Orks getötet zu werden. Aber... so viele waren nicht mehr hier. Es musste Lücken in ihrer Verteidigung geben!

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #337
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn nickte nachdenklich zu den ersten Bitten des ehemaligen Generals. Mäntel und Verpflegung dürften wohl die geringsten Schwierigkeiten bereiten, auch wenn er momentan nicht wusste, wie er das Geld dafür auftreiben sollte oder wie er sonst an die gewünschten Dinge kommen konnte. Aber die Schwerter? Und ein ganzes verdammtes Pferd? Das war natürlich nichts, was man einfach auf dem Marktplatz kaufen konnte, Medins Eigentum wurde sicher irgendwo verwahrt. Irgendwo, wo jemand wie Thorwyn es nicht so einfach erreichen konnte. Und in der Stadt nach Leuten zu fragen, die den vermeintlichen Verräter für unschuldig hielten und bereit waren, ihm zu helfen, war sicher auch keine gute Idee. Er würde sich also an diesen Großmeister halten müssen, so unangenehm es ihm auch war. Doch es schien der sicherste Weg zu sein.
    „Großmeister Ferox“, murmelte der Flüchtling vor sich hin. „Gut, ich … dann werde ich es versuchen. Hoffentlich kann er mir wirklich helfen, sonst …“ Er zuckte die Schultern.
    Sonst sieht es schlecht aus. Für einen abgerissenen Typen wie ihn war es ohne fremde Hilfe garantiert ein Ding der Unmöglichkeit, auch nur in die Nähe von Medins Besitztümern zu gelangen. Konzentriert murmelte er noch ein paar mal die Wegbeschreibung vor sich hin, damit er sie nicht vergaß. Als er der Meinung war, dass er sie vorerst nicht vergessen würde, blickte er auf.
    „Ich glaube, es ist besser, wenn ich meine Freunde suche“, sagte er. „Sie … sie müssen irgendwo in der Nähe sein. Und ich glaube, sie können mich auch schnell finden, wenn alles in Ordnung ist. Bei den ganzen Spuren.“ Und wer weiß, was Leyla noch so kann.
    Langsam erhob er sich. Er fühlte sich immer noch etwas erschöpft, doch er würde schon noch eine Weile durchhalten. „Ich, ähm, werde niemandem etwas erzählen“, sagte er noch einmal. „Und danke … für mein Leben. Vielleicht kann ich es ja ein wenig wiedergutmachen.“
    Einen Moment noch stand er unschlüssig herum und suchte nach der besten Möglichkeit, sich zu verabschieden. Doch auch wenn er die letzten Monate nicht in einem Bergwerk fernab jeder menschlicher Zivilisation verbracht hätte, wäre ihm wohl nichts eingefallen, und so nickte er den beiden nur knapp zu und machte sich so leise wie möglich davon.

  18. Beiträge anzeigen #338
    Ritter Avatar von Dekker
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    Dekker ist offline
    Gedanken
    kurz leuchteten sie in seinem Kopf auf, verblassten im nächsten Moment und schon den Bruchteil einer Sekunde später konnte sich Dekker nicht mehr an sie erinnern.
    Die Tage waren stürmisch gewesen, nicht meterologisch, sondern metaphorisch. Das Waldvolk war in Bewegung, der Krieg in den Wäldern war nicht mehr zu übersehen. Überall entdeckte Dekker auf seinen Streifzügen die Spuren seiner Brüder und er erkannte nach und nach, was passierte.
    Bartimäus war vor Tagen verschwunden, er wollte nach Beria oder so etwas, aber es war Dekker egal. Der Junge musste warten, es gab wichtigeres!
    Dekker hasste den Krieg, er hasste die Zerstörung, die er über die Wälder brachte... Über seine Wälder...
    Er roch das Feuer, das irgendwo brannte, er sah die umgeknickten Zweige, die gefällten Bäume, die niedergetrampelten Büsche...
