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Unaufhörlich strich Orthego immer wieder über den Griff seines Schwertes, über die Parierstange, konnte einfach nicht die Finger davon lassen. Dies war zwar das einzige Anzeichen, doch er war aufgeregt. Er hatte keine Angst, nein, dazu hatte er zu Oft den Krieg zu spüren bekommen. Es war etwas ungewohntes, eine beklemmende Spannung, die den gesamten Körper auf Hochbetrieb schaltet und keine ruhige Sekunde mehr gönnt. War es die Tatsache, dass er nun im Auftrag der Orks in die Schlacht zog, oder nur die Ungeduld, vielleicht erneut mit einem der Grünhäute die Klinge kreuzen zu können? Lange hatte er keinen mehr zu Gesicht bekommen, was jedoch nichts änderte…
“Ich hab dich selten so nervös erlebt.“ Manadh spukte erneut durch den ohnehin schon mit rasenden Gedanken gefüllten Schädel des Waldläufers.
„Kein Wunder. Wenn du dich erinnerst, das Waldvolk ist soeben dabei, sich aktiv in den Krieg einzumischen. Und das auch noch auf Seiten der Orks. Sollte auch nur etwas schief laufen, sollte auch nur einer der Anfänger hier Mist bauen, oder, noch schlimmer, sollten diese schuppigen Bastarde uns im Nachhinein doch nur an der Nase rumgeführt haben, dann sind wir alle am Arsch. Und damit meine ich so richtig am Arsch, verstehst du?“
“Mhm. Mach dir keine Sorgen, ich passe schon auf.“
„Du kannst nicht auf alles und jeden Acht geben. Wenn das alles hier vorbei ist… Verflucht, wo ist nur wieder mein Sumpfkraut?!“
Doch kaum wollte Orthego den zusammengerollten Stängel in den Mund stecken, hielt ihn Jarvo an.
„Jetzt ist nicht die Zeit zum Rauchen, Waldläufer. Wir sind bald da.“
Und tatsächlich, bald kämpfte sich der Trupp geduckt durch die östlichen Felder und hielt schließlich inne. Stille, dann flüsterte der Hauptmann.
„…in Position. Eine Bogenschusslänge – Und wir sind dort.“ Ein letzter Blick auf die Scheune, das Bauernhaus. „Wir warten auf Arakos‘ Zeichen und schleichen uns hinein. Kümmern uns um die Wachen…“
„…Und genießen das Feuerwerk“ , vervollständigte Orthego. Jarvo nickte ihm zu und erneut verharrten sie wieder, geduldig wartend.
Da plötzlich wurde die Landschaft für einen Augenblick von einer grell leuchtenden Kugel erhellt; das war das Zeichen. Schwerter wurden gezogen; lautlos, jedoch schnell und zielorientiert bewegten sich die vier Männer aus ihrer Deckung auf das Bauernhaus zu. Wachen stürmten hinaus, blickten gen Himmel und erstarrten beim Anblick der Lichtkugel, die Ornlu beschworen hatte. Dann wendete einer der Männer seinen Blick zur Seite, weitete erschreckt die Augen und wollte zum Waffengurt greifen, doch es war zu spät. In vollem Lauf rammte Orthego dem Wachmann seine Schulter samt Ellenbogen in den Oberkörper und überrumpelte ihn regelrecht. Der Mann flog prustend in den Staub, der Waldläufer holte aus und rammte dem Söldner das Schwert tief in die Magengrube. Im Blut und im Gurgeln und Röcheln ging ein Wort unter, das dem totgeweihten Mistkerl wohl schon seit einer Weile in der Kehle steckt.
„Alarm“ , keuchte er hervor und sackte regungslos zusammen. Kurz darauf segelten die Brandpfeile durch die Nacht und steckten die Scheune in Brand. Auch mit den restlichen Wachposten, die mittlerweile scheinbar ihre Orientierung wiedererlangt hatten, schienen Jarvo, Lordan und Kyno keine Probleme zu haben. Die Tür des Bauernhauses flog erneut auf und in einem Strom rannten schreiend Bauern hinaus, so weit weg wie möglich vom Überfall. Lauft, dachte Orthego. Lauft, und bringt Kunde vom Chaos, das Trelis heimsucht.
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Evander saß auf der Bank vor dem Haus mit gesenktem Kopf. ,,Darf ich mich zu dir setzen?”, frage seine vertraute Stimme. Evander zuckte zusammen und blickte auf. Balduin stand vor ihm. Er rutschte etwas nach Links und damit etwas näher zur Haustür. Sein Onkel setzte sich dankend hin. ,,Wir haben dich beim Abendessen vermisst.” ,,Keinen Hunger.”, brummte Evander. Balduin sah zum Boden hinab und dann hob er wieder sein Haupt und erwiderte:,, Verstehe. Du bist aber nicht wütend weil Borgan nicht mit kann, oder?”, fragte Balduin nach. Sein Neffe schüttelte den Kopf und antwortete:,, Nein das ist es nicht. Ich verstehe nicht warum ich ihn nie vorher kennen gelernt habe, ich frage mich langsam ob mein Vater nicht einfach abgehauen hat und uns in dem Glauben lässt er wäre umgekommen.”, sagte Evander und seine Stimme klang etwas verändert. In seiner Stimme lag keine Wut, kein Hass, weder Mitgefühl noch Trauer, aber es lag etwas Unmut in ihr. ,, Du solltest dieses Artefakt finden, dann wird dir vielleicht so einiges klar.”, seufzte Balduin. ,, Artefakt hier, Artefakt da. Was ist so toll daran? Ich du sagst mir ja nicht mal wie es aussieht. Ist es ein Kelch? Ist es ein Schwert. Ein altes Buch oder vielleicht ist es dieses Nutzlose Messer.”, schnaubte Evander, dann stand er auf und stürmte ins Haus hinein.