    Das Waldvolk war bekannt für seinen schnellen, brutalen Weg Krieg zu führen. Oftmals wusste der Gegner nichtmal, mit wem er es zu tun hatte, bis es dann zu spät war.
    Aber diesmal war es anders, es war nicht die Eroberung von Okara oder etwas derartiges gewesen, man legte sich mit einem mächtigen Feind an... Mit Trelis.
    Dekker verstand die Hintergründe des Kriegs nicht, aber sie waren für ihn eher sekundär. Was interessierten ihn die Machenschaften der Orks und des Waldvolks untereinander, aber wiedermal überschritten sie Grenzen und zerstörten das, was Dekker heilig war.
    Es war ihm egal, wer aus diesem Streit als Sieger hervorging, natürlich schlug irgendwo in seinem Inneren noch etwas für das Waldvolk, aber wenn man dadurch den Wald retten könnte, würde er auch dessen Untergang in Kauf nehmen.
    Seit Tagen befand er sich nun im unmittelbaren Kampfgebiet, immer wieder beobachtete er Grüppchen der Waldläufer, die sich in ihrem eigenartigen Tanz formierten.
    Ein Außenstehender hätte die getarnten Soldaten für bescheuert oder unzurechnungsfähig erklärt, wie sie da von Position zu Position im Dickicht huschten, aber Dekker wusste, was es damit auf sich hatte.
    Sie hatten die Händler getötet, die nach Trelis wollten, sie hatten die Orksoldaten nicht angegriffen... Einzig eine gezielte Salve und das Ziel war erledigt und noch ehe die Orks verstanden, was los war, waren die Waldläufer verschwunden.
    Nach und nach hatte sich der Kreis immer enger gezogen, mehr und mehr Guerillaattentate wurden verübt und Dekker wusste, dass sich die Lage zuspitzte.
    Umso vorsichtiger war er geworden, er hatte sich in kleine Verstecke zurückgezogen und hatte dort Stunden ausgeharrt, aber dennoch war er mitten im Geschehen. Er spürte immer mehr Aggression um sich herum und er wusste, dass die Situation eskalieren würde... Gegen Mittag war der Gestank des Feuers aufgezogen, schwarze Wolken waren über Trelis aufgetaucht und hatten die Sonne getrübt... Die Atmosphäre für den letzten Akt war gegeben.
    Wieder und wieder sah Dekker Waldläufer in Verstecken sitzen oder sich neu positionieren. Er hatte sogar Arkantos gesehen, wie er mit einer Handvoll Falkenkrieger eine Position an einer Baumgrenze eingenommen hatte. Es war angerichtet.
    Die Bögen der Elitebogenschützen waren wohl frisch bespannt, ihre Gesichter mit grünlichem Matsch beschmiert, ihre Kleidung gespickt mit Lau und Ästchen, die ihre Tarnung perfekt machten.
    Ihre Augen suchten den Horizont ab, wartend darauf, das etwas passierte.
    Es musste ein Ende haben!
    Aber Arkantos schien nicht der Anführer der gesamten Streitmacht, wenn man es Streitmacht nennen wollte, zu sein. Es war ein alter Bekannter von Dekker... Ornlu.
    Der Trupp des Druiden bestand aus vier Mann, drei ihm unbekannte Gesichter, vielleicht hatte er sie irgendwann einmal gesehen, irgendwo in Silden oder dergleichen, aber es war irrelevant, denn viel zu bekannt war ihm das Wetter gegerbte Gesicht Ornlus.
    Der Druide schien entschlossen diesen Krieg zu führen und er würde ihn bis zum bitteren Ende führen, selbst wenn der Wald in Flammen aufgehen würde.
    Auch diese Gruppe war getarnt, Dekker hatte lange gebraucht, sie überhaupt zu entdecken, aber schließlich hatte er Ornlus rote Tätowierungen gesehen, die selbst im rötlichen Herbstlaub auffielen.
    Es muss ein Ende haben! Schrie die Stimme in Dekkers Kopf erneut und er wusste, dass es wahr war.