Er war verwirrt, keiner sagte ihm was er wirklich tun sollte, alles sagten ihm nur wie toll seine Eltern waren und sein Onkel half ihm auch nicht sonderlich weiter mit dem Gerede über das Artefakt. Nun lag er mit dem Bauch in seinem Bett. Das Zimmer war recht einfach eingerichtet. Ein Kleiderschrank stand auf der Linken Seite des Raumes. Gegenüber der Tür an der Wand stand ein Bett. Über dem Bett gab es ein Fenster das genügend Licht am Tag spendete. Auf der Rechten Seite des Zimmers stand an der Wand das zweite Bett. Und auf der Rechten Seite neben der Tür stand an der Wand das dritte Bett. Der Boden wurde von einem Feinbestickten braunen Teppich beschmückt. Evander hatte das Bett unter dem Fenster und er vergrub sein Gesicht im Kissen. Er war nicht mehr verwirrt, er war wütend und enttäuscht, das ihm keiner die ganze Wahrheit erzählen konnte. Soviel wusste er, der Assassine der ihn verfolgte, wusste bestimmt die ganze Geschichte. Er war einen Schritt weiter als er doch er würde ihm sicher nicht das erzählen was er wissen musste und wenn doch würde er nicht lange genug leben um herauszufinden ob sie stimmt oder nicht.
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Sytas wusste nicht was in ihn geritten haben muss sich schon wieder bei einer halsbrecherischen Aktion freiwillig zu melden. Am Vortag hatte Arakos, der Führer der Waldläufer, bekannt gegeben, dass das Waldvolk sich aktiv am Krieg beteiligen werde. Ihr Ziel war Trelis und Sytas hatte sich wie von Geisterhand geführt freiwillig gemeldet medizinische Unterstützung zu leisten.
Der Plan sah vor die Höfe um Trelis in Brand zu stecken um einen Aufruhr zu verursachen. Die Gruppe wurde in mehrere Trupps aufgeteilt. Der Barbier fand sich im ersten wieder und hatte fest damit gerechnet irgendjemand würde ihm ein Schwert oder einen Bogen in die Hand drücken und von ihm verlangen zu kämpfen. Zu seinem Glück bestand seine, zwar nicht weniger gefährliche, aber seinen Fähigkeiten entsprechende Aufgabe darin im Hintergrund zu bleiben und, wenn nötig, Verletzungen sofort zu behandeln. Er hatte alles eingepackt was die Barbiere aus der Lazaretthöhle entbehren konnten und war gut für nahezu jede Situation vorbereitet.
Nachdem das vereinbarte Zeichen zum Angriff am Himmel erschien wurden erste Feuerpfeilsalven auf den östlichen Orkhof abgeschossen. Die Zeit schien sich bei der Betrachtung der brennenden Pfeile, die in hohem Bogen in der Dunkelheit der Nacht auf die Häuser und Scheunen niederregneten, langsamer zu verlaufen. Die Gebäude auf dem Hof fingen schnell Feuer und Orks wie Arbeiter flohen offensichtlich verstört nach draußen und wussten nicht direkt was sie machen sollten.
Alle folgten den Befehl von Waldläuferhauptmann Jarvo. Auch Magier waren im Trupp, welche ihre Feinde mit Lichtkugeln erhellte damit die Bogenschützen es leichter haben.
Sytas hielt sich hinter der Angriffslinie und wartete mit rasendem Herz bis er helfen konnte.
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Alon sah, wie eine Lichtkugel dem Himmel emporstieg und Feuerpfeile auf den Hof vor ihm zusteuerten. Es hatte also begonnen.
Er umklammerte sein Schwert fester. Auch des Dolches an seiner Seite war er bewusst.
Die Feuerpfeile schlugen im Holz des Hofes ein und schon erste Flammen züngelten. In der Ferne erkannte er ebenfalls die Anzeichen des Beschusses der Höfe.
Sein Kopf war leer. Jeder Zentimeter seines Körpers war angespannt. Ein Rauschen begann in seinen Ohren zu klingen, vermischt mit dem gelegentlichen Knacken des Holzes.
Das Feld, auf dem sie standen, war gezeichnet vom kühlen Wetter, Gersten - und Maisreste lagen herum, verdorrt und braun.
Sein Griff um sein Schwert verhärtete sich noch mehr und er erwartete den Kampf.
Eine Gruppe Orks und Orksöldner kam aus dem Dunkel auf sie zu. Alons Herz pochte heftig.
Ein fetter Orksöldner kam direkt auf Alon zu und schien ihn gesehen zu haben. Jetzt war es soweit. Der Kampf für Alon war eröffnet!
Er stürmte los und parierte einen unpräzisen Schlag seines Gegners. Alon schlug selbst zu und verfehlte. Er musste sich erst an den Kampf im Dunkeln gewöhnen.
Weitere Schläge prasselten auf den Waldvölkler nieder doch er konnte sie ohne Probleme parieren und fand schon einige Möglichkeiten zum Kontern. Nun entdeckte er eine Lücke und rammte sein Schwert in den fetten Wanst des Söldners. Dieser erstarrte zugleich und fiel mit einem Gurgeln um.
Sie schienen nicht die besten Kämpfer zu sein.
Gerade als Alon dies dachte stapfte ein Ork mit breiten Schritten auf ihn zu, sein grässliches, verkrümmtes Schwert schwingend. Verzweifelt zog er seinen Dolch hervor und zielte auf den Hals. Er sah nicht, wie die Klinge in das Fleisch der Grünhaut eindrang doch er vernahm einen ohrenbetäubenden Schrei. Also jedoch kein Geräusch des Umfallens zu ihm drang, wusste er, dass es ein Wutschrei war.