    War es das wert? Schrie eine andere Stimme... War es wert diesen Krieg dadurch zu beenden, einen guten, alten Freund zu töten und dabei vermutlich selbst zu sterben?!
    Aber es gab nur eine Antwort darauf: Ja.
    Die Distanz zu den Stadtmauern von Trelis war nicht sonderlich bedeutend, vermutlich mit einem Pfeilschuss überbrückbar, aber Dekker wusste, dass nur wenn er, nachdem er Ornlu getötet hatte, das Innere der Stadt erreichen würde, hatte er eine reelle Chance zu überleben.
    Aber die Distanz war zu groß und er war nicht schnell genug, er würde es wohl kaum auf die Brücke schaffen, ehe ein Pfeil ihn niedergestreckt hätte.
    Das nächste Problem wäre dann nicht von den Orks niedergestreckt zu werden... Verzwickt.
    Dann würde er wohl sein Leben opfern müssen, dachte er, während er langsam und vorsichtig durchs Unterholz kroch.
    Die Holzfällerhütten waren größtenteils zerstört, aber das war nicht relevant, Dekker wollte ohnehin ein Stück weiter.

    Sein Tempo war inzwischen minimal, er durfte nicht auffallen und er kannte die Adleraugen der Waldläufer. Wenn sie ihn jetzt sahen, zwischen der feindlichen Linie und der eigenen, würden sie ihn ohne mit der Wimper zu zucken niederstrecken.
    Aber gleichzeitig hatte Dekker mit sich selbst zu kämpfen, er musste Ornlu töten, um diesen Krieg zu beenden, um diese Sache zu einem Ende zu bringen! Er spürte, wie seine Emotionen sich in einen Rausch steigerten, er spürte dieses Gefühl, dass ihm die Beine wegzog!
    Wie lange hatte er geübt sich so unter Kontrolle zu halten, es zu unterdrücken, zurückzudrängen! Er atmete schneller, versuchte diese Metamorphose "wegzuatmen", er versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
    Ganz flach legte er sich auf den Boden, er spürte den leicht feuchten Untergrund. Er konzentrierte sich auf die Oberfläche der Holzbalken, die um ihn herum verteilt lagen. Er versuchte ein Teil seiner Umgebung zu werden, ein unauffälliger, lebloser Teil.
    Er war dabei es zu unterdrücken, er schaffte es! Er drängte es zurück!
    Doch eine Sekunde später war er herausgerissen, weggerissen von seiner Umgebung und schon kam das Gefühl wieder! Dieser verdammte Lärm! Woher kam dieser Lärm!?
    Langsam kristallisierten sich Laute heraus, der Krach bekam eine Melodie, er bekam Silben und Wörter... Wörter, deren Sinn er nicht verstand, aber die er irgendwann einmal gehört hatte...
    Faring...
    Das waren Orks!
    Er spürte augenblicklich umso mehr, wie die Situation eskalierte. Das Gefühl war nun nicht mehr zu bremsen, es schäumte über, es schappte aus ihm heraus! Sein Blick schärfte sich, seine Zunge schmeckte den Russ, der sich langsam legte, seine Nase roch das verbrannte Fleisch, seine Ohren hörten das Kampflied und er wusste, dass es jetzt an der Zeit war.
    Seine Hand zog zitternd einen der Harpyienpfeile aus dem kleinen Bündel, das neben ihm lag.
    Tödlich sicher fuhren seine Augen über die Waldgrenze, aber er wusste bereits, dass er es nicht tun konnte. Es war Ornlu, es war dieser Mann, dieser Freund von ihm, es war das Waldvolk, Silden, Griffin, Heimat!
    Er war Waldläufer! Und er würde immer Waldläufer sein.
    Mit einem Mal hatte er sich unter Kontrolle, noch immer waren seine Sinne geschärft, die Kraft schien immer noch in ihm zu sein, aber auf eine andere Art und Weise!