Das Schwert erhoben wartete er auf den Ork, der den Schaft des Dolches im Bein stecken hatte. Er holte aus und schlug mit voller Wucht zu. Alon parierte und wurde zurückgeworfen, einerseits von der Wucht des Aufpralls, andererseits von der Überraschung, denn in der Dunkelheit sah er sehr wenig.
Der Ork kam über ihn und zielte mit der Spitze seines Schwertes auf Alons Hals. Er war verloren!
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Ehrengarde
"Gut, wir werden heute mal etwas neues machen. Wie gesagt, du hast dich bis jetzt ja sehr gut gemacht und wir können mit den fortgeschrittenen Sachen anfangen. Als erstes bringe ich dir eine zweite Grundstellung bei. Im Gegensatz zu deiner bisherigen Stellung, die vor allem darauf setzt, dass du einen kräftigen und festen Stand hast und dein Schwert so hältst, dass du damit wuchtige Schläge ausführen kannst, während diese zweite darauf basiert, möglichst schnell und flexibel zu sein. So, zeig mal deine bisherige Grundstellung."
Der Schüler gehorchte, und da er diese nun wirklich seit Wochen Tagein und tagaus übte, war es für ihn auch kein Problem mehr, zu erkennen, worauf er achten musste, so dass der Varanter nichts zu beanstanden hatte.
"Gut. Und jetzt schau her." Xorag ging jetzt in seine persönlich bevorzugte Stellung. Die Beine waren zwar noch immer gespreizt, jedoch nicht so weit wie bei San Darans Grundstellung. Ebenso hielt er das Schwert nicht mit der Spitze nach oben, sondern diese zeigte leicht diagonal nach unten, Richtung Boden.
"Wie du siehst, liegt der Unterschied darin, dass meine Füße näher beieinander stehen - was eben dafür sorgt, dass ich einfacher und schneller die Position wechseln kann - und in der Haltung meines Säbels. So kann ich einen sehr schnellen, nicht sehr wuchtigen Schlag problemlos ausführen. Aber jetzt zeig erstmal wie du dich schlägst, dann gehen wir zu einem ersten Angriff über."
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Hoch über den Baumwipfeln erstrahlte Corax' magisches Licht. Mit müden Augen beobachtete Gwydion es eine Weile, dann schüttelte er den Kopf.
„Warum stehen wir noch hier, Bhôr?“, fragte er den Waldläufer.
„Um Boten abzufangen, die Trelis warnen wollen.“, erklärte er dumpf und ganz, wie er es gesagt bekommen hatte.
„Schau dir das Licht an...“, Gwydion deutete gen Himmel, „...ist das nicht Warnung genug? Und sind die Feuer in der Nacht nicht Warnung genug?“
Bhôr antwortete nicht, sondern schien über die Frage nachzudenken.
„Pff...“, Gwydion schüttelte erneut den Kopf, „...dieser Krieg geht uns nichts an. Und was tun wir? Wir stürzen versklavte Bauern ins Unglück. Nicht nur das, jeden Sklaven, der in Trelis schuften muss. Was meinst du, wer als erstes zurück stecken muss, wenn die Versorgung in Trelis knapp wird? Was meinst du, wer als erstes am Hunger sterben wird? Sicher nicht die Orks. Und die fressen notfalls eben noch die Leichen der verhungerten Sklaven.“
Wieder blickte Gwydion zum Himmel. In der Ferne konnte er bereits ein oranges Leuchten ausmachen.
„Ich verzieh mich. Unsere Arbeit ist sinnlos, Bhôr. Wenn es jemanden gibt, der gewarnt werden könnte, werden die Feuer voll und ganz dafür ausreichen.“, Gwydion spuckte angewidert aus und machte sich auf den Weg in den Wald.
„Ha...halt!“, rief Bhôr ihm nach, „Wo gehst du hin?“
„Pissen...“, erwiderte der Druide und war im Gebüsch verschwunden.
Wenn er sich recht erinnerte, gab es noch einen dritten Hof, in der Mitte. Vielleicht konnte er diesen Hof erreichen, bevor seine missratenen Waldbrüder und -schwestern dort aufkreuzten. Vielleicht konnte er dort noch etwas retten. Der Rauch würde nicht nur den Geruch verbrannten Holzes mit sich bringen...
Er kniete sich nieder und konzentrierte sich auf seine Magie, fühlte die Macht des Druidensteins heiß an seiner Brust pulsieren und strengte seine Kräfte an, um sich zu verwandeln. Ein Fuchs. Ein Fuchs wäre genau das Tier, das schnell genug und vor allem ungesehen den letzten Hof erreichen könnte. Als Vogel würde er nur Gefahr laufen in den Rauch zu geraten oder sogar einen Feuerpfeil ab zu bekommen. Als Fuchs konnte er sich genug Deckung suchen.
So machte sich alsbald ein kleiner rotbrauner Fuchs mit so flinken Beinen, wie es ihm nur irgend möglich war, auf den Weg zu dem Hof in der Mitte. Nur knapp vorbei an einem der anderen Höfe, die bereits in Flammen standen.
Er hörte Tiere schreien. Er hörte Menschen schreien. Nicht nur vor Angst oder Überraschung. Nicht nur vor Panik. Vor Schmerz. Jene, die nicht rechtzeitig aus den brennenden Gebäuden kommen konnten. Verbrannten wohl bei lebendigem Leibe. Er rannte weiter. Für sie kam die Hilfe zu spät. Der Kampflärm hatte bereits eingesetzt, sich jetzt noch einzumischen, würde ihm nicht gut bekommen.
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"Was tun?" Ryu seufzte leise und schaute über seine Schulter zu dem Feuerspektakel, welches sich dort bot. Feuer... Es fesselte ihn einige Momente, schien sich ihm zu nähern, blieb aber doch fern. Wieder hörte er das Gebrüll des Sarkany in seinem Unterbewusstsein. Was sollte das? Gerade jetzt? "Wir werden..." der Templer beobachtete die Situation noch einmal, nickte dann knapp und wandte sich seinen Gefährten zu. "Wir werden ein Stück um die Höfe herumschleichen und uns den Truppen Berias nähern, aber nicht zeigen. Ich will mir genauer ansehen, was sie noch vor haben. Thyrvas, wie sind die Truppen verteilt?" der Krieger schaute zu seinem Schüler herüber, der kurz mit den Schultern zuckte, den Blick ebenso auf die brennenden Gebäude gerichtet. Einen Moment lang kam es Ryu so vor, als würde der damalige Bauer etwas noch einmal erleben.
"Thyrvas?",
"Hä? Was? Ja... Also der erste Trupp scheint etwas gewichtiger zu sein. Soll heißen, dass dort wohl die Erfahreneren stecken. Kann allerdings auch sein, dass ich falsch liege und noch ein paar Veteranen dabei sind.",
"Aye, verstehe... Hrrrm, wie ich Jarvo kenne, wird wohl in beiden Gruppen mindestens ein Druide mitmischen... Na gut, lasst uns sehen, wie es weiter geht. Und verhaltet euch trotzdem ruhig! Das Chaos ist noch nicht... Perfekt..."
Die einzige, die nicht zufrieden schien war Vareesa. "Ihr könnt doch diese Leute nicht ihrem Schicksal überlassen! Es sind Menschen und gerade du, Thyrvas, solltest wissen, dass man diese Leute nicht alle über einen Kamm scheren braucht!" Ryu schnaubte kurz, gab seinem Schüler durch ein Nicken zu verstehen, dass dieser schon vor gehen sollte, ehe der Templer sich Vareesa zuwandte und ihr tief in die Augen schaute. "Hör' zu! Du wolltest mich begleiten, also stell' dich nun nicht quer, verstanden? Vertrau' mir in dem, was ich tue, Vareesa. Ich werde dir alles erklären, wenn wir wieder in Beria sind. Und jetzt lass uns gehen. Ich will Thyrvas nicht aus den Augen verlieren..."
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San Daran stellte sich genauso hin, wie Xorag. Jedenfalls versuchte er es.
Doch sofort kam sein Lehrmeister zu ihm herüber und verschob mit händen und füßen den ehemaligen pirat so, bis er zufrieden war.
Dann lockerte er sich wieder und stellte sich in die Ausgangsstellung.
Xorag betrachtete ihn zuerst skeptisch, kam wieder zu ihm herüber und drückte die Schwertspitze herunter.
"Du musst unbedingt versuchen den Unterschied zwischen der alten Grundstellung und der Jetzigen zu finden. Wenn du eher auf schnelle, flinke Schläge aus bist, musst du unbedingt die hier weiter üben. Bei deinem letzten Kampf ging ja die Alte noch, doch manche kämpfen nun anders und dann musst du auch deinen Kampfstil so anpassen, dass du dem Gegner überlegen bist."
Geändert von San Daran (27.10.2010 um 21:57 Uhr)
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Der Tag hatte sich von der Sonne abgewandt und sich nun der kühlen Nacht zugewandt, der Zeit des Schöpfers, in dessen Namen in nicht allzu langer Zeit die Unreinen aus der Rasse der Orks getilgt werden würden. Normalerweise ruhte man des Nachts, hielt Wache oder zeugte dem dunklen Schnitter geweihte Welpen, doch nicht hier. Das Lager vor Gotha lebte. Prasselnde Feuer, umringt von stolzen Orks, geldgierigen Söldnern oder ausgemergelten Sklaven, die sich am Abend eine Pause gönnen durften. Alles war in Bewegung und man hörte Rüstungen klappern, Kettenhemden rascheln oder das Geräusch von Stein auf Metall, wenn die Krieger ihre Waffen schärften. Auch Thon Daar saß an einem Feuer, zusammen mit mehreren rangniederen Orks und hörte aufmerksam zu, während seine Augen wie gebannt den Flammen zuschauten, wie sie wuchsen, flackerten und wieder ganz klein wurden um im nächsten Moment mit einem Knacken und Knistern zu voller Größe zu erwachsen. Ruhe kehrte des Abends in ihn, doch schon im kurz darauf war es mit dem ruhigen Abend vorbei.
"Thon Daar?" fragte eine ruppige Orkstimme hinter ihm. Der Faringer Ork erhob sich, drehte sich zu dem Ork in Späherrüstung um und grüßte auf orkische Manier. "Nach dir wurde gefragt. varrag Lugdrub möchte dich sehen, du sollst dich unverzüglich bei ihm melden." Ein varrag fragt nach mir? Erstaunen und Aufregung zugleich breiteten sich in seinem gesamten Körper aus, lies ihn sich hastig umsehen. "Wo kann ich ihn finden?" Mit ausgestreckter Hand deutete der Späher auf ein Zelt, nicht weit entfernt. "Ich werde gleich losgehen." Mit einem Nicken und einem zustimmenden Brummen verschwand der Späher in eine andere Richtung und war nach kurzer Zeit von den Schatten verschlungen.
Na dann mal los.. Schritt für Schritt ging er auf das weiße Zelt zu und mit jedem Schritt wurde er schneller, wollte wissen was man von ihm erwartete. Schließlich erreichte er dann das Zelt und sah einen Ork mittleren Alters vor sich, gehüllt in den weißen Stoff einer Schamanenrobe. Demütig verbeugte sich Daar vor und schaute ihm dann in die aufmerksamen, goldfarbenen Augen und erkannte erst jetzt das völlig vernarbte Gesicht des Orkes, der ihn um ein ganzes Stück überragte. "Ich wurde gerufen und hier bin ich."