    Langsam und unhörbar kroch er vorwärts, weg von den verfallenen Hütten, aber jetzt brauchte er auch nicht mehr vorsichtig zu sein... Die Aufmerksamkeit der Waldläufer war auf die Orks fixiert, die gerade über die Brücke kamen...
    Dekker fühlte die Federn des Pfeils in seiner Hand und er war froh, dass er sich so entschieden hatte.
    Schnell hatten seine Augen die ideale Position ausgemacht, eine Astgabel in einem Apfelbaum, dessen Blätter großteils noch kraftlos und gelblich an seinen Zweigen hingen.
    Er war ein Teil seiner Umgebung geworden, weil er war Waldläufer, er war ein Bruder jener Männer, die da saßen und auf die Orks warteten, die ihr Leben gaben, damit andere Leben konnten!
    Behände, aber unauffällig stieg er von Ast zu Ast des gedrungenen Bäumchens, ehe er die Position erreichte, die er sich ausgesucht hatte.
    Das Blickfeld war ideal, aber gleichzeitig schien es so, als könne man ihn von hier oben aus nicht sehen. Die Distanz zu der Orkgruppe war gewaltig, aber machbar für einen versierten Schützen!
    Seine Augen fanden Arkantos' Gruppe, die bereit war loszuschlagen. Auch schien er das Leuchten Ornlus Augen zu sehen, die Erregung war ihm selbst auf diese Distanz anzusehen.
    Aber das war egal! Die Männer würden nicht in Gefahr geraten, denn der Krieg würde noch zuvor ein Ende nehmen!
    Es war unschwer den Anführer des Orktrupps auszumachen, nicht nur war er größer und bulliger, als seine ohnehin gewaltigen Begleiter, auch schien er den Takt für das Kriegslied vorzugeben, das das kleine Heer sang, während sie die Brücke überquerten... und außerdem war es eine gigantische Rüstung, die das Grünfell trug.
    Die Verzierungen waren unübersehbar, die Panzerung war ästhetisch ein Meisterwerk, aber Dekker wusste aus Erfahrung, dass sie auch den besten Schutz gegen Angriffe bot... Aber Orks trugen keine Helme.
    Immer weiter wälzte sich die Truppe nach vorne, fast schon waren sie auf gleicher Höhe mit Dekker aber wohl gut hundert Schritte entfernt...
    Trotz einer enormen Anspannung und Aufregung war Dekker äußerlich ruhig. Mit der Präzision eines Uhrmachers hob er den Bogen und begutachtete nochmal die Sehnenspannung, er spürte den leichten Windhauch durch die Blätter rascheln und wusste ihn zu bewerten.
    Immer weiter bewegte sich der Trupp nach vorne und Dekker wusste, dass es an der Zeit war zu handeln.
    Die Zielfläche war circa zwei Handspannen im Durchmesser, was eigentlich machbar, aber auf diese Distanz eine enorme Herausforderung bedeutete.
    Aber ich bin ein Waldläufer! Schrien die Stimmen in seinem Kopf im Chor.
    Sein rechter Arm war gerade ausgestreckt, er zitterte kein Stück, sondern hielt den Bogen einfach fest umklammert. Ein letztes Mal drehte er den Pfeil zwischen den Fingern seiner linken Hand, ehe er ihn auf die Sehne legte.
    immer mehr spannte er die Sehne, genoss den Zug, der deutlich zu spüren war, er fühlte, was in seinem Bogen passierte und er liebte diese Empfindung!
    Er war nichtmehr damit beschäftigt das Rauschgefühl in sich zu unterdrücken, er genoss es viel mehr, weil es es kontrollieren konnte.
    Er lächelte, als er die Sehne nach vorne schnalzen ließ.
    Er lächelte, als er den massigen Körper zusammenbrechen sah.
    Er lächelte, als er wusste, dass er wieder ein Waldläufer war.