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Der Kampf war also eröffnet.
Jetzt würden diese Bastarde büßen. Mit funkelnden grünen Augen lief der Stabkämpfer auf die Gruppe von Orksöldnern und Orks zu, während die ersten Schwerter aufeinanderklirrten.
Aus den Augenwinkeln nahm Samarus wahr, wie jemand zu Boden fiel. Der Statur und der Kleidung nach schien er einer aus seiner Gruppe zu sein.
Seine linke Hand hebend wehrte er den frontalen Schlag eines Orksöldner, der wenig Kampferfahrung zu haben schien, ab indem er dessen Waffe an seinem Stab hinuntergleiten ließ und die Axt anschließend in Richtung ihres Besitzers drückte.
Anschließend wandte sich der Jüngling nach rechts und rannte zu seinem Gefährten, über dem ein Ork stand, der dem Armen ein Schwert an die Kehle drückte und gerade zum Stich nach vorne ausholte.
Der Jungspund holte zum Schlag aus und schlug voller Kraft in den Rücken des Orks, sodass dieser seine Arme zurückzog und nach hinten zuckte.
Dieses Monstrum sollte leiden. Proya hatte ihm gezeigt, dass Orks in der Regel stumpfsinnige Bestien waren, als sie den Jüngling verprügelt hatte und für diese Tat würde dieser Ork nun büßen.
Während Samarus sich in eine defensive Standposition brachte, fuhr der Ork herum und brüllte den Stabkämpfer an, während er sein Schwert auf den Grünäugigen niederfahren ließ.
Metall knallte auf Holz und Samarus fiel es schwer, das Gleichgewicht zu halten.
Ein guter Kämpfer schien dieser Ork nicht zu sein, aber seine gewaltige Kraft verlieh ihm einen großen Vorteil.
Dieser Kampf würde schwieriger werden, als der Jungspund vermutet hatte.
Geändert von Samarus (27.10.2010 um 22:00 Uhr)
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Alon schaute dankbar zu seinem Retter empor und dankte ihm knapp aber herzlich für seine Tat; für lange Reden war diese weder die Zeit noch der Ort. Doch schon kam ein weiterer Söldner auf ihn zu. Sein Retter war schon wieder weg, doch den brauchte er nun nicht mehr. Mit Söldnern wurde er alleine fertig!
Den Dolch noch aus dem Bein des Orks ziehend rannte er auf den Anstürmenden zu. Dieser schien sein Tempo zu verringern und Alon erinnerte sich an die Kombinationen, die er für Elonhil austüfteln musste. So sprang er mit links ab und verfehlte wieder. Nun befand er sich jedoch im Rücken seines Gegners und er stiess zu. Der Söldner ahnte dies allerdings und wich aus, sodass Alon nur knapp verfehlte. Nun schlug der Orksöldner zu. Sein Schlag wurde pariert und er schlug wieder und wieder auf den jungen Mann ein. Alon geriet ins Taumeln. Der Söldner hechtete auf ihn zu und wollte ihn zu Boden reissen, doch gerade in dem Moment konnte Alon seinen Sturz noch in die andere Richtung lenken. Er sprang wieder auf und sah, dass der Orksöldner seine Waffe verloren hatte. Er versuchte, sich zu ihr hinzurobben, doch Alon beendete dies mit einem Schwerthieb auf den Nacken.
Das Blut auf seinem Schwert glänzte düster und unheilvoll im immer grösser werdenden Licht, das durch die Feuer des Hofes entstanden.
Geändert von Alon (27.10.2010 um 22:01 Uhr)
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Ehrengarde
"Also, präg dir gut ein, wie du deine Beine und das Schwert halten musst. Diese Grundstellung werde ich jetzt öfters von dir verlangen, bist du sie kannst. Die Alte beherrschst du ja bereits. Dann lass uns mal zu den Schlägen kommen. Ich denke, wir fangen mit zwei einfachen Schlägen an. Denke dabei: Achte vor allem darauf, dass du sie schnell ausführst und nicht zu viel kraft in den Hieb steckst. Das ist bei dieser Grundstellung einfach nicht sinnvoll."
Damit begab sich der Söldnerboss auch in die Grundstellung, die er seinem Schüler gerade beibrachte. Dann holte er von unten so aus, dass er die Schneide des Säbels nach vorne drehte - eine Bewegung, die kaum Koordination erforderte, und die bei einem zweischneidigen Schwert wie dem von San Daran unnötig war - und dann diagonal vor seiner Brust nach oben riss. Danach begab er sich wieder in die Grundstellung. "So, jetzt der Zweite". Damit zog er den Säbel mit der Spitze nach unten etwas nach hinten und holte dann etwas mehr Schwung indem er ihn nach hinten zog und dabei in eine senkrechte Position zu seinem Oberkörper brachte. Sofort ließ er dann die Waffe nach vorne rasen, so dass er einen schnellen seitlichen Hieb ausführte. Danach vollführte er beide Bewegungen noch drei Mal, diesmal aber langsamer, damit San Daran sich die Bewegungen einprägen konnte.
"Und das übst du für das Erste."
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Gotha
„Thon Daar“, murmelte der Schamane, „In der Kaste – bei jenen, die aufstrebende Neulinge beobachten – auch schon als der Tyrann oder Folterer bekannt. Nette Kosenamen, keine Frage, zumindest schüren sie allerlei Ängste und heizen ebenso viele und ebenso unbegründete Gerüchte an.“
Lugdrub lächelte nicht, erhob sich nur und trat auf den jungen Ork zu. „Meister Kallash wie auch Meister Kushluk haben mir die Aufgabe zuteil werden lassen, kurz vor dieser bedeutenden Schlacht noch nach dem einen oder anderen viel versprechenden Berufenen zu sehen. Kushluk war ganz begeistert von den Gerüchten über deine Taten in den Folterkammern, brannte geradezu darauf, einen Ork, der die alten Werte pflegt, in unsere Reihen aufzunehmen. Aber nun, letztendlich entscheide ich, nicht Kushluk. Ich werde dich testen, Orak.“ Der Schamane hob die linke Pranke und legte sie dem Ork an die Stirn, konzentrierte sich und ließ die Kraft des Schöpfers langsam und sicher fließen, bis sie eine Verbindung zwischen dem seinen Geist und dem des jungen Orkes schuf. Danach ging es schnell, rasant. Bilder. Geräusche. Blut. Schreie. Lustvoll wie schmerzerfüllt. Das Knallen der Peitsche. Das Rasseln der Ketten. Stimmen von Menschen, die angstvoll um Gnade bitten. Und die Fragen und das Lachen des Folterers.
Lugdrub kappte die Verbindung, atmete tief durch, als wäre er aus tiefen Gewässern aufgetaucht. Einen Moment musterten die goldenen Augen den Ork, ehe er zufrieden nickt und einen Schritt zurück machte.
„Deine Seele“, sprach er leise, „ist wohl geradezu eine passende Brutstätte für die Lehren der Kaste. Du kennst gegenüber deinen Feinden keine Gnade und gehst unerbittlich gegen sie vor. Gleichsam gehörst du aber nicht zu diesen Ignoranten, die das Krush Pach schwingen und mit Gebrüll in die gegnerische Front laufen. Nein, du bist schlauer als sie. Aber sag mir, kleiner Tyrann, warum sollten wir dich in unsere Kaste aufnehmen, dir den Weg … zur Elite des Orkreiches ebnen? Was sind unsere Gründe, was macht dich besonders, hm?“
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Es war nur eine Frage der Zeit. In dem sich anbahnenden Chaos war es ein Leichtes, zum östlichen Hof zu gelangen, wenn Vareesa auch nicht verstand, warum Ryu handelte wie Er handelte. Aber Er hatte Recht... Sie wollte IHN begleiten, nicht ER Sie. Und auch nach Seinen Worten, Ihm zu vertrauen, war Sie sich nicht sicher. Aber einen Gedanken daran zu verschwenden war nun keine Zeit. Es dauerte nicht lange und schon hatten Sie Thyrvas eingeholt und konnten bereits beobachten, wie die ersten Nahkämpfe begannen. "Ryu, siehst du das? Sie kämpfen bereits!" der Templer blickte zur Seite und verlangsamte seinen Schritt. "Was ist?" fragte sein Schüler, der versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. "Sieht nicht gut aus... Einer ist schon zu Boden gegangen... Auf beiden Seiten, aber... Halt, der auf unserer Seite lebt noch... Und jetzt... Kommt noch einer dazu? Verdammt!" Ryu fuhr herum und starrte Vareesa an. "Schieß auf den Ork! Los doch!" doch bevor Sie noch fragen konnte, was los war, rannte Ihr "Anführer" auch schon los und riss das Schwert aus der Rückenhalterung. Thyrvas dagegen zog ebenfalls seinen Bogen. "Ich unterstütz' dich, schöne Frau...", "Tze... Schleimbatzen... Nur weil du keine Eier in deiner viel zu engen Hose hast... Hilf lieber Ryu, du Feigling!"
Diese Provokation ließ der Waldläufer sich nicht zweimal bieten und auch er rannte los. Vareesa hindessen zog Ihren frisch gefertigten Bogen und legte den ersten Pfeil an. Erst jetzt, wo Sie zu zielen begann, erkannte Sie die Situation. Einer, der am Boden lag und ein anderer, der versuchte den Ork abzulenken und gehörig im Begriff war, einzustecken. Also gut... "Der hier... Ist heilig!"
Die Sehne spannte sich und das gebogene Holz bog sich noch weiter. Einen Moment lang fixieren... "Wenn du schon willst, dass ich mitkämpfe... Dann hilf' mir, Ningishzida..." flüsterte Sie mit geschlossenen Augen und ließ der Magie in Ihrem Körper freien Lauf, ehe Sie den Pfeil lossurren ließ und dieser seinen Weg pfeifend in Richtung des Orks flog... Und am Schulterpanzer dessen auftraf und in Splitter zerbrach. Hätte Sie doch nur mehr Arbeit in die Stabilität der Pfeile gelegt! Aber das war nur ein kleiner Fehler. Schließlich hatte dies die Aufmerksamkeit des Grünfells auf Ryu gezogen, der mit einem lauten Schrei und weit ausgeholter Klinge auf den Ork zustürmte. Die Ablenkung war perfekt!
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Der Fuchs mit Namen Gwydion erreichte den dritten Hof. Unruhe war hier bereits zu spüren. Sie mussten die Leuchtkugeln gesehen haben. Vielleicht sahen sie den roten Schimmer in der Ferne. Und vielleicht hatten die Orks so gute Nasen, dass sie den Geruch des Rauchs wahrnehmen konnten. Der Fuchs hatte sich tief ins Gebüsch geduckt und beobachtete, was vor sich ging. Unruhig trippelten die Söldner auf den Füßen. Die Orks donnerten Befehle, schickten Späher aus zu sehen, was los war dort, wo der Rauch aufstieg, so der Schein eines Feuers zu sehen war.