    Und er lächelte, als er vom Baum sprang und begann zu Rennen, der Krieg hatte ein Ende, aber die Jagd auf den Königsmörder eben erst begonnen.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Feldlager der Krushaks - Feuer der Urkmas

    Blut - BLUT - BLLLUUUUT!!!
    Es berauschte Tat'ank'Ka. Es weckte seine Triebe, seine Natur, sein wahres Ich. Im Feuer sah er den krieg, sah er den Ahnen aus orkischer Vorzeit der in ihm inne wohne und die Bestie in Tat und zugleich Tat selbst war.
    Die Bestie knurrte, als das Blut überall war und auch die Kehle hinabfloss. Sie sprach nur schwer verständlich die Worte die die anderen Urkmas sagten. Tat kämpfte in sich, versuchte den Berserkergang, den goßen Rausch der Bestie zu unterdrücken. Rasaff und Menki neben ihn bemerkten es, zogen Tat hoch und schüttelten am Schwarzork. Der Schwarzork vernahm es, spürte es und besann sich für den Moment, da das Brüllen von Brosh erklang. Das Brüllen das Freiheit für die Bestie für einen Moment erlaubte. Für den Moment durfte er Bestie sein, durfte er sie hervo bringen um sie dann anzuketten. Ja - "RAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHH!", brüllte Tat mit den anderen Urkmas und brüllte immer wieder mit seinen Brüdern los. Es befreite und entfesselte, der Blick wurde zorniger, brennender. Die Augen verrieten die Bestie deren Ausstrahlung über der der Clasbrüder hervorstach. Doch im selben Moment kam auch Tat'ank'Ka selbst hervor. Der Khorinisork rang mit sich selbst, nahm den mentalen Kampf auf und schuf eine Pattsituation, bevor das Brüllen und Schreien der Urkmas immer mehr an Rhythmus bekam. Je länger er es festhielt, umso stärker wurde er, bevor er sein Haupt wild schüttelte und wieder ganz der Khorinisork war, der als Tat'ank'Ka allen bekannt war. Das Blut roch er, aber es roch nicht mehr so frisch wie zuvor, nicht mehr so intensiv. Den Berserker in sich unterdrückend schloss er sich dem Tanz um das große Feuer an und sang und brüllte mit seinen Brüdern. Es half seinen Geist zu kontrollieren, zu erkennen, dass hier nur Tat'ank'Ka gebraucht wurde.
    Die Waffen wurden gegriffen und nun mehr mit ihnen selbst getanzt. Ein für wahr martialischer Tanz und 'Gesang' des Urkmaclans.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    Azil grinste breit, als er bemerkte, wie radikal sich die Meinung der Söldner zu den monteranischen Orks in letzter Zeit geändert hatte. Seine Mission... war ein voller Erfolg geworden. Durch seine ständig steigende, nicht immer schmeckbare, aber doch spürbare Versalzung in den Suppen und Speisen fühlten sich die Söldner insgesamt noch mehr gereizt und wütend als zuvor. Sie hatten diesen ständigen, ekligen Geschmack des weißen Goldes auf der Zunge, egal was sie taten, und bekamen ihn einfach nicht los - nicht einmal, wenn sie Obst aßen oder Wasser tranken. Man könnte sagen, die Stimmung wäre versalzen, aber das hielt Azil dann doch für zu wahrheitsgetreu, als das er es hätte verwenden können. Er selbst hatte sich zurückgehalten, hatte immer ein wenig der nicht präparierten Nahrung gegessen, aber - um den Schein zu wahren - hatte er sich unter die Menge gemischt und hatte genau so gegessen wie sie auch. Auch der junge Schmied spürte, wie das Salz sich beinahe in seinen Lungen festzusetzen schien.