Der Fuchs tabbte weiter, hielt immer wieder die feine Schnauze in die Luft, um den Stall zu finden und drehte dabei seine Lauscher ständig in alle möglichen Richtungen, um zu merken, falls jemand auf ihn zukam. Er fand den Stall, in dem die Kühe des Hofes untergebracht waren. Ein Riegel war davor geschoben, er zweifelte stark, dass er als Fuchs das Ding aufkriegen würde. Gwydion sah sich um, duckte sich hinter den Stall und verwandelte sich zurück.
Er linste um die Ecke. Ein Söldner stand nur wenig Meter vor ihm. Der junge Druide müsste einen Schritt machen, den Arm ausstrecken, dann würde er an den Riegel kommen. Unter Anspannung und höchster Konzentration, immer wieder zu dem Söldner blickend, beeilte er sich, den Riegel zu öffnen und die Stalltür ein Stück auf zu ziehen. Dabei hielt er die ganze Zeit die Luft an.
Als die Tür einen spaltbreit offen war, zog sich der Druide leise, aber lange ausatmend in die Schatten zurück und verwandelte sich zurück in den Fuchs. Viel magische Energie würde ihm heute nach dieser zweiten Verwandlung nun nicht mehr zur Verfügung stehen.
Der Fuchs blickte etwas bedauernd zurück. Wahrscheinlich waren die Tiere im Stall auch noch angebunden. Das hieß, egal ob die Tür offen war oder nicht... sie würden nicht von alleine rauskommen. Aber mehr konnte Gwydion nicht tun. Vielleicht konnten sie sich ja los reißen.
Zuletzt suchte er den Weg zum Hühnerstall. Das dumme Federvieh regt sich sofort lautstark und gackernd darüber auf, dass ein rotbraunes Fellvieh auf ihre Residenz zukam. Die Menschen auf dem Hof bemerkten das Gemecker. Der Fuchs blickte zur Tür des Hühnerstalls. Er hatte nur einen Versuch den kleinen Holzkeil, der das Gatter versperrte, zu öffnen. Mit Schwung stellte er sich auf die Hinterpfoten und stützte sich an der Tür ab, versucht den Holzkeil zwischen die Zähne zu kriegen. Es gelang ihm nicht, da rannte schon der erste Bauer um die Ecke.
Verärgert, dass er aufgeben musste, rannte der Fuchs so schnell es ging zurück in den Wald und versteckte sich zwischen Blattwerk, Gras und Ästen hinter der Wurzel eines Baumes, um den Hof zu beobachten. Die Orks und Menschen liefen aufgeregt umher. Schließlich bemerkte er, wie eine Kuh energisch die halb geöffnete Stalltür aufstieß und ihren Kopf nach draußen reckte. Und sie war nicht die letzte, die an die frische Luft wollte.
Geändert von Gwydion (27.10.2010 um 22:21 Uhr)
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Maknir befand sich mitten in einer Schlacht, er versuchte etwas abseits des Kampfes zu Handeln und weil er gerade sehr wenig Magie beherrschte und kaum Waffen beherrschen konnte, musste er auf sich aufpassen und vielleicht irgendwo sich verstecken, bis er wirklich etwas tun konnte. Doch da wurde er schon von einem Orksöldner entdeckt, keinem starken sondern eher einem Schwächeren, der sicherlich gerade erst bei den Söldnern angefangen hatte.
Maknir rannte los in den Wald hinein, da er keine Rüstung trug war er etwas schneller als der Söldner und konnte sich dann auch ziemlich gut in der Dunkelheit verstecken. Er sprang hinter einen umgefallenem Baum und verharrte dort bis endlich der Söldner angerannt kam. Er überlegte wie er nun Handeln konnte. Er sah hinauf und kletterte schließlich auf einen Baum, leise war er war musste er aufpassen das er nicht aus versehen einen Ast zerbrach und den unteren auf sich aufmerksam machte.
Dann fand er eine gute Stelle, bleib dort kurz sitzen und erschuf in seiner Hand eine Lichtkugel und schleuderte diese mitten auf den Söldner, sein ziel war es das dieser lange genug geblendet war bis der Bärtige mit ihm fertig war . Er sprang vom Baum, rollte sich, rannte los und sprang über den Baum auf dem Boden und verpasste dem Mann einen Schlag mit der Faust ins Gesicht. Dieser war natürlich total überrascht und flog zu Boden. Maknir musste schnell zurück zu seinen Leuten und eillte zurück in die Schlacht,
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Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Depressionen, Adrenalin, ein seltsamer Hunger ... In Falko herschte gerade zu ein Wirrwar aus Gedanken und Emotionen, beim Anblick des blutigen Spektakel. Das beunruhigte ihn nicht, dass sah er schon zu oft. Aber noch nie war die Lust, etwas zu töten so groß wie jetzt, ein regelrechter Hunger danach beim Anblick der Gefallenen. War garnicht so leicht bei, bei den Bogenschützen zu hocken und sich nicht blind in den Nahkampf zu stürzen, obwohl es gerade schlauer war. Seine Augen verfolgten die Bewegungen der Waldläufer die in Nahkampf gingen und jenen die den Hoff verteidigten. Sicher, später würde eine bessere Gelegenheit kommen, einen Verräter auf den Flaschen Fuss zu erwischen ... Wieder starb jemand, wieder floss Blut, und er musste mit Entsetzen feststellen, dass der Kampf schon vorbei war.
Man musste ihn auf die Schulter tippen, damit die Gruppe nicht ohne Falko weiterzog. Verflucht.
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Suz blickte gen Himmel, hielt den Bogen umklammert und lauschte wartend in die Nacht.