    Heute aber hatte er die Bombe platzen lassen: Das Essen war so versalzen, das einige der Söldner sogar ihre Mägen wieder entleert hatten, nachdem sie einen Schluck beziehungsweise Bissen davon genommen hatten. Und als nachgeforscht wurde, wer wohl der Übeltäter war... fand man einige definitiv grüne Haare von einem Ork, und der Geruch war auch unverwechselbar. Das war wie Sprengstoff gewesen - wäre es gewesen. Wenn die Söldner sich nicht unglaublich zusammengerissen hätten. Aber es wurde geredet, es wurde geredet und die Söldner im Lager waren größtenteils überhaupt nicht mehr zufrieden mit ihrer Lage. Viele waren der Meinung, sie wären nur billiges, trockenes Holz zum Anfeuern eines Feuers, mehr nicht, ersetzbar. Das Schlimmste war, das sie sich bewusst waren, dass sie genau das waren, Schlachtvieh, dazu gemacht, zu sterben. Vielen war es eh egal - sie bekamen ihr Gold, und waren bereit zu kämpfen. Aber manchen... gefiel dieser Gedanke offenbar weniger, jedenfalls kam es Azil so vor. Sie wetterten gegen die Orks, gegen den Krieg und - vor allen Dingen - gegen das schlechte Essen.

    Sie erzählten sich schon Geschichten von einem Phantom das in der Nacht sein Unwesen im Lager trieb, Mannshoch, mit wehendem Mantel, die Hände geformt wie Klauen, das Gesicht eine grässliche Dämonenfratze. Sie erzählten sich, dieses Phantom würde die Schmerzen, die einige im Lager hatten, verursachen, es würde das Essen schlecht machen und die Stimmung herunterziehen, durch die Ausstrahlung, die dieses Phantom hatte. Es sei ein Phantom des Krieges, ein Bote des Todes. Azil grinste nur breit unter seiner weiten Kapuze. Er hatte niemanden seine Klauenhände gezeigt, nur in der Nacht trug er sie, genau wie seine Maske, die ihn schützte, ihm Kraft gab. Wie leicht Menschen doch manipulierbar waren... und wie leicht zu täuschen, zu ängstigen. Er selbst hatte es gespürt - die dunkle Gestalt, die er war, war in den Köpfen der Männer zu einem Phantom mutiert, zu einem Todesengel.

    "...Er soll mit einem Fingerschnipsen Salz vom Himmel regnen lassen können und es direkt in die Bäuche von Menschen hineinversetzen?", fragte Azil leicht ungläubig eine kurze Zeit später.
    "Ja, angeblich.", ereiferte sich die Köchin, die sich als recht gesprächsfreudig herausgestellt hatte, als Azil erstmal die Barriere zwischen ihnen überwunden hatte. "Das erzählt man sich."
    "Also, wenn du mich fragst...", antworte Azil, winkte ab. "Sind das nur Hirngespinste. Wenn es wirklich so ein Todesengel wäre, würde er uns jetzt schon holen kommen."
    "Er wartet sicher nur, bis wir alle tot sind."
    "Dafür müsste er aber nicht unser Essen versalzen."
    "Wenn ich den in die Finger bekomme...", knurrte die Köchin böse, knackte mit den Fingergelenken. "Werde ich ihn durch Himmel und Hölle ziehe, das schwöre ich."
    Der Athlet grinste nur. "Ich bestell' ihm 'nen Gruß wenn ich ihn treffe, oh du Herrin der Küche. Lasset mich nun ziehen.", alberte er, stand auf, verschwand in der dunklen Nacht, in denen er entfernt die grausamen Schreie der Orks vernahm. Das waren wohl die Urkmas, die ihre Kriegstänze oder was auch immer ausübten. Calintz war noch nicht gekommen... obwohl Azil ihn einmal gesehen hatte. Innerhalb weniger Augenblicke hatten sich der Attentäter und der junge Schmied ausgetauscht, nur mit Blicken - etwas wie "Bei mir läufts glatt - bei dir?" "Genauso", mehr war es nicht gewesen. Aber... Azil bezweifelte nicht, dass Calintz einen teuflischen Plan ersonnen hatte.
    Geändert von Azil Al-Fidai (30.10.2010 um 19:11 Uhr)

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