Magie durchzog für einen Moment den Himmel, Magie in ihrer vollen Pracht, spürbar für Suzuran wie nie zuvor, Lichtkugeln in voller Form und Farbe ließen die Sterne erblassen und gaben das Zeichen für alle Kämpfer und Kämpferinnen unter ihnen. Zusammen mit Ornlu und unbekannten Gesichtern stand sie unter dem Kommando Jarvos, dessen Befehle ebenso in die Nacht hallten, wie die ersten Schreie der angegriffenen.
Dabei war Ornlu seit langem so nah und doch so fern in diesem Moment, seit Wochen hatten sie sich nicht gesehen und konnte sich nicht einmal gegenseitig versichern, dass man die anstehenden Kämpfe heil überstehen würde.
Sie schüttelten den Kopf, Konzentration war unter den schweren Bedingungen das Wichtigste. Die Nacht erschwerte die Sicht, erste Kälte kroch ihr in bis in die Fingerspitzen.Die Bogensehnen aller standen in dauerhaft, leichter Anspannung, wartend blickte Suz auf den Hof, die Augen auf jene gerichtet die aus dem Hinterhalt jene Krieger angreifen wollten, die sich mitten im Kampf befanden. Große schwarze Schatten, jene die Suzuran bisher missachtet hatte, Orks, die in ihrem Leben nie eine Rolle gespielt hatten. Der große Koloss schwankte in der Ferne, schien leicht verwundet, ehe er ein weiteres Mal getroffen das Gleichgewicht verlor. Ein weiterer Schuss, die Sehne entspannte sich, der Pfeil suchte surrend seinen Weg durch die Nacht und ließ das Feuer seines Lebens erlischen.
Fast lächelnd blickte sie auf ihre Hände, schien das was Yngvar und die Erfahrung ihr gelehrt hatten nicht vergessen zu haben. Die Nacht war dabei Freund und Feind zugleich auch das lehrte die Erfahrung, man konnte sich in Sicherheit wiegen und jenen Hinterhalt auf einen selbst dabei fast übersehen und mit dem Tod bezahlen.
"Weiter...der zweite Hof ist dran..."
Die Stimme des Hauptmannes ertönte in der Nacht, man hatte genug Schaden hier angerichtet.
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Was war hier los? Aufregung und Neugier wandelten sich zu leichter Verwirrung und doch gleichzeitig zur Freude und - in Gegenwart des varrag- stark gemäßigter Euphorie, die sich nur in seinen Gedanken abspielte. Der Tyrann? Der Folterer? Bei diesen Kosenamen, ausgesprochen von einem Erwählten des Schöpfers, liefen ihm wohlige Schauer über den Rücken. Er hatte gewartet, war immer darauf bestrebt gewesen, sich einen Namen zu machen. Als Schmied, einfacher Arbeiter, Gehilfe eines Alchimisten und schlussendlich - anfangs unfreiwillig - als Foltermeister in den Gewölbekellern der Burg Farings. Nie hatte man ihm ein Wort der Anerkennung gegeben, tat so, als beachte man seine Taten nicht und nun konnte Thon Daar erfeut feststellen, dass man ihm diese Namen gegeben hatte.
"Eure Gründe kann ich nur aus dem erahnen was ihr mir sagt, Ehrwürdiger. Meister Kushluk hat mir Ehrgeiz, Fleiß und magisches Potential zugesprochen und nun sprecht gebt ihr mir Kosenamen, die mich ehren varrag. Und ihr nennt meine Seele gerade zu für die heiligen Lehren geeignet." erklärte der junge Ork und hoffte, er wirkte nicht zu sehr nervös. "Fleiß und Ehrgeiz sind es, die ich mir selbst zuspreche, einen tiefen Glauben an den Schöpfer und der Nachkomme einer Schamanin und eines Kriegers, die ehrenhaft bei der Schlacht um Vengard gefallen sind." Der Foltermeister versuchte irgendetwas aus dem Gesicht seines Gegenübers zu lesen, doch das einzige was er sehen konnte war eine starre Miene, die ihm nichts verraten wollte. "Außerdem bin ich bereit, denen Schmerz und Leid zuzufügen, die in den Augen des Schöpfers unrein sind." Bei den letzten Worten kamen ihm Gedanken an das Ritual, dass es vor der Aufnahme in die Kaste geben sollte und seinem Opfer, dass er - falls es wirklich dazu kommen sollte - geben wollte. Ob es richtig war, was ich gesagt habe?
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Ein Schrei. Ein wahnsinnig aussehender Krieger, mit einem Zweihänder in den Händen, der den Schrei ausgestoßen hatte und mit seiner Waffe gerade begann auf den Ork einzuschlagen, der sich jetzt seinem neuen Gegner zuwandte.
Samarus nutze die Gelegenheit und rannte ersteinmal blindlings in Richtung des brennenden Hofes. Dort waren Arkantos und einige Andere gerade damit beschäftigt, das Feuer ein wenig weiter zu entfachen und die Fliehenden am Entkommen zu hindern.
Die Hitze der Flammen schlug dem Grünäugigen entgegen der sich vor Erschöpfung auf seinen Stab stützte.
Ein Knacken und ein Splittern später lag der Stabkämpfer auf der Erde. Sein Kampfstab, der Kampfstab seines Vaters, war in der Mitte durchgebrochen.
Ob man ihn mittels Magie wieder reparieren konnte? Selbst wenn, es machte mehr Sinn einen neuen Stab zu kaufen, als diesen alten zu reparieren, auch wenn viele Erinnerungen an ihm hingen.
Sein Vater war tot und es war erbärmlich an diesem Stab zu hängen, nur weil er ihm einmal gehört hatte.
Schwungvoll warf der junge Mann die beiden Teile in das Feuer und sah zu, wie die lodernden Flammen das Holz des Stabes langsam verzehrten.
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